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Mit Charme und Humor: Bochums neuer Konzertsaal
Die Seite Drei
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(SZ) Giovanni Bottesini war eng mit Giuseppe Verdi befreundet und hat wie dieser
ein Requiem geschrieben. Es ist nicht annähernd so bekannt geworden wie das von
Verdi komponierte, dafür beherrschte Bottesini etwas, wovon Verdi nur träumen
konnte: den Kontrabass. Bottesini galt zu
seiner Zeit als der absolute Star unter den
Kontrabassisten. Sein Instrument, eine Arbeit Carlo Antonio Testores, war angeblich
aus dem Holz jenes Baumes, unter dem Siddhartha Gautama einst die Erleuchtung zuteil wurde, der Stachel aber aus dem Holz
des Kreuzes Christi. Wenn es einen gab,
der sich Bottesini an die Seite stellen durfte, so war das der böhmischstämmige Virtuose Franz Simandl, doch da er kein Requiem komponiert hat, scheidet er aus unseren heutigen Überlegungen aus. Es geht
um die letzte Ehre für Jane Little, die als
Kontrabassistin vielleicht nicht Weltklasse
war, die jedoch, als sie jetzt mit 87 starb, immerhin 71 Dienstjahre beim Atlanta Symphony Orchestra hinter sich hatte.
Wenn Meldungen wie diese hierzulande
Heiterkeit hervorrufen, so ist Patrick Süskind daran nicht unschuldig. Sein „Kontrabass“, eine Étude brillante für das Theater,
handelt in der Hauptsache zwar von einem
notorisch missgelaunten Kontrabassisten,
sorgt aber nebenher auch dafür, dass das
Instrument sein Fett abbekommt. Die Bassgeige sei, sagt der Nörgler an einer Stelle,
das scheußlichste, plumpste und uneleganteste Instrument, das je erfunden wurde,
der Waldschrat unter seinesgleichen. Dergleichen ginge auch an einer Geige, einer
Flöte oder einem Horn nicht spurlos vorüber, nur dass sich diese und ähnliche Instrumente durch ihre Eleganz, ihren natürlichen Adel den Schmähungen entziehen
könnten. Wie die dicken Menschen, denen
er gleicht, ist der Kontrabass nicht beweglich genug, sich solcher Sticheleien mit Erfolg zu erwehren, und das umso weniger,
als er schon durch das Kinderlied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ in eine Sphäre
gerückt worden ist, um die symphonische
Instrumente üblicherweise einen weiten
Bogen schlagen.
Dass Jane Little unter den dienstältesten Orchestermusikern vor Frances Darger (Geige, 70 Jahre), Richard Horowitz
(Pauke, 66 Jahre) und Felix Resnick (Geige,
65 Jahre) lag, ist das eine. Das andere ist
der auch bei Süskind erwähnte Umstand,
dass die Bassgeiger als die geheimen Herrscher des Orchesters gelten, der Dirigent
sich also gut mit ihnen stellen sollte. Bedenkt man das, muss man sich nicht mehr
darüber wundern, dass Sergei Kussewizki
und Zubin Mehta, ausgezeichnete Kontrabassisten alle zwei, als Dirigenten in die Geschichte eingegangen sind: Sie schützten
sich auf diese Weise wohl vor sich selbst.
Jane Little blieb, wohin das Schicksal sie gestellt hatte, und es spricht für ihre Professionalität, dass sie ausgerechnet bei „There’s No Business Like Show Business“ den
Bogen aus der Hand legte.
MÜNCHEN, MITTWOCH, 18. MAI 2016
72. JAHRGANG / 20. WOCHE / NR. 113 / 2,60 EURO
„Ich finde:
Gesundheit first“
SPD-Chef Gabriel will im Streit
um Glyphosat hart bleiben
Berlin/Brüssel – Die SPD will in der Ablehnung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat hart bleiben. Die an der Abstimmung in der Bundesregierung beteiligten SPD-Ministerien machten am Dienstag deutlich, dass auch die neue Studie eines Gremiums der Weltgesundheitsorganisation WHO daran nichts ändere, die das
Herbizid als wahrscheinlich nicht krebserregend einstuft. Der SPD-Vorsitzende und
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte:
„Auch die neue WHO-Studie hat Zweifel.
Ich finde: Safety first, Gesundheit first.“
Deshalb solle man Glyphosat nicht wieder
zulassen. Auch das Bundesumweltministerium bekräftigte seine Absicht, die Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels in der Europäischen Union abzulehnen. „Für uns hat sich nichts geändert“, sagte ein Sprecher. Sollten die beiden Ressorts mit dem Landwirtschaftsministerium, das für die Zulassung von Glyphosat ist, keine Einigung erzielen, müsste
sich Deutschland bei der Abstimmung diese Woche enthalten. mbal/am Seite 2
AKP geht gegen Kurden
im Parlament vor
„Ich möchte lieber als Präsident in Erinnerung bleiben, der – auch unbeliebte – Reformen angegangen ist, denn als ein Präsident, der nichts getan hat.“ François
Hollande will an den Veränderungen am Arbeitsgesetz festhalten – auch im Angesicht Tausender Demonstranten wie hier in Nantes.
FOTO: JEAN-SEBASTIEN EVRARD/AFP
Hollande will Massenprotesten trotzen
Frankreichs Präsident steht vor schwierigen Tagen: In vielen Städten demonstrieren Zehntausende,
um die Reformpolitik der Regierung zu stoppen. Doch der Sozialist schließt ein Entgegenkommen aus
von christian wernicke
Paris – Mit neuen Streiks, Demonstrationen und Straßensperren versuchen Frankreichs linke Gewerkschaften diese Woche,
die sozialistische Regierung in die Knie zu
zwingen. Aus Protest gegen die geplante
Reform des Arbeitsrechts, die eine Lockerung des Kündigungsschutzes und der
35-Stunden-Woche vorsieht, blockierten
am Dienstag Lkw-Fahrer zahlreiche Landstraßen. Seit dem Abend fielen vor allem
im Nahverkehr mehr als die Hälfte aller
Züge aus, weil Tausende Eisenbahner in
den Ausstand traten. In Paris und anderen
Großstädten demonstrierten Zehntausende. Präsident François Hollande schloss
Konzessionen aus: „Dieses Gesetz wird
durchkommen, ich werde nicht nachgeben“, sagte er dem Radiosender Europe 1.
Die Regierung hatte vorige Woche ihren
umstrittenen Gesetzentwurf nur mit Not
in erster Lesung durchs Parlament gebracht. Angesichts massiver Widerstände
vom linken Flügel seiner eigenen Partei
hatte Premierminister Manuel Valls eine
Sonderklausel der Verfassung genutzt, um
eine Abstimmung zu umgehen. Diese Vorgehensweise löste prompt eine neue Protestwelle der Reformgegner aus: Allen voran die linken Gewerkschaften CGT und FO
riefen für Dienstag und Donnerstag zu weiteren Demonstrationen auf.
Die Streikaktionen kommen einer
Machtprobe mit der Regierung gleich. Die
Gewerkschaften wollen bis Donnerstag
nicht nur Straßenverkehr und Bahnen
lahmlegen. Auch Mitarbeiter von Häfen
und Flughäfen sollen zeitweise die Arbeit
niederlegen. Die an Straßenblockaden be-
teiligten Lkw-Fahrer argumentieren, das
geplante Gesetz werde ihre Zuschläge für
Überstunden am Steuer und somit ihr Einkommen drastisch mindern. Laut Umfragen lehnen drei von vier Franzosen die geplante Reform zwar ab. Die Zahl der Teilnehmer an den seit Anfang März währenden Protest war zuletzt jedoch deutlich gesunken: Nach 390 000 Demonstranten Ende März waren vorige Woche nur noch
55 000 Menschen gegen die Reform marschiert. Regierung und Präsidenten setzen
offenbar darauf, dass der Widerstand ermüdet.
Allerdings eskalierte der Protest, weil
sich in Paris, Rennes und Nantes Hunderte
Gewalttäter unter die Demonstranten
mischten. In einem Fall ermittelt der
Staatsanwalt sogar wegen versuchten Mordes an einem Polizisten. Im Pariser Villen-
viertel Montparnasse warfen Demonstranten Steine und Molotowcocktails, Sondereinheiten der Polizei setzten Tränengas
ein. Die Regierung hatte zehn mutmaßlichen Randalierern die Teilnahme an den
Demonstrationen untersagt, in neun Fällen erklärte ein Gericht die Verbote jedoch
für unrechtmäßig. Für Mittwoch hat eine
Polizeigewerkschaft zu einer Demonstration aufgerufen – aus Empörung über die
Gewaltakte gegen die Ordnungskräfte.
Hollande, der im März seine Reform
nach Protesten entschärft hatte, klang am
Dienstag entschlossener denn je: „Ich
möchte lieber als ein Präsident in Erinnerung bleiben, der auch unpopuläre Reformen angegangen ist – denn als ein Präsident, der nichts getan hat.“ Bis Dezember
will Hollande entscheiden, ob er sich
2017 zur Wiederwahl stellt.
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HEUTE
Die Seite Drei
Fünf Windeln am Tag: Das Leben
im Asylbewerberheim ist auch
für Säuglinge rationiert
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Meinung
Das Angebot an Milch
muss sinken – nur das hilft
gegen den Preisverfall
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Panorama
Sonnengott auf dem Meeresgrund:
Taucher finden vor Israel
einen spektakulären Schatz
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Feuilleton
In München ist die Neuinszenierung
von Wagners Meistersingern gelungen – zumindest musikalisch
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Ganz geheuer war den Ärzten ihr Experiment wohl selbst nicht. Jedenfalls trafen
sie jede Menge Sicherheitsvorkehrungen,
bevor sie ihre Patienten dem Drogenrausch überließen. Ein Psychiater an jeder Seite des Krankenbetts, das Licht heruntergedimmt und ständiges Nachfragen, ob noch alles okay ist: So sicherten
sich die Ärzte am Imperial College London ab, als sie ihre Patienten mit der Kraft
der Zauberpilze in eine Welt voller Halluzinationen hinüberschubsten.
Das Ziel war nicht der Horrortrip im
Krankenbett. Vielmehr sollte der Drogenrausch die Patienten von ihren Depressionen heilen. Und das, so schreiben die Ärzte im Fachblatt Lancet Psychiatry, gelang
in beachtlichem Maße. Eine Woche nach
der Behandlung hatten alle zwölf Patienten, die in der kleinen Pilotstudie den
Wirkstoff Psilocybin aus Zauberpilzen bekamen, deutlich weniger depressive Symptome als zuvor; nach drei Monaten galt
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Licht ins Dunkel
Ärzte setzen Drogenpilze gegen Depressionen ein – mit Erfolg
dies noch für jeden zweiten. Dabei waren
die Patienten wahrlich keine leichten Fälle: Im Durchschnitt litten sie schon seit
fast 20 Jahren an mittleren bis schweren
Depressionen, alle bisherigen Behandlungsversuche hatten versagt. „Viele Teilnehmer hatten dank der Droge ein tiefes
Erlebnis“, betont Studienleiter Robin Carhart-Harris. Zwar hätten manche auch
Angst bekommen, als die Halluzinationen begannen, und einer habe Wahnvorstellungen gehabt. Aber letztlich hätten
die Pilze die Wahrnehmung der Patienten
zum Positiven verändert: „Sie haben
Licht in ihre dunkle Welt gebracht.“
Die Londoner Wissenschaftler gehören zu den wenigen, die es noch wagen,
mit bewusstseinserweiternden Drogen
zu hantieren. Dabei ist die Hoffnung, mit
solchen Substanzen in die Tiefe der Seele
vorzudringen, Jahrtausende alt. Schon
Schamanen nutzten Zauberpilze. Und als
der Schweizer Chemiker Albert Hofmann
1943 das dem Psilocybin ähnliche LSD
herstellte, wollte auch er damit etwas für
das Seelenheil der Menschen tun: 1949
wurde LSD „zur seelischen Auflockerung
bei analytischer Psychotherapie, besonders bei Angst- und Zwangsneurosen“ zugelassen. Nur war bald die Zahl der zerstörten Seelen größer als die der geheilten, und so sind die Halluzinogene heute
in den meisten Ländern verboten.
Aber Hofmann könnte doch recht gehabt haben. In jüngster Zeit häufen sich
die Hinweise darauf, dass der Drogen-
rausch Ängste und Depressionen mindern kann. Die Substanzen wirken im Gehirn an den gleichen Stellen wie das Hormon Serotonin, das Angst und Kummer
vertreibt. Und gegen die Volkskrankheit
Depression gibt es bis heute noch zu wenige wirksame Mittel. Etwa jeder fünfte Patient spricht auf keine Therapie an.
Ein kontrollierter Behandlungsversuch mit Psilocybin könne sinnvoll sein,
sagt Hans Förstl, Direktor der Klinik für
Psychiatrie am Münchner Klinikum
rechts der Isar. Depressive Menschen
könnten so „neue Lust am Leben bekommen. Sie nehmen Erlebnisse intensiver
wahr.“ Aber er warnt auch: Die Substanzen wurden nicht grundlos verboten. Sie
können eine Psychose auslösen, ein
Selbstversuch verbiete sich: „Es gibt einen Unterschied zwischen Drogen als Lifestyle und einem Behandlungsversuch in
einer ansonsten ausweglosen Situation“,
so der Experte.
christina berndt
„Die Milchmenge muss runter“
Wegen des Preisverfalls fordert Schleswig-Holsteins grüner Agrarminister die Rückkehr zu einer zeitlich begrenzten Quote
Berlin – Die Widerstände gegen die Milchpolitik der Bundesregierung nehmen zu.
Am Dienstag versammelten sich mehrere
Hundert Bauern des Bundesverbands
Deutscher Milchviehhalter (BDM) im mittelfränkischen Neustadt. Vor dem Wahlkreisbüro von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) demonstrierten sie dafür, dass überschüssige
Milchmengen aufgekauft und so der Verfall des Preises eingedämmt werden soll.
„Wir sind extrem sauer auf einen Minister,
der uns in eine immer tiefere Verschuldung treibt und der die Krise unnötig in die
Länge zieht“, sagte BDM-Chef Romuald
Schaber. Der Verband sieht sich als Gegeninitiative zum größeren Bauernverband,
der die Politik der Bundesregierung weitgehend stützt.
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Gleichzeitig forderte Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die Menge angebotener
Milch auch zwangsweise zu drosseln. „Die
Milchmenge muss runter, sonst werden
reihenweise Betriebe und damit Existenzen zerstört“, sagte Habeck der Süddeutschen Zeitung. „Wenn freiwillige Maßnahmen nicht greifen, muss die EU als Ultima
Ratio kurzfristig eine zeitlich begrenzte obligatorische Mengenbegrenzung beschließen“, so Habeck.
Der Preis, den Bauern von den Molkereien für einen Liter Milch bekommen, war in
den vergangenen Tagen in einigen Regionen auf einen vorläufigen Tiefststand von
19 Cent gefallen. Schon vor wenigen
Wochen hatten Discounter wie Aldi und
Norma ihre Preise für den Liter verkaufter
Milch auf 46 Cent gesenkt. Der Preis ist innerhalb weniger Wochen um 30 Prozent gefallen. Die Gründe für den stetig sinkenden Preis sind vielfältig: Das Wirtschaftsembargo gegen Russland und die sinkende
Kaufkraft in China haben zu geringerem
Absatz auf diesen wichtigen Märkten geführt; andererseits produzieren unter anderem die USA und Neuseeland mehr billige Milch und verdrängen so das Angebot
aus Deutschland.
Gleichzeitig ist im April 2015 die Milchquote abgeschafft worden. Diese hatte die
Menge der in der Europäischen Union produzierten Milch über 31 Jahre reguliert.
Auch in dieser Zeit schwankte der Milchpreis teils erheblich; seitdem die Menge
nicht mehr quotiert wird, sinkt er jedoch
stetig. Beim Deutschen Bauernverband
wird erwartet, „dass die Erzeugerpreise in
den kommenden Monaten weiter unter
Druck sein werden“. Grund dafür seien die
teils „desolaten“ Abschlüsse zwischen
dem Lebensmitteleinzelhandel und den
Molkereien.
Der Bundeslandwirtschaftsminister hat
wegen der Krise der Bauern für den
30. Mai Politiker, Molkereien, Einzelhändler und Bauernvertreter zu einem Milchgipfel eingeladen. Dort sollen Hilfen für die
Milchbauern beschlossen werden, darunter Steuererleichterungen, Liquiditätshilfen und Bürgschaften. Christian Schmidt
lehnt es aber kategorisch ab, die Menge
der verkauften Milch wieder zu begrenzen:
„Die Lösung der Milchkrise kann nur im
Markt selbst und durch die Beteiligten erfolgen.“
jan heidtmann Seite 4
Ankara – Auf Antrag der Regierungspartei
AKP will das türkische Parlament die Immunität von einem Viertel der 550 Abgeordneten aufheben, um der Justiz eine
Strafverfolgung der Parlamentarier zu erlauben. Gegner von Staatspräsident Recep
Tayyip Erdoğan sprechen von einem
Putsch der Regierung gegen das Parlament, der vor allem auf die legale Kurdenpartei HDP ziele. Deren Fraktion hat
59 Mitglieder; 50 von ihnen drohen damit
Anklagen – unter anderem wegen Terrorunterstützung. sz
Seiten 4 und 6
Luftbrücke in Syrien für
eingeschlossene Städte
Wien – Belagerte Städte in Syrien sollen
aus der Luft mit Hilfsgütern versorgt werden, wenn sie nicht anders erreichbar sind.
Das gaben US-Außenminister John Kerry
und sein russischer Kollege Sergej Lawrow
nach einem Treffen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe in Wien bekannt.
Vor allem das Regime von Baschar al-Assad blockiert immer wieder Konvois der
UN. Zudem soll die brüchige Waffenruhe
in einen dauerhaften Waffenstillstand umgewandelt und die Genfer Friedensgespräche fortgesetzt werden. sz
Seite 6
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wegen eines Streiks in der Druckerei wurde die
Ressort-Reihenfolge dieser Ausgabe geändert.
Berichte aus München, Bayern und der Region erscheinen in reduzierter Form. Wir bitten Sie um
Ihr Verständnis.
Bundestrainer Löw
nominiert EM-Kader
Berlin – Bundestrainer Joachim Löw hat
in seinen vorläufigen Kader für die FußballEuropameisterschaft in Frankreich drei
Debütanten berufen. Joshua Kimmich
(FC Bayern München), Julian Weigl (Borussia Dortmund) und Julian Brandt (Bayer Leverkusen) stehen erstmals im Aufgebot,
das von Kapitän Bastian Schweinsteiger angeführt wird. Von der Weltmeistermannschaft von 2014 sind noch 14 Akteure
dabei. Bis zum 31. Mai muss Löw vier der
27 nominierten Spieler für den endgültigen EM-Kader streichen. sz
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