Investitionen über 40 Jahre haben Badegewässer in

Europäische Kommission - Pressemitteilung
Investitionen über 40 Jahre haben Badegewässer in Europa verbessert
Brüssel, 25. Mai 2016
Die Anstrengungen der Europäischen Union für saubere und gesunde Badegewässer haben
vor 40 Jahren mit der Annahme der ersten Badegewässerrichtlinie begonnen.
© European Union 2016
Der heute veröffentlichte Jahresbericht über die Qualität der Badegewässer belegt den Wert der
Rechtsvorschriften und der jahrelangen Investitionen in die Wasserinfrastruktur und andere
Maßnahmen zur Verminderung der Verschmutzung. Er zeigt, dass sich die Qualität der Badegewässer
im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert hat: in der Folge haben 96 % der überwachten Badegebiete
in der Europäischen Union 2015 die Mindestanforderungen an die Wasserqualität erfüllt.
Der Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) und der Europäischen Kommission über die
Qualität der Badegewässer enthält eine Bewertung der Badegewässerqualität im Jahr 2015 und gibt
Aufschluss darüber, wo diese im Jahr 2016 voraussichtlich gut sein wird.
In dem Bericht sind die Analysen von in über 21 000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der
Schweiz und Albanien entnommenen Wasserproben zusammengefasst, die aufzeigen, ob die Gewässer
Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.
Während 96 % der Badeorte die Mindestanforderungen erfüllten, wurden über 84 % sogar als
„ausgezeichnet“ eingestuft. Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie Blackpool, Kopenhagen
und München profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu
saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen
Stränden führt.
Karmenu Vella, für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei zuständiges Mitglied der Europäischen
Kommission, erklärte: „96 % der Europäischen Badegewässer sind von hinreichender Qualität, 84 %
genügen höchsten Ansprüchen. Dies ist das Ergebnis von Investitionen in die Wasser- und die
Abwasserinfrastruktur über einen Zeitraum von 40 Jahren. Es ist ein Zeichen dafür, dass die EURechtsvorschriften gut funktionieren. Außerdem ist es der perfekte Beweis dafür, dass ein sehr gut
entwickelter Wirtschaftsraum wie der unsere ebenso hoch entwickelten Umweltstandards entsprechen
kann.“
Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA, sagte: „Unsere Bewertung zeigt, dass die Gewässerqualität
über die Jahre erheblich gestiegen ist. Mehr und mehr Badegewässer erfüllen nicht nur die
Mindestanforderungen, sondern genügen höchsten Ansprüchen. In einigen Städten können die
Menschen sogar ein Bad in öffentlichen Hafenschwimmbädern genießen.“
Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit verbessert. 1991 entsprachen
56 % der Badegewässer den höchsten Standards. Anhand der Daten von fast 9 600 Badegewässern,
die seitdem jährlich überwacht werden, stieg dieser Anteil 2015 auf 87 %.
Weitere wesentliche Ergebnisse
- Über 90 % der Badegebiete in acht Mitgliedstaaten erhielten im Jahr 2015 die Note
„ausgezeichnet“: Luxemburg (alle 11 Badegebiete, für die Berichte vorliegen), Zypern (99,1 % der
Badegebiete), Malta (97,7 %), Griechenland (97,2 %), Kroatien (94,2 %), Italien (90,6 %),
Deutschland (90,3 %) und Österreich (90,2 %).
- In ganz Europa wurde im Jahr 2015 nur 385 Badegebieten eine schlechte Badegewässerqualität
attestiert. Der Anteil der Gebiete mit Note „mangelhaft“ fiel von 1,9 % im Jahr 2014 auf 1,6 % im
Jahr 2015.
- Die höchste Zahl der Badegebiete mit schlechter Wasserqualität ist in Italien (95 Badegebiete,
1,7 %), Frankreich (95 Badegebiete, 2,8 %) und Spanien (58 Badegebiete, 2,6 %) zu verzeichnen.
- Der Anteil der Gebiete mit ausgezeichneter Wasserqualität stieg von 78 % im Jahr 2011 auf 84 %
im Jahr 2015.
Hintergrund
Bei Freizeitaktivitäten wie etwa Schwimmen gibt eine Verunreinigung mit Fäkalien Grund zur Besorgnis
um die Gesundheit der Bevölkerung. Das Baden an verunreinigten Stränden oder Badeseen kann zu
Erkrankungen führen. Die größten Verschmutzungsquellen sind Abwässer und Wasser von
landwirtschaftlichen Betrieben und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Diese Verschmutzung nimmt bei
schweren Regenfällen und Überschwemmungen aufgrund von überlaufenden Abwasserkanälen und
Drainagewasser, das in Flüsse und Seen gespült wird, zu. Vor 40 Jahren wurden auf unkontrollierte
Weise in viele europäische Gewässer große Mengen unbehandelter oder nur teilweise behandelter
Abwässer abgeleitet.
In der Badesaison 2015 haben erstmals alle EU-Mitgliedstaaten ihre Badegebiete gemäß den
Bestimmungen der überarbeiteten Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) der EU überwacht. In der
Richtlinie ist festgelegt, wann die Qualität von Badegewässern entsprechend der nachgewiesenen
Menge von Fäkalbakterien als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „ mangelhaft“ einzustufen ist.
Die Ergebnisse des Berichts werden außerdem als Teil des diesjährigen Gesamtthemas „Investitionen
in eine grünere Zukunft“ im Mittelpunkt der Grünen Woche der EU – #EUGreenWeek – vom 30. Mai bis
3. Juni 2016 stehen.
Weitere Informationen
Zusammen mit dem Bericht hat die EUA eine interaktive Karte veröffentlicht, die die Ergebnisse für
jeden Badeort zeigt. Zusätzliche Informationen, wie etwa die Länderberichte und die
Badegewässerrichtlinie, sind auf den Websites des EUA oder der Europäischen Kommission über
Badegewässer abrufbar.
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