Europäische Kommission - Erklärung Erklärung des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zum Tod von Fritz Stern Brüssel, 18. Mai 2016 Die Nachricht vom Tode Fritz Sterns hat mich sehr betrübt. Denn er hat für uns Europäer viele Brücken zwischen Zeiten und Menschen gebaut. Stets hat er uns den Spiegel unserer Vergangenheit entgegengehalten und uns damit immer wieder daran erinnert, welche Bedeutung Europa als Projekt des Friedens hat. Obwohl Fritz Stern als Kind jüdischer Eltern vor den Nationalsozialisten in die USA geflohen war, hat er Deutschland und Europa nie den Rücken gekehrt, sondern sich intensiv wie kaum jemand anders mit der Geschichte auseinandergesetzt. Als Historiker beschränkte er sich nie nur auf die Vergangenheit, sondern wollte daraus immer für die Zukunft lernen und zur Aussöhnung beitragen. Seine Worte bewirkten viel für Europa – nicht zuletzt, weil er für Vertrauen in die deutsch-deutsche Einheit warb und so dazu beitrug, die Weichen für eine Vereinigung des Kontinents zu stellen. Bis zuletzt galt seine Sorge dem europäischen Projekt. Er befürchtete, dass nationale Egoismen und Populismus, an deren Überwindung er fortwährend gearbeitet hatte, wieder aufzukeimen drohten. Seine Mahnung, für ein Europa des Friedens einzutreten, bleibt uns deshalb als Auftrag, entschlossen für Europas Werte einzutreten. Mein Beileid gilt seiner Familie und allen, die ihm nahe standen. STATEMENT/16/1837
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