Update 28 - Europäische Kommission

Update 28
April/Mai 2016
Dies ist ein Update zu den Aktivitäten des Radicalisation Awareness Network (RAN). Sie
erhalten diese E-Mail ebenso wie ca. 2 200 weitere Personen, wenn Sie an einer RANArbeitsgruppe teilgenommen oder wenn Sie Ihr Interesse an dem Netzwerk bekundet
haben. Falls Sie keine weiteren E-Mails mehr erhalten möchten, teilen Sie uns dies bitte
mit. Sie können dieses RAN-Update auch an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiterleiten
und ihnen empfehlen, den Newsletter ebenfalls zu abonnieren.
Inhaltsverzeichnis
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RAN-Aktivitäten seit dem letzten RAN-Update
Geplante RAN-Aktivitäten
Anmeldungen zu RAN-Veranstaltungen
Verbreitung von RAN-Erfahrungen auf externen Veranstaltungen
Andere Nachrichten
RAN-Kalender
Kontaktdaten
RAN-Aktivitäten seit dem letzten RAN-Update
RAN EXIT: Definition der Grundelemente von Ausstiegsinterventionen
Die Ausstiegsarbeit umfasst eine breite Palette von Ansätzen. Es ist jedoch notwendig,
wenigstens ein Minimum an methodischen Anforderungen zu definieren, um die
Wirksamkeit
von
Ausstiegsinterventionen
festzulegen.
Der
Rahmen
für
Ausstiegsinterventionen muss auch neue Tendenzen und aktuelle Herausforderungen
berücksichtigen. Das Treffen der RAN EXIT-Arbeitsgruppe am 15. und 16. März in London
hob (auf der Basis der Ansätze zweier Sozialarbeiter, die auf Ausstieg spezialisiert sind)
die Kriterien hervor, mit denen Ausstiegsinterventionen im Rahmen eines Programms
oder Projekts zu definieren sind. Zusammen mit der Definition der ehemaligen RAN
DERAD-Arbeitsgruppe zu den Schlüsselelementen der Ausstiegsarbeit werden die
Empfehlungen dieser Arbeitsgruppe in die Publikation „The Outline for Interventions of
De-radicalisation from Involvement in Violent Extremism“ (Übersicht über
Interventionen im Bereich Deradikalisierung von der Beteiligung an gewaltbereiten
Extremismus) einfließen, die 2016 veröffentlicht werden.
Der Lenkungsausschuss hat auch zukünftige Prioritäten definiert.
Das erste Treffen des Lenkungsausschusses fand am 29. März in Amsterdam statt. Die
Arbeit der neun RAN-Arbeitsgruppen wurde überprüft, und in diesem Zusammenhang
wurden zukünftige Prioritäten identifiziert: Verstärkung der Verbreitung von RANErfahrungen und Empfehlungen, ein größeres Unterstützungsangebot für lokale Behörden
bei ihren Strategien zur Radikalisierungsprävention und eine Kombination von Einblicken
verschiedener Arbeitsgruppen
in die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen
Behörden.
RAN POL: Engagement in den Gemeinschaften
Erfolgreiches und wirksames Engagement von lokaler Polizei und Gemeinschaften war
der Schwerpunkt des jüngsten Treffens von RAN POL. Die Empfehlungen konzentrieren
sich darauf, dass in Zeiten einer geringen Gefährdung langfristige Beziehungen mit
Gemeinschaften aufgebaut werden müssen. Diese Netzwerke sollten auf Online- und
Offlinestrategien aufbauen und mit Schulen und NRO Partnerschaften bilden. Für eine
wirksame Aktion ist ein Training auf Managementebene und für die Mitarbeiter vor Ort
erforderlich. Die Teilnehmer wiesen darauf hin, welche Bedeutung der Dialog zwischen
Polizei und Bürgern hat, um Konflikte, Gewalt, Extremismus und Radikalisierung zu
verhindern. Das in Oslo verwendete Modell wurde als eine wirksame Strategie
vorgestellt.
RAN YF&C ‚Religion und gewaltbereiter Extremismus'
Die zentrale Botschaft verschiedener religiöser Experten auf dem Jugend-, Familien- und
Community-Treffen am 7. und 8. April war die Bedeutung der Religion, wenn es um die
Bewältigung eines gewaltbereiten Extremismus geht. Obwohl andere Faktoren im
Radikalisierungsprozess auch eine Rolle spielen, sollte Religion gemeinsam mit den
führenden Vertretern der Community und von Glaubensgemeinschaften angegangen
werden. Die Arbeitsgruppe betrachtete auch die positive Rolle, die Religion bei der
Prävention spielt, durch den interreligiösen Dialog, das Training für religiöse Führer und
Interventionen.
RAN Forschungsseminar: Forschung und Praxis verbinden
Eine neue Arbeitsorganisation des RAN-Kompetenzzentrums will die Lücke zwischen der
zu dem Thema Radikalisierungsprävention verfügbaren Forschung und den Bedürfnissen
der Praktiker schließen. Ein erstes Seminar, an dem Akademiker und Praktiker aus der
gesamten EU teilnehmen, hat festgestellt, dass Forscher, Praktiker und politische
Entscheidungsträger sich auf eine gemeinsame Sprache einigen müssen. Außerdem sollte
die Forschung die Langlebigkeit der Erkenntnisse berücksichtigen, wenn sie sich mit
ihrer Wirksamkeit aus einer politischen Perspektive heraus befasst. Die Ergebnisse
sollten schneller produziert und effektiver verbreitet werden. Das RAN CoE wird die
Durchführung der Empfehlungen unterstützen. Während der parallel stattfindenden
Workshops diskutierten die Teilnehmer über den aktuellen Stand der Forschung im
Zusammenhang mit den verschiedenen RAN-Arbeitsgruppen. Das RAN Forschungspapier,
das die neuesten Forschungsergebnisse enthält und die Lücken hervorhebt, wird 2016
veröffentlicht werden.
THEMATISCHE
VERANSTALTUNG:
„Flüchtlingsund
Migrantenkrise:
Herausforderungen für die CVE-Politik“
Die Teilnehmer teilten die Befürchtung, dass die Migranten- und Flüchtlingskrise
Auswirkungen auf die Polarisierung der Gesellschaft und die Verbreitung des
Rechtsextremismus haben wird und dass die Gefahr besteht, dass Extremisten die Angst
vor Migranten und Flüchtlingen für ihre Zwecke ausnutzen. Mehr als 75 Experten nahmen
an den Diskussionen am 14. April in Wien teil. Es wurde klar, dass die CVE-Politik
verwendet werden sollte, um diesen Entwicklungen auf lokaler und nationaler Ebene
entgegen zu treten, und zwar mit Hilfe folgender Maßnahmen: strategischer
Kommunikation, Integrationsprogrammen und
Training von Mitarbeitern, die mit
Flüchtlingen an CVE arbeiten.
RAN EDU: Schulen benötigen Leadership als Organisationen und Communities
Schulleiter aus ganz Europa stehen vor derselben Herausforderung: Sie müssen mit
sozialen Spannungen umgehen, die die gesamte Schulgemeinschaft betreffen. Ihre
Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler den Lehrplan
befolgen, sie müssen sie darauf vorbereiten, zu demokratischen Bürgern zu werden und
für ihre Sicherheit sorgen. Daher ist es wichtig, Vertrauen und Respekt zu schaffen, was
nicht immer einfach ist, wenn man es mit wütenden Schülern zu tun hat, die sich als
Außenseiter fühlen. Auf einem jüngsten RAN Education-Treffen erkundeten Schulleiter
verschiedene Möglichkeiten, wie Schulen mit gesellschaftlichen Spannungen umgehen
können, etwa durch interreligiösen Dialog oder mithilfe von Kunst und Kultur als ein
Weg, um einen Dialog über Identität und Ungerechtigkeit zu beginnen.
Geplante RAN-Aktivitäten
RAN LOCAL: Welche Projekte und Initiativen sollten von lokalen Behörden
unterstützt werden?
Lokale Behörden werden auf dem Treffen vom 23. bis 24. Mai in Athen ihre Praktiken
und Erfahrungen vorstellen, die als Anregung dienen können. Die Teilnehmer werden
folgende Themen behandeln:
 Wie findet man Finanzierung
 wie erhält man politische Unterstützung
 ob lokale Behörden eine breite Palette von Projekte und Initiativen finanzieren
sollen, einschließlich jener, die sich mit Brutstätten, Integration und einer
inklusiven „wir“-Gesellschaft befassen - oder nur spezifische Projekte zum
Thema Radikalisierung
 wie lässt sich die bestehende Politik nutzen
 die Entwicklung von Vorlagen, die eine Entscheidungsfindung unterstützen
können.
Workshops der Mitgliedstaaten „Flüchtlings- und Migrantenkrise: Herausforderung
für die CVE-Politik“
Drei Tagesworkshops werden Hinweise geben, wie nationale CVE-Politik an die aktuelle
Flüchtlings- und Migrantenkrise angepasst werden kann. Auf jedem Workshop werden 15
Vertreter der Mitgliedstaaten aus fünf verschiedenen Mitgliedstaaten die
Herausforderung der Migrantenkrise für die CVE-Politik diskutieren. Die Teilnehmer
werden Bausteine für eine umfassende Antwort und wirksame Interventionen durch den
Austausch von Erfahrungen, Einblicken, Praktiken und möglichen Lösungen
zusammentragen. Die Erkenntnisse, die von Praktikerinnen und Praktikern an vorderster
Front aus der gesamten EU gesammelt wurden, werden diese Workshops bereichern.
RAN H&SC: Aufbau von Strukturen, an denen mehrere Einrichtungen beteiligt sind
und den Gesundheits- und Sozialfürsorgesektor umfassen.
Wie können der Gesundheits- und Pflegesektor Teil von Strukturen mit mehreren
Einrichtungen für CVE sein? Welches sind die Vorteile und Herausforderungen? Vom 18.
bis 19. Mai wird sich RAN Health & Social Care diesen Fragen in Kopenhagen stellen. Die
Teilnehmer werden sich auch vor Ort über die dänische „SSP-Struktur“ informieren, eine
gute Praxis für die Aufstellung einer Zusammenarbeit zwischen Schulen, Sozialdiensten
und der Polizei auf lokaler Ebene. Die Ergebnisse des Treffens werden in ein - auf den
Gesundheits- und Sozialfürsorgesektor zugeschnittenes - Handbuch oder einen Fahrplan
zu der Frage einfließen, wie effektive Strukturen mit Beteiligung mehrerer Einrichtungen
aufgebaut werden können, die den interdisziplinären Austausch zwischen Praktikern und
politischen Entscheidungsträgern unterstützen.
Anmeldungen zu RAN-Veranstaltungen
Experten, politische Entscheidungsträger und Forscher werden oft gebeten, ihr
Interessen an einer Teilnahme an RAN (Arbeitsgruppen) Treffen zu bekunden. Eine
Anmeldung ist keine Garantie für die Teilnahme. Oft ist das Interesse an den
Veranstaltungen größer als die Zahl der Plätze. Bitte beachten Sie, dass die Vorsitzenden
der Arbeitsgruppen entscheiden, wer zu den Sitzungen der RAN-Arbeitsgruppen
eingeladen wird. Bei der Auswahl der Teilnehmer werden die Verteilung der
Mitgliedstaaten, die Art des Know-hows der Teilnehmer, Beiträge zu den Sitzungen usw.
berücksichtigt. Außerdem kann nur eine Person je Organisation eingeladen werden.
Verbreitung
Veranstaltungen
von
RAN-Erfahrungen
auf
externen
Praktikerinnen und Praktiker an vorderster Front, die sich mit Radikalisierung
befassen: Sensibilisierung und Aufbau von Kapazitäten im Westbalkan.
Das Projekt FIRST LINE wurde von Slowenien, Österreich, Belgien, der Tschechischen
Republik und Ungarn (mit einer Kofinanzierung der Europäischen Kommission)
aufgestellt, um das Bewusstsein unter Praktikerinnen und Praktikern an vorderster Front
auf dem Westbalkan für ihre Rolle bei der Prävention von gewaltbereitem Extremismus
und Radikalisierung zu schärfen. Das Netzwerk ist ähnlich aufgebaut wie das RAN-Modell:
Es will Wissen, Erfahrungen und gute Praktiken an die Projektpartner auf dem
Westbalkan weitergeben. RAN hat seine Erfahrungen bei der Zusammenführung von
Praktikerinnen und
Praktikern an vorderster Front in der ganzen EU auf der
Auftaktkonferenz in Brdo, Slowenien, vom 18. bis 29. April vorgestellt.
RAN-Webinar über Radikalisierung in Schulen
Die Jugend und das frühe Erwachsenenalter sind anfällige Lebensphasen, die leicht zum
Zweck der Radikalisierung ausgenutzt werden kann. Sekundarschulen und das
Bildungssystem stehen unter politischem und sozialem Druck, da junge Leute sich
weiterhin dem Islamischen Staat anschließen. Wie können Schulen diese Aufgabe in
Angriff nehmen und gleichzeitig eine positive Lernumgebung anbieten, in der sich
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräfte wohl fühlen? Was können Schulen tun, um
die Schüler weniger empfänglich gegenüber extremistischem Gedankengut zu machen?
Diese Fragen wurden von Jesper Holme (Aarhus, Dänemark) und Karin Heremans (RAN
EDU Arbeitsgruppenleiterin, Antwerpen, Belgien) auf dem jüngsten Webinar des RANDeutscher Präventionstag diskutiert. Das Webinar und die Präsentation finden Sie hier.
Wenn Sie an einer Teilnahme an den künftigen Webinaren interessiert sind, kontaktieren
Sie [email protected] oder Deutscher Präventionstag
Andere Nachrichten
Aktualisierung der Dokumentensammlung von Sinapse
Alle Teilnehmer der Arbeitsgruppe sollten sich bei der Onlinecommunity Sinapse
anmelden, auf der alle Berichte, Präsentationen und Vorträge zur Verfügung stehen.
Daneben enthält die Dokumentensammlung einen großen Schatz an Lese- und
Forschungsmaterial, das für die Prävention von Radikalisierung und die Bekämpfung von
gewaltbereitem Extremismus relevant ist. Die Onlinecommunity finden Sie hier.
RAN-Kalender
Mai 2016
WORKSHOPS DER MITGLIEDSTAATEN
Flüchtlings- und Migrantenkrise:
Herausforderung für die CVE-Politik
Datum und Ort: 11.-13. Mai, Warschau (PL)
Juni 2016
GEMEINSAME VERANSTALTUNG
Beteiligung junger Menschen
Datum und Ort: 2.-3. Juni, Wien (AT)
RAN P&P
RAN H&SC
Ausstiegsprogramme im Gefängnis und in der
Strukturen mit Beteiligung mehrerer
Bewährungshilfe
Einrichtungen und H&SC
Datum und Ort: Juni, Berlin (DE)
Datum und Ort: 18. - 19. Mai, Kopenhagen (DK)
RAN EXIT
RAN LOCAL
Forscherempfehlungen über die Handhabung von
Welche Projekte und Initiativen sollten von
methodischen Veränderungen
lokalen Behörden unterstützt werden?
Datum und Ort: 16.-17. Juni, Barcelona (ES)
Datum und Ort: 23.-24. Mai, Athen (EL)
RAN POL
Training
Datum und Ort: 14.-15. Juni, Athen (EL)
STUDIENREISE
Deutscher Präventionstag
Datum und Ort: 6.-7. Juni, Halle (DE)
STUDIENREISE
UK Prevent Strategy
Datum und Ort: 16.-17. Juni, London (UK)
Kontaktdaten
Das RAN-Kompetenzzentrum wird von
RadarGroup:
RadarEurope geleitet, einer Tochtergesellschaft der
RAN-Exzellenzzentrum
Veemarkt 83
NL - 1019 DB Amsterdam
The Netherlands
+31 (0)20 463 50 50 (Büro)
[email protected]
Folgen Sie RAN auf Twitter via @RANEurope
http://ec.europa.eu/dgs/home-affairs/what-wedo/networks/radicalisation_awareness_network/index_en.htm