Intranet mittels WordPress als Wissensmanagement Tool am Beispiel einer Wiener Rechtsanwaltskanzlei Manfred Danter, Cornelia Haberler, Ilse Herzinger, Oliver Wagner FH Burgenland, Campus Eisenstadt, Studiengang MA Angewandtes Wissensman agement, Februar 2016 Abstract In Unternehmen, welche sich zunehmend der Organisation ihres Wissens widmen, nimmt Wissensmanagement einen immer höheren Stellenwert ein. Ausgehend von Polanyi, nachdem „wir mehr wissen, als wir zu sagen wissen“ (Polanyi, 1985, S.14), muss Wissensmanagement implizites Wissen zu explizitem Wissen entwickeln und allgemein aus Informationen und Daten Wissen generieren. Aufbauend auf den Fundamenten Informationen und Daten, welche noch kein Wissen darstellen, bedarf es eines Prozesses, aus welchem Wissen zu generieren, zu verteilen, zu bewahren und schließlich auch zu nutzen ist, um ein Unternehmen in unserer heutigen Wissensgesellschaft nachhaltig konkurrenzfähig zu machen. Hierfür stehen eine Menge Tools und Methoden zur Verfügung, die diesen Prozess unterstützen. Eines jener Tools ist im Sinne von Enterprise 2.0 das Intranet mit seinen vielseitig implementierbaren Methoden. Im Folgenden werden die Möglichkeiten eines Intranets mittels einer WordPress Installation in einem Unternehmen hinsichtlich traditioneller Eckpfeiler des Wissensmanagements beschrieben. Einführung Welchen Ruf hat Intranet? Wir haben uns allgemein umgehört um einen Eindruck zu bekommen: statische Seite, schlechte Usability, nicht aktuell gehalten, reiner „Datenbzw. Informationsfriedhof“ (vom Speiseplan über Telefonlisten bis zu Raumnummern) sind zumeist die Antworten auf die Frage: „Wie sieht das Intranet in ihrem Unternehmen aus?“ In Zeiten des globalen Austauschs und Digitalisierung stellt das Internet auch in der Implementierung von Wissensmanagement eine Hauptrolle dar. Das Internet per se unterliegt keinen organisationalen Standards und Vorgaben und kann sich daher rasend schnell weiterentwickeln. Die daraus resultierenden Entwicklungen wurden im Laufe der Zeit auch für das Intranet verwendet (Schrift, Grafik, Sprache, Audio usw.) und so entwickelte sich aus einem einfachen Kommunikationsmedium eine Wiss ensbasis für Organisationen, die implizites Wissen viel einfacher aufnehmen kann als nur eine einfache Datenbank (von Guretzky, 2002) sowie als Wissens-, Service- und Projektplattform Verwendung findet. Im Kontext des Wissensmanagements bieten interne Unternehmensportale/Intranet mehrere Vorteile. Die Erfahrungen und Reflexionen von MitarbeiterInnen in der täglichen Arbeit gewinnen an Bedeutung und liefern kontin uierlich Verbesserungs- und Optimierungsprozesse und führen zu modernem Wissensmanagement. MitarbeiterInnen können an der Gestaltung mitwirken, Arbeitsprozesse können um ein Vielfaches beschleunigt werden und die tägliche Arbeit wird erleichtert. „Das Alleinstellungsmerkmals des Intranets – ein Alleskönner zu sein – wurde quasi einer Kastration unterzogen und das Intranet in der Mehrzahl der Unternehmen auf einige wenige Anwendungszwecke begrenzt (in der Regel News, Informationsbereitstellung, Telefonbuch, einfache administrative Prozesse). Der Vorteil wurde damit zum Nachteil verkehrt.“ (Meier, 2015, S.3) Daher muss das Intranet folgende Kernhandlungsfelder darstellen (Dörfel & Hirsch, 2012, S14 ff): Informationsvermittlung Förderung der Interaktion Kommunikation unter den Mitarbeitern Unterstützung virtueller Teams Informationen strukturieren Methoden Um die aufgelisteten Handlungsfelder abzudecken, muss die unternehmensinterne Umsetzung eines Intranets angedacht werden, um auf diese Art zu einem digitalen und interaktiven Arbeitsplatz zu werden. Der Handlungsprozess für die Implementierung eines Intranets konzentriert sich auf Ziele, Inhalte, Umfang, Formen und Methoden. Die Umsetzung eines Intranets ist mittels der WordPressStandard-Installation möglich, wird in der Praxis jedoch nicht allzu oft verwendet. Die Standard-Installation von WordPress wird zumeist für private Blog-Webseiten oder Unternehmenswebseiten, einsehbar im kompletten www, verwendet. WordPress bietet aber durchaus die Möglichkeit eine unternehmensinterne Webseite in Form eines Intranets zu generieren und diese innerhalb des Unternehmens zur Informationsvermittlung und Wissensverteilung zu nutzen. Etwaige Themes und Plug-Ins lassen eine einfache, überschaubare und transparente Wissensvermittlung zu. Die Möglichkeiten die nachfolgenden Standards zur Wissensvermittlung zu integrieren werden unserer Meinung nach oft unterschätzt. 1 WordPress für das Wissensmanagement und Wissensmanagement Methoden für das Intranet WordPress, als kostenlose und leistungsfähige WebAnwendung, stellt zahlreiche Funktionen und Features in der Standard-Installation zur Verfügung, um Wissen zu strukturieren und Inhalte, wie Texte und Bilder, zu verwalten. Als Einsatzgebiet gelten Weblogs, aber WordPress kann auch als Content-Management-System (CMS) eingesetzt werden. WordPress für das Wissensmanagement kann folgendermaßen aufgebaut sein (nach dem Beispiel einer Wiener Rechtsanwaltskanzlei): Auf einem Webserver wird eine kostenlose Version von WordPress installiert. Vorrausetzungen hierfür sind ein Webspace (oder Speicherplatz auf einem Inhouse Server), eine mySQL Datenbank, die Installation einer PHPVersion (abgerufen von http://wpde.org/voraussetzungen/, am 14.02.2016) und ein Domänenname. Für ein Intranet sollte mittels einem Eintrag in der .htaccess Datei (Hinweis: es handelt sich hierbei um eine WordPress Datei) der Zugriff von außen gesperrt werden, sowie die in WordPress integrierte Suchmaschinenoptimierung (Hinweis: nach Fertigstellung der Installation) deaktiviert sein. Für die Umsetzung von Wissensmanagement mittels WordPress sollten folgende Funktionen verfügbar sein – daraus ergeben sich weitere Methoden, welche zur Umsetzung kommen: Bearbeitung soll online stattfinden (im Hinblick auf Speichern und Wiederfinden) einfache Erweiterung soll gewährleistet sein Informationen sollen einfach zu exportieren sein (z.B. drucken von Beiträgen, Seiten, …) Kategorien, Tags, Menüeinträge, Schlagworte sollen individuell gestaltet werden können Volltextsuche bzw. Filtern von Beiträgen soll möglich sein leichte Erlernbarkeit der Bedienung, um das Befüllen zu ermöglichen leichte Wartung, um Inhalte aktuell zu halten Durch die Installation von ausgewählten Themes und Plug Ins, welche individuell angepasst werden können, kann die WordPress-Standard-Installation durchaus optimal für das Wissensmanagement, sei es aus persönlicher aber auch unternehmerischer Sicht, verwendet (genutzt) werden. Neben dem Anspruch den aktuellen Webstandards gerecht zu werden, legt das System zudem Wert auf die Benutzerfreundlichkeit und die leichte Anpassungsfähigkeit. Wikis, Foren, die Suchtechnologie, Kategorien, eine Wissensdatenbank, FAQ, etc. sind als Elemente eines lebend igen und somit Wissensmanagement tauglichen Intranets unabdingbar. So werden die Eckpfeiler von Wissensmanagement – Wissensentwicklung, Wissensverteilung, Wissensbewahrung, Wissensnutzung – in das Unternehmen implementiert und auch kollaboratives Lernen am Arbeitsplatz und im Arbeitsprozess forciert. Unternehmensportale umfassen per Definition alle Websysteme eines Unternehmens. Je nach Zielgruppe bzw. unterstütztem Prozess werden Unternehmensportale unterschieden. Hinsichtlich der Zielgruppe ist das Intranet auch in Unternehmens -portale einzugliedern, aber auf MitarbeiterInnen beschränkt und somit rein organisationsintern. In weiterer Folge werden wir nur noch den Begriff Intranet verwenden, da es sich in diesem Artikel um ein Tool für internes Wissensmanagement handelt. Das Unternehmensportal als Wissensmanagement Methode hilft Unternehmen Daten aufzubereiten sowie Informationen weiterzugeben und soll als interaktive Kommunikationsplattform einen aktiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Inhalte liefern. Weiters stehen die Verbesserung der Informations- und Kommunikationsplattform im Mittelpunkt. Die Verwendung einer Wissensbasis soll die täglichen Arbeitsprozesse unterstützen, Daten, Informationen und Wissen sollen benutzerfreundlich abgelegt sein und ein schnelles Wiederfinden ermöglichen (Kilian, 2007, S.220ff). Die wesentlichste Frage, welche vor Beginn der Umsetzung eines Unternehmensportals gestellt werden soll lautet: Welche Informationen werden von welchen MitarbeiterInnen benötigt? Von dieser Frage ausgehend, ergeben sich dann nicht nur die Inhalte der Plattform (Struktur) und das erste Konzept (sozusagen, die inhaltliche Konzeption), sondern dies ist auch die erste Annäherung an die Umsetzung von Wissensmanagement Methoden an Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen, um einen Zugang zu Wissen und Informationen in der elektronischen Welt zu erhalten. WordPress lässt die Ausarbeitung der Struktur mit Kategorien und Tags bei der Klassifizierung der gespeicherten Informationen zu. Kategorisierung und Klassifikation, als Wissensmanagement Methode, dient als universales, zentrales und kognitives Hilfsmittel bei der Umsetzung eines Unternehmensportals. Kategorien kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine Vielzahl von Informationen verdichtet, organisiert oder analysiert werden müssen. Ziel ist es , eine Unterteilung von Bereichen / Themen in Unterbereiche basierend auf Gemeinsamkeiten (BottomUp) und Unterschiede herzustellen. Bei der TopDown Verarbeitung ist das Klassifizierungsprinzip vorgegeben und die Inhalte werden in diesen Gruppen abgebildet (Reinmann, 2008, S.89ff). Die Umsetzung der Kategorien erfolgt technisch über eine Menüführung, die weitere Untergruppen enthalten kann und so die Inhalte strukturiert, nach Themen sortiert und einfach zugänglich macht. WordPress stellt standardmäßig 2 die Möglichkeit zur Verfügung, ein individuelles Menü anzulegen (über Design >> Menüs). Hier können Seiten, Beiträge, Links und Kategorien in das Menü aufgeno mmen werden. Kategorien für das Menü eines Intranets lassen sich mit einer „eigenen Taxonomie“ einrichten. Taxonomie bezeichnet ein Klassifikationssystem, eine Systematik oder den Vorgang des Klassifizierens mit dem Ziel einen Überblick über die Objekte und deren Zusammenhänge zu erhalten. Sie werden als flexible Systeme betrachtet, welche für neue Themen offen sind (Kilian, 2007, S.215). Um Inhalte exakt einzuordnen bietet WordPress, neben Seiten und Kategorien, die Möglichkeit des Taggings. Dadurch können Wissensinhalte genau klassifiziert, eingeordnet und vom Leser gefunden werden. Tags sind mit Kategorien gleichzusetzten, erlauben es jedoch Inhalte detaillierter an- und einzuordnen. Es ist auch zu empfehlen geeignete Schlagworte zu hinterlegen, sodass die Artikel, aber auch einzelne Seiteninhalte, mit Hilfe der einfachen Suche gefunden werden können. Tagging hilft Wissensbestände zu vernetzen und Informationen zu (ver)teilen. Ausgangspunkt ist das Zuordnen von frei definierten Schlagworten zu einem Dokument bzw. (einzelnen) Inhalten einer Website. Ziel von Tagging ist es, Schlagworte zu kategorisieren, zu sortieren und die verschlagworteten Themen leicht auffindbar zu machen (Kilian, 2007, S.212f). Tagging ist vor allem bei einer hohen Anzahl an statischen Seiten, sowie bei der Implementierung einer Wissensdatenbank erforderlich. Durch die eingetragenen Tags können verschlagwortete Begriffe schnell und einfach gefu nden werden. Tagging ist somit ein wesentlicher Ausgangspunkt für die Suche in einem Intranet. Mittels der Standard-WordPress–Suchfunktion können die Inhalte und das erfasste (MitarbeiterInnen-)Wissen gesucht und gefiltert werden, sowohl die Volltextsuche als auch das Filtern von Wissen und Informationen anhand von Kategorien bzw. Tags erleichtern Informationen wiederzufinden. Suchtechnologien sind seit der Einführung des Internets für Navigation in Datenbeständen unerlässlich. Das Suchen von Informationen und das Navigieren in Datenbeständen stehen hier im Vordergrund. Unternehmensinterne Suchmaschinen helfen relevante Informationen zu finden. Unterschieden werden Retrieval, das Suchen über Begriffe, und Browsing, die Navigation über Verknüpfungen, Metadaten oder semantische Netze (Kilian, 2007, S.202ff). WordPress bietet zudem zahlreiche Zugänge der Suchfunktionen via Plug-Ins, die unterschiedliche Zugänge der Suchfunktionen aufweisen. Für ein Unternehmensportal als Wissensmanagement Methode ist das Dokumentenmanagement ein äußerst relevanter Faktor. Denn nur mit dem richtigen Umgang und der logischen Ablage von Dokumenten wird es dem User ermöglicht, neues Wissen zu erlangen. WordPress bietet eine Vielzahl an kostenlos en und kostenpflichtigen PlugIns, um je nach Bedarf und Form, ein intelligentes Dokumentenmanagementsystem im Büroalltag zu implementieren. Ein Dokumentenmanagementsystem hilft Informationen zu dokumentieren und auf elektronischer Basis wiederzufinden. Wichtig hierbei ist das Versehen von Dokumenten mit Metadaten, um einen Schlagwortkatalog zu erstellen (Kilian, 2007, S.108f). Zumeist wird das Dokumentenmanagement (DMS) auf Netzlaufwerken oder in einem eigens gekauften DMSSystem, wie z.B. SharePoint von Microsoft, umgesetzt. Für die Integration eines DMS in WordPress ist die Vorarbeit, v.a. im Hinblick auf die Frage „welche Dokumente sollen über das Intranet für alle MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen?“ entscheidend. Ausgangspunkt können u.a. der Urlaubsantrag, die Reisekostenabrechnung, etc. sein. Ein einfaches Dokumentenmanagement ist ohne kostenpflichtige Plug-Ins möglich, geht es aber um (wie in uns erem Beispiel der Wiener Rechtsanwaltskanzlei) die Darstellung von Best Practice Fällen, ist es unabdingbar für das zu installierende Plug-In zu zahlen. Neben der Suche nach den Best Practice Fällen über ein Dokumentenmanagement ist es im Anschluss von Vorteil, Wissen und Informationen auszutauschen und über die erfahrenen Inhalte zu diskutieren. Dies kann mit Foren in WordPress umgesetzt werden. Diese Foren können öffentlich oder für eine bestimmte Foren-Gruppe zugänglich gemacht werden. (Hinweis: Benutzergruppen und – berechtigungen sind im Vorfeld zu überlegen) Die Personen haben dadurch die Möglichkeit ihr Wissen untereinander auszutauschen. Der Wissenstransfer funktioniert mittels Foren für User fast von alleine. Foren helfen Informationen auszutauschen und Wissen zu generieren. Es handelt sich dabei um eine Plattform im Intranet (bzw. Internet), bei welcher Meinungen und Erfahrungen zu einem bestimmten Themenbereich ausgetauscht und konkrete Fragestellungen diskutiert werden (Kilian, 2007, S.120f). Neben der Diskussion zu einzelnen Inhalten ist das Verfassen von Artikeln über Gelerntes durch Erfahrungen sowie Wissen wichtig. Da ein Intranet zur aktiven Mitarbeit animieren soll, sollte es die Möglichkeit geben, MitarbeiterInnen eine Vorlage zur Veröffentlichung eines Artikels im Unternehmen zu geben. WordPress ermöglicht es einfach und unkompliziert Artikel (Beiträge) zu erstellen und diese zu veröffentlichen. Auf diese Weise kann Wissen schnell, einfach und unkompliziert geteilt und auch empfangen werden. Beiträge 3 werden nicht nur mit einem Titel, sondern auch mit dem Erstelldatum und dem Autor versehen. Mikroartikel dienen der Dokumentation von Erkenntnissen und Erfahrungen um Wissen zu artikulieren und Problemlösungen weiterzugeben. Ein Artikel wird nach einer klar vorgegeben Struktur geschrieben: Thema und einige Stichworte, Geschichten und Probleme bezeichnen, Einsichten / Erkenntnisse / Lessons Learned, Folgerungen und Problemlösungen und weiterführende Fragen (Willke, 2011, S.93ff). Verfasste Artikel durch MitarbeiterInnen können in Form eines Blogs in das Intranet integriert werden. WordPress bietet aufgrund seiner userfreundlichen Bedienung und der individuellen Gestaltungsmöglichkeit eine attraktive Weblog-Lösung. Weblog (oder Blog, Knowledge-Log) bezeichnet ein elektronisches Tagebuch mit chronologischen Einträgen auf einer Website. Neben Texten, welche zur Veröffentlichung von informellem Wissen geschrieben werden, befinden sich Bildern, Hyperlinks oder Ähnliches in den Einträgen. Zur Anwendung kommen sie, wenn persönliche Kommentare einer größeren Benutzergruppe zur Verfügung gestellt werden sollen (Kilian, 2007, S.227). Um in geeigneter Form Informationen zur Verfügung zu stellen, bietet sich neben dem Weblog, ein „Wiki“ an. WordPress bietet mittels Plug-Ins die Möglichkeit eine derartige Enzyklopädie zu erstellen. Jeder User kann selbst wählen, welche Inhalte er gerne lesen möchte. Wiki/Wikilog bezeichnet das kollaborative Sammeln von Webseiten als Hypertext. Kennzeichen dieser Methode ist, dass jede erstellte Seite von jedem User angesehen, aber auch auf freiwilliger Basis unmittelbar (und einfach) editiert werden kann. Die Nutzung setzt eine Offenheit von Informationen voraus (Kilian, 2007, S.228f). Weiters kann ein Wiki für die Sammlung von häufig gestellten Fragen (FAQ) verwendet werden. Hierfür ist es sinnvoll diese Fragen und Antworten (Antworten werden meist durch die Geschäftsführung und die organisatorischen Abläufe im Unternehmen vorgegeben) zu sammeln und weiteren Nutzern überschaubar und einfach zur Verfügung zu stellen. WordPress bietet hierfür dementsprechende FAQ-Plug-Ins. Auf diese Weise wird es den Usern sehr einfach gemacht wichtige Informationen auf einen Blick zu erhalten. FAQs (=Frequently Asked Questions) werden als Methode zum Sammeln und Dokumentieren (Dokumentationsmethode) von häufig gestellten Fragen und Antworten in einem bestimmten Wissensgebiet (Thema) bezeichnet. Die Methode wird vor allem aufgrund der Zeitersparnis eingesetzt (Mittelmann, 2011, S.162 sowie 177). Gerade in Systemen bei welcher Wissensaneignung und Wissensverteilung im Fokus steht, haben Yellow Pages einen hohen Stellenwert. WordPress bietet für Yellow Pages ein eigenes Theme an, um auf überschaubare Weise Verzeichnisse zu erstellen. Aber auch eine Plug-In Installation ermöglicht die Erstellung eines Mitarbeiterverzeichnisses. Als Yellow Pages bezeichnet man elektronische „Expertenverzeichnisse“, in welchen Personen nach Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen und Kontaktadresse aufgenommen und gesucht werden können. Datenschutzrechtliche Aspekte spielen hierbei eine wesentliche Rolle (Kilian, 2007, S.240f). Am Beispiel der Wiener Rechtsanwaltskanzlei stellt die Wissensmanagement Methode Yellow Pages ein Mitarbeiterverzeichnis dar, in welchem neben den genannten Fähigkeiten und Kompetenzen der MitarbeiterInnen u.a. auch wesentliche Informationen über den Arbeitsplatz im Gebäude, die Telefondurchwahl und eventuelle Firmenhandynummer zur Verfügung stellt. Optional kann das Erstellen von Formularen in einem unternehmensinternen Wissensmanagement Tool durchaus relevant sein. Formulare kommen „offline“ z.B. bei Urlaubsansuchen zum Einsatz. WordPress bietet zahlreiche Plug-Ins zur Erstellung von z.B. Kontaktformularen (mit oder ohne automatische Antwort) welche individuell in die Seite integriert werden können. Formulare erfassen Daten auf standardisierte Weise (Schema). Meist kommen diese für die Erhebung von Massendaten zur Anwendung (Kilian, 2007, S.124f). Abgesehen von den zahlreichen Wissensmanagement Methoden, welche in einem WordPress Intranet umgesetzt werden können und in diesem Artikel beschrieben wurden, bietet WordPress für das Wissensmanagement folgende Vorteile: Open Source Software, keine versteckten Kosten online verfügbar und sofern Zugriff von außen nicht gesperrt von überall erreichbar individuell anpassbar und leicht erweiterbar kurze Erlernzeit für das Erstellen von Inhalten auch verfügbar auf mobile Devices mittels Responsive Design Beispiel Wissensmanagement System für eine Rechtsanwaltskanzlei Als Best Practice Beispiel für diesen Artikel und für das Umsetzen von Wissensmanagement Methoden in einem WordPress Intranet für Rechtsanwälte gilt die Kombination aus Dokumentenmanagement-System und Datenbank. Hier werden Verträge, Urteile, Kommentare und Gesetze in gleicher Weise verwaltet. 4 Für organisatorische und administrative MitarbeiterInnen (Sekretariate, Buchhaltung, Marketing, HR, etc.) ist das Wissensmanagement eher auf die Abbildung von Prozessen ausgerichtet (z.B. Zeiterfassung, Urlaubsantrag, etc.) um Wissen und Anleitungen bzw. Dokumentationen zu Arbeitsschritten zu organisieren. Literatur Zusammenfassung und Ausblick Kilian, D., Krismer, R., Loreck, S., Sagmeister A. (2007). Wissensmanagement. Werkzeuge für Praktiker (3. Auflage). Wien: Linde Verlag Wien Ges.m.b.H. WordPress ist eines der am häufigsten verwendeten WebAnwendungen, nicht nur im deutschsprachigen Raum. Die Umsetzung eines Unternehmensportals ist nicht das Hauptziel der Programmierer, hauptsächlich werden Webseiten für den privaten Gebrauch und Blogs umgesetzt. Die kostenlose Standard-Installation bietet zahlreiche Möglichkeiten ein Unternehmensportal bzw. Intranet umzusetzen. Hierfür ist es jedoch entscheidend sich nicht nur über die Inhalte, sondern auch um die zu verwendeten Wissensmanagement Methoden zu informieren. Die Umsetzung der angeführten Methoden kann für die Erstversion des Unternehmensportals durchaus mit kostenlosen Plug-Ins durchgeführt werden. Jedoch ist im Vorfeld daran zu denken, dass Plug-Ins, welche Wissensmanagement Methoden optimal umsetzen und auch für die Zukunft Verwendung finden, mit einmaligen Kosten verbunden sein können. Für eine optimale Umsetzung, aber auch für die Nachhaltigkeit eines Intranets bedarf es einer stetigen Be-/ und Überarbeitung. Neben der Verantwortung das Intranet nicht zu einem „Datenfriedhof“ werden zu lassen, sei bedacht, dass die stetigen Anforderungen und Weiterentwicklungen des Intranets nicht immer ohne Kosten umgesetzt werden können. Zusätzliche monetäre Aufwendungen bedeuten aber auch, dass diese Kosten im operativen Betrieb gespart werden können, durch Einschulungen, extra Zeitaufwand für zusätzliche Informationen oder aber auch Reduktion der administrativen Aufwendungen. Diese Beispiele sind nur ein Aus zug und je nach betrieblichen Bedarf und Aufwendung unterschiedlich. Dörfel, L., Hirsch, L. (Hrsg.), Arendt, J., Gatz, N., Schulz, T. (2012). Social Intranet 2012. Studienergebnisse, Fachbeiträge und Experteninterviews. Berlin: scm c/o prismus communications GmbH. Meier, S. (2015): Herausforderung Intranet. Zwischen Informationsvermittlung, Diskussionskultur und Wissensmanagement. Wiesbaden Germany: Springer Gabler. Mittelmann, A. (2011). Werkzeugkasten Wissensmanagement. Norderstedt: Books on Demand GmbH. Polanyi, M. (1985). Implizites Wissen. Frankfurt/Main: Suhrkamp . Probst, G., Romhardt, K. (1998). Bausteine des Wissensmanagements. ein praxisorientierter Ansatz. In: Dr. Wieselhuber & Partner (Hrsg.): Handbuch Lernende Organisation. Nachdruck. Wies baden: Gabler, 1998, S. 129 – 143. Reinmann, G., Eppler, M.J. (2008). Wissenswege – Methoden für das persönliche Wissensmanagement. Berlin: Hans Huber, Hogrefe AG. von Guretzky, B. (2000). Die Bedeutung des Wissensmanagement und seine Implementierung mittels Intranet und Unternehmensportalen; abgerufen von http://www.community-ofknowledge.de/beitrag/die-bedeutung-deswissensmanagement-und-seine-implementierungmittels-intranet-und-unternehmensporta/ am 29.12.2015. Willke, H. (2011). Einführung in das systematische Wissensmanagement (3. Auflage). Heidelberg: CarlAuer Verlag GmbH. https://de.wordpress.org/ abgerufen am 08.02.0216. Die Autoren Die Autoren sind StudentInnen des Masterstudiengangs „Angewandtes Wissensmanagement“ an der FH Burgenland, Campus Eisenstadt. Im Zuge ihres Meisterstücks hat sich die Gruppe mit der Implementierung eines Intranets in einer Wiener Rechtsanwaltskanzlei als Wissensmanagement Tool beschäftigt und diese Anwendung auch in der Praxis umgesetzt. Die oberste Prämisse unter den Vorgaben innerhalb der Gruppe war es, eine hohe Usability zu erreichen, um dieses Praxisprojekt auch im Kontext der Nachhaltigkeit umzusetzen. http://wpde.org/voraussetzungen/ abgerufen am 14.02.2016. 5
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