Soll ich mein Kind gewinnen lassen? Leben & Stil Sächssiiscche he Z eituung ng Zeitu Die Tageszeitung für Riesa und die Elbe-Röder-Region. Gegründet 1946. MONTAG, 2. MAI 2016 1, 30 EURO LOKALES WETTER Mit Volldampf auf der Elbe Zum fünften Mal angeradelt utende Dampfpfeifen, weißer Rauch und Livemusik haben am Sonntag Tausende Dresdner zum Saisonstart auf die Ausflugsschiffe und ans Elbufer gelockt. Bei der Flottenparade der Sächsische Dampfschiffahrt nach Pillnitz und zurück ins Zentrum waren elf Schiffe dabei. Die traditionelle Eröffnung der Ausflugssaison findet immer am 1. Mai statt, auch wenn die Elbe im Rest des Jahres durchaus Probleme machen kann. So musste die Flotte 2015 wegen Niedrigwasser wochenlang am Terrassenufer liegen und schrieb Verluste. Für dieses Jahr hoffen die Dampfschiffer, dass ihnen die Elbe wieder hold ist und genug Wasser unterm Kiel lässt. Zabeltitz. Im Dresdner Heidebogen war es schon das elfte Mal, im Elbe-Röder-Dreieck das Fünfte: das gemeinsame Anradeln zum Start in die Fahrradsaison. Mit der jährlichen Aktion Anfang Mai soll die Region zwischen Kamenz und Riesa als fahrradfreundlich und geeignet für die Naherholung dargestellt werden. Ziel war dieses Mal Zabeltitz, wo gleichzeitig die Saison im Bauernmuseum begann. Das BMZ, wie der Hof kurz genannt wird, gehört zu den Städtischen Museen Großenhains und thematisiert die ländliche Entwicklung der Großenhainer Pflege. Als Besonderheit gab es für die Radler und Besucher einen Flyer über die museumspädagogischen Angebote. Darin sind nicht nur Gruppenaktionen in Zabeltitz und im historischen Klassenzimmer beschrieben, sondern auch Angebote künftiger Sonderq Bericht – Seite 14 ausstellungen. (krü) Foto: Ronald Bonß AfD geht auf Anti-Islam-Kurs KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Die Partei setzt auf deutsche Leitkultur statt Multikulturalismus. Da ist kein Platz für Moscheen, Minarette und Muezzin. Stuttgart. Die AfD hat ihre Anti-Islam-Rhetorik der vergangenen Wochen nun auch in ihrem Parteiprogramm fixiert. Auf einem Bundesparteitag in Stuttgart verabschiedeten rund 2 000 Mitglieder der Alternative für Deutschland am Wochenende ein Grundsatzprogramm, in dem sich Sätze finden wie „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ und „Deutsche Leitkultur statt Multikulturalismus“. Über ihre Haltung zum Islam debattierten die Parteitagsteilnehmer besonders lange. Im Programm heißt es: „Ein orthodoxer Islam, der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar bekämpft und einen Herrschaftsanspruch als alleingültige Religion erhebt, ist mit unserer Rechts- NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Fußball Dynamo ist Meister Dresden. Dynamo hat sich vorzeitig die Meisterschaft in der 3. Fußball-Liga gesichert. Mit dem 1:1 im Sachsenderby gegen Aue hielten die Dresdner den Rivalen aus dem Erzgebirge acht Punkte auf Distanz. Bei noch zwei ausstehenden Spielen ist der Vorsprung nicht mehr aufzuholen. Aue musste dagegen seine Aufstiegsfeier verschieben. Das DDV-Stadion war mit 29 653 Zuschauern ausverkauft. Die Tore erzielten Michael Hefele für Dynamo und Mario Kvesic für Aue. (SZ) q Sport Angriffe auf Polizei Krawalle in Plauen Zwickau/Plauen. Die Mai-Demonstrationen sind in mehreren Städten Sachsens von Ausschreitungen rechter und linker Demonstranten überschattet worden. In Zwickau störte eine Gruppe Rechter den Auftritt von Bundesjustizminister Heiko Maas. In Plauen kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen von Rechtsextremen und Linken mit der Polizei. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein. (SZ) q Sachsen ordnung und Kultur unvereinbar.“ Im Programm wird auch gefordert, die Finanzierung des Baus und des Betriebs von Moscheen durch islamische Staaten oder ausländische Geldgeber zu unterbinden. Die AfD lehnt das Minarett als „islamisches Herrschaftssymbol“ ebenso ab wie den Muezzinruf. In Schulen sollen weder Lehrerinnen noch Schülerinnen das islamische Kopftuch tragen dürfen. Vize-Parteichefin Beatrix von Storch sagte, die Partei differenziere sehr wohl zwischen dem individuellen und politischen Islam. „Wir meinen nicht, alle Muslime auszuweisen.“ Heftig gestritten wurde über ein generelles Verbot von Einwanderung. Einige schon beschlossene radikale Formulierun- gen wurden wieder gekippt. Stattdessen heißt es im Parteiprogramm jetzt: „Für den Arbeitsmarkt qualifizierte Einwanderer mit hoher Integrationsbereitschaft sind uns willkommen.“ Die AfD sprach sich zudem dafür aus, die Befugnisse Brüssels zu beschneiden. Sollte dies nicht geschehen, will sich die Partei für einen Austritt Deutschlands aus der EU einsetzen. Der Bundespräsident soll nach dem Willen der AfD künftig direkt gewählt werden. Partei-Vize Albrecht Glaser wurde als Kandidat für die Wahl 2017 nominiert. Der Parteitag billigte die vom Vorstand angeordnete Auflösung des saarländischen Landesverbandes wegen Kontakten ins rechtsextreme Milieu. Dresden. Kaum sind die Kita-Streiks beendet, geht es an den Schulen wieder los. In dieser Woche soll es zunächst in Dresden, Chemnitz und Leipzig zu mehrstündigen Warnstreiks von Lehrern kommen. Wie die Bildungsgewerkschaft GEW mitteilte, hat sie ihre Mitglieder in Grundund Oberschulen der drei Städte am Dienstag bzw. Mittwoch aufgerufen, ihre Arbeit ab der vierten Unterrichtsstunde niederzulegen. Nach Angaben der Gewerkschaft geht es bei dem Ausstand erneut um die Ein- gruppierung der Lehrer. Der Freistaat Sachsen weigere sich noch immer, Tarifverhandlung für die nichtverbeamteten Lehrer aufzunehmen, kritisierte GEW-Landeschefin Uschi Kruse. „Allein die bessere Vergütung der Lehrkräfte wird die Probleme an den Schulen nicht lösen – es geht allerdings keinesfalls ohne sie“, sagte Kruse. Während in allen Bundesländern um Lehrkräfte geworben werde, blieben die Nettolöhne von Lehrerinnen und Lehrern in Sachsen hinter denen in anderen Ländern zurück. UNTERM STRICH |||||||||||||||||||||| Die Warnstreiks sollen zunächst nur ein Zeichen setzen. Insgesamt hofft die Gewerkschaft auf eine Beteiligung von mindestens 300 Lehrern. In den betroffenen Schulen sollen weder Prüfungen noch Klassenfahrten durch den Unterrichtsausfall beeinträchtigt werden. Für die Betreuung der Schüler in den Einrichtungen werde in jedem Falle gesorgt. Über mögliche weitere und umfangreichere Streikaktionen wollen die Lehrergewerkschaften noch vor den Sommerferien entscheiden. (SZ/abi/szo) AU CH DA S G I B T ’S |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Wilde Rangelei auf Spielplatz – unter Müttern Hoffnung in Kodersdorf Dresden. Wegen der steigenden Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen wollen die Elbe Flugzeugwerke (EFW) ihre beiden Standorten in Sachsen ausbauen. Umfangreiche Investitionen sind geplant. So ist der Bau eines zweiten Werkes im Gewerbegebiet Kodersdorf nördlich von Görlitz im Gespräch. „Kodersdorf ist ein aussichtsreicher Kandidat“, bestätigte am Sonntag EFW-Sprecher Christopher Profitlich. (SZ) q Wirtschaft 70. Jahrgang – Nr. 102 Das Treffen war von Gegnern der AfD massiv gestört worden. Die Polizei nahm 500 Demonstranten vorübergehend in Gewahrsam und sprach von gewaltbereiten Linksautonomen. Außerdem sorgte ein Datenleck für Aufregung unter den AfD-Mitgliedern. Die Partei stellte Strafanzeige, nachdem in der Nacht auf einer linken Internetseite Namen, Privatadressen und Telefonnummern von rund 2 000 Parteimitgliedern veröffentlicht worden waren. Eine Emnid-Umfrage sieht die AfD in der Wählergunst bundesweit bei 13 Prozent. Damit wäre sie drittstärkste Kraft hinter den Unionsparteien und der SPD. (dpa) q Kommentar Reportage q Die Seite Drei Lehrer starten erste Warnstreiks in Sachsen Elbe Flugzeugwerke 4 194111 501306 7° Großenhain T 10018 17° Das ganze Wetter – Panorama Zeichnung: Harm Bengen/toonpool 14.–31.07.16 Semperoper Dresden 20 % SZ-Preisvorteil für die Show am 19.07.16 Erfurt. Wie die Mutter so der Sohn. Oder andersrum? Ein Streit unter Kindern auf einem Erfurter Spielplatz ist in eine handfeste Rangelei ausgeartet. Jedoch nicht unter den Rangen selbst. Eine der Mütter verlor die Kontrolle – über sich. Wie die Polizei am Sonntag berichtete, hatte ein Zweijähriger am Freitag andere Kinder gekratzt, geschlagen und von einer Rutsche geschubst. Als die Mutter eines der Kinder deswegen seine Mutter zur Rede stellte, wurde diese aggressiv. Sie riss der Frau ein Büschel Haare aus und trat mehrfach auf sie ein. Laut Polizei wollte eine andere Frau schlichten und wurde daraufhin von ihr in den Arm gebissen. Die beiden verletzten Frauen kamen in ein Krankenhaus. Gegen die aggressive Mutter läuft nun eine Anzeige. (dpa) Tickets erhältlich in allen SZ-Treffpunkten, 0351 4864 2002 und unter Fahrplan in ein anderes Deutschland Thilo Alexe über das Programm der AfD I st die AfD nun eine ganz normale politische Kraft, die sich nach immensen Wahlerfolgen bei den Mühen der Programmarbeit abstrampelt? Die AfD ist in jedem Fall eine Partei, die Parolen vorzieht, weil sie Politik (noch) nicht liefern muss. Sie setzt auf Trigger, Schlüsselreize also, die ihre Inhalte rasch identifizierbar machen und die Partei unverwechselbar erscheinen lassen. Der größte Reiz für die eurokritisch gestarteten Rechtspopulisten ist der Islam. Auch wenn CDU-Politiker wie Volker Kauder und Stanislaw Tillich den Satz so ähnlich schon gesagt haben: Die Formel „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ ist nun untrennbar mit der AfD verbunden. Unter dem in Stuttgart besiegelten Slogan lässt sich vieles subsumieren. Er spiegelt die Grundhaltung: Was fremd wirkt, wird skeptisch betrachtet. Er erklärt die restriktive Haltung beim Thema Asyl und Minaretten genauso wie das Betonen deutscher Leitkultur. Man muss der AfD lassen, dass sie eine Kunst versteht. Forderungen koppelt sie an Angst. Tschechiens Ex-Präsident Václav Klaus spricht als Gastredner von einem Angriff auf Werte, Sitten und Normen. Wähler sehen das ähnlich. Forderungen nach Obergrenzen für Abgaben und der Unterstützung Alleinerziehender gehen dabei unter. Und zumindest bei den Anhängern droht etwas Zweites unterzugehen. Was passiert, wenn man AfD-Forderungen umsetzt oder sie zumindest kritisch befragt? Kann Deutschland, so wie es debattiert, aber nicht beschlossen wurde, aus der Nato austreten? Ist Kritik am Islam nicht erlaubt? Beklemmend ist, dass sich die Partei mit der Abgrenzung nach rechtsaußen schwertut. Die Auflösung des Saar-Verbandes wegen mutmaßlicher NPD-Nähe war umstritten. Und NRW-Chef Marcus Pretzell will sich im Europaparlament einer Fraktion anschließen, die vom Front National dominiert wird. Parteichefin Frauke Petry, die nicht mehr unangefochten ist, will wohl irgendwann mitregieren. Sie weiß, dass ein drastischer Rechtskurs bürgerliche Sympathisanten verprellt. So oder so: Das AfD-Programm ist der Fahrplan in ein anderes Deutschland. mail [email protected] 2 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG * POLITIK M O N TA G 2. MAI 2016 Geplatzter Reifen – Steinmeier hebt nicht ab Kontrollen zwischen Bahretal und Petrovice: Weil die EU-Außengrenzen nach wie vor nicht gesichert werden, soll es auch nach dem 12. Mai weiter Überprüfungen an den nationalen Grenzen geben. Foto: Ronald Bonß Deutschland drängt auf längere Grenzkontrollen Seit der Schließung der Balkanroute ist der Flüchtlingsandrang nach Europa abgeebbt. Doch bleibt das auch so? ie schnell sich die Zeiten ändern: Wohl kein deutscher Politiker symbolisiert den Schlingerkurs der Regierung in der Flüchtlingskrise so sehr wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Vor knapp vier Wochen gab der CDU-Mann angesichts des abebbenden Flüchtlingsandrangs fast schon Entwarnung: „Wenn die Zahlen so niedrig bleiben, würden wir über den 12. Mai hinaus keine Verlängerung der Grenzkontrollen durchführen.“ Nun also die Kehrtwende: Die Lage bleibt ernst, und Deutschland macht „mit Sorge“ Druck für weitere Kontrollen bis Mitte November. Obwohl der Asylbewerberzustrom nach Abriegelung der Balkanroute weiterhin nur noch ein Tröpfeln ist, schickt de Maizière an diesem Montag einen brisanten Brief gen Brüssel. Die EU-Kommission möge doch bitte dem Europäischen Rat „einen Vorschlag zur Aktivierung des Krisenmechanismus des Schengener Grenzkodexes“ vorlegen. Mit anderen Worten: Deutschland und seine Mitstreiter Frankreich, Österreich, Belgien, Dänemark und Schweden wollen erreichen, dass mit Blick auf mögliche neue Flüchtlingsbewegungen 100 000 aus Libyen erwartet Den Hauptgrund für die neue Einigkeit zwischen Berlin und Wien bei der Grenzsicherung umriss am Wochenende der UNLibyen-Gesandte Martin Kobler. Im ersten Quartal 2016 seien schon 24 000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland Libyen nach Europa aufgebrochen. „Wenn man das hochrechnet, dann kommen dieses Jahr sicher mindestens 100 000 Menschen über das Mittelmeer“, sagte der UN-Diplomat. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini befürchtete kürzlich sogar, dass sich Gabriel sagt kurzfristig Iran-Reise ab Berlin. Der Bundeswirtschaftsminister hat alles versucht. Sigmar Gabriel sagte seine 1.-Mai-Rede in Zwickau ab, um sich zu erholen, ging zum Arzt. Am Sonntagmorgen griff er dann zu Hause in Goslar zum Telefon und rief in Teheran Ali Tayebnia an: Dem iranischen Finanz- und Wirtschaftsminister teilte der Vizekanzler mit, dass seine große Iran-Reise ausfällt. Ein Infekt hat Gabriel ausgelaugt. Das kündigte sich schon unter der Woche bei Terminen des SPD-Chefs in Berlin an, wo er ziemlich mitgenommen aussah. Gabriel versicherte den Iranern, den Besuch so schnell wie möglich nachzuholen. Vielleicht schon im Juni. Deutsche Konzerne hatten riesige Erwartungen an die zweite Iran-Visite des Wirtschaftsministers binnen zehn Monaten geknüpft. Der Andrang war gewaltig. Gabriel hätte am Montagmorgen in Berlin- Tegel drei Maschinen füllen können. Mehr als 130 Manager, die in seinem Flieger keinen Platz gehabt hätten, wollten selbst nach Teheran anreisen. Dazu kamen 40 Journalisten und fast so viele Beamte. Bereits nach Teheran abgeflogene Topmanager müssen nun mit Staatssekretär Uwe Beckmeyer als Ersatzspieler vorliebnehmen. Er wird am Dienstag ein Investorenforum eröffnen. Die seit Monaten geplante, hochkarätig besetzte Sitzung der deutsch-iranischen Wirtschaftskommission wird gestrichen. (dpa) IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin Verlag DDV Mediengruppe GmbH & Co.KG, Dresden Chefredakteur Uwe Vetterick (verantwortlich i. S. d. P.) Geschäftsführer Carsten Dietmann (verantwortlich) Hausanschrift Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Postanschrift Sächsische Zeitung, 01055 Dresden Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Geschäftsführer Volker Klaes [email protected] Anzeigen, Vertrieb und Marketing Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Verlagsgeschäftsführer Torsten Klose [email protected] Anzeigenleitung Tobias Spitzhorn (verantw.) [email protected] Vertriebsleitung Nikolaus von der Hagen [email protected] Marketingleitung Susann Puschke [email protected] Im Abonnement ist das wöchentlich erscheinende TV-Magazin „rtv“ enthalten. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen 6 Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Treffpunkten vorliegen. Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Es gilt die Anzeigenpreisliste 18a vom 1. März 2015. Ausführliches Impressum sonnabends. Impressum Lokalteil siehe dort. Aboservice 0351 4864-2107 o. 01802 328328 (Mo – Fr 7 –18 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr; 6 Ct./Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunknetz max. 42 Ct./Min SZ-Ticketservice/Anzeigen 0351 84042002 / 840444 SZ-Reisen 0800 2500000 (Anruf kostenlos) Mo – Fr 9 – 18Uhr E-Mail-Adressen [email protected] [email protected]; [email protected] Internet http://www.sz-online.de; http://www.doebelneranzeiger.de mehr als 450 000 Flüchtlinge aus Libyen auf den gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer machen könnten. De Maizière verkauft eine mögliche Verlängerung der Grenzkontrollen durch Brüssel als „klares Zeichen europäischer Handlungsfähigkeit“. Eine Position, die in München mit grimmiger Genugtuung geteilt wird. „Das ist ein voller Erfolg für unsere bayerische Position“, sagt etwa CSU-Innenminister Joachim Herrmann. Statt einer Einstellung der Grenzkontrollen stünden nun Verhandlungen mit dem Bund über eine Ausweitung an. Herrmanns Chef, der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, dürfte sich beim Rückblick auf die vergangenen acht Monate gleich doppelt bestätigt fühlen. Die Flüchtlingskrise hat einerseits zum Absturz der CDU von Kanzlerin Angela Merkel in den Umfragen geführt – und zum Aufschwung der rechtspopulistischen AfD, vor dem der CSU-Chef bereits im Sommer 2015 gewarnt hatte. Andererseits haben sich Merkel und die schwarz-rote Bundesregierung inzwischen in eine Richtung bewegt, die die CSU von Beginn an forderte. Das Asylrecht wurde gleich zweimal verschärft, und die Kanzlerin spricht seit Wochen hauptsächlich von einer Reduzie- rung der Flüchtlingszahlen. Merkel sagte den Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU aus Bund und Ländern schon vor zwei Wochen, dass es nie wieder zu einem solch enormen Asylbewerberandrang nach Deutschland kommen werde wie im Vorjahr, war anschließend aus der Union zu erfahren. Auch am Wochenende betonte die Kanzlerin das Mantra von der „Teilung der humanitären Verpflichtungen“ in Europa. Von Abschottung war nicht die Rede, vielmehr blieb Merkel bei ihrem Zweiklang: Sie habe sich entschieden, „dafür zu kämpfen, dass wir unsere Außengrenzen schützen können, dass wir den Raum der Reisefreiheit, der Bewegungsfreiheit, der Niederlassungsfreiheit behalten“. Denn falls jedes Land wieder Grenzen hochziehe, habe das auch Folgen für die Wirtschaft. Aus Sicht Seehofers hätte Merkel politische Flurschäden vermeiden können – wenn sie schon im vorigen Sommer auf eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen gedrängt hätte, die die Regierung inzwischen so energisch verfolgt. Dies wird der Bayer der ihm so fremd gewordenen Kanzlerin wohl auch am nächsten Wochenende wieder sagen – diesmal persönlich, bei einem Unionskrisentreffen in Berlin. (dpa) Ermittlungen gegen AfD-Kreischef Neuruppin. Ein Brandenburger AfD-Politiker steht im Verdacht, Zigarettenschmuggel im großen Stil organisiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin bestätigte am Wochenende einen Focus-Bericht. Die Zigaretten seien ins westeuropäische Ausland geschmuggelt worden, sagte Oberstaatsanwalt Detlef Hommes. Weitere Einzelheiten wollte er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen. Der Verdächtige, der Kreisvorsitzende der AfD in der Uckermark, Jan-Ulrich Weiß, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach dem Focus-Bericht soll Weiß einen illegalen Transport von drei Millionen Zigaretten nach England organisiert haben. Bei dem Ermittlungsverfahren gehe es um den Verdacht der Steuerhinterziehung in Höhe von einer halben Million Euro. Der ertappte Kurierfahrer habe im Verhör beteuert, dass Weiß der Auftraggeber der Schmuggeltour gewesen sein soll. Weiß ist in der eigenen Partei seit Längerem höchst umstritten. Brandenburgs AfD-Chef Alexander Gauland hatte versucht, den 41-Jährigen aus der Partei auszuschließen, weil dieser im Herbst 2014 im Internet eine antisemitische Karikatur veröffentlicht hatte. Damit war Gauland jedoch bis zum Bundesschiedsgericht gescheitert. Die Staatsanwaltschaft Cottbus erließ einen Strafbefehl gegen Jan-Ulrich Weiß in Höhe von 5 000 Euro wegen Volksverhetzung. (dpa) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Gewerkschafter setzen Zeichen gegen Fremdenhass Stuttgart. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich bei seiner zentralen Mai-Kundgebung entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus gewandt. „Was die Rechtspopulisten fordern, das hat nichts zu tun mit sozialem Zusammenhalt, sozialer Gerechtigkeit oder fairer Globalisierung und schon gar nichts mit Solidarität“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann in Stuttgart. Er verwies auf den gleichzeitig in Stuttgart stattfindenden AfD-Parteitag. Da werde gegen Flüchtlinge gehetzt, kritisierte Hoffmann. (dpa) Koalition von Grünen und CDU im Südwesten perfekt Stuttgart. Der Koalitionsvertrag für die bundesweit erste grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg steht. Die große Verhandlungsrunde von Grünen und CDU einigte sich am Sonntagabend in Stuttgart auf einen Entwurf. Das Votum der Parteitage von Grünen und CDU steht allerdings noch aus. Die CDU trifft sich am Freitag zum Landesparteitag, am Samstag folgen die Grünen. (dpa) Heute vor 80 Jahren Grundsteinlegung für NS-Seebad Prora Am 2. Mai 1936 wird der Grundstein für das von der Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) geplante Seebad Prora auf Rügen gelegt. Der Termin war von den Nationalsozialisten bewusst auf den dritten Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften gelegt worden. KdF war 1933 als Unterorganisation der Deutschen Arbeitsfront gegründet worden. In Prora sollten bis zu 20 000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Zeitweise sind bis zu 9 000 Arbeiter beschäftigt, um den gigantischen Komplex zu errichten. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wird die Bautätigkeit weitgehend eingestellt. Das aus acht aneinandergereihten Häuserblöcken bestehende Areal wird anfangs von der Wehrmacht und nach 1956 von der Nationalen Volksarmee der DDR genutzt. Heute entstehen in dem seit 1994 unter Denkmalschutz stehenden „Koloss von Prora“ Eigentumswohnungen sowie touristische und kulturelle Einrichtungen. (SZ/hn) Sächsisch für Flüchtlinge Welche Bildungslücken Angela Merkel bei alten Filmen hat, wie Sigmar Gabriel im Bundestag mal ordentlich Beifall bekam und Peter Altmaier das deutsche Landleben lobt. B ei ihrem Rundgang auf der HannoverMesse, den es ganz früher und viel pompöser auch mal in Leipzig gab, besuchten Angela Merkel und ihr Freund Barack Obama ausgewählte Stände – ein bisschen Small Talk, ein bisschen Technik, ein paar freundliche Lacher. Die gab es etwa am Siemens-Stand: Vorstandschef Joe Kaeser überreichte dem US-Präsidenten einen Golfschläger. „Sehr gut“, sagte Obama. „Dann kann ich Angela das Golfen beibringen.“ Die Kanzlerin, deren Stärken nicht gerade im Sport bestehen, konterte leicht grinsend: „Das wird viel Arbeit.“ dsd An dem Stand des deutschen Familien- |||||||||||||||||||||||| W über Libyen und Italien Grenzkontrollen weiterhin möglich sind. Die Chancen in Brüssel sollen gut stehen, erfuhr die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Schon zuvor hatte de Maizière klargemacht, dass vom wochenlangen Streit mit Österreich wegen der plötzlich rigiden Wiener Grenzpolitik nicht mehr viel übrig ist. Der deutsche Minister und sein Amtskollege Wolfgang Sobotka riefen stattdessen Rom auf, wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Flüchtlingszuzugs übers Mittelmeer zu ergreifen. „Was jetzt ansteht, ist zu allererst eine italienische Aufgabe“, sagte de Maizière. Und fügte hinzu: „Der Streit, den es gab, ist erledigt.“ |||| Von Werner Herpell und Carsten Hoefer, Berlin Berlin. Neues Pech für Außenminister Frank-Walter Steinmeier: Beim Start zu einer Afrika-Reise ist am Sonntag auf dem Flughafen Berlin-Tegel bei Steinmeiers Regierungsflugzeug einer der Reifen geplatzt. Der Airbus A340 musste gegen 13.20 Uhr, als die Maschine kurz vor dem Abheben war, auf der Startbahn eine Vollbremsung machen. Im Flugzeug war ein lauter Knall zu hören. Verletzt wurde niemand. Die Maschine stand dann minutenlang auf der Startbahn, die für den sonstigen Flugverkehr gesperrt werden musste. Anschließend wurde sie zur Untersuchung auf eine Parkposition geschleppt. Für Steinmeier ist dies innerhalb von wenigen Wochen bereits das zweite Malheur mit einem Regierungsflieger: Im vergangenen Monat war der SPD-Politiker auf dem Flughafen der chinesischen Millionenstadt Changsha hängen geblieben, weil ein Motor kaputtgegangen war. (dpa) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Berliner Luft ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Peter Heimann unternehmens „Phoenix Contact“ wurde Merkel und Obama eine Nachbildung des Autos aus „Zurück in die Zukunft“ präsentiert. Der originale Sportwagen, den die Hauptdarsteller Michael J. Fox und Christopher Loyd genutzt haben, ist zwar zerstört, doch die Aussteller liehen sich bei den Universal Filmstudios einen Nachbau aus. In dem Streifen von 1985 wird mittels einer Zeitmaschine die Vergangenheit geändert, um die Gegenwart zu beeinflussen – eine für Politiker verlockende Innovation. dsd Doch Merkel sagte der Film-Klassiker gar nichts. Obama, der an anderer Stelle darauf hinwies, dass sie ja „hinter einer Mau- er groß geworden“ sei, wunderte sich nicht. Er hat das Auto sofort erkannt, strahlte regelrecht und schwärmte: „Es ist ein großartiger Film. Ich werde ihr eine DVD schicken.“ Merkel könnte sich mit ihrem angeblichen Lieblingsfilm revanchieren: „Die Legende von Paul und Paula“. dsd In einem Interview wurde CDU-Parteimanager Peter Tauber auf den Rechtsruck bei den Präsidentschaftswahlen in Österreich und Vergleichbarkeiten zu Deutschland angesprochen. Die sah der Christdemokrat natürlich nicht. Der Rechtspopulismus habe im Nachbarland eine lange Tradition. Dort regiere seit Jahrzehnten, mit nur kleinen Unterbrechungen, eine Große Koalition. Das stärke natürlich die Ränder. Tauber: „Deshalb kämpfen wir dafür, dass wir nach der nächsten Bundestagswahl zwischen mehreren möglichen Partnern auf der Tanzfläche wählen können – und da nicht nur Sigmar Gabriel rumsteht.“ dsd Vortänzer Gabriel sprach vorige Woche im Bundestag zur Lage der Stahlindustrie. Auf der Zuschauertribüne wurde applaudiert. Das ist nicht erlaubt, weshalb Bundestagspräsident Norbert Lammert die Besucher bat, „der Debatte zwar mit Interesse, vielleicht auch mit innerem Feuer, aber ohne Beifalls- oder Missfallenskundgebung zu folgen“. Prompt ergänzte Gabriel grinsend: „Angesichts gelegentlicher öffentlicher Debatten über mich als SPD-Vorsitzenden freue ich mich über jeden Applaus.“ Das Protokoll verzeichnet Heiterkeit und Beifall auch bei der SPD. Sie hat es gerade ziemlich nötig. dsd Kanzleramtschef Peter Altmaier erzählte gerade bei einer Podiumsdiskussion, wie Integration auf dem Land gelingen könnte. Viele Flüchtlinge wüssten ja gar nicht, welche Vorzüge das Landleben in Deutschland habe. Das wissen viele Deutsche auch nicht, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls meinte Altmaier, hilfreich sei es auch, wenn Flüchtlinge „sprechen wie die Einheimischen“. Altmaier meinte nicht nur deutsch, sondern auch bayerisch, hessisch oder sächsisch – na dann. DIE SEITE DREI M O NTAG 2. MAI 2016 * SÄCHSISCHE ZEITUNG 3 |||||||||||||||||||||||||||||||| Genervt vom großen I Die AfD findet, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Ihr Chef hat zudem Probleme mit seiner Facebook-Bezeichnung. Von Thilo Alexe, zzt. Stuttgart W ie sieht es aus, das Deutschland, das die AfD will? Nun: Es hat eindrucksvolle Landschaften, kraftvoll klingende Kirchenglocken, die Einwohner sind überwiegend Deutsche, und die lieben es, ihr Deutschland, in dem man überall auch bar bezahlen kann. Wenn AfD-Chef Jörg Meuthen das Ideal des Landes skizziert, spricht er bedächtig, ruhig, konziliant. Ein höflicher Mann, der aber auch anders kann. Völlig unvermittelt nennt er den Namen des Bundesjustizministers. Die mehr als 2 000 Parteimitglieder in der Messehalle C1 am Stuttgarter Flughafen buhen reflexhaft. Den linken SPDMann Heiko Maas mochten sie noch nie. Meuthen beruhigt sie, lächelt schelmisch und spielt seinen rhetorischen Kniff aus. Ein Mal, ein Mal nur, müsse er Heiko Maas recht geben. Stille, dann langt Meuthen verbal zu. Maas habe recht, wenn er den Entwurf des AfD-Parteiprogramms als „Fahrplan in ein anderes Deutschland“ bezeichne. Es sei ein Fahrplan „weg vom links-rot-grün verseuchten 68er-Deutschland“. Der Saal tobt, es gibt Applaus im Stehen für den baden-württembergischen Landtagsfraktionschef. Es sagt viel über das Selbstbild der AfD, wenn sie nach knapp elf Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel das Land vom 68er-Muff befreien will. Die junge Partei ist auf Feindbilder angewiesen. Sie braucht sie, um Stimmung zu machen. Eine Stimmung, die sie in mittlerweile acht Landtage gebracht hat. Eine Stimmung, in der sie sich inszenieren kann als Kraft gegen den Mainstream. Der frühere tschechische Präsident Václav Klaus, der als Gastredner auftritt, spricht von einer „Dämonisierung“ der AfD und vom „wachsenden Druck des deutschen, politischen Establishments“. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| A ber wie setzt man diese Stimmung um und gießt sie in ein Programm, das Kompass ist und Leitfaden? Es ist mühsam. Zwei Stunden verschlingt allein die Tagesordnungsdebatte. So wird darüber abgestimmt, ob mit einem Abstimmungsgerät abgestimmt werden kann. Die junge Partei hat Schwierigkeiten, in die inhaltliche Arbeit einzusteigen, Geschäftsordnungsantrag jagt Geschäftsordnungsantrag. Erst etwa vier Stunden nach dem Auftakt beginnt die eigentliche Debatte zum knapp 80 Seiten starken Papier des AfD-Vorstandes und einer Programmkommission. Und die ist, wie bei anderen Parteien auch, kompliziert. Beispiel Asyl: Zu den mehr als 1 000 Änderungsanträgen für das gesamte Programm zählt einer, der die Rückführung von mindestens 200 000 Migranten und Flüchtlingen pro Jahr fordert. Der Einwand: Man kann nur abgelehnte Asylbewerber zurückführen. Contra: Man muss doch ein Zeichen setzen. Soll die Rückführung mit, wie es zunächst heißt, allen politischen Mitteln oder sogar mit allen Mitteln betrieben werden? Es wird gefeilt, präzisiert, schließlich rutscht der Punkt komplett heraus. Überhaupt Einwanderung: Am Sonntag, in der zweiten Runde des Parteitags, beschließen die Mitglieder, den am Vorabend besiegelten Themenkomplex wieder zu öffnen. Mit überraschendem Ausgang: Der restriktive Kurs wird zwar beibehalten, aber entschärft. Maßvolle, legale Schwerer Stand: Jörg Meuthen (r.) hat gerade tosenden Beifall für seine Parteitagsrede bekommen, in der er dem „links-rotgrün verseuchten 68er-Deutschland“ den Kampf ansagt. Frauke Petry wird nicht nur vom rechte Spektrum kritisiert – hinter den Kulissen dringen auch moderatere westdeutsche AfDKräfte auf mehr Einfluss. Foto: dpa/Murat Das AfD-Programm p „Ungeregelte Asylzuwanderung“ schadet Deutschland. Willkommen sind „qualifizierte Einwanderer mit hoher Integrationsbereitschaft“. p „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ p Der Bundespräsident soll direkt gewählt werden. Volksentscheide nach Schweizer Vorbild werden gefordert. p Krippenbetreuung und häusliche Erziehung sollen gleichberechtigt nebeneinanderstehen. p Für Abgeordnete sollen die Mandatszeiten auf vier Legislaturperioden beschränkt werden. Ausgenommen sind Direktkandidaten. p Die Strafmündigkeit von Kindern soll ab zwölf statt ab 14 Jahren einsetzen. p Die Türkei soll niemals Mitglied der EU werden können. p Die Europäische Union soll so reformiert werden, dass die Nationalstaaten mehr Souveränität erhalten. p Straffällige Ausländer sollen leichter ausgewiesen werden können. p Die Zahl der Abtreibungen soll sinken – durch neue Maßgaben für die Beratung von Schwangeren. p Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in seiner jetzigen Form soll abgeschafft werden. Zahlen soll nur, wer die Sender tatsächlich schaut oder hört. (dpa) Einwanderung soll möglich sein. Meuthen hatte zuvor mit Blick auf Migranten betont: „Wir wenden uns nicht gegen die Menschen. Wir wenden uns dagegen, dass wir unser eigenes Land schon in wenigen Jahren nicht mehr erkennen werden.“ Ist es ein Land, in dem die AfD bald mitregiert? Parteichefin Frauke Petry tritt nach dem tosenden Meuthen-Beifall ans Mikrofon und hat es schwer. Sie stichelt gegen Medien, spricht davon, dass die AfD als „Bad Guy“ abgestempelt werde. Dann aber folgt der Satz: „Wir wollen Mehrheiten erringen.“ Das klingt nach Regierungsverantwortung, wird aber später von Petry relativiert. Man sei eine kraftvolle Opposition. Zuvor hatte der Parteitag beschlossen, die ablehnende Haltung zu einem EU-Beitritt der Türkei als Bedingung für Koalitionsverhandlungen zu machen. Petry hat es auch an anderer Stelle schwer. Die Auflösung der Saarland-AfD durch den Bundesvorstand wegen mutmaßlicher Nähe führender Politiker zur NPD wird zwar im Kern bestätigt, aber erst nach heftigen Kontroversen. Eine von Petry vorgetragene und knapp angenommene Erweiterung zur Kulturpolitik kommentiert Hans-Thomas Tillschneider von der patriotischen Plattform: „Das ist eine Ansammlung hohler Phrasen.“ Deutlich wird: Sowohl das rechte Spektrum der AfD kritisiert die Vorsitzende – und hinter den Kulissen auch moderatere westdeutsche AfDKräfte, die mehr Einfluss wollen. S tärker im Fokus stehen aber Änderungswünsche zum Leitantrag, vor allem die schrillen. Klar, die AfD will raus aus dem Euro. Dass sie aber gleich noch die Abkehr von der EU beschließt und die Wiederbelebung des Vorläufers, der 1957 gegründeten, kleineren Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft anregt, ist in der internen Logik so konsequent wie realitätsfern. Noch schriller wird es beim Thema Medien. Beim vorigen Parteitag in Hannover hatte Petry den Begriff der „Pinocchiopresse“ geprägt – offensichtlich mit Erfolg. Der Parteitag beschließt eine drastische Verschärfung des Programms. Demnach soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu ei- ner Art Pay-TV werden. Zu einem Stichtag soll das Angebot gekündigt werden können. Wer die Gebühren zahlt, darf weiter gucken. Verschlüsselung bietet Schutz vor Nichtzahlern. Mahner, die dadurch eine Stärkung des Privatfernsehens und eine Schwächung der Information sehen, werden überstimmt. Eine turbulente Debatte entspinnt sich zum Thema Islam, die allerdings nicht so heftig ausfällt wie zuvor erwartet. Klar für die Partei ist, wie Vizechefin Beatrix von Storch nochmals betont: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Aber welcher Islam ist gemeint? Der politische? Die Religion an sich? Letztlich stellt der Parteitag fest, dass der Islam „im Spannungsverhältnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Werteordnung steht“. Zudem spitzen die Mitglieder den Passus zu. „Der Islam ist uns fremd. Und deshalb kann er sich nicht in gleichem Umfang auf die Religionsfreiheit berufen wie das Christentum“, sagt Tillschneider, der Islamwissenschaftler und AfD-Abgeordneter in Sachsen-Anhalt ist. „Eine Aufklärung des Islam ist weder möglich noch wünschenswert.“ Schließlich streichen die Mitglieder die Forderung, nach der liberale Islamkritiker unterstützt werden sollen. Eine Erweiterung setzen sie auch bei der ohnehin umfassenden Forderung nach einem Verschleierungsverbot durch. Untersagt werden sollen demnach nicht nur – wie im Leitantrag formuliert – Burka und Niqab, sondern auch andere vollverschleiernde Kleidungsstücke. Es ist klar, wohin die Partei will. Sie setzt auf eine „deutsche Leitkultur“ statt auf, wie es Meuthen sagt, „idiotischen, zeitgeistigen Multikulti“. Familien mit Vater, Mutter und Kindern sollen Leitbild für die Politik sein. Häusliche Erziehung soll, wohl mit Blick auf die Förderung, gleichberechtigt neben Krippenerziehung stehen. Minarette lehnt die AfD ab, ebenso wie die „Genderisierung“ der deutschen Sprache. Meuthen ist „genervt“, dass ihn Facebook als „PolitikerIn“ führt. Und natürlich macht Kanzlerin Merkel, wie der stellvertretende AfD-Chef Alexander Gauland betont, Politik „ohne Regeln, ohne Verantwortung, ohne Zukunft“. Eine „Graswurzelbewegung“ sei die AfD, sagt der alte, einflussreiche Herr der Partei. Zumindest ist es ihr gelungen, Menschen, die sich vom politischen System verabschiedet hatten, wieder zur Wahl zu bringen, sie einzubinden. Mit allen Chancen und Risiken. Fast 20 000 Mitglieder hat die Partei mittlerweile, die nach der Abspaltung des Lucke-Flügels totgesagt war. Und mögen die zum Parteitag angereisten Mitglieder überwiegend Akademiker sein: Vor allem bei Arbeitern und Arbeitslosen hat die AfD bei den jüngsten Landtagswahlen gepunktet – obwohl sie zu Sozialpolitik vergleichsweise wenig sagt. F ür die Gegner ist das egal. Sie sehen in der Partei Rassismus und mindestens Rechtspopulismus vereint. Für radikalere Linke ist die AfD sogar rechtsextrem. Die Proteste gegen die Partei sind hart. Auf einer Zufahrtsstraße zum Messeareal brennen Autoreifen. Demonstranten versuchen, die Mitglieder erst gar nicht zum Parteitag kommen zu lassen. Die Polizei spricht von bis zu 900 Gewaltbereiten, sie setzt Pfefferspray ein. Vor dem Messegelände hat sie am Samstagvormittag etwa 40 überwiegend junge Leute festgesetzt. Sie stehen an den Händen gefesselt in einer Reihe, jeder wird von zwei Beamten eingerahmt. In einem Kleinbus nehmen Beamte die Personalien auf. Polizisten führen AfD-Mitglieder und auch Journalisten an der Schlange vorbei. Rufe ertönen: „Haut ab.“ Zwei wuchtige Wasserwerfer parken vor dem Gelände. Rund 1 000 Polizisten sind im Einsatz, auch wegen einer Demonstration mit mehreren Tausend Teilnehmern in der Innenstadt. Der Parteitag beginnt mit mehr als einstündiger Verspätung. Für die AfD-Mitglieder bedrohlicher als die Gewalt ist am Sonntag jedoch etwas anderes. AfD-Gegner sind an Tausende Daten der Parteitagsteilnehmer gelangt – wie, ist offen. Meuthen spricht zunächst von einem Leck, möglicherweise wurden auch Parteicomputer gehackt. Eine linksextreme Seite veröffentlicht die Datensätze. AfD-Mitglieder befürchten nun, dass ihre Wohnungen Ziel von Anschlägen werden und Farbbeutel fliegen. Die Partei stellt Strafanzeige. Hier brennen 105 Tonnen Elfenbein Kenias Präsident will damit ein Zeichen gegen Wilderei setzen. Es ist die größte Menge an Stoßzähnen, die jemals vernichtet wurde. Von Anna Kerber, Nairobi G roße Türme aus Elefantenstoßzähnen und mehr als eine Tonne Nashorn-Hörner: Rund 105 Tonnen Elfenbein und Horn brennen seit Samstag in Kenia. Schätzungsweise 150 Millionen Dollar gehen dabei in Flammen auf. Noch nie wurde eine so große Menge Elfenbein dem Feuer übergeben. Es soll rund 48 Stunden dauern, bis es vernichtet ist, sagt Alexander Rhodes, Leiter der Organisation Stop Ivory, die die kenianischen Behörden bei dieser Vernichtungsaktion begleitet hatte. Rund 35 000 Elefanten wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der Organisation African Wildlife Foundation (AWF) in Afrika getötet. Insgesamt gebe es nur etwa 400 000 bis 500 000 Elefanten, erklärten Naturschützer. Seit 1960 wurden dem AWF zufolge zudem knapp 98 Prozent der Spitzmaulnashörner getötet. Der Preis für ein Kilogramm Elfenbein auf dem Schwarzmarkt liegt der Organisation Pro Wildlife zufolge bei rund 1 000 Euro, ein Kilogramm Nashorn-Horn werde für mehr als 50 000 Euro gehandelt. Der größte Markt: China. Zahlreiche Naturschutzorganisationen befürworten die Vernichtung der Bestände. „Die Aufbewahrung beschlagnahmter Stoßzähne ist aufwendig und teuer“, sagt Daniela Freyer von Pro Wildlife. Gleichzeitig stellten sie ein großes Risiko dar, denn arme Länder könnten sich an dem illegalen Handel konfiszierter Stoßzähne berei- Rund 48 Stunden dauert es, bis die 105 Tonnen Elfenbein verbrannt sind. Kenia versucht auch damit, den Wilderern das Handwerk zu legen. Foto: dpa/Kurokawa chern. Kenias Regierung drängt die internationale Gemeinschaft zur Unterzeichnung eines weltweiten Handelsverbots, das bei einer Artenschutzkonferenz in Südafrika im Herbst diskutiert werden soll. Bereits in den 1980ern hatten die meisten Länder den Handel mit Elfenbein verboten, jedoch mit Ausnahmen. Eine Lockerung von Bestimmungen erlaubt etwa China und Japan, Lagerbestände aufzukaufen. Mit dem Hashtag #worthmorealive (lebendig mehr wert) hatte die kenianische Naturschutzbehörde online für das Event in Kenia geworben. Und Mehrwert haben lebende Elefanten und Nashörner für Kenia allemal: Nach Angaben der Welttourismusorganisation verdiente Kenia 2015 an Touristen rund zwei Milliarden Euro – knapp vier Prozent seines Bruttoinlandprodukts. Mehr als neun Prozent der rund 46 Millionen Kenianer arbeiten demnach in diesem Bereich, Tendenz steigend. Neben Sandstränden sind es vor allem Safaris, die die Touristen anziehen. Um das Elfenbein so zu zerstören, dass es für den Schwarzmarkt unbrauchbar sei, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, sagt Gavin Shire von der amerikanischen Naturschutzbehörde (FWS). „Man muss es zerkleinern und dann bei sehr hohen Temperaturen verbrennen.“ Im Jahr 2008 hatte der FWS bereits Testverbrennungen durchgeführt. (dpa) 4 |||||||||||||||||||||||||||||||| POLITIK SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 Tote und Gewalt in der Türkei Der Mai-Feiertag wird vom Terror überschattet. In der Stadt Gaziantep, die Kanzlerin Angela Merkel kürzlich besuchte, detoniert eine Autobombe. Von Shabtai Gold und Can Merey Präsident Barack Obama (2. von links) und Minister seiner damaligen Regierung beobachten vor fünf Jahren im Weißen Haus die Livebilder, die die eingesetzten US-Soldaten während der Festsetzung und Ausschaltung von Osama bin Laden übertragen. Foto: White House/dpa Das bärtige Gesicht des Terrors Osama bin Laden lief seinen Häschern jahrelang davon. Doch am 2. Mai 2011 schnappte die tödliche Falle zu. Von Christine Röhrs und Michael Donhauser, Washington B arack Obama sitzt links hinten und starrt auf den Bildschirm, Hillary Clinton hält sich vor Aufregung die Hand vor den Mund. Militärs in Uniform, die Augen fest auf die Szene gerichtet: Das Bild aus dem Situation-Room im Weißen Haus hat Geschichte geschrieben. Es hält den Moment fest, in dem die USA ihren Staatsfeind Nummer eins unschädlich machen – live ins Machtzentrum der westlichen Welt nach Washington übertragen. Am 2. Mai 2011 (Ortszeit) töteten Navy Seals des USMilitärs den Terrorfürsten Osama bin Laden in seinem Versteck in Pakistan. Mit der gezielten Ausschaltung des 53jährigen bin Ladens hat US-Präsident Barack Obama einen Schlussstrich gezogen unter die Art von „Krieg gegen den Terror“, den sein Vorgänger George W. Bush ausgerufen hatte. Es war gleichzeitig ein Neuanfang für eine andere Art von Anti-TerrorKampf – mehr Cyberwar, weniger Guantanamo, oder wie Obama es nannte: „ein gerechter Krieg.“ Nicht mehr länger ein Rachefeldzug. Für Obama selbst war der Sieg über den mit 25 Millionen Dollar Kopfgeld meistgesuchten Terroristen der Welt einer der größten Erfolge seiner beiden Amtszeiten. Der Krieg – nach den von bin Laden angezettelten Attentaten vom 11. September 2001 begonnen – hat in seinen zehn Jahren Siege und Pyrrhussiege für die USA zutage gefördert. Die Tö- Osama bin Laden tung des TerroristenfühFoto: dpa rers zählte zu den Siegen. Al-Qaida wurde in Motivation und Struktur entscheidend geschwächt, der nachvollziehbare Durst der Amerikaner nach Rache für die fast 3 000 Toten von 9/11 war zumindest ein wenig gestillt. Das von den USA mitausgelöste Chaos im Irak, das Ungleichgewicht in Nahost und auch die undurchsichtige Situation in Afghanistan und Pakistan haben dem Terror jedoch geholfen. Im Irak konnte der IS entstehen – brutaler, entschlossener, menschenfeindlicher noch als bin Ladens AlQaida. Umfragen in den USA ergeben: Die Amerikaner fürchten sich vor Terrorangriffen mehr denn je. Und sie wissen nicht, wie ihnen geschieht: „Warum sie uns hassen“, heißt eine neue Fernsehreihe, die den Amerikanern erklären soll, warum Islamisten anti-amerikanisch sind. Der Schießbefehl von 2011, ausgeführt vermutlich von einem Navy Seal namens Robert O’Neill, ist bis heute umstritten. Die US-Kräfte gingen in ein fremdes Land und töteten einen Mann – ohne jegliche gerichtliche Fundierung. Politiker von Angela Merkel bis George W. Bush begrüßten den Schritt damals. Menschenrechtlern war weniger wohl. „Die Operation gegen bin Laden war gerechtfertigt als ein Akt nationaler Selbstverteidigung“, sagte der damalige US-Justizminister Eric Holder. Im Falle bin Ladens war die US-Army extrem schnell, als es darum ging, die Leiche per Seebestattung verschwinden lassen. Bin Ladens Anhänger sollten keinen Ort finden, ihrem Idol zu huldigen. Kein Wunder, dass sich schnell Verschwörungstheorien bildeten. Die prominenteste hat der US-Investigativjournalist und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh erst jüngst in Buchform gegossen. Die These Hershs: Bin Laden, in jüngeren Jahren als Mudschaheddin im Kampf gegen die Sowjets mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI auf Du und Du, hat mit dem Wissen des Agenten und der USA rund fünf Jahre in seinem Versteck in der Stadt Abbottabad gelebt – einer Hochburg des pakistanischen Militärs. Auch in Pakistan gibt es bis heute keine Klarheit darüber, was in der Nacht des 1. Mai 2011 in Abbottabad geschehen ist. Seymour Hershs Theorie von der Beteiligung der pakistanischen Regierung klingt nicht unglaubwürdig in den Ohren vieler Pakistaner. Wie konnten die Amerikaner in das Herz des Armeeapparats, die Stadt Abbottabad, gelangen, ohne dass die Armee oder der Geheimdienst davon erfuhren? Heute ist al-Qaida in Pakistan mehr Mythos als Realität, sagen Sicherheitsanalysten. Was die Drohnenschläge und die vorübergehende Enthauptung der Bewegung durch den Tod bin Ladens angefangen hatten, führten pakistanische Militäroffensiven fort. Wenngleich Osama bin Ladens Erben in Pakistan und wieder aufkeimend in Afghanistan aktiv sind – hinsichtlich der Außenwirkung haben längst die vulgären ISKämpfer die Vorherrschaft über die Bildschirme der Welt übernommen. Öffentlich inszenierte Enthauptungen und Selbstmordattentate in westlichen Großstädten – nach bin Laden ist der IS die Stimme des Terrors. (dpa) Sturm auf Bagdader Parlament – Demonstranten verschärfen Krise Iraks Parteien streiten sich ergebnislos um Reformen. Nun gibt es neue Rückschläge, die den Kampf gegen die IS-Terrormiliz erschweren. Von Jan Kuhlmann Aufgebrachte irakische Demonstranten haben das Parlament in Bagdads Hochsicherheitszone gestürmt und damit die politische Krise im Land weiter verschärft. Anhänger des schiitischen Predigers Muktada Al-Sadr brachten am vergangenen Sonn- abend über Stunden das Abgeordnetenhaus unter Kontrolle und stimmten dort Sprechchöre an. Sie protestierten gegen die erneute Verschiebung einer Abstimmung über ein Kabinett, das nicht mehr mit Parteigängern besetzt sein soll, sondern mit Fachleuten. Dagegen gibt es massiven Widerstand mehrerer Parteien, die um ihren Einfluss fürchten. Parlamentarier verließen das Gebäude fluchtartig, während die Demonstranten wie bei einem Volksfest feierten. Am Sonntag zogen sie sich zwar wieder zurück, setzten aber ihren Protest in der Nähe des Parlaments fort. Die neue Eskalation der Lage in Bagdad erschwert den Kampf gegen die Terrormi- liz Islamischer Staat (IS), die noch immer große Teile im Norden und Westen des Iraks kontrolliert. Die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi und das Parlament sind seit Wochen gelähmt. Al-Abadi war bisher zu schwach, um das von ihm versprochene Technokratenkabinett und andere Reformen durchsetzen zu können. Der Regierungschef versicherte nach den Tumulten, die Sicherheitskräfte hätten die Lage in Bagdad unter Kontrolle. Zugleich ordnete er an, alle zu verfolgen, die das Abgeordnetenhaus und andere Ziele angegriffen hätten. Die Armee verstärkte nach eigenen Angaben die Sicherheits- maßnahmen in Bagdad und sperrte alle Zufahrtsstraßen in die Hauptstadt ab. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini äußerte sich beunruhigt und warnte, die Demonstrationen könnten die ohnehin schon angespannte Lage eskalieren lassen. „Es handelt sich offenbar um die absichtliche Unterbrechung des demokratischen Prozesses“, erklärte sie. Schon seit Monaten kommt es in vielen irakischen Städten immer wieder zu Demonstrationen für mehr Reformen. An die Spitze dieser Protestbewegung hat sich der Schiitenprediger Al-Sadr gesetzt, der seine Anhänger vor allem in den armen Viertel Bagdads findet. (dpa) Selbstüberwachende Gesetzeshüter ur Premiere des scheinbar unbestechlichen Video-Auges war selbst Albaniens mächtigster Mann in das Polizei-Hauptquartier in Tirana geeilt. Als „epochalen Sprung“ bei der Verbesserung der Beziehung zwischen Polizei und Bürger pries Premier Edi Rama in dieser Woche die Premiere von deren neuer Arbeitskluft. „Jede Sekunde“ würden die Beamten künftig überwacht, versicherte der Würdenträger: Die in die Westen der Polizei eingearbeiteten „Körperkameras“ sollten deren Arbeit „transparenter“ machen. Einen verschärften Kampf gegen die Korruption mahnte Brüssel auch im jüngsten Fortschrittsbericht für den von Tirana begehrten Beginn der Beitrittsverhandlungen an. 3,7 Millionen Euro hat der geschol- ||||||||||||||||||||||| Z |||||| Bei ihrem Feldzug gegen die Korruption in den eigenen Reihen setzt Albaniens Polizei jetzt auf das Video-Auge in den Schutzwesten der Beamten. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Post aus Belgrad ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Thomas Roser tene EU-Anwärter nun zumindest schon einmal in die Anschaffung von 584 AntiKorruptionskutten für die Verkehrspolizei investiert. Denn wie die Kollegen der Nachbarstaaten genießen auch Albaniens uniformierte Wegelagerer den eher zweifelhaften Ruf als nimmersatte Kellenschwinger: Bestechungsgelder für die vermeintlichen Freunde und Helfer sind auch in Albaniens Straßenverkehr alltäglich. Seine Regierung habe die „am schlechtesten ausgebildeten Polizisten Europas“ übernommen, klagt der seit 2013 amtierende Premier. Gegen rund 2 000 Gesetzeshüter würde derzeit ein Straf- und Disziplinarverfahren laufen, übt sich auch Innen- minister Saimir Tahiri in kräftiger Staatsdiener-Schelte: Dank der neuen Kameras seien Beamte künftig jedoch nicht mehr in der Lage, „Gefälligkeiten“ zu erweisen. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht unbedingt mit Steinen werfen. Denn es sind nicht nur ihre kargen Bezüge, sondern auch das schlechte Beispiel ihrer Dienstherren, das Albaniens findige Gesetzeshüter unablässig nach Nebeneinkünften schielen lässt. Egal, welcher Partei-Clan im Land der Skipetaren das Sagen hat: In dem Niedriglohnland, wo das Durchschnittssalär nur wenig über 300 Euro liegt, erfreuen sich „geschäftstüchtige“ Politiker, Richter und Staatsanwälte traditionell eines erstaunlich fürstlichen Lebenswandels. Über die „irreführende Propaganda“ der Regierung in Sachen Körperkameras ereifert sich Oppositionschef Lulzim Basha, der das Video-Auge in den Revers von Ministern bei deren Kontakten mit der Halbwelt vermisst: „Jede Technologie zur Verbrechensbekämpfung ist willkommen, aber in den falschen Händen bewirkt sie das Gegenteil.“ Im entscheidenden Mo- Istanbul. Gut eine Woche nach dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der südosttürkischen Stadt Gaziantep ist auf das dortige Polizei-Hauptquartier ein Autobomben-Anschlag verübt worden. Das Amt des Gouverneurs teilte mit, ein Polizist sei bei der Detonation am Morgen des Maifeiertages vor dem Gebäude getötet worden. 19 Polizisten und vier Zivilisten seien bei dem „heimtückischen Angriff“ am Sonntag verletzt worden. Auf Fernsehbildern waren Krankenwagen an der Einfahrt zu dem Polizei-Hauptquartier zu sehen, Trümmer lagen auf der Straße. Die Provinz Gaziantep grenzt an Syrien an. In der Region agiert der IS, der in Gaziantep-Stadt vor drei Wochen einen ISkritischen syrischen Journalisten tötete. In der Südosttürkei ist außerdem die PKK aktiv. Gegen die PKK geht die türkische Armee seit Mitte Dezember mit groß angelegten Operationen vor, die allerdings nicht die Stadt Gaziantep betreffen. Bei diesen Operationen wurden am Sonntag im Distrikt Nusaybin an der syrischen Grenze mindestens drei Soldaten getötet. 14 Soldaten seien bei dem „bewaffneten Angriff“ der PKK verletzt worden, teilte die Armee mit. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, in der südosttürkischen Stadt Adana seien die Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit wegen Warnungen vor einem Selbstmordanschlag abgesagt worden. In den vergangenen Monaten haben sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in türkischen Städten Selbstmordanschläge verübt. In Istanbul hatten die Behörden 1. MaiDemonstrationen auf dem zentralen Taksim-Platz verboten. Gewerkschaften riefen in diesem Jahr deswegen und aus Sicherheitsgründen zu einer Versammlung außerhalb des Zentrums auf. Anadolu meldete, in Istanbul seien 15 000 Polizisten und 120 Wasserwerfer in Bereitschaft gewesen. Hubschrauber kreisten über der Stadt, der Taksim-Platz wurde abgeriegelt. Mehrere Menschen wurden festgenommen. (dpa) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Japan und China nähern sich beim Inselstreit an Peking. Zum ersten Mal seit vier Jahren hat ein japanischer Außenminister China besucht. Beim Treffen zwischen Fumio Kishida und seinem chinesischen Kollegen Wang Yi am Sonnabend in Peking ging es um den Abbau von Spannungen zwischen beiden Ländern angesichts eines Streits um Inseln im Ostchinesischen Meer. Nach einem Appell der Außenminister der sieben großen Industrienationen (G7) für eine friedliche Beilegung des Territorialstreits hatte China vor wenigen Wochen noch den Botschafter Japans und die Gesandten der anderen G7-Staaten einbestellt. (dpa) Russland hält Feuerpause in Aleppo für möglich Aleppo. Nach einer Eskalation der Gewalt in der nordsyrischen Stadt Aleppo laufen nach Angaben aus Moskau neue Verhandlungen über eine Feuerpause. Der russische Generalleutnant Sergej Kuralenko nannte am Sonntag aber keine Details. Zuvor hatte US-Außenminister John Kerry eine dauerhafte und landesweit geltende Waffenruhe gefordert. Allerdings sind sich die USA und Russland, Verbündeter des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad, über das weitere Vorgehen in der Region uneins. Die frühere Handelsmetropole gilt als wichtigstes Schlachtfeld in Syriens Bürgerkrieg. Die Regierung kontrolliert den Westen der Stadt, Regimegegner den Osten. (dpa) Venezuela setzt auf höhere Löhne und Zeitumstellung Albanische Polizisten stehen jetzt unter Videokontrolle. Foto: Reuters ment würden die Körperkameras sicherlich einen „Defekt“ aufweisen, orakelt der Chef der konservativen PD. Doch erwiesen sich die Video-Westen aber bei ihren ersten Testeinsätzen als unerbittliche Tatzeugen. Bestechliche Beamte ließen sich von ihnen zwar wohlweislich nicht ertappen. Dafür nahmen die Körperkameras umso häufiger bestechungswillige Autofahrer ins Visier. Caracas. Trotz einer tiefen Wirtschaftskrise hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro zum Tag der Arbeit eine sofortige Erhöhung des Mindestlohns um 30 Prozent verkündet. Damit soll der Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation aufgefangen werden. Fast monatlich wurden zuletzt Mindestlöhne und Pensionen erhöht. Ab Sonntag wurden zudem die Uhren um 30 Minuten vorgestellt, um durch die Nutzung von mehr natürlichem Tageslicht Strom zu sparen. Das Land mit den weltgrößten Ölreserven leidet unter der höchsten Inflation weltweit. Dadurch hat sich ein riesiges Schwarzmarkt-System entwickelt. (dpa) WIRTSCHAFT M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 5 |||||||||||||||||||||||||||||||| Zweites Flugzeugwerk für Kodersdorf in Aussicht Die Elbe Flugzeugwerke in Dresden und an der Neiße profitieren vom Aufschwung in der Luftfahrt. Görlitz/Dresden. Die hohe Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen hat Folgen für die Zulieferer. Das zeigt sich bei den Elbe Flugzeugwerken (EFW), die die Produktion an ihren beiden Standorten in Sachsen ausbauen wollen und hohe Investitionen planen. So ist der Bau eines zweiten Werkes in Kodersdorf nördlich von Görlitz im Gespräch. „Kodersdorf ist ein aussichtsreicher Kandidat“, erklärte am Sonntag EFW-Sprecher Christopher Profitlich und bestätigte damit Berichte von einer Singapur-Reise von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) . Seit 2013 produzieren die Elbe Flugzeugwerke bereits in Kodersdorf, 90 Mitarbeiter arbeiten hier in zwei Schichten und stellen Frachtraumverkleidungen, vor allem Fußbodenelemente, her. Durch den Neubau könnten weitere 100 Stellen geschaffen werden, erklärte Christopher Profitlich. Eine Entscheidung über den Bau der neuen Fabrik soll es noch im Mai geben. Auch in Dresden könnte die Produktion erweitert werden. Dort sollen vermehrt Flugzeuge des Typs Airbus A380 gewartet werden. Vertreter des Hauptanteileigners ST Aerospace aus Singapur hätten deutlich gemacht, dass sie ihre Aktivitäten in Dresden ausweiten wollen, sagte Ministerpräsident Tillich am Wochenende in Singapur. Um die Kapazität für den A380 und das Umrüsten der Flugzeuge zu steigern, soll in Dresden ein zusätzlicher Hangar gebaut werden, bestätigte Regierungssprecher Christian Hoose. Das letzte Wort sei aber noch nicht gesprochen, schränkte ElbewerkeSprecher Profitlich ein. Die Entscheidung hänge davon ab, ob sich die Investition für Dresden wirtschaftlich abbilden lässt. Die Elbe-Flugzeugwerke rüsten Airbus-Passagiermaschinen zu Frachtflugzeugen um. Neben dem Frachtflugzeug-Umbau entwickelt und produziert EFW auch Leichtbaukomponenten für die Inneneinrichtung der Airbus-Familie. Der ST Aerospace gehören 55 Prozent des Dresdner Unternehmens, Airbus hält 45 Prozent. Das Unternehmen aus Singapur engagiert sich seit 2013 an der Elbe. (SZ/sb mit dpa) Ein neuer Hangar für die Elbe Flugzeugwerke in Dresden? Der Airbus-Boom könnte es wahr machen. Tausende Einsprüche gegen Verkehrswegeplan Sachsen verlangt vom Bund die Aufwertung seiner Schienenprojekte. Von Michael Rothe D er neue, bis 2030 geltende, Verkehrswegeplan erregt die Republik. Zu dem Mitte März vorgelegten Entwurf gab es mehrere Tausend Stellungnahmen aus dem gesamten Bundesgebiet, erfuhr die SZ am Freitag aus dem Bundesverkehrsministerium. Im Dresdner Landesamt für Straßenbau und Verkehr – einzige Adresse in Sachsen, wo die Dokumente auslagen – hatten sich binnen fünf Wochen jedoch nur 15 Interessierte gemeldet. Bei dem von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vorgelegten Entwurf des Strategiepapiers war von den 72 Straßen- und elf Schienenprojekten aus dem Freistaat nicht mal die Hälfte durchgekommen. Insgesamt haben nur 37 Anmeldungen eine Chance auf Umsetzung. Als vordringliche und begonnene Schienenvorhaben stehen die Bahnknoten Dresden und Leipzig sowie die Strecken Dres- den–Leipzig, Dresden–Berlin im Plan – aber kein neues Projekt. Elektrifizierung und zweigleisiger Ausbau der Strecke Chemnitz–Leipzig fehlen ganz, Dresden–Görlitz–Grenze läuft nur nachrangig, wie der angedachte teils unterirdische Neubau Dresden–Prag. „Damit werden wir uns nicht zufriedengeben“, sagt Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) – ganz im Sinne des VVO und anderer Verkehrsverbünde. Er will nun „die Bewertung aller angemeldeten Schienenprojekte und die Einordnung in höherer Stufe einfordern“, hieß es am Freitag. Sein Ministerium habe mit allen Landkreisen und kreisfreien Städten sowie mit Landes- und Bundespolitikern gesprochen. Für die Bahnlinie Chemnitz–Leipzig hatte Dobrindt derweil eine nochmalige Prüfung zugesagt. Obwohl der achtstreifige Ausbau der A4 zwischen Dresden und Nossen durchfiel, hatte Sachsen für die Straße weit mehr Wünsche durchgebracht als für die Schiene. Dobrindt spricht vom „stärksten Investitionsprogramm für die Infrastruktur, das es je gab“. Bis 2030 würden 264,5 Milliarden Euro investiert, fast zur Hälfte in die Straße. Schon zu seiner Präsentation hatte es Streit gegeben. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) warf ihrem Kollegen „Trickserei“ und „Klüngelwirtschaft“ vor, weil er das Papier nicht mit den anderen Ressorts abgestimmt habe. So seien Natur- und Klimaschutzanforderungen nicht erfüllt. Laut Jürgen Kasek, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, verfehlt der Entwurf elf von zwölf der im Bundesumweltbericht genannten Ziele. „Der Verkehrswegeplan ist auch handwerklich eine Fehlleistung“, sagt der sächsische Bundestagsabgeordnete Stephan Kühn (Grüne). Darum sei es wichtig, dass viele Bürger ihre Einwände vorbringen. Und das ist noch bis zu diesem Montag möglich. Foto: Ronald Bonß Winterkorn ist Rentenkönig NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Wolfsburg. Die Vorstände im VW-Konzern bekommen neben ihren Millionen-Gehältern auch stattliche Zusatzleistungen für den Ruhestand. Während die jährlichen Zahlungen aus der aktiven Zeit der Vorstände oft in der öffentlichen Kritik stehen, werden die Pensionsleistungen der TopManager dagegen kaum beachtet. Doch auch die haben es in sich: Der VW-Konzern hat für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes mit Stand 2015 243 Millionen Euro zurückgestellt. Allein die Pension für den wegen des Diesel-Skandals zurückgetretenen Konzernboss Martin Winterkorn hatte Ende 2015 einen Barwert von 28,6 Millionen Euro. Für Horst Neumann, den Ende November ausgeschiedenen Personalvorstand, weist die Bilanz einen Pensionsbarwert von 23,7 Millionen Euro aus. Dicht dahinter liegt der Winterkorn-Nachfolger Matthias Müller mit einer 22,6 Millionen Euro schweren Pension. Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, dass VW seinen Vorständen so viel Pensionen wie kein anderes Dax-Unternehmen garantiere. So finden sich unter den zehn Managern mit den höchsten Pensionszusagen sechs Vertreter von VW. (dpa) München. BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer denkt darüber nach, das Carsharing-Angebot des Konzerns an Mietund Eigentumswohnungen anzudocken. „Sie kaufen oder mieten sich eine Wohnung und haben gleichzeitig Zugriff auf Mobilität“, erklärte er. „Es steht eine Flotte im Keller und Sie als Bewohner haben dort freien Zugriff.“ BMW betreibt mit dem Autovermieter Sixt das Carsharing-Angebot DriveNow in Europa. (dpa) Wenn zur Wohnung auch ein Auto gehört Verkehrsministerium prüft auch CO2-Ausstoß von Autos Berlin. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt lässt auch den CO2-Ausstoß von Autos auf mögliche Unregelmäßigkeiten überprüfen. Die Untersuchungskommission, die für die Aufklärung der von VW verursachten Abgas-Affäre geschaffen wurde, arbeite weiter und gehe Hinweisen nach. CO2 ist, anders als Stickoxide, in nicht allzu großen Mengen unschädlich für den Menschen. Es ist das wichtigste Treibhausgas und zu 76 Prozent für die Erderwärmung verantwortlich. (dpa) Filmreifer Middelhoff Köln. Der Kölner TV-Produzent Michael Souvignier („Das Wunder von Lengede“, „Das Tagebuch der Anne Frank“) will nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel die wechselvolle Karriere des ExTop-Managers Thomas Middelhoff (62) verfilmen. Die Vita des einstigen ArcandorLenkers biete nach Souvigniers Ansicht Stoff für eine Tragikkomödie. Middelhoff war 2014 vom Landgericht Essen wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. (dpa) Sicher unterwegs Thomas Middelhoff. Foto: dpa Bombardier-Werker in Bautzen und Görlitz gehen wieder auf die Straße Ein Warnstreik an diesem Montag richtet sich weniger gegen die Umstrukturierung im Konzern. Bautzen/Görlitz. Für Mai hatte die IG Metall Warnstreiks in den Oberlausitzer Waggonbaubetrieben angekündigt, am Montag ist es so weit: Von 9 bis 10 Uhr ruft die Gewerkschaft die Görlitzer Bombardier-Werker vor das Betriebstor, ab 10.45 Uhr soll eine Stunde lang die Arbeit im Bautzener Betrieb ruhen. Grund für die Arbeitsniederlegung ist aber ein anderer als ursprünglich angekündigt. Als der ostsächsische IG-Metall-Chef Jan Otto vor einigen Tagen von Warnstreiks im Mai sprach, hatte er dabei den vom Konzern geplanten Personalabbau und die Umstrukturierung der beiden Werke im Kopf. Doch das ist im Moment kein Streikgrund. Die jetzt geplanten Arbeitsniederlegungen ordnen sich ein in die derzeitige Tarifrunde für die Angestellten der Metall- und Elektroindustrie. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen um fünf Prozent und will diesem Anliegen mit Warnstreiks Nachdruck verleihen. Dazu ruft sie nicht nur die Beschäftigten bei Bombardier auf die Straße, sondern auch in anderen Betrieben der Branche. Von Arbeitskampf wegen der Umstrukturierung im Konzern will die Gewerkschaft absehen – vorerst. Denn seit die IG Metall und die Betriebsräte in der vorletzten Woche ein Konzept für die Zukunft des Schienenfahrzeugherstellers vorgelegt haben, ist einiges passiert. Die Manager haben Gesprächsbereitschaft signalisiert. Mitte Mai wollen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zu einer ersten Sondierung zusammenkommen. Dazu sind auch externe Berater bestellt. Im Februar hatte der kanadische Bahntechnik-Konzern angekündigt, 1 430 seiner rund 10 500 Stellen in Deutschland zu streichen. Allein in Bautzen und Görlitz sollen zusammen mehr als 900 Jobs wegfallen. Die beiden Betriebe in der Oberlausitz firmieren jetzt als Werk Sachsen, in dem Görlitz vorrangig Rohbauten fertigt und Bautzen den Innenausbau der Fahrzeuge übernimmt. Die Straßenbahn-Sparte wurde teilweise nach Wien verlagert. In ihrem Konzept für die Zukunft des Konzerns hatte die Arbeitnehmerseite unter anderem vorgeschlagen, in Billiglohnländer ausgelagerte Tätigkeiten nach Deutschland zurückzuholen und die eigene Entwicklungsabteilung zu stärken. Auch darüber soll Mitte Mai gesprochen werden, erfuhr die SZ aus sicherer Quelle. (SZ/tb) ANZEIGE Die ADZ NAGANO GmbH entwickelt und produziert Sensoren – und lädt zum zweiten Mal zur Langen Nacht der Industrie ein „Die Resonanz im letzten Jahr war sehr gut“, erinnert sich Wolfgang Dürfeld, Geschäftsführer der ADZ NAGANO GmbH, an die Lange Nacht der Industrie. So gut, dass das Unternehmen im Juni bereits zum zweiten Mal Besuchern seine Türen öffnen wi wird. Die Ottendorfer entwi wickeln und produzieren hochspezialisierte Sensortechnik für den weltw tweiten Einsatz. „Vielen ist dabei gar nicht bewu wusst, welche entscheidende Funktion den Sensoren zukommt“, so Dürfeld weiter. Sie sind die eigentlichen Verbindungselemente zwischen automatisierten Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen und deren Umgebung. Denn die Sensoren stel- Die Sensoren der ADZ NAGANO GmbH werden auch in den Bremssystemen von modernen Hochgeschwindigkeitszügen eingesetzt. Foto: ADZ NAGANO len sicher, dass alle für den Betrieb der Systeme notw twendigen Informationen aus der Umwelt korrekt registriert und ausgewertet werden. Sie spielen daher eine wichtige Rolle, wenn es darum wi geht, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen bzw. sie sicher zu betreiben. Wie das genau vor sich geht, erfahren die Besucher zur Langen Nacht der Industrie in Vorträgen zu Forschung und Entwi wickl klung sowie einem Rundgang durch die Produktionsabteilung. 1998 gegründet, beschäftigt die ADZ NAGANO GmbH mittlerw rweile rund 110 Mitarbeiter. Mit einem qualifizierten und engagierten Team garantiert das Unterxibilität, nehmen eine hohe Flexi wickl klung der oft komdie zur Entwi plexen und kundenspezifischen Produkte notwendig ist. A Am m Produktionsstandort im Gewerbegebiet an der A4 werden jedes Jahr etw twa 750.000 Sensoren in mehreypen ren tausend verschiedenen Typ hergestellt. Haupteinsatzgebiete sind die Eisenbahn-, die Fahrzeug- und die Automatisierungstechnik. Aber auch sicherheitsrelevante und sensible Geschäftsfelder wie Bremssysteme in Hochgeschwindigkeitszügen oder die Luft- und Raumfahrttechnik setzen auf die Produkte der ADZ NAGANO GmbH. SÄCHSISCHE ZEITUNG SACHSEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 6 ||||||||||||||||||||| M O N TA G 2. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mordprozess um Anneli beginnt zwei Wochen später Dresden. Der Prozess um die Entführung und Ermordung der 17-jährigen Anneli wird sich um zwei Wochen verzögern. Grund dafür ist die Erkrankung der Vorsitzenden Richterin des Schwurgerichts. Das bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Dresden der SZ. Der Prozessauftakt, der zunächst für den 13. Mai, geplant war, verschiebt sich nun auf den 30. Mai. Markus B. (40) und Norbert K. (62) sollen die 17-Jährige im August 2015 in Robschütz bei Meißen entführt haben, um Lösegeld zu fordern. Wenige Tage später soll der 40-Jährige die Jugendliche getötet haben. (SZ/lex) Wohnungsbrand in Coswig kostet Frau das Leben Bei den Aufmärschen von Rechten in Plauen und den Gegendemonstrationen von linken Gruppen kam es am Sonntag in Plauen zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Polizei musste unter anderem Wasserwerfer einsetzen – hier gegen Demonstranten aus dem rechtsextremen Spektrum. Foto: Reuters/Hannibal Hanschke Gewalt und rechte Parolen zum 1. Mai In Zwickau wird Justizminister Heiko Maas (SPD) niedergepfiffen, in Plauen ruft man nach dem „Nationalen Sozialismus“. Von Ronny Schilder A uf der Plauener Bahnhofstraße steht Thomas Knabel, einer der Chefs der Zwickauer IG Metall, und wartet auf den Aufzug der rechtsextremen Kleinpartei „Der III. Weg“. Die Sonne wärmt, es ist gleich Mittag. Der Infostand der Gewerkschaft unten am Plauener Theater ist in Bratwurstdunst gehüllt. In Riechweite wird gerade ein Demozug von Linken und Autonomen – etwa 1000 schwarz gekleidete und vornehmlich junge Leute, die „Alerta Antifascista“ rufen – von vielen Polizisten aufgehalten. An der Jößnitzer Straße, wo Knabel mit gut hundert anderen Nazigegnern wartet, dominieren leuchtende Farben das Bild. Knabel steht hier, weil er den Nazis im Vorüberziehen Saures geben will. Etwa 1000 von ihnen hat der westdeutsche DritteWeg-Chef zusammengetrommelt, vor allem in Süd- und Ostdeutschland und auch jenseits der Grenzen. Viele Gegendemonstranten tragen Trillerpfeifen um den Hals, einer eine Tröte. Der Kampf wird gleich um die akustische Lufthoheit geführt. Knabel hat zwei gute Gründe, ihn gewinnen zu wollen – für die Werte, an die er glaubt, und weil er ihn am Morgen verloren hat. Drei Stunden früher, in Zwickau. Während um neun auf dem Hauptmarkt der DGB als Veranstalter der Hauptkundgebung zum 1. Mai die Mikrofone testet, bringen sich auf dem Kornmarkt mehr als 100 selbst ernannte Patrioten in Stimmung. Zum Zwickauer „Bürgerforum“ hat sich rechte und rechtspopulistische Unterstützung aus Waldenburg, Crimmitschau, Niederdorf gesellt. Ein Redner sagt ihnen, was Gut und was Böse ist: Gut sind das Vaterlandslied von Ernst Moritz Arndt (1812), die preußische Verfassung von 1848/50 und Bertha von Suttner, die als Deutsche das Rote Kreuz gegründet haben soll. Schlecht sind soziales Elend, Obdachlosigkeit, die Selbstmordstatistik und die Tatsache, dass sich in Deutschland „niemand mehr einen anständigen Urlaub leisten kann“. Alles hängt mit allem zusammen, und schuld Polizei mit Helm und Schutzausrüstung sichert die Abreise von Bundesjustizminister Heiko Maas (rechts unten) von der Mai-Kundgebung in Zwickau. Foto: dpa/Hendrik Schmidt sind „die da oben“, die Medien und jeder, der nicht so denkt wie der Kornmarkt in diesem Augenblick. Sie rufen „Sanctus Germania“ und „Heiliges Deutschland“. Dann schlendern sie zum Hauptmarkt. Und während vorn an der Ecke Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) aus dem Auto steigt, nehmen die Patrioten vom Kornmarkt die vordere Hälfte des Platzes ein. Maas ist an diesem Tag von der Saar gekommen – und Ersatzmann. Als Hauptredner vorgesehen war Sigmar Gabriel, der erkrankt ist. Und Gabriel bietet viel Angriffsfläche: Vizekanzler und Wirtschaftsminister, SPD-Chef und TTIP-Fan, was aber diesmal nicht so wichtig gewesen wäre wie das Wort, das er im August 2015 über die Gewalttäter in Heidenau gesagt hat: „Pack“. Pack, das haben jetzt empörte Patriotinnen auf laminierte Zettel geschrieben, die sie dem Ersatzmann an der Bühne vor die Nase halten: „Hier steht das Pack! Wir fordern Volksentscheide!“ Als die örtliche DGB-Chefin Sabine Zimmermann die Gäste begrüßt, beginnt das Brüll- und Pfeifkonzert. Sie sagt hinterher, dass sie so etwas noch nie erlebt hat. Zimmermann wird niedergebrüllt. „Lüge, Lü- ge, Volksverräter.“ Auch Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) tritt ans Mikrofon und wirbt um Solidarität und gegenseitiges Zuhören. Auch sie wird niedergebrüllt. Und Thomas Knabel. „Ich hatte einen Redetext, den konnte ich vergessen.“ Knabel endet erregt, das Brüllen und Pfeifen geht weiter. Maas tritt ans Mikrofon. Ein kleiner Polizeitrupp schützt die Bühne. Der Minister improvisiert. „Ihr schreit gegen eure eigenen Interessen und merkt es gar nicht! Wir treten dafür ein, dass ihr eure Meinung sagen könnt, auch wenn sie falsch ist! Und ihr seid nicht das Volk, ihr seid allenfalls ein Teil des Volkes, und ihr seid nicht die Mehrheit, und ihr werdet es niemals sein!“ Maas spricht einige Minuten, kein langes Referat, und macht ein Handy-Foto von der Bühne herunter. Dann ist Schluss. Ein Rundgang über den Hauptmarkt mit Infoständen von Parteien und Initiativen, wie von Heiko Maas geplant, wurde von den Sicherheitsleuten als zu riskant abgelehnt. Der Minister wird zu seinem Wagen geleitet und verlässt fluchtartig den Schauplatz. Es sollte nicht die einzige Nachricht bleiben, die an diesem Mai-Sonntag von Sachsen aus die Runde macht. Thomas Knabel ist nun unterwegs nach Plauen. Während er fährt, machen in sozialen Medien bereits die Videoschnipsel aus Zwickau die Runde. Mit ihnen feiert der Kornmarkt seinen „Sieg“. In Plauen liefern sich derweil bei Demonstrationen von Rechtsextremen und Linken Hunderte Teilnehmer Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die spricht in einem Tweet von einem „massiven Gewaltausbruch“. Sowohl von Linken wie auch von Rechten gebe es Angriffe gegen die Beamten. Wasserwerfer und Tränengas werden eingesetzt. Mehrere Menschen erleiden Verletzungen. Eine Zahl kann die Polizei zunächst nicht nennen. Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen etwa 1 000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen. Immer wieder versuchten manche von ihnen, Absperrungen zu durchbrechen. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort, und es gelang ihr, beide Seiten getrennt zu halten. Der Polizei zufolge versammelten sich etwa 500 Neonazis. Bereits seit Wochen war auf einschlägigen Internetseiten beider Lager bundesweit für den 1. Mai in Plauen mobilisiert worden. In Plauen tönen dumpfe Trommeln. Der Nazipulk erreicht die Jößnitzer Straße. Hier gibt es keinen Richtungsstreit und keine Tarnmanöver: „Nationaler Sozialismus jetzt“ wird gebrüllt. Sie tragen schwarzweiß-rote Flaggen mit Logos, die einschlägigen Symbolen des NS-Staats zum Verwechseln ähnlich sind. Am Lautsprecherwagen ist ein Plakat mit den Namen aller Parteien angeheftet, liberal, links, konservativ. „Weg mit der Scheiße!“ Auf dem Kornmarkt am Morgen in Zwickau hatte der Redner, der die „Patrioten“ einschwor, gebrüllt: „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“ In Plauen brüllen die Rechten denselben Spruch. Leute wie Knabel rufen zurück. Eine junge Frau: „Wer uns verraten hat? Nazis haben uns verraten, ihr Idioten!“ Sie ruft das, weil sie spürt, dass es wieder um etwas geht an diesem 1. Mai. Um mehr als um Bratwurst und Tarifpolitik. (FP) Coswig. Bei einem Brand in Coswig ist am Sonntag eine Frau ums Leben gekommen. Das Feuer war in einer Wohnung im Erdgeschoss ausgebrochen. Ein Nachbar hatte noch versucht, der Bewohnerin zu Hilfe zu eilen, die Rauchentwicklung war aber zu stark. Die Feuerwehr konnte die ältere Dame nur tot bergen. Nach Auskunft des Einsatzleiters wurden sechs Personen medizinisch betreut, zwei kamen zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Die Brandursache ist derzeit noch nicht bekannt. (SZ/gör) Verletzte nach Schlägerei unter Flüchtlingen Chemnitz. Bei einer Schlägerei in einer Flüchtlingsunterkunft in Chemnitz sind zwei Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren verletzt worden. Insgesamt waren 15 bis 20 Menschen daran beteiligt. Die beiden Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Gegen einen 17-Jährigen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Auslöser des Streits soll eine Beleidigung gewesen sein. Auch Einrichtungsgegenstände gingen bei der Schlägerei zu Bruch. (dpa) ANZEIGE SZ C dG i SZ-CardGewinnspiel i l Ein Dankeschön zum Muttertag: SZ-Card verlost NIEDEREGGER-Köstlichkeiten Einfach eine Postkarte mit Ihrer SZ-CardNummer unter dem Stichwort „Muttertag“ an die Sächsische Zeitung, SZ-Card, 01055 Dresden oder per E-Mail an [email protected] senden. Einsendeschluss ist der 3. Mai 2016 (Datum des Poststempels oder E-Mail-Eingang). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. JETZneTn gewin www.sz-online.de/sz-card Schnuppertage im Klassenzimmer Lehrernachwuchs ist rar. Mit dem Freiwilligendienst an Schulen soll jungen Leuten Lust auf den Beruf gemacht werden. Oft geht diese Rechnung auf. Von Christiane Raatz Mathe-Unterricht in der dritten Klasse, Thema Addition: Victoria Großmann schreibt dreistellige Zahlen an die Tafel – Kreide in der einen Hand, das Lehrbuch in der anderen. Geduldig erklärt sie den Jungen und Mädchen der Grundschule in Leppersdorf, einem kleinen Ort in der Nähe von Dresden, das Rechnen. Lehrerin Kerstin Gnatzky schaut ihr über die Schulter. Mit ihren 19 Jahren hat Victoria älteren Lehramtsstudenten wenigstens eines voraus: Die Erfahrung, wie es im Klassenzimmer tatsächlich zugeht. Seit August 2015 macht die junge Frau ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) „Pädagogik“. Die Möglichkeit, den Lehrerberuf in der Praxis zu testen, gibt es in Sachsen seit 2013. Mit seinem Schwerpunkt Pädagogik in der Schule ist das Angebot laut Deutscher Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) einzigartig in Deutschland – auch wenn es in Berlin, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern Schulen als Einsatzort für ein Freiwilliges Soziales Jahr gibt. „Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis andere Länder nachziehen“, sagt Programmleiterin Claudia Schiebel. Eigentlich hatte Victoria Großmann schon die Zusage für ein Lehramtsstudium an zwei Universitäten in der Tasche. „Grundschullehrerin, das konnte ich mir schon immer gut vorstellen. Bevor ich studiere, wollte ich aber wissen, ob das wirklich etwas für mich ist“, sagt die junge, energische Frau mit den blonden Haaren. Also bewarb sie sich bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, musste sich durch mehrere Bewerbungsrunden kämpfen. Sie bekam die Zusage – als eine von 87 Freiwilligen. Beworben hatten sich rund 240 Jugendliche. „Da war ich echt glücklich.“ Anders als viele andere wollte Victo- Auch die 19-jährige Victoria Großmann probiert zurzeit als Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Grundschule in Leppersdorf aus, ob der Lehrerberuf das Richtige für sie ist. Foto: Arno Burgi / dpa ria aufs Land. In Leppersdorf hat bereits ihre Urgroßmutter unterrichtet, sie selbst ist hier zur Schule gegangen. „Mich zieht es nicht in die Stadt.“ Die Zahl der Schüler steigt. Auf der anderen Seite gehen immer mehr Lehrer in den Ruhestand. Nachwuchs zu finden wird schwieriger – vor allem für Schulen im ländlichen Raum. Das FSJ „Pädagogik“, so hofft das sächsische Kultusministerium, kann ein Baustein im Werben um junge Fachkräfte sein. Für die Schulen ist der Einsatz der „FSJler“ kostenfrei, ihren Beitrag übernimmt das Ministerium – mehr als 500 000 Euro allein im laufenden Schuljahr. „Die Nachfrage auf beiden Seiten ist riesig“, sagt Claudia Schiebel von der Kinder- und Jugendstiftung. 734 Schulen in Sachsen sind derzeit registriert und wollen einen Freiwilligen. Die Stiftung wählt die Jugendlichen aus, und diese suchen sich ihre Einsatzstelle. Schwerpunkte sind Förder- und Oberschulen sowie Schulen auf dem Land. „Wir wollen eine möglichst große Vielfalt.“ Großmanns Tag ist bunt und vollgepackt: Sie hilft den Lehrern im Unterricht, setzt sich zu den Kindern, die Probleme haben. „Mit denen mache ich den Stoff ein bisschen langsamer als der Lehrer vorn an der Tafel.“ Zudem betreut sie einen Lerntreff, geht mit den Schülern zum Schwimmen, organisiert eine Projektwoche. Erst kürzlich hat die junge Frau einen Schülerrat eingeführt. Fällt ein Lehrer aus, steht sie auch schon mal vor der Klasse. „Es ist nicht wie im Studium, dass man nur hospitiert und mitschreibt. Ich kann mich austesten“, sagt die 19-Jährige. Bis zum Sommer ist Großmann noch als Freiwillige an der Grundschule, aber schon jetzt ist klar: „Ich will auf jeden Fall Lehrer werden. Das ist mein Traumberuf.“ (dpa) SPORT AM MONTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 2. MAI 2016 |||||||||||||||||||||7 SÄCHSISCHE ZEITUNG AUSGABE FÜR DIE REGION KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Die Fahrerlaubnis im Lotto gewonnen? Sven Geisler über Rosbergs Dominanz und Vettels Pech R Es ist das Tor zum Glück für Dynamos Kapitän Michael Hefele. Aues Torwart Martin Männel fliegt vergeblich, Verteidiger Steve Breitkreuz kommt auch nicht an den Ball. Die Führung reicht den Dresdnern nicht zum Sieg, aber das ist letztlich auch allen egal – jedenfalls fast. Fotos: Robert Michael (3) Enttäuschte Meister Dynamo ist in der 3. Liga uneinholbar spitze, aber nach dem 1:1 im Sachsenderby gegen Aue ist die Freude erst mal getrübt. Von Sven Geisler D ie Bierdusche fällt aus, die Meisterfeier beginnt als traurige Veranstaltung. Dynamos Spieler liegen sich nicht vor Freude in den Armen. Sie sind enttäuscht nach diesem Unentschieden im Sachsenderby gegen Aue. Mit dem 1:1 halten sie den Erzrivalen aus dem Erzgebirge zwar auf Distanz, sind zwei Spieltage vor Saisonschluss nicht mehr einzuholen. Aber sie wollten mehr. „Ich hätte die Meisterschaft gern mit einem Sieg geholt“, sagt Michael Hefele. Und den hätten sie sich verdient gehabt – und auch wieder nicht. Fußball ist eben wirklich mehr als ein 1:0. Das erzielt Hefele in der Sturm- und Drangphase der Schwarz-Gelben Mitte der ersten Halbzeit. „Es war klar, dass Marvin (Stefaniak/d. A.) den Freistoß schnell ausführt, Niklas Kreuzer bringt die Flanke hervorragend – da konnte ich nicht mehr aus dem Weg gehen“, schildert der Kapitän seinen Treffer. Den habe er sich fest vorgenommen und danach dennoch nicht gewusst, wohin mit seinem Glück. „Am liebsten hätte ich mich zerrissen, wäre zu den Fans in den K-Block gehuppt“, sagt Hefele. „Dafür hätte ich aber die fünfte Gelbe Karte gesehen und ein Spiel zuschauen müssen. Das will ich nicht, sondern noch zweimal 90 Minuten auf dem Platz stehen.“ Hefele ist auf Abschiedstour mit Dynamo, und sein siebentes Saisontor wäre das perfekte Abschiedsgeschenk gewesen, wenn … Ja, wenn die Dresdner ein 2:0 nachgelegt hätten, wenn sie nach der Pause nicht vorübergehend die Spielkontrolle verloren hätten, wenn beim 1:1 durch Mario Kvesic nicht mehrere Schwarz-Gelbe geträumt hätten oder wenn sie danach ein wenig mehr Abschlussglück gehabt hätten. Darüber nachzudenken ist müßig, erst Das soll kein Glücksschwein für Aue sein – originelle wie umstrittene Aktion der Dynamo-Fans. recht an so einem Tag. Was zählt, ist diesmal nämlich nicht das Ergebnis allein, sondern was es bedeutet. Dynamo liegt zwei Spieltage vor Saisonschluss in der 3. Liga uneinholbar vorn – uneinholbar vor Aue. Das wird Spielern wie Fans nach einem kurzen Moment der Einkehr klar, und so hüpfen sie dann gemeinsam. „Wir freuen uns darüber und sind stolz darauf“, sagt Uwe Neuhaus, der Trainer des Erfolges. „Mit einem Sieg wäre es sicher ein kleines bisschen schöner, die Stimmung noch bombastischer gewesen.“ Apropos Stimmung: 29 653 Zuschauer im DDV-Stadion sorgen für eine super Fußball-Atmosphäre, die Provokationen bleiben auf Sprechchöre und plakative Aktionen beschränkt. „Des Freistaats größte Schande ist Wismut Aue und seine verstrahlte Bande“, steht in der Choreo der Dynamo-Ultras. Hart an der Grenze. Genau wie das lila Schwein, das sie sozusagen unter der Decke aufblasen und später durchs Stadion tragen. Neuhaus schmunzelt. „Ich weiß gar nicht, wo es so etwas gibt, oder ob sie das wieder selbst gebastelt haben“, meint der Coach, der sich zu Beginn der zweiten Halbzeit jedoch wundert, warum es plötzlich so ruhig ist. „Ich dachte: Sind die denn alle weg? Ich will nicht sagen, dass sie uns vernachlässigt haben, aber sie waren mit dem lila Schwein beschäftigt.“ Es ist sicher nur ein Zufall, aber kurz bevor der Ballon steigt, macht Aue den Ausgleich. Jetzt erst recht, lautet das Signal, das Neuhaus gibt. Er bringt Tim Väyrynen als zweiten Stürmer für den defensiven Quirin Moll. Stefan Kutschke hat zwei Möglichkeiten, aber dem fleißigen Angreifer will kein Tor gelingen. Trotzdem stemmt Hefele hinterher die Schale in die Luft; dass es eine Attrappe der BundesligaTrophäe ist, passt irgendwie zu Dresden. Der scheidende Kapitän verbucht das 1:1 gegen Aue als ärgerlich und schaut auf das große Ganze. „Wenn man die Saison betrachtet, ist die Meisterschaft das iTüpfelchen auf unsere konstanten Leistungen“, sagt der künftige England-Legionär. „Wir sind seit dem dritten Spieltag gnadenlos vorne, seit 14 Spielen ungeschlagen – das ist einfach grandios und mehr als eine starke Saison von Dynamo und den Jungs.“ Das sieht der Trainer genauso, und Neuhaus will sich das „auch durch die zwei Punkte, die uns heute leider verloren gegangen sind, nicht vermiesen“ lassen. Zum dritten Mal steigt die SGD in die zweite Liga auf – so souverän hat sie das noch nie geschafft. 2004 war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Wuppertal, das erst durch einen 1:0-Zittersieg am vorletz- ten Spieltag gegen Schlusslicht Neumünster zu 99,9 Prozent entschieden wurde. Dank der besseren Tordifferenz konnten sich die Schwarz-Gelben bei drei Punkten Vorsprung sicher sein. 2011 schien Platz drei schon außer Reichweite, als mit dem neuen Trainer Ralf Loose die Aufholjagd begann. Die endete in einer spannenden Relegation in Osnabrück erfolgreich. Diesmal hat Dynamo die Liga dominiert, war in fast allen Bereichen spitze. Nur bei den Gegentreffern sind Aue und Würzburg besser, dafür haben die Minimalisten nur gut halb so viele Tore erzielt. Und doch bleiben Ziele für die ausstehenden zwei Partien, also: mindestens eins. „Wir haben nur zweimal verloren. Diese Bilanz wollen wir bewahren“, meint Neuhaus. Für das abschließende Heimspiel gegen Großaspach zu Pfingsten dürfte es kein Motivationsproblem geben, das Stadion wird wieder ausverkauft sein, zudem steigt danach die Aufstiegsfeier mit der Übergabe der echten Drittliga-Schale. Aber am Sonnabend in Münster, das ahnt der Trainer, sei das „emotional eine völlig andere Lage“ für die Mannschaft. Deshalb grübelt Neuhaus schon, wie er einen besonderen Kick setzen kann. „Ich weiß nicht, vielleicht werde ich sie vorher einfach mal beleidigen. Irgendwas lasse ich mir schon einfallen“, sagt er und lacht. Das Ergebnis gegen Aue ist da längst in den Hintergrund gerückt, zumal laut Justin Eilers die wichtigsten Vorhaben erledigt sind: „Meister zu werden und Aue hier nicht aufsteigen zu lassen – das haben wir erfüllt.“ Michael Hefele mit der Meisterschale. Es ist jedoch die falsche. Rosbergs siebenter Streich Während der Mercedes-Pilot die Formel 1 dominiert, wird Vettel von einem Russen ausgebremst. Von Marco Heibel N ach seinem siebenten Streich wollte Glücksritter Nico Rosberg gar nicht mehr aus dem siebenten Formel-1-Himmel auf die Erde zurückkehren. Beflügelt vom nächsten Schritt Richtung WM-Titel, sprang der „perfekte“ Wiesbadener nach dem Großen Preis von Russland voller Energie auf seinen Mercedes und feierte seinen vierten Sieg im vierten Saisonrennen mit überbordender Freude. Nach der Pokalübergabe durch Russlands Staatspräsidenten Wladimir Putin gipfelte Rosbergs Feier in einer wilden Champagnerdusche, bei der sich sein Mercedes Teamkollege Lewis Hamilton trotz eines gelungenen Rennens mit Platz zwei vor dem Finnen Kimi Räikkönen (Ferrari) sichtbar verärgert in die Zuschauerrolle begab. Seine Champagner-Flasche überließ er demonstrativ seinem mit dem Konstrukteurspokal geehrten Ingenieur. Der Präsident gibt sich die Ehre: Russlands Staatschef Wladimir Putin gratuliert dem Sotschi-Sieger Nico Rosberg. Foto: Reuters/Maxim Shemetov Ferrari-Star Sebastian Vettel war da nach dem Abschuss durch seinen neuen Intimfeind Daniil Kwjat längst gefrustet in der Box. In Runde zwei nach dem Start war für den viermaligen Weltmeister das Rennen beendet gewesen. Der Russe im Red Bull – nach der Attacke vor zwei Wochen in Shanghai von Vettel mit dem Beinamen „Torpedo“ versehen – hatte den Heppenheimer in einer nicht nachvollziehbaren Reaktion von der Strecke in den Reifensta- pel gekegelt. Mit seinem Ferrari in Runde eins tief in den Reifenstapeln steckend, schimpfte der Heppenheimer mit schriller Stimme in den Boxenfunk: Jemand ist mir ins Heck gefahren. Was, verflucht noch mal, machen wir eigentlich hier?“ Immer noch sichtlich genervt und enttäuscht erklärte Vettel später bei Sky: „Das ist extrem bitter, wenn man nach nicht mal einer Runde Feierabend hat.“ Er stattete dem Red-Bull-Kommandostand einen Be- such ab, um Teamchef Christian Horner seine Meinung über Kwjat sehr deutlich mitzuteilen. Der Russe gestand seinen Fehler ein. „Bei der ersten Berührung habe ich zu spät reagiert, das tut mir sehr leid, und ich werde meine Lehren daraus ziehen“, sagte Kwjat. Bei der zweiten Berührung habe er dann nicht vorhersehen können, dass Vettel so stark abbremsen würde. Er wolle auf jeden Fall mit dem Deutschen reden, „der ist jetzt sicher sauer auf mich, aber damit komme ich klar“. FerrariTeamchef Maurizio Arrivabene fand den Zwischenfall „absolut inakzeptabel. Man kann einem einmal ins Auto fahren, aber gleich zweimal, nein, das ist nicht hinnehmbar.“ Von derartigen Ärgernissen war der einsam an der Spitze fahrende Rosberg weit entfernt. „Es war einfach ein großartiges Wochenende. Das Auto war fantastisch. Ich habe es draußen genossen, musste aber immer konzentriert bleiben“, sagte Rosberg, der mit dem siebenten Sieg in Folge in die Dimension von Rekordweltmeister Michael Schumacher und Italiens Ikone Alberto Ascari vorgedrungen ist. Nur Vettel liegt mit neun Siegen in Folge noch vor Kommentar q Rosberg. (sid) espekt, Nico Rosberg. Da war der Formel-1-Pilot schon als „ewiger Zweiter“ verschrien, als einer, der immer erst Gas gibt, wenn das Rennen um die Weltmeisterschaft schon längst gelaufen ist. Die drei Siege zum Ende der vorigen Saison kamen jedenfalls viel zu spät, um seinen Teamkollegen Lewis Hamilton gefährden zu können. Doch plötzlich, von vielen unerwartet, zeigt dieser 30-Jährige aus Wiesbaden eine Konstanz, mit der er der Konkurrenz mindestens einen gehörigen Schrecken einjagen dürfte. Die Saison ist noch jung, erst vier von 21 Rennen sind gefahren, also wäre es zu früh, den neuen König der Königsklasse zu feiern. Die Punkterechnung hat keine wirkliche Aussagekraft. Aber die ersten vier Grand Prix zu gewinnen, haben vor Rosberg nicht viele geschafft. Ayrton Senna, Nigel Mansell und Michael Schumacher starteten einst so durch zum Titel. Von Langeweile in der Formel 1 kann trotz Rosbergs momentaner Dominanz keine Rede sein. Andere sorgen für die Aufreger. In Sotschi traf es am Sonntag Sebastian Vettel, das heißt: Der Russe Daniil Kwat fuhr ihm zweimal ins Heck und sorgte für das schnelle Aus des Heppenheimers. Der war über den allzu frühen Boxenstopp alles andere als erfreut. Verständlicherweise. Schließlich sollte man voraussetzen, dass jemand, der einen Rennwagen steuern darf, etwas vom Autofahren versteht. Im Normalverkehr würde man fragen: Hast du deine Fahrerlaubnis im Lotto gewonnen? Im Ernst: Es ist doch auch das Unvorhersehbare, das den Reiz des Rundendrehens ausmacht. Technische Defekte gehören ebenso dazu wie Fahrfehler. Motorsport ist unberechenbar – und Rosberg deshalb noch lange nicht durch. mail [email protected] Polizei stoppt gewaltbereite Fans Rund um das Hessen-Derby in Darmstadt gibt es Schlägereien, die befürchteten Ausschreitungen können verhindert werden. Darmstadt. Eine Stadt im Ausnahmezustand: Rund um das hessische Derby in der Fußball-Bundesliga zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt ist es am Samstag zu zahlreichen Schlägereien und insgesamt etwa 530 vorläufigen Festnahmen gekommen. Die befürchteten schweren Krawalle blieben aus. „Obwohl sich sehr viele Personen mit Gewaltpotenzial in Darmstadt aufgehalten haben, ist aus Sicht der Polizei relativ wenig passiert“, erklärte Einsatzleiter Bernd Denninger. Demnach wurden vier Beamte leicht verletzt. Ein Fan, der sich einer Festnahme entziehen wollte, sei durch Pfefferspray verletzt und in einem Krankenhaus behandelt worden. Am Samstagmorgen hatte die Stadt Darmstadt das umstrittene Innenstadt-Verbot für Frankfurter Fans überraschend aufgehoben. Daraufhin versammelten sich zahlreiche Anhänger der Eintracht im Stadtzentrum. Immer wieder wurden Straßen vorübergehend gesperrt, auch der Busund Bahnverkehr war zeitweise behindert. Rund 1 700 Einsatzkräfte waren im Einsatz, um Ausschreitungen zu unterbinden. Unter anderem wurden etwa 100 gewaltbereite Frankfurter Fans von der Polizei gestoppt, in deren Fahrzeugen die Beamten Baseballschläger und andere Schlagwerkzeuge – darunter auch Metallstangen – fanden. Die gesamte Gruppe wurde zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam genommen. Eine weitere gewaltbereite Gruppe von rund 150 Eintracht-Anhängern randalierte im Darmstädter Zentrum. Es sei zu Sachbeschädigungen und Beleidigungen von Beamten gekommen. Zudem wurde Pyrotechnik abgebrannt. Gegen zwölf Personen ergingen Strafanzeigen, unter anderem wegen Körperverletzung, Verdacht auf Landfriedensbruch und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Ins Stadion durften keine Eintracht-Anhänger, weil der DFB nach den Ausschreitungen beim Hinspiel einen Ausschluss der Gästefans verfügt hatte. Trotzdem kam es auch dort gegen Ende des Spiels zu Zusammenstößen rivalisierender Fangruppen, da sich einige Frankfurt-Anhänger offensichtlich Karten im Internet besorgt hatten und ins Stadion gelangt waren. (dpa) 8 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 FUSSBALL-MIX |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Leicester City muss die Party verschieben Manchester. Leicester City hat den sensationellen Gewinn der englischen Meisterschaft vorerst verpasst. Die Mannschaft mit dem deutschen Abwehrspieler Robert Huth holte bei Manchester United ein 1:1. Sollte Verfolger Tottenham Hotspur am Montag allerdings nicht beim FC Chelsea gewinnen, wäre der erste Titel für Leicester perfekt. Manchester bleibt ohne den weiterhin verletzten Bastian Schweinsteiger auf Rang fünf. (dpa) Bayern ist schon Meister – bei den Frauen München. Einer Wiederholung steht beinahe nichts mehr im Wege, der FC Bayern kann wahrscheinlich wie im Vorjahr mit zwei Mannschaften auf dem Münchner Rathaus-Balkon feiern. Die Frauen haben ihren Titel erfolgreich verteidigt und vorzeitig ihre dritte Meisterschaft nach 1976 und 2015 perfekt gemacht. Das Team von Thomas Wörle bezwang Bayer Leverkusen mit 5:0 und ist an den noch ausstehenden beiden Spieltagen nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. (sid) Wolfsburg setzt sich im deutschen Halbfinale durch Beim Gang zu den Fans nach dem Schlusspfiff hielt sich Mats Hummels im Hintergrund. Die Pfiffe und Schmähgesänge gingen dem künftigen Münchner nahe. Auch aus den Transparenten sprach Wut. Fotos: dpa/Bernd Thissen (3) Sein schwerster Gang Dass Mats Hummels von den Dortmunder Fans ausgepfiffen wird, hat er auch Uli Hoeneß zu verdanken. Von Holger Schmidt S elbst die bitterbösen Schmähgesänge einiger Fans ertrug Mats Hummels erstaunlich gefasst. Zusammen mit seinen Teamgefährten wagte sich der abwanderungswillige Dortmunder Kapitän nach der 5:1-Gala über den VfL Wolfsburg vor die mächtige Südtribüne und applaudierte dem heimischen Anhang. Bei aller Souveränität ging ihm die Wut mancher Stadionbesucher dennoch nahe. „Ich bin der erste Spieler, der von den Fans ausgepfiffen wird, obwohl er noch nicht gewechselt ist“, erklärte er sichtlich aufgewühlt. Bei nahezu jedem seiner 123 Ballkontakte bekam er reichlich Unmut zu spüren. Zudem bekundeten einige Stadionbesucher mit einem großen Transparent („Der Kapitän geht als erster von Bord, am besten sofort“) ihren Wunsch nach einem raschen Abschied des vertraglich bis 2017 gebundenen Nationalspielers Richtung München. Als dann noch bitterböse Gesänge von der Südtribüne einsetzten, war auch die Geduld von Hans-Joachim Watzke aufgebraucht. „Mats ist ein astreiner Bursche, ein ganz großartiger Junge. Und wer den beleidigt, der hat eigentlich das Recht schon verspielt, zu uns zu gehören, weil das ist nicht Borussia Dortmund“, kommentierte der BVB-Geschäftsführer erbost, ließ aber auch durchblicken, wen er als Mitschuldigen an der Situation ausgemacht hat. Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß hatte tags zuvor erklärt: „Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen.“ Watzke hatte die Aussagen vor dem Spiel als „ein bisschen komisch“ bezeichnet und erklärt, er fände sie „nicht gut“. Nach dem Spiel wurde er ironisch. Er wolle Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe. Mats Hummels, Bald-Münchner die Tür geklopft hat und nicht umgekehrt. Wir haben gefragt, ob er sich einen Wechsel vorstellen könnte.“ Die schnellen Aussagen bei Sky wiederholte er fast wortgleich in der Interview-Zone. Rummenigge wollte es loswerden und ergänzte mit seltsamem Unterton, er habe „mit Uli gesprochen. Er hat‘s verstanden. Er ist jetzt informiert und aufgeklärt.“ Auch die Reaktion des wanderwilligen Innenverteidigers fiel eindeutig aus. „Ich habe mich nirgendwo angeboten“, wetterte Hummels. „Das ist der größte Humbug, Fakt ist, dass schon der FC Bayern bei Mats Hummels an die Tür geklopft hat und nicht umgekehrt. Karl-Heinz Rummenigge, Bayerns Vorstandschef |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| das Ganze „nicht weiter kommentieren, er hat im Moment keine Funktion im Verein, ist nur Edel-Fan. Mein Ansprechpartner ist Karl-Heinz Rummenigge. Der hat sich bisher korrekt verhalten.“ Hummels künftiger Boss bemühte sich derweil um Deeskalation. „Uli hat vielleicht was falsch verstanden“, sagte der Karl-Heinz Rummenigge: „Fakt ist, dass schon der FC Bayern bei Mats Hummels an den ich je gehört habe.“ Von einer neuen Eiszeit zwischen den beiden deutschen Spitzenklubs wollte aber niemand reden. Das Verhältnis sei „sehr seriös“, betonte Rummenigge. Er sei optimistisch, „dass wir eine seriöse Lösung finden“, und das noch vor dem Pokalfinale zwischen beiden Teams am 21. Mai. Watzke stellte zwar klar, dass es „keinen Transfer“ gebe, wenn die Dortmunder Keine Feier dahoam Der FC Bayern spielt nur remis. Die vertagte Party ist aber kein Thema – sondern nur Atletico. Kein Jubel über Europa Hertha BSC spielt nächste Saison definitiv international, aber wohl nicht in der Champions League. Von Christian Kunz Von Andreas Schirmer D M it der verschenkten Meisterfeier dahoam hielten sich die Bayern-Stars überhaupt nicht auf. Allen Beteuerungen zum Trotz waren die Münchner nicht nur vor, sondern erst recht nach dem Schlusspfiff der verpatzten Titelkür ganz und gar auf Atlético Madrid fokussiert. Statt nach der historischen vierten Meisterschaft in Serie mit Selbstvertrauen in den alles überstrahlenden Krimi in der Champions League zu starten, grübelten Thomas Müller & Co. selbst über ihre Form. „Wir müssen zugeben, dass aktuell die Geheimzutat in unserem Spiel ein bisschen fehlt. Jetzt müssen wir nachforschen, was das ist, und das am Dienstag zufügen“, sagte Torschütze Müller. „Wir müssen als Mannschaft ein richtiges Feuerwerk abbrennen.“ Keine Feier, keinen extra Schwung und (noch) kein Titel: Zuversicht versuchten die Münchner trotz des 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach zu vermitteln. „Wir werden hier mit 70 000 Zuschauern alles in die Waagschale legen und einen großen Kampf abliefern, das kann ich versprechen. Ich hoffe, dass dieser Kampf uns nach Mailand führt“, erklärte Bayern-Chef KarlHeinz Rummenigge. Die über weite Strecken magere Vorstellung einer fast komplett umgestellten Formation gegen Gladbach deutete Rummenigge kurzerhand zu Bayern-Gunsten. „Aus eigener Erfahrung weiß ich ein biss- Rückkehrer gegen Torschütze: Jérôme Boateng (r.) gegen André Hahn. chen: Wenn man etwas unzufriedener in solche großen Spiele geht, ist man manchmal noch aktiver“, sagte der frühere Weltklassestürmer. Immerhin durfte Jérôme Boateng nach 99 Tagen Wettkampfpause sein Comeback feiern. „Ich war natürlich glücklich, dass ich endlich wieder auf dem Platz stehen konnte“, sagte er zu seinem 68-MinutenEinsatz. Empfehlen konnte er sich für die Startelf gegen Madrid aber nicht. Dies ist jedoch nur ein Personalproblem bei den Münchnern. Wie vor einem Jahr sind Arjen Robben und Franck Ribéry im Halbfinale nicht fit. Robben fehlt wegen einer Adduktorenverletzung, Ribéry klagt seit Samstagvormittag über Rückenschmerzen. Ob der Franzose am Dienstag spielen kann, steht noch nicht fest. „Ich weiß es nicht. Wir werden alles probieren“, sagte Trainer Pep Guardiola. (dpa) Vorstellungen nicht „zu 100 Prozent“ realisiert würden. Er geht aber ebenfalls davon aus, „dass es relativ schnell eine Klärung gibt“. Hummels wünschte sich, „dass zeitnah eine Entscheidung fällt“. Dass der 27-Jährige noch eine Saison in Dortmund spielen wird, ist nach dem Pfeifkonzert auch schwer vorstellbar, selbst wenn er den Unmut gegen seine Person lokalisierte und einschränkte. „Das waren nicht die Fans. Es waren nur 300, die mich schon vorher nicht unbedingt geliebt haben. Die haben die Bühne genutzt. Ich habe gesehen, woher das kam.“ Die Dortmunder Mannschaft antwortete auf das ganze Theater mit einer Trotzreaktion. Trainer Thomas Tuchel sprach von einer „verschworenen Gemeinschaft“, die „Mats gut aufgefangen“ habe. So vertagte der BVB, der beste Bundesliga-Zweite aller Zeiten, durch den Fünfer-Pack sogar die Meister-Entscheidung. An den Titel glauben will bei fünf Punkten Rückstand und zwei ausstehenden Spielen aber niemand. „Ich glaube nicht, dass Bayern sich das nehmen lässt“, sagte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro: „Wir haben alles versucht, aber die Bayern waren eben stärker.“ Auch im Kampf um Hummels. (sid/mit dpa) ie Sonne strahlte über den Schenckendorffplatz, als die Europa-LeagueRückkehrer am Feiertag mit einem Lauf ihren Frust über die dritte Bundesliga-Niederlage nacheinander aus den Knochen schüttelten. Obwohl Hertha BSC in der kommenden Saison wieder auf der europäischen Bühne antreten darf, kam nach dem 1:2 am drittletzten Spieltag bei Bayer Leverkusen kein Jubel auf. „Der April war nicht unser Monat. Sechs Spiele, fünf Niederlagen – ich hoffe, die Jungs können in den letzten zwei Spielen das zeigen, was sie hier erst nach dem 0:2-Rückstand gezeigt haben“, sagte Trainer Pal Dardai. Während Bayer mit dem siebenten Liga-Sieg nacheinander den direkten Einzug in die Champions League perfekt machte, rutschte Hertha erstmals seit November des Vorjahres aus den Top Vier. Die Chance auf eine Rückkehr in die wirtschaftlich lukrative Königsklasse, in der die Berliner bisher nur 1999/2000 gespielt hatten, ist damit auf ein Minimum geschrumpft. „In den letzten beiden Spielen wollen wir auf die Siegerstraße zurückkehren, um Platz fünf zu festigen“, gab Kapitän Fabian Lustenberger das neue Ziel vor: „Wir sind nicht in der Position, Platz vier anzugreifen.“ Vor allem eine schwache Startphase mit vielen Fehlern verhinderte einen Berliner Punktgewinn in Leverkusen. „Vor den Gegentoren waren wir in den Zweikämpfen zu brav. Wir müssen aggressiver verteidigen“, erklärte Manager Michael Preetz. Dass die Führung irregulär zustande gekommen war, spielte am Ende keine Rolle mehr. „Vor dem 0:1 steht Bellarabi beim Einwurf gefühlt zwei Meter im Feld“, beschwerte sich Lustenberger: „Aber wir haben es selber vergeigt.“ Die Europa League ist Hertha dank der Ausrutscher der Konkurrenz nicht mehr zu nehmen. „Wir hätten uns noch mehr freuen können, wenn wir einen Punkt oder einen Sieg mitgenommen hätten. Jetzt haben mindesten Platz sieben. Das hätten wohl niemand auf dem Zettel gehabt“, sagte Lustenberger. Den Höhenflug der Hinrunde konnten die Berliner im Frühjahr nicht fortsetzen. „Ich glaube, das hat etwas mit dem positiven Druck wegen der Champions League zu tun. Die Jungs können damit nicht umgehen“, bemerkte Dardai. Erst mit dem Anschlusstreffer von Torjäger Vedad Ibisevic kämpften sich die Gäste in die Partie und brachte die Gastgeber in Bedrängnis. Zumal Schlussmann Rune Jarstein überragend hielt. „Es war eine gute und intensive Partie. Vom Spielverlauf hätten wir ein Unentschieden verdient gehabt“, meinte Dardai. (dpa) Fünf Niederlagen in sechs Spielen kassierte Trainer Pal Dardai zuletzt mit Hertha. Foto: dpa/R. Weihrauch Frankfurt/Main. Die Frauen des VfL Wolfsburg stehen zum dritten Mal im Finale der Champion League. Nach dem 4:0 vor einer Woche im Halbfinal-Hinspiel konnte der Bundesliga-Zweite ein 0:1 beim Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt verschmerzen. Im Endspiel am 26. Mai im italienischen Reggio Emilia trifft Wolfsburg auf ein französisches Team. Paris Saint-Germain und Olympique Lyon ermitteln am Montag in der französischen Hauptstadt den zweiten Finalisten. Das Hinspiel hatte Lyon mit 7:0 gewonnen. (dpa) Leno wechselt nicht zu RB und bleibt in Leverkusen Leverkusen. Torwart Bernd Leno hält Bayer Leverkusen vorerst die Treue. Der 24-Jährige macht von seiner Ausstiegsklausel im bis 2018 laufenden Vertrag nicht Gebrauch. Nach Vereinsangaben wird er auch in der kommenden Saison beim Werksklub spielen, was nach 2017 geschieht, ist offen. Für 18 Millionen Euro Ablöse hätte Leno gehen können, Stichtag der Ausstiegsklausel war der 30. April. RB Leipzig hatte ein prinzipielles Interesse gezeigt. (sid) Talent von Hannover 96 stirbt bei Verkehrsunfall Hannover. Offensiv-Talent Niklas Feierabend von Bundesliga-Absteiger Hannover 96 ist am Sonntag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Das bestätigten die Niedersachsen auf ihrer Homepage. Bei dem Unfall starben insgesamt drei Personen, Feierabend saß auf der Rückbank. Der 19-Jährige hatte im Februar einen Profivertrag erhalten, im Winter war er mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Belek gereist. Das Regionalliga-Spiel von Hannover 96 II wurde abgesagt. (sid) BUNDES LIGA , 32. SPIELTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Bayern München – Bor. Mönchengladbach 1:1 (1:0) SR: Siebert (Berlin). Zu.: 75 000 (ausverkauft). Tore: 1:0 Müller (6.), 1:1 Hahn (72.). p Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg 5:1 (2:0) SR: Hartmann (Wangen im Allgäu). Zu.: 81 359 (ausverkauft). Tore: 1:0 Kagawa (7.), 2:0 Ramos (9.), 3:0 Reus (59.), 4:0 Aubameyang (77.), 5:0 Aubameyang (78.), 5:1 Schürrle (86.). p Bayer Leverkusen – Hertha BSC 2:1 (2:1) SR: Stieler (Hamburg). Zu.: 30 210 (ausverkauft). Tore: 1:0 Brandt (2.), 2:0 L. Bender (16.), 2:1 Ibisevic (21.). p Hannover 96 – FC Schalke 04 1:3 (1:2) SR: Perl (Pullach im Isartal). Zu.: 46 900. Tore: 0:1 Choupo-Moting (11.), 1:1 Sobiech (20.), 1:2 Huntelaar (45.), 1:3 Schöpf (80.). p 1899 Hoffenheim – FC Ingolstadt 2:1 (1:1) SR: Dankert (Rostock). Zu.: 26 561. Tore: 0:1 Lex (17.), 1:1 Uth (37.), 2:1 Amiri (84.). Bes. Vork.: Nyland (Ingolstadt) hält Foulelfmeter von Kramaric (53.). p FSV Mainz 05 – Hamburger SV 0:0 SR: Winkmann (Kerken). Zu.: 34 000 (ausverkauft). p Darmstadt 98 – Eintracht Frankfurt 1:2 (1:0) SR: Gräfe (Berlin). Zu.: 14 800 (ausverkauft). Tore: 1:0 Vrancic (12.), 1:1 Hasebe (56.), 1:2 Aigner (83.). Bes. Vork.: Hradecky (Frankfurt) hält Foulelfmeter von Wagner (20.). p FC Augsburg – 1. FC Köln 0:0 SR: Welz (Wiesbaden). Zu.: 30 144. Gelb-Rot: – / Lehmann (57./Foulspiel). Werder Bremen – VfB Stuttgart Mo., 20.15 1. Bayern München 2. Borussia Dortmund 3. Bayer Leverkusen 4. Mönchengladbach 5. Hertha BSC 6. FC Schalke 04 7. FSV Mainz 8. 1. FC Köln 9. FC Ingolstadt (N) 10. VfL Wolfsburg 11. Hamburger SV 12. FC Augsburg 13. TSG Hoffenheim 14. SV Darmstadt (N) 15. VfB Stuttgart 16. Eintracht Frankfurt 17. Werder Bremen 18. Hannover 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 31 32 31 32 26 24 17 15 14 14 13 10 10 10 10 9 9 8 9 8 8 6 4 5 6 4 7 6 7 11 10 9 8 10 10 11 6 9 7 4 2 3 9 13 11 12 12 11 12 13 14 13 13 13 16 15 16 22 75:15 80:31 52:36 63:49 41:40 46:47 43:41 36:40 30:37 43:48 37:44 40:48 38:49 36:50 46:63 33:51 43:63 29:59 82 77 57 49 49 48 46 41 40 39 38 37 37 35 33 33 31 22 SPORT M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| Nürnberg sei Dank Dreimal in Folge gewinnt RB Leipzig kein Spiel, kann am Sonntag aber dennoch im eigenen Stadion aufsteigen. Von Anne Grimm D Szenen wie diese zeichnen Stefan Kutschke (r.) aus: Dynamos Stürmer setzt Aues Torwart Martin Männel unter Druck, erobert den Ball, passt zu Marvin Stefaniak – doch der zögert mit dem Abschluss einen Tick zu lange, Männel ist wieder da. Foto: Robert Michael Der Angriff des Stürmers Stefan Kutschke gelingt zwar gegen Aue kein Tor, trotzdem macht er auf sich aufmerksam. Von Sven Geisler E s geht ihm wie den anderen. „Die Freude ist ein bisschen getrübt“, sagt Stefan Kutschke nach Dynamos 1:1 gegen Aue. Vielleicht ist der Angreifer sogar am meisten geknickt, auch wenn er angesichts seiner Leistung dazu eigentlich keinen Grund hätte. Aber ihm bleibt eben das versagt, wofür er sich in der Sturmspitze aufreibt, seinen Körper geschickt einsetzt, Kilometer schrubbt: ein Tor. Als er trifft, hat Schiedsrichter Markus Schmidt schon gepfiffen, Justin Eilers hatte zuvor im Abseits gestanden. Es wäre die Führung gewesen. Darüber ärgert er sich weniger als über seine anderen Möglichkeiten, die er nicht nutzen konnte. „Es tut mir leid für die Mannschaft, für die Fans.“ Mal kommt er nicht richtig an den Ball, mal hält der Torwart stark, mal fehlen ein paar Zentimeter. Was Kutschke im Abschluss auch versucht – sein drittes Saisontor will ihm nicht gelingen. „Das war ausschlaggebend dafür, dass wir nicht gewonnen haben.“ Das mag stimmen und ist doch bestenfalls die halbe Wahrheit. Chancen hatten schließlich auch andere. Außerdem greift dieser Spruch, wonach Stürmer an ihren Toren gemessen werden, schon lange zu kurz. Kutschke ist mehr wert für dieses Team, weil er sich mit vollem Körpereinsatz in dessen Dienst stellt: vorn wie hinten. „Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich auf der Zehn spielen müsste, drei Mann ausspiele und dann ein Tor schieße“, schätzt sich Kutschke ein. „Ich will der Mannschaft helfen – das zählt.“ So einer, möchte man meinen, sollte einen Stammplatz haben. Doch der 27 Jahre alte Dresdner, der in der Jugend für Laubegast spielte und mit den Dynamo Ultras Choreografien gebastelt hat, steht nur deshalb in der Startelf, weil Pascal Testroet seine Sehnenreizung in der Ferse endlich auskurieren soll. Kutschke hat gegen Aue erst seinen zweiten 90-Minuten-Einsatz für die Schwarz-Gelben. Dabei war er in der Winterpause sicher mit anderen Hoffnungen vom 1. FC Nürnberg in seine Heimatstadt zurückgekehrt. „Das Wichtigste für uns und für ihn war, das er die Rolle angenommen hat“, meint Uwe Neuhaus, und der Trainer beschreibt die Situation: „Er kam von einem Zweitligisten, bei dem er selten gespielt hatte, wollte also mehr Spielpraxis bekommen. Trotzdem hat er mit seinem Verhalten signalisiert, dass er akzeptiert und anerkennt, welche Saison Paco (Testroet/d. A.) gespielt hat.“ Der steht mit nun 18 Treffern auf Platz drei der Torjägerliste. „Im System Das Dynamo-Zeugnis: Überwiegend stark mit einem Stürmer ist es schwer, reinzukommen“, sagt Neuhaus. „Das sagt ihm sein gesunder Menschenverstand.“ Kutschke zieht sogar den Hut, wie er sagt, vor der Leistung von Testroet und der Mannschaft. Deshalb will er das Unentschieden gegen Aue „richtig einordnen“, auch wenn er sagt: „Jeder von uns wollte heute gewinnen. In der Stadt wurde man vorher immer wieder darauf angesprochen: Bitte holt uns den Derbysieg.“ Dass es damit nicht geklappt hat, ist jedoch definitiv kein Grund, Trübsal zu blasen. „Wir sind mit Abstand Drittliga-Meister geworden, haben allen Grund zu feiern“, meint Kutschke. Den Wechsel nach Dresden habe er bisher zu keiner Sekunde bereut, hat er dem Stadionmagazin Kreisel gesagt. „Ich wollte den Spaß am Fußball zurück, und das verbinde ich nicht ausschließlich mit meinen bisherigen Einsatzzeiten.“ Er darf darauf hoffen, auch die letzten beiden Spiele dieser Saison von Anfang an bestreiten zu dürfen. Aber das soll nur der Anfang sein. „Ich denke schon, dass er nächste Saison angreifen wird“, meint der Trainer – und kündigt an: „Die Karten werden zwar nicht total neu gemischt, aber jeder hat wieder seine Chance, auf sich aufmerksam zu machen“. Kutschke fängt damit schon jetzt an. Stefan Kutschke: Zur Bestnote fehlt ihm nur ein Tor – sein Treffer zählt nicht, weil Eilers vorher im Abseits steht. Hätte es verdient gehabt. Marvin Ste- Justin Eilers: In faniak: Als Männel den Ball verliert, zögert er zu lange mit dem Abschluss (22.). Leitet dafür gedankenschnell mit Freistoß das 1:0 ein. Hälfte eins mit zwei Halbchancen, bleibt immer aktiv – aber der Assist nach Flanke auf Kutschke ihm verwehrt. Aias Aosman: Beginnt auffäl- Quirin Moll: Für den grippekranken Lumpi Lambertz in der Startelf. Ungewöhnlich viele Fehlpässe, auch beim Gegentor nur als Begleiter unterwegs. lig spielfreudig, aber die Luft ist bei ihm ziemlich schnell raus. Kann diesmal keine Akzente setzen. Marco Hartmann: Der Ki- lometerfresser mit beispielhafter Konsequenz im Zweikampfverhalten, auch wenn er Gelb sieht. Goldwert als Lückenschließer. Fabian Müller: Wieder ein paar Ballverluste im Vorwärtsgang. Investiert viel, der Ertrag bleibt überschaubar. Gehört beim 1:1 zu den Unentschlossenen. Michael Hefele: Lässt den Worten Taten folgen und zeigt, dass er weiter alles für Dynamo gibt. Auch das Tor macht er nach Ansage – im SZ-Gespräch. Tim Väyrynen: Kommt als zweite Spitze und braucht keine Anlaufzeit, hat gleich einige gute Aktionen, auch wenn das 2:1 nicht fällt. Nicht zu bewerten: Jim-Patrick Müller, Fabian Holthaaus. (SZ/-ler) Guiliano Modica: Wie immer zweikampfstark, manchmal übertreibt er es aber mit dem Ballhalten, was zu dem einen oder anderen Fehlpass führt. Niklas Kreuzer: Wird nicht müde, rennt die rechte Seite rauf und runter, bereitet mit einem frechen Lupfer das 1:0 vor. Schon in der Form für Liga zwei. Patrick Wiegers: Entfacht schon mal den Konkurrenzkampf für die neue Saison: Hält in der ersten Halbzeit dreimal stark, beim Gegentreffer machtlos. SZ-Noten: 1 = überragend; 2 = stark; 3 = solide; 4 = mangelhaft; 5 = enttäuschend; 6 = indiskutabel er Sekt für den Bundesliga-Aufstieg bleibt kalt gestellt: RB Leipzig wurde für das ernüchternde 1:1 gegen Arminia Bielefeld nicht bestraft und kann schon am Sonntag sein großes Ziel erreichen. Verfolger 1. FC Nürnberg verlor in Braunschweig und steht zwei Spieltage vor Saisonende weiterhin fünf Zähler hinter den zweitplatzierten Rasenballern. „Ich habe der Mannschaft in der Kabine direkt nach dem Spiel gesagt, dass es nach Freiburg nur noch eine andere Mannschaft gibt, die es aus eigener Kraft schaffen kann. Nämlich wir“, sagte Trainer Ralf Rangnick. Um im nächsten Anlauf ganz sicher die Korken knallen zu lassen, braucht RB am kommenden Sonntag gegen den Karlsruher SC nach drei Partien ohne Dreier endlich einen Sieg. „Wir haben wieder eine normale Woche vor uns. Danach haben wir immer über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht“, kündigte Coach Rangnick an. Die kurze Pause zwischen dem Montagsspiel in Kaiserslautern und der Freitagspartie gegen Bielefeld machte der 57-Jährige als einen Grund dafür aus, warum sein Team nach dem Ausgleich der Arminia in der letzten Phase des Spiels nicht noch einmal mit aller Wucht zurückschlug. Dabei dürfte die entscheidende Frage für den nächsten Matchball im heimischen Stadion sein: Kann die junge Truppe mit dem großen Aufstiegsdruck und den hohen Erwartungen umgehen? Gegen Bielefeld spielte das Team zu Beginn angesichts von Motivationsvideos, Ansprachen und Fan-Choreografie noch wie im Rausch, doch die Euphorie schlug spätestens beim Ausgleich in der 60. Minute in Angst um. Erneut ließ sich RB von nur einem Gegentor aus der Bahn werfen. „Man hat schon gemerkt, dass wir dann ein paar Gedanken zu viel im Kopf hatten und uns das Leben durch eigene Fehler selbst schwer gemacht haben“, beschrieb Dominik Kaiser die Situation nach dem 1:1 und gab zu: „Da haben wir einen leichten Knacks davongetragen.“ Doch der Kapitän ist überzeugt, dass die Nervenstärke für den Endspurt da ist: „Wir haben genug Qualität in den vergangenen Monaten gezeigt, um dem Druck, den wir jetzt haben, standzuhalten.“ Stürmer Yussuf Poulsen meint: „Der Druck für Nürnberg ist viel größer als für uns. Aber das ist auch egal. Solche Fehler, wie wir sie gegen Bielefeld gemacht haben, dürfen uns in Zukunft nicht passieren.“ Kaiser fordert für die letzten zwei Partien, endlich mal wieder die Null zu halten, das gelang den Leipzigern nun schon seit neun Spielen nicht. „Das müssen wir abstellen, und dann werden wir vor vollem Haus gegen den KSC gewinnen“, powert Kaiser. Leipzig würde mit dem Erfolg nach 22 Jahren Abstinenz wieder auf die große Fußballbühne zurückkehren. (dpa) Hansa berappelt sich und schafft Klassenerhalt Rostock. Diesmal muss der FC Hansa nicht bis zum letzten Spieltag zittern. Mit einem verdienten 3:1-Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt machten die Rostocker am Samstag den Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga perfekt. Die Treffer erzielten Stephan Andrist, Jens Möckel mit einem Eigentor und Marcel Ziemer. Vor 14 600 Zuschauern im Ostseestadion kam Erfurt durch ein Eigentor von Christian Dorda zwischenzeitlich heran. Für Hansa-Trainer Christian Brand eine kritische Phase: „Der Anschlusstreffer hat uns aber etwas aus der Bahn geworfen.“ Zwingende Aktionen der Gastgeber waren fortan kaum zu sehen, aber Erfurt blieb ebenfalls harmlos. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, monierte RWECoach Stefan Krämer. „So haben wir das Spiel verdient verloren.“ Mit der Niederlage ist die Serie der Thüringer gerissen, die zuvor viermal in Folge gewonnen hatten. Ziemer machte für Rostock nach starker Vorarbeit seines Sturmpartners Melvin Platje den Deckel drauf. „Die Jungs haben sich gut gefangen, in der zweiten Halbzeit Gas gegeben – und das hat gereicht“, meinte Brand nach dem wichtigen Sieg. (dpa, SZ) OSTALGIE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Wollitz nach Niederlage sauer auf Schiedsrichter Cottbus. Die Emotionen kochten nach dem Abpfiff beim Cottbuser Cheftrainer ClausDieter Wollitz hoch. „Der SchiedsrichterAssistent hatte beste Sicht auf die Situation, trotzdem blieb seine Fahne unten. Die Fernsehbilder zeigen ganz klar die Regelwidrigkeit“, sagte er nach dem siegbringenden 2:1-Abseitstor der Würzburger: „Wenn das irgendwann in der Saison passiert, redet kaum jemand drüber. Aber in unserer Situation ist das doppelt bitter.“ Energie bangt um den Ligaverbleib. (dpa) Beck trifft und setzt sich von Testroet ab Magdeburg. Ein bisschen hatte Jens Härtel nach dem Tor-Festival doch zu kritisieren. „Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann ist es der Fakt, dass es am Ende nur 4:0 hieß“, meinte Magdeburgs Coach. Sein Topstürmer Christian Beck traf immerhin einmal und setzte sich im Kampf um die Torjägerkanone mit nun 19 Treffern allein auf Platz zwei, den er sich zuvor mir Dynamos Pascal Testroet geteilt hatte. Auf den führenden Justin Eilers fehlen dem 28-Jährigen aber noch zwei Treffer. (dpa/SZ) Halle verliert in Stuttgart und Talent Jansen Stuttgart. Nach der 0:1-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers haderte HFC-Trainer Rico Schmitt nicht mit dem Ergebnis: „Die Kickers waren heute das eine Tor besser.“ Enttäuscht zeigte sich der 47-Jährige dagegen, dass Max Jansen eine Vertragsverlängerung ablehnte und den Klub verlassen wird. Schmitt hatte den 22-Jährigen, dem er ein Riesenpotenzial bescheinigt, als eine seiner ersten Amtshandlungen zum Kapitän ernannt. (dpa) p Dynamo Dresden – Erzgebirge Aue 1:1 (1:0) Dynamo: Wiegers – Kreuzer, Modica, Hefele, Fa. Müller – Hartmann – Stefaniak (87. Holthaus), Moll (70. Väyrynen), Aosman (77. J.-P. Müller), Eilers – Kutschke. Aue: Männel – Rizzuto, S. Breitkreuz, Riedel, Hertner – Riese, Tiffert – Skarlatidis (88. Wegner), Kvesic (76. Samson), N. Adler (62. Soukou) – Köpke. SR: Schmidt (Stuttgart). Zu.: 29 653. Tore: 1:0 Hefele (26.), 1:1 Kvesic (66.). Gelb: Stefaniak, Hartmann / N. Adler, Kvesic, S. Breitkreuz. p Fortuna Köln – Chemnitzer FC 0:3 (0:1) SR: Kornblum (Furth im Wald). Zu.: 1 776. Tore: 0:1 Cincotta (22.), 0:2, 0:3 Frahn ( (68., 70.). p VfL Osnabrück – Werder Bremen II 3:1 (3:0) SR: Börner (Iserlohn). Zu.: 8 891. Tore: 1:0 Alvarez (19.), 2:0 Ornatelli (23.), 3:0 Pisot (40./Handelfmeter), 3:1 Hilßner (79.). p Stuttgarter Kickers – Hallescher FC 1:0 (1:0) SR: Günsch (Marburg). Zu.: 4 270. Tor: 1:0 Berko. p VfR Aalen – FSV Mainz 05 II 3:2 (1:2) SR: R. Kempter (Sauldorf). Zu.: 4 259. Tore: 1:0 R. Müller (4.), 1:1 Klement (15.), 1:2 Costly (32.), 2:2 Ojala (59./Handelfmeter), 3:2 Morys (67.). Rot: Hack (HFC/4.) wg. Tätlichkeit. Bes. Vorkommnisse: Bernhardt (Aalen) hält Foulelfmeter von Saller (7.), Huth (Mainz) hält Foulelfmeter von Klauß (23.). p Hansa Rostock – Rot-Weiß Erfurt 3:1 (2:1) SR: Gerach (Landau in der Pfalz). Zu.: 14 600. Tore: 1:0 Andrist (8.), 2:0 Möckel (10./Eigentor), 2:1 Dorda (27./Eigentor), 3:1 Ziemer (54.). p Energie Cottbus – Würzburger Kickers 1:2 (1:0) SR: Ittrich (Hamburg). Zu.: 5 903. Tore: 1:0 Sukuta-Pasu (14.), 1:1 Soriano (62.), 1:2 Fennell (68.). p Holstein Kiel – VfB Stuttgart II 1:0 (0:0) SRin: Hussein (Bad Harzburg). Zu.: 4 533. Tor: 1:0 Lewerenz (89.). Bes. Vork.: Uphoff (VfB II) hält Foulelfm. von Czichos (64.). p 1. FC Magdeburg – SG Sonnenhof Großaspach 4:0 (2:0) SR: Siewer (Drolshagen). Zu.: 20 532. Tore: 1:0 M. Niemeyer (29.), 2:0 Beck (36.), 3:0 Farrona-Pulido (52.), 4:0 Löhmannsröben (86.). p SV Wehen Wiesbaden – Preußen Münster 0:2 (0:1) SR: Badstübner (Windsbach). Zu.: 2 814. Tore: 0:1 P. Hoffmann (23.), 0:2 Laprévotte (90.). 1. Dynamo Dresden 2. Erzgebirge Aue (A) 3. Würzburger Kickers (N) 4. VfL Osnabrück 5. SG S. Großaspach 6. 1. FC Magdeburg (N) 7. Preußen Münster 8. Chemnitzer FC 9. Holstein Kiel 10. Rot-Weiß Erfurt 11. Hansa Rostock 12. Fortuna Köln 13. Hallescher FC 14. VfR Aalen (A) 15. Stuttgarter Kickers 16. FSV Mainz II 17. Energie Cottbus 18. Werder Bremen II (N) 19. Wehen Wiesbaden 20. VfB Stuttgart II 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 19 17 15 14 14 13 12 13 12 13 11 13 12 10 11 10 8 9 7 7 15 13 15 14 12 14 13 10 11 8 13 7 9 14 10 12 14 10 16 10 2 6 6 8 10 9 11 13 13 15 12 16 15 12 15 14 14 17 13 19 70:32 37:21 41:24 44:36 57:44 48:36 41:35 49:45 43:43 44:49 39:43 53:66 44:44 33:35 38:50 41:45 29:49 39:55 31:47 37:59 72 64 60 56 54 53 49 49 47 47 46 46 45 44 43 42 38 37 37 31 10 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 Stahl wieder auf Kurs Riesaer gewinnen 2:1 in Eilenburg. Kamenz verteidigt Spitze, will aber nicht aufsteigen. Chemie Leipzig mit viel Mühe. Von Jürgen Schwarz Ohne zu spielen, hat sich der Radebeuler BC (4.) in der Fußball-Landesklasse Ost die drei Punkte gesichert. Die Heimpartie der Karl-May-Städter war vom Sächsischen Fußball-Verband am Freitag kurzfristig abgesetzt worden. Staffelleiter Klaus-Jürgen Berger: „Zschachwitz stellte den Antrag, das Spiel abzusetzen, da sie keine vollzählige Mannschaft hatten. Ich setzte das Spiel ab und stellte den Antrag beim Sportgericht, ein Verfahren einzuleiten, um die Wertung des Spiels festzulegen.“ Testspiel im Sommer angeboten Riesas 2:0-Torschütze Marcel Fricke schirmt den Ball vor dem Eilenburger Maximilian Röhrborn ab. hob das Leder gekonnt über FCE-Keeper Marco Sujica (1:0). Eilenburg, ohne Ideengeber Adam Fiedler (gesperrt) und Flügelflitzer Dennis Kummer (verletzt), tat sich lange schwer. Stahl kontrollierte die Partie. Nach dem Wechsel drehte der FCE auf. Branden Stelmak hatte das 1:1 auf dem Kopf, scheiterte aber an Marcus Hesse. Da- gegen schlug Riesa eiskalt zu. Philipp Sauer verdribbelte den Ball und Marcel Fricke bedankte sich für die Einladung mit dem 2:0. Die Gastgeber kämpften nun mit dem Mut der Verzweiflung. René Winkler legte in der 75. Minute für Stelmak auf, der seine dritte Chance zum 1:2 nutzte. Es folgte eine stürmische Schlussphase, in der die Riesaer FUSSBALL ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| BUNDESLIGA,, FRAUEN,, 20. SPIELTAG Werder Bremen – SGS Essen 1. FC Köln – Turbine Potsdam Bayern München – Bayer Leverkusen SC Freiburg – SC Sand 0:6 (0:1) 3:2 (0:1) 5:0 (2:0) 4:1 (1:0) 2. BUNDESLIGA,, 32. SPIELTAG p Eintracht Braunschweig – 1. FC Nürnberg 3:1 (1:0) SR: Kampka (Mainz). Zu.: 21 145. Tore: 1:0 Khelifi (43.), 2:0 Reichel (59.), 3:0 Sauer (66.), 3:1 Burgstaller (78.). p SpVgg Greuther Fürth – 1. FC Heidenheim 0:2 (0:1) SR: Aarnink (Nordhorn). Zu.: 9 390. Tore: 0:1 Leipertz (6.), 0:2 Thomalla (57.). SC Paderborn – SC Freiburg 1:2 (0:0) RB Leipzig – Arminia Bielefeld 1:1 (1:0) 1. FC Union Berlin – VfL Bochum 1:0 (0:0) FC St. Pauli – 1860 München 0:2 (0:1) FSV Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern 1:4 (1:1) MSV Duisburg – Fortuna Düsseldorf 2:1 (0:0) Karlsruher SC – SV Sandhausen Mo., 18.30 1. SC Freiburg (A) 32 21 6 5 72:37 69 2. RB Leipzig 32 19 7 6 52:31 64 3. 1. FC Nürnberg 32 17 8 7 66:41 59 4. FC St. Pauli 32 14 8 10 40:36 50 5. VfL Bochum 32 12 12 8 50:35 48 6. Union Berlin 32 12 10 10 54:47 46 7. 1. FC Heidenheim 32 11 12 9 40:34 45 8. Eintracht Braunschweig 32 11 10 11 41:34 43 9. Karlsruher SC 31 11 10 10 31:34 43 10. SpVgg Greuther Fürth 32 12 7 13 45:51 43 11. Kaiserslautern 32 11 9 12 44:41 42 12. SV Sandhausen* 31 12 6 13 37:42 39 13. Arminia Bielefeld (N) 32 7 17 8 35:38 38 14. 1860 München 32 7 10 15 30:44 31 15. Fortuna Düsseldorf 32 7 8 17 29:47 29 16. FSV Frankfurt 32 7 8 17 31:57 29 17. MSV Duisburg (N) 32 6 10 16 29:52 28 18. SC Paderborn (A) 32 6 10 16 28:53 28 * Drei Punkte Abzug wegen Lizenzverstößen. REGIONALLIGA,, 31. SPIELTAG TSG Neustrelitz – ZFC Meuselwitz Hertha BSC II – Viktoria 89 Berlin RB Leipzig II – FC Schönberg VfB Auerbach – FSV Zwickau FC Oberlausitz – Carl Zeiss Jena SV Babelsberg – Germania Halberstadt FSV Luckenwalde – Optik Rathenow Wacker Nordhausen – Budissa Bautzen 1. FSV Zwickau 31 21 2. Berliner AK 07 30 19 3. Wacker Nordhausen 31 16 4. FCO Neugersdorf (N) 31 14 5. Carl Zeiss Jena 31 14 6. BFC Dynamo 31 15 7. Hertha BSC II 31 13 8. SV Babelsberg 31 11 9. VfB Auerbach 30 12 10. TSG Neustrelitz 31 13 11. RB Leipzig II (N) 31 11 12. FC Schönberg (N) 31 9 13. Viktoria Berlin 31 8 14. Budissa Bautzen 31 7 15. ZFC Meuselwitz 31 9 16. FSV Luckenwalde (N) 31 8 17. Halberstadt 31 6 18. Optik Rathenow 31 3 5 8 10 9 8 4 8 13 8 5 8 9 11 12 6 2 5 7 5 3 5 8 9 12 10 7 10 13 12 13 12 12 16 21 20 21 OBERLIGA,, 25. SPIELTAG FSV Barleben – VfL Halle 96 VFC Plauen – FC Inter Leipzig Union Sandersdorf – SSV Markranstädt FC Carl Zeiss Jena II – Energie Cottbus II 1. FC Lok Leipzig – Einheit Rudolstadt Askania Bernburg – SV Schott Jena Bischofswerdaer FV – FC Eisenach 1. 1. FC Lok Leipzig 24 17 2. FC International Leipzig (N) 25 16 3. Bischofswerdaer FV (N) 25 13 7 4 8 0 5 4 1:0 (0:0) 0:0 2:1 (1:0) 2:2 (2:0) 1:1 (1:1) 1:0 (0:0) 2:0 (0:0) 2:1 (2:1) 69:28 68 56:17 65 56:34 58 48:38 51 38:27 50 58:46 49 49:52 47 44:29 46 46:37 44 44:40 44 47:44 41 36:45 36 42:58 35 42:42 33 31:54 33 29:74 26 33:67 23 25:61 16 2:2 (1:0) 0:3 (0:2) 1:0 (0:0) 4:0 (1:0) 3:1 (2:1) 0:0 4:1 (2:0) 58:11 58 58:24 52 46:26 47 Fußball-Landesklasse Ost Heimspiel gegen Zschachwitz wird abgesetzt, weil die Gäste nicht genügend Spieler haben. O ffensichtlich haben sich die Stahl-Fußballer an ihren neuen Cheftrainer Andreas Pach gewöhnt, sind nun in der Lage, taktische Vorgaben besser umzusetzen. Nach dem 1:0-Heimsieg über die BSG Chemie Leipzig lösten die Riesaer auch die schwierige Aufgabe in Eilenburg mit Bravour (2:1). Damit ist Stahl wieder auf Aufstiegskurs, hält den 6-Punkte-Rückstand auf Einheit Kamenz. Die Lessingstädter, die Rapid Chemnitz überrannten (6:2), wollen bekanntlich nicht aufsteigen. Neben Riesa, Eilenburg und Chemie Leipzig hat auch der FC Grimma für die NOFV-Oberliga gemeldet. Aus diesem Quartett wird ein Team als Sieger hervorgehen. Bekanntlich hatte es der Sächsischen Fußball-Verband (SFV) abgelehnt, einen zweiten Aufsteiger, der bei einer bestimmten Konstellation möglich wäre, aufsteigen zu lassen. Die SFV-Verantwortlichen befürchten einen Niveauverlust in der 6. Liga. Bitter ist nur, dass beispielsweise in der Landesklasse Mitte ein Verein aufsteigen darf, aber keiner will. In der Landesliga wollen gleich vier Clubs nach oben, aber der SFV gibt nur einen Aufstiegsplatz frei – statt möglicherweise zwei. Verstehen muss das der Fußballfan nicht unbedingt. Zurück zum Spiel der Riesaer vor immerhin 301 zahlenden Zuschauern im Eilenburger Ilburgstadion. „Riesa braucht jeden Punkt und kann sich nicht nur hinten rein stellen. Vielleicht liegt uns das besser“, hoffte FCE-Trainer Nico Knaubel vor dem Anpfiff. Johannes Runge (20.) und Marcel Fricke (68.) brachten die BSG Stahl mit 2:0 in Führung, ehe Branden Stelmark in der 75. Minute verkürzte. Bereits das Hinspiel war mit 4:0 deutlich an Riesa gegangen. Bei Stahl kehrten Torhüter Marcus Hesse und Georg Balatka nach Sperren ins Team zurück, Michael Gallwitz feierte sein Startelf-Debüt in dieser Saison. Die Riesaer drückten von Beginn auf das Tempo. Runge nutzte eine Eilenburger Ballverlust und RBC bekommt kampflos die Punkte 4. FC Carl Zeiss Jena II 5. Einheit Rudolstadt 6. Union Sandersdorf 7. VfL Halle 8. SSV Markranstädt 9. Energie Cottbus II 10. FSV Barleben (N) 11. TV Askania Bernburg 12. Rot-Weiß Erfurt II 13. VFC Plauen (A) 14. SV Schott Jena 15. Wismut Gera (N) 16. FC Eisenach 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 24 25 12 10 11 10 10 11 9 8 7 7 8 3 2 6 8 5 6 6 3 6 8 7 6 3 5 2 7 7 9 9 9 11 10 9 11 12 14 16 21 60:35 36:26 40:39 54:40 38:35 48:52 42:38 33:32 41:50 38:59 34:57 26:58 15:85 42 38 38 36 36 36 33 32 28 27 27 14 8 LANDESLIGA,, 24. SPIELTAG p FSV Zwickau II – Heidenauer SV 2:6 (0:2) SR: Eckart (Döbeln). Zu.: 43. Tore: 0:1 F. Wagner (23.), 0:2 Dobrowolski (37.), 1:2 Strobel (57.), 1:3 Kaboth (60.), 1:4 Pankowski (64.), 1:5 Scholz (73.), 2:5 Gemeinhardt (83.), 2:6 Töpfer (88.). p FC Eilenburg – BSG Stahl Riesa 1:2 (0:1) SR: Biastoch (Großröhrsdorf). Zu.: 301. Tore: 0:1 Runge (20.), 0:2 Fricke (68.), 1:2 Stelmak (75.). p SG Taucha – VfL Pirna-Copitz 0:0 SR: Gundler (Chemnitz). Zu.: 80. Gelb-Rot: Scholz (Pirna-Copitz/88.). p SV Einheit Kamenz – Rapid Chemnitz 6:2 (2:1) SR: Weigelt (Leipzig). Zu.: 109. Tore: 0:1 Vettermann (12.), 1:1 Vrabec (21.), 2:1 Kotyza (42.), 2:2 Marold (46.), 3:2 Mielke (53.), 4:2 Prentki (60.), 5:2 Kotyza (80.), 6:2 Prentki (89./Foulelfmeter). p BSG Chemie Leipzig – VfL Hohenstein-E. 3:2 (0:1) SR: Gärtner (Dresden). Zu.: 1 400. Tore: 0:1 Colditz (34.), 0:2 Blankenburg (68.), 1:2, 2:2 Heinze (75., 85.), 3:2 Jentzsch (88.). p BSC Freiberg – Gelb-Weiß Görlitz 3:1 (1:0) SR: Flechtner (Leipzig). Zu.: 78. Tore: 1:0 Krause (22.), 1:1 Schneider (72.), 2:1 Hantke (74.), 3:1 Müller (90.). p Kickers Markkleeberg – FC Grimma 1:2 (1:1) SR: Markowitz (Zwickau). Zu.: 201. Tore: 0:1 Engler (4.), 1:1 Moreno Morales (41.), 1:2 Tröger (51.). p Empor Glauchau – Reichenbacher FC 1:0 (0:0) SR: Schlömann (Freiberg). Zu.: 152. Tor: 1:0 Jordan (84.). 1. Einheit Kamenz * 24 14 7 3 49:20 49 2. FC Grimma 24 15 4 5 39:23 49 3. BSG Chemie Leipzig 23 14 3 6 52:24 45 4. Stahl Riesa 24 13 4 7 46:30 43 5. FSV Zwickau II 24 11 7 6 37:34 40 6. FC Eilenburg 24 11 5 8 41:36 38 7. Hohenstein-Ernstthal 24 9 9 6 45:32 36 8. Gelb-Weiß Görlitz 24 10 5 9 35:30 35 9. Kickers Markkleeberg 24 9 7 8 41:39 34 10. Heidenauer SV 24 10 4 10 32:31 34 11. VfL Pirna-Copitz (N) 24 8 5 11 35:40 29 12. VfB Empor Glauchau 24 8 5 11 25:39 29 13. BSC Freiberg 24 5 4 15 22:56 19 14. BSG Rapid Chemnitz 23 5 6 12 34:48 18 15. Reichenbacher BC (N) 24 2 8 14 20:39 14 16. SG Taucha (N) 24 3 5 16 17:49 14 * Aufstiegsverzicht erklärt LANDESKLASSE OST,, 20. SPIELTAG p FV 06 Laubegast – SG Striesen 3:2 (0:1) SR: Leiteritz (Bannewitz). Zu.: 112. Tore: 0:1 Klinger (17.), 1:1 Wappler (48./Foulelfmeter), 2:1 Freudenberg (50.), 2:2 P. Seifert (65.), 3:2 Wutschke (90.+3). Gelb-Rot: Schmidt (Striesen/90.+4). p Budissa Bautzen II – Rot-Weiß Bad Muskau 3:3 (3:1) SR: Krämer (Dresden). Zu.: 39. Tore: 0:1 Medvediev (7.), 1:1 Gärtner (24.), 2:1 Heineccius (31.), 3:1 Nowak (40.), 3:2 Medvediev (58.), 3:3 Kölzow (60.). Rot: Gärtner (Budissa Bautzen II/89.). p Dresdner SC – Bischofswerdaer FV II 6:0 (3:0) SR: Tzschoch (Horka). Zu.: 156. Tore: 1:0, 2:0 Thomas (3., 10.), 3:0 Grahle (26.), 4:0 Pfitzner (47.), 5:0 Britschka (69.), 6:0 Preißiger (75.). p Post SV Dresden – SV Großpostwitz-Kirschau 1:2 (0:1) SR: Wolter (Görlitz). Zu.: 67. Tore: 0:1 J. Mecir (20.), 1:1 Böhme (64.), 1:2 Rasin (80.). p LSV Neustadt/Spree – SV Trebendorf 4:1 (2:1) SR: Leonhardt (Pirna). Zu.: 306. Tore: 1:0 Lohr (16.), 2:0 Schmidt (23.), 2:1 Hanclich (30.), 3:1, 4:1 Richter (49., 71.). p Neusalza-Spremberg – Eintracht Niesky 0:3 (0:2) SR: Fürschke (Wilthen). Zu.: 180. Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Bog. Jablonski (2., 24., 74.). p Radebeuler BC – Blau-Weiß Zschachwitz * abgesagt 1. Eintracht Niesky 20 14 4 2 45:16 46 2. FV 06 Laubegast 20 12 5 3 45:22 41 3. Rot-Weiß Bad Muskau 20 10 5 5 58:36 35 4. LSV Neustadt/Spree 20 9 5 6 36:32 32 5. Radebeuler BC 19 9 6 4 30:21 30 6. Budissa Bautzen II 20 8 4 8 33:29 28 7. SV Trebendorf (N) 20 8 3 9 41:47 27 8. SV Großpostwitz-Kirschau 20 8 3 9 34:45 27 9. Blau-Weiß Zschachwitz 19 8 2 9 39:38 26 10. Dresdner SC 20 6 5 9 35:35 23 11. Bischofswerdaer FV II (N) 20 8 2 10 37:42 23 12. FSV Neusalza-Spremberg 20 4 5 11 25:41 17 13. SG Striesen (N) 20 3 5 12 21:42 14 14. Post Dresden (A) 20 2 6 12 22:55 12 * Sportgerichtsurteil steht aus. LANDESKLASSE MITTE,, 20. SPIELTAG p Grün-Weiß Coswig – SV Strehla 4:1 (0:1) SR: Gröbel (Leipzig). Zu.: 100. Tore: 0:1 Mayer (9.), 1:1 Rost (64.), 2:1 Hoheisel (74.), 3:1 Rost (76.), 4:1 Kiontke (85.). p Großenhainer FV – SV Bannewitz 2:2 (2:1) SR: Thieme (Bautzen). Zu.: 102. Tore: 0:1 Stephan (27.), 1:1 Schwitzky (32.), 2:1 Lotzmann (38./Foulelfmeter), 2:2 Stephan (51.). p BW Stahl Freital – Empor Possendorf 5:3 (2:1) SR: Gläser (Dresden). Zu.: 80. Tore: 1:0 Zimmernann (9.), 1:1 Milde (26.), 2:1 Kramer (28.), 3:1 Boros (50.), 3:2 Becker (63.), 4:2 Zimmermann (64.), 4:3 Göschick (66.), 5:3 Zimmermann (68.). p Meißner SV – BSV 68 Sebnitz 3:1 (1:0) SR: Schneider (Thallwitz). Zu.: 68. Tore: 1:0 Montwill (45.), 2:0, 3:0 Voigt (48., 51.), 3:1 Rummler (59.). p Germania Mittweida – SV Wesenitztal 2:0 (0:0) SR: Reiche (Leipzig). Zu.: 105. Tore: 1:0 Hahn (75.), 2:0 Richter (78.). p TSV 1848 Flöha – Motor Wilsdruff 4:2 (1:2) SR: Teichmann (Schneeberg). Zu.: 81. Tore: 1:0 Lubitz (23.), 1:1, 1:2 Jasinski (35., 36.), 2:2 Eckardt (49.), 3:2 Baude (51.), 4:2 Göckeritz (57./Foulelfmeter). p SV Lichtenberg – FV Gröditz 1911 2:0 (1:0) SR: Wendt (Dresden). Zu.: 137. Tore: 1:0 Hauswald (6.), 2:0 M. Kluge (85.). Gelb-Rot: Meyer (Gröditz/90.+1). Rot: F. Pfennig (Gröditz/90.+3). 1. BSV Sebnitz * 20 15 3 2 57:18 48 2. Germania Mittweida * 20 14 3 3 49:22 45 3. Stahl Freital * 20 12 5 3 61:34 41 4. Großenhainer FV 20 12 2 6 40:27 38 5. SpVgg Coswig 20 10 6 4 46:26 36 6. Motor Wilsdruff (N) 20 8 3 9 40:34 27 7. SV Bannewitz 20 5 9 6 34:36 24 8. TSV Flöha (N) 20 7 2 11 28:39 23 9. FV Gröditz 20 6 5 9 31:43 23 10. Empor Possendorf 20 5 5 10 33:45 20 11. SV Lichtenberg 20 5 3 12 27:53 18 12. Meißner SV 20 5 4 11 33:49 16 13. SV Strehla (N) 20 4 3 13 19:46 15 14. SV Wesenitztal 20 3 5 12 36:62 14 * Aufstiegsverzicht erklärt Foto: Ronny Belitz durchaus auf 3:1 hätten erhöhen können (Fricke, Wolf, Marques). Auf der Gegenseite hielt Marcus Hesse den „Dreier“ mit einem tollen Reflex (90.+2) fest. Riesa spielte mit: Marcus Hesse – Norman Gründler, Michael Gallwitz, Georg Balatka, Andre Köhler, Thanh Nam Do Le (74. Alexander Ludwig), Johannes Runge (85. Mildo Marques), Marcel Krake, Martin Magula, Marcel Fricke, Jerome Wolf. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Kohlschreiber feiert dritten Turniersieg in München München. Routinier Philipp Kohlschreiber hat sich mit seinem dritten Titel in seinem selbst ernannten Wohnzimmer zum Rekordsieger am Münchner Aumeister gekrönt. Deutschlands bester Tennisprofi setzte sich im Finale gegen Dominic Thiem aus Österreich mit 7:6, 4:6 und 7:6 durch. Für seinen insgesamt siebten Titel auf der ATP-Tour bekam der 32 Jahre alte Augsburger neben dem Preisgeld von 82 450 Euro einen Sportwagen – seinen dritten nach 2007 und 2012 – und eine Lederhose. (sid) Berlin Volleys sichern sich das Triple Berlin. Die Berlin Volleys sind zum siebten Mal deutscher Volleyball-Meister. Im dritten Play-off-Finalspiel gegen Titelverteidiger und Rekordmeister VfB Friedrichshafen gewann die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti am Sonntag mit 3:0 und beendete die Serie Best of five mit demselben Ergebnis vorzeitig. Mit ihrem Erfolg schafften die Berliner auch das Triple: Vor dem Meistertitel holten sie in diesem Jahr schon den europäischen CEV-Pokal sowie den deutschen Pokal. (dpa) Ohne dem Urteil des Sportgerichts vorgreifen zu wollen, gilt es als sicher, dass die Radebeuler die drei Punkte gut geschrieben bekommen. Zudem müssen die Zschachwitzer mit einer Geldstrafe rechnen.“ Die Dresdner bedauern den Vorfall. Trainer Jürgen Fischer: „Wir haben sieben Verletzte, dazu vier Spieler, die berufsbedingt nicht freibekamen. Das macht doch keinen Sinn. Wir haben bei den Radebeulern und beim Verband mehrfach um Entschuldigung gebeten. Es tut uns sehr leid, wir werden natürlich die Spielwertung und die Geldstrafe akzeptieren. Zudem haben wir dem RBC angeboten, im Sommer für ein Testspiel sehr gern zur Verfügung zu stehen.“ Offen ist auch in der Staffel Ost die Aufstiegsfrage. Nach SZ-Informationen hat Rot-Weiß Bad Muskau gegenüber dem SFV seinen Aufstiegsverzicht erklärt. Niesky und Laubegast wollen das Aufstiegsrecht nur wahrnehmen, sollten sie auch sportlich die Nummer eins sein – also den Titel holen. Die Radebeuler könnten nur dann aufsteigen, würden sie mindestens Dritter werden und Meister sowie Vizemeister ihren Aufstiegsverzicht erklären. (js) Mitteldeutscher BC steigt aus der Bundesliga ab Weißenfels. Der Mitteldeutsche BC steht nach Crailsheim als zweiter Absteiger aus der Basketball-Bundesliga fest. Das Team aus Weißenfels gewann am letzten Spieltag gegen Bayreuth zwar mit 89:77. Dies reichte für den MBC aber nicht, weil Göttingen gegen Würzburg mit 85:78 gewann. Damit bleiben die Niedersachsen erstklassig, da sie im direkten Vergleich bei jeweils einem Sieg acht Körbe mehr erzielt hatten. Die Weißenfelser, die 2004 den Europa Cup gewonnen hatten, sind damit erstmals seit 2012 wieder zweitklassig. In der laufenden Saison waren sie das einzige ostdeutsche Bundesliga-Team. (dpa) SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| AMERICAN FOOTBALL GFL, Gruppe Nord, 1. Spieltag: Berlin Rebels – Dresden Monarchs 21:21. BASKETBALL Bundesliga, 34. Spieltag: Bamberg – Bremerhaven 92:77, Berlin – Giessen 91:81 n.V., Oldenburg – München 88:84, Braunschweig – Bonn 95:93 n.v., Hagen – Crailsheim 94:83, Göttingen – Würzburg 85:78, Ludwigsburg – Ulm 94:79, Mitteldeutscher BC – Bayreuth 89:77. EISHOCKEY HC Leipzig bleibt im Rennen um den Meistertitel Celle. Die Handballerinnen des HC Leipzig haben im Endspurt um die deutsche Meisterschaft am Sonnabend einen knappen 30:27-Sieg bei der SVG Celle eingefahren. Erfolgreichste HCL-Torschützin war Nationalspielerin Saskia Lang mit elf Treffern. Zwei Partien vor Saisonende ist das Team von Trainer Norman Rentsch damit weiter auf Tuchfühlung zum punktgleichen Spitzenreiter Thüringer HC, der eine deutlich bessere Tordifferenz aufweist. Die beiden Mannschaften treffen am letzten Spieltag noch im direkten Duell aufeinander. (dpa) Zwiebler holt bei Badminton-EM Bronze La Roche-sur-Yon. Der deutsche BadmintonRekordmeister Marc Zwiebler hat bei der EM in La Roche-sur-Yon die Bronzemedaille gewonnen. Der 32-Jährige vom Bundesligisten 1. BC Bischmisheim unterlag im Halbfinale dem Weltranglistenvierten Viktor Axelsen aus Dänemark 10:21, 21:23. Für Zwiebler ist es die dritte EM-Medaille im Herreneinzel nach Gold 2012 und Bronze 2010, für den deutschen Badminton-Verband (DBV) das einzige Edelmetall bei den Europameisterschaften an der französischen Atlantikküste. (sid) Länderspiel in Oberhausen: Deutschland – Weißrussland 3:4. FORMEL 1 Großer Preis von Russland in Sotschi: 1. Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:32:41,997 Std.; 2. Hamilton (Großbritannien) Mercedes + 0:25,022; 3. Räikkönen (Finnland) Ferrari + 0:31,998; 18. Pascal Wehrlein (Worndorf) Manor-Mercedes zwei Runden zur. Ausgeschieden: u.a. Vettel (Heppenheim) Ferrari, Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes. Punktestand nach 4 von 21 WM-Läufen: 1. Rosberg 100; 2. Hamilton 57; 3. Räikkönen 43; 5. Vettel 33; 13. Hülkenberg 6. HANDBALL Männer, DHB-Pokal, Halbfinale: Rhein-Neckar Löwen – Flensburg-Handewitt 30:31 n.V., Bergischer HC – SC Magdeburg 33:36 n.V. Finale: Flensburg-Handewitt - SC Magdeburg 30:32. Frauen, EHF-Pokal, Final-Hinspiel: Metzingen – KKA Dunaujvaros (Ungarn) 28:26. Bundesliga, 24. Spieltag: Blomberg-Lippe – Leverkusen 33:29, Thüringer HC – Berlin 32:24, Bad Wildungen – Dortmund 25:24, Göppingen – Buxtehude 33:25, Rosengarten-Buchholz – Oldenburg 40:35. 2. Bundesliga, 28. Spieltag: HC Rödertal – TV Nellingen 19:19. RAD Tour de Romandie, 4. Etappe, Conthey – Villars-sur-Ollon (173 km): 1. Froome (Großbritannien) 4:44:24 Std., 2. Izagirre (Spanien) + 0:04, 3. Pinot (Frankreich) gl. Zeit, 92. Gretsch (Erfurt) + 27:44, 94. Fröhlinger (Gerolstein) + 27:47. 5. Etappe, Ollon – Genf (172 km): 1. Albasini (Schweiz) 4:13:17 Std., 2. Amador (Costa Rica), 3. Kelderman (Niederlande), 71. Gretsch, 84. Fröhlinger alle gl. Zeit. Endstand: 1. Quintana (Kolumbien) 16:20:20 Std., 2. Pinot + 0:19, 3. Izagirre + 0:23, 100. Gretsch + 54:54, 106. Fröhlinger + 56:34. TENNIS Turnier in München, Männer, Finale: Kohlschreiber (Augsburg) – Thiem (Österreich) 7:6, 4:6, 7:6. Halbfinale: Kohlschreiber – Fognini (Italien) 6:1, 6:4, Thiem – Zverev (Hamburg) 4:6, 6:2, 6:3. Turnier in Madrid, Frauen, 1. Runde: Lisicki (Berlin) – Puig (Puerto Rico) 6:1, 6:3, Strycova (Tschechien) – Kerber (Kiel) 6:4, 6:2. SPORT IM ELBLAND M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 11 |||||||||||||||||||||||||||||||| Judo Riesaer Nachwuchs erfolgreich unterwegs Szene aus dem Punktspiel zwischen dem BSV Sebnitz und dem Großenhainer FV. Stefano Krause vom BSV (vorn) und der Großenhainer Ronny Rimkus schauen dem Ball hinterher. Obwohl beide Spieler mit ihren Teams den Aufstieg in die Landesliga packen könnten, wird es keine Aufstiegsfeiern geben. Beide Vereine erklärten ihren Verzicht, in die 6. Liga aufzurücken. Foto: St. Unger Bankrotterklärung der Liga Die fünf Erstplatzierten der Landesklasse Mitte erklären ihren Aufstiegsverzicht – auch der Großenhainer FV 1990. Von Jürgen Schwarz W as haben Spitzenreiter BSV 68 Sebnitz und seine vier Verfolger in der Fußball-Landesklasse Mitte gemeinsam? Sie wollen allesamt nicht aufsteigen und haben dies auch gegenüber dem Sächsischen Fußball-Verband (SFV) so erklärt. Der SFV hatte bis zum 30. April eine Deadline gesetzt. Spätestens jetzt sollte sich der Verband ernsthafte Gedanken machen, ob die Einführung der vier Landesklassen wirklich eine gute Idee für die Zukunft des Amateurfußballs in Sachsen war. Zur Erinnerung: Im Vorjahr hatten alle aufstiegsberechtigten Teams der Landesklasse Ost auf den Gang in die sehr spielstarke Landesliga verzichtet. Nicht nur sportlich ist das eine Bankrotterklärung. Beim SFV tut man sich mit der Bekanntgabe der Verzichtserklärungen erwartungsgemäß wieder schwer. Zeit gewinnen heißt das Zauberwort. Auf eine entsprechende Anfrage der SZ teilte Ulrike Brade, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit beim Fußball-Verband, mit: „Einige Vereine haben eine Verlängerung der Frist beantragt. Wir geben das aber schnellstmöglich bekannt, damit alle Beteiligten Klarheit haben. Es wird in den nächsten Tagen eine gesammelte Veröffentlichung aller Ligen geben.“ Schwer taten sich auf alle Fälle die Verantwortlichen beim Großenhainer FV 1990. Dort qualmten die Köpfe am Samstagabend nach dem 2:2-Heimspiel gegen den SV Bannewitz bis tief in die Nacht. Kein Wunder, schließlich war beim GFV in den vergangenen Wochen immer wieder vom „mittelfristigen Ziel, in die Landesliga aufzusteigen“, gesprochen worden. Und die sportliche Entwicklung innerhalb der Mannschaft untermauerte den Eindruck, denn die Großenhainer sind mit 16 Punkten das beste Rückrundenteam der Landesklasse Mitte. In der Nacht zum Sonntag gab Alexander Gleis aber den Verzicht bekannt. Natürlich hätte man sich beim GFV auch noch etwas Zeit lassen können, allerdings wäre ein späterer Verzicht teuer geworden, denn dann würde sich das SFV-Sportgericht einschalten und eine Strafe verhängen. Die Begründungen der Vereine, nicht in die Sachsenliga aufsteigen zu wollen, lesen sich zwar unterschiedlich, aber auf den Punkt gebracht geht es immer um die nicht zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel „Uns fehlt aktuell die sportliche Berechtigung, in der kommenden Saison in der Landesliga zu spielen“, umschreibt Freitals Präsident Lutz Niebel die Situation und kündigt an, die Landesliga durchaus in den kommenden Jahren ansteuern zu wollen. Deutlicher wird schon der Sebnitzer Coach Uwe Rahle: „Wir müssten den Etat verdoppeln, um in der Sachsenliga mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft anzutreten. Dazu sind wir aber nicht in der Lage.“ Ähnlich dürfte sich derzeit die Argumentation in Großenhain anhören. Nur ein Remis gegen Bannewitz Bleibt nun aber die Frage nach dem sportlichen Wert dieser Liga, zumal der Nichtaufstieg auch Auswirkungen auf den Abstieg in der Landesklasse Mitte hat (drei oder vier Vereine). Wozu Fußball spielen, wenn der Meister oder die Medaillengewinner gar keine Ambitionen haben, die nächsthöchste Leistungsklasse zu erreichen?! Ein Blick auf die Zuschauerzahlen lässt erahnen, was die Fans davon halten. In Meißen kommen 68 Zahlende zum Gastspiel des Spitzenreiters aus Sebnitz. In Freital wollten nur noch 80 Zuschauer das Duell gegen Possendorf sehen. In Großenhain waren es immerhin noch 102 zahlende Besucher, die die Tore von Sylvio Schwitzky (32.) und Henning Lotzmann (38./Strafstoß) sahen. Für den angestrebten Heimsieg reichte es aber nicht, weil der Bannewitzer Markus Stephan auf der Gegenseite zweimal ins Schwarze traf (27., 51.). Der Rückstand auf Platz drei, den die Freitaler innehaben, wuchs damit wieder auf drei Zähler an. Aufsteigen kann nur, wer in der Endabrechnung einen der drei ersten Plätze belegt. Aber das ist, wie wir seit diesem Wochenende wissen, inzwischen uninteressant geworden... p Großenhain: Roßmüller – Steinbock, Lotzmann, Mo. Meißner (72. Anders), Rimkus, Max Meißner, Hänsel, Volkmann, Partuschek, Brunzel, Schwitzky. Coswiger wachen spät auf Fußball-Landesklasse Mitte Lange Zeit sieht es nach einem Strehlaer Sieg aus, aber am Ende siegen die Grün-Weißen mit 4:1. Der 4:1 (0:1)-Sieg von Grün-Weiß Coswig gegen den SV Strehla klingt deutlich, überlegen und favoritengerecht. Doch das Ergebnis trügt, denn eine gute Stunde lang sah es nach einer Überraschung aus. Strehla führte bis zur 64. Minute mit 1:0. Aus einem Coswiger Ballverlust im eigenen Vorwärtsgang heraus entwickelte sich die Gästeführung. Der Konter wurde schnell ausgespielt und Thomas Mayer traf schon in der neunten Minute. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit einer kompakt stehenden Defensivabteilung des SV. Den Grün-Weißen gelang nur wenig nach vorn. Ein Kopfball von David Preuß sowie ein von der Torlinie geholter Ball von Robert Gläsel blieben die einzigen nennenswerten Offensivaktionen in Halbzeit eins. Gläsel wurde bei seinem Torversuch unglücklich vom Strehlaer Schlussmann Philipp Lippold erwischt und musste noch vor der Pause mit einer Bänderverletzung ausgewechselt werden. In der zweiten Hälfte versuchten die Gäste ihren Minimalvorsprung über die Zeit zu retten. Doch das misslang gründlich. Coswig wirkte nun bissiger und kam in der 64. Minute durch einen Fernschuss von Stanley Rost zum Ausgleich. Der Bann war gebrochen – zehn Minuten später vollendete Benny Hoheisel nach schönem Doppelpassspiel mit Paul Kiontke zum 2:1. Und die Hausherren legten nach. Nur 120 Sekunden später zog Rost unhaltbar aus 18 Metern ab. In der 85. Minute erzielte dann auch Kiontke sein Tor nach erneut gelungenem Zusammenspiel mit Hoheisel. Inzwischen war Manuel Kahlig ins Spiel gekom- wannen den Sachsenpokal. Im Oktober 2009 wurde Maglica Co-Trainer der ersten Mannschaft neben Matthias Maucksch. Mit der Ablösung von Maucksch als Cheftrainer durch Ralf Loose am 12. April 2011 wurde auch Nikica Maglica bei Dynamo Dresden beurlaubt. Momentan trainiert er noch den DFC (Dynamo-Fußballclub) Meißen, der 1997 aus Dynamo-Fans aus der Taufe gehoben wurde. Der DFC und der MSV werden im Sommer fusionieren und Nikica Maglica der neue Cheftrainer. Eigentlich sollte auch Fortschritt Meißen-West mit ins Boot genommen werden, aber der Kreisoberligist verzichtet auf diese Fusion. Von Jens Jahn Meißen. Der 3:1 (1.0)-Heimsieg des Meißner SV über Spitzenreiter BSV 68 Sebnitz kam ganz sicher überraschend, die Ankündigung von MSV-Coach Mario Oster, am Saisonende aufzuhören, wohl eher nicht – höchstens zum jetzigen Zeitpunkt. Natürlich möchte Oster seine Trainertätigkeit in der Domstadt mit dem Klassenerhalt beenden. Der 46-Jährige wird ab 1. Juli den Platz für Ex-Dynamo Nikica Maglica freimachen. Der 51-Jährige gebürtige Kroate lief einst für Dresden sogar in der Bundesliga auf, absolviere 1993/94 sieben Erstliga-Einsätze für die Elbestädter. Später war er auch in Neugersdorf und beim Dresdner SC aktiv. Erst mit 40 beendete er beim DSC Nach der Fusion der Chefcoach in Meißen: Nikica Maglica. Foto: R. Michael seine leistungssportliche Laufbahn. Später wurde Maglica Co-Trainer der zweiten Mannschaft von Dynamo Dresden, an der Seite von Jan Seifert und Matthias Maucksch. Maglica und Maucksch stiegen mit Dynamo II in die Oberliga auf und ge- MSV ärgert den Spitzenreiter „Das war absolut gar nichts“, schimpfte Uwe Rahle. Der Trainer des Tabellenführers aus Sebnitz musste 90 Minuten lang mit ansehen, wie der abstiegsbedrohte MSV über weite Strecken dominiert und den besseren Fußball bot. Erik Montwill (45.) und Arno Voigt (48., 51.) sorgten für einen 3:0-Vorsprung, ehe Sebastian Rumm- FUS SBALL-TABELLE NSTÄNDE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KREISOBERLIGA Fortschritt Meißen-West - SG Kreinitz SV Lampertswalde - Lok Nossen FV Gröditz 2. - SG Canitz LSV Tauscha - TuS Weinböhla Berbisdorfer SV - Großenhainer FV 2. SV Röderau-Bobersen - Traktor Priestewitz BSG Stahl Riesa 2. - TSV 1862 Radeburg 1. SG Kreinitz 2. SG Canitz 3. BSG Stahl Riesa 2. 4. TuS Weinböhla 5. LSV Tauscha 6. Berbisdorfer SV 7. TSV 1862 Radeburg 8. Fortschritt Meißen-West 9. Großenhainer FV 2. 10. FV Gröditz 2. 11. SV Lampertswalde 12. SV Röderau-Bobersen 13. Traktor Priestewitz 14. Lok Nossen 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 14 13 12 11 11 9 7 7 6 4 4 4 5 3 2:2 2:0 1:1 2:2 4:2 3:0 1:0 6 2 2 4 4 5 8 4 5 7 5 5 2 1 0 5 6 5 5 6 5 9 9 9 11 11 13 16 68:13 44:21 44:38 37:21 41:26 39:31 41:29 42:42 44:51 27:35 29:41 27:54 18:61 20:58 KREISLIGA Lommatzscher SV - SV 20 Koselitz Traktor Kalkreuth - TSV Merschwitz Grün-Weiß Ebersbach - Weistropper SV Saxonia Nauwalde - TSV Garsebach LSV Barnitz - TuS Weinböhla 2. FV Zabeltitz - Wacker Nünchritz Sachsen Zeithain - TSV Radeburg 2. 1. FV Zabeltitz 2. Saxonia Nauwalde 3. Wacker Nünchritz 4. SV 20 Koselitz 5. TSV Garsebach 6. LSV Barnitz 7. Traktor Kalkreuth 8. Weistropper SV 9. TSV Radeburg 2. 10. Lommatzscher SV 11. Grün-Weiß Ebersbach 12. TuS Weinböhla 2. 13. Sachsen Zeithain 14. TSV Merschwitz 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 15 12 10 8 9 9 9 10 7 7 6 6 4 1 men, da Robert Nietzold verletzt raus musste. „Die Einwechsler haben sich heute nahtlos eingefügt, wir hatten da echte Bereicherungen auf der Bank“, lobte Coswigs Trainer Daniel Küttner. Der 43-Jährige war am Ende sichtlich erleichtert: „In den ersten 45 Minuten waren wir unkonzentriert und fahrig. In der zweiten Halbzeit ging ein Ruck durch die gesamte Mannschaft“. (jj) 1 4 4 9 5 7 4 1 4 3 4 1 4 3 4 4 6 3 6 4 7 9 9 10 10 13 12 16 67:16 43:31 61:53 40:31 35:26 44:28 32:29 43:42 34:48 43:41 30:35 34:50 32:57 29:80 Coswig: Holfert – Horinek, Polifka, Lehmann (85. Franke), Gläsel (43. Hoheisel), Gräbner, Rost, Nietzold (65. Kahlig), Langer, Kiontke, Preuß. Strehla: Lippold – Iwan (70. Sulemani), K. May, Pöschel, Bernecker (84. Fleischmann), Hamann, Mayer, Woidschützke, Zipprich, Zelmer, Bierstedt. ler der Anschlusstreffer für die Gäste gelang. Anfangs hatte man allerdings kaum den Eindruck, dass der Spitzenreiter in der Domstadt straucheln könnte. Max Rabe verpasste mit einem Schrägschuss aber ebenso den Führungstreffer wie Vladimir Semanco, der nach zehn Minuten einen Eckball direkt nahm, der Ball aber knapp über das Tor strich. Auch Pierre Nebes verfehlte nach 25 Minuten das MSV-Tor knapp. Danach begann das Spiel aber zu kippen. Die Meißner fassten immer mehr Mut, selbst Offensivaktionen zu starten. Zudem präsentierte sich die Defensive der Gäste wie ein Schweizer Käse und nach vorn fehlte Sebnitz jede Idee. Zwar hätte Tomas Hurab nach einer Flanke von Chris Müller per Kopf den 2:3-Anschluss erzielen können, auf der anderen Seite sündigten die Platzherren bei ihren Konterchancen dermaßen, dass der Tabellenführer froh sein musste, nicht komplett unter die Räder gekommen zu sein. Der MSV spielte mit: Zyball – Firl, Böhme (80. Wilde), Straube, Salomon (84. Göhler), Behring, Reichelt, Schroth, Schulz, Voigt, Montwill (63. Kunze). SV Borna - SV Strehla 2. SpG Gohlis/Kreinitz 2. - SG Canitz 2. ESV Lok Riesa - SV Frauenhain SV Pulsen - Einheit Glaubitz Spielfrei: SV Wildenhain SV Stauchitz 47 1. Einheit Glaubitz 2. SV Strehla 2. 3. SV Frauenhain 4. SG Canitz 2. 5. SV Wildenhain 6. SV Borna 7. SV Stauchitz 47 8. SV Pulsen 9. ESV Lok Riesa 10. SpG Gohlis/Kreinitz 2. 13 11 13 11 13 6 13 5 13 5 13 4 13 4 13 4 13 2 13 2 1 1 2 4 2 3 3 0 3 3 1 1 5 4 6 6 6 9 8 8 1. KREISKLASSE STAFFEL 2 Forts. Meißen-W. 2. - TSV Garsebach 2. Traktor Priestewitz 2. - Lommatzscher SV 2. FSV Wacker Zehren - SV Deutschenbora Berbisdorfer SV 2. - SV Motor Sörnewitz Spielfrei: SV Hirschstein Fortuna Leuben 1. FSV Wacker Zehren 2. Berbisdorfer SV 2. 3. SV Hirschstein 4. SV Motor Sörnewitz 5. Forts. Meißen-W. 2. 6. Traktor Priestewitz 2. 7. SV Deutschenbora 8. Fortuna Leuben 9. Lommatzscher SV 2. 10. TSV Garsebach 2. 13 12 10 13 12 11 13 12 12 10 9 9 8 7 6 3 2 5 1 0 3 1 0 3 1 1 2 4 4 2 2 6 3 8 2 5 1 10 0 10 54:17 33:14 30:27 28:21 24:23 27:28 20:27 23:40 13:32 14:37 34 34 20 19 17 15 15 12 9 9 8:1 n.anget. 5:1 4:1 47:21 36:9 30:8 40:23 34:20 18:29 28:29 23:26 10:55 8:54 2. KREISKLASSE 15 12 14 11 14 11 14 9 15 7 15 5 14 4 15 5 13 3 16 3 15 1 46 40 34 33 32 31 31 31 25 24 22 19 16 6 0:0 1:6 0:3 1:4 Großenhainer FV 3. - SpG Klipphausen/G./W. SV Lampertswalde 2. - TSV Merschwitz 2. LSV Barnitz 2. - SpG Seerhausen/H. FV Zabeltitz 2. - SpG Nünchritz/Glaubitz SV Röderau-Bobersen 2. - SG Miltitz Spielfrei: SV Baßlitz 1. Großenhainer FV 3. 2. SV Lampertswalde 2. 3. SV Baßlitz 4. SpG Klipphausen/G./W. 5. SV Röderau-Bobersen 2. 6. FV Zabeltitz 2. 7. SpG Nünchritz/Glaubitz 8. SG Miltitz 9. LSV Barnitz 2. 10. TSV Merschwitz 2. 11. SpG Seerhausen/H. 48 41 38 37 37 32 29 25 23 19 17 17 17 10 2:2 3:2 1:2 2:1 1:2 4:0 0:5 1. KREISKLASSE STAFFEL 1 Meißner bauen auf Ex-Dynamo Maglica Fußball Landesklasse Mitte MSV und DFC fusionieren im Sommer und werden dann vom Ex-Profi betreut. Das Heimspiel gegen Sebnitz wird gewonnen. Döbeln. Die Riesaer Judoka waren gleich bei mehreren Turnieren bundesweit unterwegs. Die U13 nahm am Stiefelpokal in Döbeln teil. Patrick Friedrich gewann all seine Kämpfe souverän. Damit konnte er den ersten Pokal nach Riesa holen. Gleiches glückte Max Richter, der ebenfalls in seiner Gewichtsklasse seine Kämpfe vorzeitig mit Punkt gewann. Die Vertretungen der U15 und U18 startete beim Sparkassencup in Strausberg. Leif Bräuning und Mathis Kral gewannen ihre Kämpfe durch konsequente Judotechniken. Platz zwei belegte Paul Räubig, Tjard Friedrich sichert sich die Bronzemedaille. Die geschlossene Mannschaftsleistung brachte zudem Silber ein. Auch die Kaderathleten wussten beim zweiten Bundessichtungsturnier des DJB in Erfurt durchaus zu gefallen. So empfahl sich Max Schildbach mit Rang sieben für weitere anspruchsvolle Turniere. Auch Luise Dreyer, Shenna Nitsche und Max Heduschke zeigten, dass sie mit den Besten aus Deutschland in ihren Gewichtsklassen mithalten können. (sm) 30 27 25 23 22 11 9 8 4 0 4:3 6:0 2:1 3:0 1:0 2 1 2 1 1 2 2 3 0 8 2 8 3 7 0 10 3 7 0 13 3 11 66:12 54:19 52:33 57:18 30:42 32:36 31:53 28:51 23:35 27:65 23:59 38 35 34 29 21 17 15 15 12 9 6 SPORT 12 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T Der gewisse Vorteil Ohne die verletzte Laura Dijkema vergibt der DSC in Stuttgart seine erste Titelchance. Nun sollen die Zuschauer helfen. Kristoff siegt bei Degenkolb-Rückkehr Wieder gibt es keinen deutschen Erfolg beim Heimklassiker in Frankfurt. Tony Martin scheitert mit einem Ausreißversuch. Von Michaela Widder, Stuttgart P essimisten in Dresden könnten nach dem Spiel in Stuttgart einige Fakten aufzählen, die nun eher den Gegner von der Meisterschaft träumen lassen: das Bangen um Stammzuspielerin Laura Dijkema, die größere Erwartungshaltung beim Titelverteidiger, die zweite Niederlage in einem Fünfsatzspiel innerhalb einer Woche, das Gefühl der verpassten Chance … Doch die Volleyballerinnen vom Dresdner SC haben ein entscheidendes Argument, das für sie spricht und das typisch für die diesjährige Play-off-Serie ist: der Heimvorteil. „Ja“, sagt Alexander Waibl, „an diesem Montag werden es die 3 000 Zuschauer in Dresden sein, die uns zur Meisterschaft bringen. Der Heimvorteil spielt in der Serie eine große Rolle.“ Warum dem DSC-Trainer der erste Platz am Ende der Hauptrunde und damit das zusätzliche Spiel in der Margon-Arena so wichtig sind, wird spätestens im Erfolgsfall allen klar sein. Wenn man die Serie anschaut, meint Waibl, müsste man kein Mathematiker sein, um zu sehen, dass es ein gewisser Vorteil ist, zu Hause zu spielen. 2:2 steht es in der Finalserie, und die Teams gewannen immer ihre Heimspiele. Von Nicolas reimer J Sorge um Stammzuspielerin Es ist wohl das einzig Richtige, was der Trainer nach der bitteren 2:3-Niederlage und der damit verpassten ersten Titelchance am Samstagabend in Stuttgart machen kann: sein angeschlagenes Team aufbauen – und dabei immer wieder an den Heimnimbus erinnern. „Natürlich ist es so, dass wir in Dresden besser sind“, sagt er. Und fragt man die Spielerinnen, geben die zu, dass sie sich in Aufschlag und Annahme einfach sicherer fühlen. Natürlich hat der DSC das Potenzial, das Double auch auswärts perfekt zu machen. Doch schon die erste Nachricht am Samstag schlägt ein wie ein Schmetterball im eigenen Hinterfeld. Als Laura Dijkema sich kurz vor der Startaufstellung die Trainingsjacke anzieht, ist klar, dass die Stammzuspielerin ausfällt. Die Holländerin, eine tragende Säule des Dresdner Teams, hatte sich am Mittwoch im fünften Satz eine Sprunggelenksverletzung im rechten Fuß zugezogen. „Ich habe noch versucht, fit zu werden. Aber am Samstagmorgen im Training sah es nicht so gut aus“, sagt Dijkema. In der ungewohnten Konstellation mit Mareike Hindriksen, die zwar erfahren ist, aber Am Boden, aber nur für den Moment: Michelle Bartsch und ihr Team versprechen für Montag ein anderes Spiel. beim DSC nur selten in die Startformation rückte, fällt es dem Team schwer, in die Partie zu finden. „Man hat natürlich gemerkt, dass die Abstimmung nicht immer klappt. Aber das kann man nicht erwarten“, meint Waibl. Doch Dijkema und die 100 mitgereisten Fans sehen, dass sie „kämpfen wie die Verrückten“. Waibl redet in den Auszeiten mit seiner Zuspielerin: „Mareike hat sich immer mehr ins Spiel reingefunden und ihre Sache dann gut gemacht.“ Wie vor einer Woche muss der Tiebreak entscheiden, wieder führt der DSC – diesmal 7:3 – und erneut verliert am Ende Waibls Team. „Wir waren näher dran als gedacht. Ärgerlich ist, dass wir im Tiebreak in der Endphase ein paar Aufschlagfehler zum falschen Zeitpunkt gemacht haben.“ Und dann spüren natürlich die Stuttgarter die Unterstützung von den Rängen. Es ist so laut, dass DSC-Vorstandschef Jörg Dittrich sogar mit Ohrenstöpsel das Duell verfolgt. Die Partie war von der Scharrena in die benachbarte Porsche-Arena verlegt worden. 5 392 Zuschauer sorgen für einen Rekord in der Frauen-Bundesliga. Die bisherige Bestmarke stammte aus dem Jahr 1987, als 5 000 Fans das Finale zwischen CJD Feuerbach und Bayern Lohhof im Sindelfinger Glaspalast sahen. „Ich denke, diese Heim-Atmosphäre hat die Stuttgarter bisschen mehr gepusht“, erklärt Waibl. Darauf hofft der Trainer nun in der entscheidenden Begegnung, dass er wie das Pokalfinale als „50:50-Spiel“ einschätzt – „aber eben vor Heimpublikum“. Erstmals seit Wiedereinführung der Play-offs vor vier Jahren geht das Finale über die volle Distanz von fünf Partien. Die Karten für das Fotos: Lutz Hentschel (2) Spiel am Montagabend um 19 Uhr waren innerhalb von 24 Stunden vergriffen. „Kraft tanken“, hieß es am Sonntag ganz allgemein, ohne Regenerationsmaßnahmen zu verraten. Jedenfalls musste der DSC keine stundenlange Rückfahrt im Bus antreten, sondern flog am Nachmittag direkt von Stuttgart nach Dresden. Zuvor konnte der Schwabe in seiner alten Heimat für ein paar Stunden bei der Konfirmation seiner Nichte und seines Neffen vom Volleyball abschalten. In der Sache Dijkema gab Waibl allerdings keine Entwarnung: „Es ist nicht zu erwarten, dass es besser geht.“ Die Holländerin gibt sich selbst gelassen. „Ich habe gar keinen Stress wegen Montag“, meint sie: „Ob ich spiele oder nicht, das kriegen wir hin.“ Der DSC braucht viele dieser Optimisten. ohn Degenkolb winkte ein letztes Mal seinen zahlreichen Fans zu, setzte ein zufriedenes Lächeln auf – und überließ den Sieg beim geliebten Heimspiel dann ohne Groll dem Norweger Alexander Kristoff. „Natürlich wäre ich da gerne dabei gewesen. Aber er hat verdient gewonnen, Chapeau“, sagte Radstar Degenkolb, der 99 Tage nach seinem verheerenden Trainingsunfall auch ohne Top-Resultat bei der 55. Auflage des Traditionsrennens Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt ein gelungenes Comeback feierte. Dass irgendwann die Akkus leer sein würden, erklärte Degenkolb im Hessischen Rundfunk weiter, „war ja zu erwarten. Alles andere wäre auch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.“ Insbesondere bei diesem Rennverlauf, den der 27-Jährige sogar teilweise mitbestimmte. Über mehr als 150 Kilometer hatte sich der Klassikerspezialist aufgerieben, für seine Kollegen im Team Giant-Alpecin, zwischenzeitlich auch die Führungsarbeit geleistet. Als dann der knackige Anstieg in Mammolshain mit bis zu 24 Prozent Steigung ein drittes Mal bewältigt werden musste, war es um Degenkolb geschehen. „Ich denke aber“, sagte er, „dass das Rennen so dennoch in Ordnung geht.“ Fast zeitgleich zu Degenkolbs Kapitulation versuchte Zeitfahrweltmeister Tony Martin mit einem Ausreißversuch seinen Premierensieg am Main zu holen. „Es war einfach noch ein weiter Weg nach Frankfurt“, sagte er zu seinem missglückten Versuch: „Dennoch war es toll, vor dieser grandiosen Kulisse zu fahren.“ Die Entscheidung fiel wie 2014, als Kristoff triumphiert hatte, auf den letzten Metern. Im Massensprint zeigten der Favorit und sein Team eine taktische Meisterleistung – der Ire Sam Bennett, der Kristoff von der Grundschnelligkeit hätte schlagen können, blieb ohne Chance und wurde hinter Maximiliano Richeze (Argentinien) Dritter. Im Vorjahr war das Rennen wegen einer Bombenwarnung abgesagt worden. (sid) ANZEIGE ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| „Wir werden uns zerreißen“ Frau Hindriksen, wie erging es Ihnen mit der ungewohnten Situation in der Startsechs – und dann gegen Ihren ExVerein? Ich hatte im ersten Satz ein bisschen Probleme reinzukommen, weil es doch schon länger zurückliegt, dass ich angefangen habe. Aber ich denke, dass ich mich dann gefangen und reingebissen habe. Wann haben Sie erfahren, dass Sie spielen werden? Am Samstagmittag. Sie haben viel mit der verletzten Laura Dijkema gesprochen. Das machen wir zum Glück schon die ganze Saison – sonst aber immer anders herum. Wir haben sowieso ein gutes Verhältnis, und da fällt es dann auch leichter, sich gegenseitig zu unterstützen. Wie im zweiten Finalspiel hat sich die Mannschaft in den Tiebreak gekämpft – und dann verloren. Wie erklären Sie sich die Niederlage? Es war ein Spiel auf sehr, sehr gutem Niveau. Aber wir haben zum schlechteren Zeitpunkt die Fehler gemacht. Wir sind im fünften Satz gut gestartet, haben uns eine Führung herausgearbeitet. Doch ab dem 7:4 kam die Wende. Das ist aber im Volleyball manchmal so: Da macht man ein, zwei Punkte nicht, und plötzlich fängt jeder an nachzudenken. Und dann tragen die mehr als 5 000 Fans die Stuttgarter auf einer Welle. Was macht das aus? Ich glaube, bisher haben beide Mannschaften den Heimvorteil gut genutzt. Wir müssen als Volleyballer dankbar sein, vor so einer Kulisse wie in der Porsche-Arena spielen zu können. Das war eine geile Atmosphäre. Die Stimmung war schön, aber leider haben die Stuttgarter den letzten Punkt gemacht. In der entscheidenden Partie haben Sie nun Heimvorteil. Mir ist egal, wie lange wir am Montag spielen, aber definitiv so lange, bis wir den letzten Punkt machen. Wir wollten es in Stuttgart schaffen, aber nun ist es halt so. Jetzt müssen wir noch mal Vollgas geben. Wir werden uns zerreißen, weil wir den Titel unbedingt wollen. Viel Zeit bleibt nicht für Regeneration. Was hilft jetzt am besten? Das macht jeder ein bisschen anders: laufen, ausrollen. Man sollte viel trinken, gute Sachen essen und viel schlafen. Der Verein hat auf jeden Fall alles versucht, das gut organisiert mit dem Rückflug. Wir werden auf gar keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Wir gehen da mutig ran und holen das Ding nun eben zu Hause. p Gespräch: Michaela Widder Während der Saison meist nur Reservistin, nun kommt es auch auf Mareike Hindriksen an. Da ist das Ding Neun Jahre nach dem EHF-Pokal holt der SC Magdeburger wieder einen Titel – den DHB-Pokal. Trauer herrscht dagegen bei den Rhein-Neckar-Löwen. D Magdeburgs Kapitän Fabian van Olphen reckt den DHB-Pokal in die Höhe, während seine Mannschaftskollegen den Sekt sprudeln lassen. Foto: dpa/Lukas Schulze ie Fans feierten schon zwei Minuten vor Schluss, auf der Bank umarmten sich die Spieler ausgelassen: Erstmals nach 20 Jahren hat der SC Magdeburg wieder den DHB-Pokal gewonnen. Der Tabellenzehnte der Handball-Bundesliga besiegte am Sonntag im Endspiel in Hamburg Cupverteidiger SG Flensburg-Handewitt mit 32:30. Zum bislang einzigen Mal hatten der SCM den Pokal 1996 gewonnen. Nach dem Schlusspfiff rannten die Spieler zu ihren Anhängern und ließen sich feiern. Mit dem Erfolg qualifizierte sich der Verein, der im Halbfinale den Bergischen HC nach Verlängerung mit 36:33 bezwungen hatte, zudem für den EHF-Pokal. Vor 13 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena revanchierte sich das Team von Trainer Bennet Wiegert damit für die erst im Siebenmeterwerfen erlittene Niederlage im Vorjahresfinale. „Viele von unseren Jungs haben noch keinen Titel gehabt. Das wird lange in unseren Köpfen bleiben“, sagte Robert Weber, der als bester Werfer des Turniers mit 22 Treffern geehrt wurde. Immer wieder stemmte Trainer Bennet Wiegert vor der grün-roten Fanwand die silberne Trophäe in die Höhe. „Mir fehlen selten die Worte oder die Stimme, heute ist beider des Fall. Was für mich zählt, sind nicht einzelne Leistungen. Was für mich zählt, ist der Pokal“, sagte der 34-Jährige, der erst im Dezember das Amt übernommen hatte. Dagegen reisten die Rhein-Neckar Löwen um ihren traurigen Star Uwe Gensheimer einmal mehr frustriert aus Hamburg ab. Zum neunten Mal war der Nationalmannschafts-Kapitän mit seinem Klub beim Final Four – zum neunten Mal fuhr er ohne Pokal heim. Im Halbfinale waren die Löwen den Flensburgern nach Verlängerung mit 30:31 unterlegen. (dpa) nuglloar G rö ößen XS S–XX –X XXL X XL XX Goldschdügg Größen S–XXL L ” [D] 12,90 1 mit SZ-Card je ” 9,901 1zzgl. 2,95 ” Versandkosten, ab 35,– ” versandkosstenfrei SAXO-Phon Gm mbH, Ostra-Allee 200, 01067 Dresden Plötzlich Spielmacherin: Über ihre ungewohnte Rolle und die Zuversicht fürs fünfte Finale spricht Mareike Hindriksen. nu gloar ar JETZT BESTELLEN! (0351) 48 64 18 27 www.editionSZ.de Kieler Handballer bezwingen Barcelona Barcelona. In der Meisterschaft mit Schwächen, in der Champions League bärenstark: Handball-Rekordmeister THW Kiel hat Cup-Verteidiger FC Barcelona im Viertelfinale aus Europas Königsklasse geworfen und zieht zum fünften Mal in Serie in das Endrundenturnier Final Four Ende Mai in Köln ein. „Unfassbar“, sagte Trainer Alfred Gislason und bekannte: „Ich bin stolz auf meine Jungs.“ Der THW hatte am Sonnabend in Barcelona zwar mit 30:33 verloren, das Hinspiel eine Woche zuvor in heimischer Halle aber mit 29:24 gewonnen und sich damit in der Addition beider Begegnungen durchgesetzt. Die Kieler retteten damit als letzter verbliebener deutscher Vertreter die hiesige Handball-Ehre. Denn noch nie gab es das Vierer-Turnier ohne deutsche Beteiligung. Die Auslosung für das Final Four findet am Dienstag in Köln statt. Im Lostopf befinden sich dann auch KS Kielce, das sich gegen die SG Flensburg-Handewitt durchgesetzt hatte, MKB Veszprem und Paris St. Germain. (dpa) RIESAER ZEITUNG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 2. MAI 2016 13 ||||||||||||||||||||| LANDKREIS MEISSEN SÄCHSISCHE ZEITUNG App durch den Landkreis Facebook, Whatsapp, Google Maps oder diverse Spiele zum Zeitvertreib: Anwendungen für das Smartphone, sogenannte Apps, machen die modernen Handys erst zum Alleskönner. Inzwischen gibt es fast mehr Apps, als man zählen kann. Die meisten von ihnen werden dabei nicht von irgendwelchen Programmiergenies erstellt, sondern mitunter von ganz Tote Frau nach Brand gefunden normalen Leuten, auch aus Meißen oder Riesa. Die SZ stellt zehn Gratis-Apps aus dem oder über den Landkreis vor – vom hilfreichen Begleiter bis zum Totalausfall. (SZ/dob) Meißen: Stöbern lohnt sich Elberadweg: Ein Muss für Radler Ist das die Meißen-App, die die Stadt schon seit Ende 2014 plant und für die sie 5 000 Euro veranschlagt hat? Nein, von der ist noch immer nichts zu sehen, und auch der Stadtsprecher antwortete nicht auf eine SZAnfrage dazu. Macht jedoch nichts, denn es gibt diese Alternative eines Privatmannes: Die App zeigt Veranstaltungstipps, Immobilien, Kleinanzeigen, Wetter und Fahrplanänderungen. Teilweise mit veralteten Daten und optisch nicht ganz ausgefeilt – aber trotzdem einen Blick wert. Wer mit dem Fahrrad an der Elbe unterwegs ist, der kann sich beim Anblick der Landschaft schon einmal wegträumen. Zurück auf den Boden der Tatsachen holt einen diese App: Wo gibt es die nächste Einkehrmöglichkeit, was gibt es hier Interessantes zu sehen, und wo geht es auf dem Radweg überhaupt nicht weiter, weil ein Stück blockiert ist? Diese Fragen beantwortet die Anwendung der beiden Koordinierungsstellen des Elberadwegs. Die App gibt es im App-Store und bei Google-Play. Cityguide Meißen: Eher für Touristen Vertretungsplan Löß.-Gym.: Nur für Eingeweihte Wer zum ersten Mal nach Meißen kommt, für den dürfte die App von Cityguide – einer Firma mit Sitz in Zürich – eine nette Einführung in die Stadt sein, mehr aber auch nicht. Sie reißt Themen wie Wein und Porzellan an, nennt Museen, Galerien sowie andere Sehenswürdigkeiten, und bietet auch direkte Links zu den Fahrplänen von VGM und VVO. Nur die Suche nach EC-Automaten und die Rubrik „Events & Tickets“ dürften auch für Einheimische interessant sein. Fazit: als Gratis-App schon o. k. So simpel wie sinnvoll: Das Lößnitzgymnasium in Radebeul stellt seine Vertretungspläne auch als (Android-)App zur Verfügung. In der Anwendung kann man die Pläne aufrufen, die auch auf der Internetseite zu finden sind. Der Haken an der Sache: Sehen kann man die Dokumente nur, wenn man das Passwort kennt. Für die angestrebten Nutzer – Schüler und Lehrer – bedeutet das jedoch sogar mehr Sicherheit. Erstellt hat die App der Diplom-Ingenieur Andreas Zschoppe aus Dresden. DFC Meißen: Dynamofans unter sich Futureline: Ausbildung finden per App Auch in Meißen gibt es sie, die eingefleischten Fans der SG Dynamo Dresden. Mit dieser App können sie sich austauschen und über ihren Lieblingsverein auf dem Laufenden halten. Es gibt News, Bilder, Ergebnisse und Tabellen rund um die SGD. Hinter der App steckt natürlich der Dynamo-Fußballclub Meißen e.V. Nur offline kommt man mit der Anwendung nicht besonders weit – beziehungsweise muss Geduld mitbringen. Das sind Dynamofans ja gewohnt. Die App gibt es für IOS und Android. Ausbildungsbetriebe im Landkreis kann man nicht nur online finden, sondern auch ganz bequem per (Android-)App: Die mobile Version des Lehrstellenkompasses der Kreishandwerkerschaft Meißen zeigt Lehrstellen für 2016/2017 auf einen Blick – von Landwirtschaft über Energie und Umwelt bis Dienstleistung. Außerdem gibt es Tipps und Tricks für die Suche nach einem Ausbildungsplatz – die sind jedoch so banal (pünktlich sein!), dass man sie eigentlich gar nicht zu lesen braucht. Meißen für die Hosentasche: Die SZ-Reporterin testete zehn Gratisapps mit ihrem Android-Gerät – und war positiv überrascht. Foto: Claudia Hübschmann Albrechtsburg Meißen: Gehörlos durchs Schloss Appmal Riesa: Die ganze Stadt in Mini Störungsmelder Riesa: Kampf den kaputten Pollern Spicker Android-App: Sesam, öffne dich doch In Deutschlands ältestem Schloss werden gehörlose Besucher mit dieser App aus dem Google-Play-Store in Videos durch die Dauerausstellung geführt. In den Filmen wird die Ausstellung in deutscher Gebärdensprache erklärt. Die Gratis-App passt in das Konzept der Albrechtsburg, möglichst vielen Menschen einen barrierefreien Besuch zu ermöglichen. Die Videos können heruntergeladen werden (320 MB), es geht jedoch auch ohne Download. Eine sinnvolle Anwendung für bestimmte Nutzer. Schon das Logo der Riesa-App für Android und IOS überrascht positiv: Stadtmaskottchen Gunter Spies, alias Riesaer Riese, ist als Comicfigur wirklich gut getroffen. Auch der Inhalt der etwas seltsam benannten App überzeugt. „Appmal“ zeigt Blitzer, Events, Kleinanzeigen, Übernachtungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und noch viel mehr. Ein Tippen aufs Display führt sogar zu den aktuellen Schlagzeilen von sz-online.de. Hinter dem kleinen Alleswisser steckt das Sonntagswochenblatt für Riesa. Fazit: die Überraschung im App-Test. Keine App, die irrsinnig Spaß macht, dafür aber sinnvoll ist. Seit Ende Mai 2015 gibt es die App der Stadtverwaltung, mit der Riesaer Bürger Schäden an Ampeln, Leuchtstellen, Pollern oder Spielplätzen ans Rathaus melden können. Die Orte lassen sich dazu direkt auf einer Karte markieren, mit einem Hinweis versehen und dann an die Verwaltung schicken. Etwa 1 600 Euro hat die Stadt für diese Idee ausgegeben. Im Dezember vergangenen Jahres wurde sie schon von rund 200 Menschen genutzt. Die App gibt es für Android- wie für IOS-Geräte. Der Spicker, die Online-Zeitschrift des BSZ Meißen, enthält Texte zu Schule, Karriere oder Freizeit, geschrieben von elf Redakteuren aus dem BSZ. Der Download der kostenlosen App ging schnell und problemlos, trotz der Größe von 30 MB (und somit als größte App im Test). Aber dann will sich die Anwendung auf dem Handy partout nicht öffnen. Wer sich für die Inhalte interessiert, findet sie zumindest noch online. Eine funktionierende Internet-App hat schließlich jeder. Coswig. Ein Wohnungsbrand in einem der Mehrgeschosser auf der Pappelstraße in Coswig löste am Sonntagvormittag einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften aus. Das Feuer war in einer Wohnung im Erdgeschoss ausgebrochen. Ein Nachbar hatte noch versucht, der Bewohnerin zu Hilfe zu eilen, die Rauchentwicklung war da aber bereits zu stark. Die Feuerwehr konnte die ältere Dame nur noch tot aus der Wohnung bergen. Die Bewohner von neun weiteren Wohnungen konnten gerettet werden. Zwei kamen ins Krankenhaus. (SZ/gör) POLIZEIBERICHT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Einbrecher lösen Alarm aus und entkommen Riesa. Dreiste Diebe brachen Freitagnacht in der Lommatzscher Straße die Eingangstür der EPT-Tankstelle auf, drangen ein und stahlen Tabakwaren im Wert von ungefähr 1 000 Euro. Dabei wurde bei einem Sicherheitsunternehmen Alarm ausgelöst. Die sofort eingeleitete Fahndung verlief allerdings erfolglos. Der Sachschaden beträgt etwa 2 000 Euro. (SZ) Diebe lassen Briefmarken für 15 000 Euro mitgehen Stauchitz. Die Diebe kamen in der Nacht zu Freitag und brachen gewaltsam durch eine Glasschiebetür in einen Blumenhandel ein, welcher gleichzeitig als Postfiliale dient. Dabei wurden Briefmarken im Gegenwert von mindestens 15 000 Euro gestohlen. Der Sachschaden beträgt circa 500 Euro. (SZ) Mülltonnen brennen in der Grenzstraße Riesa. In der Nacht zu Sonnabend wurde in der Riesaer Grenzstraße zwei Mülltonnen in Brand gesetzt. Sie waren extra dahin transportiert worden, so Riesas Wehrleiter Egbert Rohloff auf SZ-Nachfrage. Die Feuerwehr löschte die Tonnen. Eine Schadenshöhe ist nicht bekannt. (krü) Unser Wetter Ausgehwetter D ie Woche startet in Riesa wieder mit freundlichem Frühlingswetter, wobei die Temperatur im Laufe des Tages auf 17 Grad ansteigt. Es ist zwar leicht bewölkt, aber Regen ist nicht in Sicht, sodass einem zünftigen Stadtbummel oder einem Abstecher in den Park nichts entgegensteht. Und wenn Sie dabei noch ein Eis im Freien genießen, ist der Tag perfekt. Der Wind weht leicht aus nordöstlicher Richtung. Ihre Wetterfee Claudia Kaszuba web Die Prognose wurde aus Daten der Riesaer Wetterstation von www.meteomedia.de zusammengestellt. Falscher Polizist im Taxi Aus dem Gerichtssaal Der kleine Italiener aus Napoli begeht Straftaten am laufenden Band. Berühmt ist er für seine tollen Geschichten. Diesmal wird er allerdings gebremst. Von Jürgen Müller Giuseppe ist wieder da. Der kleine Italiener aus Napoli ist nicht nur bei diversen Gerichten in ganz Deutschland bekannt. Auch der Meißner Richter Andreas Poth hat mehrfach mit ihm Bekanntschaft gemacht. Mal hat er ein teures Fahrrad am Meißner Bahnhof geklaut und wollte dem Richter weismachen, es habe es von einem Kumpel gekauft. Den Namen des Kumpels kennt er nicht, der Kaufvertrag, den er vorlegt, ist von vorne bis hinten gefälscht. Mal gönnt er sich nach einer Haftentlassung in einer Gaststätte in Moritzburg ein opulentes Mahl, gibt dann vor, ihm sei seine Geldbörse gestohlen worden. Tatsächlich hatte er sie in einer Deckenverkleidung in der Toilette versteckt. Der Mann, der den Nachnamen eines berühmten italienischen Fußballers der 60er und 70er Jahre trägt, hat es zu einer gewissen Berühmtheit geschafft. Berühmt ist er für seine Geschichten, die er erzählt. Stets ist er unschuldig, immer wieder wird er Opfer von permanenten Justizirrtümern. Offenbar nur deshalb wurde er schon 15 Mal verurteilt, saß etliche Jahre in Deutschland im Gefängnis. Begrüßung auf Italienisch Der jetzige Termin gelingt erst im zweiten Anlauf. Der 44-Jährige war wohl in Italien, wurde dann aber in einer Dresdner Pizzeria beim Kellnern gesehen. Der Richter erließ Haftbefehl. Zum Haftprüfungstermin empfängt er ihn auf Italienisch, wie es sich unter guten Bekannten gehört. Giuseppe hat schon wieder betrogen. Er ließ sich mit dem Taxi mitten in der Nacht von Radebeul nach Riesa kutschieren. Als es ums Bezahlen ging, zog er wieder eine Show ab. Er wolle nur sehen, ob sein Freund zu Hause sei. Wenn nicht, käme er wieder und man Mit einem Trick versucht der Angeklagte, sich das Geld für die Taxifahrt zu sparen. Foto: Felix Hörhager/dpa würde dann gemeinsam zur Polizei fahren, sagt er geheimnisvoll. Er kommt tatsächlich nach kurzer Zeit zurück, ist ganz hektisch. Dem Taxifahrer wirft er einen Ausweis hin und sagt ihm noch, er sei Polizist. Der Fahrer möge ins Polizeirevier nach Riesa fahren, die würden ihm die Taxifahrt bezahlen. Dann ist er ganz schnell weg. Die Polizisten wissen natürlich nichts von alledem. Der Taxifahrer bleibt auf den Kosten von über 100 Euro sitzen. Auch bei Fahrten mit der Bahn nimmt es der Italiener nicht so genau. Viermal wird er beim Schwarzfahren erwischt. Zudem soll er in einer Radebeuler Pension randaliert und Sachschaden angerichtet haben. Ach ja, er stand bei allen Taten unter Bewährung. Verteidiger Ulf Israel hat einen klugen Schachzug gemacht. Er hat den Angeklagten davon überzeugt, den Fahrpreis für das Taxi gleich im Gericht zu bezahlen. So übergibt er dem Fahrer, der als Zeuge geladen ist, großzügig 120 Euro. Da sind sogar ein paar Euro „Trinkgeld“ dabei. Auch ansonsten bremst er seinen Mandanten immer wieder in dessen Redeschwall, mit dem sich dieser in der Regel noch weiter reinreitet. „Sagen Sie jetzt einfach mal nichts.“ Damit nimmt er der Verhandlung einen großen Teil ihres Unterhaltungswertes. Oberstaatsanwältin Karin Dietze ist in diesem Fall ohnehin humorlos. Für sie ist das Maß voll. Sie fordert eine Haftstrafe von fünf Monaten ohne Bewährung. „Es würde fast an Rechtsbeugung grenzen, hier noch einmal eine Geldstrafe zu verhängen“, sagt sie und spricht von Ignoranz, hartnäckiger Uneinsichtigkeit, Frechheit. Der Verteidiger findet, dass der Antrag der Staatsanwältin überzogen ist. Er hält eine Geldstrafe von 1 200 Euro für ausreichend. Der Richter verurteilt den Mann tatsächlich nur zu einer Geldstrafe, und dass trotz massiver Vorstrafen, Bewährungsbruchs und dass er eine Tat nur eine Woche nach der letzten Verurteilung beging. Doch die Qualität seiner Straftaten habe sich deutlich verringert, sie seien nicht zu vergleichen mit früheren Taten. „Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Ich sehe es so“, sagt der Richter. Darauf eine Flasche Ramazzotti Der Haftbefehl wird aufgehoben, Giuseppe verlässt das Gericht als freier Mann. Er strahlt über das ganze Gesicht. Ins Gefängnis muss er doch noch mal, seine Sachen holen, unter anderem eine Flasche Ramazzotti, die er mitbrachte. Und die dürfte er wohl gleich auf Ex getrunken haben. Grund dafür hatte er ja. Diesmal ist es jedenfalls kein Justizirrtum. Oder doch? 14 |||||||||||||||||||||||||||||||| RIESAER ZEITUNG SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 Riesaer rettet Oschatzer Originale Oschatz/Riesa Das Oschatzer Museum lädt zu einer Riesaer Zeitreise ein – mit Unterstützung aus Riesa. Musik vor dem Bauernmuseum: der Zabeltitzer Spielmannszug. Noch nie veröffentlichte Ansichten von Oschatz – etwa von den Ulanen oder Höhepunkten des Stadtlebens um 1900 – stehen im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Museum Oschatz. Die wäre ohne die Hilfe aus Riesa nicht möglich gewesen. Zu sehen sind Werke des Fotografen und Stadtchronisten Hermann Koczyk, der von 1868 bis 1942 lebte. Dessen Tochter hatte den fotografischen Nachlass der Familie Ruminski aus Riesa überlassen. Ein Teil davon kann nun erstmals dank der umfangreichen Aufarbeitung durch Roland Ruminski der Öffentlichkeit gezeigt werden. Ein Turm stürzt ein Parkführung in Zabeltitz mit Jürgen Schreiber als Baumeister Knöffel. Mit guter Laune in den Mai geradelt Über 200 Fahrradbegeisterte strampelten aus unterschiedlichen Richtungen und trafen sich in Zabeltitz. S olche Termine hat Manuela Langer gern: „Die Leute sind freundlich und meistens gut drauf“, sagt die Referentin des Riesaer Oberbürgermeisters. Für die Stadt Riesa hat sie das Anradeln in der Elbestadt organisiert. Und fährt natürlich selber per Drahtesel mit. Über 70 Radler tragen sich am Morgen an der Schlossbrücke in Riesa-Gröba in die Starterlisten ein. Doch zunächst können sich alle ordentlich beim gemeinsamen Frühstück stärken, das der Sprungbrett-Verein bereitgestellt hat. Oder bei der Radlerandacht, die Pfarrer Gunter Odrich hält. „Geh aus, mein Herz, und suche Freud ...“ heißt einer der Liedtexte, und nichts anderes wollen die Radler, die mehr oder minder zünftig gekleidet und behelmt die 45-km-Tour angehen. Nur dass sie eben nicht gehen, sondern fahren – per Muskelkraft. Dabei haben einige schon etliche Kilometer in den Beinen. So wie Familie Kretzschmar, die zu viert aus Seerhau- NAPPA LEDER sen angereist ist. Sie sind zum ersten Mal dabei. Die meisten der Starter sind aber „Wiederholungstäter“ und haben schon mehrmals das Anradeln oder auch das SZFahrradfest mitgemacht. Fünf Routen zur Auswahl Insgesamt fünf Touren stehen in diesem Jahr zur Auswahl: Aus Riesa, Großenhain, Zeithain oder Gröditz startet man nach Zabeltitz – es sind jedes Mal um die 45 Kilometer. Dazu gibt´s noch einen 15 Kilometer langen Familienrundkurs rund um Zabeltitz. Gemächlich bewegt sich der Pulk der Radler über die Straßen, und man kommt ins Gespräch – über lohnende Radstrecken, die man so noch gar nicht kannte oder übers Equipment. Manche sind schon mit modernen Hightech-E-Bikes ausgestattet, während die Drahtesel anderer Radler noch im volkseigenen Betrieb „geschmiedet“ wurden. Aber das ist unwichtig, es zählt allein das Gemeinschaftserlebnis. Und man er- Lederbekleidung in Riesa Mittwoch, den 04.05.2016 Schnell zu Ihrem Urlaub mit „Sachsenhof“ · Hauptstraße 65 60.- € Preisnachlass bei Vorlage (pro Jacke 1 Gutschein) dieser Anzeige! - Über 500 Lederjacken! r Uh - 1a-Qualität in Lammnappa 16 s i b - Inzahlungnahme Ihrer Lederbekleidung 10 - Seit 20 Jahren im Hotel „Sachsenhof“ Ledermoden Sophia Deligiannidou, Bremecker Weg 7, 58515 Lüdenscheid NEU! Kindheitserinnerungen aus dem alten Dresden Eine gewöhnliche und doch so besondere Kindheitserinnerung von Edwin Haubold, der zum Ende des 19. Jahrhunderts am Dresdner Neumarkt aufwuchs und mit seinen drei Geschwistern am liebsten Quarkkeulchen mampfend durch die historische Altstadt wuselte. LESUNG Radlerfest im Bauernmuseum Auf dem Gelände rund um den historischen Dreiseithof des Bauernmuseums gibt es als Abschluss ein buntes Radlerfest. Vormittags ist es hier noch relativ ruhig, nur ein paar Autotouristen sind da, die Radler sind alle noch auf der Strecke. Aber am Mittag wird es dann richtig voll. Aus allen Richtungen kommen die Fahrradbegeisterten angerollt. Es gibt zu essen und zu trinken, dazu die Angebote regionaler Händler. Am Palais lädt Dr. Jürgen Schreiber im his- torischen Gewand als Oberlandbaumeister Knöffel zu einem Rundgang durch die barocken Parkanlagen ein. Und weiß dabei viel über Geschichte des Parks zu berichten. Und nicht zu überhören sind die Spielleute vom Zabeltitzer Spielmannszug, die mit Musik in den Hof des Bauernmuseums einmarschieren. Vor dem Palais ist auch der Zielpunkt für die Radler. Um die 250 sollen es diesmal gewesen sein, schätzen die Organisatoren vom Elbe-Röder-Dreieck. Dazu kommen mindestens noch einmal so viele, die sich an den Radtouren des Lausitzer Blütenlaufs beteiligt haben, für den ebenfalls Zabeltitz der Zielpunkt war. Eine Gruppe Riesaer Radler macht sich bereits auf den Rückweg. Hat’s Spaß gemacht? „Na klar“, sagt Ursula Wendt, die mit mehreren Bekannten unterwegs ist. „Obwohl wir uns etwas verfahren hatten, weil die Brücke zwischen Zabeltitz und Görzig gesperrt ist. Aber wir haben uns ja doch noch hingefunden“, lacht sie. „Und jetzt fahren wir nach Koselitz – Eis essen!“ 11.05.2016 19.00 Uhr Lingnerschloss Dresden Tel. Anmeldung unter 0351 48642002, Kartenverkauf in allen SZ-Treffpunkten Günter Höhne (Hrsg.): In Kinderschuhen durch das alte Dresden gebunden | 144 S. | 12,5 x 19,5 cm TAGESREISEN IM FRÜHLING Prag – Die Goldene Stadt Das erwartet Sie: Entdecken Sie die historische Stadt an der Moldau. Über viele Jahrhunderte hinweg begegneten sich hier böhmische, deutsche und jüdische Kultur, deren Zeugnisse man heute in vielen Häusern, Kirchen, Burgen und Museen besichtigen kann. Das Stadtbild ist in seiner Geschlossenheit hervorragend erhalten und in seiner Architektur von Gotik und Barock dominiert. Zu Fuß geht es mit dem örtlichen Reiseleiter durch die Altstadt. Anschließend können Sie die Stadt auf eigene Faust entdecken (ca. 2,5 h Freizeit) oder fakultativ an einer einstündigen Moldauschifffahrt teilnehmen (ca. 1 h Freizeit im Anschluss). Termin: 14.5. · Preis: 29 2 · Zustiege: ABEFD Aufpreis mit Moldauschifffahrt 9 2 p.P. GÜNTER HÖHNE (Hrsg..) Schifffahrt Dahme-Seen-Gebiet Das erwartet Sie: 12,90 ¢ In Kinderschuhen durch das alte Dresden Starten Sie mit dem Fahrgastschiff Schenkenland im Hafen von Teupitz eine ca. 5 ½ stündige Entdeckungsreise über 10 Seen des Dahme-Seengebietes. Entdecken Sie den Teupitzer See, den Schweriner See, den Zemminsee, den Schulzensee, den Großen Moddersee, den Kleinen Moddersee, den Klein Köriser See, den Hölzernen See, den Schmöldesee und den Huschtesee. In Prieros haben Sie Zeit für einen Landgang (ca. 1,5 Std.).Wir laden Sie zum Mittagessen ein. Ein individueller Spaziergang durch das märkische Dorf ist lohnenswert. Termin: 17.5. · Preis: 55 2 · Zustiege: AEFD Legende Zustiege: A = Meißen, Busbahnhof Steig 7/8; B = Großenhain, Mozartallee + Hst. Kupferberg/Kaufhalle; C = Nossen, Hst. Freiberger Str.; D = Dresden, Bushst. Bahnhof Neustadt/Schles.Platz; E = Coswig, Bahnhof und Spitzgrund; F = Radebeul, Hst. Bahnhof Ost; N = Nünchritz, Bahnhof; R = Riesa, Busbahnhof Buchung in diesen SZ-Treffpunkten Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de In allen SZ-Treffpunkten, beim Döbelner Anzeiger und im Buchhandel. Meißen Niederauer Str. 43 (im ElbeCenter, 2. OG, Zi.4) Meißen Radebeul Riesa Fleischergasse 10 Bahnhofstr. 18 Hauptstr. 56 und in den Meissen-Tourist Reisebüros. Die RuV-Elbland mbH ist Vermittler der Reisen im Auftrag des Veranstalters Meissen-Tourist GmbH. Der Oschatzer Fotograf und Chronist Hermann Koczyk. Foto: Museum Oschatz „Ich hab Ahnung“ Reisemarkt traumhaft weich und leicht Hotel freut sich an der Landschaft – sattes Gelb der Rapsfelder wechselt mit Obstbaumblüten oder dem Lila des Flieders. Gelegenheit auch für die Amateurfotografen, ihre Kamera zu zücken. Der Zielpunkt ist Zabeltitz – der Großenhainer Ortsteil, der sich gern als „Perle in der Röderaue“ sieht. Das dortige Bauernmuseum startet traditionell am 1. Mai in die Saison, sodass es entsprechend viel zu sehen gibt. Über Fremdenverkehr, erregte Bürger und Streikverweigerer. Ein unreifer Rückblick. G roße Neuerung: Der Fremdenverkehrsverein Sächsische Elbweindörfer heißt nicht mehr Fremdenverkehrsverein, liebe Leserinnen und Leser. Er hat sich in Tourismusverband umbenannt. Sprecher Ottmar Gehre dazu: „Der Begriff Fremdenverkehr ist vor allem Jugendlichen nicht mehr geläufig und teilweise sogar irreführend.“ Da hat der Sprecher des Fremden ... äh Tourismusverbandes absolut recht – zumindest, was die Geläufigkeit des Begriffs angeht. Ich wüsste nicht, dass dieses Wort je von jemandem in meinem Alter ausgesprochen wurde. Da brauchen wir die „richtigen“ Jugendlichen gar nicht zu fragen. Allein schon, weil in der Jugendsprache alles kurz und knackig sein muss: „Ich hab Auto“. Sprachliche Qualität durch Verdichtung. Sehr stilvoll. Doch wie würde es klingen, wenn die Jugendlichen lässig über die Straße schlendern und sich „Ich hab Fremdenverkehr“ zurufen? Ah, ein hilfreicher Gedankenanstoß kommt von Tourismusverband-Sprecher Ottmar Gehre: „teilweise sogar irreführend“. Jetzt verstehe ich auch, was er damit meinte. Verkehr und Fremde – das kann bei Jugendlichen für Irritationen sorgen. Mich lässt diese Kombination kalt, für derartige Gedanken bin ich dann wohl doch zu alt. Auch wenn jüngst eine Leserin in Anspielung auf mein Alter scherzte, die SZ sei keine Schülerzeitung. Da kann ich nur entgegnen: „Ich hab Volljährigkeit.“ dsd Frei nach dem Motto „Ich hab Ahnung“ erregten sich vergangene Woche wieder viele Facebook-Nutzer auf der Seite der SZ Riesa. Da ich, wie Sie es von mir gewohnt sind, von einigen Kommentaren überaus begeistert war, habe ich den besten für Sie ausgewählt. Auf die Aussage des Riesaer Polizeichefs, dass die Polizeistatistik nicht das reale Kriminalitätsgeschehen widerspiegle und mehr Kontrollen mehr Verbrechen enttarnen würden, entgegnete ein Nutzer, ||||||||||||||||||||||||| Von Klaus-Dieter Brühl Das Oschatzer Museum, Frongasse 1, ist so geöffnet: Dienstag bis Donnerstag 9.30-12.30 Uhr und 13-17 Uhr, Freitag bis Sonntag 14-17 Uhr. Pfingstsonnabend - und -sonntag ist 14-17 Uhr geöffnet, Führung 14.30 Uhr. ||| Gemeinsam radelt es sich besser: Über 70 Fahrradbegeisterte starteten gestern von der Riesaer Schlossbrücke aus Richtung Zabeltitz. Das Anradeln wurde von den Gebietsgemeinschaften Elbe-Röder-Dreieck und Dresdner Heidebogen organisiert. Fotos: Klaus-Dieter Brühl Die Schau zeigt auch anschaulich die Geschichte der Fotografie – unter anderem anhand von historischer Kameratechnik. Durch seine Arbeit als Fotograf war Hermann Koczyk ein Chronist des Geschehens in Oschatz. Er hielt einmalige Ereignisse mit seiner Kamera fest: Aufnahmen vom Einsturz des Wasserturmes 1910, vom Besuch des sächsischen Königs 1905, Ansichten des Oschatzer Marktplatzes sowie vom Wüsten Schloss. Er gehört zu denen, die die Fotografie in seiner Zeit revolutioniert haben. Am letzten Ausstellungstag – dem 15. Mai – führt Sammler Roland Ruminski um 14.30 Uhr durch die Ausstellung. (SZ) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Schwarzbachs Woche ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Kevin Schwarzbach dass diese Berichterstattung das Allerletzte sei. Und schlussfolgerte: Wenn mehr Kontrollen mehr Diebstähle bedeuten, dann ergibt sich, dass es bei keinen Kontrollen keine Diebstähle mehr gibt. Im ersten Moment fand ich diese Logik beeindruckend. Immerhin gilt sie auch für viele andere Bereiche. Wenn ich ein Raser bin, bedeuten mehr Blitzer auch mehr teure Fotos; gibt es keine Blitzer, bekomme ich keine Fotos. Und wenn ich mehr Essen kaufe, gebe ich mehr Geld aus; kaufe ich kein Essen, kostet das auch nichts. Doch leider täuscht der erste Eindruck oft. Deswegen: „Ich hab Regel“ – lieber zweimal nachgedacht, als einmal zu Unrecht aufgebracht. dsd Reichlich gegrübelt haben wohl auch die Besucher des Landratsamtes am vergangenen Mittwoch. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen, doch im Landratsamt war davon nichts zu spüren. Offenbar nur die wenigsten Angestellten entschuldigten sich beim Arbeitgeber mit den Worten: „Ich hab Streik.“ Ein Mitarbeiter der Zulassungsstelle meinte, dass es gerade so viel zu tun gebe, dass streiken gar nicht möglich sei. Solche Mitarbeiter wünscht sich jedes Unternehmen. Es wäre ja auch ein Skandal, wenn wegen eines Streiks Arbeit liegenbliebe. Dann würde der Arbeitgeber ja bemerken, dass er ohne die Angestellten aufgeschmissen ist. Den Zustand gilt es zu vermeiden! Wobei ... Am Ende bemerkt mein Arbeitgeber noch, dass er gut ohne mich zurechtkommt – und nimmt mir die Kolumne weg. Zur Freude einer Leserin, die mich gern als planlosen Jüngling betitelt. Dann bleibe ich lieber auf Arbeit. Denn: „Ich hab Kolumne.“ Diese Woche kann wohl kaum unreifer werden. STADT RIESA M O NTAG 2. MAI 2016 Britta Veltzke für Riesa Für Sie vor Ort SÄCHSISCHE ZEITUNG Stefan Lehmann für Riesa Telefon .............................................. 03525 72415718 E-Mail .................. [email protected] Telefon .............................................. 03525 72415715 E-Mail ..... [email protected] Christoph Scharf für Riesa Telefon .............................................. 03525 72415710 E-Mail [email protected] Noch mal Erstsemester Neue Poststelle öffnet im Riesapark Die BA Riesa nimmt ab sofort Flüchtlinge als Gasthörer auf. Die ersten haben längst einen Uni-Abschluss in der Tasche. Rund zwei Monate ist sie bereits geschlossen, nun steht ein Termin für die Wiedereröffnung der Poststelle im Riesapark fest – aber an einem neuen Standort. Ab 23. Mai sollen Kunden ihre Pakete beim Lotto-Presse-Shop Schaaf in der Mall abgeben können, teilte Centermanager Frank Wiedemann mit. Aus Sicht der Centerverwaltung sei dieser neue Standort günstiger als der alte im Multi Express vor den Real-Kassen. „Wir haben diesen Standort immer favorisiert“, so Wiedemann. Die Poststelle gehöre in die Mall, „nicht in die letzte Ecke“. Der alte Vertrag zwischen Deutscher Post und dem Multi Express war nach neun Jahren zum 1. März ausgelaufen. Zuvor war das Geschäft, das neben der Poststelle unter anderem auch Schuhreparaturen und einen Schlüsseldienst anbietet, von der Mall in den Verkaufsbereich vor Real gezogen. Zwischen 50 und 100 Kunden nutzten die Poststelle vor der Schließung täglich. (stl) Von Britta Veltzke N Tiere suchen ein Zuhause Weiße Katzendame Hasan Elrassatmi (links) und Mustafa Turaani freuen sich, ab dem Sommersemester an der BA studieren zu dürfen. erst ab dem neuen Semester eine Gasthörerordnung, die es möglich macht, dass Externe an den Veranstaltungen teilnehmen. Das gilt im Übrigen nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle Bürger“, erklärt Katja Soyez von der BA Riesa. Um die Hürden für Asylsuchende abzubauen, hat die BA Sachsen jedoch entschieden, für Flüchtlinge keine Gebühr dafür zu erheben. Es gebe viele Parallelen zwischen der BA und der Ausbildung an seiner Uni, erklärt Mustafa Turaani. Er hat in Nord-Zypern studiert, stamme aber aus Syrien. Als sein Visum für seinen Studienort auslief, tobte in seiner Heimat längst der Krieg. So floh er nach Deutschland. „Jetzt bin ich schon zum zweiten Mal in meinem Leben Flüchtling“, sagt er. Seine Familie sei 1948 aus den von Israel besetzten Palästinensergebieten nach Syrien geflohen, wo er 1987 geboren wurde. „Das Problem ist, dass die palästinensischen Flüchtlinge in Syrien nie neue Pässe bekommen haben“, erklärt Turaani. Daher befürchtet er auch, in Deutschland kein Asyl zu bekommen – obwohl er aus dem Bürgerkriegsland stammt. Mustafa Turaani ist dankbar, dass er nun neben dem Integrationskurs an der BA studieren kann. Auf die Hochschule aufmerksam geworden war er vor etwa einem Jahr durch reinen Zufall. „Ich bin mit einer Mitfahrgelegenheit nach Berlin gefahren. Der Fahrer war sehr nett, wir haben uns die ganze Fahrt über gut unterhalten. Dabei hat sich herausgestellt, dass er Dozent an der BA ist. Er hat mich schließlich eingeladen, mal in seinen Kurs zu kommen.“ Gesagt, getan. Hasan Elrassatmi und Mustafa Turaani hoffen nun, dass sie in Deutschland bleiben dürfen. Anerkannte Flüchtlinge sind sie jedoch noch nicht. „Wir warten und Foto: Sebastian Schultz warten und warten“, sagt Elrassatmi. Beide haben das gleiche Ziel: So schnell wie möglich Deutsch lernen, Arbeit finden und in Frieden leben. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| och einmal Erstsemester sein – der innigste Wunsch von Hasan Elrassatmi und Mustafa Turaani war das wohl nicht. Beide haben bereits einen Universitätsabschluss: Turaani hat einen Master in internationalem Management. Elrassatmi hat Buchhaltung studiert. Doch seit ihrer Flucht ist in ihrem Leben nichts mehr so, wie sie es einmal geplant hatten. An der BA Riesa sind die beiden ab dem kommenden Semester als Gaststudenten angemeldet. Sie können an Seminaren teilnehmen und die Bibliothek nutzen – Prüfungen ablegen und einen zweiten Abschluss hingegen werden sie nicht machen können. Eben weil sie schon Absolventen sind, kommt es für Mustafa Turaani darauf auch gar nicht an. „Ich will die Gelegenheit nutzen, noch besser Deutsch zu lernen – vor allem die deutschen Fachbegriffe im Bereich Wirtschaft.“ Außerdem sei es ihm wichtig, weitere Bekanntschaften mit Deutschen zu schließen, so der 28-Jährige. Einfache Gespräche bekommt er bereits gut hin. Aber sobald er versucht, Geschehnisse aus der Vergangenheit zu erzählen, kommt er in Verlegenheit. Ihn wurmt das. Das ist deutlich zu spüren, wenn er einen Satz auf Deutsch beginnt, ihn dann aber doch abbrechen muss, und auf Englisch weiterspricht. Hasan Elrassatmi, der mit seiner Frau und seinem Kind vor einem knappen Jahr aus dem Libanon geflohen ist, ist gespannt, wie Studieren in Deutschland funktioniert. Er sei wie Mustafa Turaani Palästinenser, seine Frau sei Syrerin. „Für ihren Aufenthaltsstatus im Libanon, wo wir bereits als Flüchtlinge gelebt haben, hätte meine Frau regelmäßig nach Syrien einreisen müssen. Doch das ist gerade viel zu gefährlich. Wir hatten dann keine Wahl mehr, im Libanon zu bleiben“, erzählt Elrassatmi. Zudem habe er als palästinensischer Flüchtling dort niemals einen fairen Lohn bekommen. Mustafa Turaani hat bereits einen Eindruck vom Studium an der BA gewonnen. Schon im letzten Studienhalbjahr konnte er an einigen Veranstaltungen des Studiengangs Event- und Sportmanagement an der BA teilnehmen. Und das, obwohl die kleine Hochschule zu dieser Zeit noch gar nicht auf Gasthörer eingestellt war. „Wir haben 15 |||||||||||||||||||||||||||||||| BA-Gasthörer werden p Jeder, der sich weiterbilden möchte, kann sich um eine Gasthörerschaft bei der BA Riesa bewerben. p Voraussetzung sind freie Kapazitäten in den gewünschten Veranstaltungen. p Fachliche Zugangsvoraussetzungen wie einen bestimmten schulischen Abschluss gibt es nicht. p Gasthörer legen keine Prüfungen ab. p Die Teilnahmegebühr beträgt i.d.R. 70 Euro pro Modul/Semester (170 Euro mit Laboranteil) Quelle: Ordnung für die Gasthörerschaft/ BA Riesa KW 18 Gültig bis 07.05.2016 Das ist Betsy. B etsy ist etwa zwei Jahre alt. Ihr Fell ist weiß, und sie hat eine „schwarze Locke“, was sie unverwechselbar macht. Betsy ist kastriert und geimpft. Sie ist ruhig, zurückhaltend und liebt Streicheleinheiten. Andere Katzen mag sie nur bedingt. Bei Trubel zieht sie sich lieber zurück. Deshalb wird sie von Besuchern oft übersehen. Sie wäre vielleicht in Gesellschaft eines ruhigen Katers im neuen Heim zufrieden, am besten in einer Wohnung mit gesichertem Freigang. (SZ) Wer sich für unsere Tiere der Woche interessiert, meldet sich im Tierheim unter G 03525 632826. Entspricht ca. 750 g ungeschältem Spargel Ernährungspartner Deutscher Fußball-Bund Bratwurst Grillfeuerwerk (1 kg = 4.43) 900-g-Packung Aktionspreis 1.79 Aktionspreis Spargel geschält (1 kg = 7.5 5 8) 500-g-Packung 3.79 Pro 10€ Einkaufswert 1 Sammelkarte GRATIS. Ab sofort bis zum 18.06.2016. Aktionspreis Lachsfilet Frr ischfisch, mit Haut,, (11 kg g = 13.30)) 300-g g-Packung g 3.99 31% gespart Storrck To offiifee e (1100 g = 0.70)) 12 25-g-Pack kung Stück 2.99 Offizielles DFB-Sammelalbum - Pro 10 Euro Einkaufswert bekommst du 1 Sammelkarte – GRATIS! - 36 Sammelkarten mit allen Infos zu deiner Nationalmannschaft. - Bis zum 15.05.2016 das DFB-Sammelalbum kaufen und 50 PAYBACK Extra-Punkte via eCoupon sichern. © 2016, DFB REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. 50 0.88 auf Beim K hern c e B von 3 en Sie erhalt elkarte Jacobs Krönung oder Krönung Gold gemahlener oder löslicher Bohnenkaffee, versch. Sorten, (1 kg = 7.76-38.80) 100/500-g-Glas/ Packung 28% gespart 0.99 3.99 Hähnch hen-G Gr illplat te 2 Oberschenkel, 2 Unterschenkel, 3-5 Flügel ohne Spitze, mit Paprikawürzung, (1 kg = 3.74) 800-g-Packung 50% gespart 0.29 Aktionspreis 2.99 Coca-Cola versch. Sorten, teilw. koffeinhaltig, (1 l = 0.59) 1,5-l-PET-Fl. zzgl. 0.25 Pfand 22% gespart 3.88 Sternburg Export 1-l-PET-Fl. zzgl. 0.25 Pfand 1 Samm IS. GRAT Mülle er Jo oghurt mit de er Eccke e veersch. Sorten, (1100 g = 0.19) 15 50-g g-Becher Bergad der Bergbaauern oder Biiarom Schnittkäse, versch. Sorten 100 g Aktionspreis 21% gespart 0.75 In vielen Märkten Mo. – Sa. von 7 bis 22 Uhr für Sie geöffnet. Bitte beachten Sie den Aushang am Markt. Angebote gültig bei REWE, REWE CENTER und REWE CITY. 18% gespart 0.89 Sarotti Schokoladenlikör 15% Vol., (1 l = 7.98) 0,5-l-Fl. 33% gespart 3.99 REWE.DE Druckfehler vorbehalten. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen. Aktionspreise sind zeitlich begrenzt. Verkauf nur solange der Vorrat reicht. Sp panien/Marokko: He eidelbeeren Kl. I, (100 g = 0.90) 200-g-Schale 16 |||||||||||||||||||||||||||||||| SERVICE SÄCHSISCHE ZEITUNG WIR GRATULIEREN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O N TA G 2. MAI 2016 SZ-TELEFON ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Komödie vom Feinsten im Kino Heute am Hörer ganz herzlich unseren Lesern in Riesa: Lieselotte Barsch zum 90.; Gröditz: Erika Pietzsch zum 85. und Gerhard Widule zum 75.; Strehla: Helga Ischner zum 80.; Gohlis: Brigitte Fiebig zum 80.; Röderau-Bobersen: Wanda Kwiatkowski zum 80. Geburtstag. Birgit Herold LOKALREDAKTION Telefon ............................................... 03525 72415710 Telefax ................................................ 03525 72415711 E-Mail ...................... [email protected] SZ-Treffpunkt Riesa KLEIDERKAMMERN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ABONNEMENT// KARTENVERKAUF//ANZEIGEN Telefon ............................................... 03525 72415720 Telefax ................................................ 03525 72415722 E-Mail ...................... [email protected] Öffnungszeiten ..................... Mo – Fr 10 bis 18 Uhr p DRK-Kleiderkammer Riesa, Dr.-Külz-Straße 37, G 03525 65730: 8 bis 12 und 12.30 bis 15.30 Uhr; p DRK-Kleiderkammer Riesa-Weida, Greifswalder Straße 5: 8 bis 12 und 12.30 bis 15.30 Uhr; p Kleiderkammer Gröditz, Beethovenstraße 2: 8 bis 12 und 12.30 bis 15 Uhr; SERVICE Tickettelefon ...................................... 0351 84042002 Aboservice-Telefon .......................... 01802 328328 (Kosten: 6 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.) |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| HILFEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SCHWIMMHALLEN D ie Komödie „Hail, Caesar!“ ist am Montag im Kino Extra zu sehen. Das Filmstudio Capitol Pictures feiert mit Regisseuren wie Laurence Laurentz (Ralph Fiennes) und Schauspielern wie Hobie Doyle (Alden Ehrenreich) einen Erfolg nach dem anderen – bis unter mysteriösen Umständen Baird Whitlock (George Clooney) verschwindet, der gerade noch für ein Prestigeprojekt des Studios vor der Kamera stand, für den Monumentalfilm „Hail, Caesar!“. Helfen soll der gewiefte Eddie Mannix (Josh Brolin), Hollywoods Problemlöser Num- p Hallenschwimmbad Riesa, Pausitzer Straße, G 03525 659804: 10 bis 21.30 Uhr; p Platsch Oschatz, Berufsschulstraße 20, G 03435 976201: 10 bis 22 Uhr; p Wellenspiel Meißen, Berghausstraße 2, G 03521 701130: 10 bis 22 Uhr; p Wonnemar Bad Liebenwerda, Am Kurzentrum 1, G 035341 49020: 10 bis 22 Uhr; MÖBELBÖRSE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Möbelbörse Riesa, Spinnereistraße 3, G 03525 5130945: 8 bis 16 Uhr; WAS? WANN? WO? – HIN! ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KINO |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ENTSORGUNG HAUSMÜ Ü LL// BIOABFALL p Am 3. Mai: Gröditz und Ortsteile; BLAUE TONNE p Am 3. Mai: Strehla und Ortsteile; IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Lokalausgabe Riesa Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH Redaktion: Ulf Mallek (Regionalleiter 03521 41045510), Christoph Scharf (verantw.), Britta Veltzke , Antje Steglich. Geschäftsführer: Petra Gürtler und Andreas Krause (Verlag), Ulf Mallek (Redaktion). Regionalverlagsleitung: Andreas Krause. Anschrift Redaktion und SZ-Treffpunkt: Hauptstraße 56, 01587 Riesa Postanschrift: PF 20 01 65, 01577 Riesa Telefon: 03525 72415710 (Redaktion), 72415720 (Regionalverlagsleitung, Anzeigenannahme und Leserservice) Telefax: 72415711 (Redaktion), 72415722 (Regionalverlagsleitung und SZ-Treffpunkt) E-Mail: [email protected] Telefon Anzeigenannahme Dresden: 0351 840444 Aboservice-Telefon: 01802 328328 (6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.). Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 29,40 frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 40,50, jeweils inkl. 7% MWSt. E-Paper Euro 18,99, inkl. 19% MWSt. Vertriebskennzeichen: F 1818. p Capitol Riesa, Hauptstraße 72, G 03525 733779: 16.45, 19.45 Uhr: The First Avenger: Civil War 3D; 17.15 Uhr: Rico, Oskar und der Diebstahlstein; 17.15, 20.15 Uhr: Kino Extra: Hail, Caesar!; 17.30, 19.45 Uhr: The Jungle Book 3D; 17.30 Uhr: Zoomania 3D; 19.30 Uhr: How to be Single; 19.45 Uhr: The Huntsman & The Ice Queen 3D; p Castello Gröditz, Am Castello 3, G 035263 46960: 14, 16.30, 20 Uhr: The First Avenger: Civil War 3D; 14.15 Uhr: Kung Fu Panda 3; 15, 17.30 Uhr: Zoomania; 17.15 Uhr: The Huntsman & The Ice Queen 3D; 20 Uhr: Gods of Egypt 3D; 20.15 Uhr: How to be Single; p Filmpalast Meißen, Theaterplatz 14, G 03521 400218: 16.45, 19.45 Uhr: The First Avenger: Civil War 3D; 17.15 Uhr: Bundesstart: Rico, Oskar und der Diebstahlstein; BIBLIOTHEKEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ELBE-PEGEL |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| RIESA p 193 cm MEISSEN p 173 cm DRESDEN p 118 cm SCHÖ Ö NA p 124 cm Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutti, Schwiegermutti, Oma, Uroma und Tante, Frau Waltraut Kröger † 27. 04. 2016 In großer Liebe und Dankbarkeit: Deine Kinder Sabine, Eva, Rosi und Andreas mit Familien im Namen aller Angehörigen Dippoldiswalde und Luchau, im April 2016 Die feierliche Urnenbeisetzung findet am Freitag, dem 20. 05. 2016, um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Reinhardtsgrimma statt. Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Wort, Schrift, Blumen und Geldzuwendungen sowie ehrendes Geleit beim Abschied unserer lieben Mutti, Oma und Uroma Charlotte Steinchen 17.15, 20.15 Uhr: Kino Extra: Hail, Caesar!; 17.30, 19.45 Uhr: The Jungle Book 3D; 19.30 Uhr: The Boss; FREIZEIT p Begegnungsstätte Haus Balance Riesa, Greifswalder Straße 5: Treff der Sportgruppe, 13 bis 14 Uhr; Rummytreff mit Kaffee und Kuchen, 14 bis 17 Uhr; p Begegnungsstätte der Volkssolidarität Riesa, Bahnhofstraße 20: Sprechzeit Reiseklub, 9 bis 16 Uhr; Tanz mit Uwes Sound, 14 Uhr; p Seniorenklub der Diakonie Riesa, Hohe Straße 9: Gymnastik der Gruppe 2, 14 Uhr; p ASB-Treffpunkt Merzdorf: Sport der Gruppe III, 10 bis 11 Uhr; Treff der Handarbeitsgruppe, 13 Uhr; p ASB-Treffpunkt Gröditz: Sportgruppe I, 9 Uhr; Sportgruppe II, 10 Uhr; Klubrat, 13 Uhr; FRAUEN//FAMILIE p Familienzentrum Riesa, Hauptstraße 74-78, G 03525 736745: Kindersport, 16 Uhr; Englischkurs, 18.45 Uhr; p Familien- und Frauenzentrum Gröditz, Mozartallee 25, G 035263 67836: soziale Beratungshilfe, 8 Uhr; Problemzonengymnastik, 9 Uhr; Selbsthilfegruppe, 10 Uhr; Klöppelkurs, ab 16 Uhr; Computerkurs, ab 16 Uhr; Sportgruppe 1, 19 bis 20 Uhr; p Begegnungsstätte Nünchritz, Glaubitzer Straße 20: Gebetskreis, 11 bis 12 Uhr; KINDER//JUGEND p Offenes Jugendhaus Riesa, Bahnhofstraße: Bandprobenraum nach Absprache; p Stadtteilhaus Riesa-Gröba, Hafenstraße 2: mobile Arbeit Spielplatz Oststraße, 15 Uhr; Montagscafé, 15 Uhr; TELEFONTARIFE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Stadtteilbibliothek Riesa-Weida, Stralsunder Straße 5, G 03525 872374: 9-12/13-17 Uhr; p Gemeindebibliothek Röderaue: 10-15 Uhr; Ein gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen, wir wollen nochmals Danke sagen für all Deine Liebe, die Du uns gegeben, in unseren Herzen wirst Du immer weiterleben. geb. Böttger * 30. 06. 1920 Notruf: G 112; Krankentransport: G 0351 19222; Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst: G 116117; mer eins, für den Anliegen wie dieses nichts Ungewöhnliches sind. Jetzt ist es also an Mannix, den größten Star von Capitol Pictures zurückzuholen, ehe die Klatschreporter von der Entführung Wind bekommt, allen voran die Zwillinge Thora und Thessaly Thacker (Tilda Swinton). Whitlocks Entführer nennen sich „Die Zukunft“ und fordern einen großen Batzen Geld für die Freilassung. Mannix macht sich an die Arbeit, aber dabei geht so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann. Capitol, Hauptstraße 72, G 03525 733779 Stand: Sonntag, 15 Uhr p Täglich: Liste der je zwei günstigsten Call-by-Call-Anbieter mit Tarifansage, ohne Anmeldung sofort nutzbar. Zeit Anbieter Uhr p Ferngespräche 0–7 Sparcall Arcor 7–9 Star 01085 9 – 14 Star 01085 14 – 19 Star 01085 Vorwahl 01028 01070 01094 01085 01094 01085 01094 01085 19 – 24 Tarif Cent/min 0,10 0,69 1,00 1,50 1,00 1,50 1,00 1,50 01097telecom Arcor p Ortsgespräche 0–7 Sparcall Arcor 7 – 19 01052 star79 19 – 24 01097telecom Arcor p Vom Festnetz zum Handy 0 – 24 010011 01045 01097 01070 0,84 0,87 01028 01070 01052 01079 01097 01070 0,10 0,69 1,77 1,84 0,84 0,87 010011 01045 2,09 2,49 Quelle: www.teltarif.de; Hotline (Mo – Fr 9 – 18 Uhr): 0900 1330100 (1,86 Euro pro Minute aus dem Festnetz der T-Com). Angaben ohne Gewähr. Stand: 01.05.2016 Oh, weinet nicht, ich habe das Leben überwunden, bin nun erlöst von Schmerz und Pein, denkt an mich in stillen Stunden, lasst mich in Gedanken bei Euch sein. WICHTIGE RUFNUMMERN p Riesa-Information, Hauptstraße 61: G 03525 529420; p Gasstörung, Elektroenergie, Fernwärmestörungen Riesa: G 03525 872403; p Enso Netz GmbH: Gasstörung: G 0351 50178880; Stromstörung: G 0351 50178881; Servicenummer: G 0800 0320010; p Enso-Energie Sachsen Ost AG: Servicenummer: G 0800 6686868; p Wasserversorgung/Abwasserbehandlung Riesa: G 03525 7480 oder G 03525 733349; p Abwasserzweckverband Röderaue: G 0172 7358534; p Eigenbetrieb Abwasser Gröditz: Bereitschaft G 0171 3238344; p Abwasser Gröditz, Sparte Bauhof: G 0152 09213112; p Trinkwasserzweckverband „Pfeifholz“: Bereitschaft G 0171 8155940; p Giftinformations-Zentrum: G 0361 730730; p Weißer Ring e. V. Riesa-Großenhain: G 0151 55164731, mail [email protected]; BERATUNGEN p Landratsamt Riesa, Heinrich-Heine-Straße 1, Zimmer 239: Sprechzeit der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) und der Freiwilligenzentrale (FWZ) des Diakonischen Werkes Meißen, 13 bis 15.30 Uhr; p Schwangerschaftsberatungsstelle der Diakonie Riesa, Hohe Straße 9, G 03525 744620: Sprechzeit von 8 bis 11 Uhr; p Suchtberatung der Diakonie Riesa, Hohe Straße 9, G 03525 658991: 8.30 bis 12 und 13 bis 16 Uhr; p Hebammenpraxis Storchenmühle Prausitz, Hauptstraße 20, G 035266 80023 oder G 0171 3317933: Sprechzeit, 16 bis 17.30 Uhr; Gymnastik, 17.45 bis 18.45 Uhr; Geburtsvorbereitungskurs, 19 bis 21 Uhr; APOTHEKEN p Rats-Apotheke Nünchritz, Glaubitzer Straße 10, G 035265 54258: bis 3. Mai, 8 Uhr; TIERÄÄ RZTE p Notdienste: Dr. Bernd Richter, Oschatz, Merkwitzer Straße 18 D, G 03435 920435; Island Speiende Geysire, farbige Mooslandschaften und geheimnisvolle Trolle und Elfen haben Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutti, Schwiegermutter, Oma und Uroma schon den Wikingern einen Rausch beschert. Und auch Sie kommen in Ekstase! Christine Bährisch geb. Berndt * 8. 3. 1937 sz-reisen VORTEIL † 26. 4. 2016 Auf Wunsch Grönlandtrip zubuchbar · 8 Tage, Flugreise mit WOW Air ab/an Berlin In stiller Trauer: Tochter Gunhild Sohn Gerd mit Ulrike Enkel Carolin, Paula, Thea und Clara Urenkel Malea inkl. Transfer ab/an Haustür · 7 Ü/F in Mittelklassehotels · 5 Abendessen · Ausflüge: Reykjavik, Akureyri, Mývatn-Gebiet, Ostfjorde, Goldener Kreis mit Geysir und Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, dem 6. Mai 2016, 10.30 Uhr auf dem Friedhof in Großdobritz statt. Strokkur, NP þingvellir, Wikingermuseum, Pferdeshow mit Island-Pferden u.v.m. · SZ-Reisebegleitung Foto: Volker Santrucek WASSER SCHENKEN! -BRUNNENAKTIEN zusammen mit arche noVa, Infos: www.sz-reisen.de Code: IS-RE04 Termine: 28.07.–04.08.2016 11.08.–18.08.2016 Preise ab: 2.229 £ p. P. im DZ / 345 £ EZZ möchten wir uns herzlich bedanken. Im Namen aller Angehörigen: Karin Förster Alle Traueranzeigen auch auf www.sz-trauer.de BUCHUNG & INFORMATION: · KOSTENFREI UNTER 0800 - 250 00 00 · SZ-TREFFPUNKTE & REISEBÜROS · WWW.SZ-REISEN.DE Veranstalter: SZ-Reisen GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden JUNGE FAMILIE M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Stars im Strampler Egon Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Kevin 11. April Riesa 3 530 Gramm 53 Zentimeter Melanie Gnade und Franz Konrad Riesa Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort Eric 18. April Riesa 3 240 Gramm 50 Zentimeter Alisa Hasanschin und Nikolaj Kitzmann mit Schwester Angelina Gröditz Foto: Babysmile Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Präsentiert von den Elblandkliniken Tony 15. April Riesa 3 640 Gramm 53 Zentimeter Susan Sperr und Matthias Leipert Lommatzsch Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort 17 |||||||||||||||||||||||||||||||| 10. April Riesa 1 970 Gramm 49 Zentimeter Christin Kaiser und Daniel Meichsner mit Schwester Emily Zeithain Foto: Babysmile Informationsangebote für werdende Eltern Meißen. Im ELBLANDKLINIKU U M M ei ß e n findet am 04.05.2016, 19.00–20.30 Uhr der nächste Informationsabend für werdende Eltern statt. Treff ist der Konferenzraum 4 im Obergeschoss (Ebene 1). (SZ) Stillambulanz täglich 24 h erreichbar: ✆ 03521/743-49 39 Geschwisterkurs für werdende große Brüder und Schwestern: 17.05.2016, 16.30 Uhr; für Kinder von 3 bis 7 Jahren (Puppe oder Teddy mitbringen); SCHWANGERENSCHWIMMEN entfällt Riesa. Im ELBLANDKLINIKUM Riesa findet am 17.05.2016, ab 19.00 Uhr der nächste Informationsabend für werdende Eltern zu Fragen der Schwangerschaft und Geburt statt. Treff ist der Konferenzraum in der Ebene 5. (SZ) Moritz Geboren am 14. April Geburtsort Riesa Gewicht 3 900 Gramm Größe 51 Zentimeter Mutter Julia Kretzschmar Wohnort Riesa Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort Anni 23. April Riesa 3 850 Gramm 54 Zentimeter Susanne und Matthias Suchy Gastewitz Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort Jonte 13. April Riesa 4 060 Gramm 56 Zentimeter Susanne Brutz und Michael Gutsche Mühlberg Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort 15. April Riesa 3 800 Gramm 55 Zentimeter Susan Bergmann und Stephan Liebe Riesa Stillambulanz täglich 24 h erreichbar: ✆ 03525/75-37 10 Geschwisterkurs im ELBLANDKLINIKUM Riesa: 15.06.2016, 15.30 Uhr; Treff ist am Geburtensaal; Anmeldung unter ✆ 03525/75 3710; Puppe oder Teddy mitbringen. Foto: Babysmile » www.elblandbabies.de Linus Jeden Mittwoch in der Zeit von 14.00– 18.00 Uhr werden die Patientenakten zu einer bevorstehenden Geburt angelegt. Um telefonische Terminabsprache wird gebeten. Kliniken & Ansprechpartner Sofia Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Mutter Wohnort 19. April Riesa 3 650 Gramm 51 Zentimeter Nicole Thomas Oschatz Foto: Babysmile Amilia Marie Toni Emil René Finja-Sophie Geboren am 23. April Geburtsort Riesa Gewicht 2 850 Gramm Größe 52 Zentimeter Mutter Nadine Hentschel Wohnort Ostrau Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Foto: Babysmile Wohnort 20. April Riesa 3 700 Gramm 56 Zentimeter Yvonne Paulick und Sebastian Kratkey-Paulick Riesa Foto: Babysmile Wohnort 17. April Riesa 3 330 Gramm 50 Zentimeter Madlen Legler und Stan Schulzki Riesa ELBLANDKLINIKUM Meißen Gynäkologie & Geburtshilfe: Chefärztin Dr. med. Marlies Leibner Nassauweg 7 in Meißen Telefon: 03521/743 3242 Foto: Babysmile ELBLANDKLINIKUM Riesa Gynäkologie & Geburtshilfe: Chefarzt Dr. med. Jörg Kotsch Weinbergstraße 8 in Riesa Telefon: 03525/75 37 07 3.2 200 Gramm Verantwortung. We elche Krankenkasse hilft uns, diese zu tragen? Jetzt wechs eln! Die IKK classic mit den umfangreichen Kindervorsorgeuntersuchungen. Weitere Informationen unter unserer kostenlosen IKK-Servicehotline: 0800 455 1111. Oder auf www.ikk-classic.de SÄCHSISCHE ZEITUNG AUS DER REGION |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 18 ||||||||||||||||||||| WWW. S Z - O N L I N E . D E / L O K A L A U S G A B E N Rote Post unter Strom Jubiläumsfeier mit Pauken und Trompeten Triebischtal Ein Medienvertrieb und „Post Modern“ testen in Meißen ganz neue Elektro-Mobile. Die haben viele Vorteile und ein Problem. 60 Jahre solide gewirtschaftet – das war dem Großenhainer Elektrozentrum am Sonnabend ein kleines Volksfest wert. Von Udo Lemke S Von Manfred Müller andro Vogel zieht den Stecker und fährt das knallrote Mobil auf den Hof. „Paxster“ nennt sich das Gefährt. Es sieht mit seiner großen Plexiglasscheibe, der steil abfallenden Schnauze und dem kleinen Koffer aus wie ein Sandmann-Auto aus der Vergangenheit. Aber „Paxster“ steht für einen Weg in die Zukunft. „Mit ElektroEnergie zu ihren Briefkästen“ steht auf dem Gefährt. Es ist batteriegetrieben, erzeugt keine Abgase, denn es hat ja keinen Verbrennungsmotor. „Die norwegische Post hat einhundert Stück davon. Das Gerät ist absolut wintertauglich, es hat einen Schneemodus mit Allradantrieb“, erklärt Sandro Vogel, der Chef des Meißner Medienvertriebes. Und nachts an die Steckdose Auch Ronny Haußig kennt sich mit dem „Paxster“ aus. Er ist nicht nur Zusteller, sondern auch verantwortlich für den Fuhrpark in Meißen. Der umfasst immerhin 27 Kleinwagen, 35 Mopeds und Motorräder und 38 Fahrräder bzw. E-Bikes. Und jetzt also noch der „Paxster“. Er wird gegenwärtig nicht nur in Meißen, sondern auch in Dresden und Riesa getestet. Ronny Haußig ist zufrieden damit. „Weil es schneller geht und das Mobil wendiger als ein Auto ist.“ Außerdem spart man sich das Öffnen und Schließen der Türen, und man muss nicht um das Auto herumgehen, weil man an beiden Seiten aus- und einsteigen kann. All das spart Zeit. Immerhin hat ein Zusteller etwa 700 Sendungen pro Tour auszuliefern. Theoretisch kann man mit dem „Paxster“ bei 5 000 Sendungen anderthalb Stunden Zeit einsparen. Bei den insgesamt 3 000 Zustellern, die „Post Modern“ hat – die Firma gehört wie die Sächsische Zeitung zur DDV-Mediengruppe – kommen beachtliche Effekte zustande. Die Reichweite des „Paxster“ ist mit 120 Kilometern angegeben. „Aber im Winter schaffen wir so etwa 80 Kilometer“, sagt Sandro Vogel. Geladen wird die Batterie nachts, fünf bis sechs Stunden dauert das. Das Gefährt ist etwa 45 km/h schnell und bewegt sich fast geräuschlos. Der Fahrtest ergibt, dass es sofort losgeht, wenn man den Gasgriff dreht. Der „Paxster“ hat einen Zusteller Ronny Haußig ist zufrieden mit dem Elektro-Mobil, weil man damit Zeit beim Ausliefern der Post spart. Mopedlenker mit Handbremsen. Übrigens gibt es für den Winter eine Griffheizung. Als Fahrerlaubnis reicht ein Moped-Führerschein. Allerdings muss man den „Paxster“ mit Helm fahren, da es keinen Gurt gibt. Vor den Fahrer passen drei Postkisten, in den Koffer hinter ihm noch einmal neun, oder eben einige Pakete. „Post Modern“ interessiert sich nicht nur wegen der Zeitersparnis für das Elektro-Mobil, sondern auch, weil es umweltfreundlicher als herkömmliche Autos ist. Außerdem kann an dem Gefährt nicht all- zu viel kaputt gehen. Von Verschleißteilen wie Reifen und Bremsen einmal abgesehen. Spiegel und Lampen könnten in der Hitze des Gefechts vielleicht auch mal kaputt gehen, nicht aber der Motor. Allerdings hat all das seinen stolzen Preis: 14 000 Euro kostet ein „Paxster“ und ist damit teurer als die herkömmlichen Kleinwagen. Dennoch will „Post Modern“ in Richtung Elektro-Mobilität weiter gehen. Getestet wird derzeit auch noch ein E-Bike-Board. Das ist eine Art großer Roller mit zwei Foto: Claudia Hübschmann Hinterrädern, die sich aufgrund einer speziellen Aufhängung buchstäblich in die Kurve legen können. Und dann gibt es noch ein Gefährt, dass sich EPM-Cargo nennt. Es ist dreirädrig und momentan noch ohne Dach, was sich aber ändern soll. Je nachdem, wie viele AkkuPacks man verwendet, hat es eine Reichweite zwischen 30 und 90 Kilometern. Ganz gleich, wofür sich „Post Modern“ entscheidet, die Fahrzeuge haben ein Problem: Sie müssen noch billiger werden, damit sie auch wirklich wirtschaftlich sind. Als Adelsdorf noch FDJ-Patendorf war Zur 750-Jahr-Feier kamen auch Ehrengäste, die früher hier was zu sagen hatten. Und es erklang ein Lied – extra für Adelsdorf. Von Kathrin Krüger-Mlaouhia Adelsdorf. Frisches Maigrün und bunte Schleifen zieren das voll besetzte Festzelt. Mit Musik und Festansprache wird die 750Jahr-Feier für den kleinen Lampertswalder Ortsteil eröffnet. Immerhin – der Landrat ist gekommen. Und Aufbauhelfer Harald Mierisch aus Großenhain. Ab 1951 war der damals erst 20-jährige gebürtige Rabenauer Bürgermeister im „Dorf der Jugend“ – der Jüngste der Deutschen Demokratischen Republik. Trotz seiner 85 Jahre hat er sich zum Fest mit seinem Gehstock holen M O N TA G 2. MAI 2016 lassen. Denn Adelsdorf sei seine „zweite Heimat“. Eine schwere, aber schöne Zeit sei das damals gewesen, als der 1945 stark zerstörte Ort Patendorf der FDJ wurde. „Alle Bürgermeister hatten das Mandat der Jugendorganisation“, heißt es in der Festbroschüre. Harald Mierisch, gelernter Zimmermann, erinnert sich, dass in seiner Amtszeit nicht nur kräftig wiederaufgebaut, sondern auch heftig gefeiert wurde. Die Jugend des ganzen Kreises Großenhain traf sich in „Adlich“ zum Tanz. Als der Ponickauer Wolfgang Peschel 1961 Bürgermeister wurde – und es 17 Jahre lang blieb – waren schon die Planvorgaben in der Landwirtschaft im Mittelpunkt. „Wir standen unter Beobachtung“, erinnert sich der 79-Jährige. Peschel besucht das alte Waschhaus des Gutshofes, das damals Konsum geworden war und heute Dorfgemeinschaftshaus ist. „Die Aufbau- helfer waren hier noch in der Sauna“, schmunzelt Wolfgang Peschel. Seinerzeit wurde erst mit dem zentralen Wasserleitungsbau begonnen. Baumaterial musste aus Dresden herangeschafft werden. Im Traditionszimmer staunen Peschel und seine Frau Ruth nicht schlecht – das war mal der Kindergarten. Aller fünf Jahre wurde seinerzeit mit einem Dorffest der Wiederaufbau des Ortes gefeiert. „Da gab es einen Ochsen am Spieß“, so Wolfgang Peschel. Zu den „alten Veteranen“ gehört schließlich auch Gerd Nitsche. Allerdings nur ein Jahr schickte ihn sein damaliger Landrat nach Adelsdorf. Nitsche war DJ und hatte einen guten Draht zu jungen Leuten. Das scheint dem damaligen Jugendleben gut getan zu haben. Nitsches Bürgermeister-Nachfolgerin war eine Frau: Ulrike Hadulla. Auch zur Wende stand mit Hannelore Gesell eine Frau dem Ort vor, der 1991 zurückbenannt wurde. Wie es war, als das Dorf zu Kriegsende zu 96 Prozent zerstört war, darauf macht im Festprogramm noch einmal das Gedicht eines 17jährigen Helfers von 1945 aufmerksam. Gesungen wird das Adelsdorf-Lied, das fast schon vergessen war. Zur Einweihung des „Dorfes der Jugend“ im September 1950 wurde es vom Großenhainer Liedermacher Wolfgang Protze komponiert. Sehr lebensnah wird darin der von Hunger begleitete Wiederaufbau beschrieben. Und der Besuch von Wilhelm Pieck. Geschult nach Folbern, gepfarrt nach Großenhain, hieß es früher. Denn zwar gab es ein Rittergut, aber weder Schule noch Kirche. Dass 1937 schon ein Erntekindergarten bestand, tragen nun junge Leute aus der Chronik vor. Bürgermeister Hoffmann – auch schon 22 Jahre lang im Amt – ergänzt den Turnverein aus den 20er Jahren. Großenhain. Dass die Großenhainer am Sonnabend in Scharen zur Jubiläumsfeier kommen würden, konnte man eigentlich voraussehen. Mit bis zu 196 Beschäftigten war das EZG ein über all die Jahre ein zuverlässiger Arbeitgeber für die Röderstadt. Generationen von Elektrikern wurden im Betrieb ausgebildet. Und die PGH 1. Mai, wie sie zu DDR-Zeiten hieß, war erster Anlaufpunkt, wenn der Bildschirm des Fernsehapparates flackerte oder die Waschmaschinentrommel klapperte. Da die Genossenschaft im Dienstleistungsbereich breit aufgestellt war, schaffte sie den Sprung in die Marktwirtschaft besser als die meisten Großenhainer Industriebetriebe. Heute ist sie ein modernes mittelständisches Unternehmen mit 100 Beschäftigten, das deutschlandweit Aufträge übernimmt. Grundlage für diese Mobilität ist ein beachtlicher Fuhrpark von mehr als 60 Fahrzeugen, den die Besucher am Samstag in Augenschein nehmen konnten. „Früher fuhren unsere Leute eher mit dem Fahrrad oder dem Moped zur Baustelle“, erinnert sich Gründungsmitglied Gerhard Schroedter. „Die fehlenden Autos waren ein ständiges Problem.“ Beeindruckt schaut der 92Jährige auf die langen Reihen von VWTransporten, die auf dem Betriebshof geparkt sind. Die PGH Elektro-Radio-Fernsehen war 1956 von vier Handwerksmeistern und fünf Gesellen gegründet worden. Als einziger Elektromeister baute Schroedter die Abteilung Elektro auf, leitete zwischen 1970 und 1989 als Genossenschaftsvorsitzender die Geschicke der Firma. Zunächst als Handels- und Reparaturbetrieb am Steinweg ansässig, kaufte das EZG 1960 das Gelände des ehemaligen Landmaschinenhändlers Jobst an der Radeburger Straße. Fragt der russische Abwehrchef ... Wie zeitgemäß das Elektrozentrum 60 Jahre nach seiner Gründung daherkommt, konnte man am Sonnabend im SmartHome-Showroom erleben, wo moderne Systeme der Sicherheits- und Gebäudetechnik vorgeführt wurden. Außerdem berieten Firmenmitarbeiter interessierte Besucher auf ihren jeweiligen Fachgebieten; so über Elektrotechnik, Heimelektronik, Haushaltgeräte, Antennentechnik, Photovoltaik und Berufsausbildung. Wer wollte, konnte sich mit dem firmeneigenen Teleskopsteiger 22 Meter nach oben fahren lassen und das Treiben auf dem Betriebshof aus luftiger Höhe betrachten. Viele ehemalige Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, um bei einem Bier über die alten Zeiten zu plaudern. Dabei machte so manche Anekdote die Runde. Wie jene von der Ring-Leitung auf dem Großenhainer Flugplatz. „Warum fällt immer der Strom aus, wenn unsere Flugzeuge in der Luft sind?“, fragte der Spionage-Abwehrchef der sowjetischen Flieger mehrmals beim Leiter der Abteilung Elektromontage an. Die Ursache wurde schließlich gefunden – in den Plumpsklos der Flak-Einheit. Die wackeren Soldaten versetzten jedes Mal, wenn die Grube voll war, ihre Toilettenhäuschen. Bei dieser Gelegenheit baggerten sie regelmäßig die 20-kV-Ringleitung des Flugplatzes an. Die PGH-Mitarbeiter mussten dann an den beschädigten Stellen in sehr delikater Umgebung Spezialmuffen einsetzen. Hundefamilie gerettet Ostrau Eine Roßweinerin hat zwei erwachsene Tiere und sechs Welpen in einer Wohnung gehalten. Mit der Pflege der Hunde war sie überfordert. Von Cathrin Reichelt Schon als die Mitarbeiter des Ostrauer Tierheimes das Mehrfamilienhaus in Roßwein betraten, haben sie gerochen, weshalb sie dorthin gerufen wurden, obwohl sich die betreffende Wohnung im Dachgeschoss befand. Aus der holten sie einen Schäferhundrüden, eine Hündin der Rasse Harzer Fuchs, zwei ältere Jungtiere und sechs ganz junge Welpen. Das Veterinäramt war durch den Verwalter des Hauses auf die Situation in der Wohnung aufmerksam gemacht worden. Das Amt verständigte das Tierheim. Dessen Leiterin Marlies Przybilla wundert sich darüber, dass die anderen Mieter des Hauses den Gestank ausgehalten haben. Der Hundehalterin sei die Versorgung der Tiere offensichtlich über den Kopf gewachsen. „Wer sich in einer solchen Situation befindet, sollte sich an ein Tierheim oder einen Tierschutzverein wenden“, so Marlies Przybilla. Zwar könnten die Mitarbeiter nicht immer sofort helfen, „aber die Situation muss nicht so eskalieren.“ Das Tierheim werde in jedem Fall versuchen, neue Besitzer für solche Tiere zu finden, auch so, dass die Tiere gar nicht erst ins Tierheim müssen, sondern von Besitzer zu Besitzer vermittelt werden. „Die Frau hätte sich viel Ärger ersparen können.“ Die zehn Hunde genießen jetzt den Freilauf im Ostrauer Tierheim. In Roßwein scheinen sie nicht oft nach draußen gekommen zu sein. Gebadet wurden sie in Ostrau nicht. „Luft und Sonne sind die beste Heiltherapie und Fellpflege“, erklärt Marlies Przybilla. Im Freien werde sich auch der Geruch verlieren. Im Großen und Ganzen gehe es den Hunden gut. Die am 13. Februar geborenen Welpen, zwei Mädchen und vier Rüden, mussten noch eine Marlies Przybilla, Chefin des Ostrauer Tierheims, mit einer zwei Jahre alten Hündin und ihren Welpen. Gemeinsam mit einem Rüden und zwei älteren Jungtieren wurden die Hunde aus einer Roßweiner Wohnung geholt. Die Besitzerin war überfordert. F.: Braun Weile bei der reichlich zwei Jahre alten Hündin bleiben. Die Kleinen waren noch nicht so weit entwickelt, wie sie es in ihrem Alter sein könnten. In der nächsten Zeit können sie aber vermittelt werden, schätzt die Tierheimchefin. Anders sieht es bei dem vier Jahre alten Rüden und den beiden jungen Hunden aus dem ersten Wurf aus. Sie sind neun Monate alt, ebenfalls Rüden und kommen in Aussehen und Fellfärbung nach dem Muttertier. Alle drei suchen bereits jetzt eine neue Familie. Dass Menschen sich mit der Haltung von Tieren übernehmen, komme ab und zu vor, aber nicht mehr so oft, wie kurz nach der Wende, meint Marlies Przybilla. Damals hätten viele versucht, mit Welpen Geld zu verdienen. Dagegen gebe es heute aus ganz unterschiedlichen Gründen sogenannte Sicherstellungen: Wenn junge Leute ins Gefängnis müssen, bei Scheidungen oder wenn ein Grundstück verkauft wird. Auch ausgesetzte Tiere gebe es immer wieder. Allerdings sei der Kontakt des Tierheims zu den Besitzern besser geworden. „Viele versuchen, mit uns gemeinsam eine Lösung zu finden“, so Marlies Przybilla. Zurzeit leben im Tierheim 31 Hunde und 40 Katzen, einschließlich denen, die sich im Freigelände aufhalten. Auch von ihnen werden viele vermittelt, denn manche Menschen wollen Katzen, die draußen leben, so die Chefin. Außerdem werden in Ostrau Meerschweinchen, ein Hamster und zehn Ziegen versorgt. Letztere ersetzen auf dem Gelände den Rasenmäher. Das Tierheim Ostrau an der Lommatzscher Straße 11 ist montags bis sonnabends 10-17 Uhr geöffnet, G 034324 21863 oder 0157 57528546, [email protected] FEUILLETON |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 2. MAI 2016 19 ||||||||||||||||||||| KULTUR & GESELLSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG Mittendrin mit 75 Im Generationen-Zentrum „LebensMitte“ sind 2040 Arbeit, Wohnen und Freizeit eng miteinander verzahnt. Junge und Alte sind mehr als nur Nachbarn. Von Frank Seibel M ax Krüger nimmt noch einen Schluck aus dem Fläschchen mit dem grünen Zeug. Als die Dinger Smoothie hießen und gerade den Markt eroberten, war er auch schon über fünfzig. Jetzt ist er 75 und strampelt sich ab. Es ging ihm schon mal schlechter, damals nach seinem Herzinfarkt. Aber längst kontrollieren winzige Computerchips in seinen Adern Blutdruck und Cholesterin und andere innere Werte, die vor zwei Jahrzehnten noch der Hausarzt mit einem „großen Blutbild“ (so hieß das damals) erforscht hatte. So fühlt sich Max Krüger heute frischer und, ja, jünger als vor zehn Jahren. Wie jeden Tag ist er um neun Uhr morgens auf sein Fitnessgerät geklettert und tut so, als würde er weite Runden mit dem |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sachsen 2040 Die Zukunftsserie der Sächsischen Zeitung |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Fahrrad drehen. Zum Start hat der große hauchdünne Bildschirm, den er über dem Lenker aufgeklappt hat, noch verlockende Bilder gezeigt: den Görlitzer See im Licht der Morgensonne. Jetzt wirklich im lauen Wind auf dem Rad sitzen, erst bei der fünften Bierterrasse anhalten für einen kleinen Frühschoppen, das wäre auch nicht schlecht, denkt sich Max Krüger. Aber das bleibt ein Vergnügen, das er sich nur am Wochenende gönnt. Werktags hält er sich im raffiniert gestalteten Multifunktionsraum des Mehrgenerationenhauses nicht nur fit, er muss auch nebenbei arbeiten. Oder darf. Nicht immer alles negativ sehen, das war schon immer Krügers Devise. Und da ist ja auch was dran. Sein Vater war mit 63 in den „wohlverdienten Ruhestand“ gegangen und kurze Zeit später tot umgefallen, möglicherweise an Langeweile oder jedenfalls, weil er keine richtige Aufgabe mehr gefunden hatte. M ax Krüger hat sich frühzeitig abgewöhnt, sich seinen Lebensabend so vorzustellen. Als er 50 wurde, kam die Ankündigung, dass er wohl bis 67 würde arbeiten müssen, ein paar Jahre später wurde die Marke auf den 70. Geburtstag geschoben. Nun ist er also 75 und arbeitet noch immer. Nicht so viel wie früher, aber täglich ein paar Stunden. Und mehr, als vor 15 Jahren seine Frau schwer krank war. Da hat er sich monatelang freigenommen, um für sie da zu sein. Er gehörte damit zu den Ersten, die das neue Lebensarbeitsszeitkonto nutzen konnten. Max Krüger ist jetzt für ein Jahr in seiner Firma besonders wichtig. Denn ein jüngerer Kollege nimmt sich eine Auszeit, um sich intensiver um seinen pubertierenden Sohn kümmern zu können – dazu gehört auch eine sechswöchige Reise während der Sommerferien. Um sich zu informieren und die tägliche Korrespondenz zu erledigen, kombiniert Max Krüger das täg- Im Multifunktionsraum des Mehrgenerationenhauses halten sich die Senioren im Jahr 2040 nicht nur fit. Sie müssen – oder besser: Sie dürfen auch nebenbei arbeiten. Zukunfts-Experten Die fiktiven Darstellungen in diesem Beitrag beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Prognosen. Dafür haben wir uns unter anderem anregen lassen von: p Andreas Hoff, Gerontologe und Sozialwissenschaftler an der Hochschule Zittau/Görlitz, sagt, dass ältere Menschen nicht generell weniger leistungsfähig sind als jüngere. „Ältere Menschen sind so verschieden wie jüngere es gibt auch noch geistig fitte Hundertjährige!“ Nach seiner Überzeugung ist ein Schlüssel für ein glückliches Alter, dass der Mensch nach Möglichkeit in seiner vertrauten Umwelt leben kann. Dabei können ihm technische Instrumente helfen. p Björn Schumacher. Der Biologe und Alterungsforscher sieht kaum Unterschiede in der geistigen Leistungsfähigkeit von 30-Jährigen und 70-Jährigen. Weil das Sozial- und Rentensystem nicht auf Bevölkerungsschwund und Alterung eingestellt ist, müssen Menschen in Deutschland immer länger arbeiten. Zu den Aufgaben von Wissenschaft und Medizin gehört es, die Leistungsfähigkeit möglichst lange zu erhalten. liche Fitnessprogramm mit der Arbeit am Computer. Oder er macht Kopfarbeit, während er strampelt. Für den Bauplaner ist das der wichtigste Teil der Arbeit. Die Übertragung seiner Ideen in exakte Zeichnungen übernimmt längst die Software. Das Stadtteilzentrum „LebensMitte“ , in dem Max Krüger täglich ein- und ausgeht, hat er einst selbst mit entwickelt; 15 Jahre ist das her, und damals war das in dieser Form Neuland. Erste Ansätze gab es schon vor einem Vierteljahrhundert, doch da ging es vor allem um betreutes Wohnen für Ältere. Später entwickelte es sich zum komplexen Lebensmittelpunkt, nicht nur für Krüger selbst, sondern für ganz viele Menschen aller Generationen und sozialer Stellung. Auf dem früheren Industrie-Areal mitten in der Stadt gibt es Clubs, Galerien, ein kleines Kino, Werkstätten und Veranstaltungsräume in verschiedenen Größen. Ursprünglich als Jugend-Kulturzentrum konzipiert, fächert sich das „LebensMitte“ heute auf. Es gibt Bereiche, die weiterhin von Jugendlichen geprägt werden, und es gibt Räume, die für Jugendliche zu spießig erscheinen. Aber letztlich bildet das Zentrum den Mikrokosmos eines Stadtteils ab. W ie ein bunter Flickenteppich wirkt das Areal – und entspricht damit den stark veränderten Familienstrukturen. Manche Paare haben sich erst in der zweiten Lebenshälfte gefunden, manche erst im Alter, manche sind nach alter Tradition „ein Leben lang“ verheiratet; entsprechend groß und bunt sind die Familien mit Kindern und Enkeln geworden. Ein Trend hat sich interessanterweise umgekehrt: Das Zentrum war auch eine Antwort darauf, dass die meisten Jugendlichen direkt nach der Schule aus der Region verschwanden.Weil es aber auch in großen Städten kaum spannender und interessanter ist als in diesem Quartier, entscheiden sich im- mer mehr junge Menschen, hier zu bleiben oder her zu ziehen. Das liegt aber weniger an einem ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung der Grenzstadt. Vielmehr an grundlegenden Veränderungen in der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik während der vergangenen zehn Jahre. Vor wenigen Jahren wurde EU-weit ein hybrides System von Grundeinkommen und erwerbsbezogener Rente eingeführt. Die Niederlande waren mit dem Modell des bedingungslosen Grundeinkommens vorangegangen. Deutschland wollte sich aber nicht vom Prinzip „Leistung muss sich lohnen“ abrücken. Weil aber praktisch niemand mehr vierzig Jahre kontinuierlich in die Rentenkasse einzahlen kann, wurden die Lebensarbeitszeit-Konten eingeführt. Das Besondere dabei: Auch ehrenamtliche Arbeit wird auf diesem Konto angerechnet. Das bietet einerseits jungen Menschen genügend Freiraum, abseits der Ballungsräume ihr Glück zu suchen. Andererseits ist es ein Instrument, ältere Menschen dauerhaft als Akteure in die Gesellschaft zu integrieren, nicht nur als Empfänger von Dienstleistungen aller Art. Max Krüger sitzt auf seinem Ergometer mittendrin. Nicht nur er als Ingenieur arbeitet regelmäßig. Viele seiner Altersgenossen, die früher Arbeiter oder Handwerker waren, sind heute Ausbilder oder fachliche Begleiter für jüngere Kollegen. Die Kenntnis komplexer Abläufe innerhalb eines Betriebes ist als wertvoll erkannt worden. So werden in vielen Betrieben Beratungsgremien gebildet, in denen ältere Mitarbeiter eine Schlüsselfunktion haben. In der „LebensMitte“ gibt es auch ein Ärztezentrum. Krügers Freund Dr. Michael Altmann ist hier Arzt, hat gut zu tun, bekommt aber dennoch vormittags keine Patienten zu Gesicht – jedenfalls nicht unmittelbar. Der Vormittag ist den Patienten vorbehalten, die sich bewusst für ein Leben auf dem Dorf entschieden haben. In den Zwei deutsche Schauspieler bei der Arbeit: Klaus J. Behrend alias Hauptkommissar Ballauf stammt aus Hamm, Jerry Kwarteng alias Théo Wangila ist geboren und aufgewachsen in Hamburg. Foto: WDR Von Marcus Krämer S chon wieder ein „Tatort“ mit Flüchtlingen. Vor Kurzem erst ermittelte der Hamburger Kommissar Falke gegen eine Schleuserbande am Flughafen Hannover. Es ist auch noch nicht lange her, dass die Stuttgarter Ermittler Lannert und Bootz den Tod von 23 Flüchtlingen aufklären mussten, die in einem Lkw erstickt waren. Und nun führte der jüngste Fall aus Köln auch das Duo Ballauf und Schenk ins Asylbewerberheim. Der „Tatort“ ist schon lange nicht mehr bloß Krimi, sondern will auch soziale Entwicklungen aufgreifen. Kein Wunder also, dass Zuwanderer immer öfter eine Rolle spielen. Das Thema spiegelt sich auch hin- ter den Filmkulissen wieder. Es gibt in Deutschland längst eine Vielzahl von Schauspielern mit ausländischen Wurzeln, die ihre ganz eigenen Integrationsgeschichten erzählen können. Jerry Kwarteng zum Beispiel, der den Bruder des ermordeten Arztes aus dem Kongo spielte, ist in Hamburg geboren. Seine Heimat ist: Deutschland. Er engagiert sich für die „Schwarze Filmschaffende Community“, die dafür wirbt, Schauspieler mit dunkler Hautfarbe nicht immer nur mit Klischeerollen zu besetzen: „Zu oft sieht man Schwarze in der Rolle des gebrochen sprechenden Ausländers“, sagt Kwarteng. „Man übersieht dabei, dass Deutsch- Hauptorten der Gemeinden haben sich ebenfalls medizinische Versorgungszentren gebildet, die sich allerdings in einem Punkt von denen in den Städten unterscheiden: Hier sind zwar Krankenschwestern, aber keine Ärzte. Die ärztliche Behandlung läuft über drahtlosen Datenaustausch von Computer zu Computer. Via Bildschirm kann der Arzt mit seinen Patienten sprechen; das ist im Zweifel sogar noch intensiver als vor 25 Jahren, als Patienten im Fünf-Minuten-Takt durch die Arztpraxen geschleust wurden. Für die wichtigste Medizin, die menschliche Zuwendung, gibt es ausreichend Krankenschwestern; sie reichen Medikamente aus, setzen Spritzen, erzählen, hören zu. M anchmal beneidet Max Krüger seinen Bruder Moritz, der sich entschieden hat, in einem kleinen Dörfchen zu leben, in einem malerischen alten Häuschen am Waldrand, vom nächsten See nur durch ein paar Bäume getrennt. Der Bruder hatte mit anderen Dorfbewohnern einst sehr darum gekämpft, dass staatliche Mittel nicht nur in die städtischen Zentren gelenkt wurden, sondern dass auch in ländliche Räume investiert wurde. Jeden Tag fährt ein kleiner Solarbus über die Dörfer, bringt als rollender Tante-Emma-Laden das Nötigste zum Leben und fährt „Landeier“ wie Moritz Krüger nach Wunsch in die Stadt und zurück. Was das Einkaufen betrifft, unterscheidet sich das Leben des Stadt-Krügers gar nicht so sehr von dem des Land-Krügers. Die Auswahl der Waren läuft hier wie da überwiegend übers Internet. Nur hat der Städter noch die Wahl, in die Markthalle zu gehen. Auf dem Land schweben die Sachen entweder per Drohne ein oder werden mit dem kleinen Bus gebracht. So ist das Neue im Leben von Max und Moritz Krüger vor allem, dass gar nicht alles neu geworden ist. Nur schön anders. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Ein Deutscher aus dem Kongo Der Krimi am Sonntag Schwarze Schauspieler im „Tatort“ sind keine Seltenheit. Aber warum bekommen sie meistens nur Problemrollen? Grafik: Malte Knaack land so bunt geworden ist und dies eine Vielzahl von neuen Geschichten mit sich bringt, die man auch erzählen sollte.“ Die mysteriöse Kongolesin Celil Mulolo wurde gespielt von der Schauspielerin Thelma Buabeng. Sie ist in Ghana geboren, aufgewachsen im Rheinland und spricht fließend Kölsch. Ihre erste Fernsehrolle hatte sie in der „Lindenstraße“. Eine richtige Flüchtlingsbiografie hat Jerry Elliot, der die Rolle des Mordopfers Patrick Wangila spielte: Er wurde in Nigeria geboren, floh als Jugendlicher vor häuslicher Gewalt und kam über Ägypten, die Türkei, Griechenland und die Niederlande nach Deutschland, wo er im Boxsport Karriere machte. Für die Szenen im Asylheim machten Hunderte Komparsen aus dem Kölner Umland mit, die aus allen Teilen der Welt stammen. Die Realität hinter den Kulissen ist also längst weiter als die „Tatort“-Welt. In deutschen Krimis spielen Ausländer meistens immer noch Problemrollen. In Wirklichkeit trifft man auch Deutsche mit dunkler Hautfarbe, deren Alltag so stinknormal ist, dass er in keinen Krimi passt. Alles von Händel Hannover. Alle 42 Opern von Georg Friedrich Händel wollen die Händel-Festspiele Göttingen 2020 zum hundertjährigen Bestehen des Festivals aufführen. „Was noch fehlt, ist ein ganzer Opern-Zyklus“, sagte Intendant Tobias Wolff. Nicht alle Werke des Komponisten (1685 – 1759) sollten in szenischer Form aufgeführt werden, es solle mit verschiedenen Formaten experimentiert werden. denkbar seien etwa Lesungen oder Filme. (dpa) Schriftsteller auf Busreise Berlin. Mehr als 100 Autoren gehen von Mai bis Juli mit dem Bus auf Lesereise durch Europa. Der Bus soll auf dem Weg „literaturferne wie -nahe Orte“ ansteuern: Literaturhäuser, Schulen, Krankenhäuser, Dörfer, Marktplätze oder Almhütten. Nach Angaben der Veranstalter sind Dutzende Lesungen, Vorführungen, Diskussionen und Workshops geplant. Die Reise durch 14 Länder startet am 2. Mai in Finnland und endet am 24. Juli auf Zypern. (dpa) 20 |||||||||||||||||||||||||||||||| FEUILLETON SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 Der Klang des Völkermords In Hellerau führten die Dresdner Sinfoniker das vieldiskutierte Stück „Aghet – Agit“ auf. Von Kai-Uwe Reinhold D Nikolay Borchev ist als Danilo voll in seinem Element und entfaltet immer mehr stimmliche und szenische Präsenz. Foto: Marlies Kross Komm in den kleinen Pavillon So schön kann Scheiden sein: Mit einer gelungenen Inszenierung von Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ verabschiedet sich Dresdens Staatsoperette von ihrem alten Haus. Von Jens Daniel Schubert L etzter Premierenvorhang am Wochenende in der Staatsoperette: großer Applaus für „Die lustige Witwe“, Lehárs Operetten-Dauerbrenner. Mit ihr wurde das Haus in Leuben einst eröffnet, und die großzügig-eindrucksvolle Bühnengestaltung der neuesten Inszenierung wird auch im Kraftwerk Dresden-Mitte mit Sicherheit ihre Wirkung nicht verfehlen. Die letzten beiden „Witwen“-Inszenierungen in Leuben, 1995 von Rainer Wenke, 2002 von Ralf Nürnberger, hätten nicht unterschiedlicher sein können. Nun fügt Sebastian Ritschel eine neue Stücksicht hinzu, und das Publikum lässt sich begeistern. Mit Ausstatter Christof Cremer hat er die Bühne in einen Bankraum, leere Schließfächer, riesige Tresortür, verwandelt. Der verändert sich durch goldene Lauben-Käfige und erhält schließlich eine lange Treppe als prägendes Element. Effektvolle Beleuchtung, auch in kräftigen Farben, kreiert einprägsame Bilder, ist Raum für überschäumende Balletteinlagen und schafft intime, ganz auf die Personen konzentrierte Spielorte. Ritschel erzählt die Liebesgeschichte zwischen Hanna und Danilo mit anrührender Ernsthaftigkeit. Er verzichtet auf eine konkrete Raum-Zeit-Logik, heute in der pontevidrinischen Botschaft, morgen im Palais der Hanna und dann im darin installierten Varieté. Vielmehr geht es, ohne die Zuordnung gänzlich auszuschließen, um Innenräume, Zustandsbeschreibungen. Anregungen, anstelle Denkvorschriften für den Zuschauer. Im Vilja-Lied, abseits slawi- scher Folkloristik, erzählt er von großer Liebe und kurzer, aber unglücklicher Ehe. Hanna wird wegen ihrer Millionen umworben und will doch nur den Einen, Danilo! Der erklärt sich, auch wegen ihrer Millionen, nicht. Das ist klassische Operette und hat doch so viel von Oper. Ritschel inszeniert großes Musiktheater, aber gibt der Operette, was sie braucht. Die Inszenierung spielt auf der Klaviatur des Genres mit großen Gefühlen, witzigen Klamotten, prächtigen Balletteinlagen. Radek Stopka steuert die Choreografien und Christof Cremer tolle Kostüme bei, die glanzvoll, ästhetisch schön und doch treffend charakterisierend sind. Das Ballett kann auch Boy-Strip Der Tresorraum, die goldenen Gitter, die edlen Kostüme; Cremer zeigt den Staatsbankrott nicht im mühsam verdeckten Verfall. Ritschel inszeniert ihn als animalische Genusssucht unter glänzender Oberfläche und feiner Etikette. Mitnehmen, was zu kriegen ist. Genießen, als gäbe es kein Morgen. So wird aus dem Kanzlisten Njegus, sonst ein alter Kauz und Operettenkomiker, ein jugendlich-androgyner Maître de plaisir, der die Sektgläser höher, die Musik schmissiger und die Show im „Maxim“ attraktiver macht. Jannik Harneit avanciert zwischen den Protagonisten, aber mehr noch in den Reihen des Balletts, zum Star des Abends. Sein Showtreppen-Auftritt mit langer Schleppe und dem extra eingefügten Song ist ein Höhepunkt, ergänzt durch Offenbachs CanCan aus dem „Pariser Leben“, in dem das Ballett alle Register bis zum Boy-Strip zieht. Vanessa Goikoetxea und Nicolay Borchev sind berührende Protagonisten, ihre Geschichte wird zu Herzen gehend erzählt. Er entfaltet im Laufe des Abends immer mehr stimmliche und szenische Präsenz, sie brilliert mit opernhaft geführten Gesangslinien, sicherer, wenngleich manchmal mit scharfer Höhe und eindringlichem Piano. Maria Perlt und Markus Franke sind das Buffopaar mit den großen lyrischen Melodien. Bei Valencienne und Rosillon werden die Geschichten nicht so tiefsinnig ausgelotet wie bei Hanna und Danilo. Beide fügen sich gut in das bis in die kleinsten Rollen und die Choraktionen hinein genau geführte Ensemble. Maria Perlt glänzt gesanglich und schlägt sich in den aufwändigen Tanznummern wacker. Markus Franke, irgendwo zwischen treuem Liebhaber, anständigem Lebemann und unverheiratetem Ehetrottel, hat eine der schönsten Melodien und dazu eine klangvolle Stimme. Aber ihm war zur Premiere die Anstrengung anzusehen und anzuhören. Dabei hat Andreas Schüller am Pult grundsätzlich sängerfreundlich begleitet. Er ist für die Bühne, ob Solisten, Chor oder Tänzer, ein aufmerksam reagierender Partner, setzt an entscheidenden Stellen Impulse aus dem Graben und musiziert einen schwung- und klangvollen Lehár. Dieser, das Sängerensemble und eine schlüssige Inszenierung sehenswerter Bilder begeisterten die Premierenbesucher und schlagen zugleich Brücken hinüber zum neue Haus im Zentrum. Wieder am 3., 10., und 11. Mai sowie am 28. und 29. Juni. Kartentel. 0351 207999 er Parkplatz vor dem Festspielhaus Hellerau bot keinen Platz mehr. Das Konzertprojekt mit dem Doppelnamen „Aghet – Agit“ (Katastrophe – Klage) war am Samstag ausverkauft. Kein Wunder nach den Turbulenzen der letzten Tage . Nach Jan Böhmermann geriet das Musikprojekt der Dresdner Sinfoniker und des Gitarristen Marc Sinan ins Visier der türkischen Kulturpolitik. Sie klagte, dass die Projektbeschreibung die Ermordung der Armenier im Ersten Weltkrieg als Völkermord bezeichnet. Von 1,5 Millionen Opfern sprechen manche Historiker. Was 1915 geschah, werfe jedoch „keinen Flecken oder Schatten namens Völkermord auf die Türkei“, so Präsident Erdogan 2015. Dieter Jänicke, Intendant im Festspielhaus, fand dazu erst ironische, dann deutliche, schließlich gemahnende Worte. Er dankte der türkischen Regierung für ihre Intervention. Allererst dadurch habe das Anliegen des Projekts, den Genozid an den Armeniern zu erinnern, eine breite Aufmerksamkeit erlangt. „Wir werden aber auch weiterhin den Völkermord an den Armeniern als das bezeichnen, was er ist: als Völkermord“, erklärte Jänicke. Er gab aber auch zu bedenken, gegenüber der Türkei „mit nicht allzu viel Überheblichkeit aufzutreten“. Schließlich habe auch Deutschland noch unaufgearbeitete, historische Altlasten. Ein erster Applaus erfüllte den Raum. Leise Töne folgten. Haus der Presse (Foyer) Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Eintritt frei! Ein Markttreiben der besonderen Art erwartet Sie am 7. Mai beim SZ-Kunstmarkt im Haus der Presse Dresden. Bekannte sächsische Künstler wie Klaus Drechsler, Sebastian Harbort und Christiane Latendorf stellen ihre Werke aus. Für internationales Flair sorgt in diesem Jahr Arunava Mondal aus Kalkutta/ Indien. Freuen Sie sich auf spannende Begegnungen. Klaus Drechsler: »Tunesisches Stillleben mit großer Kürbisscheibe« 2005, Algraphie in 7 Farben, 79 x 99 cm, Foto: Herbert Boswank Mit freundlicher Unterstützung von: Von der Klage zur Anklage Weniger Freiraum eröffnete „Surgite Gloriae“ des Armeniers Vache Sharafyan. Auch seine Komposition setzte die Dissonanz durch die Zusammenführung der Bratsche mit dem Duduk, einem armenischen Blasinstrument, als Ausgangspunkt. Zum Schluss mündeten die musikalischen Kulturen jedoch in ein sakrales Gebet, das Humanität und Versöhnung beschwor. Davon war beim abschließenden Stück nichts mehr zu spüren. Helmut Oehrings „Massaker, hört ihr Massaker“ schrie die Wut über den Völkermord heraus. Durch Marc Sinans verstörendes Gitarrenspiel. Noch mehr durch den beeindruckenden Chor, der die Tragödie und Horror gleichermaßen zum Ausdruck brachte. Die Klage wurde zur Anklage nicht zuletzt durch die Einspielung der Erdoganstimme, in dem der türkische Präsident die Anerkennung des Völkermords verweigert. Frenetischer Applaus folgte. Nur konnte nicht mehr unterschieden werden, ob für die Musik an sich oder für ihr politisches Anliegen. Nie wieder in diesem Theater Nach 66 Jahren schließt das Theater Junge Generation sein Dresdner Stammhaus, das ebenso schön wie anstrengend war. Ein Nachruf. Von Rafael Barth E in Feuer im Hof verknuspert das Bühnenbild zum Publikumshit „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Derweil führt der Technische Leiter noch einmal Gäste hinter die Kulissen und vergleicht den Abschied mit der Entweihung einer Kirche. Als die jungen Darsteller sich den endgültigen Schlussapplaus abholen, kommen nicht nur ihnen die Tränen. Das war sie also, die letzte Vorstellung des Theaters Junge Generation (TJG) im Stammhaus Meißner Landstraße 4 in Dresden-Cotta. Seit Samstag ist das Spiel aus. Game over. In diesem Theater sehen wir uns nicht wieder. Man spürt in solchen Momenten, was ein gutes Stadttheater sein kann, worin es sich unterscheidet von einer Durchlaufbühne oder einem beliebigen Cinedingsbums. Es ist manchem im Publikum so selbstverständlich wie die Familie. Kinder, die am 21. April 1950 die Eröffnungsinszenierung „Schatzgräber und Matrosen“ beklatscht hatten, brachten Jahre später ihre eigenen Kinder mit, und die wieder ihre. Dass Familie selten perfekt ist, trifft auch auf dieses Haus zu. Gebaut am Feierabend des 19. Jahrhunderts als Ballhaus „Constantia“, fehlten ihm Bühnenturm, Eiserner Vorhang, Seiten- wie Unterbühne. Jedes Mal hofften die Techniker auf gutes Wetter, wenn sie zum Test eine große Kulisse aufbauen wollten: Dafür war ihre Werkstatt schlicht zu klein. Theatermachen in Cotta, das hieß 66 Jahre lang, aus einer leidlichen Spielstätte das Beste rauszukitzeln. Gleichwohl hatte es Charme, Kultur nicht in der gesättigten Großstadtmitte anzubieten, sondern etwas ab vom Schuss. Noch einmal tollten Kinder am sonnigen Samstag über den Spielplatz, Eltern saßen am Holzpavillon unter den Linden, nippten Limo, blickten über die Elbe. Am Abend machte ein Zylinderträger den Pavillon zum Auktionshaus, Zauberzubehör und Lampenschirme gingen für Kleingeld an Besucher. Und dann ging, wie es der Titel der Abschiedsinszenierung versprochen hatte, wortwörtlich das „Licht aus“. Es war ein feiner Zug des Theaters, statt ausgebildeten Schauspielern zwölf Jugendlichen der TJG-Nachwuchsakademie den letzten Akt zu überlassen. In einem Parcours voller tänzerischer Bewegungen belebten sie Hof, Foyer, Treppen- und große Bühne. Klavier und Elektronik umspielten das Publikum per Kopfhörer, ebenso die Kommentare der Darsteller zu eigenen Theatererfahrungen. Alles war dabei, vom blauen Schienbein nach der Probe bis zum Lob auf die Schauspielerei als Gewöhnlichkeitsflucht. Ja, das bewegte, weil es weder nostalgisch noch beschönigend war, sondern ehrlich. Mach’s gut, altes Haus. Bis im Dezember die neue Spielstätte im Kraftwerk Mitte eröffnet, gastiert Dresdens Kinder- und Jugendtheater im Zoo, im Großen Garten und in mehreren Freibädern der Stadt. Wie viel „Zivilisation“ darf‘s denn sein? ZEITGENÖSSISCHE KUNST ENTDECKEN – KÜNSTLER ERLEBEN! 7. Mai 2016 10 bis 17 Uhr Zunächst erklangen die „Notes From The Silent One“, dem ersten Teil der AghetTrilogie, komponiert von der Türkin Zeynep Gedizlioglu. Ihr avantgardistischer Prolog setzte gelungen die Klage über die menschliche Katastrophe um. Vorsichtig zupfte und schlug zunächst das Streichorchester unter Leitung Premil Petrovics die Saiten an, türmte das Spiel mit den Frequenzen auf zu erschütternden Dissonanzen. Punktuell entlud sich dann jene Gewalt, die jeder Krieg mit sich bringt. Dominant war hingegen das stille Lauern der Gefahr und der Angst in der ersten Konzertviertelstunde. Ein Lauern, das viel Spielraum für Assoziation ließ. Im Programm „Baden geh‘n“ bei Breschke und Schuch werden die Verhältnisse umgedreht. Von Christian Ruf I m Film „Day after Tomorrow“ von Regisseur Roland Emmerich, ein anerkannter Katastrophenexperte, treiben Eismassen auf der nördlichen Hemisphäre Millionen verzweifelte Amerikaner in die Flucht nach Mexiko. Willkommen sind sie dort nicht. Man versucht, die Gringos nicht ins Land zu lassen ... Eine solche Umkehrung der RealitätsVerhältnisse ist auch die Ausgangsprämisse des neuen Programms „Baden geh’n“ im Dresdner Kabarett „Breschke und Schuch“: Robinson Krause (Thomas Schuch), seines Zeichens „Kanzleramtsverbrecher“, äh, pardon, Kanzleramtssprecher und „Berater der Stiftung für freundliches Klima in Europa“, fleht den von Daniel Vedres gespielten Insel-Häuptling Freitag den Dreizehnten nach einem Schiffbruch an, ihm Asyl zu gewähren. Das sei Menschenrecht. Freitag der Dreizehnte will erst nicht, lässt sich aber erweichen. Das hätte er besser unterlassen, denn der „Gast“ nervt fortan nicht nur mit seinem Gelaber, er fordert auch eine Zivilisation nach europäischem Vorbild. Ein Netz muss her, fordert Krause, der reichlich Phrasen im Polit-Sprech-Duktus drischt, immerhin aber weiß, dass 140 Zeichen „manchmal reichen können, um die Welt aus den Angeln zu heben“. Aber für Freitag hat ein Netz nur Sinn, wenn sich damit Fische fangen lassen. Wer nun aufstöhnt, dass das jetzt vom Niveau nicht über einschlägige, wohlfeile Posiealbum-„Weisheiten“ hinausreicht, wird auch mit dem Rest des Programms nur wenig anfangen können. Schuch und Vedres bedienen die gängigen Erwartungsmuster, beim satirischen Blick auf die Verhältnisse tendiert der Überraschungsfaktor nahezu gegen null. Es gibt die üblichen abgedroschenen Witze über Merkel, von der Leyen & Co., Mosern und Greinen auf Stammtisch-Niveau über „zu hohe“ Diäten oder auch Lobbyismus inklusive. Letztlich verheddert sich das Programm in Ungereimtheiten. Freitag der Dreizehnte arbeitete sogar mal als Nuklearforscher in der Schweiz – kann es dann sein, dass er nicht weiß, was eine Wahl ist? Er lässt sich überzeugen, dass eine solche abgehalten wird, und muss dann traurig zur Kenntnis nehmen, dass er nicht mehr Herr im eigenen Hause ist. Krause, der sich etwas anderes versprochen hat als ihm, damit also auch nicht alle Wahlversprechen gebrochen hat, sagt, wo’s langgeht. Nächste Vorstellungen: täglich vom 3. bis 7. Mai. Kartentelefon: 0351 4904009 FEUILLETON M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Nazis in Nebelstreifen Es ist so einfach, einsam zu sein Vom Comic übers Kino auf die Bühne: In Zittau wurde das Eisenbahner-Historiendrama „Alois Nebel“ uraufgeführt. Das kalifornische Rockprojekt Sophia verwandelt Dresdens Beatpol in ein Balladenmeer. Von Oliver Reinhard D er kleine Ort Bily Potok steht so verloren im tschechischen Altvatergebirge herum wie Alois Nebel im Leben. Der Bahnhofsvorsteher ist einsam und bedrückt; ihn durchgeistern trübe Erinnerungen. An die letzten Tage der Nazis und die Deportation der Sudetendeutschen, an Zugunglücke und desertierte Sowjetbesatzungssoldaten, durchsiebt von eigenen Kameraden. Aber Alois hat seine Fahrpläne. Immer wenn ihm alles zu wüst wird, liest er darin. Die Pläne geben ihm Halt. Weil sie das Einzige sind, das sich seit 1938, also seit 50 Jahren, so gut wie nicht verändert hat. Bis er nachts im Nebel den Pfiff einer Dampflok hört, einen Zug mit Wehrmachtssoldaten und Verwundeten sieht – und den Fehler begeht, das seinen Vorgesetzten zu melden. Wie und warum das Leben des Bahners anno 1988 aus der Bahn gerät, daraus haben der tschechische Autor Jaroslav Rudis und sein Kumpel Jaromir Svejdik ein wunderbares Stück grafische Literatur geschaffen, einen Comic. Der gleichnamige Animationsfilm holte gar den europäischen Filmpreis. Vier Jahre danach erlebt die Geschichte im Zittauer Gerhart Hauptmann Theater am Freitag ihre Uraufführung als Bühnendrama. Rudis selbst hat mit Stefanie Witzlsperger Hand angelegt, wohl auch Dramaturg Gerhard Herfeld, die Inszenierung besorgte Stefan Wolfram. Lässt sich dieses hochliterarische Epos um einen im Strudel der deutsch-polnisch-böhmischen Geschichte, zwischen Gestern und Heute, Gut und Böse, Falsch und Richtig Treibenden mit seinen vielen Verästelungen zum schlüssigen Theaterabend verkürzen und verdichten? Möglich; die Zittauer Uraufführung kann das nicht beantworten. Alle Shades of Grey Dass „Alois Nebel“ gleichwohl ein im Wortsinn ansehnlicher Abend ist, liegt zum guten Teil an Ausstatter Udo Herbster. Sind die holzschnittartigen Zeichnungen des Comics konsequent in Schwarz-Weiß gehalten, schimmern Bühnen- und Kostümbild nun in allen Shades of Grey, vom Schnapskarton bis zur Herrensocke. Grau wie die Wahrheiten der Geschichte und der Gegenwart. Wie die Seelen der Protagonisten. Und wie der Nebel. Das gibt dem Ambiente eine reizvolle und prima zur Story passende expressionistische Note. Von Uwe Salzbrenner R Am Prager Hauptbahnhof findet der gestrandete und gebeutelte Alois Nebel (Thilo Werner) in Kioskbetreiberin Kveta (Patricia Hachtel) mehr als eine gute Köchin. Foto: Theater/Pawel Sosnowski Aber nicht nur das Leben des Titelhelden gerät zur Erzählzeit 1988/1989 aus dem Lot. Deshalb bespielen die sieben Akteure in 14 Rollen zumeist schräge Ebenen. Man ist dabei auch oft expressionistisch, wirft sich in Haltungen, knallt jede Tür und jede Luke mit lautem Rumms! Thilo Werners Alois Nebel: arg angebrochen, fahrige Bewegungen, fahrige Worte. Leichte Beute für Ausbeuter wie Wachek (Klaus Beyer). Der macht Schwarzgeschäfte mit den abziehenden Sowjets, hat es auf Alois‘ Job und Heim abgesehen und reißt sich auch alles unter den Nagel, als Alois wegen der Nazizug-Sache im Sanatorium sitzt. Dort soll er einen seltsamen Stummen aushorchen, „Grenzverletzer“ aus Polen, von dem sicher scheint: Er ist wegen damals gekommen, als der Vater von Wachek erst mit den Nazis paktiert, dann die Sudetendeutschen ausgepresst und vertrieben, dabei einen Mann erschossen und dessen Mädchen vergewaltigt hat – Alois’ geliebte Kinderfrau, die ihn oft im Traum besucht. GESCHAFFT! NIE WIEDER 3. LIGA!!! SSCCHHWWAARRZ-Z-GGELELBB AUSGABE 4 | 7,90 ¢ AUSGABE 4 | 7,90 ¢ DIE DYNAMO-SAISON DIE DYNAMO-SAISON 2015/2016 2015/2016 Doch der Stumme bleibt stumm. Alois wird 1989 entlassen, will sich am Prager Hauptbahnhof wegen Job und Haus beschweren, strandet dort, wird zum Penner, findet die Liebe zur Kioskbesitzerin Kveta, verliert sie wieder, scheinbar zumindest. Als er zurückkehrt nach Bily Potok, zu Wachek Junior und Senior, gerät die eh fragile Balance der Lügen und des Schweigens endgültig ins Kippen, beginnt der Nebel, sich zu lichten ... Aber nicht genug. „Alois Nebel“ ist ein schwerer Brocken. Die Geschichte geht bis an die Grenze dessen, was sich mit den Mitteln des Comic, ja der Literatur erzählen lässt. Die Handlungsstränge und -ebenen sind hochkomplex, die Verhältnisse der Figuren nicht minder, die der deutsch-tschechisch-polnischen Geschichte sowieso. Zwar liefert Stefan Wolframs Inszenierung manch kluge Idee, wie sich Rückblenden erzählen lassen, als Einsprechungen, als Schattenriss-Filmprojektionen. Aber sehr viel, zu viel vom Buch sollte rein, auch in die Dialoge der Bühnen- Kaufgesuche Fassadenanstriche mit eigenem Gerüstbau, Malermeister André Rother, Farbnuance GmbH ☎ 035033-76903 Gold Ankauf bis 35 €/g! KINDERBUCH Silber 400 €/kg sowie Münzen, Medaillen, Barren, Platin, Palladium, Schmuck, Alt- und Zahngold zu kaufen gesucht, auch ganze Sammlungen und Nachlässe. Ihre freundliche Ankaufstelle Münzhandlung Rätzer, Wallstr. 13 (am Pfennigpfeiffer), 01067 Dresden, ☎ 0351-8212423. Kostenlose Bewertung Zahle sofort Bar! Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr, Komme auch ins Haus. Haustürvordächer, Terrassenüberdachungen, Balkonund Kellereingangsüberdachungen, Carports, Seitenteile, Anbaubalkone u. Schiebeanlagen aus einer wartungsfreien AluKonst., Maßanfertig. inkl. Montage, direkt ab Werk! www.henkel-alu.de ☎ 035033/71290 LEONARDO SEINE BILDER | SEIN LEBEN | SEINE MASCHINEN 2. APRIL – 31. JULI 2016 | TÄGLICH 10 – 18 UHR 14,95 ¢ www.davinciausstellung.de Königsbrücker Str. 96 | 01099 Dresden Tickets erhältlich in allen SZ-Treffpunkten oder online unter www.sz-ticketservice.de | 10 % SZ-Card-Rabatt Pappbilderbuch 24 x 21 cm | 22 Seiten Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 www.editionSZ.de Dieses Buch ist in allen SZ-Treffpunkten und beim Döbelner Anzeiger erhältlich. Mit freundlicher Unterstützung: Sühne, Vergeltung für Unrecht er Die komplette Aufstiegssaison 2015/16 in Wort und Bild! Spielberichte zu allen Liga- und Pokalpartien, exklusive Interviews, die emotionalsten Momente in Bildern und als Zugabe ein A2-Wendeposter mit Testroet und der größten Dynamo-Block-Fahne. Faltprospekt, -broschüre (engl.) D. Klein, S. Geisler, T. Meyer: Schwarz-Gelb – Die Dynamo Saison 2015/2016 klebegebunden | 140 Seiten | 21 x 29,6 cm ¡ [D] 7,90 JETZT VORBESTELLEN Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de In allen SZ-Treffpunkten, beim Döbelner Anzeiger und im Buchhandel. PRINT WEB PICTURES PROOFS DATENHANDLING KORREKTORAT offene See Schalter am Computer scharf gebacken www.DVTGMBH.de sächlicher Artikel Beleidigung Teil des Plattenspielers .5lic.h! 30 hä lt 4 198496 007903 obin Proper-Sheppard, der in Europa ansässige Kalifornier, der sich als Rockmusiker Sophia nennt, bot am Freitagabend im Beatpol Dresden ein merkwürdiges, auch merkwürdig schönes Konzert. Vielleicht deshalb eigenartig, weil er in der ersten Hälfte seines Auftritts in exakter Folge der Titel sein Mitte April erschienenes Album „As We Make Our Way (Unknown Harbours)“ vorstellt, das erste in der Reihe von sechs, in dem er keine persönlichen Dramen verarbeiten muss oder will. Nicht den Tod des Jugendfreundes, mit dem er in der Band God Machine spielte. Nicht die tödliche Krankheit der Mutter, Geldprobleme, das Ende einer Liebe. Sondern er erzählt jetzt davon, wie einfach es doch ist, einsam und traurig zu sein. Der Alltag ist das Schwierige. Was im Studio mithilfe von Keyboards zu einem satten wie kleinteilig interessanten Sound angereichert ist, kommt jetzt live ganz auf Gesang und Gitarren gestimmt, heller, frischer, wilder, größer. Manche Wendung kennt man ja schon von früheren Auftritten: wie Proper-Sheppards bestimmte Wörter artikuliert und so unverhofft an frühere Songs erinnert. Wie er die Saiten schlägt in der Ballade. Ansonsten sieht das Konzert nach Arbeit aus. Der Sänger steht wie ein Bogen gespannt im Bühnenlicht, das ihn eher versteckt als herausstellt. Seine Band um den langjährigen Begleiter Jeff Townsin am Schlagzeug nimmt jede Chance zur Steigerung wahr, schon in „Resisting“, dem ersten Song. Bald wird plausibel, dass das neue Sophia-Album seine Stärke nicht nur aus den Details, sondern aus einer Konzertdramaturgie gewinnt. Danach folgen bruchlos und ausführlich die traurigen Lieder der Vorgänger-Alben, „So Slow“ und „It’s Only“, die offensive Melancholie. Später als Klangwand „The River Song“, diese sehnsüchtige Anrufung von Freundschaft und Schutz, „Directionless“ als letzte Zugabe. Das Publikum im gut gefüllten Saal kennt das Material, sodass der Beifall ab und zu bereits aus Erwartung hochflattert, bevor die Musiker aufdrehen und abheben. DIE NEUE AUSSTELLUNG IN DER ZEITENSTRÖMUNG Ab Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Wieder am 17. und 27. Mai. Kartentel. 03581 474747 Mein StadtWimmelbuch Dresden Bauen und Renovieren Einzigartige Dynamo-Fotos fassung. Darunter etliches wunderbar Literarisches, das indes für die Kernhandlung eher nebensächlich ist, sie oft sogar vernebelt, gerade für Zuschauer, die Comic oder Film noch nicht kennen. Es ist, als stünde der Abend immer wieder mit einen Fuß auf der Bremse, wenn auch mit ABS. Zudem ist Alois Nebel kein Typ, der dem Leben passiert, eher umgekehrt. Eine Figur, die kaum handelt, die dahintreibt, gewissermaßen im Auge des Handlungssturms. Auf leicht gekräuselten Wellen, nicht auf den Wogen drumherum. Man sieht ihm beim Treiben zu, mit interessierter Anteilnahme, aber ohne echte innere Bewegung. In Comic und Film kein Problem; man ist genug gebannt vom Drumherum. Auf der Bühne aber, in unmittelbarer Konfrontation mit der Figur, ist das zu wenig. Wie wär‘s, wenn man Alois zwecks Entschlackungskur zum Spezialisten schickte? Er verdient eine zweite Chance. Edelmetallankauf Gold- und Silberschmuck, Münzen, Zahngold, Besteck, Uhren, Militaria, Markenporzellan, Nachlassverwertung, Hausbesuch möglich - Barankauf! Antik & Kunst, Großenhainer Straße 183 (gegenüber Lidl-Markt), Mo.-Fr., 10-18 Uhr, ☎ DD-8488601 Berichte Reportagen Statistiken 21 |||||||||||||||||||||||||||||||| Großer Kunst-, Antik- & Trödelmarkt an und in der Kleinviehhalle am Alten Schlachthof Freuen Sie sich auf einen tollen Tag! Der Eintritt ist frei! Sonntag, 15.5.2016 9:00 bis 15:00 Uhr Gothaer Straße 12 01097 Dresden Jeder kann mitmachen! Aufbau ab 7:00 Uhr. Standgebühr 3 Meter für 20 €, jeder weitere Meter 5 €, ab 5 Meter Standfläche Auto am Stand. Voranmeldung erbeten. Weitere Infos unter 0351 4864-2443, [email protected] oder www.facebook.com/KunstAntikTroedelmarkt. Beachten Sie bitte unsere AGB. Veranstalter: Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 18, 01067 Dresden. Sohn von Agamemnon blinde Wut italienisch: Vater Seemannsgruß Auflösung des letzten Rätsels chem. Zeichen für Einsteinium Kohlenbergwerk Fluss durch Braunschweig große Grünfläche kurz für: in dem eine Dichtform weibl. Vorname Rufname d. Schauspielers Connery Zeitraum von 24 Stunden Auswuchs an Tierköpfen erblicken zögernd Erfinder des Telefons † 1874 Teil einer Armee enthaltsamer Mensch deutsche Vorsilbe lateinisch: Seele Mittelmeerstaat Fabelname für den Fuchs Furcht eine Großmacht (Abk.) deutsches Gebirgs- Forschungssenke schiff Warengestell Gottes Gunst Bedeutung, Geltung Fastenmonat der Moslems Bescheinigung des Arztes WSZ-000883 E P L I K DE R D N F B R A LME E L E GAN T NK R EUT E R R A BOH L E R R A CK E L I S T R OM H U KNUT E UP K L ANG E AGE AMO R E U S I C H E R E O T RAEG ANGE B E R P S E T R EU I G A L E MA N N E N 22 |||||||||||||||||||||||||||||||| PROGRAMM AKTUELL SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 Die Jagd auf den Maskenmann Im ZDF-Drama „Im Namen meines Sohnes“ wird ein Vater zum Rächer, nachdem sein Sohn entführt und ermordet wurde. Claus (Tobias Moretti, l.) und Sohn Sebastian (Merlin Rose) besuchen den Ort, an dem die Leiche des damals zwölfjährigen Hannes gefunden wurde. Sebastian bricht zusammen, hat aber auch eine Idee. Foto: ZDF Von Klaus Braeuer E in Mann steht vor einer Wand aus Zeitungsausschnitten. Das Telefon klingelt, eine Festnahme steht bevor. Eilig verlässt er seine Wohnung. So beginnt der Film „Im Namen meines Sohnes“, der heute im ZDF läuft. Was ist geschehen? Nach der Anfangsszene folgt ein Rückblick auf das Jahr 1992: Es ist tiefer Winter, der Mann vom Beginn trägt Schnurrbart und sieht jünger aus. Es ist Claus Jansen, dessen Sohn Hannes vermisst wird. Gemeinsam mit Kommissar Schnabel macht er sich auf die Suche. Dann wird Hannes ermordet aufgefunden. Die Frage nach der eigenen Schuld quält Jansen. Würde sein Sohn noch leben, hätte er ihn damals nicht ins Internat gegeben? Er engagiert einen Detektiv, stellt sogar Strafanzeige gegen den Kommissar wegen „Strafvereitelung im Amt“. Doch dann wird er selbst wegen Verleumdung vor Gericht gestellt und ris- kiert zunehmend, sich selbst und die Liebe seiner Frau Heike zu verlieren. Doch aufhören kann er nicht. Lieber verlässt er seine Familie ... Tobias Moretti spielt den verzweifelten Vater als verbissenen, einsamen Rächer. Er liefert eine Glanzvorstellung, die all die innere Zerrissenheit und sichtbare Wut seiner Figur greifbar macht. Denn das Leiden des Claus Jansen dauert lange. 1995 und 2001 werden zwei weitere Jungen gefunden, scheinbar vom gleichen Täter ermordet, den auch Hannes vor dessen Tod einmal als „Maskenmann“ bezeichnet hat“. Erst nach 19 Jahren geht der Gesuchte ins Netz. Erst jetzt kann sich Jansen von seinen Qualen befreien und zu Heike sowie dem zweiten, inzwischen erwachsenen Sohn zurückfinden. Nicht für lange: Drei Jahre später stirbt er an einem Herzinfarkt. Der Film von Autor und Regisseur Damir Lukacevic stellt verstörende Fragen: Wie gut können Eltern ihr eigenes Kind kennen? Wie genau wissen sie über ihre Eigenheiten Bescheid? „Im Namen meines Sohnes“ fordert viel Aufmerksamkeit, verliert sich manchmal in Details, bietet aber tiefe Einblicke in seelische Abgründe. (dpa) „Im Namen meines Sohnes“, 20.15 Uhr (ZDF) „The Voice“: Rea Garvey geht wieder, Samu Haber kommt wieder Berlin. Stühlerücken bei „The Voice of Germany“: Rea Garvey (42) verlässt die Castingshow, seinen Platz nimmt Sunrise-AvenueSänger Samu Haber (40) ein. Das teilten die Fernsehsender Sat.1 und ProSieben am Samstag mit. Rea Garvey hatte bereits zuvor per Videobotschaft bei Facebook seinen Ausstieg als Coach verkündet. „Weil ich jetzt meine eigene Show auch mache, ist es vielleicht cool, ein bisschen Platz zu machen für jemand anderen“, sagte der Ire. Er spielte damit auf seine neue Show „Musicshake by Rea Garvey“ an, die am 26. Mai bei ProSieben startet. Haber und Garvey waren bereits mehrmals bei „The Voice of Germany“ als Coaches dabei. Zur Besetzung der anderen Coachingrollen machten die Sender noch keine Angaben. Die neue Staffel der Show soll im Herbst starten. Am 13. und 14. Mai gebe es die letzte Chance für Gesangstalente, sich in Berlin vorzustellen. (dpa) DAS FERNSEHPROGRAMM AM MONTAG, 2. MAI 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mama und der Millionär MDR 20.15 Komödie Die alleinerziehende Leonie (Johanna Christine Gehlen) hat große Sorgen: Seit ihr Exfreund ihr einen Schuldenberg hinterlassen hat, weiß sie kaum noch, wie sie über die Runden kommen soll. In ihrer Not beschließt sie, sich einen Millionär zu angeln. Foto: MDR Elf Uhr nachts Arte 20.15 Kriminalfilm Ferdinand Griffon (Jean-Paul Belmondo) ist genervt von seiner reichen Frau, seinen falschen Freunden und seinem reizlosen wie oberf lächlichen Leben. Da taucht seine frühere Geliebte Marianne auf und lockt ihn in ein wildes Abenteuer. Foto: Arte Jung & Schön ZDF 22.15 Drama Nachdem sie ihre Jungfräulichkeit bei einem Familienurlaub am Meer verloren hat, prostituiert sich die 17-jährige Schülerin Isabelle (Marine Vacth) in Paris. Die Situation verkompliziert sich eines Tages, als einer ihrer Freier stirbt. Foto: ZDF Deutschland, Deine Promis! fen – davon können auch Joey Heindle, Sarah Nowak und Carsten Spengemann ein Lied singen. Welche dies genau sind, zeigt das neue Format, das einen Blick in den Alltag dieser drei Persönlichkeiten wirft. Foto: RTL2 SAT.1 5.30 J Morgenmagazin. Mod.: Susan Link, Sven Lorig 9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe 10.44 J Tagesschau 10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 J Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau 12.15 J ARD-Buffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau 14.10 Rote Rosen 15.00 Tagesschau 15.10 Sturm der Liebe 16.00 J Tagesschau 16.10 J Nashorn, Zebra & Co. 17.00 J Tagesschau 17.15 J Brisant Boulevardmagazin 18.00 J Wer weiß denn sowas? 18.50 J Großstadtrevier Krimiserie 19.45 J v Wissen vor acht – Zukunft Der High-Tech Ball der Polizei 19.50 J Wetter vor acht 19.55 J Börse vor acht 20.00 J Tagesschau 20.15 J Marken-Check Der TchiboCheck. Die Reporter werfen einen Blick hinter die Kulissen. 21.00 J Hart aber fair Bewährung für Täter, lebenslang für Opfer – urteilen unsere Richter zu lasch? 22.15 J Tagesthemen 22.45 J Der Hannover-Komplex Dokumentarfilm, D 2016 0.15 J Nachtmagazin 0.35 J v Tatort Narben. Kriminalfilm, D 2016. Mit Klaus J. Behrendt 2.08 Tagesschau 2.10 J Hart aber fair Diskussion (Wh.) 5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05 Volle Kanne 10.30 J v Die RosenheimCops 11.15 J SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin. U.a.: Flüchtlingskrise – EU lässt Griechenland im Stich 14.00 heute – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht 15.00 J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares. Trödel-Show mit Horst Lichter 16.00 J heute – in Europa 16.10 J SOKO Wien Krimiserie 17.00 J heute / Wetter 17.10 J hallo deutschland Wo ist die fünfjährige Inga? – Vor einem Jahr verschwand das Mädchen 17.45 J Leute heute 18.05 J SOKO 5113 Für meine Tochter 19.00 J heute / Wetter 19.20 J Wetter 19.25 J WISO U.a.: Werbungskosten 20.15 J v Im Namen meines Sohnes TV-Kriminalfilm, D 2015. Mit Tobias Moretti, Inka Friedrich. Regie: Damir Lukacevic. 1992 wird der Schüler Hannes ermordet. Sein Vater macht die Suche nach dem Täter zu seiner persönlichen Mission. 21.45 J heute-journal 22.15 D J C Jung & Schön Drama, F 2013. Mit Marine Vacth 23.40 heute+ Magazin 23.55 D Los Ángeles Drama, D 2014 Mit Mateo Bautista Matías 1.30 ZDF-History RADIO – TIPPS MDR Kultur 6.00 MDR Kultur am Morgen 6.08 Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 MDR Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 7.50 Feuilleton 8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 MDR Kultur am Vormittag 9.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (18/20) 9.45 Kulturtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Hörbuch 11.30 Kultur 11.45 Feuilleton 12.00 MDR Kultur am Mittag 12.10 Thema 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart 14.00 MDR Kultur am Nachmittag 14.15 MDR Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 14.30 Kultur 14.45 MDR Kultur Vorschau 15.10 Die Klassikerlesung. Miguel de Cervantes Saavedra: „Leben und Taten des Don Quixote“ 2. Teil (1/20). Gekürzte Lesung 15.30 Kultur 15.45 Musik Forum 16.10 Thema 16.30 Kultur 16.40 Kultur International 17.10 Thema 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 Spezial Musik 19.00 MDR Kultur am Abend 19.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (18/20) (Wh. von 9.05 Uhr) 19.35 Jazz Lounge. Mit Bob James, Piano 20.05 MDR Kultur im Konzert. Best of Women in Jazz 2016. Mit Ausschnitten aus Konzerten mit Holy Cole, Patti Austin u. a. 22.00 „Mein Sommernachtstraum“. Hörspiel von Christoph Buggert 23.30 Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert PRO 7 5.45 J Unterwegs in Thüringen 6.15 J LexiTV 7.15 J Rote Rosen 8.00 J Sturm der Liebe 8.50 J v In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte 9.40 J Kripo live 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J MDR um elf 11.45 J v In aller Freundschaft 12.30 D J v Sushi in Suhl. Komödie, D 2012 14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV 16.00 J MDR um vier Neues von hier 16.30 J MDR um vier Gäste zum Kaffee 17.00 J MDR um vier Neues von hier & Leichter leben. Die Lust mit sich selbst. Mit Dr. Carla Thiele (Paartherapeutin, Sexualmedizinerin) 17.45 J MDR aktuell 18.10 J Brisant Boulevardmagazin 19.00 J SachsenSpiegel Magazin 19.30 J MDR aktuell Nachrichten 19.50 J Mach dich ran! Show 20.15 J Mama und der Millionär TV-Liebeskomödie, D 2005 Mit Johanna Christine Gehlen 21.45 J MDR aktuell 22.05 J Fakt ist ...! Rentenlüge? – Wenn im Alter nichts mehr sicher ist. Zu Gast: Frank Lehmann (Börsenexperte), Daniela Kolbe (SPD Sachsen) u.a. 23.05 J v Akte Ex Die Prophezeiung 23.55 D A J Die Abenteuer des Werner Holt Kriegsdrama, DDR 1965. Mit Klaus-Peter Thiele 2.40 Kino Royal Das Filmmagazin. U.a.: Rico, Oskar und der Diebstahlstein 5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Soap 9.00 Unter uns 9.30 Betrugsfälle 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf 12.00 Punkt 12 14.00 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten 15.00 Der Blaulicht-Report 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Daily Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 RTL aktuell Nachrichten 19.03 Wetter 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse, Daniel Fehlow, Wolfgang Bahro 20.15 Wer wird Millionär? Quizshow Mit Günther Jauch. Bisher sind dem gebürtigen Münsteraner Jauch noch nie die Fragen ausgegangen. Die Show läuft immerhin schon seit 1999. 21.15 Rach sucht: Deutschlands Lieblingsrestaurant 22.15 Extra – Das RTL Magazin 23.30 30 Minuten Deutschland Stalking – Wenn aus Liebe Terror wird 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 Meine Gesundheit Happy-Aging statt Anti-Aging 0.55 CSI: Den Tätern auf der Spur 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00 Richter Alexander Hold. Show 14.00 Auf Streife. Reportagereihe. Die Scripted-Doku zeigt auf der Basis realer Polizeifälle den harten und gefährlichen Einsatz echter Polizisten. 15.00 Auf Streife. Reportage 16.00 Auf Streife – Berlin 17.00 Mein dunkles Geheimnis 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders Geld ist nicht alles 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten 19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie. Mit Bernd Blömer. Im Mittelpunkt der Sendung stehen fünf Ermittlerduos, die den Kampf gegen Verbrecher aufnehmen. 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 C Detective Laura Diamond Laura und die Dreierbeziehung. Krimiserie. Mit Debra Messing, Josh Lucas Als die Leiche eines Eventmanagers gefunden wird, wird schnell klar, dass der Mörder ihn Privat kannte. 21.15 C Detective Laura Diamond Laura und der Duft von Lavendel 22.15 Elementary Pilzkultur. Krimiserie 23.10 C Navy CIS Allein im Wald. Krimiserie 0.10 C Criminal Minds Ohne Namen, ohne Gesicht. Krimiserie 5.50 My Boys 6.35 C Cougar Town 7.25 D C Step Up. Drama, USA 2006 9.20 D C Step Up to the Streets. Drama, USA 2008 11.00 Mike & Molly 11.50 C How I Met Your Mother 12.40 Two and a Half Men 14.25 C 2 Broke Girls 15.20 The Big Bang Theory. Reife Leistung, Playboy! 15.45 The Big Bang Theory. Klozilla. Mit Johnny Galecki 16.10 The Big Bang Theory Schulmädchenreport 16.30 The Big Bang Theory Das Heirate-mich-Gesicht 17.00 taff Boulevardmagazin 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Die böse Puppe Lustikus 18.40 Die Simpsons Lisa und ihre Jungs 19.05 Galileo Stornoreisen 20.15 C The Big Bang Theory Spaß mit Flaggen. Comedyserie 20.40 C The Big Bang Theory Das Rätsel der 43. Comedyserie 21.10 C The Big Bang Theory Die Parkplatz-Eskalation. Comedyserie 21.40 The Big Bang Theory Strafe muss sein. Comedyserie 22.10 Circus Halligalli Zu Gast: Johann König, Wolfmother. Moderation: Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf 23.10 Studio Amani 0.10 C The Big Bang Theory 0.35 C The Big Bang Theory 14.15 Planet Wissen 15.15 Als der Osten noch Heimat war 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb UM6 – Das Ländermagazin 18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter 19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 MaiBerlin – Einfach machen (VPS 20.14) 21.15 So wollen wir wohnen! 21.45 rbb aktuell 22.15 Der Spanische Meister 22.45 Polizeiruf 110. Ball der einsamen Herzen. TV-Kriminalfilm, DDR 1990 0.05 Hauptstadtrevier. Betrug macht klug 0.55 Abendschau 1.25 Brandenburg aktuell 15.50 Grenzgänger 16.20 Die geheime Welt der Zwillinge 17.10 X:enius. Fertiggerichte – Besser als ihr Ruf? 17.40 J Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Asien 18.25 Zwei im Wilden Westen 19.10 Journal 19.30 Korsika, wilde Schönheit 20.15 D Elf Uhr nachts. Drama, F/I 1965. Mit Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Graziella Galvani 22.00 D A Die Geschichte der Nana S. Drama, F 1962. Mit Anna Karina 23.25 Materia oscura. Dokumentarfilm, I 2013 0.45 D Fenster zum Sommer. Drama, D/FIN 2011. Mit Nina Hoss 2.15 Paris on the Water. Drama, ISR 2014 12.15 J sonntags 12.45 Schätze der Welt 13.00 J ZIB 13.15 Scheidung – überforderte Mütter 14.05 unterwegs 14.50 Lissabon, da will ich hin! 15.30 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 17.45 ZDF-History 18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J Universum 21.00 J Universum 21.50 Traumziel (VPS 21.49) 22.00 J ZIB 2 22.25 D Verliebte Feinde. Biografie, CH 2013. Mit Fabian Krüger, Mona Petri, Thomas Mathys. Regie: Werner Schweizer, Katja Früh 0.15 J v So lange Du da bist – Wenn Kinder kranke Eltern haben 0.45 10vor10 12.00 Vor Ort 12.45 Thema 14.00 Vor Ort 14.45 Thema 16.00 Dokumentation 17.30 Vor Ort 18.00 Aktuelle Reportage. Reportage 18.30 Wildes Russland. Der Kaukasus. Dokumentationsreihe 19.15 Wildes Russland 20.00 J Tagesschau 20.15 Wildes Russland. Sibirien. Dokumentationsreihe 21.00 Wildes Russland. Die Arktis. Dokumentationsreihe 21.45 J heute journal 22.15 Unter den Linden. Talkshow 23.00 Der Tag. Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse. Magazin 0.00 Unter den Linden 0.45 Wildes Russland 1.30 Wildes Russland. Dokumentationsreihe 12.55 Rowdy & Zwick 13.20 Ein Fall für TKKG 13.40 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00 J (Un)heimlich berühmt – The Avatars 15.50 J H2O 16.15 logo! 16.20 Hexe Lilli 17.00 J Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 J Heidi 18.40 Dinotaps 18.50 Sandmännchen. Kallis Gute-Nacht-Geschichten – „Kalli-Chamäleon“ 19.00 J Der kleine Prinz 19.25 J Die beste Klasse Deutschlands 19.50 J logo! Die Welt und ich 20.00 J Ki.Ka Live 20.10 Jungs-WG 10.55 D C Manhattan Love Story. Liebeskomödie, USA 2002 13.00 Köln 50667 14.00 Berlin – Tag & Nacht 15.00 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.00 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.00 KLUB 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 RTL II News 20.14 RTL II Wetter 20.15 Daniela Katzenberger – Mit Lucas im Hochzeitsfieber 21.15 Die Reimanns – Ein außergewöhnliches Leben 22.15 Deutschland, Deine Promis! 23.20 WOW Of the Week 0.20 Zugriff – Jede Sekunde zählt 1.15 Privatdetektive im Einsatz 10.55 Mein himmlisches Hotel 12.00 Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Mein Kind, dein Kind 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen. DokuSoap 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15 C Battle Creek. Liebhaberstück 21.10 C Battle Creek. Schießbudenfigur 22.05 C Night Shift. Was man wissen sollte. Arztserie 23.05 Chicago Fire. So nicht 23.55 nachrichten 0.15 Medical Detectives 13.05 C Cold Case 14.00 Navy CIS 14.55 C The Mentalist 15.50 News 16.00 Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal. Erbsensuppe. Reportagereihe 18.55 Achtung Notaufnahme! 19.30 Achtung Kontrolle! . Hier wird nicht lang gefackelt 20.15 D C Eraser. Actionfilm, USA 1996 22.35 D C John Rambo. Actionfilm, USA/D 2008. Regie: Sylvester Stallone. Der Kriegsveteran John Rambo befreit eine Gruppe humanitärer Helfer aus den Händen der burmesischen Armee. 0.10 D Eraser. Actionfilm, USA 1996 02.05. MDR Info Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten 6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick Deutschlandfunk 16.10 Büchermarkt 16.35 Forschung aktuell. Aus Naturwissenschaft und Technik 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Andruck. Das Magazin für Politische Literatur 20.10 Musikszene. Aschenputtel unter den Instrumenten? Die Klassische Gitarre im heutigen Musikleben 21.05 Musik-Panorama. Finis Terrae. Neue Ensemblemusik aus Chile von Alejandro Guarello, Pablo Aranda, Ramón Gorigoitia, Boris Alvarado, Aliocha Solovera. musikFabrik, Leitung: Johannes Schöllhorn 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00 Aufgefallen. Das sächsische Kulturmagazin 23.00 MDR-Musiknacht 17.07 Ortszeit 17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen. Politik und Soziales 19.30 Feature. Reißbrett und Retorte. Die großen Städtebauprojekte kehren zurück 20.03 In Concert. Nordische A-cappella-Klänge. Vokalquartett Kraja 21.30 „Inspektor Jury auf der Treppe zum Meer“. Kriminalhörspiel nach Martha Grimes. Mit Felix von Manteuffel, Matthias Ponnier, Hellmut Lange, Bärbel Röhl, Franziska Troegner, Angela Winkler. Regie: Hans Gerd Krogmann 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Neue Musik. Keine Neue Musik – und dennoch neue Musik. Der Free Jazz der 60er-Jahre 1.05 Tonart. Musikmagazin Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm G = Zweikanalton v = Audio-Description A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat MDR 1 - Radio Sachsen RTL2 22.15 Porträtreihe Ein Promi-Leben hat viele Höhen und Tie- WEITERE SENDER Bayern 18.00 J Abendschau 18.30 J Rundschau 19.00 J Querbeet 19.30 J v Dahoam 20.00 J Tagesschau 20.15 Bayern erleben 21.00 J Lebenslinien 21.45 J Rundschau Mag. 22.00 Blickpunkt Sport 22.45 J Puzzle 23.15 BR-Klassik 0.15 Rundschau Nacht WDR 18.00 J WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 J Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Mord mit Aussicht 21.00 J v Mord mit Aussicht 21.45 J WDR aktuell 22.10 J Hier und heute 22.40 J Westart live 0.00 Kultur – Koste es, was es wolle! 0.50 Erlebnisreisen NDR 18.00 Regional 18.15 J Die Nordreportage 18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15 J Markt 21.00 J plietsch. 21.45 J aktuell 22.00 J 45Min spezial 22.45 J Kulturjournal 23.15 Erst die Arbeit und dann? Sozialstudie, D 1985 0.00 D Liebe deine Nächste. Komödie, D 1998 SPORT 1 16.00 Hattrick 17.00 Bundesliga pur 18.20 Hattrick 18.30 Hattrick. 2. Bundesliga. 32. Spieltag: Karlsruher SC – SV Sandhausen. Live Eurosport 1 19.15 Going for Gold 19.20 News 19.30 Snooker 20.00 Snooker. Weltmeisterschaft. Finale, Session 4. Live aus Sheffield (GB) LEBEN & STIL M O NTAG 2. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 23 |||||||||||||||||||||||||||||||| NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Gesundheit Bei Durchfall sollte die Kost fettarm sein Welcher Zug ist jetzt richtig? Opa gibt noch keinen Tipp. Das gemeinsame Spiel fördert logisches Denken, aber auch soziale Kompetenzen wie Teamgeist, das Beachten von Regeln sowie der Umgang mit Sieg und Niederlage. Foto: Silvia Marks/dpa Soll ich mein Kind gewinnen lassen? Wenn Spielfiguren mit Karacho durchs Zimmer geschleudert werden, greifen Eltern manchmal zu Tricks. G ibt es einen oder mehrere schlechte Verlierer in der Familie, kann der Spaß bei Gesellschaftsspielen leiden. „Damit ich einen anderen gewinnen lassen kann, brauche ich ein gutes Gefühl von mir selbst: Ich kann manches gut, manches weniger“, sagt die Pädagogin Kerstin Bahrfeck-Wichitill von der TU Dortmund. In der Entwicklung von Kindern gibt es mehrere Phasen, in denen Gewinnen und Verlieren eine besonders große Rolle spielt. „Im Alter von zwei bis drei Jahren entwickeln Kinder ihre Ich-Identität. In dieser Trotzphase üben sie, ihre Bedürfnisse durchsetzen“, sagt Klaus Seifried. Er ist Leiter eines schulpsychologischen Beratungszentrums in Berlin. In der Pubertät wiederum stellten sich Kinder und Jugendliche selbst infrage. „Da geht es darum, wie stark, schlau oder schnell man selbst ist, ob man die Anerkennung der Gruppe be- kommt.“ Die Frustrationstoleranz sei gering, es falle schwer, mit Niederlagen umzugehen. Doch Gesellschaftsspiele sind wichtig für die persönliche Entwicklung, sagen Erziehungsexperten in der Zeitschrift Eltern. Kinder lernen beim gemeinsamen Spielen, sich an Regeln zu halten, mit der Familie oder Freunden Spaß zu haben und mitzuerleben, wie andere mit Niederlagen und Erfolg umgehen. Es ist bei Gesellschaftsspielen wichtig zu lernen, bei der Sache zu bleiben und nicht mitten im Spiel einfach vom Tisch aufzustehen, weil man schon wieder verliert oder jetzt ganz plötzlich keine Lust mehr hat und die Konzentration nachlässt. Gerade für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ist es wichtig, verlieren zu lernen und damit richtig umzugehen, da sie sich im Kindergarten oder der Vorschule auch nicht auf ihr Zimmer ver- ziehen können, wenn sie mal nicht als Sieger vom Platz gegangen sind. Zu viel Enttäuschung und Misserfolg sind aber auch nicht gut für ein Kind und sein Selbstwertgefühl kann enorm darunter leiden. Weder Eltern noch Kinder haben etwas davon, wenn am Ende keiner mehr Lust hat zu spielen. Das Kind nicht, weil es keinen Erfolg hat, die Eltern nicht, weil die gemeinsame Zeit in einem riesigen, tränenreichen Affentheater endet. In solchen Momenten ist es nicht immer ganz leicht, auf die Enttäuschung eines Kindes einzugehen. Hierbei ist es wichtig, mit dem Kind zu besprechen, dass Gewinnen und Verlieren zum Spielen wie auch zum Leben dazugehören und dass es nicht schlimm ist, denn nicht jeder kann immer der Sieger sein. Deshalb spielen Kinder besonders gerne Gesellschaftsspiele, bei denen sie den Erwachsenen haushoch überlegen sind – zum Beispiel Memory. Kinder lachen sich dann kaputt, wenn die Mama nach langer Bedenkzeit zum fünften Mal zu der falschen Karte greift, während sie selbst schon den halben Kartenstapel abgestaubt haben. Kinder haben hier den Eltern gegenüber wirklich große Vorteile, weil sie genau bei der Sache sind und sich nicht so leicht ablenken lassen. Spiele wie Memory sind deshalb wichtig, um die Motivation zu steigern und vergangene Pechsträhnen vergessen zu machen. Bei einem Spielenachmittag sollte das Kind auf jeden Fall die Gelegenheit bekommen, das eine oder andere Spiel zu gewinnen – sei es durch taktisch gute Auswahl der Spiele oder eine kleine Hilfe von Mutter und Vater. Ein verlorenes Spiel aber als gewonnenes ausgeben, geht gar nicht. Der erzieherische Effekt wäre gleich null. (sw/dpa) |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Tasten, schubsen, zaubern – Neue Gesellschaftsspiele für Familien Wenn Kinder Durchfall haben, müssen sie nicht unbedingt Diät halten, sagt Professor Michael Melter, Kindergastroenterologe an der Uniklinik Regensburg. Die Kost sollte aber fettarm sein. Zwieback, Salzstangen, Kartoffelbrei oder Gemüsesuppe mit Nudeln sind zum Beispiel möglich. Bekommt das dem Kind gut, können Eltern ihm wieder Wunschkost geben. Am wichtigsten ist es aber, reichlich zu trinken. Dazu immer wieder animieren! Als Getränk eignet sich dünner und nicht zu warmer Fenchel- oder Kamillentee. Etwas Salz und ein bis zwei Teelöffel Traubenzucker im Tee helfen, den Mineralstoffverlust auszugleichen und Energie zuzuführen. Fertige Trinklösungen aus der Apotheke sind auch möglich. Säuglinge könnten weiterhin Muttermilch und bei Bedarf zusätzlich Wasser oder Tee bekommen. Säuglingsfertignahrung aus der Flasche sollte zur Hälfte mit Wasser verdünnt werden. (rnw) Eine Telefonsprechstunde zum Thema Durchfall bei Kindern gibt es am Mittwoch, dem 4. Mai, und am 1. Juni von 18 bis 20 Uhr unter Telefon 0641 9748120. Gesundheit Blutdruckmessen ist beim Arzt sicherer Eltern sollten den Blutdruck ihres Kindes nicht selbst messen, bei unter Fünfjährigen macht das am besten der Kinderarzt. Denn normale Blutdruckmanschetten sind zu groß für den Arm, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte erläutert. Bei älteren Kindern können Eltern auch zu Hause messen: Am besten nach fünf Minuten Ruhe im Sitzen und dreimal zur gleichen Tageszeit. Daraus können Eltern einen Durchschnitt errechnen, den der Kinderarzt dann unter Berücksichtigung der Größe des Kindes beurteilt. Der optimale Blutdruck lässt sich bei Kindern nicht pauschal festlegen, er hängt neben der Größe etwa auch vom Alter ab. (dpa) Erziehung Petze, Petze ging in’n Laden Wenn ein Kind andere verpetzt, sollten Eltern zuerst schauen, ob es das wegen Kleinigkeiten tut. Denn möglicherweise ist etwas passiert, wo jemand Hilfe braucht? „Bei kleinen Dingen ermutigen Eltern das Kind am besten, das Problem selbst zu lösen“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Auch wenn das Anliegen den Erwachsenen banal vorkommt, sollten sie nicht mit ihm schimpfen. „Wichtig ist, dass das Kind die Sicherheit hat: Wenn etwas ist oder ich beunruhigt bin, kann ich um Hilfe bitten“, sagt der Experte. Petzt ein Kind ständig, sollten Eltern das in einem ruhigen Moment ansprechen. (dpa) ANZEIGE Monkey Beach Gigi Gnomo Meisterdiebe Raben schubsen Speed Dice Die Spieler müssen zwölf Schätze von der Insel retten, bevor der Vulkan ausbricht. Sie werden in einer Stoffinsel versteckt. Wer dran ist, darf zwei Karten umdrehen, sie zeigen, welcher Schatz gesucht wird. Wer Pech hat, zieht eine Vulkankarte. Nach vier Vulkankarten endet das Spiel. Für Kinder zwischen vier und sieben Jahren; Preis: rund 30 Euro, von Ravensburger. Die Spieler suchen nach verborgenen Schätzen, würfeln und bewegen sich nach der Augenzahl. Wer auf einen Schatz trifft, darf ihn behalten. Doch das Spielbrett liegt auf einer beweglichen Scheibe. Bei einem Erdwirbel wird diese gedreht. Dann kommt Gigi Gnomo. Er verlangt Gegenleistungen. Für Kinder ab fünf Jahren, Preis: rund 30 Euro, von Huch & Friends. Bei dem Tastspiel bekommt jeder drei Auftragskarten gezeigt. Sobald die Spieler wissen, welches Diebesgut sie erbeuten müssen, ziehen sie sich eine Fuchsmaske über. Ohne etwas zu sehen, greifen alle auf Kommando in die Schachtel. Wer auf Verdacht Beuteteile einsteckt, wird bestraft. Für Kinder ab sieben Jahren, Preis: knapp 25 Euro, Spielverlag Heidelberg. Eine Pappmauer steht zwischen den beiden Spielern. Darin sind zehn Schiebesteine verankert, in denen jeweils ein Rabe sitzen kann. Wer einen Raben würfelt, darf ihn an der Mauer positionieren. Würfelt der Gegner eine Burg, darf er ein Plättchen zu sich ziehen. Dann fällt der Rabe runter. Für Kinder ab fünf Jahren, Preis: knapp 20 Euro, Moses Verlag. Bei dem Spiel für Schnelldenker und Wortkünstler bekommt jeder acht Würfel mit Buchstaben. Ziel ist es, sieben zu verwenden, um ein langes Wort oder zwei kurze zu legen. Dann wirft der Spieler seinen achten Würfel in eine Schale. Der schnellste Spieler sichert sich die Vertiefung im Boden und gewinnt. Für Kinder ab zehn Jahren, Preis: rund 15 Euro, Amigo. Schlechter Beifahrer inge, die man nicht mag, macht man kein zweites Mal. Warum auch? Doch manchmal ist es eben anders. Denn auch mein zweiter Sohn (17) hat seine Fahrerlaubnis in der Tasche. Er darf ans Steuer meines Autos, aber eben nur, wenn ich daneben sitze. Um es gleich vorweg zunehmen: Er fährt gut – umsichtig, ohne ruckeln, alles perfekt. Ich bin das Problem! Ich sitze schlichtweg auf dem falschen (Beifahrer-)Sitz. Untätig zuschauend begebe ich mich als Nichtfahrer nur höchst ungern in den Verkehr. Was soll man auch auf dieser Autoseite? Lesen kann ich nicht, da wird mir übel. Krampfhaft nach rechts stieren, um mich abzulenken, funktioniert nicht. Meine Augen wandern automatisch nach links und kontrollieren, ob auf der Fahrerseite alles richtig läuft. ||||||||||||||||||||||| D ||| Ein 17-Jähriger am Steuer, die Mutter daneben. Was kann es Schlimmeres geben? ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Unter uns ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Grit Strietzel Die Spiegel hat mein Jungfahrer eingestellt, den Sitz auch. Der Motor ist an, die Handbremse gelöst. Er legt sanft den ersten Gang ein, die Kupplung kommt, wir rollen. Anfahren wie aus dem Lehrbuch. Und ich? Meine Gedanken rattern. Gleich kommt eine Kurve. Denkt er an rechts vor links an der nächsten Kreuzung? Hat er die Katze am Straßenrand gesehen? Wann setzt er den Blinker? Meine Lippen halte ich zusammengepresst. Mein Sohn macht vorbildlich den Schulterblick und nichts, aber auch gar nichts läuft schief. „Hier vorn links“, sage ich dann doch. Wir wollen in den Supermarkt. Mein Hinweis ist natürlich überflüssig. Mein Sohn weiß, wo wir einkaufen, immerhin ist er jahrelang an meiner Seite mitgefahren. „Nimm doch gleich diesen Parkplatz.“ Er fährt vorbei und sucht sich eine andere Parklücke. Darf er, er ist ja der Fahrer! „Mehr einschlagen“, rate ich, doch er kommt auch ohne meine Bemerkung gekonnt in die Parklücke. Vielleicht sollte es für alle Mitfahrer auch eine Art Schulung geben. Nur reinquatschen, wenn es wirklich notwendig ist ... Doch meine Zeit sollte noch kommen. „Anfahren am Berg haben wir nicht so geübt“, sagte mein Sohn. Während wir gerade an einer kleinen Steigung zum Stehen kommen, die Ampel zeigt rot. „Wieso denn nicht“, frage ich. „Das Fahrschulauto hatte ’ne automatische Handbremse, wenn man anfährt, löst die sich von allein.“ Die Ampel wird gelb. „Fahr bei Grün einfach los“, entscheide ich und greife nach meiner nicht automatischen Handbremse. Froh, endlich nicht nur rumzusitzen. Wir kommen etwas holprig los. „Das müssen wir echt noch üben“, sagt mein Sohn. „Machen wir“, versichere ich. Gefährliche Zahnspangen Zahnspangen sind bei Teenagern in. Viele bauen sie nach einem Youtube-Vorbild selbst. Geht das? Die Kosten für eine Zahnspange können bei mehreren Tausend Euro liegen, denn die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese nur bei „ausgeprägten Fehlstellungen“. Angesagt unter Jugendlichen sind deshalb sogenannte DIY-Zahnspangen – selbst gemachte Korrekturapparate. Der Trend stammt aus den USA: Amerikanische Teenager zeigen auf Youtube, wie sich Zahnlücken mithilfe von Gummibändern selbst korrigieren lassen. Doch Vorsicht: Kieferorthopäden und Zahnärzte warnen eindringlich vor derartigen Selbstversuchen. „Werden die Gummis zu fest um die Zähne gewickelt, können gefährliche und schmerzhafte Verletzungen entstehen. Durch falschen Druck werden zum Beispiel die Zahnwurzeln freigelegt, wodurch sich die Zähne im Kiefer lockern“, warnt Anke Hartosch vom Verband der privaten Kran- kenversicherungen. „Außerdem können sich die Gummis tief ins Zahnfleisch schieben.“ Sie rät: „Von DIY-Zahnspangen sollten Jugendliche unbedingt die Finger lassen. Zahnfehlstellungen sollte immer ein erfahrener Kieferorthopäde behandeln.“ Welche Zahnspange für wen geeignet ist, hängt von der Art der Fehlstellung ab. Um einen Kieferengstand zu beheben, verwenden Kieferorthopäden beispielsweise eine herausnehmbare Dehnplatte für den Ober- oder Unterkiefer. Bei kleinen Korrekturen wie schmalen Lücken und Schiefständen können Invisalign-Spangen Abhilfe schaffen. Das sind komplett transparente Schienen, die nur zum Essen und zur Zahnpflege entfernt werden. Bei schwerwiegenden Fehlstellungen kann meist nur eine festsitzende Multibandapparatur mit Bändern, Brackets und Bögen helfen. Damit lassen sich sogar größere Zahnlücken schließen. Wenn die Zahnspange nicht sichtbar sein soll, setzen Ärzte die Lingualtechnik ein. Das ist das gleiche Prinzip – der Kieferorthopäde bringt sie allerdings auf der Innenseite der Zähne an. (rnw) PANORAMA 24 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 2. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A Gibt es noch weitere Opfer in Höxter? Schrei Baby, schrei! Ein Ex-Ehepaar hat eine Frau zu sich gelockt und tödlich misshandelt. Laut Polizei gebe es Spuren auf weitere Fälle. Höxter. Im Fall der nach wochenlanger Gefangenschaft gestorbenen Frau im ostwestfälischen Höxter gehen die Ermittler Hinweisen auf weitere Opfer nach. „Das sei eine Ermittlungsrichtung unter mehreren“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Paderborn, Ralf Meyer. Ein Mann und seine Ex-Frau sollen die Frau in einem Haus wochenlang festgehalten und so schwer misshandelt haben, dass sie starb. Die 41-Jährige aus Niedersachsen hatte sich nach Angaben der Ermittler auf eine Kontaktanzeige des Mannes gemeldet. Gegen den 46-Jährigen und seine 47 Jahre alte Ex-Frau wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Momentan werde eine Vielzahl von Spuren ausgewertet. Darunter jene, die auf weitere Fälle hindeuten, so Meyer. Medien hatten berichtet, dass es Hinweise auf mehrere Frauen gebe, die in der Vergangenheit im Umfeld des Ex-Paares gesehen worden sein sollen. Unter anderem hätten Nachbarn das berichtet. Der W ääääähhhhhh! Bis an die Schmerzgrenze. Während in Deutschland Eltern klafterweise Antibrüllratgeber lesen, tragen die Japaner ihre Babys mit Freude zum jährlichen Schreiwettbewerb nach Tokio. Je lauter und länger der Nach- wuchs dort in den Armen eines Sumo-Ringers plärrt, desto besser, denn es vertreibt die bösen Geister und verheißt dem Kind langes Leben und Wohlbefinden. Dieses TrommelfellFoto: dpa training hat seit 400 Jahren in Japan Tradition. (SZ) In diesem Haus lebte der mysteriöse Frauenfänger von Höxter. Foto dpa Mann hatte nach Angaben der Ermittler in einer Zeitungsannonce nach einer „Frau für eine feste Beziehung“ gesucht. Die 41Jährige aus Bad Gandersheim in Niedersachsen antwortete und zog kurz nach dem Kennenlernen in das Haus des Mannes in Höxter ein. Es soll nicht die erste Annonce des Mannes gewesen sein. Auch hätten sich Frauen bei den Ermittlern gemeldet, die Kontakt zu ihm gehabt haben wollen. Dennoch liegt in dem Fall vieles im Dunkeln – vor allem zum Motiv ist nichts bekannt. Auch stellt sich die Frage, warum das Opfer nicht floh. Immer wieder sei die 41-Jährige mit ihren Peinigern auf der Straße gesehen worden, so die Ermittler. (dpa) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 33 Zirkuslöwen ins Paradies entlassen Marder legt Weltmaschine lahm Wurstbude hinter Gittern An der A9 tobt ein kurioser Bratwurststreit. Nun rücken die Richter an. Von Andreas Hummel sondern Recht und Gesetz.“ Die Wagners könnten zwar eine Sondernutzung beantragen, diese würde aber nicht genehmigt, stellt er klar. Denn die Strecke sei ausreichend mit Rasthöfen versorgt. Christina Wagner fühlt sich von den Behörden betrogen. Immerhin hat ihr der Bund die Immobilie verkauft. Mit Mann und Kindern war sie aus Karlsruhe nach Thüringen gekommen, um sich mit der Raststätte eine neue Zukunft aufzubauen. „Wir haben es sicher nicht gekauft, weil wir an der Autobahn wohnen wollten.“ 2010 hatte sie ihren „Kiosk“ geöffnet – seither gibt es Streit mit dem Landesamt für Bau und Verkehr. Der gipfelte darin, dass ihr unter Androhung eines Zwangsgeldes der Verkauf von Speisen und Getränken über und durch den Zaun untersagt wurde. Am Dienstag werden sich nun die Geraer Verwaltungsrichter mit dem Fall befassen. Dazu wollen sie an den Ort des Streits kommen. Sie haben zu entscheiden, ob die Verfügung von Brämers Behörde rechtens ist. Dabei werde es auch um die Frage der Sondernutzung gehen. Wagner selbst zieht in Zweifel, dass es rechtens war, dem Rasthof überhaupt die Konzession zu entziehen. Das Gebäude hatte erst als Kurhaus gedient und war mit dem Autobahnbau 1936 zu einer Raststätte umfunktioniert worden – die erste in Deutschland überhaupt und wohl auch in Europa. Zu DDR-Zeiten stand sie zeitweise nur Transit-Reisenden aus dem Westen offen. „Es ist bezeichnend, dass heute wieder Zäune aufgebaut werden“, sagt die aus dem Westen Zugezogene. (dpa) C hristina Wagner hat ihren Grill angeworfen. Die 53-Jährige vergräbt die Hände in den Taschen ihrer Jacke, um sie vor dem Wind zu schützen. Tag für Tag steht sie an der A9 (Berlin-Nürnberg) und verkauft Thüringer Rostbratwürste. Eigentlich nicht ungewöhnlich. Doch um ihren Stand tobt ein kurioser Bratwurststreit. 2009 hat Wagner die historische Raststätte bei Triptis gekauft. Wer aber auf dem angrenzenden Autobahnparkplatz eine Pause einlegt, dem versperrt ein hoher Metallzaun den Weg zum Imbiss. Die Konzession der Raststätte lief vor Jahren schon aus, um den Betrieb zu verhindern, wurde das Gebäude eingezäunt. Wagner verkauft ihre Würste nun per Leiter über den Zaun. Auch das aber wurde ihr untersagt – und die Sache ein Fall für die Justiz. „Drei Bratwürste“ ruft es aus mehr als zehn Metern Entfernung. Am Zaun stehen drei Männer. „Mit Senf?“, ruft Wagner zurück. Dann nimmt sie die Würste vom Grill, packt jede in ein Brötchen und legt sie behutsam in einen Korb. Damit läuft sie zum Zaun, steigt auf ihre Leiter, kassiert und reicht den Korb hinüber. Zigfach am Tag dasselbe Ritual. „Das ist bescheuert“, sagt einer der drei Männer mit Blick auf den Zaun. Von „Behörden-Irrsinn“ spricht später ein Berliner, der nach eigenen Angaben öfter auf der Strecke unterwegs ist und häufig einen Stopp in Rodaborn südlich des Hermsdorfer Kreuzes einlegt. Mancher Autofahrer habe sich schon auf die Suche nach der Versteckten Kamera gemacht, er- Sprossen rauf, Sprossen runter – Alltag für Wurstbudenbetreiberin Christina Wagner an der A9. Foto: dpa zählt Wagner. Und 2012 hatte sich ein 39Jähriger schwer verletzt, weil er vom Parkplatz zum Imbiss wollte und über den Zaun kletterte. Laut Polizei blieb er mit einem Ring hängen und riss sich den Finger ab. Amtspräsident Markus Brämer verteidigt das Vorgehen seiner Behörde. Die Konzession der Raststätte sei 2004 erloschen, und es gebe eine Weisung des Bundes, den Imbissverkauf in Rodaborn zu unterbinden. „Die Familie Wagner kann das Haus als Waldgaststätte für Ausflügler betreiben, aber ein Verkauf an Nutzer des Autobahnparkplatzes ist nicht gestattet“, erläutert Brämer. „Das ist kein böser Wille von uns, Genf. Ein Marder hat den größten Teilchenbeschleuniger der Welt ausgeknipst. Er sei in die unterirdische Riesenmaschine eingedrungen und habe einen Kurzschluss ausgelöst, verzeichnet das Arbeitsprotokoll des Europäischen Kernforschungszentrums (Cern). Bis der Beschleuniger LHC – von den Forschern auch Weltmaschine genannt – wieder hochgefahren wird, werden Tage vergehen. Der Marder überlebte seinen Kabelbiss nicht. (dpa) Bloß nicht wie Diana London. Herzogin Kate, Ehefrau von Prinz William, hat ihr erstes Modezeitungs-Shooting hinter sich. Sie ziert das Juni-Cover der britischen Vogue. Die Titelseite zeigt die 34-Jährige entspannt lächelnd, sie trägt einen dunklen Hut und einen braunen Mantel – zeigt sich also ganz volksnah. Anders als Williams Mutter Diana, die sich eher von pompöser Seite zeigte. (dpa) GEWINNZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 17. Ziehung (30. 4./1. 5. 2016) Lottozahlen: 14 - 26 - 28 - 30 - 36 - 43 Superzahl: 6 Spiel 77: 2 8 4 6 0 8 4 Super 6: 0 3 6 7 4 5 Euro Jackpot Gewinnzahlen 5 aus 50: 10 - 14 - 20 - 24 - 40 Eurozahlen 2 aus 10: 2 - 10 Glücksspirale: Endziffer(n) 2: 10 Euro; 81: 20 Euro; 363: 50 Euro; 2 338: 500 Euro; 81 359: 5 000 Euro; 131 658 und 598 863 je 100 000 Euro. Prämienziehung: 0 436 859 und 3 428 446: monatliche Sofortrente von je 7 500 Euro. ARD-Fernsehlotterie Prämienziehung (nur für Mega-Lose): 6 959 219: 1 Million Euro; 488 875: 100 000 Euro; 98 175: 10 000 Euro; 2 405: 1 000 Euro; 46: 10 Euro. DAS WETTER AM MONTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 1 9 //6 6 19 Mix aus Sonne und Wolken Torgau 1 8 //7 7 18 HEUTE Lokale Nebelfelder lösen sich bald auf. Dann wechseln sich Sonne und Wolken ab, und es bleibt trocken. Es weht ein schwacher Nordostwind. 15 bis 19 Grad werden erreicht 7 //7 7 Dresden 1 17 Pirna 1 5 //5 5 15 5 //6 6 15 Chemnitz 1 1 6 //5 5 16 1 9 //8 8 19 Görlitz 1 0 10 Oslo 1 5 //4 4 15 Zittau Dippoldiswalde Freiberg Glasgow Plauen DIE NÄCHSTEN TAGE Morgen wird die Sonne immer wieder von dichten Wolken verdeckt, und örtlich gehen Regenschauer nieder. Auch Gewitter sind möglich. 1 8 18 Amsterdam Fichtelberg Berlin 1 7 17 Bordeaux 06.05. 21.05. Erstellt am 01.05.2016 um 16.00 Uhr Mittwoch Donnerstag Freitag 2 6 26 °C 03:35 14:47 BIOWETTER Unser Organismus wird positiv beeinflusst. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich heute über eine Entlastung freuen. 1 4 14 1 8 18 05:35 20:29 25 13.05. 29.05. 2 1 21 20 2 4 24 15 Malaga 1 7 17 Rom 2 1 21 Palma Agadir 10 2 0 //7 7 20 1 7 17 Dresden 2 0 //8 8 20 Frankfurt Stuttgart 2 0 20 1 6 //8 8 16 München Budapest 1 4 14 1 7 17 Varna Dubrovnik 2 3 23 2 0 20 2 7 27 Athen 1 8 18 Antalya 7 1 2 12 5 1 7 17 8 2 1 21 Acapulco 33 21 Bangkok 39 30 Barcelona 23 6 Buenos Aires 18 8 Colombo 34 27 Dubai 36 26 Kairo 35 18 Kapstadt 20 13 Klagenfurt 14 8 Los Angeles 20 14 Miami 32 23 Moskau 18 5 Mumbai 35 27 Nairobi 21 13 New York 20 8 Peking 24 18 Prag 16 5 7 2 Rio de Janeiro 25 18 Sydney 23 10 Teneriffa 25 17 Vancouver 21 12 Temperaturen in Grad Celsius 0 -5 1 7 17 TAG NACHT Reykjavik Istanbul Tunis 5 1 8 //7 7 18 Wien 2 0 Zürich 20 Nizza Lissabon Madrid 30 Erfurt Riga 1 9 19 1 5 Innsbruck 15 2 2 22 1 6 //6 6 16 Warschau Paris © GeoSN 1 9 //6 6 19 1 7 //5 5 17 Köln 1 9 19 Berlin Magdeburg 1 1 11 Kopenhagen 9 //4 4 Aue 1 5 15 1 4 14 1 6 16 1 6 //6 6 16 2 0 //8 8 20 Helsinki 1 5 15 1 9 //6 6 19 Hannover Stockholm 1 1 11 London 1 6 //5 5 16 Rostock 1 5 //4 4 15 Bautzen 1 6 //6 6 16 1 6 //7 7 16 Zwickau 1 5 //4 4 15 Meißen Döbeln WELTWETTER 1 6 //9 9 16 Hamburg Kamenz 1 7 //7 7 17 1 7 //7 7 17 1 5 //4 4 15 1 7 //7 7 17 Riesa Wochenziehung: 1 770 929: Mercedes A 180; 0 031 510: Mercedes B 180; 8 211 896: Reise für 2 P. ; 4 260 636 : W.-W. für 2 P. ; 1 438 869 : 100 000 Euro. 13er-Wette: 0 1 1 2 0 1 2 2 1 0 1 0 1 6 aus 45: 1--12--15--21--37--38 Zusatzspiel: 5 Tele-Bingo Spiel 1: „Vier Ecken“ B: 1 6 8 12 13, I: 17 18 20 23 24 27 28, N: 32 38 41 45, G: 46 51 53 57, O: 61 66 67 69 72 74 75 Spiel 2: „Das Kreuz“ I: 30, N: 33 44, O: 68 Spiel 3: „Rahmen“ B: 4 11 14 , I: 21 26, N: 43, G 56, O: 64 71 Spiel 4: „Full House“ B: 2 9, I: 16, N: 40 42, G: 58, O: 62 (Angaben ohne Gewähr) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Weißwasser Hoyerswerda 1 7 //7 7 17 Leipzig WETTERLAGE FÜR SACHSEN Hochdruckeinfluss bringt in Mitteleuropa teilweise freundliches Wetter. Im Alpenraum bestimmt ein Tief über Italien das Wetter. Dienstag 1 6 //5 5 16 Johannesburg. „Zeus“ und „Shakira“, „Junior“ und „Barbie“ sind durch die Hölle gegangen – jetzt sind sie im Paradies angekommen. Die Löwen aus Zirkussen in Südamerika wurden zum Teil schwer misshandelt, in Afrika sollen sie nun ihren Lebensabend genießen können. Die Tierschutzorganisation Animal Defenders International (ADI) hat mit einem Charterflug 33 Löwen von Peru nach Südafrika gebracht. Nach einer zweitägigen Reise haben sie am Sonntag ihre neue Heimat erreicht. Die Tiere werden nun im Reservat Emoya Big Cat Sanctuary leben. 24 Löwen wurden bei verschiedenen Razzien in Peru befreit, die übrigen neun von ihren Besitzern in Kolumbien freiwillig abgegeben. Die Tiere hätten die Hölle auf Erden erlebt, sagt ADI-Chefin Jan Creamer. Fast allen seien die Krallen entfernt worden, ein Tier habe ein Auge verloren, ein anderes sei fast blind. Viele hätten kaputte Zähne und könnten in freier Wildbahn nicht überleben. (dpa) -10 heiter wolkig bedeckt Regenschauer Regen Schneeregen Gewitter Schneefall Schneeschauer Nebel Warmfront Kaltfront Hoch Tief Mehr Wetter auf: wetter.sz-online.de
© Copyright 2024 ExpyDoc