11. Mai 2016 Parkhotel Schönbrunn, Wien

11. Mai 2016
Parkhotel Schönbrunn, Wien
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Architektur und Großhandel, beantworten über unsere inbound Hotline mehr als
200.000 technische Fragen, während über
das outbound Call Center rund 24.000
Handwerkskunden betreut werden, die
physisch vom Außendienst nicht aktiv besucht werden. Dabei sind die drei letztgenannten Bereiche stets eng mit den klassischen Kommunikationskanälen vernetzt.
Beim Markenforum B2B in Wien werden
Sie über emotionale Markenerlebnisse
sprechen. Wie machen Sie bei Geberit Ihre
Marke für den Kunden erlebbar?
Thomas Brückle, Geberit Vertriebs GmbH
Bereichsleiter Marketing
Durch die Globalisierung herrscht ein
Überhang an Produkten und Dienstleistungsangeboten. Unternehmen versuchen
nun, sich von der Masse abzuheben und
die emotionale Seite des Kunden anzusprechen, da über 90% der Informationen
unterbewusst aufgenommen werden. Experten sind sogar der Meinung, dass der
altbekannte homo oeconomicus, der rationale Mensch, noch nie existiert hat. Um
diese unterbewusste Seite der Konsumenten ansprechen zu können, müssen Marken für die Kunden „erlebbar“ gemacht
werden. Wie dies der Geberit Vertriebs
GmbH gelingt, erzählt uns Thomas Brückle
(Marketingleiter Geberit Vertriebs GmbH)
in seinem Vortrag beim B2B Markenforum
in Wien. Vorab haben wir Herrn Brückle zu
diesem Thema schon ein paar interessante Fragen gestellt:
Sie arbeiten bei der Geberit Vertriebs
GmbH, dem europäischen Marktführer für
Sanitärprodukte. Wie gestalten sich Ihre
Aufgaben als Bereichsleiter für Marketing?
Die Aufgaben gestalten sich extrem vielfältig, da neben den klassischen Kommunikationsbereichen bei Geberit auch die
Bereiche Kundenschulungen, Technik,
Telefon und Handwerker Telefon in das
Ressort Marketing fallen. Allein im Markt
Deutschland schulen wir pro Jahr rund
13.000 Kunden aus Handwerk, Planung,
Aus aktuellen Studien wissen wir, dass
rund 97 % der Entscheidungen mit der
rechten Gehirnhälfte getroffen werden.
Auch im Bereich B2B – ob uns das gefällt
oder nicht. Insofern sollte jeder Kontakt
mit der Marke Geberit auch eine emotionale Komponente enthalten. Unsere Erfahrung zeigt, dass neben den physischen
Kundenkontakten durch den Außendienst
insbesondere Kundenevents die Marke
Geberit emotional erlebbar machen. Und
das funktioniert sogar bei scheinbar trockenen Themen wie Normenänderungen
– vorausgesetzt man hat den Mut dabei
völlig neue Wege zu gehen, die nicht unmittelbar auf der Hand liegen. Dass Geberit in einem eng gesteckten Rahmen auch
bereit ist zu polarisieren, wird dabei gerne
in Kauf genommen. Nichts ist schlimmer
als ein Thema, über das am Ende keiner
spricht.
Was sagen Sie als Marketingexperte zur
zunehmenden Digitalisierung der Unternehmenskommunikation? Kann der Kunde
digital genauso von Ihrem Produkt überzeugt werden wie bei einer Face-to-Face
Kommunikation?
Auf diese Frage gibt es meiner Ansicht weder ein klares Ja, noch ein klares Nein. Vielmehr kommt es darauf an. Wenn es darum
geht nicht sichtbare Prozesse, Mechaniken und Vorgänge von oder in technischen
Produkten darzustellen, hat die digitale
Kommunikation im Gegensatz zu mancher
Face-to-Face Kommunikation klare Vorteile. Ob das aber ausreichend ist einen Kunden auch nachhaltig im Sinne eines Wiederholungskaufs bzw. einer langfristigen
emotionalen Kundenbindung zu überzeugen, bezweifle ich allerdings. Oftmals ist
es das Zusammenspiel aus analoger und
digitaler Kommunikation, das zum Erfolg
führt – vorausgesetzt analoge und digitale Kommunikationen bauen im Entscheidungsprozess optimal aufeinander auf und
sind hinreichend miteinander vernetzt.
Spannend dabei ist, welchem Instrument
dabei rationale und welchem emotionale
Komponenten zukommen.
Es wird heute vermehrt von einer „Überdigitalisierung“ gesprochen. Auch in Ihrem
Vortrag beim Markenforum B2B sprechen
Sie dieses Thema an. Was für Prognosen geben Sie für die Zukunft? Verschwindet der
persönliche Kontakt zum Kunde komplett?
Auch wenn wir gesellschaftlich und soziokulturell erst am Anfang der digitalen
Revolution stehen glaube ich, dass der
erste Digitalisierungshype gerade in der
B2B-Kommunikation seinen Höhepunkt
bereits überschritten hat. Musste bis vor
kurzen jeder Kommunikationskanal und
jedes Kommunikationsmittel auch sein
digitales Pendant haben stellen wir fest,
dass in den Kommunikationsabteilungen
zwischenzeitlich wieder mehr differenziert
wird – schon allein aufgrund personeller
Ressourcen und budgetärer Limitationen.
Denn doppelter Aufwand bedeutet nicht
gleichzeitig doppelte Werbewirksamkeit.
Und bei genauerer Betrachtung werden
wir dabei immer feststellen – der persönliche Kontakt zum Kunden wird niemals verschwinden. Der menschliche Aspekt ist im
Entscheidungsprozess einfach zu wichtig.
TERMIN:
11. Mai 2016
09:00 - 17:00 Uhr
LOCATION:
Parkhotel Schönbrunn
Hietzinger Hauptstraße 10-16
1030 Wien
INFOS & ANMELDUNG:
Tel.: +43 662 890013
Email.: [email protected]
symbiosis.co.at/Markenforum-B2B/