AUSGABE 02/2016 ANFRAGE DER FRAKTION DIE LINKE (DRS. 21-1570) SOLIDARITÄT MIT GEFLÜCHTETEN Kultur für alle – Kulturkanal gemeinsam entwickeln Asylrecht - schon kein Thema mehr? IIm Frühjahr 2013 leisteten Kulturschaffende aus Wilhelmsburg erfolgreich Widerstand gegen die Pläne des Senats, am Standort der ehemaligen Zinnwerke am Veringkanal den Opernfundus der Staatsoper in einem Monumentalbauwerk zu errichten. Im Sommer gab der ehemalige Bezirksamtleiter Andy Grote die Idee des „Kulturkanal“ bekannt. Entlang der Wasserstraße sollten sich „Musikclubs, Kino, Werkstätten, Ateliers, Studios und Bandproberäume“ und „Was immer man sich vorstellt“ ansiedeln. Das Konzept wurde in den folgenden Monaten öffentlichkeitswirksam präsentiert. Allerdings stellte zur selben Zeit der Bezirk den Betrieb der als „Kultur von unten“ entstandene Soulkitchenhalle behördlich ein. Grotesk könnte man meinen. Zu Beginn des Frühlings haben viele europäische Länder ihre Grenzen für geflüchtete Menschen geschlossen. Die EU hat darüber hinaus einen Deal mit der Türkei geschlossen, um Geflüchtete dorthin deportieren zu können. Viele Menschen müssen nun auf ihrer Flucht wieder den gefährlichen Weg über das Mittelmeer gehen, wo sie zu tausenden ertrinken. Nur Wenige wagen die gefährliche Überfahrt und die Meisten werden anschließend in griechischen oder italienischen Flüchtlingslagern festgehalten. In Hamburg kommen deswegen nur noch wenige Geflüchtete an. Einige Politiker_innen meinen deshalb, das „leidige Thema“ Asyl nun, da der Normalzustand wieder hergestellt zu sein scheint, endlich abschließen zu können. Eine Normalität, die einschließt, dass sich das Mittelmeer in ein Massengrab Im Herbst 2013 gab es in der Bezirksversammlung den Beschluss, die „Weiterentwicklung des Standorts Veringkanal“ tatsächlich in Gang zu setzen. Das zuständige Fachamt hat eine Potentialanalyse erstellt und ist zu folgendem Schluss gekommen: Damit der Veringkanal zum Kulturkanal werden kann, muss auf der Seite der Industriestraße der Bebauungsplan zugunsten eines Mischgebiets geändert werden. Seitdem ist nichts mehr geschehen. Stillstand macht sich breit. Warum? DIE LINKE hat mit KulturAnrainern des Kanals am 14.04.16 ein erstes Vernetzungstreffen organisiert. 15 Anrainer_innen informierten sich gegenseitig in lockerer Runde über den aktuellen Wissensstand. Einige Gruppen und aktive Einzelpersonen konnten sich so zum ersten Mal austauschen und kennenlernen. Ein weiteres Vernetzungstreffen wurde für Mitte Juli vereinbart. Das war ein guter Auftakt, um in Zukunft vielLust au mehr I f noch leicht zusamnsel-In Auf fos? men mit eiwww. unserer Web li sit n ner Stimme ksinsu laner.h e g ib a t es all mburg sagen zu e und no Artikel können: Wir ch meh r! sind der Kulturkanal! (TG) für verzweifelte Menschen verwandelt, können wir LINKEN nicht akzeptieren. All jene, denen das Schicksal geflohener Menschen nicht egal ist, sollten sich mit Betroffenen zusammentun und gemeinsam überlegen, wie das unmenschliche Grenzregime der EU, das nun erneut in voller Härte durchgesetzt wird, durch eine Regelung im Einklang mit dem Recht auf Asyl ersetzt werden kann. Ein erster Schritt war die selbstorganisierte Refugee Conference, die vom 26.-28.02. in Hamburg stattfand. Die LINKE erklärt sich solidarisch mit selbstorganisierten Refugees und wird auch in Wilhelmsburg weiterhin das Gespräch mit ihnen und ihren Verbündeten suchen. Veranstaltungshinweise veröffentlichen wir auf unserer Seite www.linksinsulaner.hamburg (DS) WO WURDE DIESES FOTO GEMACHT? Augen auf! Unser Gewinnspiel GLEICH IM KALENDER MARKIEREN Termine Treffen Die LINKE Ortsgruppe Wilhelmsburg/Veddel Jeden 1. und 3. Montag im Monat 19.00 Uhr | Georg-Wilhelm-Str. 7a 16. Mai 2016 • 06. Juni 2016 20. Juni 2016 • 04. Juli 2016 18. Juli 2016 • 01. August 2016 Sitzung des Regionalausschusses Wilhelmsburg/ Veddel 18.30 Uhr | Rathaus Wilhelmsburg 31 .Mai 2016 • 28. Juni 2016 Sozialberatung Wilhelmsburg Bitte alle Unterlagen mitbringen! Jeden Dienstag Ortsbüro der Linken | GeorgWilhelm-Str. 7a 15.00 - 17.00 Uhr Repair Café Wilhelmsburg Kostenlose Reparatur von Rädern, Radios, Mixern & co. Jeden letzen Freitag im Monat 16. - 19.00 Uhr westend | Vogelhüttendeich 17 Öffentliche Rechtsauskunft Kostenlose Beratung in Rechtsfragen Jeden Di & Mi | 17.00 - 18.30 Uhr Rathaus Wilhelmsburg | Erdgeschoss rechts Fahrradtour Auf den Spuren des Arbeitserziehungslagers Wilhelmsburg 29. Mai 2016 - 11.00 - 14.00 Uhr Start: Viktoria Kaserne, Zeiseweg 9 V.i.S.d.P. Ronald Wilken | Telefon: 040/7545585 Die LINKE Ortsverband Wilhelmsburg/Veddel | 21107 Hamburg | Georg-Wilhelm-Str. 7a | [email protected] | www.linksinsulaner.hamburg Redaktion: Ronald Wilken (RW), Sven-Friedrich Wiese (SFW), Michael Czerwinski (MC), David Stoop (DS), Timo Gorf (TG), Jennifer Wiesbeck (JW) LINKS INSULANSER | AUSGABE 02/2016 | S.4 BO Wilhelmsburg/Veddel auf einem Infostand - nur wo? Unsere schöne Insel hat bekanntlich auch viele schöne Ecken. Doch an welcher wurde unser Bild aufgenommen? Tipp: Eine bekannte Buslinie hat hier ihre Endhaltestelle. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir zwei Exemplare des berühmten Wilhelmsburg-Krimis „In stiller Wut“ von Christiane Fux. Viel Glück! Sie haben da eine Ahnung? Dann senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Augen auf“ an [email protected]. Die Gewinner_innen der letzten Ausgabe haben ihren WilhelmsburgKrimi bereits erhalten. Sie wollen den Links Insulaner regelmäßig erhalten? Schreiben Sie eine Mail an [email protected] und wir senden Ihnen jede Ausgabe per Mail zu! Einfach scannen un d unserer W zu ebsite gelangen! Infos für die Insel Veddel, Kirchdorf oder Georgswerder - unsere Insel hat viele schöne Ecken und mindestens genau so viele Themen, über die man berichten kann. Wir, die Linke der Ortsgruppe Wihelmsburg/Veddel, haben uns genau das zur Aufgabe gemacht. Mit „LINKS INSULANER“ wollen wir interessante Themen von und für die Insel aufgreifen. Damit Sie immer auf dem Laufenden bleiben, versorgt Sie unsere Stadtteilzeitung regelmäßig mit politischen Informationen von der Insel - für die Insel! NORD-SÜD-ACHSE UND DIE VERSPROCHENE „BÜRGERBETEILIGUNG“ Ein sozialer Wohnungsbau sieht anders aus! Mit den versprochenen Bürgerbeteiligungen des Senats haben die Menschen in Wilhelmsburg und auf der Veddel so ihre Erfahrungen gemacht. Sei es bei der Verlegung der Reichstraße, igs oder der IBA. Bei der Verlegung der Reichstrasse haben die Vertreter der Grünen, FDP, CDU und SPD keinen Termin im Bürgerhaus Wilhelmsburg versäumt, um den Bürger_innen zu versprechen, dass die Verlegung der Reichstrasse noch völlig offen sei. Die Bürger_innen haben das nie so richtig geglaubt und sie haben Recht behalten. Vorwiegend geht es bei den Planungen der Nord-Süd-Achse (Ernst-August-Kanal, Aßmannkanal, Jaffe-Davids-Kanal sowie der Rotenhäuser Str.) um Wohnungsbau. Hier ist unter anderem eine Bebauung direkt neben der Farbenfabrik 1-A-Farben mit Gefahrgutlager vorgesehen, ohne die Menschen gründlich über gesundheitliche Gefährdungen zu informieren. Es soll 1/3 sozialer Wohnungsbau sein (der sogenannte Hamburger Drittel-Mix). Beim sozialen Wohnungsbau gibt es fünf Förderwege. Der 1. Förderweg hat einen Mietpreis von 6,30 Euro pro Quadratmeter, der 2. Förderweg 8,40 Euro. Na ja, die m²-Preise für die weiteren Förderwege erübrigen sich wohl, denn man kann sie, wie auch den 2. Förderweg, nicht als sozialen Wohnungsbau bezeichnen. Was wir brauchen, sind mindestens 50% des Wohnungsbaus nach dem 1. Förderweg. Durch den neuen Wohnungsbau, der überwiegend kein sozialer Wohnungsbau ist, wird der Mietspiegel wieder steigen und das heißt weitere Mietsteigerun- gen für Wilhelmsburg. Eine unserer Forderungen beim geförderten Wohnungsbau: SAGA/GWG und Genossenschaftswohnungen sollen sich neben einer unbegrenzten Mietpreisbindung bei Neuvermietungen nicht nach den Mietenspiegel richten, der für die steigenden Mieten verantwortlich ist. Zur Wohnungsfrage: Hier Friedrich Engels, geschrieben von Juni 1872 bis Februar 1873. Die Abschaffung der Mietwohnung wird als Notwendigkeit proklamiert, und zwar in der Gestalt, daß die Verwandlung jedes Mieters in den Eigentümer seiner Wohnung gefordert wird. Wie machen wir das? Ganz einfach: »Die Mietwohnung wird abgelöst... Dem bisherigen Hausbesitzer wird der Wert seines Hauses bis auf den Heller und Pfennig bezahlt. Statt daß, wie bisher, der bezahlte Mietzins den Tribut darstellt, welchen der Mieter dem ewigen Rechte des Kapitals bezahlt, statt dessen wird von dem Tage an, wo die Ablösung der Mietwohnung proklamiert ist, die vom Mieter bezahlte, genau geregelte Summe die jährliche Abschlagszahlung für die in seinen Besitz übergegangene Wohnung... Die Gesellschaft... wandelt sich auf diesem Wege in eine Gesamtheit unabhängiger freier Besitzer von Wohnungen um. « Quelle: „Der Volksstaat“, Leipzig 1872, Nr. 51-53, 103 und 104, sowie 1873, Nr. 2, 3, 12, 13, 15, 16. Nach der Ausgabe von 1887. Bei den drei Kleingärten, die bei der Bebauung der Nord-Süd-Achse betroffen sind, sprechen die Verantwortlichen der IBA Hamburg GmbH von Verlegung. Dies ist eine schöne Umschreibung für die Vernichtung von Kleingärten. Natürlich wird bei dem geplanten Wohnungsbau, wie auch schon bei der igs und IBA, eine größere Umweltvernichtung in Kauf genommen. (RW) Ungekürzte Version auf www.linksinsulaner.hamburg PETITION Keine Hafenquerspange Wenn wir keinen öffentlichen Druck aufbauen, wird Wilhelmsburg bald im Autobahndreieck versinken. Obwohl es bereits die BAB A1, die A 253, A 252, die B 4/75 (Wilhelmsburger Reichsstraße) gibt, soll nun auch noch die A 26 Ost gebaut werden. Die Autobahnen und der geplante Bau der A 26 Ost rauben uns Wilhelmsburger_innen die Gesundheit. Die Lärm- und Abgasbelastung steigt um ein Vielfaches. Lungen- und Herz-Kreislaufkrankheiten treten vermehrt auf. Kinder, die an stark befahrenen Straßen aufwachsen, haben ein deutlich kleineres Lungenvolumen. Jede Stimme zählt! Bitte unterschreibt und verbreitet die Petition „Hilfe, wir versinken im Autobahndreieck! Wir brauchen Ihre Unterstützung!“ (SFW) Die Petition finden Sie unter folgendem Link: https://weact.campact.de/petitions/hilfe-wir-versinken-im-autobahndreieck-wir-brauchen-ihre-unterstutzung-1 Wilhelmsburger Mitte: Prunkbau ohne Mieter_innen LINKS INSULANSER | AUSGABE 02/2016 | S.1 NEOLIBERAL, RASSISTISCH UND NATIONAL-KONSERVATIV AKTUELLE INFOS ZUR PETITION Die AfD ist keine Alternative für die Insel Gestank durch Nordische Ölwerke Als die AfD 2015 in Hamburg zum ersten Mal zur Wahl antrat, holte sie aus dem Stand sechs - im Wahlkreis 1, dem Wilhelmsburg angehört, sogar acht - Prozent der Stimmen. Sie etablierte sich damit zum ersten Mal in einem westdeutschen Parlament. In der Hansestadt rief der Erfolg der Rechtsaußenpartei böse Erinnerungen an die Erfolge der Schill-Partei wach. In ihrer parlamentarischen Arbeit sorgt die AfD mit abstrusen Anfragen zur Fallzahl von Fuchsbandwurm in Hamburg oder Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Waschbären immer wieder mal für Erheiterung und ihre Mandatsträger in Wilhelmsburg/Veddel zeigen sich weitgehend tatenlos. Die Gefahr, die von der AfD ausgeht, sollte allerdings nicht unterschätzt werden, denn es steht zu befürchten, dass die inzwischen bundesweit erfolgreiche AfD sich langfristig als rechtsoffene nationalkonservative Partei etabliert. Der neoliberale Kern der AfD In der Anfangszeit der AfD war der Hamburger Landesverband eine Hochburg des wirtschaftsliberalen Flügels um Bernd Lucke, Hans-Olaf Henkel und Jörn Kruse. Wesentliche Grundzüge der marktradikalen Ideologie der AfD finden sich bereits im „Hamburger Appell“, der vor dem Bundestagswahlkampf 2005 von 253 Wirtschaftswissenschaftler_innen veröffentlicht wurde, unter ihnen Lucke und einige andere, die sich später in der AfD engagierten. In dem Papier forderten Lucke und seine Mitstreiter_innen die politische Parteien dazu auf, Arbeitskosten und Steuern zu senken, sowie eine „aktivierende Arbeitsmarktpolitik“ zu betreiben, um Deutschland als Investitionsstandort zu stärken, denn: „wer behauptet, Deutschland könne und müsse ein Hochlohnland bleiben, handelt unredlich oder ignorant“. Die Umverteilung von Oben nach Unten ist für die AfD weiterhin Programm. Dies zeigt sich auch im Hamburger Programm, in dem die AfD sich explizit als Vertreterin von Wirtschaftsinteressen positioniert, während sie für Leistungsempfänger_innen die Heranziehung zum Arbeitsdienst vorsieht. Nach den Parteiaustritten Henkels und Luckes, sowie Kruses Rücktritt vom Landesvorsitz im vergangenen Sommer hat der nationalkonservative Flügel um ehemalige Schillpartei-Mitglieder wie Dirk Nockemann und neurechte Aktivisten wie Ludwig Flocken die Macht in der Partei übernommen. Ideologisch ist die Partei damit auch hier in Hamburg nochmal deutlich nach rechts gerückt. Nationalkonservative und rassistische Motive treten zunehmend in den Vordergrund. Forderungen nach Steuererleichterungen für Reiche, die Abschaffung gewerkschaftlicher Rechte und der Abbau des Sozialstaats bleiben jedoch weiterhin Programm. Die Ideologie der AfD: rassistisch, unsozial und demokratiefeindlich In der law-and-order Tradition der autoritären Schill-Partei setzt sich die Hamburger AfD für eine Ausweitung des staatlichen Repressionsapparates ein, den sie vorrangig gegen sozial Schlechtergestellte, politische Gegner_innen und Nicht-Deutsche einsetzen will. Die AfD fordert unter anderem die Ausweitung von Überwachungsmaßnahmen (z.B. der Verbindungsdatenspeicherung) und ein härteres Vorgehen gegen vermeintliche Linksextreme zu setzen und deutlich zu machen, dass nicht nur für die AfD, sondern auch für den von ihr vertretenen Sexismus, Neoliberalismus und Rassismus auf unserer Insel kein Platz ist. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums scheint die AfD hingegen weniger Berührungsängste zu haben. Insbesondere der im Februar diesen Jahres aus Partei und Fraktion ausgetretene Ludwig Flocken, Mitunterzeichner der völkisch-nationalistischen „Erfurter Resolution“ und der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Wolf, Gastautor der rechtsextremen Zeitung „Junge Freiheit“, stehen für einen rechten Flügel, der einen Ressentiment geladenen völkischen Nationalismus vertritt. Personell und ideologisch stehen Teile des rechten Flügels der AfD dem Neofaschismus nahe. Es erstaunt angesichts dieser Tatsache wenig, dass der Bürgerschaftsabgeordnete Dirk Nockemann (früher bei der Schill-Partei) einen von der LINKEN in die Bürgerschaft eingebrachten Antrag „Hamburg – Stadt des Ankommens“ in seiner Rede zur Sache als „Beispiel einer naiven und unkritischen Willkommensromantik“ denunzierte. Der linken Forderung nach einer Hamburgischen Willkommenskultur setzte er die zynische Forderung entgegen, dass Hamburg „eine Stadt des Abschiednehmens“ werden müsse. Wir schließen uns deshalb dem Aufruf des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“ an: #Aufstehen gegen Rassismus – Unsere Alternative ist Solidarität Angesichts des Erfolgs der AfD bei den letzten Landtagswahlen und ihrer menschenfeindlichen Forderungen ist es an der Zeit ein Zeichen Wir werden weiterhin Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen. Asyl ist Menschenrecht. Wir wollen verhindern, dass Rassistinnen und Rassisten Raum für ihre Hetze bekommen. Wir werden uns stark machen für gleiche politische und soziale Rechte für alle Menschen. Wir werden uns der AfD überall entgegenstellen, ob auf der Straße oder in den Parlamenten. Überall wo die Rassistinnen und Rassisten von AfD und Co. demonstrieren, sprechen oder auf Stimmenfang gehen, werden wir präsent sein und klar und deutlich sagen: Wir stehen auf gegen Rassismus! Keine Stimme für rechte Hetze! Dem Verbreiten von Hass setzen wir eine bundesweite antirassistische Aufklärungskampagne entgegen: im Stadtteil, in der Schule, an der Uni, im Betrieb, im Theater, im Konzertsaal – überall! Wir setzen auf die Aktivität von Vielen. Gemeinsam werden wir klarstellen: Rassismus ist keine Alternative! Weitere Informationen zur Kampagne #Aufstehen gegen Rassismus findet ihr unter www.aufstehen-gegen-rassismus. de. Wenn ihr euch mit uns zusammen gegen die AfD engagieren möchtet, könnt ihr uns gerne direkt kontaktieren unter: [email protected] (DS) In der letzten Ausgabe wurde auf Seite 2 berichtet, welch immense Gesundheitsgefahr die Nordischen Ölwerke Walther Carroux GmbH & Co. KG (NOW), von Wilhelmsburger_ innen auch süffisant „Katzenkocherei“ genannt, auf die nur 150 Meter entfernt liegenden Anwohner_innen im südlichen Reiherstiegviertel ausstrahlen. Seitdem ist viel passiert. Anwohner_innen haben auf unserer Homepage unter anderem gepostet: „Erst wenn die Betreiber der „Katzenkocherei“ merken, dass man Geld nicht fressen kann, werden sie wahrscheinlich merken, dass sie selber auch davon krank geworden sind.“ tion zu tausenden Anwohner_innen, die unter den Ausstößen der NOW leiden! Auf der Facebook-Seite „Uns stinkt´s mit den Nordischen Ölwerken“ können sich Betroffene zudem vernetzen und weitergehend informieren. Ein besorgter Bürger hat übrigens auf Anfrage von der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt vor Kurzem die lapidare Antwort bekommen, dass es aus technischen Gründen nicht möglich sei, die Umweltverschmutzung der NOW zu verhindern. Deshalb benötigen wir eine politische Lösung! Diese „Katzenkocherei“ muss verlagert werden! Und zwar bald! (SFW) Die im Artikel erwähnte Cinzia Appl konnte für ihre Petition „Uns stinkt´s! Nordische Ölwerke raus aus Wilhelmburg –NOW“ auf change.org weitere knapp 300 Unterschriften gewinnen. Sie hat zudem recherchieren können, dass die NOW „nur“ 29 Mitarbeiter beschäftigt. 29 Arbeitsplätze stehen in keiner Rela- Ungekürzte Version auf www.linksinsulaner.hamburg Die Nordischen Oelwerke in der Industriestraße sorgen für viel Gestank auf der Insel. AKTUELLES AUS DEN AUSSCHÜSSEN Ausschuss-Ware Veddel im Winter Nahverkehr Seit mehreren Jahren fiel in einigen von der SAGA verwalteten Wohnhäusern im Winter häufig die Heizungs- und Warmwasserversorgung aus. Trotz zahlreicher Beschwerden und sogar einiger Mietminderungen wurden diese Mängel bisher nicht dauerhaft beseitigt. Während der letzten Sitzung des Stadtteilbeirats Veddel hat die SAGA endlich eine endgültige Lösung des Problems angekündigt und wird etwa 300.000 Euro in eine Instandsetzung der technischen Anlagen investieren. Durch die Arbeiten im Mai und Juni sollen keine weiteren Störungen entstehen. In den kommenden Sommerferien werden die S-Bahn-Linien S3 und S31 wegen Gleisbauarbeiten zwischen den Stationen Hammerbrook und Wilhelmsburg nicht verkehren. Das war auch ein Thema im Regionalausschuss. Dieser hat die Verwaltung gebeten, sich dafür einzusetzen, dass der Schnellbuszuschlag für die Linie 34 ausgesetzt und eine alternative Busverbindung zur U4 geprüft wird. Der Metrobus 13 sollte bis zur Haltestelle Berliner Tor verlängert werden. Die Fährverbindung 73 soll auch an Wochenenden und Feiertagen betrieben und besser mit dem Bus 156 vertaktet werden. Wiederkaufsrechte auf der Veddel Nicht zusehen, aufstehen! Foto: www.aufstehen-gegen-rassismus.de LINKS INSULANSER | AUSGABE 02/2016 | S.2 Funktionstüchtige Heizung im Winter? Hoffentlich bald auch auf der Veddel! Foto: pixabay.com In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in Hamburg einen großen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Anstatt jedoch den öffentlichen Wohnungsbau deutlich zu stärken und auszubauen, verkaufte der Senat städtische Grundstücke günstig an private Investoren. Um Spekulationen zu verhindern, sicherte sich die Stadt immerhin ein Wiederkaufsrecht nach einhundert Jahren und die sind in einem knappen Jahrzehnt vorbei. Auf der Veddel sind zwei Wohnblöcke betroffen: Der sogenannte „Haspa-Block“ und der Wohnblock zwischen den Straßen Immanuelplatz, Am Gleise, Veddeler Damm und Wilhelmsburger Straße. Nur sechs Häuser wurden zur IBA saniert, während alle anderen nicht instand gehalten werden. Es gibt zahlreiche Beschwerden über bauliche Mängel, Schäden, Ungeziefer, Schimmel und Wohnungs-Überbelegungen, auf die die Vermieter allerdings kaum reagieren. Um die Situation der betroffenen Mieter_innen deutlich verbessern zu können, dürfen die Wiederkaufsrechte auf der Veddel nicht abgelöst werden, da die Stadt Hamburg sonst die Möglichkeit verlieren würde Einfluss auf die Vermieter zu nehmen. Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel hat deshalb das Bezirksamt dazu aufgefordert darauf hinzuwirken, „dass auf der Veddel keine Wiederkaufsrechte abgelöst werden“. In diesem Zusammenhang wurde auch der Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) „gebeten, diese Position gegenüber den zuständigen Behörden zu vertreten“. Anmerkung: Wie in den zwanziger Jahren fehlt auch heute sehr viel günstiger Wohnraum. Wie in den zwanziger Jahren verkauft der Senat auch heute städtische Grundstücke an private Investoren und wenn der Senat Grundstücke zurück kaufen kann, zögert er. Anstatt den öffentlichen und sozialen Wohnungsbau für alle Menschen auszubremsen, sollte der Senat dessen enorme und vielfältige Bedeutung für unsere Gesellschaft wiederentdecken. (MC) Weitere Artikel aus der Rubrik „Ausschuss-Ware“ finden Sie auf www.linksinsulaner.hamburg LINKS INSULANSER | AUSGABE 02/2016 | S.3
© Copyright 2025 ExpyDoc