20160525 ZOL Seite 3 Das Fischenthaler Wasser

ZO/AvU
Mittwoch, 25. Mai 2016
Bezirk Hinwil l 3
Das Fischenthaler Wasser wird teurer
FISCHENTHAL Die Wasserversorgungsgenossenschaft
Fischenthal will die Wassergebühren um fast 80 Prozent
erhöhen. Mit den höheren Einnahmen sollen nötige
Investitionen getätigt werden.
Wasser ist ein elementares Gut.
Doch gratis ist es deswegen
nicht. In Fischenthal muss die
Mehrheit der Bevölkerung wohl
bald mehr Geld für das kostbare
Nass hinblättern.
Die Wasserversorgungsgenos­
senschaft Fischenthal, die fast
die ganze Gemeinde mit Wasser
versorgt, plant, die Wasserge­
bühren drastisch zu erhöhen.
Der Preis für den Wasser­
verbrauch pro Kubikmeter soll
von derzeit 2 Franken auf neu
Fr. 3.50 ansteigen, die Grundge­
bühr von heute 250 auf 360
Franken. Das ist ein Anstieg von
fast 80 Prozent für die Wasserge­
bühr und eine Erhöhung der
Grundgebühren um 44 Prozent.
Auf dem Bürgerforum Pro Fi­
schenthal findet sich eine Tabel­
le, die mit Zahlenbeispielen ver­
anschaulicht, wie sich die Preis­
erhöhung auf den Geldbeutel
einzelner
Wasserverbraucher
auswirken würde. Ein unbe­
kannter Verfasser hat die Kosten
von 32 Familien berechnet. Die
Auswertungen zeigen, dass
Stockwerkeigentümer bei An­
nahme der Gebührenerhöhung
jährlich rund 200 bis 300 Fran­
ken mehr bezahlen müssten.
Einfamilienhausbesitzer würde
die Erhöhung noch teurer zu ste­
hen kommen. Pro Jahr wären
dies zwischen 500 bis 1200
Franken Mehrausgaben.
Die Preiserhöhung sei nötig,
weil viele Investitionen und
Amortisationen anstehen wür­
den und man deshalb Rückstel­
«Uns geht es nicht
darum, mehr Geld
zu generieren,
sondern ein intaktes
Wassernetz zu
garantieren.»
Erwin Keller, Vizepräsident
Wassergenossenschaft
Mitglieder fällen Entscheid
Die Erhöhung der Gebühren ist
an der Generalversammlung der
Wasserversorgungsgenossen­
Um den freien Sitz im Stadtrat be­
werben sich im zweiten Wahlgang
Esther Schlatter (GLP) und Wal­
ter Bohnenberger (parteilos). zo
HINWIL
Casutt
gegen Schneider
Im zweiten Wahlgang um den
freien Sitz im Gemeinderat duel­
lieren sich Gabriela Casutt (FDP)
und Michael Schneider (SVP). Ca­
sutt ist favorisiert. Sie verfehlte
das absolute Mehr im ersten
Wahlgang um nur 22 Stimmen. zo
RÜTI
Ersatzwahl
in den Gemeinderat
Für den freien Sitz im Rütner
Gemeinderat treten Simon Prei­
sig (CVP) und Rudolf Meier
(FDP) zum zweiten Wahlgang
an. Den ersten Wahlgang ge­
wann Preisig mit 70 Stimmen
Vorsprung vor Meier. zo
esultate am Abstimmungstag
R
ab Mittag auf zueriost.ch
In Kürze
HINWIL
25. Hadliker
Plauschtag
Investitionen für die Wasserversorgungsgenossenschaft: Vizepräsident Erwin Keller vor dem
Wasserreservoir oberhalb von Steg.
schaft Fischenthal heute Abend
beantragt. Dann werden die Mit­
glieder der Genossenschaft ent­
scheiden, ob sie dem Antrag grü­
nes Licht geben. Keller ist zuver­
sichtlich: «Wenn wir den Mit­
gliedern unsere Beweggründe
mitteilen und verständlich ma­
chen, hoffen wir, dass die
Generalversammlung dem Ge­
­
schäft zustimmen wird.»
Die Versammlung hätte be­
reits Ende April stattfinden
sollen. Sie wurde jedoch ver­
­
schoben, weil Präsident Hans
Manser aus gesundheitlichen
Gründen kurzfristig das Amt
abgeben musste. «Der Vorstand
musste sich umgehend neu
organisieren und einarbeiten.
­
Hans Manser hatte seit 26 Jah­
ren das Amt inne und kannte
sich mit der komplexen Thema­
tik bestens aus», sagt Keller. Der
Gebührenerhöhung liege aber
nicht ein Investitionsstau zu­
grunde. «Das Netz ist in einem
guten Zustand und wurde lau­
fend modernisiert.»
Suche nach neuem Präsidenten
Obwohl der Wasserversor­
gungsgenossenschaft Fischen­
thal nun ein Präsident fehlt,
steht die Wahl eines neuen nicht
auf der Traktandenliste der Ge­
Christian Merz
neralversammlung. «Wir woll­
ten uns dem Gebührengeschäft
widmen, anstatt in der kurzen
Zeit einen Präsidenten zu su­
chen», sagt Keller. «Wir hoffen,
dass eines der 1000 Genossen­
schaftsmitglieder sich dafür be­
reit erklärt.» Notfalls könnte
die Genossenschaft mit Keller
als Vizepräsident weiter funk­
tionieren.
Sibylle Egloff
Die Generalversammlung der Wasserversorgungsgenossenschaft Fischenthal findet heute Abend um
20.15 Uhr im Saal Restaurant Blume
in Fischenthal statt.
Wegen Sex mit Minderjährigen verurteilt
BEZIRK HINWIL Ein
Mechaniker hatte Sex mit
einer 15-jährigen Schülerin
und kassierte dafür eine hohe
Geldstrafe. Einen zweiten
Vorwurf zulasten eines
zweiten minderjährigen
Opfers sah das Zürcher
Obergericht hingegen
als nicht erwiesen an.
Ein erster Vorwurf war unbe­
stritten. Der Beschuldigte, ein
Schweizer aus dem Bezirk Hin­
wil, hatte sich zwischen Juni
2012 und Frühjahr 2013 auf eine
intime Beziehung mit einer
15-jährigen Schülerin eingelas­
sen. Dabei kam es unter anderem
im Bezirk Meilen wiederholt zu
einvernehmlichem Geschlechts­
verkehr. Zudem stellte der heu­
tige Mittdreissiger der beträcht­
lich jüngeren Partnerin mehrere
Pornofilme zu.
Der Mann hatte diese Vorwür­
fe nach seiner Festnahme im Fe­
bruar 2014 während einer Unter­
suchungshaft von 13 Tagen un­
umwunden zugegeben.
Zweites Opfer
Laut Anklage hatte sich der Be­
schuldigte aber bereits 2009 und
2010 an einem zweiten Opfer
­sexuell vergangen. Es handelte
sich ebenfalls um ein zur Tatzeit
15-jähriges Mädchen. In diesem
Fall jedoch wies der Beschuldig­
te die Vorwürfe zurück. Es sei
erst nach dem 16. Altersjahr mit
der fraglichen Schülerin zu se­
xuellen Handlungen gekommen.
Als es im Mai 2015 am Be­
zirksgericht Meilen zu einem
ersten Strafprozess kam, musste
der Beschuldigte wegen mehr­
facher sexueller Handlungen mit
Kindern, Pornografie sowie des
Kaufs eines verbotenen Klapp­
WETZIKON
Ersatzwahl
in den Stadtrat
lungen machen wolle, sagt Vize­
präsident Erwin Keller. In den
nächsten zehn Jahren würden
laut dem Generellen Wasserver­
sorgungsprojekt (GWP) des kan­
tonalen Amts für Abfall, Wasser,
Energie und Luft gegen zwei
Millionen Franken für Anschaf­
fungen und Sanierungen benö­
tigt. «Das Wasserleitungsnetz
muss erneuert werden. Zudem
müssen wir gemäss GWP ein zu­
sätzliches Wasserreservoir in
Gibswil bauen. Das alleine kostet
schon 1,5 Millionen Franken.»
Es sei dem Vorstand wichtig,
dass man nicht zu stark auf das
Geld einer Bank angewiesen sei,
sondern dass man die Investitio­
nen selber finanzieren könne.
«Ich bin nicht für eine hohe Ver­
schuldung der Wasserversor­
gung. Wir müssen unternehme­
risch und zukunftsorientiert
denken. Über die Grundgebüh­
ren und Wasserzinsen können
wir das benötigte Geld zusam­
menbringen.»
«Ein hügeliges Gebiet»
Er verstehe, dass die Erhöhung
für einige Fischenthaler überra­
schend sei, sagt Keller. Zwar hät­
ten 2012 und 2014 bereits Preis­
erhöhungen
stattgefunden.
Doch leider reichten diese nicht
aus. Keller verweist überdies auf
die geografischen Gegebenhei­
ten der Gemeinde, die die Was­
serversorgung schwieriger ma­
che als andernorts. «Wir leben in
einem hügeligen Gebiet. Das
Wasser muss auf jeden Hügel
und Berg gepumpt werden. Hin­
zu kommt, dass die Gemeinde­
fläche 30 Quadratkilometer und
das Leitungsnetz etwa 40 Kilo­
meter beträgt.»
Dieser Umstand ginge oft ver­
gessen. «Natürlich könnten wir
die Lieben spielen und wenig
Wassergebühren
verlangen,
aber dann ginge uns das Geld
aus. Die Gemeinde müsste dies
dann ausbaden und die Wasser­
versorgung übernehmen, was
auch mit Kosten verbunden
wäre.» Letztlich gehe es dem
Vorstand nicht darum, durch
den Preisaufschlag mehr Geld
zu generieren, sondern ein in­
taktes und schuldenarmes Was­
sernetz zu garantieren.
5. Juni
messers in Italien mit einer be­
dingten Freiheitsstrafe von 18
Monaten rechnen. Doch es kam
anders, denn das Gericht in Mei­
len sah nur die zugegebenen se­
xuellen Handlungen mit einer
Schülerin als erwiesen an. Bei
der zweiten Privatklägerin kam
es aufgrund von widersprüchli­
chen und unsicheren Angaben
des inzwischen über 20-jährigen
Opfers zu Freisprüchen. Was
noch zu einer bedingten Geld­
strafe von 255 Tagessätzen zu
75 Franken führte.
Psychotherapeutin als Zeugin
Die unterlegene Rechtsvertre­
terin der zweiten Geschädigten
legte Berufung ein und präsen­
tierte am Montag vor Oberge­
richt eine Ärztin als Kronzeugin.
Es handelte sich um die frühere
Psychotherapeutin der Schüle­
rin, die eine Genugtuung von
15 000 Franken verlangte. Die
Medizinerin sollte bezeugen,
dass ihr die Geschädigte von den
sexuellen Handlungen im Alter
von 15 Jahren mit dem erheblich
älteren Beschuldigten berichtet
habe. Allerdings entpuppte sich
die vermeintliche Belastungs­
zeugin vor Obergericht ausge­
rechnet als Entlastungszeugin.
So führte sie aus, dass sie die
Schülerin erst ab dem 16. Alters­
jahr behandelt habe. Allfällige
Berichte über sexuelle Handlun­
gen ihrer Patientin im Alter von
15 Jahren konnte sie nicht bestä­
tigen.
Teilfreisprüche bestätigt
Während der zuständige Staats­
anwalt unmittelbar nach der
Zeugenbefragung seine An­
schlussberufung
zurückzog,
hielt die zweite Geschädigte dar­
an fest, aber wenig verwunder­
lich ohne Erfolg. Die Oberrichter
hatten gewichtigen Zweifel an
ihren Darstellungen und bestä­
tigten die Teilfreisprüche des
Bezirksgerichts Meilen umfas­
send. Die Ansprüche des zweiten
Opfers auf Schmerzensgeld wie­
sen die Oberrichter deshalb ab.
Ansonsten bestätigte das
Obergericht die Schuldsprüche
bezüglich der ersten Geschädig­
ten und setzte eine etwas milde­
re, bedingte Geldstrafe von 200
Tagessätzen zu 75 Franken, also
insgesamt 15 000 Franken, fest.
Dies bei einer Probezeit
von zwei Jahren. Die Oberrich­
ter warnten den Zürcher Ober­
länder Mechaniker zum Schluss
vor einem Rückfall, der ihn we­
sentlich teurer kommen würde.
Dieser hatte erklärt, dass er heu­
te mit einer gleichaltrigen Frau
zusammen sei.
Attila Szenogrady
Die Männerriege Hadlikon orga­
nisiert am Samstag, 28. Mai, den
25. Hadliker Plauschtag im Areal
im Tobel. Ab 16 Uhr warten Spiel,
Musik und diverse Attraktionen
auf die Bevölkerung. So etwa der
Auftritt eines Akkordeonorches­
ters oder eine Akrobatikshow. zo
RÜTI
FDP sagt Ja
zu Rechnungen
Anlässlich der Parteiversamm­
lung der FDP vom 17. Mai emp­
fahlen die Mitglieder die Jahres­
rechnungen 2015 der Politischen
Gemeinde und der Schulgemein­
de zur Annahme. Dies im Hin­
blick auf die Gemeindeversamm­
lung vom 20. Juni. Es sei positiv
zur Kenntnis genommen wor­
den, dass die Rechnung entgegen
dem Budget mit einem Reinge­
winn von gegen einer halben Mil­
lion Franken abschliesse, so die
FDP in einer Mitteilung. zo
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