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PRESSEMITTEILUNG
11. Mai 2016
Nr. 59/2016
Zecken wieder aktiv
Jetzt den Impfschutz überprüfen!
Zu Beginn der Wandersaison sollte der Impfschutz gegen die von Zecken übertragene
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) überprüft werden. Das betonte Dr. med. Karl
Breu, Leiter des Gesundheitsamtes im Landratsamt Weilheim-Schongau „Impfen ist der
beste Schutz“, so Dr. Breu.
Die FSME sowie die Borreliose gehören in Bayern zu den durch Zecken am häufigsten übertragenen Infektionskrankheiten mit ernsthaften Gesundheitsrisiken für den Menschen.
Folgen der FSME können Entzündungen an Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Erneut
traten im vergangenen Jahr die meisten Erkrankungen im Süden Deutschlands auf. In Bayern sind 83 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte als Risikogebiet ausgewiesen.
Damit haben sich die FSME-Risikogebiete in Bayern seit Beginn der Meldepflicht im Jahr
2001 kontinuierlich ausgeweitet: Zuletzt kam in diesem Jahr der Landkreis Dachau hinzu.
Auch wenn das westliche Oberbayern und Teile Schwabens noch keine Risikogebiete sind,
können dort Zecken mit Krankheitserregern auftreten und vereinzelte Erkrankungen auslösen.
Im Landkreis Weilheim-Schongau wurde dem Gesundheitsamt im letzten Jahr erstmals seit
2007 wieder eine FSME-Erkrankung gemeldet, die mit großer Wahrscheinlichkeit in unserem
Landkreis erworben wurde.
Auf Grund der hohen Verbreitung der FSME gehört die Impfung im gesamten Freistaat zu
den öffentlich empfohlenen Impfungen. Sie wird gut vertragen, die Kosten werden von den
Krankenkassen übernommen.
Zecken sind aktiv, sobald es wärmer (ab ca. 7°C) wird. Sie halten sich besonders gerne im
Unterholz oder Gebüsch sowie in hohen Gräsern und losem Laub auf. Von dort werden die
Zecken von einem Mensch oder Tier im Vorbeigehen unbemerkt abgestreift und mitgenommen.
Daher sollten alle Personen, die sich gerne im Freien aufhalten folgende Ratschläge beachten:
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Tragen Sie bei einer Wanderung durch Sträucher und hohes Gras, beim Joggen oder
Beeren suchen geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen. Ziehen Sie die Strümpfe über die Hosenbeine.
Wählen Sie möglichst helle Kleidung, damit Sie die winzigen Zecken leichter erkennen und entfernen können.
Tragen Sie vor dem Aufenthalt in Wäldern oder Wiesen Zecken abweisende Mittel
zum Schutz auf die Haut auf. Beachten Sie: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz.
Berühren Sie keine wilden Tiere wie Igel, da diese häufig Zecken tragen.
Suchen Sie trotz Vorbeugung im Anschluss an einen Aufenthalt in der Natur sich und
Ihre Kinder gründlich nach Zecken ab. Die Blutsauger mögen warme weiche Hautstellen. Suchen Sie deshalb besonders gründlich in den Kniekehlen, in den Leisten,
unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz.
Sollten Sie eine Zecke am Körper entdecken, entfernen Sie diese möglichst schnell.
Am besten mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung. Übergießen Sie die Tiere nicht mit Öl oder Klebstoff.
Fassen Sie die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und ziehen Sie diese
vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle sorgfältig desinfiziert werden.
Für weitere Informationen steht Ihnen das Gesundheitsamt im Landratsamt WeilheimSchongau (Tel.: 0881-681 1600) zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Karl Breu
von links: Dr. Karl Breu, Dr. Stefan Günther