1 Einleitung ___________________________________________________________________________ 1 EINLEITUNG Von 1996-1997 sammelte ich meine ersten Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit einer geistigen Behinderung. Im Rahmen einer Pilotstudie am Institut für Sportwissenschaft unter Leitung von Dr. Cornelia Demuth war ich am Aufbau erster Sportgruppen an den Halleschen Behindertenwerkstätten e.V. Heide- Nord beteiligt und übernahm für den Zeitraum von einem Jahr ein rhythmisch- tänzerisches Bewegungsangebot an dieser Einrichtung. Mit Beendigung meines Studiums (1997) erhielt dieses Vorhaben auf Antragstellung von Prof. G. Theunissen (Institut für Rehabilitationspädagogik) und Dr. Cornelia Demuth (Institut für Sportwissenschaft) den inhaltlichen und finanziellen Zuspruch vom Kultusministerium SachsenAnhalt und wurde als Landesforschungsprojekt unter dem thematischen Schwerpunkt: ‘spielorientierte Sport- und Bewegungsangebote für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung‘ für den Zeitraum von 3 Jahren gefördert. Im Rahmen dieses interdisziplinären Projektes der Martin-Luther-Universität Halle-Saale wurde eine Drittmittelstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter ausgeschrieben. Aufgrund eines sehr guten Studienabschlusses und ausreichender Vorerfahrung in der Behindertenarbeit konnte ich mich erfolgreich auf diese Stelle am Institut für Sportwissenschaft bewerben. Zur übergeordneten und zentralen Zielstellung der Forschungsarbeit gehörte die Förderung von Alltagskompetenzen erwachsener Menschen mit einer geistigen Behinderung über Sport und Bewegung, um damit einen Beitrag zur sinnerfüllten und selbstbestimmten Gestaltung des Alltags dieser Menschen zu leisten. Im Rahmen der praxisorientierten Arbeit des Projektes wurden Untersuchungsgruppen (Sport- und Kontrollgruppen) für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung unterschiedlicher Schweregrade (leicht, mäßig, schwer) und sozialer Bezugssysteme (Werkstatt, Wohnheim) in verschiedenen Einrichtungen der Stadt Halle (Caritas, Lebenshilfe e.V., Riebeckstiftungen e.V.) aufgebaut. In diesen eruierten Sportgruppen wurde fortan einmal wöchentlich ein spielorientiertes Bewegungsangebot umgesetzt, welches sowohl an die verschiedenen Schweregrade als auch an die sozialen Bezugssysteme der Teilnehmer angepasst wurde. Wissenschaftlich wurde diese Feldstudie im quasiexperimentellen Design durch eine Langzeitstudie im Pre- Post-Testdesign sowie durch eine Zeitreihenanalyse begleitet. Die Datenerhebung zu generellen Kompetenzbereichen erfolgte mit qualitativen und quantitativen behinderungsspezifischen Untersuchungsmethoden. Aus den wissenschaftlich erhobenen Daten sind zahlreiche empirische Studien hervorgegangen, die in Form von Projekt- und Diplomarbeiten am Institut für Sportwissenschaft eingereicht wurden. Auch meine hier vorliegende Dissertation schließt sich sachlich und inhaltlich an die Untersuchungen des Landesforschungsprojektes an. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der empirischen Überprüfung des Einflusses spielorientierter Bewegungsangebote auf die Förderung motorischer und genereller Kompetenzen von Erwachsenen mit geistiger Behinderung. 9
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