EduKation Demenz: Entlastung durch Förderung der Kommunikation

Entlastung durch Förderung der Kommunikation zum Hintergrund der Schulung
Ausgangslage
Hinweise aus der Forschungsliteratur:
• Entstehen von Kommunikationsstörungen zwischen
Demenzkranken und ihren Angehörigen aufgrund
demenzieller Entwicklung
• Kommunikationsstörungen sind eine zentrale Ursache
für das Belastungsempfinden der pflegenden
Angehörigen
(Done & Thomas (2001), Heru, Ryan & Iqbal (2004), Wilz, Gunzelmann, Adler & Brähler
(1998), Zsolnay-Wildgruber, H. (1997)
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
1. Studie (Engel, S., 2007)
20 problemzentrierte Interviews:
• „Berichten Sie bitte über alltäglichen Belastungen und
Sorgen im Zusammenleben mit Ihrem demenzkranke
Angehörigen“
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
1. Studie (Engel, S., 2007)
Ergebnisse:
1. Es gelingt den belasteten Angehörigen nicht, die
Perspektive des Demenzkranken einzunehmen,
d.h. die Gründe und Motive seines Handelns zu verstehen
„Am meisten belastet mich, dass er nie zugibt, dass er
wieder was falsch gemacht hat. Es wäre für mich alles
halb so schlimm, wenn er es zugeben würde, aber er
überbrückt es immer mit Ausreden. Und das regt mich
so auf!“
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
1. Studie (Engel, S., 2007)
Ergebnisse:
2. Der belastete Angehörige erlebt eine Erschütterung seiner
Rollenidentität und seiner Handlungskompetenz: er weiß
nicht, wie er handeln soll.
„Und wenn sie dann so penetrant ist und wieder so ein
Quatsch erzählt, weiß ich nicht, wie ich mich verhalten
soll! Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!“
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
1. Studie (Engel, S., 2007)
Ergebnisse:
3. Der belastete Angehörige erlebt eine Erschütterung seines
Selbstkonzeptes. Diese Selbstverunsicherung geht mit
einem Geflecht aus widerstreitenden Emotionen einher,
von welchen quälend empfundene Schuldgefühle eine
zentrale Rolle spielen.
„Das Schlimmste ist, dass ich mich andauernd schlecht
fühle, egal, was ich tue: Ich habe ihr gegenüber ständig
ein schlechtes Gewissen und fühle mich unter Druck –
und weiß gar nicht warum!“
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1. Studie (Engel, S., 2007)
Zusammenfassung der Ergebnisse:
1. Eingeschränkte Empathiefähigkeit und eingeschränktes
Verständnis für den Kranken aufgrund mangelnden
Wissens
2. Erschütterung der eigenen Rollenidentität und daraus
resultierend: eingeschränkte Handlungskompetenz
3. Verunsicherung des eigenen Selbstkonzeptes und
Selbstbildes
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2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Entwicklung der 3 Lernziele:
1. Eingeschränkte Empathiefähigkeit und eingeschränktes
Verständnis für den Kranken aufgrund mangelnden Wissens
Verständnis und Empathie für den Demenzkranken
2. Erschütterung der eigenen Rollenidentität und daraus
resultierend: eingeschränkte Handlungskompetenz
Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im Umgang mit dem Demenzkranken
3. Verunsicherung des eigenen Selbstkonzeptes und
Selbstbildes
Stärkung des Selbstbildes, Verstehen der eigenen Situation
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Intervention:
1. Gruppenangebot (geschlossene Gruppe),
max. 10 TeilnehmerInnen
2. 10 wöchentliche Sitzungen á 120 Minuten
3. Ablauf der einzelnen Sitzungen:
• 45 min. Gruppengespräch
• 45 min. Wissensvermittlung
• 30 min. Gruppengespräch
4. Schulungsmaterial:
• PowerPoint-Präsentation für jede Sitzung,
• Kursbuch, Filmmaterial
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2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Untersuchungsdesign:
• 6 Kurse (N = 61)
• 4 Untersuchungszeitpunkte:
• t00
3 Monate vor Interventionsbeginn
• t0
direkt vor Interventionsbeginn
• t1
direkt nach Interventionsende
• t2
1 Jahr nach Interventionsbeginn
• Interpretative Erhebung
• problemzentrierte Interviews,
• schriftliche offene Befragungen
• Standardisierte Ergebung
• Häusliche Pflege-Skala (HPS)
• Zarit Burden Interview (ZBI)
• Geriatrische Depressionsskala (GDS)
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2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der standardisierten Erhebungen:
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der standardisierten Erhebungen:
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der standardisierten Erhebungen:
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der interpretativen Erhebungen:
1. Verständnis und Empathie für den Demenzkranken
„Jetzt nach dem Kurs verstehe ich auch die Gefühle
meiner Frau und weiß, was eigentlich dahinter steckt,
wenn sie etwas sagt oder tut.“
„Nun weiß ich eben, dass sie das nicht mutwillig
macht, sondern deshalb, weil sie ja krank ist.“
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2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der interpretativen Erhebungen:
2. Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im Umgang mit dem Demenzkranken
„Ich spreche jetzt ganz anders mit meiner Mutter, gehe
mehr auf sie und ihre Gefühle ein.“
„Ich erkläre ihr nicht mehr lang und breit Dinge, die sie
sowieso nicht mehr versteht.“
„Ich habe es mir abgewöhnt, sie auf Fehler hinzuweisen
und sie zu verbessern!“
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2. Studie: Interventionsstudie (Engel, S., 2007)
Die Evaluation – Ergebnisse der interpretativen Erhebungen:
3. Stärkung des Selbstbildes, Verstehen der eigenen Situation
„Ich weiß jetzt, was meine Rolle ist, was ich tun kann,
aber auch, wo meine Grenzen sind: Was ich eben nicht
kann, ist die Krankheit aufhalten. Ich sehe jetzt auch
klarer, was der Druck ist, den ich mir selbst gemacht
habe, und habe nicht mehr so viele Schuldgefühle.“
„Durch den Kurs habe ich akzeptieren gelernt und
seitdem ich das besser kann, geht es mir auch besser.“
„Ich habe mich auch darin bestärkt gesehen, dass ich
auch noch lebe und auch darin, dass ich gar nicht so viel
verkehrt gemacht habe bis jetzt.“
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Implementierung des Programms
•
seit 2006 Train-the-trainer-Kurse in Erlangen (und Zürich)
•
134 Trainerinnen und Trainer in Deutschland
•
regelmäßige „Reflexionstagungen“ der TrainerInnen
•
Weiterentwicklungen:
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EduKationPFLEGEHEIM
EduKationKRANKENHAUS
EduKation TÜRKISCH
EduKationRUSSISCH
EduKationFAMILIE
Lehrfilm
„Lernen zu verstehen – Einfühlsame Kommunikation mit
Demenzkranken“
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Veröffentlichung des Kursbuchs als „eigenständiges“
Angehörigenbuch 2006, 2. Auflage 2011 mit DVD
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Die Ziele der Schulung
Verbesserung der Handlungs- und
Kommunikationskompetenz im
Umgang mit dem Demenzkranke
Verstehen der eigenen Situation,
Selbstklärung, Versicherung des eigenen
Selbstbildes
Verständnis und Empathie
für den Demenzkranken
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Vorstellung, Kennenlernen
1 Demenz: Formen, Diagnose, Therapiemöglichkeiten, Verlauf
2 Krankheitszeichen, Störungen der Kommunikation
3 Selbsterleben/Kompetenzorientierung
4 Kommunikationspsychologie
5 Einfühlsame Kommunikation
6 Das Selbstbild des Kranken bewahren
7 Heilsames Erinnern, Beschäftigung und Entspannung
8 Die Situation des Angehörigen, Schuld, Trauer
9 Selbstpflege, Entlastung zulassen
10 Hilfen und Unterstützung für Angehörige / Institutionelles
Besuch einer Tagespflegeeinrichtung, Verabschiedung
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PFLEGEHEIM
Gegenstand von EduKation
Dialog
demenzkranker
Mensch
versorgende/-r
Angehörige/-r
Die Kommunikation und das Verhältnis zwischen dem demenzkranken
Menschen und seinem/seiner versorgenden Angehörigen
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Gegenstand von EduKationPFLEGEHEIM
Trialog
versorgende/-r
Angehörige/-r
demenzkranker
Bewohner /-in
Pflegekraft
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
Das Besondere an
EduKationPFLEGEHEIM
versorgende/-r
Angehörige/-r
das „TANDEM“Prinzip
Pflegekraft
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
Die Ziele der Schulung
Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im
Umgang mit dem Demenzkranken;
Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im
Umgang mit den Mitarbeitern/ der Institution
Verstehen der eigenen Situation,
Selbstklärung, Versicherung des
eigenen Selbstbildes, die neue Rolle
finden, sich integrieren
Angehörige
Verständnis und Empathie
für den Demenzkranken
Verständnis für die Situation der
Mitarbeiter
(deren Pflegeziele verstehen)
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung
Die Ziele der Schulung
Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im
Umgang mit dem Demenzkranken;
Verbesserung der Handlungs- und Kommunikationskompetenz im
Umgang mit den Angehörigen – sie als Klienten anerkennen
Mitarbeiterin
Verstehen der eigenen Situation,
Versicherung des eigenen
Selbstbildes, Selbstpflege
Verständnis und Empathie
für den Demenzkranken
Verständnis für die Situation der
Angehörigen
(deren „Dilemma“ verstehen)
© 2011 Prof. Dr. Sabine Engel “EduKation: Entlastung durch Förderung der Kommunikation” – Zum Hintergrund der Schulung