Anlage 1 - Jenapolis

Seite 1
Konzeptskizze (V1)
DEUTSCHES OPTISCHES MUSEUM
D.O.M
Präambel
Kaum eine Stadt in Deutschland ist so eng mit dem Thema Optik verbunden wie Jena.
Das kongeniale Dreigestirn Carl Zeiß, Ernst Abbe und Otto Schott hat mit seinen Entwicklungen und
Erfindungen Jena zur Wiege der optischen Industrie gemacht. Dieser neu erschaffene Wirtschaftsund Wissenschaftssektor ließ Jena groß und bis heute zu einem maßgeblichen Zentrum der optischen
Industrie werden.
Das Optische Museum Jena führt den Besucher mit seinen einzigartigen Sammlungen auf eine Reise
durch die Geschichte und Entwicklung der Optik. Was um 1900 mit dem bloßen Zusammentragen
optischer Instrumente durch Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss Jena begann, hat sich zu einem
beachtlichen, weltweit anerkannten kultur- und wissenschaftshistorischen Fundus entwickelt.
Ein darauf aufbauendes „Deutsches Optisches Museum“ wird Jena als Lichtstadt und als ein Zentrum
der Optischen Technologien festigen. Das neue Museum soll einen kulturhistorischen Ansatz
verbunden mit einem zentralen Bildungsauftrag verfolgen: Die Wissensvermittlung, das Bewahren
von Geschichte im kollektiven Gedächtnis und die wissenschaftliche Begleitung und Erforschung
optischer Entwicklungen sind Kernaufgaben. Die Marke „Deutsches Optisches Museum“ soll über die
Grenzen Thüringens hinaus ein touristischer Anziehungspunkt werden. Als internationale
Forschungsstätte soll es die optische Tradition in Jena langfristig sichtbar halten.
Nachfolgende Konzeptskizze fasst die Eckpunkte einer Weiterentwicklung des optischen Museum
zusammen.
1. Die Partner Ernst Abbe Stiftung, Carl Zeiss-Stiftung, Carl Zeiss AG, Stadt Jena sowie die
Friedrich Schiller Universität erklären ihre Absicht, das in Jena bestehende Optische Museum
grundhaft neu zu gestalten und in der nationalen und internationalen Museumslandschaft
als Leitmuseum im Bereich der Optik zu positionieren. Es soll den Namen „Deutsches
Optisches Museum (D.O.M)“ tragen. Das D.O.M soll einen eigenen Markenkern ausbilden
und einmalig in seiner Art sein.
2. Das D.O.M soll die Geschichte des optischen Gerätebaus wie auch die Geschichte der Optik
fundiert abbilden. Dabei sehen die Partner die historische Aufarbeitung gleichgewichtig
neben dem Aspekt der Kommunikation/Didaktik im Sinne einer modernen und sich ständig
anpassenden Museumsgestaltung. Dabei kommt der wissenschaftlichen Begleitung des
D.O.M insbesondere über die Universität zentrale Bedeutung zu.
3. Dem D.O.M soll regionale wie überregionale Bedeutung als zentrale MINT Bildungsstädte
zukommen. Auch die Angliederung eines Schülerforschungszentrums kommt in Betracht.
4. Die Museumskonzeption ist modern, aber auch zeitlos zu gestalten. In der Konzeptphase ist
über Erweiterungen im Bestandsgebäude zu entscheiden, wie ggf. auch über eine
Arrondierung der bestehenden Sammlung.
5. Die Zusammenarbeit mit der Friedrich Schiller Universität soll durch die Errichtung einer
Stiftungsprofessur und deren Verstetigung manifestiert werden.
_________________________________________________________________________________
Dr. Franz von Falkenhausen – Konzeptskizze D.O.M
Stand 8.3.2016
Seite 2
6. Es wird erwartet, dass über die Einwerbung von Drittmitteln die wissenschaftliche Arbeit des
Lehrstuhls unterstützt wird. Als Zielsetzung einer Positionierung im wissenschaftlichen
Umfeld wird die Ausbildung des D.O.M als Leibniz-Forschungsmuseum angestrebt. Dazu sind
ggf. geeignete Partnerschaften vorzusehen. Eine Qualifizierung im Jahre 2022 zum
100jährigen Bestehen des optischen Museums wird angestrebt.
7. Als rechtlicher Rahmen des D.O.M ist die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung
vorgesehen. Die Partner bringen ihre jeweiligen Beiträge in die Stiftung ein.
8. Der öffentlich rechtlichen Stiftung werden die Sammlungen des Optischen Museums zur
Nutzung am Standort Carl Zeiss Platz 12 zur Verfügung gestellt.
9. Der Stiftungsprofessor übernimmt in Personalunion die Geschäftsführung des D.O.M. Dem
Geschäftsführer steht als Entscheidungsgremium ein ehrenamtlich tätiger Vorstand zur Seite
(3-4 Mitglieder). Darüber hinaus wird ein ehrenamtliches Beratungsgremium
(Beirat/Kuratorium) mit bis zu 7 Mitgliedern installiert.
10. Die Partner binden sich mit ihren Zusagen über einen Zeitraum von 20 Jahren bei einem
geschätzten Investitionsvolumen von 10 Mio € und einem Betriebsaufwand von ca. 1 Mio €
pro Jahr. Der geschätzte jährliche Aufwand trägt einer erweiterten Handlungsfähigkeit durch
Rücklagenbildung bereits Rechnung. Die vorgenannten Annahmen sind im Rahmen der
Konzeptphase zu verifizieren.
11. Die Investitionsmittel sind für
- Konzepterstellung,
- Bauliche Maßnahmen und
- Neugestaltung Museum
vorgesehen und werden durch die Stadt, die Ernst Abbe Stiftung sowie die Carl Zeiss AG und
die Carl Zeiss Stiftung aufgebracht.
Im Rahmen der Konzeptphase ist auszuloten, inwieweit Fördermöglichkeiten von Bund u/o
Land in Betracht kommen.
12. In den veranschlagten Betreiberkosten von jährlich 1 Mio € sind folgende Bestandteile
enthalten:
- Professur incl. Ausstattung / Geschäftsführung
- Didaktik incl. Bildungsangebote
- Besuchermanagement
- laufende Investitionen
- Rücklagenbildung
Im Rahmen der Konzeptphase erfolgt die Erstellung eines Businessplanes, aus dem die
einzelnen Kostenbestandteile für die Betreibung sowie die seitens der Partner
aufzubringenden Finanzmittel hervorgehen. In der Konzeptphase sind auch die
Randbedingungen zur Errichtung einer Stiftungsprofessur zu konkretisieren.
13. Die Partner bilden eine Projektgruppe, um in definierten Arbeitspaketen eine
zukunftsweisende Konzeption für das D.O.M zu entwickeln.
14. Die konzeptionellen Vorbereitungen sollen im Laufe des Jahres 2016 abgeschlossen werden.
Am Ende dieser Phase entscheiden die Partner über die Gründung der D.O.M-Stiftung sowie
über den Eintritt in die Realisierungsphase und verpflichten sich zu ihren jeweiligen
finanziellen und ideellen Beiträgen.
_________________________________________________________________________________
Dr. Franz von Falkenhausen – Konzeptskizze D.O.M
Stand 8.3.2016