Senioren sprühen vor Ideen

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PFORZHEIM
DIENSTAG, 5. MAI 2015
PFORZHEIMER ZEITUNG
NUMMER 102
Senioren sprühen vor Ideen
Bis Freitag führt Schau
im VolksbankHaus
Generationen zusammen.
■
Viele Glanzlichter
■ Dienstag, 5. Mai
14 Uhr: „Bewegung bis ins
hohe Alter“, Helga Gocht, DRK
15 Uhr: „Badische Mundart“
mit Wolfgang Müller
16 Uhr: „Bewegung für Rollstuhlfahrer“, Helga Gocht, DRK
17 Uhr: „Senioren-Yoga“ mit
Joseph Vellappallil
Kreative Vielfalt kennt
keine Grenzen und erntet
Lob der Bürgermeisterin.
■
CLAUDIUS ERB UND
MAGDALENA GREDEL | PFORZHEIM
■ Mittwoch, 6. Mai
14 Uhr: „Wehren lohnt sich“,
Birgit Hammer und Markus
Regelmann, Polizei
15 Uhr: „Elisa im Wunderland“,
Ballettschule Sabine Roser
16 Uhr: Vortrag „Sicherheit“
der Polizei
17 Uhr: „Elisa im Wunderland“,
Ballettschule Sabine Roser
Foto: © Nina Grützmacher
D
Michael SchulteMarkwort
stellt sein Buch vor:
ie jüngsten der Musiker,
die zur Eröffnung aufspielen, sind gerade einmal
neun Jahre alt, mancher Besucher
ist weit über 90. „Senioren schaffen Schönes“ heißt die mehrtägige
Schau im VolksbankHaus, die Generationen zusammenführt. Aktivität und Kreativität kennen eben
keine Altersgrenzen.
Talente der Pforzheimer Jugendmusikschule, des Musikvereins Wurmberg-Neubärental und
der Grundschule Wurmberg vereint die Bläserklasse unter der Leitung von Andreas Michel, die
reichlich Beifall erntet für ihren
schwungvollen Auftritt. Gern gesehen an den Tischen sind die
Carlo-Schmid-Schüler, die Häppchen reichen und Kaffee ausschenken. Sie lächeln genauso
freundlich wie die Senioren, die
an Ständen Selbstgemachtes feilbieten – Topflappen und Socken,
Schnitzereien und Marmelade,
Strickmützen und Deckchen, Gemälde und Vogelhäuschen.
Es sind diese Vielfalt und das
Miteinander von Jung und Alt, die
den Reiz dieser Veranstaltung ausmachen. Das stellen Frank Bischoff, Vorstandsmitglied der
Socken oder doch lieber Marmelade? Über das vielfältige Angebot von Doris Volz staunen Dieter Müller, Vorsitzender des Kreisseniorenrats, Sozialbürgermeisterin Monika Müller und Frank Bischoff, Vorstandsmitglied der Volksbank Pforzheim (von links).
■ Donnerstag, 7. Mai
14 Uhr: Gitarrenorchester
Herta La Delfa
15 Uhr: „Sitz-Tanz“ mit
Barbara Eppelsheimer
16 Uhr: Drehorgelspieler
Gregor Schaier aus Ersingen
17 Uhr: Italienischer Tenor
Michele Ferracane
Farbenfroh und kunstvoll sind die Werke, die Ingeborg Hoffmann (links) und Ute
Leupold präsentieren.
FOTOS: KETTERL
Vogelhäuschen hat Horst Gremmelmaier
im Angebot.
Volksbank Pforzheim, und Sozialbürgermeisterin Monika Müller
heraus.
Dass der Kreisseniorenrat mit
der Zeit geht, macht dessen Vorsitzender Dieter Müller deutlich.
Man wolle künftig verstärkt auf ältere Pforzheimer mit ausländischen Wurzeln zugehen, um diese
für eine Teilnahme an „Senioren
Schau im Atrium 3 zu einem imponierenden Gemeinschaftswerk,
das bei der Eröffnung auch die Blicke der CDU-Landtagsabgeordneten Marianne Engeser auf sich
zieht. Monatelang haben die Aussteller an den Werken getüftelt.
Die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Besucher sind der
verdiente Lohn.
schaffen Schönes“ im kommenden Jahr zu begeistern.
Bis zum Freitag ist im VolksbankHaus ein umfangreiches und
vergnügliches Programm geboten
(siehe „Viele Glanzlichter“) – samt
Mittagstisch, Kaffee und Kuchen
sowie Tombola. Etliche Einrichtungen für Senioren, aber auch
viele Privatpersonen machen die
Auf dem Weg
zu einem erwachsenen Glauben
Die Diagnose Burnout ist
bei Erwachsenen alltäglich,
doch nun bemächtigt sich die
Erschöpfungsdepression der
Kindheit. Prof. Dr. Michael
Schulte-Markwort behandelt
die jungen Patienten täglich
und stellt die Frage nach
den Ursachen. Am Ende der
Diagnose des renommierten
Kinder- und Jugendpsychiaters steht die alarmierende
Feststellung: Die Verantwortung trägt unsere Gesellschaft mit ihrem unbarmherzigen Prinzip Leistung.
Donnerstag,
21. Mai 2015
um 19.00 Uhr,
Eintritt € 8,00/Für Inhaber
der PZ-AboCard € 5,00
Der Eingang zum PZ-Forum
ist Ecke Post-/Luisenstraße
Eintrittskarten für
die Veranstaltung
erhalten Sie bei:
Pforzheimer Zeitung
Poststr. 5, Pforzheim
0 72 31/9 33-1 25
Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr
Reservierte Karten müssen innerhalb einer
Woche bei der PZ abgeholt sein.
Pforzheimer Zeitung
PFORZHEIM-BÜCHENBRONN. „Glaube, der erwachsen wird“. Unter
diesem Motto referierte Professor
Hans-Joachim Eckstein bei der
dritten Veranstaltung von „7 Wochen mit . . .“ der Evangelischen
Gemeinde Büchenbronn.
Eckstein plädierte für einen dynamischen, sich entwickelnden
Glauben, der weder auf einer Stufe
kindlich-naiver Religiosität noch
in einer Haltung des „Nichtglaubens aus Vernunftgründen“ stehen bleibt. Zwar schütze der
Kleinkinderglaube durch einfache
Bilder das sich nach Geborgenheit
sehnende Kind. Dieser Glaube gehe aber bei der Entwicklung zum
Erwachsenwerden zwangsläufig
■ Freitag, 8. Mai
14 Uhr: „Tanz in geselliger
Form“, Andrea Überall-Schulze
15 Uhr: Jugendmusikschule
Neuenbürg, Christian Knebel
16 Uhr: Ziehung der Tombola-Gewinne
„Senioren schaffen Schönes“ ist
Dienstag bis Donnerstag von
11 bis 18 Uhr, am Freitag von
11 bis 17 Uhr geöffnet. mag
Herzkissen helfen Müttern
feindlicher Vernunft“ abgelöst.
Die entscheidende Frage sei jedoch: „Wie können wir erwachsen
werden und dabei zu einem reifen, lebensbejahenden Glauben
gelangen?“ Dies sei dadurch möglich, dass Glaube und „so viel Vernunft wie möglich“ zusammengebracht werden und man so zu einem neuen Glauben gelange, der
„Kritik, Enttäuschungen, und Widersprüche in sich aufnimmt“. pm
Referierte in Büchenbronn: HansJoachim Eckstein.
FOTO: PRIVAT
Heute steht Albert Schweitzers
Wirken im Blickpunkt: PZ-Verleger
Albert Esslinger-Kiefer und
Theologie-Professor Wilfried Härle
referieren um 19.30 Uhr im
Büchenbronner Gemeindehaus.
durch negative Erfahrungen sowie
erlebte Widersprüche und Krisen
verloren und werde dann zumeist
durch eine Position „glaubens-
Die Frauen im Familienzentrum Au haben für den Muttertag schöne
Geschenke genäht. „Die Einnahmen des Nähcafés sind wichtig, um
Angebote an Notsituationen anpassen zu können, wenn keine Zeit
bleibt, um zuerst bürokratische Hürden zu erklimmen oder Stichtage
abzuwarten,“ so Leiterin Doris Winter. pm
FOTO: PRIVAT
GAR NICHT S O EINFACH, IN D ER INNENSTAD T EIN L OKAL ZU FIND EN, IN D EM ES AUCH ESS EN GIB T
Nicht nur sonntags bleiben viele Küchen kalt
ef-te
GEHT DURCH
DIE STADT...
... UND VERSPÜRT HUNGER. Ge-
rade ist er am frühen Sonntagabend mit dem Zug in Pforzheim angekommen, steht vor
dem Hauptbahnhof an der
Fußgängerampel, sieht gegenüber den „Schlosskeller“ und
liest beim Überqueren des Zebrastreifens: „Heute Weißwurst
m. Senf-Soße u. Brezel“. Doch
das „heute“ muss sich wohl auf
den Samstag bezogen haben,
denn die Eingangstür ist verschlossen. Wie schon am
1. Mai, wie später im Internet
nachzulesen ist. Denn die nach
langer Umbauzeit wieder eröffnete traditionsreiche Brauereigaststätte ist an Feier- und
Sonntagen nicht geöffnet. Wie
ein paar Schritte weiter in
Richtung Leopoldplatz ihr Pendant „Goldner Adler“. Und der
hatte, wie zu lesen ist, schon
am Samstag zu. Am Dritten der
„Heute“ am Sonntagabend vor dem
„Schlosskeller“ bedeutete: Samstag,
denn das Lokal war zu.
FOTOS: FREI
. . . und auch, wie immer sonntags,
standen mögliche Gäste am „Braustüble“ vor geschlossenen Türen.
Pforzheims „Sonnenterrasse“ – vorn
das „Dean and David“ (früher „i-Dipfele“), hinten der „Ratskeller“.
„Ketterer“-Brauereilokale, dem
„Braustüble“, lautet ein Hinweis
ebenfalls: „Freitag, 1. Mai, Samstag und Sonntag geschlossen.“ Im
„Ratskeller“ ist das Licht bereits
ausgeschaltet, zumindest hatte er
zum Mittagessen eingeladen, und
am „Opera“ hat der wohl verdiente Feierabend nach längerer
Sonntagsöffnungszeit mittlerweile ebenfalls begonnen. Der Weg
geht nun zum neuen Lieblingsitaliener, dem „Bellini“ beim Melanchthonhaus. Aber auch der
hält sich ans Alte Testament: „Am
siebten Tage sollst Du ruhn.“
Aber zum Glück gibt es ja neben
all den Döner-Imbissen unter an-
derem noch „Mario“, „Lehners“,
das „Aposto“ sowie das „Parkhotel“. Und in diesem nicht nur
das Restaurant, sondern mit der
New Orleans Bar eine Lokalität, in
der richtige Viertele ausgeschenkt
werden – ganz im Gegensatz zu
den meisten von den beiden
Pforzheimer Brauereien unterhal-
tenen Lokalen, in denen „0,2“
angesagt ist. Da kommt dann,
umgerechnet aufs Viertele, eine
Schorle schon mal auf vier Euro, ein Riesling oder Grauburgunder gar auf sieben Euro!
Wohl unter dem Motto: Man
will schließlich Bier statt Wein
verkaufen.
Ja, ja, die Preisgestaltung ...
man kann sich beispielsweise
über ein reichhaltiges LunchBüfett für 8,90 Euro freuen
oder sich wundern, wenn „im
Herzen der Goldstadt“ die kleine Karte auf der wenig Charme
ausstrahlenden Sonnenterrasse
„Thüringer Bratwurst mit Kartoffelsalat“ und – man beachte
– „mit Senf“ für 9,90 Euro ausweist. Über die immer wieder
zitierte „tote Hose“ in der City
muss man sich nicht wundern,
wenn die Gastronomie mit dazu beiträgt und sich nicht gerade immer einladend zeigt. Für
ein „gastfreundliches Pforzheim“ mit einer lebendigen Innenstadt besteht auch auf diesem Feld dringend Handlungsbedarf. Thomas Frei