Pädagogische Konzeption zur Entwicklung der

Steinenbergschule
Grund- und Werkrealschule
Am Steinenberg 5, 70329 Stuttgart-Hedelfingen
T.: 0711-426041 / Fax:0711 4205086
e-mail: [email protected]
www.steinenbergschule.de
Pädagogische Konzeption zur Entwicklung der
Gemeinschaftsschule auf dem Steinenberg
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
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VORWORT
Die Steinenbergschule liegt in bevorzugter Halbhöhenlage mitten im Grünen auf dem
Steinenberg.
Im näheren Umfeld der Schule gibt es keine Durchgangsstraßen, wenig Verkehr, die
Situation ist entspannt. Über S-Bahn, Bus und U-Bahn ist die Schule gut in das
öffentliche Verkehrswesen eingebunden, Hedelfingen ist im mittleren Umfeld ohne
großes Umsteigen erreichbar. In jedem Fall ist der „steile Aufstieg“ auf den
Steinenberg gesundheits- und lernfördernd zugleich.
Ausgangspunkt für die Antragsstellung einer Gemeinschaftsschule (im Weiteren
Verlauf auch ‚GMS‘) war der Wandel der Grundschule zu einer Ganztagesschule in
gebundener Form.
„Gute Schule“ muss pädagogisch zeitgemäße
Antworten geben auf den
gesellschaftlichen Wandel. Wir sehen die Einführung einer Gemeinschaftsschule
als pädagogische Konsequenz unserer bisherigen Arbeit. Die Gemeinschaftsschule
auf dem Steinenberg schließt die Lücke in der Schullandschaft in den Oberen
Neckarvororten. Der
kontroversen Diskussion um die Einrichtung der
Gemeinschaftsschule müssen wir mit guter Arbeit begegnen.
Für die Ausarbeitung einer detaillierten und tragfähigen Konzeption ist die
Zusammenarbeit mit den „Kräften“ vor Ort unerlässlich. Wir haben bei der
Konzeption der Ganztagesschule in der Grundschule damit sehr gute Erfahrungen
gemacht, vielfältige und tragfähige Kooperationen sind daraus entstanden.
Die vorliegende Konzeption ist das gemeinsame Produkt der Schulgemeinschaft der
Steinenbergschule.
Für eine erfolgreiche Gemeinschaftsschule ist neben der konzeptionellen Arbeit eine
grundsätzlich positive Haltung
zu den Themen „gesellschaftlicher Wandel“,
„Verantwortung“, „Lebenslanges Lernen“ und „Länger gemeinsam lernen in einer
leistungsstarken Schule“ von zentraler Bedeutung.
Eine Grundüberzeugung, die täglich im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern
spürbar ist und gelebt wird.
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INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis
A Lernkultur ..............................................................................4
a) Unterrichtskonzepte ......................................................................... 4
b) Lernentwicklungsbegleitung ............................................................. 9
c) Rollenverständnis der Lehrkräfte .................................................... 11
d) Inklusion ......................................................................................... 14
e) Lernraumgestaltung ....................................................................... 16
B Lernangebote ......................................................................18
a) Lerngruppen ................................................................................... 18
b) Ganztagesschule ........................................................................... 23
c) Lernorte und Lernpartner................................................................ 27
d) Berufsorientierung .......................................................................... 30
e) Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) .................................... 34
C Lernende Schule .................................................................36
a) Qualitätsmanagement .................................................................... 36
b) Feedback und Kooperation ............................................................ 38
c) Fortbildung / Personalentwicklung .................................................. 41
D Verantwortung fordern und fördern ..................................43
a) Schule als Gemeinschaft ................................................................ 43
b) Schülerbeteiligung .......................................................................... 43
c) Elternbeteiligung............................................................................. 44
d) Unterstützungsangebote ................................................................ 48
e) Schule am Ort ................................................................................ 50
Anlage ................................................................................................ 51
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
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LERNKULTUR
A Lernkultur
Die Steinenbergschule als Gemeinschaft der Schülerinnen und Schüler, des
pädagogischen Fachpersonals und der Erziehungsberechtigten steht für





eine Schule, die alle Begabungen fördert und fordert und durch individuelle
Förderung und Differenzierung der Lernwege auf die bestmöglichen
Schulabschlüsse vorbereitet.
eine Schule die Verschiedenheit respektiert und jede einzelne Schülerin und
jeden einzelnen Schüler in seiner Entwicklung unterstützt.
eine Schule, in der das Miteinander- und Voneinander-Lernen, die sozialen
Kompetenzen sowie die individuellen Fähigkeiten entwickelt werden.
eine Schule, in der heterogene Lerngruppen zur Normalität gehören. Eine
inklusive Pädagogik trägt der Individualität und Andersartigkeit Rechnung und
zeigt die positive Schulkultur.
eine Schule, die für den Dialog mit ihren Schülerinnen und Schülern einsteht.
Gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung ist die Basis für ein gelingendes
Lernen.
a) Unterrichtskonzepte
Wir wollen an der Steinenbergschule das Lernen individuell gestalten und so jedem
Kind, entsprechend seinen Stärken und Schwächen, die Möglichkeit geben sich zu
entfalten und zu entwickeln. Die kooperativen Lernformen ermöglichen den Kindern,
das Lernen in einem sozialen Kontext zu erfahren.
Kooperatives Lernen im Unterricht
Die Mehrzahl der Kolleginnen und Kollegen ist mit den Methoden des Kooperativen
Lernens vertraut und baut regelmäßig Elemente davon in ihren Unterricht ein.
Zukünftig soll durch Weiterbildung der Lehrkräfte in kooperativen Lernformen eine
flächendeckende Umsetzung sichergestellt werden. So können kooperative
Lernformen ab Klasse 1 eingesetzt und im Sinne eines Spiralcurriculums schrittweise
erweitert werden, wodurch die Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler
ausgebaut wird. Dabei rückt auch zunehmend die selbständige Arbeit in den
Vordergrund. Diese kleinschrittige Erweiterung der Methodenkompetenz verhindert
eine Überforderung einzelner Schülerinnen und Schüler.
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LERNKULTUR
Projektorientiertes Lernen im Unterricht
Zurzeit werden in den Werkrealschulklassen stufenübergreifende Projekte
angeboten. Zur Vorbereitung auf die Projektprüfung in Klasse 9 kann die
Projektwoche als Probeprüfung genutzt werden, um eine hohe Transparenz zu
schaffen.
In der Grundschule entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler jedes Halbjahr
zwischen zahlreichen „Themenangeboten“. Diese beinhalten viele verschiedene
Themenbereiche. Je nach Neigung und Interesse der Schülerinnen und Schülern
können diese frei gewählt werden. Die Themenangebote stehen dabei nicht im freien
Raum, sondern vertiefen und ergänzen den Bildungsplan und geben Möglichkeit,
besonderen Begabungen gerecht zu werden. Beispielhaft sind hier Theatergruppen,
Sportangebote, musisch-ästhetische Angebote, naturwissenschaftliche Angebote
und hauswirtschaftliche Angebote zu nennen. Weiterhin wird bereits
projektorientiertes Lernen in die Wochenplanarbeit eingebunden.
Sowohl in der Primarstufe als auch in der Sekundarstufe finden klassenspezifische
Projekte statt. Diese beinhalten Schwerpunkte wie






Nachhaltige Umweltbildung (Klimahelden)
Naturbildung (Kartoffel - Von der Saat bis zur Ernte)
Soziale Kompetenzen/Konfliktbewältigung (Wehr dich mit Köpfchen)
Erlebnispädagogik (mit außerschulischen Partnern/ Move & Do)
Berufsorientierung (Stuttgarter Jugendhausgesellschaft)
Theaterpädagogik (Theaterakademie Stuttgart)
Zukünftig werden verbindliche Projekte für jede Klassenstufe in den
Fachkonferenzen festgelegt. Zudem sollen jährliche klassenübergreifende
Projekttage stattfinden.
Individuelles und selbstgesteuertes Lernen
Diagnostische Maßnahmen wie Förderpläne (Lerninsel) und Lernzielkontrollen
dokumentieren den Lernfortschritt und geben individuelle Rückmeldung. Sie sichern
die Qualität der schulischen Arbeit. Die individuellen Lernzeiten ermöglichen die
gezielte Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler durch differenzierte
Wochenplanarbeit. Diese findet bereits ab Klasse 1 statt und bahnt somit das
selbstgesteuerte Lernen an.
Der Einstieg in die GMS wird über die Leistungsdifferenzierung in den Hauptfächern
erfolgen. Hierzu werden unterschiedliche Lernniveaus angeboten. Durch die
Erarbeitung von Kompetenzrastern wird für Schülerinnen und Schüler,
Erziehungsberechtigte und Lehrerinnen und Lehrer zukünftig eine höhere
Transparenz geschaffen. Entsprechend der individuellen Lernerfolge ist ein Wechsel
der Lernniveaus problemlos möglich. In regelmäßigen Rückmeldegesprächen mit
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LERNKULTUR
den Lerncoaches wird der aktuelle Lern- und Leistungsstand analysiert. So kann eine
optimale Förderung im Hinblick auf den angestrebten Schulabschluss erfolgen.
Durch den Lernentwicklungsbericht werden differenzierte Beurteilungen über den
individuellen Entwicklungs- und Leistungsstand gewährleistet.
Um individuelles und selbstgesteuertes Lernen anzubahnen, werden insbesondere
Strategien in das Methodencurriculum der Steinenbergschule aufgenommen, die es
den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, eigenverantwortlich in den
unterschiedlichsten Bereichen zu arbeiten. Die Lernenden sollen sich darüber
bewusst werden, dass es Techniken (Methoden) gibt, mit deren Hilfe sie gestellte
Aufgaben besser bewältigen können.
Das Methodencurriculum soll folgende Bereiche beinhalten:
M
Voraussetzung für effektives Lernen
Organisation des
Arbeitsplatzes
Umgang mit Arbeitsmitteln
Zeitmanagement in
individuellen Lernzeiten
Wechsel von Arbeitsformen
Zusammenarbeit im Team
Einüben unterschiedlicher
Arbeitsmethoden
Führen des Lerntagebuchs
Heftführung
E
mündliche Kommunikation
T
Arbeit an Texten
Präsentationsmethoden
Lesetechnik,
Leseverständnis
Kurzvortrag (kooperatives
Lernen)
Markieren
Fragen und Antworten
formulieren
Führen des Wochenplans
Schülerreferat
Zusammenfassen
Plakat
Begründen
Ausstellung
Arbeit am Computer
Arbeitsmappe
Wandzeitung
Rollenspiel/ Szenisches Spiel
H
O
D
E
N
K
O
Gedächtnistraining
Auswendiglernen und
Wiederholen
soziales Miteinander
Merkhilfen
Gemeinsame Arbeitsformen
Nachschlagen
Helfersysteme
M
Elternmitverantwortung
Häusliche
Rahmenbedingungen
Feedback
Selbstkontrolle
(zunehmende Regelkenntnis Klassenrat
Lernverantwortung des
und Fehlersensibilität)
Verantwortung übernehmen Kindes anbahnen
Arbeitszeitplanung
Kooperative Lernformen
Ordnung und Organisation
der Arbeitsmittel
Feinmotorische (Grund-)
Technik
Umgang mit Arbeitsmitteln
Umgang mit
Arbeitsmaterialien
Umgang mit Arbeitsgeräten
P
E
T
E
N
Z
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LERNKULTUR
Umgang mit Heterogenität
Bedingt durch das Einzugsgebiet, den soziokulturellen Hintergrund und die
kognitiven Fähigkeiten, arbeitet die Steinenbergschule mit einer sehr heterogenen
Schülerschaft, die durch die momentan bestehenden vier Vorbereitungsklassen
verstärkt wird.
Ist-Stand
In den Vorbereitungsklassen versucht die Schule der Heterogenität durch
Differenzierung in Kleingruppen nach Vorwissen (z.B. Alphabetisierung) Alter und
sozialer Kompetenz zu begegnen. Des Weiteren wird in den Klassen mit
unterschiedlichem Lehr- und Unterrichtsmaterial dem Niveau entsprechend
gearbeitet. Das Team-Teaching sowie außerschulische und pädagogische
Mitarbeiter unterstützen die Differenzierung. Eine äußere Differenzierung in
verschiedenen Lerngruppen begünstigt die individuelle Lernentwicklung weiterhin.
Ein spiralförmiger Unterrichtsaufbau über das Schuljahr hinweg macht es zudem
möglich, dass wesentliche Lerninhalte immer wieder thematisiert werden, so dass
neu hinzugekommene Schülerinnen und Schüler den Anschluss finden können. Im
Fach Mathematik werden leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler in
Regelklassen teilintegriert. Im Klassenverband unterstützen darüber hinaus
leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler leistungsschwächere.
In den Regelklassen wird der Heterogenität in individuellen Lernzeiten mit
differenzierten Wochenplänen begegnet. Kinder mit sonderpädagogischem
Förderbedarf werden inklusiv beschult (siehe Inklusion). Lernpaten aus höheren
Klassen unterstützen Schülerinnen und Schüler in der Primarstufe (Projekt
Chancenwerk). Für Kinder mit weiterem Förderbedarf besteht das Angebot der
Lerninsel.
Die konkreten Erfahrungen
Individuelles Lernen kann nur gelingen, wenn genügend pädagogisches Personal zur
Verfügung steht. Das differenzierte Arbeiten wird durch eine räumliche Großzügigkeit
erleichtert.
Die nächsten Ziele
In einer Gemeinschaftsschule mit verschiedenen Lernniveaus können die
Schülerinnen und Schüler aus den Vorbereitungsklassen in bestimmten Fächern in
die Regelklassen teilintegriert und dort ihrem Lernstand und ihren kognitiven
Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Der spezifische Förderbedarf im Fach
Deutsch kann beim Übergang von einer Vorbereitungsklasse in eine Regelklasse
durch die individuelle Lernstandsbegleitung berücksichtigt werden.
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LERNKULTUR
Das Konzept der Gemeinschaftsschule macht es trotz einer heterogenen
Schülerschaft möglich, Überforderung sowie Unterforderung zu vermeiden, da alle
Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrem Leistungsstand und ihren
Begabungen gefördert werden können, was einen Erhalt der Motivation
gewährleistet.
Konkrete Umsetzungsplanung
Um Über- und Unterforderung zu begegnen, wird in der Gemeinschaftsschule in
bestimmten Fächern in verschiedenen Niveaugruppen unterrichtet. Zur
Teilintegration für Schülerinnen und Schüler aus den Vorbereitungsklassen wird die
Einrichtung eines Mathematikbandes vorgeschlagen. Dies bedeutet, alle Klassen
haben zur selben Zeit Mathematikunterricht. Leistungsstärkere Schülerinnen und
Schüler werden in der Gemeinschaftsschule speziell durch zusätzliche Projekte
gefordert und gefördert.
Formen der individuellen Förderung gehören als unverzichtbare Bausteine zur Lehrund Lernkultur der Steinenbergschule, da nur mit diesen alle Lernniveaus bedient
werden können. Diagnostische Maßnahmen, Förderpläne und Förderstunden
(Lerninsel) ab Jahrgangsstufe 1 sorgen für die individuelle Kompetenzentwicklung
der Schülerinnen und Schüler. Regelmäßige Lernfortschrittserhebungen sichern die
Qualität der schulischen Arbeit. Zur Unterstützung Einzelner werden nach Bedarf
Förderpläne erstellt und eine kontinuierliche Beratung und Begleitung gewährleistet.
Derzeit wird mit Wochenplänen und in einzelnen Fächern mit Lernplänen gearbeitet,
welche
die
unterschiedlichen
Lernniveaus
und
Lernvoraussetzungen
berücksichtigen.
Zukünftig wird durch die Erarbeitung von Kompetenzrastern in den Hauptfächern
eine Basis geschaffen, welche die individuellen Lernniveaus berücksichtigt. Weiterhin
dienen Rückmeldegespräche mit den Lerncoaches der zielgerichteten Lernplanung
und Förderung.
Förderung von leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Lernenden
Momentan wird durch die Individuelle Förderung in der differenzierten
Wochenplanarbeit (individuelles Lernen) den unterschiedlichen Leistungsniveaus
bereits Rechnung getragen. Präventiv werden bereits im ersten Schuljahr, durch die
Durchführung des Würzburger Trainingsprogramms, Lern- und Entwicklungsdefizite
erkannt und entsprechende Schritte eingeleitet. Durch die kontinuierliche
Beobachtung der Lernentwicklung und die Elternberatung wird das Förderkonzept
durch den Klassenlehrer unterstützt. In den Klassenkonferenzen werden bei
festgestelltem Förderbedarf Nachteilsausgleiche oder Notenprivilege beschlossen.
Weiterhin steht die Förderung in der Lerninsel zur Verfügung. Online-Diagnosen
unterstützen die Förderplanung.
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LERNKULTUR
Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können sich in der Hector-KinderAkademie besonderen Herausforderungen stellen. Durch die Lernpatenschaften
können leistungsstärkere Kinder den leistungsschwächeren Kindern helfen und so
auch ihre eigenen Kompetenzen erweitern.
Der Gedanke des Chancenwerks, welches ab dem Schuljahr 2015/2016 an der
Steinenbergschule stattfindet, zielt auch auf den Gedanken des „Lernens durch
Lehren“ ab. Hier werden leistungsschwächere Kinder gefördert und leistungsstärkere
Kinder gefordert.
Der weitere Ausbau solcher Helfersysteme soll zukünftig erfolgen. Die Einführung
von Kompetenzrastern trägt ebenfalls zur individuellen Förderung bei.
b) Lernentwicklungsbegleitung
Die Lernentwicklungsbegleitung und die Leistungsmessung werden aus bereits an
der Schule bestehenden, fachbezogenen Ansätzen weiterentwickelt. Als
feststehender Bestandteil der Unterrichtspraxis gilt bislang die Dokumentation der
Lernentwicklung
durch
Lerntagebücher
bei
speziellen
Projekten,
Selbsteinschätzungsbögen zu Beginn und
Ende einer Unterrichtseinheit, die
Projektmappe bezüglich der Projektprüfung in Klasse 9, sowie die individuelle
Vertiefung durch Tages- und Wochenpläne von Klasse 1 bis 10.
Damit individuelles Lernen in der GMS gelingen kann, bedarf es einer umfassenden
Lernentwicklungsbegleitung, die sich sowohl durch alle Klassenstufen als auch
Fächer zieht. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen
Lernprozess zunehmend selbst steuern und dadurch Eigenverantwortung
übernehmen. Als Instrument, mit dem Lernprozesse systematisch und zielgerichtet
reflektiert werden, dient ein Lerntagebuch.
Das Lerntagebuch begleitet die Schülerinnen und Schüler über die gesamte
Schulzeit hinweg. Es stellt ein Zusammenspiel aus Lerntagebuch einerseits und
Portfolio andererseits dar und soll folgende Dokumente beinhalten:









Tages- und Wochenpläne
Individuelle Förderpläne
Kompetenznachweise (z.B. durch Kompetenzraster) / Lernzielkontrollen
Selbst- und Fremdeinschätzungsbögen (Verdeutlichung der Lernausgangslage sowie des Lernzuwachses)
Protokolle von Rückmeldegesprächen
Zielvereinbarungen und Fördermaßnahmen
(konkretes Vorgehen und
eventuelle Hilfsmittel)
„Edelsteine und Stolpersteine“
offene Fragen und Unerledigtes
Zertifikate und Urkunden (beispielsweise bei Abschluss eines Themenangebots)
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LERNKULTUR
Somit können detaillierte Einblicke in Pläne, Gedanken, Entdeckungen und
Schwierigkeiten des Einzelnen gewährt werden. Gleichzeitig kann eine konkrete
förderpädagogisch orientierte Zusammenarbeit aller am Lernprozess beteiligten
Personen stattfinden.
Ausblick auf geplantes Vorgehen hinsichtlich der Lernentwicklungsbegleitung
Gespräche und mündlicher Austausch
• Gespräch zwischen
Lerncoach und
Lernendem
• Motivationsförderung
• Gespräch zwischen
Lernbegleiter und
Lernendem
• findet auf Anfrage des
Lernenden statt
• gezielte Beratung
CoachingGespräche
Bedarfsgespräche
Schülergespräche
Gespräche
mit
Erziehungsberechtigten
• Gespräch mit allen an
der Lernentwicklung
beteiligten Personen
• Austausch über den
aktuellen Lernstand
• "Abgleich" hinsichtlich
des Lernentwicklungsberichts
• Gespräch zwischen
Lehrperson und
Erziehungsberechtigten
• mit oder ohne Einbezug
des Lernenden
• Rückmeldung zum
Leistungsstand
• individuelle Beratung
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LERNKULTUR
Leistungsmessung



Die Beurteilung erfolgt zunehmend mithilfe von Kompetenzrastern,
Portfoliobögen und differenzierten Verbalbeurteilungen
(Lernentwicklungsbericht).
Für eine ganzheitliche Leistungsmessung soll die individuelle Bezugsnorm
einen größeren Stellenwert erhalten. Somit stehen bei der Beurteilung von
Schülerleistungen sowohl die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und
-bedingungen, die individuelle Leistungsbereitschaft als auch der individuelle
Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund.
Die Schülerinnen und Schüler werden zunehmend in die Prozesse der
Leistungsbewertung und -ermittlung miteinbezogen.
c) Rollenverständnis der Lehrkräfte
Als existierende Ganztagesschule im Grundschulbereich hat sich
Rollenverständnis der Lehrkraft bereits dem des Lernbegleiters an
Gemeinschaftsschule angenähert. Dabei ist das gemeinsame aber auch
individualisierte Lernen die Basis für das Miteinander zwischen Lehrkraft
Schülerinnen und Schülern.
das
der
das
und
In unserem bisherigen Wirken in verschiedenen schulischen Bereichen (Inklusion,
Vorbereitungsklassen, Grundschule, Werkrealschule) konnten wir feststellen, dass
die Lehrkraft verschiedene Rollen erfüllen muss, um für die Schülerinnen und
Schüler im Schulalltag ein optimales Lernumfeld zu gewährleisten.
Somit ergibt sich für uns als Lehrkräfte folgendes Rollenverständnis: Erzieher,
Instruktor, Lernbegleiter, Lerncoach und Lernorganisator. Diese Rollen lassen sich
nicht separat voneinander betrachten, sondern bedingen sich gegenseitig.
Grundlegend hierfür sind die „4 B“ (Beobachten, Beschreiben, Bewerten, Begleiten).
In der folgenden Grafik sind Felder, die bereits gelebt werden, grün markiert.
Bereiche, die weiter vertieft werden sollten, sind schwarz markiert und Bereiche, die
zurzeit noch nicht vorhanden sind, rot.
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LERNKULTUR
Der Lernbegleiter und Lerncoach in der Lerngruppe
Erzieher
Instruktor
Lernbegleiter
Lerncoach
Lernorganisator
Vermittlung von
Werten und Normen
kollektive
Wissensvermittlung
als Einstieg in ein
Themengebiet
bietet
Unterstützung
Bereitstellen von
Arbeitsmaterialien
Classroom
Management
Experte
Vertrauensperson
(Alltagsbewältigung)
Prüfen und
Bewerten der
Schülerleistung
Selbstständiges
Arbeiten
ermöglichen
Pädagogische
Diagnostik
Lernziele
gemeinsam
evaluieren 
Anregungen zur
Weiterarbeit
geben
alternative
Lernwege
aufzeigen
positiv
verstärken:
Rückmeldung
geben
Beobachten,
Begleiten,
Beschreiben
auf
motivierende
Weise fördern
und fordern
Wegweiser in den
Niveaustufen
Bereitstellen von
weiteren
Lernpartnern
(Chancenwerk,
Beratung,
Jugendhaus)
Hilfestellung bei der
Wahl von Lernpaten
Die Lehrkraft im Kollegium
-
Teamarbeit (Teamteaching, Kooperation in der Stufe, in den Fächern, mit den
Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen und mit den pädagogischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern)
-
Austausch (in Konferenzen, Teammeetings, Elterngesprächen, Kooperationszeiten)
-
Beratung (gegenseitiges Hospitieren, Supervision)
-
Fortbildungen
-
Ausbildung (LRS Beratung, Lehramtsausbildung, Arbeit am Seminar)
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LERNKULTUR
An der Steinenbergschule findet Beratung auf drei Ebenen statt, nämlich auf der
Ebene der Erziehungsberechtigten, Lernenden und Kolleginnen und Kollegen.
Zur Beratung von Erziehungsberechtigten sowie Schülerinnen und Schülern werden
die Lernstandserhebungen, Lerntagebücher und Beobachtungen aller am
Lernumfeld des Kindes beteiligten Personen (Klassenlehrerin und Klassenlehrer,
Lerninsel, Fachlehrerin und Fachlehrer, pädagogische Mitarbeiterin und Mitarbeiter,
evtl. Schulsozialarbeit) mit einbezogen.
Wie bereits unter dem Punkt „Die Lehrkraft im Kollegium“ beschrieben, findet das
gegenseitige Beraten von Kolleginnen und Kollegen noch nicht in dem Umfang statt,
der für eine Gemeinschaftsschule wünschenswert wäre. Denkbar wäre es hier, dass
man regelmäßige Beratungszeiten und Beratungstandems innerhalb des Kollegiums
festlegt. Auch eine Supervision würde dabei helfen, das Kollegium in
Beratungsfragen zu unterstützen.
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LERNKULTUR
d) Inklusion
„Es ist normal verschieden zu sein." (Richard von Weizäcker)
Individuelle Lernkonzepte für inklusiv beschulte Kinder an der Steinenbergschule:
Wochenplan
Aufgabenformate
Fördermaterialien
Förderangebote
Lernziele
Arbeit im
Klassenverband
Wöchentlich finden fünf individuelle Lernstunden statt, in denen
die Kinder mit differenzierten Wochenplänen arbeiten.
Die Aufgaben werden in Bezug auf die quantitativen und
qualitativen Merkmale angepasst. Wenn möglich bearbeiten die
Schülerinnen und Schüler dieselben Aufgaben wie die Kinder
der Klasse.
Den inklusiv beschulten Schülerinnen und Schülern stehen
ergänzende und unterstützende Materialien zur Verfügung.
Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer werden in einigen
Wochenstunden von Inklusionslehrkräften unterstützt. Diese
Unterrichtsstunden bieten den Inklusionskindern die Möglichkeit
mit den sonderpädagogischen Fachkräften in Kleingruppen zu
arbeiten. Teilweise ergeben sich auch gruppenspezifische
Lösungen.
Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem
sonderpädagogischen Bildungsanspruch werden entsprechend
ihres Bildungsplanes zieldifferent oder zielgleich unterrichtet.
Weitgehend nehmen die Kinder am Regelunterricht im
Klassenverband teil.
Inklusion bedeutet, dass alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit in der
Gesellschaft willkommen sind. Jeder soll die Möglichkeit haben, an allen Bereichen
gesellschaftlichen Lebens gleichberechtigt teilzunehmen. Verschiedenheit wird dabei
als Bereicherung erlebt.
Bei uns an der Steinenbergschule begegnen wir täglich Schülerinnen und Schülern
mit verschiedenen Begabungen und Fähigkeiten. Uns ist es wichtig, jedes Kind in
seiner Unterschiedlichkeit zu akzeptieren und ihm eine differenzierte Bildung
entsprechend seinem Lernstand zu gewährleisten. Ziel ist es, den Kindern mit
sonderpädagogischem Förderanspruch möglichst viel gemeinsame Lernzeit mit ihren
Klassenkameradinnen und Klassenkameraden zu ermöglichen.
Um jedem inklusiv beschulten Kind zu einer bestmöglichen Förderung zu verhelfen,
ist der Kontakt zu entsprechenden Fachkräften und den Erziehungsberechtigten von
großer Bedeutung.
In der Werkrealschule gibt es bereits seit drei Jahren Schülerinnen und Schüler mit
sonderpädagogischem Bildungsanspruch. Mit Beginn des Schuljahres 2015/16
wurden auch in der Grundschule zwei inklusive Klassen eingerichtet. Gemeinsam mit
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LERNKULTUR
den
Kooperationslehrkräften
der
sonderpädagogischen
Bildungsund
Beratungszentren stellen wir den Förderbedarf einzelner Schülerinnen und Schüler
fest und entwickeln ein individuelles Lernkonzept. In Einzelfällen ist darüber hinaus
eine Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern, dem Jugendamt sowie dem
schulpsychologischen Dienst am Staatlichen Schulamt Stuttgart erforderlich.
Zurzeit werden Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit den
Förderschwerpunkten Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung
realisiert.
Die Steinenbergschule kooperiert mit folgenden Bildungseinrichtungen:






Dietrich-Bonhoeffer-Schule
Auschule
Helene-Fernau-Horn-Schule
Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer
Beratungszentrum Inselstraße (Jugendamt)
Schulpsychologische Beratungsstelle am Staatlichen Schulamt Stuttgart
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LERNKULTUR
e) Lernraumgestaltung
„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung
dem Kind anpassen.“ (Maria Montessori)
Die Lernumgebung muss so gestaltet sein, dass gemeinsames und individuelles
Arbeiten möglich ist. Der Fokus liegt sowohl auf der Individualität jedes Kindes wie
auch auf der Schule als „Ort der Gemeinschaft“.
Ist-Zustand
Durch die Ganztagesschule im Primarbereich bietet die Steinenbergschule eine
Grundstruktur für eine solche Lernumgebung. Für einzelne Klassen stehen
verschiedene Raumangebote zur Verfügung, um flexible Lernarrangements zu
ermöglichen. Selbstorganisiertes Arbeiten wird dadurch gefördert und eröffnet den
Lernenden neue Wege des Lernens.
Neben der Lerninsel für spezielle Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler gibt
es Räume für Phasen der Ruhe, zum Arbeiten, PC-Räume, einen Werkraum und
diverse Fachräume. Dadurch können die unterschiedlichen Interessen und
Begabungen bedient werden.
Die Steinenbergschule ist des Weiteren mit einer dreiteiligen Sporthalle, einer
Mensa, zwei Schulküchen und einer Aula ausgestattet. Diese Räume lassen sich bei
gemeinschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen flexibel einsetzen.
Visionen
Die räumlichen Voraussetzungen für den individuellen Unterricht zu schaffen ist in
Absprache mit dem Schulträger ein Vorhaben, das in naher Zukunft umgesetzt
werden muss. Das Schulhaus bietet der momentanen Schülerschaft ausreichend
Platz. Durch die Umstrukturierung zur Gemeinschaftsschule ist eine Ausweitung des
Schulgebäudes notwendig. Im Zuge dessen ist der Ausbau der Mensa erforderlich,
da dort zukünftig auch die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe zu Mittag
essen.
Um das gemeinsame und individuelle Arbeiten zu ermöglichen, benötigt die Schule
zwingend diverse zusätzliche Ausstattung, z.B. Mobiliar für Schülerarbeitsplätze oder
Fachräume.
Um dem Gedanken der Gemeinschaftsschule gerecht zu werden, sollte man das
Konzept des Klassenzimmers überdenken. Eine räumliche Trennung zwischen
„Lernbüro“ und „Lernatelier“ muss gewährleistet werden.
Die Arbeitsplätze im Lernbüro sollten klar strukturiert sein, aber gleichzeitig flexibel
durch die Schülerinnen und Schüler angepasst werden können. Notwendig ist zudem
bewegliches Mobiliar, welches offene Lernformen unterstützt.
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LERNKULTUR
Während das Lernbüro den individuellen Arbeitsplatz der Schülerinnen und Schüler
darstellt, bietet das Atelier Platz für gemeinsames Lernen und fachliche Gespräche
im Klassenverband.
Des Weiteren ist für selbstentdeckendes Lernen im naturwissenschaftlichen Bereich
ein Forscherraum geplant.
Die Lage der Steinenbergschule bietet ideale Möglichkeiten für einen Schulgarten,
der in allen Klassenstufen sowohl im Unterricht als auch in Themenangeboten
integriert werden kann.
Durch die steigende Schülerzahl muss vermehrt auf die gesundheitlichen Aspekte
der Schulgemeinschaft geachtet werden (Hygiene, Lärmpegel, Bewegung und
Entspannung).
Konkrete Umsetzung
Lernbüro
-
eigenverantwortliches
Lernen
ungestörtes Arbeiten
-
Lernatelier
-
Ordnung und
Struktur
Gesundheit
-
-
gemeinsames Lernen
und Stärkung des
Klassenverbands
Gefühl der
Verbundenheit
räumliche Trennung
von Input- und
Arbeitsphasen
-
Verminderung von
Stressfaktoren
-
-
-
-
Vorbeugen von
Haltungsschäden bei
Lernenden
-
durch die Schülerinnen
und Schüler individuell
gestaltete Arbeitsplätze
Regale, Ordner
lernfördernde
Raumgestaltung
Platz für gemeinsame
Aktivitäten
bewegliches Mobiliar
geeignete Medien für
fachliche Einführungen
strukturierte und ruhige
Arbeitsplätze
Platz für gemeinsame
Einführungen
Ruheräume/Rückzugsmöglichkeiten
Lerninsel
kleine Lerngruppen
Schalldämpfung von
großen Räumen (Mensa,
Sporthalle, Musiksaal)
schülergerechtes und
bewegliches Mobiliar
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LERNANGEBOTE
B Lernangebote
a) Lerngruppen
In einer Gemeinschaftsschule wird mit heterogenen Lerngruppen gearbeitet. Dabei
können diese nach unterschiedlichen Prinzipien eingeteilt werden:
1. nach Neigung  die Schüleinnen und Schüler arbeiten zusammen
2. nach sozialen Aspekten  Lernen mit anderen zusammen zu arbeiten (Abbau
von Vorurteilen)
3. nach Leistung (homogen)  Differenzierung
4. nach Leistung (heterogen)  Helferprinzip
5. Langzeitteams  erfahren Verlässlichkeit, Sicherheit und dadurch Lernerfolge
im Team
6. formelle Gruppen  lernen kurzfristig zusammen zu arbeiten
Viele dieser Prinzipien werden bereits in der Grundschule angewendet. Für die
Umsetzung der Gemeinschaftsschule müssen sie auf die Sekundarstufe ausgeweitet
werden.
Lern- und Förderkonzept
Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, die Fachlehrerinnen und Fachlehrer und
die Lehrkräfte der Lerninsel stehen im ständigen Austausch, welche Kinder spezieller
Förderung bedürfen. In Absprache mit den Eltern wird das Kind in der Förderinsel
aufgenommen und getestet und daraufhin gefördert. (siehe Lernkultur)
Lern- und Förderkonzepte in der Vorbereitungsklassen (im Weiteren ‚VK‘)
Das Angebot der Vorbereitungsklassen unterstützt Schülerinnen und Schüler sowohl
im Primar- als auch im Sekundarbereich beim Erwerb der deutschen Sprache und
bereitet sie bezüglich ihrer Methodenkompetenz auf den Übertritt in eine Regelklasse
vor. Derzeit gibt es an der Steinenbergschule vier Vorbereitungsklassen.
Das Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern der VK gestaltet sich wie folgt:





gearbeitet wird in differenzierten Kleingruppen nach Vorwissen, Alter und
sozialer Kompetenz
differenziert wird weiterhin mit unterschiedlichem Lehr- und Unterrichtsmaterial
Team-Teaching erleichtert die Differenzierung
Unterstützung erhalten die Schülerinnen und Schüler zudem durch
außerschulische und pädagogische Mitarbeiter (z.B. Ehrenamtliche aus dem
Freundeskreis Flüchtlinge)
der Unterricht ist übers Schuljahr hinweg spiralförmig aufgebaut, so dass die
wesentlichen Elemente immer wieder thematisiert werden
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LERNANGEBOTE



gleichzeitig erfolgt die direkte Integration in einzelne Unterrichtsangebote der
altersspezifischen Regel-Lerngruppen, z.B. in Menuk, Sport, Mathematik
eine äußere Differenzierung in verschiedene Lerngruppen begegnet der
Unter- und Überforderung der Schülerinnen und Schüler
darüber hinaus unterstützen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler im
Unterricht die Leistungsschwächeren
Momentan gibt es in den Vorbereitungsklassen viele Kinder, die nicht in der
lateinischen Schrift alphabetisiert sind. Daher findet seit Februar diesen Schuljahres
ein Angebot zur Alphabetisierung in Kleingruppen differenziert nach Alter statt.
Das Lern- und Förderkonzept der Lerninsel an der Steinenbergschule
Viele Kinder haben einen besonderen Förderbedarf (z.B. bei LRS, Dyskalkulie,
ADHS, Hochbegabung) und brauchen Unterstützung und die Gelegenheit in Ruhe
und individuell betreut zu lernen. Nicht immer ist das im Klassenverband optimal
möglich.
Die Lerninsel bietet den Schülerinnen und Schülern der Steinenbergschule die
Möglichkeit, entsprechend ihrem Lernniveau beispielsweise im Lesen, Schreiben
und Rechnen gefördert und gefordert zu werden. Zudem wird die Konzentration und
Aufmerksamkeit verbessert. Die Förderung orientiert sich nicht am aktuellen
Schulstoff, sondern je nach Lernausgangslage an den Bedürfnissen jeder einzelnen
Schülerin und jedes einzelnen Schülers. Die Kinder werden dort abgeholt, wo sie
stehen.
Lernstandsdiagnose, Förderplan und persönliche Betreuung helfen den Kindern
Fortschritte zu erzielen und die Lernmotivation zu fördern. Die Grenzen der
Förderung werden im persönlichen Gespräch mit Lehrerinnen und Lehrern,
pädagogischen Beraterinnen und Beratern und Erziehungsberechtigten aufgezeigt.
In solchen Fällen vermitteln wir Kontakte zu entsprechenden Facheinrichtungen.
Inhalte
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
19
LERNANGEBOTE
Organisation und Inhalt des Konzepts

Förderung bei besonderem Förderbedarf (z.B. LRS, Dyskalkulie, DAZ
(Deutsch als Zweitsprache) ADHS/ADS)

Förderung in DEUTSCH findet individuell oder in Kleingruppen statt  jeweils
eine Lehrerin oder ein Lehrer ist für diese Kinder verantwortlich

Förderung in MATHEMATIK oder bei ADS/ADHS nur als Einzelförderung
oder mit maximal zwei Schülerinnen und Schülern

in Klasse 1 sind ein bis zwei Fördereinheiten (je 25 min pro Woche) Standard
und ab Klasse 2 eine Fördereinheit (je 45 min) pro Woche und Kind

Fördermaßnahmen werden so früh wie möglich eingeleitet (ab der
Einschulung  Klassenlehrerin oder Klassenlehrer und Fachlehrerin oder
Fachlehrer stellen einen besonderen Förderbedarf z.B. im Unterricht oder
während der Themenangebote fest)

ab Mitte des 1. Schuljahres werden Lernstandserhebungen von der
Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer und/oder Förderlehrerin oder
Förderlehrer mit informellen und standardisierten Tests durchgeführt

Förderung orientiert sich nicht am aktuellen Schulstoff, sondern am
derzeitigen Stand der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers

die Förderung gestaltet sich mit Hilfe lerntherapeutischer Maßnahmen und ist
fachdidaktisch aufgebaut
idealerweise findet die Förderung während der Wochenplanstunden oder der
individuellen Lernzeit statt
die Kinder erhalten angepasst an ihre Lernschwäche individuelle Aufgaben
der Förderlehrerinnen und Förderlehrer (der Lerninsel)  diese werden so
weit wie möglich in den Wochenplänen integriert und bearbeitet
die Klassenkonferenz beschließt den besonderen Förderbedarf  die
Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer meldet die Kinder per Anmeldebogen
in der Lerninsel an




Klassenlehrerinnen oder Klassenlehrer informieren die Eltern vorab über
mögliche Fördermaßnahmen in der Lerninsel

Förderlehrerteam (bestehend aus Lehrkräften mit besonderen Kenntnissen im
Förderbereich)

Dauer: abhängig vom individuellen Förderbedarf bis das Kind ohne Förderung
wieder am Unterricht teilnehmen kann
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
20
LERNANGEBOTE
Stufen der Förderung in der Lerninsel
Zielsetzungen

frühzeitiges Erkennen von Förderbedürftigkeit

individuelle Stolpersteine/Fehlerschwerpunkte der Lernenden herausarbeiten

schrittweises Beheben von Defiziten

Vertrauensbasis zwischen Kind und Lehrkraft schaffen

Lernmotivation
schaffen

Anschluss an das Klassenniveau

dem Kind „Hilfen“ an die Hand geben, um den Lernprozess zu erleichtern

alle Beteiligten (Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, SBBZ, schulpsychologische
Beratungsstelle, Beratungslehrerin und Beratungslehrer, Therapeuten,
Fachärzte) „mit ins Boot holen“

die Förderung muss kontinuierlich (in Bezug auf die Lehrkraft und die
Förderstunden) stattfinden
durch
positive
Erfahrungen
steigern/
Erfolgserlebnisse
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
21
LERNANGEBOTE
Umsetzung und Ausblick für die Gemeinschaftsschule
Das Lern- und Förderkonzept der Lerninsel eignet sich optimal für eine GMS, da
dadurch „keine Schülerin und kein Schüler verloren geht“. Es kann eins zu eins in
einer GMS übernommen werden.
Die Förderung eines Kindes ist ein Prozess, der meist bis zur weiterführenden
Schule noch nicht
abgeschlossen ist. So sollte er idealerweise in den
weiterführenden Klassen nahtlos fortgesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist die
ausreichende Versorgung mit Fachkräften und Förderstunden.
Eine GMS ermöglicht eine effektive Umsetzung des Konzepts der Lerninsel. Die
Kontinuität der gesamten Organisation, insbesondere der Förderstunden und
Lehrkräften, wird dadurch gewährleistet.
Seit der Einführung der Lerninsel – vor mehr als fünf Jahren in der Grundschule –
wurde dieses Konzept konstant weiterentwickelt und verbessert. In dieser Zeit wurde
die Erfahrung gemacht, dass die Kinder außerordentlich gerne in die Lerninsel
kommen. Denn hier lernen sie nicht nur mit ihren Schwächen umzugehen, sondern
werden auch motiviert und persönlich gestärkt.
Förderkreislauf
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
22
LERNANGEBOTE
b) Ganztagesschule
An der Steinenbergschule ist seit dem Schuljahr 2011/2012 eine gebundene
Ganztagesschule im Grundschulbereich installiert. Der Ganztag in der Grundstufe
findet an vier Tagen à acht Zeitstunden statt. In den letzten Jahren wurden viele
Erfahrungen
vor
allem
in
den
Bereichen
„Individuelles
Lernen“,
„Jahrgangsübergreifendes Arbeiten“ und „soziales Lernen“ gesammelt. Die Kinder
haben an der Steinenbergschule die Zeit, den Raum, aber auch den Rahmen, den
sie benötigen, um sich sowohl kognitiv, als auch sozial zu entwickeln. Dies ist nur mit
einem Ausbau einer vollgebundenen Ganztagesschule pädagogisch zu verantworten
und zu realisieren.
Aufgrund der bereits bestehenden verbindlichen Ganztagesschule im
Grundschulbereich wurde bereits ein rhythmisierter Ganztag erarbeitet, immer wieder
reflektiert und weiterentwickelt. Ein Transfer der vorhandenen Rhythmisierung auf die
Sekundarstufe ist vorgesehen. Dies beinhaltet sowohl den täglichen Stunden- bzw.
Pausenrhythmus als auch die Gestaltung des Ganztagesangebots an vier
Nachmittagen in der Woche.
Die Steinenbergschule
Ganztagesbetrieb:
verfolgt
folgende
Ziele
mit
einem
viertägigen

rhythmisiertes Lernen von 8:00 – 16:00 Uhr

allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten nach ihren jeweiligen
Begabungen und Fähigkeiten zu lernen

mehr Zeit und Raum für individuelle Förderung

garantiert ein gemeinsames Leben und Lernen – Die Schule als Lern- &
Lebensraum

Förderung von Sozialem Lernen

Raum für Mitverantwortung
demokratischen Grundsätzen

kreative Freizeitgestaltung ermöglichen in Kooperation mit außerschulischen
Partnern

dem Grundsatz der Chancengleichheit aller entsprechen
und
Partizipation
–
Vermittlung
von
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
23
LERNANGEBOTE
Rhythmisierung
Exemplarischer Stundenplan
Montag
07.00 – 08.00
08.00 – 08.45
08.45 – 09.30
09.30 – 09.55
09.55 – 10.40
10.40 – 11.25
11.25 – 11.45
11.45 – 12.30
12.30 – 13.15
13.15 – 14.00
14.00 – 14.30
14.30 – 15.15
15.15 – 16.00
16.00 – 17.00
TA*
TA**
Mittagsband
Unterricht
Grundschule
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Frühbetreuung durch freien Träger
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
IL
IL
Bewegungspause
IL
IL
Mittagsband
TA*
Unterricht
IL
TA**
IL
IL
Spätbetreuung durch freien Träger
TA*
Unterricht
Unterricht
Mittags- &
Spätbetreuung
durch freien
Träger
Themenangebot/ Bildungsangebot durch freien Träger
Themenangebot/ Bildungsangebot gemeinsam durch Lehrkraft & freien Träger
gemeinsames Mittagessen und offene Angebote durch freien Träger
Sekundarstufe
Montag
TA*
Mittagsband
Unterricht
Vesper- & Bewegungspause
möglicher Stundenplan
07.00 – 08.00
08.00 – 08.45
08.45 – 09.30
09.30 – 09.55
09.55 – 10.40
10.40 – 11.25
11.25 – 11.45
11.45 – 12.30
12.30 – 13.15
13.15 – 14.00
14.00 – 14.30
14.30 – 15.15
15.15 – 16.00
16.00 – 17.00
Unterricht
Freitag
Wocheneinstieg
Input HF
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Frühbetreuung durch freien Träger
Input HF
Unterricht
Input HF
Freitag
Input HF
Vesper- & Bewegungspause
IL
IL
IL
IL
IL
Bewegungspause
Unterricht
BNT
Unterricht
Unterricht
Mittagsband
TA*
Sport
Kunst
Wochenreflexion
Mittags- &
Spätbetreuung
durch freien Träger
Unterricht
Spätbetreuung durch freien Träger
Themenangebot/ Bildungsangebot durch freien Träger
gemeinsames Mittagessen und offene Angebote durch freien Träger
Der Tag ist gegliedert, indem sich Unterricht, individuelles Lernen, Pausen,
Bewegung und Themenangebote sinnvoll und biorhythmisch abwechseln.
In der Zeit des Mittagsbandes stehen den Schülerinnen und Schülern diverse
Aufenthaltsmöglichkeiten und offene Angebote zur Verfügung.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
24
LERNANGEBOTE
Mittagsband
Das Mittagessen wird in der Mensa gemeinsam eingenommen. Hier hat sich in der
Grundstufe ein klassenübergreifender Schichtbetrieb bewährt. Nach dem
Mittagessen stehen den Schülerinnen und Schülern verschiedene Räumlichkeiten
und offene Angebote bis zum Ende des Mittagsbandes zur Verfügung.
Ruheraum
Ausruhen, Sitzsäcke, Matten, Decken
Legoraum
Lego bauen
Kunstsaal
Kreatives Werken
Bibliothek
Ausruhen, Lesen
Kinderzimmer
Brettspiele, Bauklötze, Rollenspiel
Spieleinsel
Tisch- & Brettspiele
Kreativraum
Basteln
Bewegungsraum
Bewegungsspiele
Turnhalle
Sportangebote
Bolzplatz
Fußballtore, Basketballkörbe
Spielplatz
Klettergerüst, Schaukeln, Rutsche
Schulhöfe
TT-Platten, Klettergerüst
Sportplatz
Fußballtore, Basketballkörbe,
Bewegungsspiele
Aula der GS
Tischkicker
Materialraum
von Ausleihen Bewegungs- &
Spielgeräten
Angebote für die Gemeinschaftsschule lassen sich darauf aufbauen und erweitern.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
25
LERNANGEBOTE
Themenangebote
Die Themenangebote an den Nachmittagen werden immer jahrgangsübergreifend
mit den Klassen 1/2 bzw. 3/4 organisiert und durchgeführt.
Alle Schülerinnen und Schüler haben jeweils zu Beginn des Halbjahrs die freie
Wahlmöglichkeit, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten.
Im Schuljahr 2015/16 sind dies an der Grundschule zum Beispiel:
Klasse 1/ 2
Klasse 3/ 4
Einführung in die GTS
Briefkästen füttern
Lego Education
Hörspiele
Bewegung & Entspannung
Theaterwerkstatt
Olympiakids
Fußball
Natur erleben
Mädchenwerkstatt
Wasserspaß
Weben
Geschichten spielen
Kunstwerkstatt
Fußball
Fotowerkstatt
Sport & Spiel
Hip Hop Tanzen
Kreatives Chaos
Lego Education
Aktivspielplatz
Kunstattacke
Geländespiele
Gesellschaftsspiele
Tanz & Bewegung
Comicwelten
Tiere auf dem Bauernhof
(Lehrer/ päd. FK)
Papierwerkstatt (Lehrer/ päd. FK)
Bastelkiste (Lehrer/ päd. FK)
Reise durch das Universum (Lehrer/ päd. FK)
Tennis (Lehrer / päd. FK)
Pausenengel (Lehrer / Schulsozialarbeit)
Ballomania (Sportkultur Stuttgart e.V.)
Geräteparcours (Sportkultur Stuttgart e.V.)
Bewegte Kids (Sportkultur Stuttgart e.V.)
Ballomania (Sportkultur Stuttgart e.V.)
Tanz & Akrobatik (Sportkultur Stuttgart e.V.)
Aus dieser Vielfalt werden Themenangebote für die GMS
entsprechend
weiterentwickelt. Durch die Fortsetzung der Kooperation mit der Stuttgarter
Jugendhausgesellschaft kann das qualitativ hohe Niveau erhalten bleiben.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
26
LERNANGEBOTE
c) Lernorte und Lernpartner
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit an der Steinenbergschule in Trägerschaft der Stuttgarter
Jugendhausgesellschaft hat die Ziele, persönliche und soziale Beeinträchtigungen
und Benachteiligungen zu vermeiden und abzubauen und die soziale und berufliche
Integration der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler
sowie deren Erziehungsberechtigte können hierzu das Informations- und
Beratungsangebot nutzen und erhalten Unterstützung bei der Kontaktaufnahme mit
geeigneten weiterführenden Beratungsdiensten.
Für den gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf bietet die
Schulsozialarbeit Hilfe und Begleitung beim Bewerbungsverfahren und vorbereitende
Projekte in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhaus villa jo in Obertürkheim an.
Eine positive Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler wird durch
Unterstützung bei alterstypischen Fragen, Schwierigkeiten und Konflikten in Form
von Einzelgesprächen, Projekten und Unterrichtseinheiten sowie durch
freizeitpädagogische Angebote gefördert.
Des Weiteren bringt die Schulsozialarbeit sozialpädagogische Sichtweisen in die
Schule ein und trägt zur Einbindung der Schule in den Stadtteil bei.
Die Schulsozialarbeit an der Steinenbergschule ist ein Angebot der Stuttgarter
Jugendhaus GmbH und Teil des „Stuttgarter Modells“. Die Besonderheit dieses
Modells liegt in seiner sozialräumlichen Ausrichtung.
Die Idee ist, die Schulsozialarbeit als Schnittstelle zwischen der Schule und dem
Sozialraum fungieren zu lassen. Strukturell findet dies seinen Niederschlag darin,
dass die Schulsozialarbeit in das Team des im Stadtteil ansässigen Kinder- und
Jugendhauses villa jo eingebunden ist, um damit die bereits vorhandenen
Ressourcen des Stadtteils zu nutzen.
Damit entsteht für die Schulsozialarbeit eine enorme Wirkung und der Spielraum der
Umsetzung und die Handlungsmöglichkeiten erweitern sich.
Die Schulsozialarbeit bietet Unterstützungs- und Freizeitangebote für
Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte, Lehrerinnen und Lehrer der
Steinenbergschule an und …
... begleitet Schülerinnen und Schüler




bei Schwierigkeiten mit der Schule, den Erziehungsberechtigten, Freunden
und bei persönlichen Problemen
bei Fragen zu unterschiedlichen Themen
bei der Berufsfindung, der Planung des Berufsweges und der Bewerbung
durch die Vermittlung an und die Zusammenarbeit mit unterstützenden
Einrichtungen
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
27
LERNANGEBOTE
... unterstützt Erziehungsberechtigte


bei Erziehungs- und Lebensfragen
durch die Vermittlung an unterstützende Dienste und Einrichtungen
... ist Ansprechpartnerin für Lehrerinnen und Lehrer



bei sozialpädagogischen Fragen
bei Informationen über und Kontakten mit außerschulischen Einrichtungen und
Diensten
für Kooperationen bei Projekten und Aktionen
Beispiele für aktuelle Projekte und Kooperationen im laufenden Schuljahr sind unter
anderem:
Verhaltenstraining für Schulanfänger mit Ferdi
Ein Programm zur gezielten Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenz
der Schülerinnen und Schüler der 1. Klassen.
Pausenengelausbildung
Ein Konzept zur Streitvermeidung und Gewaltprävention als Angebot für
Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 im Rahmen der Themenangebote.
Hier können die Kinder soziale Verantwortung übernehmen und lernen anderen zu
helfen, freundlich miteinander umzugehen und Streitigkeiten friedlich zu lösen.
„Wehr dich mit Köpfchen“ in Kooperation mit GES (Gemeinschaftserlebnis Sport)
und Polizei
Ein Projekt zur Förderung von Selbstbehauptung und Zivilcourage für die 4.
Klassen.
Durch verschiedene Spiele, Übungen und Rollenspiele erfolgt die Vermittlung
sozialer Kompetenzen und die Stärkung der Selbstsicherheit.
Erlebnispädagogische Methoden und Elemente in Kooperation mit move&do
Als ergänzendes Angebot zur Förderung einer positiven Entwicklung des
Sozialverhaltens und der Persönlichkeitsbildung für die 8. Klassen.
Vorbereitung des beruflichen Planspiels in Kooperation mit der villa jo
Das Planspiel versetzt die Schülerinnen und Schüler in eine gespielte Berufswelt
hinein. Sie durchlaufen unterschiedliche Stationen des Bewerbungsalltages (Firmen,
Berufsberatung, Test, Praktikum, Assessmentcenter) und erfahren dabei, welche
Anforderungen und Möglichkeiten der persönliche Berufsweg mit sich bringt.
Unterstützung der SMV
Gemeinsame Planung des jährlichen Fußballturniers und Unterstützung bei der
Durchführung.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
28
LERNANGEBOTE
Außerschulische Lernorte und Kooperationspartner
Eine lebendige Schule ist auf verlässliche außerschulische Partner angewiesen, die
eine Kontinuität im Schulleben ermöglichen. Grundsätzlich tragen diese zu einer
Integration beziehungsweise stärkeren Verankerung der Schule im Stadtteil bei.
Durch die unterschiedlichsten Kompetenzen der Kooperationspartner wird eine
gewinnbringende Vielfalt in die Schule getragen. Dies ermöglicht eine stärkere
individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler durch ein Mehr an qualifiziertem
Personal. Die Zusammenarbeit wird getragen durch eine Kultur der Offenheit
zwischen den Partnern, was einen regelmäßigen Austausch einschließt .
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
29
LERNANGEBOTE
d) Berufsorientierung
Grundsätze der Berufsorientierung




Die leitende Intention einer Orientierung in Berufsfeldern ist eine sinnvolle
Verzahnung ihrer einzelnen Bausteine (siehe Grafik ‚Zahnräder‘ S. 32).
Dabei wollen wir
allen Schülerinnen und Schülern einen passenden
Anschluss an den angestrebten Schulabschluss aufzeigen.
Die Chance der Erkundung und des Erlebens einer Vielfalt beruflicher
Möglichkeiten steht im Mittelpunkt der Berufsorientierung.
Eine Kontinuität des gesamten Berufswahlprozesses ist fächer- und
jahrgangsübergreifend erkennbar.
Klasse 5/6

Für die Grundschule ist das Themenfeld Berufserkundung im Stadtteil und der
Familie angegeben. Dieses wurde in verschiedenen Fächern behandelt und
dient als Vorbildung für Projekte der Klassen 5 und 6, zum Beispiel:
o Betriebe im Stadtteil erkunden
o Berufsbilder präsentieren
Klasse 7


Anhand einer wissenschaftlich geleiteten Kompetenzanalyse werden
Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler erkannt. Auf dieser
Grundlage wird eine weitere und gezielte individuelle Förderung ermöglicht.
Alle Schülerinnen und Schüler absolvieren ein Sozialpraktikum in
verschiedenen sozialen Einrichtungen der Oberen Neckarvororte.
Klasse 8



Berufsvorbereitungsprojekt der villa jo:
Abgestimmt mit der Schulsozialarbeit wird die Berufswahl und der
Berufseinstieg für Einzelne begleitet. Diese individuelle Betreuung beginnt in
Klasse 8 und wird fortgesetzt bis zum Eintritt in einen Betrieb oder eine
weiterführende Schule.
Kontinuierliches
Bewerbungstraining
ist
Bestandteil
angestrebter
Kompetenzstärkung in unterschiedlichen Fachbereichen wie Deutsch,
Wirtschaft und Informatik.
Für Tages- und Blockpraktika besteht eine enge Kooperation mit
Gewerbetreibenden im Stadtteil und den Oberen Neckarvororten sowie eine
langjährige Bildungspartnerschaft mit der Firma Elektro-Eifler. Unterstützung
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
30
LERNANGEBOTE


und Auswertung der Praktika erfolgt sowohl im Unterricht als auch im Rahmen
des Berufsvorbereitungsprojektes im Jugendhaus.
In einem beruflichen Planspiel in der villa jo haben die Schülerinnen und
Schüler Gelegenheit, Bewerbungsabläufe und betriebliche Prozesse
realitätsnah zu erleben. Durch die Unterstützung mehrerer Firmen
unterschiedlicher Berufszweige können hierbei Bewerbungsunterlagen und
Eignungstests professionell rückgemeldet und Bewerbungsgespräche
authentisch simuliert werden.
Bei einem Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) der Bundesagentur
für Arbeit lernen die Schülerinnen und Schüler die vielseitigen Informationsund Beratungsmöglichkeiten vor Ort kennen und erhalten eine allgemeine
Einführung in die Berufsberatung.
Klasse 9




Frühzeitig im Schuljahr erfolgen ausführliche individuelle Berufsberatungen
durch einen Berater der Bundesagentur für Arbeit. In enger Zusammenarbeit
mit den Lernbegleitern werden hierbei Kompetenzen und Interessen der
Schülerinnen und Schüler berücksichtigt.
Vorstellungstrainings sind weiterhin Bestandteile des Berufsberatungsprojekts
in Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit und Jugendhaus sowie der
Fachbereiche Deutsch und Wirtschaft.
Zusätzlich wird ein Trainingskurs für Online-Bewerbungen angeboten.
Angeleitete Besuche von Berufsmessen z.B. bei der Industrie- und
Handelskammer runden die beruflichen Orientierungsangebote ab.
Klasse 10




In den Fachbereichen Deutsch, Wirtschaft und Informationstechnik besteht
kontinuierliche Förderung und Training berufsrelevanter Kompetenzen.
Berufsorientierende Bildung ist Leitbild auch in den wissenschaftlichen,
technischen und sozialwissenschaftlichen Fächern.
Weiterhin erfolgen ausführliche individuelle Berufsberatungen durch die
Bundesagentur für Arbeit in Abstimmung mit den Lernbegleitern.
Ebenfalls besuchen wir Berufsmessen der Industrie- und Handelskammer und
die Informationsveranstaltung „Hands Up“ im Stuttgarter Rathaus, bei welcher
ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Informationen rund um die Themen
Ausbildung und Bewerbung für zusätzliche Motivation sorgt.
Klassen 11/12 werden dem Bildungsplan entsprechend ergänzt.
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31
LERNANGEBOTE
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
32
LERNANGEBOTE
Entwicklungsbereiche für die Gemeinschaftsschule






Verankerung der Leitperspektive „Berufliche Orientierung“ des neuen
Bildungsplans im Berufswahlkonzept
Ausrichtung der Konzeption auf Berufs- und Studienorientierung
kontinuierliche Bildungsberatung (möglicher Abschluss und Anschlüsse)
Gewinnung neuer Kooperationspartner
Schülerinnen und Schüler erarbeiten individuelle Konzepte durch die
Kompetenzanalyse und Eignungstests
Verzahnung des Berufswahlkonzeptes mit dem neuen Fach Wirtschaft/
Berufs- und Studienorientierung
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
33
LERNANGEBOTE
e) Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Nachhaltige Entwicklung setzt Lernprozesse frei, die den erforderlichen mentalen
und kulturellen Wandel befördern. Neben dem Erwerb von Wissen über (nicht-)
nachhaltige Entwicklungen geht es insbesondere um folgende Kernanliegen:




Bereitschaft zum Engagement und zur Verantwortungsübernahme,
Umgang mit Risiken und Unsicherheit,
Einfühlungsvermögen in Lebenslagen anderer Menschen,
solide Urteilsbildung in Zukunftsfragen.
(Quelle: Bildungsplan 2016 B.-W.)
Konkrete
Projekte,
Inhalte
und
Kooperationen
zur
Förderung
von
zukunftsorientiertem und solidarischem Lernen, die bereits umgesetzt wurden und für
die GMS weitergeführt und ausgebaut werden.
Grundschule
Projekt Pausenengel
Schülerpaten Grundschule
Unterstützung der VKs durch Ehrenamtliche
Projekt „Ferdi“
Kooperation Kindergarten/Grundschule Klasse 1
Projekt „Wehr dich mit Köpfchen“
Zirkusprojekt alle vier Jahre
Projekt „Kartoffel“ in Kooperation
Projekt „Klasse 2000“
Zahngesundheit
Verkehrserziehung
Autorenlesungen in der Grundschule
Schulchor
Mitgestaltung von Festen im Stadtteil durch den
Schulchor (z. B. Adventssingen)
Theateraufführungen
Theater aufführen
Klassenrat
Pausenverkauf
Wer?
ab Klasse 3
Klasse 3 für Klasse 1
Ehrenamtliche aus dem Stadtteil
in Klasse 1
Kooperationslehrerinnen und
Lehrer und Erzieherinnen und
Erzieher
Klasse 4, Schulsozialarbeit und
Lehrerinnen und Lehrer
gesamte Grundschule und
externe Partner
Klasse 3/4 und Uni Hohenheim
ab Klasse 1
Klasse 1 und VKs
Klasse 1 und Klasse 4
ab Klasse 1
ab Klasse 1
ab Klasse 1
ab Klasse 1
ab Klasse 3
ab Klasse 3
ab Klasse 1
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
34
LERNANGEBOTE
Sekundarstufe
Theateraufführungen
Schülerpaten
Projekt Ernährungsführerschein mit Landfrauen
Projekt move & Do
Schülerfirma Milchverkauf
Streitschlichter
Schulsportmentoren
Inklusive Klassen
Sozialpraktikum
Berufliches Planspiel
Hofdienste
SMV
Von der SMV organisierte Schulturniere und
Ausflüge wie z. B. Wintersporttag
Kooperation im Projekt Chancenwerk
Pausenverkauf
Erste Hilfe Kurs
Schullandheimaufenthalte
Bildungsreisen in ausgewählte europäische
Metropolen (London, Barcelona) zur Förderung
des Verständnisses für internationale
Zusammenhänge
Wer?
gesamte Sekundarstufe
Klasse 7 für Klasse 5
Klassen 6, 7 und 8
Klassen 7 und 8
Klassen 8 und 9
ab Klasse 7
Klassen 7 und 8
gesamte Sekundarstufe
Klasse 8
Klasse 8 in Kooperation mit der
Jugendhausgesellschaft
gesamte Sekundarstufe
gesamte Sekundarstufe
gesamte Sekundarstufe
Sekundarstufe mit Grundschule
gesamte Sekundarstufe
Klassen 8, 9 und 10
gesamte Sekundarstufe
gesamte Sekundarstufe
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
35
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
C Lernende Schule
a) Qualitätsmanagement
Die Steinenbergschule ist ein Ort multiprofessionaler Tätigkeit. Mit der Einführung der
„Ganztagesbildung“ (= rhythmisiertes Lernen von 08.00 bis 16.00) wirken vor Ort







Lehrkräfte,
sonderpädagogische Lehrkräfte,
pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Ehrenamtliche (z. B. zur Unterstützung in den Vorbereitungsklassen),
Erziehungsberechtigte (in den entsprechenden Gremien, in der
eigenverantwortlichen Leitung und den Betrieb der Schülerbücherei, im
Schulverein, im Arbeitskreis „Eltern helfen Eltern“) und
projektbezogene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (freiwillige Feuerwehr,
Bezirkskantorin, Artisten, Künstler…)
gemeinsam am Bildungsauftrag für die Schülerinnen und Schüler und Schüler.
Ziel unseres Qualitätsmanagements ist die Wertschätzung und Entfaltung der
Stärken der unterschiedlichen Professionen und Tätigkeitsbereiche am Kind.
„Gemeinsam Zukunft gestalten“ ist die Kernaussage unseres Leitbildes.
Der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander und ein Diskurs auf
Augenhöhe ist dabei sowohl Grundvoraussetzung als auch Entwicklungsfeld.
Die Schulleitung versteht sich dabei als Moderator der unterschiedlichen Ansätze
und Perspektiven. Gleichzeitig bündelt sie die Qualitätsentwicklung und zeigt
gemeinsam entwickelte Perspektiven mit den Beteiligten auf.
Als Team – in das Kollegen und pädagogische Mitarbeiter eingebunden sind –
verfolgt
sie
dabei
das
Prinzip
einer
größtmöglichen
Transparenz.
Durch Infowände „schwarze Bretter“, Presseschau und schriftlicher Terminplanung
wurde ein verlässliches und bewährtes Kommunikationsinstrument eingerichtet.
Die Türen stehen für ALLE offen!
Durch die Ergebnisse der Fremdevaluation hat sich das Kollegium insbesondere mit
der Qualitätsentwicklung in den Bereichen
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
36
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN



Unterricht (Differenzierungsangebote, Leistungsrückmeldung als Orientierungshilfe),
Schulführung und Schulmanagement (Umgang mit Konflikten und Problemen),
sowie Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung (Vorbereitung und
Durchführung von Individualfeedback)
beschäftigt. Im Prozess der Zielvereinbarung mit dem Staatlichen Schulamt wurden
die Bereiche durch Einsatz geeigneter
Maßnahmen qualitativ aufgewertet.
(Siehe Anhang)
Schwerpunkte der Selbstevaluation in den letzten Jahren waren die Themen
„Auszeit“,
„Pausenhof“ und „Mit dem Auto in die Schule“ (siehe Anhang).
Kontinuierlich wird im Bereich des Mittagsbandes die Qualität des Mittagessens
(siehe Anhang) evaluiert.
Für eine nachhaltige Qualitätssicherung ist nach den Erkenntnissen des Kollegiums
ein verlässliches Zeitmanagement, eine im Kern beständige Gruppe und die
Überschaubarkeit der ausgesuchten Bereiche zwingend Voraussetzung.
Die erhobenen Daten werden dabei graphisch aufgearbeitet, in den entsprechenden
Gremien präsentiert und auf der Homepage eingestellt.
Erhobene Daten aus den stufenspezifischen Diagnose- und Vergleichsarbeiten und
die Ergebnisse der Abschlussprüfungen werden mit den entsprechenden Lehrkräften analysiert und konstruktiv verarbeitet.
Im Hinblick auf die weitere Schulentwicklung sehen wir folgende Schwerpunkte:



Der zweite Durchgang der Fremdevaluation wird für das kommende Schuljahr
vorbereitet. Für die Schulentwicklung werden weiterführende Impulse erwartet.
Abstimmung der Qualitätsentwicklung mit der des „Trägers“ (Stuttgarter
Jugendhausgesellschaft) und weiteren relevanten o.g. Professionen.
Entwicklung einer für GMS spezifischen Qualitätsentwicklung mit den
Schwerpunkten Teamentwicklung und Lernkultur.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
37
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
b) Feedback und Kooperation
Die Rückmeldung durch die Fremdevaluation ergab einen Entwicklungsschwerpunkt
im
Bereich
der
Qualitätssicherung
und
Qualitätsentwicklung.
Die Vorbereitung und Durchführung von Individualfeedback findet auf drei Ebenen
statt:
1. Lehrkräfte holen sich gegenseitigen Feedback zu Unterrichtspraxis und
Kommunikationsabläufen ein. Die gegenseitgen Unterrichtsbesuche sind
dabei methodisch standardisiert.
2. Die Lehrkräfte holen sich bei den Schülern Feedback zur Unterrichtspraxis.
Der Einsatz von Feedbackbögen und -zielscheiben steht im Vordergrund.
3. Die Schule holt sich Feedback bei den Eltern ein. Die Rückmeldungen der
Eltern sind Gegenstand aller Konferenzen und bewirken entsprechende
Reaktionen und Handlungsmaßnahmen.
Auf der ersten Ebene ist der mehrperspektivische Blick der Unterrichtsbeteiligten zu
ergänzen. Mit Einführung der Ganztagesschule und der Inklusion ist die
unterrichtliche Tätigkeit geprägt durch das kollegiale Miteinander im Unterricht.
Dabei werden Vorbehalte gegenüber „Unterrichtsbesuchen“ nachhaltig abgebaut.
Rückmeldungen und Feedback zum unterrichtlichen Tun gehören zum Alltag und
haben erheblichen Einfluss auf die positive Entwicklung der am Unterricht Beteiligten
sowohl in der Stärkung der Persönlichkeiten, der reflexiven Unterrichtspraxis oder
der Entwicklung von Offenheit und Sensibilität.
Ein Teil der Nachgespräche ist dabei zunächst informeller Natur. Daraus leiten sich
jedoch die Themen für systematische Zugänge ab. Im Hinblick auf die Initiierung des
individuellen Lernens und der Arbeit in inklusiven Settings ist die kollegiale und
reflexive Analyse ein wichtiges Instrument zur Entwicklung. Das Feedback wird von
niederschwelligen Einstiegsmöglichkeiten über (beispielsweise) die Wahl der
Beobachtungsschwerpunkte bis hin zur Festlegung von Verbindlichkeit und
Vertraulichkeit entwickelt.
Ein vorstrukturiertes Zeitfenster verbessert die Durchführung des kollegialen
Feedbacks. Auf der Stundentafel ist der Montagnachmittag
innerhalb des
Tagesrhythmus‘ der Ganztagesschule als Teamzeit für dieses Vorhaben festgelegt.
Zu diesem Zeitpunkt besteht keine Unterrichtsverpflichtung für die Lehrkräfte
(Zur Frage der Einbindung des Feedbacks der pädagogischen Mitarbeiter und
„Externer“ siehe weiter unten).
Weitere Voraussetzung für die erfolgreiche
Einrichtung einer Feedbackkultur ist eine gewisse personelle Kontinuität über einen
längeren Zeitraum.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
38
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Die Entwicklung und Umsetzung der verbindlichen Ganztagesschule und der (auf
dieser Grundlage für uns pädagogisch konsequente) Antrag zur Einrichtung einer
Gemeinschaftsschule an der Steinenbergschule ist geprägt durch ein hohes Maß an
öffentlicher Beteiligung.
Die
Transparenz der schulischen Entwicklung wird jederzeit eingefordert.
Erziehungsberechtigte, schulische und außerschulische Partner, Vereine, Medien,
Parteien, die Schulaufsichtsbehörde und das Schulverwaltungsamt, die
Bezirksbeiräte der Oberen Neckarvororte und der Gemeinderat der Stadt Stuttgart
begleiten die Schulentwicklung in hohem Maße interessiert .
Gemeinsame Beratungen (u.a. als Antwort auf das öffentliche Interesse) zur
Schulentwicklung aller am Schulleben Beteiligten lassen sich im Alltag nur zu
Ungunsten der Versorgung im Mittagsband, im individuellen Lernen, in den
Betreuungszeiten oder in den kooperativen Themenangeboten
herstellen.
Besprechungen außerhalb der Dienstzeiten führen bei Angestellten zu Überstunden,
die zwangsläufig zu Lasten der Zeiten „am Schüler“ gehen.
Als Antwort auf diese Herausforderungen haben die Leitung der Steinenbergschule
und die Leitung der pädagogischen Fachkräfte der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft das
„Team der Ganztagesbildung“ (im folgenden ‚GTB-Team‘ )
eingerichtet. In diesem Team wird das Feedback gebündelt beraten.
Das GTB-Team ist eine professionelle Antwort auf das Zusammenwirken von
unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen im Hinblick auf die schulische
Entwicklung . Es setzt sich zusammen aus den Leitungen und aus Vertretern der
Klassenstufen. Dadurch sind wir in der Lage internes Feedback zu bündeln und auf
externes Feedback zu reagieren. Das GTB-Team agiert dabei als Querschnittteam
aller am Schulleben beteiligten. Durch die kompakte Zusammensetzung ist eine
regelmäßige und fallbezogene Zusammenkunft auch zeitnah möglich.
Beratungsergebnisse können durch die Beteiligten schnell mit den entsprechenden
Ansprechpartnern kommuniziert werden. Darüber hinaus werden konzeptionelle
Entwicklungen aufgenommen und zur Diskussion freigegeben. Die Themenfelder
sind beispielsweise offener Unterrichtsbeginn und jahrgangsstufenübergreifendes
Lernen und Arbeiten.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
39
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Daneben kooperiert das Kollegium im Bereich der regelmäßig stattfindenden
Unterrichtsvorbereitungen
und
in
den
entsprechenden
Fachund
Stufenkonferenzen. Sie kommunizieren ihre Ergebnisse in den protokollierten
regelmäßigen Gesamtlehrerkonferenzen und in den Schulkonferenzen.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
40
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
c) Fortbildung und Personalentwicklung
Die Steinenbergschule stellt sich kontinuierlich den Herausforderungen der
Weiterqualifizierung.
Äußere Herausforderungen


Bildungsplan und seine Umsetzung
Wandel der gesellschaftlichen Herausforderungen/Entwicklung zur
Ganztagesschule
in
gebundener
Form
(Einführung
2012)
Innere Herausforderungen







Ergebnisse der Evaluationen (schulinterne Evaluationen und
Fremdevaluation 2011)
Antworten auf den gesellschaftlichen Wandel in der Schule
Qualitätssteigerung
des
Unterrichts
durch
gegenseitige
Unterrichtshospitationen und kollegiale Beratung
Inklusion als Chance für Unterricht und Schulleben
Kinder mit Migrationshintergrund (v.a. auch Flüchtlingskinder)
einschließlich der Notwendigkeit von Alphabetisierungskursen als
neues zusätzliches Profil der Steinenbergschule
Kooperative Lernformen (Weiterqualifizierung)
Individuelles Lernen (Weiterqualifizierung)
Planungen für schulinterne Fortbildungen erfolgen nach Absprache im Kollegium
durch die Gesamtlehrerkonferenz und durch Vorschläge der Fachkonferenzen.
In den vergangenen Jahren wurden gemeinsam mit Impulsgebern/Referenten von
außen
immer
wieder
pädagogische
Schwerpunkte
bei
schulinternen
Lehrerfortbildungen thematisiert und bearbeitet. Zum Beispel

Lernförderung in heterogenen Klassen nach dem Klippert-Modell

Lernen im Fokus der Kompetenzorientierung

Medienverhalten heutiger Jugendlicher…
Fortbildungsbedarf für einzelne Kolleginnen und Kollegen oder Teams werden durch
Eigenvorschläge beziehungsweise durch Hinweise des Fortbildungsbeauftragten
oder Schulleitung definiert.
Fortbildungswünsche und -bedürfnisse werden in aller Regel positiv unterstützt.
Als Grundsatz leitet uns: Die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Schulleben gilt als zentrales Anliegen der pädagogischen Arbeit. Professionelles
Handeln kann nur durch stetige Kompetenzerweiterung gelingen. Durch die
Multiplikatorenfunktion strahlt jede Fortbildungsmaßnahme in das Kollegium hinein.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
41
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Im Hinblick auf die Entwicklung der Gemeinschaftsschule an der Steinenbergschule
ist der Teamgedanke hinsichtlich der Notwendigkeit der Erschließung neuer
Themenfelder und der Fortbildungsplanung weiter zu stärken. Ein vorhandenes
starkes Potential an großem Expertenwissen innerhalb des Lehrerkollegiums gilt es
zu nutzen und in den Weiterbildungsplanungen für das Lehrerkollegium verstärkt
einzubauen.
Die vorhandene Zeit bis zum Start der Gemeinschaftsschule ist verstärkt für
Hospitationen und Fortbildungen vorgesehen. Qualifizierungsmaßnahmen im
Hinblick auf das erweiterte Niveau (E-Niveau) werden dabei einen Schwerpunkt
bilden.
Vernetzungen mit bereits bestehenden Gemeinschaftsschulen sowie mit
Fachberatern für Schulentwicklung helfen, in der Startphase Impulse von außen
förderlich umzusetzen.
Im Bewusstsein, dass Schule nur in der gemeinsamen Verantwortung aller
Beteiligten eine gute Schule sein kann, werden interessierte Kolleginnen und
Kollegen in alle wichtigen Felder der Schulentwicklung eingebunden.
Die Mitarbeit bei einzelnen Aufgabenfeldern der Schulleitung ist erwünscht und wird
von einem Teil des Kollegiums wahrgenommen. Die Einbringung und verantwortliche
Übernahme von Themenblöcken bei Konferenzen gehört zur selbstverständlichen
Kultur des Miteinanders an der Steinenbergschule.
Regelmäßige Personalentwicklungsgespräche zwischen dem Schulleiter und den
jeweiligen Kolleginnen und Kollegen geben ein Feedback, zeigen mögliche berufliche
Qualifizierungsbereiche und ermutigen zur Weiterentwicklung der persönlichen
Qualifikationen. Exemplarisch können hier aufgeführt werden:

Motivation
geeigneter
Lehrkräfte
zur
Teilnahme
am
Qualifizierungsprogramm „Lust auf mehr“ des Staatlichen Schulamts
als Vorbereitung für die Übernahme von Funktionsstellen im
Fortbildungs- und Schulleitungsbereich.

Fähigkeiten und Qualifikationen im Bereich der Ausbildung von
Kolleginnen und Kollegen werden durch die Übernahme einer
Mentorentätigkeit für Anwärterinnen und Anwärtern und durch
Tätigkeiten in der Lehrerausbildung am Staatlichen Seminar und am
Pädagogischen Fachseminar
genutzt. Mehrere Kolleginnen und
Kollegen der Steinenbergschule konnten in den vergangenen Jahren
hauptamtlich in Funktionsstellen der Lehrerausbildung wechseln und
spielen Impulse von dort wieder in die pädagogische Arbeit der
Steinenbergschule ein.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
42
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
D Verantwortung fordern und fördern
a) Schule als Gemeinschaft
Im Leitbild der Steinenbergschule heißt es:
„Wir sind eine Gemeinschaft. Wir gehen höflich und respektvoll miteinander um und
tragen
Verantwortung
für
ein
vertrauensvolles
Schulklima.“
(Siehe Leitbild und Schulordnung im Anhang.)
Somit ist jede und jeder dazu angehalten Verantwortung für ein förderliches
Schulklima zu übernehmen, in dem ein Lernen mit- und voneinander möglich ist.
Stellvertretend steht die Schule für die Gesellschaft, in der sich die Schülerinnen und
Schüler in der Zukunft zurechtfinden sollen. Sie haben die Möglichkeit im
geschützten Rahmen an Konflikten zu wachsen, im Team zu arbeiten und ihre
Persönlichkeit auszubilden. Regelmäßiges Feedback hilft persönliche Ziele fest zu
legen.
Unsere Schulordnung vermittelt Grundregeln, die jeder Gemeinschaft zugrunde
liegen, bietet aber den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, gemeinsam mit
der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer Regeln und Rituale für die
Klassengemeinschaft zu erstellen, angepasst an die Bedürfnisse der Klasse.
Neben dem gemeinsamen Lernen, spielt auch das gemeinsame Feiern eine wichtige
Rolle. Ein regelmäßig stattfindender Tag der offenen Tür und das Schulfest stärken
die Identifikation der Schülerinnen und Schüler, der Kolleginnen und Kollegen sowie
der Erziehungsberechtigten mit der eigenen Schule. Das Verfolgen gemeinsamer
Ziele stärkt das „Wir-Gefühl“.
Bedeutsam für die Schulgemeinschaft ist hierbei die kontinuierliche Beteiligung und
Mitwirkung aller am Schulleben Beteiligten.
b) Schülerbeteiligung
Um unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken
und ihnen Teilhabe an unserer demokratischen Gesellschaft als mündige Bürger zu
ermöglichen, sehen wir eine stetige Beteiligung und Verantwortungsübernahme
unserer
Lernenden
im
Schulleben
für
unverzichtbar
an.
Ab Klasse 1 werden kontinuierlich demokratische Kompetenzen angebahnt und
zunehmend ausgebaut.


Ab Klasse 1 lernen die Kinder Verantwortungsübernahme für sich und andere
durch Klassendienste (z.B. Austeil-,Tafel-, Blumen-, Ordnungsdienst).
In der Klassengemeinschaft werden mit Unterstützung der Lehrkraft
Klassenregeln aufgestellt. Durch das gemeinsame Erarbeiten der Regeln
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
43
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN






c)
setzen sich die Kinder mit diesen konkret auseinander und verinnerlichen sie.
Das gemeinsame Erarbeiten führt zu einer höheren Akzeptanz der Regeln.
Zudem werden die Schülerinnen und Schüler durch Hofdienste für den
sorgsamen Umgang mit dem Schulgelände sensibilisiert.
Im dritten Schuljahr wird in allen Klassen der Klassenrat eingeführt. Ziel dieser
wöchentlich klassenintern statt findenden Sitzungen ist es, das demokratische
Miteinander und die Teilhabe am Schulleben zu fördern. Dabei wird die
Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz der Kinder gestärkt.
Pausenengelausbildung ab Klasse 3: Pausenengel unterstützen die
Lehrerinnen und Lehrer bei der Pausenaufsicht und schaffen ein friedliches
Miteinander auf dem Pausenhof. Die Kinder lernen, soziale Verantwortung zu
übernehmen und anderen zu helfen.
Darüber hinaus werden ab der dritten Klasse Klassensprecherinnen und
Klassensprecher gewählt. Die Wahl führt die Kinder spielerisch an eines der
zentralen Grundrechte unserer Demokratie heran.
Die Klassensprecher bilden ab Klasse 5 die SMV. Am Schuljahresbeginn
werden die Wünsche und Anregungen der Schülerinnen und Schüler
gesammelt und die Arbeitsweise und Struktur dieses Gremiums besprochen.
Durch die Schulsozialarbeiterin und den Verbindungslehrer werden die
Anliegen der SMV ins Lehrerkollegium getragen. Bei regelmäßigen Sitzungen
trifft sich die SMV, um Aktuelles zu besprechen und gemeinsame
Veranstaltungen zu planen (z.B. Fußballturnier, Schuldisko, Schulausflüge).
Gewählte Schülerinnen und Schüler aus der SMV nehmen an der
Schulkonferenz teil und haben auch auf diesem Weg Teil an der Entwicklung
der Schule.
Elternbeteiligung (In diesem
Erziehungsberechtigten)
Kapitel
steht
‚Eltern‘
auch
für
die
An der Steinenbergschule wird großer Wert auf eine kontinuierliche Elternbeteiligung
gelegt und täglich gelebt. Dies zeigte sich auch bei den ersten Gedanken zur
Einrichtung einer Gemeinschaftsschule. Durch informelle Gespräche und auch in
Elternbeiratssitzungen oder den Versammlungen des Schulvereins wurde mit den
Eltern die Idee der Gemeinschaftsschule thematisiert. Von Beginn an traf diese auf
eine breite Unterstützung bei einem Großteil der Elternschaft und wurde von ihr in die
Öffentlichkeit getragen und weiter entwickelt. Die Ausgestaltung der Elternarbeit an
der Steinenbergschule lässt sich durch drei Schlagworte gut beschreiben:

Information

Mitbestimmung

Initiative
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
44
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Der Informationsaustausch zwischen Schule und Eltern erfolgt ständig über
persönliche, individuelle Gespräche zwischen Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrern
und Eltern im Einzelnen. Gemeinschaftliche Informationen der Schulleitung erfolgen
über Briefe an die Eltern. Allgemeine Informationen werden zusätzlich auf der
Homepage der Schule veröffentlicht.
Zusätzlich wird eine ständige gegenseitige Informations- und Beteiligungskultur
zwischen Schulleitung und Elternbeirat gepflegt. Regelmäßig treffen sich Schulleiter
und Elternbeiratsvorsitzende zum Jour Fixe. Hier werden Informationen
ausgetauscht, Termine für Veranstaltungen bekanntgegeben bzw. vereinbart,
Probleme erörtert, Aktionen geplant und vorbesprochen. Die Erledigung von
Vorgängen wird behandelt oder die Auswertung von Umfragen.
Die Elternvertreterinnen und Elternvertreter im Elternbeirat sind gut vernetzt, so dass
ein schneller Informationsaustausch gewährleistet ist. Dieser rege Austausch setzt
sich über die Elternvertreterinnen und Elternvertreter bis zu den Eltern in den
Klassen fort.
Die Elternbeiratssitzungen sind ebenfalls ein wesentliches Element der
Elternbeteiligung
an
der
Schule.
Diese
werden
von
den
Klassenpflegschaftsvorsitzenden rege besucht. Die Schulleitung ist regelmäßig zu
den Elternbeiratssitzungen eingeladen und anwesend, so dass die
Elternvertreterinnen und Elternvertreter deren Fragen und Anregungen direkt an sie
richten können.
In diesem Rahmen erfolgt auch die Mitbestimmung der Elternschaft zu den
schulischen Themen. So zum Beispiel









die Terminierung des Tages der offenen Tür oder des Schulfestes
die Änderung der Unterrichtszeiten
die Ausstattung der Schule mit Behältern für Fundsachen oder die
Pfandrückgabe beim Milchautomaten
die Regelung der Handynutzung im Schulgebäude und dem Schulgelände
die inklusive Beschulung in der Grund- und Werkrealschule
Unterrichtsausfälle
die Reinigung des Schulgebäudes
die Qualität, Menge und Zusammenstellung des Schulessens.
insbesondere Fragen und Initiativen zur Schulentwicklung
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
45
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Als oberstes Organ der Mitbestimmung fungiert die Schulkonferenz, um gemeinsam
mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern Entscheidungen zum
Wohle der Schulgemeinschaft zu treffen.
Von Seite der Eltern wird in vielen schulischen Belangen Initiative ergriffen. So
versorgen die Eltern bei jedem Tag der offenen Tür, bei Schulfesten, bei Auftritten
des Schulchors oder bei den Einschulungsfeiern die Besucher mit Kaffee, Kuchen
Getränken und anderen internationalen Speisen. In der Regel erfolgt die Bewirtung
gemeinschaftlich mit dem Schulförderverein.
Im Advent schmücken die Eltern jährlich den Tannenbaum in der Aula der Schule mit
Lichterkette und Weihnachtskugeln. Auch finanziell unterstützt der Elternbeirat die
Schule, so zum Beispiel bei der Ausstattung der Chill-Oase (Schüleraufenthaltsraum)
mit Sofas und Tischen. Dauerhaft wird der Hallenbadverein Untertürkheim finanziell
bezuschusst, damit das Schulschwimmen gesichert ist. Daneben werden die Kosten
der Garderobenversicherung für alle Schülerinnen und Schüler getragen. Die
Schulbücherei erhält jährlich 300 € für den Kauf von Büchern und Spielen.
Auf Initiative des Elternbeirats wurde eine Fragebogen-Aktion in der Grundschule
durchgeführt, bei der erhoben wurde, wie oft und warum die Kinder mit dem Auto zur
Schule gefahren werden. Zudem lieferte eine Verkehrszählung der Eltern vor der
Schule entsprechende Fakten. Die Schulwegbeauftragte der Stadt Stuttgart wurde
daraufhin von der Schule eingeschaltet und eine Geschwindigkeitsanzeige im
Schulbereich installiert.
Der Elternbeirat veranstaltet gemeinsam mit der Schule, der Schulsozialarbeit, dem
Schulverein, der Polizei und anderen Institutionen Veranstaltungen für die Eltern, wie
z.B. ein internationales Elterncafé, Infoabende zur Suchtprävention oder
Medienbildung (Kids online – jugendliche Medienwelten).
Die Schulbücherei wird ehrenamtlich seit über 30 Jahren von Eltern geführt, die
zweimal wöchentlich vormittags die Schulbücherei öffnen und die Bücherausgabe
organisieren. Ohne diese Initiative der Eltern wäre der Betrieb der Bücherei nicht
möglich. Erst vor kurzem konnte auf Initiative der Eltern ein neuer Laptop für die
Schulbücherei beschafft werden, der vom Lions-Club finanziert wurde.
Über den Schulverein Steinenbergschule e.V. wirken ebenfalls Eltern am
Schulleben mit. In unterschiedlichen Betätigungsfeldern wie bei der Organisation und
Betreuung
von
Veranstaltungen
(Theateraufführungen,
Dichterlesungen,
Märchenerzählungen, ...), oder bei der Mitgestaltung von Schulfesten unterstützen
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
46
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
aktive Mitglieder des Schulvereins die Schule und kooperieren mit den Kollegium
sowie Schülerinnen und Schülern. Zudem werden aus den Mitgliedsbeiträgen und
Spenden des Fördervereins viele Projekte finanziert (Schullandheim, AGs,
Gestaltung des Schulhofes ...).
Regelmäßig stattfindende Aktionen des Schulvereins sind:

Mitorganisation und Bezuschussung von kulturellen Veranstaltungen (Autorenlesungen, move&do, Theaterbesuche…)

Mitarbeit bei der Organisation und Durchführung des Schulfestes

Unterstützung bei der Einschulung (Verköstigung und Vorstellung des
Schulvereins)

Verköstigung der Gäste bei Veranstaltungen gemeinsam mit Schülerinnen
und Schülern

Teilnahme am verkaufsoffenen Sonntag – ‚Knausbirasonntag‘ – mit einem
Waffel- und Kuchenstand

Organisation
und
Durchführung
von
Kinderbekleidungs-
und
Spielsachenbasaren

finanzielle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern (Projektprüfung,
Graffiti-Workshops)

Anschaffung von Büchern für Klassenbüchereien und die Schülerbücherei
An der Steinenbergschule existiert eine Elterninitiative, die in Kooperation mit den
Lehrkräften der Schule Eltern zum Thema Teilleistungsschwächen berät. Der
Arbeitskreis „Eltern helfen Eltern – Lernen fördern"
setzt sich zusammen aus Eltern von betroffenen Kindern und interessierten
Mitstreitern. Der Arbeitskreis versteht sich als Bindeglied zwischen der Elternschaft,
den Lehrerinnen und Lehrern und den pädagogischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im Ganztagesbereich.
Ziel dieses Arbeitskreises ist es, Eltern von Kindern mit besonderem Förderbedarf
(Lese-Rechtschreib-Schwäche, Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)Syndrom,
Rechenschwäche oder Dyskalkulie sowie Hochbegabung) zu informieren und aus
Elternsicht zu beraten. Gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern wird dann nach
Wegen gesucht, die betroffenen Kinder adäquat zu fördern.
Zudem
veranstaltet
die
Elterninitiative
gemeinsam
mit
der
Schule
Informationsabende, bei denen interessierte Eltern von unterschiedlichen Referenten
(Psychologinnen und Psychologen, Dozentinnen und Dozenten der Pädagogischen
Hochschulen) zu Teilleistungsschwächen informiert werden.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
47
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
d) Unterstützungsangebote
Im schulischen Alltag finden Kinder immer wieder Situationen vor, in denen sie
Unterstützung benötigen. Die Steinenbergschule bietet den Kindern schulintern und
in Kooperation mit außerschulischen Partnern Unterstützung in folgender Form an:
In der Schuleingangsphase übernehmen die Drittklässler Patenschaften für die
Erstklässler, mit dem Ziel, den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern.
In der fünften Klasse werden die Schülerinnen und Schüler durch Patenschaften
der Siebtklässler unterstützt. In Kooperation mit der Schulsozialarbeit findet
zusätzliche in der villa jo eine Einführungswoche statt. Hierbei lernen sich die
neuen Schülerinnen und Schüler untereinander sowie die Klassenlehrkraft in einem
überschaubaren und geschützten Rahmen kennen, erarbeiten Regeln und werden
mit der Schulordnung vertraut gemacht.
In Pausensituationen erhalten die Kinder der Grundschule Unterstützung durch
Pausenengel. In der Sekundarstufe ist es unser Ziel, Streitschlichter auszubilden.
In der Vergangenheit hat sich diese Maßnahme als erfolgreich in der Prävention und
bei der Bewältigung von Konflikten gezeigt.
Schülerinnen und Schüler, die sich in ihrem Verhalten auffällig zeigen, werden durch
ein Netzwerk an Angeboten aufgefangen. Neben den pädagogischen Maßnahmen
innerhalb der Klasse und Unterstützung durch die Schulsozialarbeit (siehe Punkt
B.c.) findet die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt (z.B. runde Tische), den
Präventionsbeamtinnen und –Beamten sowie unserer Jugendsachbearbeiterin der
Polizei
und
entsprechenden
Beratungsstellen
(z.B.
Suchtberatung,
schulpsychologische Beratungsstelle) statt.
Das Ziel all dieser Maßnahmen ist es, die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen
und Schüler soweit zu entwickeln oder zu stärken, dass sie sich in der Klassen- und
Schulgemeinschaft zurechtfinden können oder den Einstieg wieder finden.
Grundsätzlich unterstützen unsere außerschulischen Partner die Steinenbergschule
auf vielfältige im Folgenden aufgelistete Weise und tragen damit zu einer ganzheitlich
angelegten Bildung unserer Kinder bei.
Diese Partnerschaften sollen weiter gepflegt und ausgebaut werden, um unser
tägliches Tun zu ergänzen und zu bereichern.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
48
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Mit folgenden Partnern der Jugendarbeit kooperiert die Steinenbergschule:
Aktivspielplatz
SportKultur Stuttgart
Musikverein
Hedelfingen/Rohracker
Spielmobil „Mobifant“
Kirchen
Polizei
Feuerwehr
Projekt Chancenwerk
villa jo und Jugendtreff
Hedelfingen
Theaterakademie
Stuttgart
Beratungsstellen
Freundeskreis
Flüchtlinge
Betriebe vor Ort
Partner in der
Berufsorientierung
Gemeinsame Aktionen mit dem Aktivspielplatz in Rohracker,
gemeinsames Themenangebot, Beteiligung des
Aktivspielplatzes an Schulfesten
Kooperation mit SportKultur Stuttgart, dem ortsansässigen
Sportverein: Themenangebote im Ganztag, die
Kindersportschule macht Sportangebote am Nachmittag
Diverse musische Projekte in Kooperation mit dem Musikverein
Hedelfingen/Rohracker
Regelmäßiger Besuch des Spielmobils „Mobifant“ auf dem der
Schule angegliederten Spielplatz
Schulgottesdienste, kirchenpädagogische Exkursionen am Ort,
Besuch des Freundeskreis Suchtkrankenhilfe im Bereich der
Suchtprävention
Radfahrausbildung in der Jugendverkehrsschule
Besuche der Präventionsbeamtin und Jugendsachbearbeiterin
auch im Rahmen von „Wehr dich mit Köpfchen“
Gemeinsames Projekt in MNK (Sachunterricht) zum Thema
Feuer
Nachhilfeangebot von älteren für jüngere Schülerinnen und
Schüler mit Unterstützung von Studentinnen und Studenten
Kooperation mit dem Jugendtreff Hedelfingen und der villa jo im
Bereich der Berufsorientierung, Einführungswoche an der villa jo
in Klasse 5, Schulklassenbesuche in den Jugendhäusern mit
freizeitpädagogischen Elementen, bspw. Krimiwochen,
Aussichtsmobil (Erfahrungen mit Blindheit),
Trickfilmproduktionen, Medienbildung
Gemeinsame Theaterprojekte in der Primar- und Sekundarstufe
Kooperation mit der schulpsychologischen Beratungsstelle bei
z.B. Lernschwierigkeiten, Verhaltensproblemen
Suchtprävention bei „release“
Ehrenamtliche unterstützen geflüchtete Schülerinnen und
Schüler im Unterricht und Erlernen der deutschen Sprache
als Partner in der Berufsorientierung
Siehe Kapitel Berufsorientierung
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
49
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
e) Schule am Ort
Die Steinenbergschule betreibt ihre Öffentlichkeitsarbeit über unterschiedliche
Kanäle. Die lokale Presse berichtet regelmäßig über aktuelle Geschehnisse.
Die Homepage bietet Interessierten zusätzlich die Möglichkeit, sich Informationen
über den Schulalltag zu holen. Sie wird regelmäßig um aktuelle Fotos und Berichte
ergänzt.
Der Schulverein betreibt bei Stadtfesten einen Stand, mit dem Ziel zu informieren
und Geld für Vereinsarbeit einzunehmen. Außerdem finden Kindersachenbasare
statt.
Der Schulchor trägt mit mehreren Auftritten besonders dazu bei die Schule am Ort
bekannt zu machen. Der Auftritt am „Knausbira Sonntag“, das Adventssingen im
Stadtteil sowie am Stuttgarter Rathaus sind hier besonders zu nennen.
Eine besondere Möglichkeit sich zu präsentieren ist das alle zwei Jahre stattfindende
Schulfest. Vielfältige Angebote der einzelnen Klassen geben einen Einblick in die
Schularbeit. Der jährlich stattfindende Tag der offenen Tür ergänzt das Informationsangebot.
Hinweisschild der Oranje School
St. Maarten in der Karibik
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
50
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Anlagen
SELBSTEVALUATION
Vorbemerkung
Beteiligt waren in allen Phasen : Schulleitung, Eltern, Schüler und Lehrer. An
entsprechenden Lehrerweiterbildungsmaßnahmen wurden die Strukturen
ausgerichtet. Thematisiert wurde jeweils ein klar umrissenes Einzelthema.
Entscheidungsfindungen und erste Organisationsschritte fanden jeweils an
Pädagogischen Tagen unter Einbeziehung der Klassenelternvertreter und des
Kollegiums statt. Die Ausarbeitungsphasen wurden in Arbeitsgruppen von je 10
bis 12 Kollegen an jeweils etwa 10 Terminen bewältigt. An den anschließenden
Umfragen wurden sämtliche Eltern, Schüler und Lehrer einbezogen.
Auswertungen erfolgten in vierköpfigen Lehrerarbeitsgruppen. Die Ergebnisse
wurden allen beteiligten Personen präsentiert.
Evaluation „Auszeit“:
Dieser Zyklus ging vom Thema „Bewältigung von Unterrichtstörungen“ und dem
vorherrschenden Interesse aller am Schulleben beteiligter Personen aus. Es
wurde im Schulgebäude ein Auszeitzimmer für Schüler eingerichtet, die während
des Unterrichtsgeschehens in Konfliktsituationen gerieten. Der Lehrkraft oblag die
Entscheidung, den Schüler für etwa zwei bis drei Unterrichtsstunden im Interesse
möglichst vieler Beteiligter auszuschließen. Die ausgeschlossene Person sollte im
Auszeitzimmer die Phasen: Ruhefindung, Reflexion, schriftliche individuelle
Problemdarstellung und Einsicht in Fehlverhalten durchlaufen. Die
Beaufsichtigung und Aufgabenverteilung erfolgte durch Sozialarbeiter und
Kollegen in ihren Freistunden. Die Struktur unserer „Auszeit“ orientierte sich an
dem pädagogischen Konzept der „Trainingsinsel“.
Die Evaluation erfolgte durch Fragebögen, die auf die Parteien Eltern, Schüler,
Lehrer ausgerichtet wurden.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
51
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Beispiel einer Jahres- Auszeitstatistik (Anzahl Besuche):
Klasse 3a 3b 4a 4b 5a 5b 6 7a 7b 8a 8b 9a 9b 10a VKF Gesamt
Anzahl 7 4 4 - 30 13 9 5 10 9 5 3 14 1
2
116
Gesamtergebnisse in Auszügen:
Fragebogen an Elternvertreter:
Frage
Ja
Ich halte die Auszeit prinzipiell für sinnvoll.
25
Die Auszeit ist eine Verschwendung von Lehrerarbeitszeit.
3
Nach 3 Auszeitbesuchen sollten weitere Maßnahmen erfolgen.
14
Andere nutzen das Auszeitangebot nicht regelmäßig,
daher sollten wir die Auszeit abschaffen
2
Nach drei Auszeitbesuchen sollten weitere Maßnahmen erfolgen. 14
Ich schlage folgende Maßnahmen vor:
Nach zwei Auszeitbesuchen sollten weitere Maßnahmen erfolgen. 1
Ich schlage folgende Maßnahmen vor:
Nein
0
21
1
21
1
14
Fragebogen an Schüler, die die Auszeit besucht haben (Klassen 5 bis 9):
Frage 2: Durch die Auszeit ist mir ein Fehlverhalten klar geworden.
eher
trifft eher
trifft
trifft nicht zu
nicht
teils/teils
zu
zu
gesamt
Summe
20
9
14
10
13
66
Frage 3: Nach der Auszeit hat sich mein Verhalten verbessert.
eher
trifft
trifft nicht zu
nicht
teils/teils trifft eher zu
zu
gesamt
Summe
13
13
16
8
15
65
Frage 4: Durch die Auszeit wurde mein Verhalten zum Lehrer,
der mich geschickt hat, besser.
eher
trifft eher
trifft
Klasse trifft nicht zu
nicht
teils/teils
zu
zu
gesamt
Summe
20
11
15
7
11
64
Fragebogen zur Auszeit: Schüler, die nicht in der Auszeit waren.
Frage 1: Ich fand es richtig, wenn Schüler in die Auszeit geschickt wurden.
eher
trifft eher
trifft
Klasse trifft nicht zu
nicht
teils/teils
zu
zu
gesamt
Summe
7
4
20
10
17
58
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
52
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Frage 7: Nachdem Schüler in die Auszeit geschickt wurden,
fühlte ich mich in der Klasse wohler.
eher
trifft eher
trifft
Klasse trifft nicht zu
nicht
teils/teils
zu
zu
gesamt
Summe
8
12
17
10
9
56
Fragebogen zum Bereich „Auszeit“ an die Lehrer:
Frage
Lehrer, die Schüler in die Auszeit schicken,
haben Disziplinprobleme.
Es belastet mich, Schüler in die Auszeit zu
schicken.
Ich halte es für unpädagogisch Schüler in die
Auszeit zu schicken, da sie Unterrichtsstoff
versäumen.
Ich halte es für sinnvoll Schüler in die Auszeit zu
schicken, um den anderen einen ungestörten
Unterricht zu bieten.
Ich halte die Auszeit für sinnvoll, weil der
ausgeschlossene Schüler „durchatmen“ kann
und seine „Rolle“ verlassen kann.
Schüler verändern nach dem Besuch der
Auszeit ihr Verhalten positiv.
Schüler, die nicht in die Auszeit kommen,
begrüßen die Einrichtung der Auszeit.
Die Auszeit entlastet meinen Unterricht.
Ich nutze die Auszeit regelmäßig.
Die Tatsache, dass es die Auszeit gibt, entlastet
mich psychisch, noch ehe ich mit dem
Unterricht beginne.
Ich zögere, Schüler in die Auszeit zu schicken.
Ja
5
Teilw. nein
12
9
1
7
17
2
3
21
25
1
0
18
7
1
0
21
4
19
7
0
21
5
6
4
6
5
1
16
13
3
7
14
Aus dem abschließenden Evaluationsbericht:
Dia Akzeptanz der Auszeit war einhellig, insbesondere bei den Eltern.
Nichtsdestotrotz scheiterte die „Auszeit“ im übernächsten Schuljahr aus folgenden
Gründen:
1. Lehrer wollten mit ihrer Bereitschaft nicht signalisieren, sie hätten Kapazitäten
frei.
2. Anrechnungen für Auszeit- Tätigkeiten waren nicht zu erhalten.
3. Vermehrter Einsatz von Lehrkräften für Vertretungsstunden erforderte den
anderweitigen Einsatz der Auszeit- Betreuer.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
53
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Evaluationszyklus „Unsere Pausen“:
Oftmals äußerten Schüler, dass die Pausen aus verschiedenen Gründen nicht die
erhoffte Ruhe und Erholung erbrachten.
Die Umfrageerhebungen und Ergebnisse wurden diesmal mehr optisch angelegt,
und zwar in Form von drei etwa 0,5 m2 großen Spinnennetzen. Für die Schüler
wurden Aufkleber bereitgelegt, die sie auf den zutreffenden Feldern anbringen
konnten.
Siehe hierzu Spinnennetz 3
(Kommunikation und
respektvoller Umgang /
Grundschulversion, in der
Druckversion mehrfarbig)
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
54
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Die Gesamtergebnisse (komplett, hier ohne Klassenergebnisse):
Nr.
1.
Segment
Im Pausenhof finde
ich meine Ruhe
Wert
+
0
-
GS
33
52
44
WRS
28
74
45
Ges
61
126
89
2.
Ich fühle mich auf
dem Pausenhof
wohl
+
0
-
75
39
9
58
74
18
133
113
27
3.
Ich habe auf dem
Pausenhof genug
Platz
+
0
-
75
52
13
103
36
28
178
88
41
4.
Ich fühle mich auf
dem Pausenhof
sicher
+
0
-
63
47
22
48
69
32
111
116
54
5.
Die Pause tut mir
gut
+
127
237
0
-
11
0
17
5
30
9
47
14
6.
Mir gefallen die
Spielgeräte
+
0
-
59
43
23
18
51
90
77
94
113
7.
Ich kann ungestört
spielen
+
0
-
36
51
39
21
60
76
57
111
115
8.
In der Pause
bewege ich mich
gerne
+
0
-
83
27
16
77
55
29
160
82
45
9.
Es gibt genügend
Spielgeräte
+
51
12
63
0
-
27
52
49
103
76
155
10.
In der Pause werde
ich beschimpft
+
0
-
7
55
67
37
28
88
44
83
155
11.
In der Pause erfahre
ich Gewalt / wird mir
wehgetan
+
0
-
17
51
57
36
59
75
53
110
132
12.
In der Pause kann
ich mich ungestört
unterhalten
+
0
-
38
61
38
70
71
25
108
132
63
13.
In der Pause treffe
+
92
111
203
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
55
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Nr.
14.
Segment
ich auch andere
Schüler
Wert
0
-
GS
28
10
WRS
37
13
Ges
65
23
Ich streite in der
Pause
+
0
-
10
58
56
10
61
87
20
119
143
4. Ich fühle mich auf dem Pausenhof sicher (GS)
70
Die Ergebnisse wurden in
den beiden Schul- Aulen
mit Balkendiagrammen
ausgestellt. Hier zwei
Beispiele:
60
50
40
Schülerzahl
30
20
10
0
4. Ich fühle mich auf dem Pausenhof sicher (HS)
+
O
-
70
60
50
40
Schülerzahl
30
20
10
0
+
O
-
Maßnahmen aufgrund der Evaluationsergebnisse:
1.
2.
3.
4.
5.
Der Bewegungsbedarf ist sehr hoch, dem muss Genüge getan werden.
Die Zahl der Spielgeräte und Spielmöglichkeiten wurde erhöht.
Die Anzahl der Lehreraufsichtspersonen wurde in den Pausen erhöht.
Schüler wurden als Streitschlichter ausgebildet und eingesetzt.
Ruheräume und –zonen wurden eingerichtet, auch aufgrund der Einführung des
Ganztagesbetriebes.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
56
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Zielvereinbarung
für den Zeitraum von
Ziel
Differenzierungsange
bote werden im
Unterricht qualitativ
und quantitativ erhöht
Schuljahr <2011/12> bis Schuljahr <2015/16>
Indikator
(qualitativ / quantitativ)
Die Schüler entwickeln durch
die Arbeit in Förderheften
Kompetenzen in M, D, E,
messbar durch Start- Ziel
Diagnosen auf Grundlage der
Onlinediagnose.
Istwert
Zielwert
Maßnahmen
60%
100%
Diagnosearbeiten Kl.
5,7,9 DVA
Lernzielkontrollen
Schüler und Lehrer
arbeiten am
Förderheft
GS: VERA,
Stolperwörtertest,
HSP, LRS und
Diskalkulie Test in
Förderinsel,
Elternarbeitskreis
„Besonderer
Förderbedarf“
Durch Auswahl der Ateliers wird 50%
das Schülerinteresse erhöht
und die Schülereignung
gefördert.
100%
Regelmäßiges Feedback zu
den Lernfortschritten.
100%
Festigung der erarbeiteten
Unterrichtsinhalte durch
Übungsangebote in
50%
Atelierangebote in
MENUK (1-4) und
WZG/MNT in WRS
Klasse 5/6
Unterrichtsgestaltung
mit Wochenplänen
(zwei bis fünf
Unterrichtsstunden
die Woche),
differenziert im
Schwierigkeitsgrad –
Wahl- und
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
57
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Ziel
Indikator
(qualitativ / quantitativ)
Istwert
Zielwert
unterschiedlichen Niveaus
Maßnahmen
Pflichtaufgaben in
GS und WRS.
Portfolioarbeit
Die
Leistungserwartunge
n sind transparent.
Unterrichtseinheiten werden
transparent, die Schüler
wissen, was sie thematisch
erwartet und was von ihnen
verlangt wird
50%
100%
Nutzung von
informierenden
Unterrichtseinstiegen
Arbeit mit
Kriterienbögen,
Unterrichtsfeedback
Die Eltern erhalten
regelmäßige
Lehrer und Eltern tauschen ihre 70%
Informationen stetig und aktuell.
Rückmeldungen zum
Leistungsstand und
zum Sozialverhalten Leistungskontrollen und
Sozialverhalten werden
anlassbezogen rückgemeldet
100%
Nutzung des
Jahresheftes zur
Rückmeldung in
Jahrgangsstufen
Klasse 5,6,7.
Eltern erhhalten die
Wochenpläne
regelmäßig.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
58
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Ziel
Die Schulleitung und
das Kollegium gehen
vertrauensvoll und
respektvoll
miteinander um.
Indikator
(qualitativ / quantitativ)
Klarheit über Aufgaben und
Kompetenzen der Schulleitung
sowie die Umsetzung der
vereinbarten Schulentwicklung
sind Grundlage der
Zusammenarbeit.
Istwert
Zielwert
Maßnahmen
60%
100%
Frühzeitige
Informationsgespräch
e zur
Unterrichtsversorgun
g,
Planungssicherheit
über das ganze
Schuljahr
Verantwortliche
Übertragung von
Schulleitungsaufgabe
n werden im
Kollegium
transparent gemacht
Einrichtung des
Arbeitkreises
Ganztagesbildung
Probleme und Konflikte sind
eine Chance zur
Weiterentwicklung der Schule
70%
100%
Problematische und
schwierige
Gespräche werden
im Team geführt.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
59
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Ziel
Indikator
(qualitativ / quantitativ)
Istwert
Die Lehrkräfte holen sich
50%
gegenseitig Feedback zu
Der Unterricht wird
Unterrichtspraxis und
offen für gegenseitige Kommunikationsabläufen ein.
Hospitation
Qualitative Rückmeldungen und
Besprechungen nach erfolgter
Unterrichtshospitation prägen
die Unterrichtspraxis.
Zielwert
Maßnahmen
100%
Gegenseitige
Unterrichtsbesuche
mit anschließender
Reflexion werden
eingeführt
100%
Einsatz von
Feedbackbögen,
Feedbackzielscheibe
n im Unterricht.
Die Hospitationen sind
methodisch standardisiert.
Der Unterricht wird
offen für die
Rückmeldungen der
Schüler
Die Lehrkräfte holen sich bei
Schülern Feedback zu
Unterrichtspraxis und
Kommunikationsabläufen ein.
50%
Ergebnisse von
Evaluierungsbögen und
Schüleräußerungen (die
gemeinsam besprochen
werden)
werden in das das zukünftige
Unterrichtshandeln einbezogen.
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
60
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Ziel
Die Schulleitung wird
offener für die
Rückmeldungen der
Erziehungsberechtigten
Indikator
(qualitativ / quantitativ)
Die Schule holt sich Feedback
von den Eltern ein.
Die Selbstevaluation ist
gekennzeichnet durch die
Erziehungsberechtigten.
Rückmeldungen der Eltern sind
Gegenstand aller Konferenzen.
Istwert
Zielwert
Maßnahmen
70%
100%
Einbeziehung der
Eltern in
Evaluationszyklen
und entsprechende
Reaktion bzw.
Handlungsmaßnahm
en.
Ein regelmäßiger
„jour fixe“ mit
der/dem Elternbeirats
wird eingerichtet
Konzept GMS Steinenbergschule Stuttgart Hedelfingen
61
VERANTWORTUNG FORDERN UND FÖRDERN
Selbstevaluation des Mittagessens
Das Mittagessen und dessen Qualität hat eine große Bedeutung in Bezug auf
Wohlfühlcharakter an der Ganztagsschule.
Aus diesem Grund findet einmal im Schuljahr eine Evaluation des Mittagessens statt.
Die Kinder und pädagogischen Fachkräfte bewerten das Essen hinsichtlich
Geschmack, Optik, Temperatur und Menge.
Die Ergebnisse werden sowohl dem Elternbeirat als auch dem Caterer rückgemeldet.
Das Ziel ist kontinuierlich diesen wichtigen Baustein an der Ganztagsschule zu
reflektieren und systematisch zu verbessern.
Auswertung Mittagessen
Woche 2
Geschmack
Aussehen
Menge
Temperatur
Käss'spätzle
Joghurt
Schlemmerfilet, Salzkartoffeln, helle Soße
Pudding
Kartoffeleintopf, Brot, Würstchen
Quark
Köttbullar, Kartoffelpüree, Gemüsemix
Obst
Gemüselasagne
Obst
Bewertung in 1 – 5 Punkte
5 Punkte
1 Punkt
beste Bewertung
schlechteste Bewertung
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