Michael-Balint-Vorlesung

Das MBI ist eine Gesellschaft
bürgerlichen Rechts (GbR), die von
drei Trägervereinen gebildet wird:
Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft
Hamburg e. V. (PAH)
Psychoanalytische Arbeitsgruppe für Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie e. V (PAKJP)
Arbeitskreis für Psychotherapie e.V. (AfP)
Es werden qualifizierte, staatlich anerkannte Aus- und
Weiterbildungen angeboten:
zum/zur psychologischen und ärztlichen
Psychotherapeuten/in (AfP, PAH)
zum/zur Psychoanalytiker/in nach den Richtlinien
der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung
DPV (PAH)
Aus- und Weiterbildung in tiefenpsychologisch
fundierter Gruppentherapie und Gruppenanalyse.
und
zum/zur analytischen und tiefenpsychogisch
fundierten Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten/in (PAKJP)
Die Ambulanz des MBI bietet Erwachsenen, Kindern
und Jugendlichen diagnostische Erstgespräche, Beratung und gegebenenfalls die Vermittlung eines Behandlungsplatzes, zumindest jedoch Unterstützung bei
der Suche eines/r qualifizierten Therapeuten/in an.
Die Aufgabe des Instituts besteht in der Aus- und
Weiterbildung zum/zur Psychoanalytiker/in und
Psychotherapeuten/in für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene. Darüber hinaus bietet das Institut seinen
Mitgliedern eine qualifizierte und zertifizierte Fortbildung. Die Mitglieder sind PsychologInnen, ÄrztInnen
und PädagogInnen (PAKJP).
Sie arbeiten in eigener psychotherapeutischer Praxis
und/oder in Kliniken bzw. in Institutionen. Die Mitglieder unterstützen das Institut finanziell und ideell
durch überwiegend ehrenamtlichen Einsatz.
Kontakt:
Michael-Balint-Vorlesung
Michael-Balint-Institut Hamburg
Geschäftsstelle
Frau Regine Rachow
Falkenried 7 | 20251 Hamburg
Mittwoch, den 1. Juni 2016, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber
Tel.: 040 - 42 92 42 12
Fax: 040 - 42 92 42 14
„Fremd bin ich eingezogen...“
Psychoanalytische Überlegungen
zu Migration, Flucht und Trauma
E-Mail: [email protected]
www.mbi-hh.de
Ort: Museum für Völkerkunde, Vorlesungssaal,
Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Michael-Balint-Vorlesung wendet sich an all
diejenigen, die Interesse an der Psychoanalyse in
ihren theoretischen, anwendungsbezogenen und
gesellschaftsrelevanten Bezügen haben.
Angesichts der aktuellen Ereignisse dringt die
Bedeutung von Migration und Trauma immer mehr
in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Deutschland
ist zum Einwanderungsland für viele Geflüchtete
und Migranten geworden. Die Konfrontation mit
den Greueln von Krieg und Vertreibung und die Hilfe
für die geflüchteten Familien stellt eine große
gesellschaftliche Herausforderung dar, im politischen,
institutionellen und persönlichen Handeln.
Die Psychoanalyse ist sowohl in ihrer eigenen
Geschichte als auch in ihrer Theoriebildung eng
verbunden mit den Themen von Verfolgung, Krieg
und Trauma, und so kommt der modernen Psychoanalyse im Verständnis der aktuellen Situation eine
zentrale Bedeutung zu.
In ihrer Vorlesung wird Prof. Dr. Marianne
Leuzinger-Bohleber darstellen, in welcher Weise das
psychoanalytische Wissen als theoretische Grundlage in die seit 2010 laufenden Prävention- und
Forschungsprojekte eingeflossen ist und für den
Umgang mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen fruchtbar gemacht werden kann.
Zu diesem Vortrag und anschließendem Empfang
landen wir Sie sehr herzlich ein.
Katja Westlund-Morgenstern (1. Vorsitzende PAH)
Svenja Boysen (2. Vorsitzende PAH, im Namen der
Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit des MBI)
Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber
„Fremd bin ich eingezogen...“.
Psychoanalytische Überlegungen zu
Migration, Flucht und Trauma.
Vorstellung eines Modellprojektes zur
Unterstützung traumatisierten Flüchtlinge.
Migration und Flucht sind immer mit Aufbruch und
Hoffnung auf ein besseres, sicheres (Über-)Leben
verbunden. Mit der Flucht gehen aber auch viele Verlusterfahrungen einher, oft gepaart mit erzwungener
Migration, Verfolgung und Trauma.
Die Psychoanalyse ist zentral für das Verständnis der
Auswirkungen von Flucht und Trauma. Das hessische
Sozialministerium beauftragte daher das SigmundFreud-Institut im Oktober 2015 ein Pilotprojekt für die
Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen in der
Erstaufnahme Einrichtung in Michaelsdorf bei Frankfurt zu konzeptualisieren und einen entsprechenden
Forschungsantrag zu stellen.
Im Januar 2016 begann das Sigmund-Freud-Institut
(SFI) gemeinsam mit Kollegen der Johann-WolfgangGoethe Universität Frankfurt mit der Durchführung
von „Step-By-Step“ um traumatisierten Asylsuchenden früher professionelle Unterstützung anzubieten.
Die Angebote des SFI dienen dazu – in enger Kooperation mit den Fachleuten vor Ort – zum Versuch
beizutragen, den Flüchtlingen sichere Orientierung,
einen sicheren Halt und verlässliche Beziehungserfahrungen zu ermöglichen, um Des-integration und
Re-Traumatisierungen entgegenzuwirken.
Im Vortrag werden das Konzept, erste Erfahrungen
sowie die wissenschaftliche Evaluation eines Unterstützungsprogrammes durch „Step-By-Step“
vorgestellt und mit einigen psychoanalytischen
Überlegungen zu unbewussten Dimensionen von
Migration, Flucht und Trauma verbunden.
Frau Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber studierte
Medizin, Klinische Psychologie, Germanistik und
Heilpädagogik und promovierte an der Philosophischen
Fakultät der Universität Zürich.
Sie ist Direktorin des Institutes für Psychoanalyse der
Sigmund-Freud-Universität in Frankfurt, Lehranalytikerin der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung
sowie die Vorsitzende in der Forschungs- und
Hochschulkommission der DPV. Sie arbeitet in freier
Praxis in Frankfurt.
Weitere Veranstaltungen zum Thema:
1. Das psychoanalytische Konzert
10. September 2016, 19.00 Uhr im Erikahaus (UKE)
Fremd bin ich eingezogen...
Die Winterreise als Metapher für Trauer, Fremdheit und Entfremdung
Vortrag von Dr. med. Christel Böhme-Bloem
im Anschluss:
Franz Schubert: „Die Winterreise“
Stephan Zelck (Tenor)
Eberhard Hasenfratz (Klavier)
2. Ringvorlesung in den Räumen des MBI
im kommenden Herbst (Näheres siehe
www.mbi-hh.de)