20 Dienstag, 17. Mai 2016 Dienstag, 17. Mai 2016 Grüne Oase in der Innenstadt: Offizielle Übergabe am „Tag der offenen Gärten“ FULDA (jo). Behutsam, aber doch mit einem klaren gestalterischen Konzept ist der Alte Städtische Friedhof in Fulda zwischen Franzosenwäldchen, Goethe- und Künzeller Straße im vergangenen Jahr umgestaltet worden – jetzt soll die grüne Oase in Form einer „Erlebnisöffnung“ am Freitag, 20. Mai, um 19 Uhr symbolisch an die Öffentlichkeit übergeben werden. Umrahmt wird die Veranstaltung unter anderem mit musikalischen Beiträgen des Vokalensembles „Salto vocale“. Die Feier bildet zugleich den Auftakt der Veranstaltungsreihe zum „Tag der offenen Gärten“. Auch das „Band der Erinnerung“ (siehe Text unten) soll dabei erstmals präsentiert werden. / Foto: Johannes Heller Besonderes Band der Erinnerung Geschichtspfad am Alten Städtischen Friedhof wird am Freitag eröffnet / Lokalhistorie soll erlebbar werden Von Johannes Heller FULDA. Für viele Fuldarinnen und Fuldaer ist es ein seit frühester Jugend vertrauter Ort – und doch ist über den Alten Städtischen Friedhof, seine verträumten Wege und verwunschenen Grabmale und Stelen in weiten Teilen der Bevölkerung wenig bekannt. Das will das „Band der Erinnerung“, ein Geschichtspfad durch das alte Friedhofsgelände, ändern. Zum „Tag der offenen Gärten“ am Freitag, 20. Mai, wird es ab 19 Uhr offiziell vorgestellt. Das „Band der Erinnerung“ soll einen Teil der Stadtgeschichte sichtbar und erlebbar machen. Es soll aufmerksam machen auf Persönlichkeiten – ob sie nun prominent und bis heute für viele Fuldaer ein Begriff sind oder längst vergessen –, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Während der jüngsten Sanierung der Grünan- Kindermatinée der Musikschule FULDA (jo) „Kinder musizieren für Kinder“, so lautet die Grundidee der Kindermatinée der Musikschule Fulda. Kinder im Grundschulalter gestalten ein etwa einstündiges, kurzweiliges Konzert. Es findet am Sonntag, 22. Mai, um 11.30 Uhr in der Aula der Alten Universität statt. Zu hören sind beispielsweise das Quartetto SoDaClarNe, aber auch Instrumentalistinnen und Instrumentalisten an Trompete und Schlagzeug, Querflöte, Violine, Cello und Klavier. Der Eintritt ist frei, der Förderverein freut sich über jede Spende. lage im Jahr 2015 wurden die Wege zum Teil neu angelegt und rechts und links mit Sandsteinbändern eingefasst. Auf diese Steine sind nun an ausgesuchten Stellen Bronzetafeln angebracht worden, die auf das Leben und Wirken der jeweiligen Persönlichkeit eingehen, etwa am Grabmal des Unternehmers und Politikers Richard Müller (1851-1931), des Komponisten Michael Henkel (1780-1851), des Oberbürgermeisters Franz Rang (18311893), des Kaufmanns Franz Wilhelm Höf- ling (17971860) oder der Fabrikanten Franz Carl Bellinger (1843-1900) und Nicolaus Weber (1824-1907). Auch wenn mancher Grabstein im Laufe der Jahrzehnte seinen Standort gewech- selt hat, so sind die zum Teil verwitterten, zum Teil auch noch gepflegten Grabstätten doch authentische Zeugnisse der Heimatgeschichte. Weitergehende Informationen zu den Biografien können interessierte Besucher vor Ort per Smartphone oder zu Hause über den PC im Internet abrufen. In Zusammenarbeit mit der Agentur Frostkeimer Design entstand eine eigene Webseite zum Band der Erinnerung (siehe unten). In einer unregelmäßig erscheinenden Serie auf den Seiten „Fulda informiert“ werden in den kommenden Wochen Fotos ausgesuchter Grabmale und Kurzporträts der jeweiligen Persönlichkeiten erscheinen. Die An- zahl der Bronzetafeln mit Kurzporträts soll in den nächsten Jahren noch anwachsen, so dass in Zukunft immer mehr Facetten der Stadtgeschichte an diesem Ort erfahrbar werden. Der alte städtische Friedhof gehört als Parkund Erholungslandschaft zum Stadtumbaugebiet „Südliche Innenstadt“, einem Städtebauförderungsprogramm, das durch den Bund, das Land und die Kommune jeweils zu einem Drittel finanziert werden. Die Stadt Fulda war in das Programm mit dem Gebiet rund um die südliche Florengasse im Jahr 2005 aufgenommen worden. Der Förderzeitraum erstreckte sich über zehn Jahre, d.h. im Jahr 2015 lief die Förderung aus. Die Umgestaltung des Alten Städtischen Friedhofs gehörte zu den letzten geförderten Projekten. www.BandderErinnerung-Fulda.de ZUR GESCHICHTE DES FRIEDHOFS Im Jahre 1531 wurde der Gottesacker, der sich damals außerhalb der Stadtmauer nahe dem Peterstor befand, als „Neuer Friedhof“ angelegt. Bis dahin hatten der Bürgergemeinde der Platz um die Stadtpfarrkirche und der Friedhof vor dem Kohlhäuser Tor als Begräbnisstätten gedient. Die Anlage des damaligen „Neuen Friedhofs“ war einem relativ starken Bevölkerungswachstum in der Stadt geschuldet, das ein Ausweichen vor die Stadttore nötig machte. Allerdings wurde erst im Jahre 1537 mit der Versetzung der Kapelle vom Friedhof vor dem Kohlhäuser Tor an die jetzige Stelle der Begräbnisplatz von der Bevölkerung angenommen. Außerhalb der Friedhofsmauer wurden 1813 zahlrei- che französische Soldaten, die auf dem Rückzug nach der Schlacht bei Leipzig in Fulda an Typhus verstarben, beigesetzt. Der Name „Franzosenwäldchen“ erinnert noch heute daran. 1832 beschloss die Stadtverwaltung die Erweiterung des „Neuen Friedhofs“ nach Süden zur heutigen Künzeller Straße. Die seit den 1870er Jahren stark anwachsende Bevölkerungszahl Fuldas machte die Anlage des Mittleren Städtischen Friedhofs notwendig. Auch nach dessen Einweihung im Jahre 1877 wurden auf dem nunmehr „Alten Städtischen Friedhof“ noch Bestattungen vorgenommen. Erst im 20. Jahrhundert wurden der Friedhof und die Kirche profaniert, das Gelände dient seither als öffentliche Grünanlage. Die Wilde Tulpe – eine seltene und streng geschützte Art Größe, Herkunft und mehr: Hintergründe zu der Blütenpracht im Fuldaer Schlossgarten Von Dr. Ute Lange FULDA. Bis vor einigen Tagen haben die seltenen Wildtulpen im Fuldaer Schlossgarten in voller Blüte gestanden und Touristen wie Bürgerinnen und Bürger der Stadt erfreut. Anlass genug, noch einmal tiefer in die Historie und wissenschaftliche Betrachtung dieser Pflanzengattung einzusteigen. Die Gattung Tulipa gehört zur umfangreichen Familie der Liliengewächse und umfasst über 50 Arten. Die einzige in Deutschland wild wachsende und bundesweit unter Naturschutz stehende Tulpenart ist die 20 bis 40 Zentimeter hohe Wilde Tulpe (Tulipa sylvestris) – der Fuldaer Schlossgarten gehört zu den wenigen natürlichen Vorkommen. Die Heimat der Wildtulpe liegt im Mittelmeerraum (Griechenland, Sizilien, Südfrankreich). Von dort aus wurde sie im übrigen Europa eingebürgert und war im 17. Jahrhundert eine beliebte Zierpflanze in den Gartenanlagen von Klöstern und Schlössern. Kennzeichnend für die von April bis Mai blühende Zwiebelpflanze ist der mit zwei oder drei schmal-lanzettlichen Laubblättern versehene Stängel, der zumeist nur eine einzelne, glockenförmige Blüte trägt. Während die wohlrie- Die Wildtulpe blüht sternförmig. Foto: Dr. Ute Lange chenden Blüten abends und bei feuchtem Wetter ge- schlossen sind, breiten sie sich bei Sonnenschein zu einem großen gelben Stern aus. Fundstellen dieser Wildtulpe sind vor allem in Weinbaugebieten, aber auch in Parks und Gärten anzutreffen. Interessant ist, dass der Fuldaer Apotheker Erich Dannenberg bereits 1870 in seinen floristischen Aufzeichnungen mehrere Fundorte dieser Art für das Stadtgebiet von Fulda nennt. Gut bekannt ist das Vorkommen im Fuldaer Schlosspark. Hier wachsen zerstreut an beschatteten als auch an besonnten Stellen, auf ebenen Flächen sowie im Böschungsbereich mehr oder weniger üppige Tulipa- Bestände. Zu erwähnen sind ferner die Wildtulpen-Vorkommen im Propsteigarten von Johannesberg, die lediglich im naturbelasseneren Teil des Gartens vorhanden sind. Aber auch in der Nähe des Paulustors, im Klostergarten der Benediktinerinnen sowie am Aueweiher wachsen kleinere Bestände dieser Art. Was den zuletzt genannten Fundort betrifft, so wurde bei der Anlage dieses Naherholungsgebiets vor fast 20 Jahren Erdaushub aus dem Fuldaer Schlossgarten verwendet, so dass davon auszugehen ist, dass sich die Wilde Tulpe durch zufällig eingebrachte Samen hier angesiedelt hat. 21 Dienstag, 17. Mai 2016 Dienstag, 17. Mai 2016 „Man muss offen sein“ STELLENAUSSCHREIBUNG Georges Kamla Kahouo über seinen Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft Von Monika Kowoll-Ferger hat Georges Kahouo schließlich an der Hochschule Fulda gemacht und dann eine Arbeitsstelle in Frankfurt gefunden. Bei der Stellensuche sei es ihm einige Male passiert, dass seine kamerunische Staatsbürgerschaft zum Problem wurde: „Das ist ja auch verständlich. Wenn jemand in Kamerun eine Stelle zu vergeben hat, dann gibt er diese auch zuerst an einen Landsmann“, sagt er sachlich. Die Idee, deutscher Staatsbürger zu werden, hatte er schon seit 2012, im Jahr darauf absolvierte er den Einbürgerungstest – „der ist nicht schwer, wenn man sich für das Land interessiert und sich informiert.“ Seine kamerunische Staatsbürgerschaft musste Georges Kahouo dafür abgeben: Ab jetzt reist er mit einem deutschen Pass und Besuchervisum zu seiner Familie in Kamerun. FULDA. 25 Neubürgerinnen und Neubürger, darunter drei Kinder, haben in der vergangenen Woche aus der Hand von Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ihre Einbürgerungsurkunde erhalten. Traditionell berichtet bei jedem Empfang eine Person aus dem Kreis der Neubürger von ihren persönlichen Erfahrungen auf dem Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft. Dieses Mal war es Georges Rodrigue Kamla Kahouo (31), der aus Kamerun stammt. Kamla Kahouo kam zum Informatik-Studium nach Deutschland. Es hätte auch Belgien oder Frankreich werden können, dort leben Verwandte von ihm. Entschieden habe er sich letztlich für Deutschland – wegen des „hohen technischen Standards hier“. Schon in Kamerun begann er, Deutsch zu lernen, denn eines war ihm klar: „Die erste Barriere ist die Sprache.“ Wann er in Deutschland ankam, weiß er noch genau: am 8. Oktober 2005. Georges Kahouo studierte zunächst in Dortmund, wo er seinen Bachelor-Abschluss absolvierte. Mit vielen neuen Dingen musste er klarkommen: anderen Menschen, anderen Gewohnheiten, einer anderen Kultur. Sehr geholfen hat ihm, dass er – bis auf eine kurze Zeit – immer in einer Wohngemeinschaft gelebt hat. Sein AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN HINTERGRUND Um die deutsche Sprache zu lernen, empfiehlt Georges Kamla Kahouo, in einer Wohngemeinschaft zu leben. Foto: mkf Rat an Menschen, die neu nach Deutschland kommen: „Man muss offen sein. Es hilft nichts, wenn man al- lein lebt oder nur Kontakt zu Menschen aus seinem Herkunftsland hat.“ Seinen Master-Abschluss Dreimal im Jahr findet dieser Empfang im Marmorsaal des Stadtschlosses statt, in feierlichem Rahmen, unter Anwesenheit von Vertretern aus Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Stadtverwaltung. Die Stadt will damit ein Zeichen der Wertschätzung setzen und die Integration von Ausländern fördern. Weitere Informationen und Fotos vom Empfang unter www.fulda.de Neuer Baustein der Städtepartnerschaft Fuldaer Dompfarrchor besuchte Dokkum / Konzert in der „Grote Kerk“ FULDA (fd). Der seit vielen Jahrzehnten gepflegten Städtepartnerschaft zwischen Fulda und dem niederländischen Dokkum ist eine neue Facette hinzugefügt worden: Auf Einladung von Dokkums Bürgermeisterin Marga Waanders waren jetzt auch der unter der musikalischen Leitung von Anne Rill stehende Fuldaer Dompfarrchor St. Simplizius und der Organist der Stadtpfarrkirche, Hans-Joachim Rill, zu Gast in Friesland. Der Heilige Bonifatius, der im englischen Crediton geboren, im niederländischen Dokkum ermordet und im deutschen Fulda begraben wurde, ist tragende Verbindung der Städtepartnerschaft Fulda – Dokkum mit regem Austausch. Die Aufnahme in Dokkum durch die Bürgermeisterin beim Empfang im Rathaus und die Betreuung durch das Partnerschaftskomitee, vertreten durch Tjeerd Jorna, waren, wie bereits bei der Vortour der 1. Vorsitzenden Anja Knapp, überaus herzlich. Zum touristischen Programm gehörten eine Bootsfahrt durch die Grachten, eine Windmühlenbesichtigung, ein geführter Spaziergang zum Prozessionspark mit Bonifatiuskapelle und -denkmal sowie ein Ausflug zur Insel Schiermonnikoog, und das alles bei herrlichstem Sommerwetter. Im Mittelpunkt des Besuches standen ein Chor- und Orgelkonzert in der evangelischen „Grote Kerk“ und die musikalische Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes in der katholischen „Bonifatiuskerk“. Hans-Joachim Rill interpretierte an den historischen Orgeln der beiden Kirchen Werke Bach, Hiel- scher und Young. Der Dompfarrchor gestaltete unter der souveränen Leitung von Anne Rill mit großer Musizierfreude und abgerundetem Chorklang unter anderem „Cantate Domino“ von Heiß, „Lead me Lord“ von Wesley und Bachs „Jesus bleibet meine Freude“. Besonders berührt waren die Zuhörer vom Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud‘“, bei welchem die erste Strophe in der holländischen Landessprache vorge- tragen wurde. Im Sonntagsgottesdienst wurde die „Missa declina a malo“ des Rhöner Barock-Komponisten Valentin Rathgeber aufgeführt, wofür sich Pastor Paul Verheijen herzlich bedankte. Im Anschluss an die Messe kam es bei einer Tasse Kaffee zur Begegnung mit Gemeindemitgliedern im Pfarrhaus. Mit sehr nachhaltigen Eindrücken kehrten die Musiker der katholischen Innenstadtpfarrei Fulda aus Dokkum zurück. Kultur und Natur Exkursionen und Tagesfahrten der vhs FULDA (fd). Die Städtische Volkshochschule veranstaltet in diesem Frühjahr noch folgende Tagesfahrten und Exkursionen zu kulturellen und naturwissenschaftlichen Themen: Erinnerungsfoto: Der Dompfarrchor St. Simplizius hatte in Dokkum eine schöne Zeit. Foto:fd • Grube Messel – UnescoWeltkulturerbe, Samstag, 21. Mai • Schmalkalden – Besuch der Ausstellung über Landgraf Philipp von Hessen „Fa- tale Lust“, Samstag, 11. Juni • Die Kelten in Hessen – Fahrt zum Museum am Glauberg bei Büdingen, Samstag, 25. Juni • Weserbergland, Hannoversch Münden und Benediktinerkloster Bursfelde, Donnerstag, 30. Juni Auskunft und Anmeldung in der vhs-Geschäftsstelle, Telefon (0661)102-1477. www.vhsfulda.de
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