Schon die Kleinsten können helfen

Ruhr Nachrichten - Dortmunder Zeitung Süd vom 11.12.2015
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26
RN Dortmund D1 Süd / Die Stadtteil-Nachrichten
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Schon die Kleinsten können helfen
Liebevolle Spendenaktion der Brüder-Grimm-Grundschule
HOMBRUCH. „Endlich in Sicherheit.
Wir sind auf eurer Seite“, sagen die
Grundschulkinder der Brüder-GrimmGrundschule zu den Flüchtlingskindern
der Mergelteichstraße. Diese aufmunternden Worte und andere Wünsche
malten die Kinder auf Spendenumschläge. Eine Summe von rund 1500
Euro ist für das Heim zusammengekommen.
„Seit Wochen bewegt das Thema
Flüchtlinge sowohl die Kinder als auch
unser Kollegium“, erzählt die Schulleiterin der Brüder-Grimm-Grundschule
Anita Böhler. In den Gesprächskreisen
würden die Kinder viele Fragen stellen
und seien sehr betroffen über die schweren Schicksale der Menschen. „Da
haben wir uns natürlich auch gefragt,
wie wir helfen können. Relativ schnell
war klar, dass es eine Hilfe vor der
Haustür sein sollte“, sagt Anita Böhler.
Eine Hilfe für die Flüchtlingsunterkunft
an der Mergelteichstraße.
St.-Martinsspende
Zusammen mit Einrichtungsleiter Mike
Herrmann von European Homecare
besprachen Kinder und Lehrer, was den
Menschen dort am meisten nutzen
könnte. Eine Geldspende schien nach
Herrmann eine „aktuell nötige und lohnenswerte“ Idee zu sein. Zu diesem
Zeitpunkt steckte die Grundschule
gerade in der Vorbereitungszeit zur
eigenen St.-Martinsfeier. „Unsere alljährliche Martinsspende haben wir zu
einer St.-Martinsspende für die Flüchtlinge vor unserer Haustür umfunktioniert“, sagt die Schulleiterin.
Alle Kinder gestalteten mit viel Liebe
einen eigenen Briefumschlag. „Ich wünsche mir, dass ihr glücklich bei uns
seid“, war da nur einer von vielen Wünschen. Am Martinstag wurden die Briefumschläge, gefüllt mit Spenden von
Eltern, Großeltern und Geschwistern, in
einer Spendenbox gesammelt.
Eis schnell gebrochen
Am Dienstag überreichten die acht
Klassensprecher den symbolischen
Scheck von 1529 Euro zusammen mit
der Spendenbox an die Unterkunft. Das
Eis zwischen den Schülern und den
Flüchtlingskindern sei schnell gebrochen gewesen. „Wir waren sehr beeindruckt von einem kleinen Jungen, der
erst einige Male in der Schule war, uns
aber schon in einem ganzen Satz seinen
Namen sagen konnte“, sagt Anita Böhler.
Ein anderer Junge, der erst seit einer
Woche in der Unterkunft lebt, hatte den
Schülern sogar die Schokonikoläuse
überreicht, die Mike Herrmann der
Schule als Dank vorbereitet hat.
Anita Böhler freut sich über das sichtbare Zeichen, dass sie und ihre Schüler
mit der Aktion gesetzt haben. „Denn
auch kleine Leute können Großes leisten.“
Jana.Thiemann
@ruhrnachrichten.de
In den Spendenumschlägen waren auch viele selbstgemalte Bilder mit guten Wünschen für die Flüchtlingskinder.
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