Akustiktechnikerin Akustiktechniker

Akustiktechnikerin
Akustiktechniker
INHALT
Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Berufsgruppe: Mechatronik, Präzisionstechnik, Feinwerktechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
TÄTIGKEITSMERKMALE
Akustik ist die die Lehre vom Schall, seinen Ausbreitungen und Phänomenen.
AkustiktechnikerInnen befassen sich mit einem weiten und vielfältigen Betätigungsfeld. Sie erforschen
und beschreiben Schwingungen und Wellen in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern v.a. im HörFrequenzbereich. Sie beschäftigen sich mit der Wandlung dieser Schwingungen in elektrische Signale und
der informationstechnischen Signalverarbeitung.
AkustiktechnikerInnen beschäftigen sich zudem mit Schwingungstechnik und Sound-Design, das u.a. in der
Automobilindustrie zur Erzeugung eines bestimmten Motoren- oder Türengeräusches eingesetzt wird.
Ein besonderer Bereich der Akustik ist die Hörgeräteakustik:
HörgeräteakustikerInnen beraten hörgeschädigte Personen beim Kauf ärztlich verordneter Hörgeräte und
nehmen die für jeden Patienten bzw. jede Patientin spezifisch durchzuführende Anpassung und Einstellung
der Hörhilfen vor.
HörgeräteakustikerInnen messen mit Hilfe eines Hörtestgerätes (Reinton-Audiometer) die Gehörleistung
und erstellen ein Audiogramm, indem sie die Hörschwellen (Lautstärke, ab der ein bestimmter Ton
wahrgenommen wird) und die Unbehaglichkeitsschwellen (Lautstärke, ab der ein bestimmter Ton als
unangenehm erlebt wird) für verschiedene Frequenzen ermitteln. Auf Grund der Ergebnisse dieser
Untersuchungen entscheiden sie über die für die jeweiligen PatientInnen erforderliche Art der Hörhilfe.
Zu den Aufgaben der HörgeräteakustikerInnen gehört auch die Wartung und Instandhaltung der Hörgeräte
und Zusatzeinrichtungen. Außerdem führen sie z.B. in Industriebetrieben mit starker Lärmentwicklung
Beratungen über Schallschutzmaßnahmen durch. Darüber hinaus verkaufen sie Sprechhilfsgeräte, die
z.B. von kehlkopfoperierten Personen benötigt werden und installieren verschiedene Zusatzgeräte für
gehörgeschädigte Personen wie Radio-, Fernseh- oder Telefonverstärker.
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AkustiktechnikerInnen sind je nach Spezialisierung in verschiedenen Bereichen tätig:
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Akustische Produkte (Staubsauger, Gassensoren, Unterwassermikrophone u.a.)
Filmsounds und Soundlogos
Einrichtungen der Verkehrsleittechnik: Akustische Warnsysteme
Fahrzeugindustrie: Geräuscharme Elektromotoren, Frequenzmodulation bei Eisenbahnen u.a.
Lärmschutztechnik: Entwicklung geräuscharmer Betriebsanlagen
Musikinstrumentenbau
Medizintechnik: Sound-Design für medizintechnische Produkte, Vibroakustische Optimierung von
Prothesen
u.v.m.
Forschungsgebiete entstehen zunehmend im Bereich der Medizinischen Akustik in Bezug auf die
menschliche Wahrnehmung (Lärmforschung, Psychoakustik, Entwicklung von Ohrsimulatoren/Kupplern und
Verfahren für die Hörgerätetechnologie u.a.) sowie in der Technischen Akustik (Raum- und Bauakustik,
geometrische Akustik, Maschinenakustik u.a.).
Siehe auch die akademischen Berufe AkustikerIn und MedizintechnikerIn sowie den Lehrberuf
HörgeräteakustikerIn.
ANFORDERUNGEN
Einwandfreies Gehör, Freude an Physik (Phonetik, Audiometrie u.a.), logisch-analytisches Denkvermögen,
mathematische Begabung, naturwissenschaftlich-technisches Verständnis, wissenschaftliche Neugierde
und Kreativität, Kontakt- und Teamfähigkeit, Bereitschaft zu interdisziplinärer Arbeit (z.B. Automobil-,
MedizintechnikerInnen)
BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN
Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen vor allem in Betrieben des Hörgeräteakustiker-Gewerbes
(Hörgeräte werden auch in Fachgeschäften für medizinisch-technische Hilfsmittel und Heilbehelfe sowie
in Filialbetrieben von Handelsketten der Foto-/Optik-/Elektronik-Branche angeboten), der gewerblichen
und industriellen Konstruktion, Fertigung und Produktion, Fahrzeug- und der Haustechnik, Einrichtungen
der technischen Prüfung, Abnahme und Kontrolle (z.B. TÜV), Ingenieurbüros oder als GutachterIn für
Schallmessungen und -berechnungen (Lärmschutz).Wichtige Arbeitsgebiete sind darüber hinaus Service
und technischer Verkauf - je nach Spezialisierung:
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Fahrzeugbau und Fluggerätebau (Sound-Design, Schallmessung)
Optimierung der Schwingungen neuer Sportgeräte (Vibration-Design)
Schallpegel und Klang bei Haushaltsgeräten (Produktsound)
Anlagen- und Maschinenbau (akustische Optimierung)
Fernseh- und Gaming-Produktion (Sounddesign)
Web- und Werbeagenturen (Audiodeskription, Soundlogos)
Frequenzanalyse von Sprachsignalen (Akustische Phonetik)
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Psychoakustik und Audiologie (medizinisch-technische Akustik)
u.v.m.
AUSBILDUNG
Ausbildungen bieten grundsätzlich die Bereiche Hörgeräteakustik, Physikalische Energie- und Messtechnik,
Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektro- oder Nachrichtentechnik, auch Tontechnik, Bautechnik
(Bauphysik) o.Ä.
Wichtig sind in jedem Fall Kenntnisse in akustischer und schwingungstechnischer Messtechnik!
AbsolventInnen einer HTL kann die Standesbezeichnung Ingenieur / Ingenieurin verliehen werden
(Nachweis über Ausbildung und Praxis erforderlich!). Zuständig für die Verleihung ist das Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Berufsgruppe: Mechatronik, Präzisionstechnik, Feinwerktechnik
Fachschulen
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Fachschule für Feinwerktechnik (Dauer: 4 Jahre; Standort: Mödling).
Fachschule für Mechatronik (mit Betriebspraktikum) (Dauer: 4 Jahre; Standorte: Haslach; Klagenfurt;
Lienz).
Fachschule für Berufstätige für Mechatronik (Dauer: 3,5 Jahre; Standorte: Graz-Gösting;
1200 Wien).
Fachschule für Mikroelektronik (Dauer: 4 Jahre; Standort: Karlstein).
Fachschule für Uhrmacher (Dauer: 4 Jahre; Standort: Karlstein).
Berufsbildende höhere Schulen
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Höhere Lehranstalt für Mechatronik, Ausbildungsschwerpunkt Automatisierung (Dauer: 5 Jahre;
Standorte: Braunau am Inn; Eisenstadt; Kaindorf; Karlstein; Klagenfurt; Lienz; Linz; Wels;
1030 Wien; 1100 Wien).
Höhere Lehranstalt für Mechatronik, Ausbildungsschwerpunkt Präzisionstechnik (Dauer: 5 Jahre;
Standorte: Mödling; Saalfelden; Steyr).
Werkmeisterschulen
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Werkmeisterschule für Berufstätige für Halbleitertechnologie/Mikroelektronik (Dauer: 2 Jahre;
Standort: Villach).
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Werkmeisterschule für Berufstätige für Industrielle Elektronik (Dauer: 2 Jahre; Standorte: Klagenfurt;
St. Pölten; Wiener Neustadt; Braunau am Inn; Linz; Innsbruck; 1210 Wien).
Werkmeisterschule für Berufstätige für Mechatronik (Dauer: 2 Jahre. Standorte: Braunau; Gmunden;
Jenbach; Lienz; Linz; Ried; Salzburg; Steyr; Villach).
WEITERBILDUNG
Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen sowohl in Form einschlägiger technischer Studien (Masterstudien),
aber auch in Form von Weiterbildungsseminaren, die vor allem als postgraduale Lehrgänge für
UniversitätsabsolventInnen oder Personen mit einschlägiger beruflicher Erfahrung angeboten werden.
Aktuelle Studienrichtungen bieten auch fachliche Erweiterungsmöglichkeiten wie Mikrosystemtechnik sowie
Robotik.
Für berufliche Aspirationen in Bereichen wie Nanotechnologie sind Universitätsstudien in Bereichen wie
Technische Mathematik oder Physik geeignete Qualifikationen. In diesem Bereich gibt es auch eine ganze
Anzahl an Fort- und Weiterbildungsangeboten.
Besonders hervorzuheben sind hier insbesondere Kontroll- und Abnahmetechnik (Genehmigung
und Überprüfung von Maschinen, Anlagen und deren Betriebssicherheit) sowie Unfallforschung
und Unfallprävention. In diesen Bereichen bestehen auch berufliche Entwicklungs- und
Spezialisierungsmöglichkeiten. Weitere Ausbildungswege können sich auf Industrial Engineering mit
Karrieren in Projektmanagement beziehen.
Für den Bereich Hörkustik bietet die Die Akademie für Optometrie und Hörakustik Infos und Kurse.
Infos bieten auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften - Institut für Schallforschung ÖAW und
das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP.
AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT
Die Möglichkeit einer selbständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder
GeschäftsführerIn) besteht für HörgeräteakustikerInnen in den Handwerken "Hörgeräteakustik" oder
"Augenoptik" (Voraussetzung: Meisterprüfung).
DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT
€ 2.160,00 - € 2.400,00
Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus
anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt.
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Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar!
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