Das kranke Rathaus: 9 Prozent Krankheitsquote

DAS KRANKE RATHAUS: 9 PROZENT KRANKHEITSQUOTE
Die Mitarbeiter in der halleschen Stadtverwaltung fehlen immer öfter wegen
Krankheit. Das geht aus dem neuen Personalbericht hervor. Demnach erhöhte
sich der Krankenstand unter den Mitarbeitern auf 9 Prozent. Das bedeutet,
dass am Tag durchschnittlich jeder elfte der insgesamt 2.778 der
Stadtverwaltung Mitarbeiter nicht da ist, weil er krank ist.
Halles Stadtverwaltung toppt damit den im bundesweiten Vergleich ohnehin
schon hohen Krankenstand von 5 Prozent in Sachsen-Anhalt. Und ein Blick auf
die Entwicklung der vergangenen Jahre lässt nichts Gutes für die
Stadtverwaltung erwarten. Lag der Krankenstand im Jahr 2010 noch bei 7,3
Prozent, waren es im vorigen Jahr schon 8 Prozent. Die Zahl der Krankentage
stieg um 5.943 auf 60.944. Zehn Mitarbeiter sind bereits länger als 78 Wochen
krankgeschrieben. Daneben beziehen 28 Mitarbeiter eine
Erwerbsunfähigkeitsrente. Im sogenannten Transferpersonal hält die Stadt 115
Mitarbeiter vor, die bei Bedarf für kranke Beschäftigte einspringen können.
Neben den Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems machen die psychischen
Erkrankungen weiterhin einen großen Anteil an den Krankschreibungen aus.
Seit Jahren schon ist die Krankensituation in der Verwaltung ein Thema. Vor
allem auf das hohe Durchschnittsalter und Arbeitsüberlastung in einigen
Bereichen ist die Situation zurückzuführen. So haben 55 Mitarbeiter im
vergangenen Jahr Überlastungsanzeigen gestellt, 22 mehr als im Jahr davor.
Einige Maßnahmen hat die Stadt schon umgesetzt. So wurden den Beschäftigten
1500 Gelsets in Form von Handgelenkauflagen und Mousepads zur Entlastung der
Handgelenke bei Bildschirmarbeit zur Verfügung gestellt. Zudem gab es 192
psychosoziale Beratungen.