Unsere Themen 2 6 5 4 7 - Bayerischer Bauernverband

Nr.19-20
München, 19. Mai 2016
Unsere Themen
Mit Bayerns Bauern auf
Entdeckungsreise
„Tag des offenen Bauernhofes“
am 21. und 22. Mai
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Der erste Grünschnitt
Im Mai beginnen die Landwirte
mit der Bereitung der Grassilage
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DelikatEssen
Rhabarber – Gemüse oder
Obst?
Vielseitiges Saisongemüse erobert
auch die herzhafte Küche
Ein Feiertag für die Milch
Almauftrieb auf dem Münchner
Olympiaberg
Käse – so vielfältig wie kaum
ein anderes Lebensmittel
Das kleine ABC der Milchprodukte
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bbv-Pressedienst Nr. 19-20 vom 19.-Mai 2016
Mit Bayerns Bauern auf Entdeckungsreise
„Tag des offenen Bauernhofes“ am 21. und 22. Mai
München (bbv) – „Landwirt-schaf(f)t Heimat“ – unter diesem Motto stehen
die Aktionen, mit denen Bayerns Bäuerinnen und Bauern beim „Tag des
offenen Hofes“ zeigen, wie eng die Landwirtschaft und der ländliche
Raum zusammengehören. Auf ihren Höfen, bei Aktionen in Städten, auf
Bauernmärkten oder geführten Touren in der Natur laden sie Verbraucher
zum Dialog ein.
Die heimische Land- und Forstwirtschaft kennenlernen und intensiv erleben und
dabei Wertschätzung entwickeln für die Leistungen der Landwirte, das verspricht
sich BBV-Vizepräsident Günther Felßner vom „Tag des offenen Hofes“: „Die Verbraucher sind eingeladen, sich ihr eigenes Bild zu machen und zu sehen, wie ernst
die Bäuerinnen und Bauern das Tierwohl und die gesunde Erzeugung von Lebensmitteln nehmen. Wir werden deutlich machen, dass es die Bauernfamilien
sind, die auch durch die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Pflege und den
Erhalt unserer Kulturlandschaft die vielfältigen und lebendigen Lebensräume gestalten, die zum Bild Bayerns gehören.“
Schon haben erste Veranstaltungen zum „Tag des offenen Hofes“ stattgefunden,
ein besonderer Höhepunkt liegt in diesem Jahr aber am 21. und 22. Mai 2016. An
diesem Aktionswochenende werden in ganz Deutschland Hunderte landwirtschaftliche Betriebe die Verbraucher einladen. Auch in Bayern beteiligen sich zahlreiche
Bauernfamilien mit verschiedenen Aktionen an dieser großen bundesweiten Aktion,
die alle zwei Jahre vom Deutschen Bauernverband zusammen mit den Landesbauernverbänden, dem Bund der Deutschen Landjugend und dem Deutschen LandFrauenverband initiiert wird. Zur offiziellen Eröffnung der Aktion für Bayern werden
der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Landesbäuerin Anneliese
Göller und BBV-Vizepräsident Günther Felßner am Sonntag, 22. Mai 2016, bei Familie Julia und Gerhard Büttner auf Hof Hauenstein bei Krombach zu Gast sein.
Wie auf diesem Hof mit Pferde- und Mutterkuhhaltung im Landkreis Aschaffenburg
können Besucher bei weiteren Veranstaltungen in Bayern die verschiedenen Facetten bäuerlichen Wirtschaftens erleben. „Diesen Blick ‚hinter die Kulissen‘ sollte man
sich nicht entgehen lassen“, sagt Landesbäuerin Anneliese Göller mit Blick auf die
Verbraucher und fährt fort: „Es gibt viel zu entdecken in den Ställen und bei den
Tieren, bei der Besichtigung von Feldern oder bei Vorführungen von Landmaschinen. Und immer stehen Bäuerinnen und Bauern zum Dialog bereit! Dieses Angebot
ist einmalig für die Besucher und zugleich eine große Chance für uns. So lässt sich
Vertrauen in unsere Lebensmittelerzeugung aufbauen.“
Die Veranstaltungen am 21. und 22. Mai mit ihren Programmangeboten sowie weitere Veranstaltungstermine im Jahr finden Sie im Internet unter www.tag-desoffenen-bauernhofes.de. Die Presse wurde bereits gesondert zur Auftaktveranstaltung auf Hof Hauenstein bei Familie Büttner am 22. Mai 2016 eingeladen.
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Tag des offenen Bauernhofes: alle Aktionen am 21. und 22. Mai in Bayern
Oberbayern
21. Mai: Familie Simon, Farbing, Rottauer Str. 72a, 83233 Bernau, Lkr. Rosenheim,
von 10:00 bis 16:00 Uhr
22. Mai: Josef Strobl jun., Stangenried 3, 85229 Markt Indersdorf, Lkr. Dachau,
von 10:00 bis 17:00 Uhr
22. Mai: Jakob Meier, Wiesenhofen 12, und Werner Krieglmeier, Wiesenhofen 13,
92339 Beilngries, Lkr. Eichstätt, von 10:30 bis 17:00 Uhr
22. Mai: BBV-Ortsverband Fischen, Landwirtschafts-Radltour um Fischen, 82396
Pähl-Fischen, Anmeldung bei BBV-Geschäftsstelle Weilheim, Tel. 0881 92660,
ab 10:00, ca. 3 Std.
Niederbayern
21. Mai: Waldführung (ca. 3 Std.) mit Rupert Schlauderer, Treff um 13:30 Uhr,
93309 Kelheim-Thaldorf, Gottsackerweg (Friedhof)
22. Mai: Thomas Thalhammer, Kieferling 9, 84364 Bad Birnbach, Lkr. Rottal-Inn,
von 10:30 bis 17:00 Uhr
Oberpfalz
21. Mai: BBV-Kreisverband Tirschenreuth, Maiandacht mit den Landfrauen, anschließend Angrillen; bei Kapelle in Matzersreuth, Lkr. Tirschenreuth, ab 19:30 Uhr
22. Mai: BBV-Infostand beim Jubiläum „20 Jahre„Land & Gut Schönsee“, Raiffeisen-Gelände, Bahnhofstraße 22, 92539 Schönsee, Lkr. Schwandorf, ab 11:00 Uhr
22. Mai: Familie Hecht, Oberprombach 3, 93426 Roding, Lkr. Cham,
von 9:00 bis 16:30 Uhr
22. Mai: 2. Bauernmarkt auf dem Marktplatz in 92648 Vohenstrauß mit einer
Landwirtschafts- und Gewerbeschau, Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab,
von 10:00 bis 17:00 Uhr
Oberfranken
21. Mai: Manfred Penzel, Stalleinweihung, Wurlitz 23, 95111Rehau, Lkr. Hof,
von 10:00 bis 16:00 Uhr
21. Mai: BBV-Kreisverband Hof, „Milchmarkt“ – Infos „Rund um die Milch“,
Max-Platz in 95028 Hof, von 9:00 bis 13:30 Uhr
21. Mai: BBV-Kreisverband Wunsiedel, „Mittag am Markt“ mit Infos zur
Landwirtschaft, 95632 Wunsiedel, von 10:00 bis 13:00 Uhr
22. Mai: Familie Gumbrecht, Sambach 87, 96178 Pommersfelden, Lkr. Bamberg,
von 10:00 bis 17:00 Uhr
22. Mai: „Offener Hof“ in Rüssenbach, 91320 Ebermannstadt, von 9:30 bis
18:00 Uhr: Familie Dittrich, Lindenweg 8; hier auch Programm von Familie Striegel,
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Fabian Lipfert, Familie Herbst und Michaela Hack;
Familie Geck, Rüssenbacher Str. 21
Unterfranken
22. Mai: Familie Büttner, Hof Hauenstein 1a, 63829 Krombach, Lkr. Aschaffenburg,
von 10:30 bis 18:00 Uhr
22. Mai: Familie Kuhstrebe, Westheim, Am Lindelbacher Tor 1, 97318 Biebelried,
Lkr. Kitzingen, von 11:00 bis 18:00 Uhr
22. Mai: Familie Fertig, Eichenfürst 6, 97828 Marktheidenfeld-Glasofen,
Lkr. Main-Spessart, von 11:00 bis 17:00 Uhr
22. Mai: Familie Hutter, Aussiedlerhof in Obbach, 97502 Euerbach,
Lkr. Schweinfurt, von 13:30 bis 17:00 Uhr
Der erste Grünschnitt
Im Mai beginnen die Landwirte mit der Bereitung der Grassilage
München (bbv) – Im Mai sind viele Landwirte in den Grünlandgebieten
unterwegs, um Gras zu mähen. Daraus erzeugen sie Grassilage – ein
durch Gärvorgang erzeugtes Futter, das besonders Kühen schmeckt.
Wenn das Wetter trocken und sonnig ist, ist die beste Zeit, um zu silieren.
Der optimale Zeitpunkt für den Grünschnitt ist gegeben, wenn das Gras in die Blüte
kommt. Dann liefert es den höchsten Zuckerertrag und bringt eine optimale Silierfähigkeit mit.
Nach dem Mähen verbleibt das Gras zum Anwelken auf dem Feld. Wenn es hinreichend Feuchtigkeit verloren hat, wird es kurz geschnitten oder gehäckselt, in einem
Silo verdichtet und mit einer Folie gut abgedichtet. Das Silo sollte mindestens sechs
Wochen verschlossen bleiben, besser noch drei Monate. Durch die luftdichte Lagerung vermehren sich die Milchsäurebakterien, vergären den Zucker in den Pflanzen
und bilden Milchsäure – wie beim Sauerkraut. Das ist auch der Grund, warum das
Gemisch säuerlich riecht und schmeckt. Das silierte Futter bleibt lange Zeit haltbar.
Grassilage dient als Grundfutter vor allem für Rinder, aber auch in anderen Tierhaltungen, wie z. B. in der Pferdehaltung. Dort stellt es eine Alternative oder Ergänzung
zu anderen Silagearten wie Maissilage sowie zu Grünfutter und Heu dar. Auf günstigen Grünlandstandorten werden 4 bis 5 Schnitte im Jahr für die Bereitung von
Silage oder im Sommer auch von Heu gemacht.
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DelikatEssen
Rhabarber – Gemüse oder Obst?
Vielseitiges Saisongemüse erobert auch die herzhafte Küche
München (bbv) – Es ist Rhabarberzeit! Auch wenn er meist wie Obst zu
saftigem Kompott, Konfitüre und fruchtigen Kuchen verarbeitet wird,
zählt Rhabarber botanisch zum Gemüse. Wie Spargel wird er nur bis
zum 24. Juni geerntet.
Das Fruchtfleisch zeigt sich sortenabhängig von grün, rotgrün über rot. Der rote
Himbeer-Rhabarber schmeckt besonders fein und etwas süßer als die grüneren
Varianten. Rhabarber schmeckt nicht nur als Süßspeise köstlich. Die moderne Küche setzt ihn als Gemüsebeilage zu Fleisch- und Fischgerichten oder auch als
fruchtiges Chutney ein.
Rhabarber ist kalorienarm und bietet reichlich wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C,
Kalium und Calcium. Seinen fruchtig-säuerlichen Geschmack bekommt er durch
die enthaltene Apfel- und Zitronensäure, die durch die süße Verwendung harmonisiert wird. Wie Spinat, Mangold oder Rote Beete enthält Rhabarber auch Oxalsäure,
deren Verzehr ab einer Dosis von 5 g zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Doch Entwarnung: Bei normalem Rhabarbergenuss werden keine bedenklichen
Werte erreicht. Ebenso hilft die richtige küchentechnische Zubereitung, den Oxalsäuregehalt zu reduzieren. Wenn die gewaschenen Rhabarberstängel blanchiert
oder gekocht werden, geht Oxalsäure in das Kochwasser über, das Sie verwerfen
sollten. Auch durch Schälen lässt sich der Gehalt verringern. Rhabarberblätter enthalten hohe Oxalsäuregehalte – deshalb diese bitte nicht verzehren!
Menschen, die zu Steinbildung neigen, Schwangere und stillende Frauen sollten
beim Genuss von Rhabarber jedoch vorsichtig sein. Oxalsäure bildet mit Mineralstoffen feste Verbindungen, was beispielsweise die Nierensteinbildung begünstigen
kann.
Tipps rund um den Rhabarber

Rhabarber sollte möglichst frisch verarbeitet werden. Achten Sie auf heimischen Rhabarber, so können Sie sicher sein, frische und einwandfreie Ware
zu erhalten.

Bei frischer Ware sind die Stängel fest und glänzend.

Wenn Sie Rhabarber nicht sofort verarbeiten können, schlagen Sie ihn in ein
feuchtes Tuch ein. So hält er sich einige Tage im Kühlschrank frisch.

Rhabarber lässt sich gut einfrieren. Bereiten Sie ihn portionsweise vor und
verarbeiten Sie ihn gefroren weiter, dann behält er die Struktur.
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
Roher Rhabarber in geringen Mengen ist für die Zubereitung von Smoothies
geeignet.

Essen Sie zum Rhabarber Milchprodukte. Die Oxalsäure verbindet sich mit
dem Calcium aus der Milch zu Calciumoxalat und kann so nicht vom Darm
aufgenommen werden.

Calciumoxalat kann sich an den Zähnen anhaften. Sie fühlen sich kurzfristig
stumpf und pelzig an. Mit dem Zähneputzen sollten Sie jedoch eine halbe
Stunde warten, weil sonst der Zahnschmelz angegriffen wird.
Rhabarber-Chutney – schmeckt zum Grillfleisch
Zwei Esslöffel Zucker im Topf karamellisieren und darin eine kleine gewürfelte
Zwiebel, Knoblauch sowie ca. 3 Stangen geputzten und in Stücke geschnittenen
Rhabarber dazugeben. Mit etwas Orangensaft und zwei Esslöffel Weißweinessig
ablöschen. Wer Schärfe mag, gibt noch Ingwer und Chili dazu und köchelt das
Chutney auf kleiner Flamme ein, bis es wie eine Marmelade eingedickt ist. Zum
Schluss mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zimt abschmecken. Heiß in sauber gespülte Gläser einfüllen.
Ein Feiertag für die Milch
Almauftrieb auf dem Münchner Olympiaberg
München (bbv) – Der 1. Juni steht weltweit im Zeichen der Milch. Die
Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft feiert den Tag am
Wochenende drauf im Olympiapark München. „Stadt Land Kuh“ ist das
Motto des großen Familienfestes am 5. Juni auf dem Coubertinplatz.
Von 11 bis 18 Uhr erleben Besucher kostenfrei die heimische Land- und Milchwirtschaft mitten in der Stadt. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist der Auftrieb einer
Kuh-Herde auf den Olympiaberg. Besucher sind live mit dabei, wie die Tiere aus
einer Fleckvieh-Herde auf den Olympiaberg hoch marschieren und einen Alm-Tag
auf dem Olympiaberg verbringen.
Zahlreiche Stände sorgen für das kulinarische Wohl der Besucher und bieten Informationen zu Genussthemen rund um Milch, Käse & Co. sowie zu Ernährung und
Landwirtschaft. Die vielfältige Auswahl auf dem Käsemarkt, ein sonniges musikalisches Programm unter anderem mit den CubaBoarischen sowie Graffiti-Workshops
oder die Kinder-Fun-Arena garantieren ein tolles Erlebnis für Groß und Klein.
Informationen zum Programm finden Sie unter www.milchland-bayern.de
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Käse – so vielfältig wie kaum ein anderes
Lebensmittel
Das kleine ABC der Milchprodukte
München (bbv) – In einer Serie stellen der Bayerische Bauernverband
und die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft gemeinsam
die Vielfalt der Milch und Milchprodukte vor, heute: Käse.
Hart oder weich, mild oder pikant, jung oder lang gereift, klassisch oder raffiniert –
die Auswahl an Käse ist riesig. Die Basis für Käse ist immer die gleiche, nämlich
Milch. Die Bezeichnung Käse darf nur verwendet werden, wenn die Vorgaben der
Käseverordnung erfüllt sind. Laut dieser sind Käse frische oder in verschiedenen
Graden der Reife befindliche Erzeugnisse aus dick gelegter Käsereimilch.
Käsereimilch ist die zur Herstellung von Käse bestimmte Milch, auch unter Mitverwendung von Buttermilcherzeugnissen, Sahneerzeugnissen, Süßmolke, Sauermolke und Molkensahne. Die klassischerweise verwendete Kuhmilch kann ganz oder
teilweise durch Schaf-, Ziegen- oder Büffelmilch ersetzt sein.
Käse setzt sich aus Fett, Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Vitaminen und
Wasser zusammen. Je nach Käsesorte und Reifungsgrad kommen die einzelnen
Bestandteile in unterschiedlichen Mengen vor. Bei den Mineralstoffen im Käse ist
der hohe Calciumgehalt besonders hervorzuheben. Als Faustregel gilt im Allgemeinen: Je härter der Käse, desto höher der Calciumgehalt.
Käse wird nach dem Wassergehalt in der fettfreien Käsemasse in folgende Käsegruppen eingeteilt:
Hartkäse wie z. B. Parmesan
56 % oder weniger
Schnittkäse wie z. B. Gouda
mehr als 54 % bis 63 %
Halbfester Schnittkäse wie z. B. Butterkäse
mehr als 61 % bis 69 %
Sauermilchkäse wie z. B. Harzer Käse
mehr als 60 % bis 73 %
Weichkäse wie z. B. Camembert
mehr als 67 %
Frischkäse
mehr als 73 %.
Die Einteilung in Fettgehaltsstufen ist eine weitere Möglichkeit, Käse einzuordnen.
Dabei ist der Fettgehalt in der Trockenmasse (Fett i. Tr.) entscheidend. Die Abstufung reicht von der Magerstufe mit weniger als 10 % Fett i. Tr. bis zur Doppelrahmstufe mit 60 bis 87 % Fett i. Tr. Viele Käsesorten wie zum Beispiel Camembert,
Gouda oder Frischkäse gibt es in mehreren Fettgehaltsstufen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich Milch, Milchprodukte und Käse in den Speiseplan einzubauen, z. B. 200 bis 250 g Milch oder Joghurt und zwei Scheiben
(50 bis 60 g) Käse, bevorzugt als fettarme Varianten. Die reiche Käseauswahl, die
unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
in der Küche machen Käse zu einem beliebten Nahrungsmittel.
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Die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft zu der Frage:
Käse genießen – trotz Laktoseintoleranz?
Rund 15 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an einer Laktoseintoleranz, das
heißt, sie vertragen keinen Milchzucker. Den Betroffenen fehlt das Enzym Laktase,
das zur Spaltung von Milchzucker im Darm benötigt wird. Deshalb kann der Verzehr
von Milch und Milchprodukten bei ihnen zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Durchfall führen.
Menschen mit Laktoseintoleranz müssen jedoch nicht grundsätzlich Milchprodukte
von ihrem Speiseplan streichen. Trotz dieser Unverträglichkeit ist es möglich, Käse
zu genießen, da viele Sorten von Natur aus laktosefrei sind, denn die Laktose wird
größtenteils zu Beginn der Käse-Reifung in Milchsäure umgewandelt. Grundsätzlich
gilt, je länger der Käse reift, desto niedriger ist sein Laktosegehalt. Somit können
vor allem Hart- und Schnittkäse wie Allgäuer Emmentaler und Bergkäse, Tilsiter
sowie Butterkäse in der Regel bedenkenlos verzehrt werden. Aber auch in Weichkäsesorten und Sauermilchkäse ist nur noch ein sehr geringer Anteil an Laktose zu
finden. In Deutschland gilt ein Produkt als frei von Milchzucker, wenn der Laktosegehalt unter 1 Prozent liegt. Einige Hersteller kennzeichnen ihren Käse zusätzlich
noch mit „von Natur aus laktosefrei“.
Durch den Verzicht auf Milchprodukte geht eine wichtige Calciumquelle verloren.
Deshalb sollte bei einer Unverträglichkeit darauf geachtet werden, genügend von
diesem Mineralstoff aufzunehmen: die empfohlene Tagesdosis eines Erwachsenen
liegt bei 1000 mg. Käse kann dabei helfen, denn sein Calciumgehalt ist unschlagbar
hoch. Beispielsweise hat man mit circa 70 g Emmentaler schon die Tagesration an
Calcium gedeckt.
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