26 WIRTSCHAFT Neuö Zürcör Zäitung Mittwoch, 11. Mai 2016 Kaum Spuren einer Besserung bei OC Oerlikon HERAUSGEGRIFFEN sco. V Der Industriekonzern OC Oerlikon klagt, dass die Kunden sparten. Deshalb wurden in den schwächsten Segmenten, Textilmaschinen und Getriebesysteme, Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet. Diese haben im ersten Quartal allerdings noch kaum Spuren hinterlassen. Überkapazitäten in China und die geringe Nachfrage an den Sektoren Landwirtschaft, Bau, Transport und Energie sowie Bergbau drückten Umsatz und Bestellungseingang. Die Kosten konnten nicht genügend stark gesenkt werden, weshalb die Profitabilität litt. Für 2016 wurde der Ausblick aber bestätigt. Der Umsatz soll 2,4 (2015: 2,7) Mrd. Fr. betragen, die operative Gewinnmarge etwa 15 (–12)%. Kanadas semipermeable Provinzgrenzen Karl Felder, Vancouver V Von Schweizer Freunden hört man Robuster Schweizer Arbeitsmarkt nrü. V Die Lage am Schweizer Arbeits- markt hat sich im vergangenen Monat weiter aufgehellt. So waren im April bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren 149 540 Arbeitslose registriert, was einem Rückgang um 5784 Personen entspricht. Die Arbeitslosenquote sank entsprechend gegenüber dem Vormonat von 3,6% auf 3,5%. Massgeblicher Treiber der positiven Entwicklung war einmal mehr der saisonale Effekt. Dies spiegelte sich unter anderem in einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bau sowie im Bereich der Temporärarbeit. Auch in der Industrie waren deutlich weniger Leute ohne Stelle als im Vormonat. Mehr Jobsuchende gab es hingegen im Gastgewerbe, das bereits die Zwischensaison zu spüren bekam. Unter Ausklammerung des saisonalen Faktors wäre die Arbeitslosigkeit allerdings laut Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) um 200 bis 300 Personen gestiegen. Das heisst, dass die mit der Frankenstärke einhergehende konjunkturelle Eintrübung nach wie vor den Arbeitsmarkt belastet. So war im Vergleich mit dem Vorjahr ein Anstieg von 8400 Arbeitslosen zu verzeichnen. Doch die jüngste Entwicklung stimmt gleichwohl zuversichtlich. Zum einen ist der saisonale Effekt in den vergangenen Monaten kräftiger ausgefallen als erwartet. Zum anderen scheint der negative konjunkturelle Einfluss allmählich nachzulassen. Auch der von Arbeitsmarktexperte George Sheldon entwickelte Frühindikator weist auf eine Trendwende zum Besseren hin. Beim Seco rechnet man damit, dass der positive Wendepunkt am Arbeitsmarkt bereits im Sommer (und nicht wie bisher erwartet Ende Jahr) eintreten dürfte. Gestützt auf ihre Prognose vom März erwarten die Bundesökonomen für 2016 eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,6%. Ein aktualisierter Ausblick wird Mitte Juni publiziert. Von der gegenwärtigen Entwicklung haben in den vergangenen Monaten nicht zuletzt auch die Jugendlichen profitiert. Die Arbeitslosenquote in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen hat sich im April von 3,4% auf 3,2% zurückgebildet und liegt damit deutlich unter dem nationalen Durchschnitt. Aber auch ältere Arbeitskräfte sind von der Arbeitslosigkeit unterdurchschnittlich stark tangiert. Die Arbeitslosenquote in der Kategorie «50 Jahre und mehr» verharrte im April bei 3,2%. Allerdings sind ältere Personen stärker von der Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als die übrigen Altersgruppen. Der grosse Bruder von «The Constellation» heisst «Lesedi la Rona». OC Oerlikon 63 Millionen für einen Rohdiamanten clb. Kapstadt V Der kanadische Diaman- tenförderer Lucara hat einen seiner Sensationsfunde in Botswana jetzt für 63 Mio. US-$ verkauft. Der 813 Karat schwere Edelstein namens «The Constellation» ist damit der teuerste Rohdiamant aller Zeiten. Der Verkauf lieferte einen Vorgeschmack auf die Versteigerung eines noch grösseren Exemplars aus der gleichen Mine, den «Lesedi la Rona». Das fast tennisballgrosse Prachtstück soll Ende Juni verkauft werden. Auf Basis des Karatpreises für den Constellation-Diamanten ergäbe sich ein Preis von 86 Mio. US-$. Lucara war ein relativ unbekannter Förderer, bis er im November 2015 mehrere Riesendiamanten aus der Karowe- IN KÜRZE Mine holte. Der 1109 Karat schwere «Lesedi la Rona» ist der zweitgrösste Diamant, der je entdeckt wurde. Übertrumpft wird er nur vom Cullinan-Diamanten aus Südafrika. Die Aktien von Lucara kosten heute dreieinhalbmal so viel wie vor fünf Jahren. Den Zuschlag für «The Constellation» bekam das in Dubai ansässige Handelshaus Nemesis. Lucara sicherte sich eine Beteiligung von 10% am Nettogewinn mit den geschliffenen Steinen. Der Rekordpreis war vor allem dem Gewicht geschuldet. Je Karat bezahlte Nemesis knapp 78 000 $. Zum Vergleich: Konkurrent Petra Diamonds verkaufte im März einen rosafarbenen Rohdiamanten für 465 000 $ je Karat. Höhere Preise zahlen sich für UPC Cablecom aus Breite Zustimmung an der UBS-Generalversammlung jmu. V In der Vergangenheit hat UPC ging die Generalversammlung der UBS in der Messe Basel zu Ende. Trotz teilweise hitzigen Voten zum Thema Managementvergütung und Rechtsstreitigkeiten stimmten letztlich die Aktionäre erwartungsgemäss allen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Anwesend waren 1476 Aktionäre, die mit über 2,1 Mio. Stimmen 74,34% der stimmberechtigten Aktien vertraten. Neben Präsident Axel Weber wurden alle Verwaltungsräte in ihren Ämtern bestätigt. Robert W. Scully und Dieter Wemmer wurden neu in das Gremium gewählt. Cablecom teilweise massiv die Preise erhöht – und scheint damit weiterhin gut zu fahren. Allerdings mehren sich die Zeichen, dass der Spielraum nun ausgereizt ist. Im ersten Quartal wurden die Erträge in der Schweiz im Vorjahresvergleich zwar noch um 1,9% auf 337 Mio. Fr. gesteigert, was in der gesättigten Telekombranche ein stattliches Wachstum darstellt. Doch ein Blick in die operativen Zahlen zeigt, dass die Preiserhöhungen durchaus Spuren hinterlassen. Sowohl beim Festnetz-Internet als auch beim Digitalfernsehen zählt man weniger Abonnemente. Über alle Geschäftsbereiche hinweg haben gut 8000 Privatkunden dem grössten Kabelnetzbetreiber der Schweiz den Rücken gekehrt. Panalpina-Aktionäre wählen Chef zum Präsidenten Swatch-Bezahl-Uhr bald auch in der Schweiz (sda) V Die Aktionäre des Logistikkonzerns Panalpina haben CEO Peter Ulber an der Generalversammlung am Dienstag zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Ulber tritt die Nachfolge von Rudolf Hug an, der wegen der statutarischen Altersbegrenzung nicht zur Wiederwahl angetreten war. am. V Ab Mitte Juni ist die Swatch-Be- Z. B. V Nach weniger als vier Stunden zahl-Uhr Bellamy auch in der Schweiz erhältlich. Sie ist mit einer Antenne und einem kontaktlosen Chip von Visa ausgestattet. Die Zahlungsbeträge werden wie bei kontaktlosen Prepaidkarten vom Guthaben abgebucht, das der Kunde zuvor auf die Uhr geladen hat. 20 Seminartage in 8 Blöcken – November 2016 bis Juni 2017 Start 73. Durchführung: 17. November 2016 Januar bis März Bestellungseingang Umsatz davon Oberflächen davon Textilmaschinen davon Getriebe Betriebsergebnis Ebit Ebit-Marge (%) Rendite invest. Kapital (Roce, %) 2015 694 691 300 208 183 77 11,1 10,6 j% –15 –14 –2 –33 –13 –58 – – ra. Frankfurt V Obwohl es 2016 bisher kaum Grossschäden gab, erlitt der weltgrösste Rückversicherer, Munich Re, im ersten Quartal einen markanteren Gewinneinbruch, als Beobachter erwartet hatten. Die Ursachen dafür sind der teure Umbau der schwächelnden Tochter Ergo sowie Rückgänge bei den Kapitalerträgen. Der Verlust betrug 25 (i. V. +102) Mio. €. Im Kerngeschäft Rückversicherung resultierte ein um 45% gesunkener Gewinn von 445 Mio. €. Auf Jahressicht rechnet der Konzern nur noch mit einem Plus von 2,3 Mrd. €, zuvor hatte Munich Re eine Spanne von 2,3 Mrd. bis 2,8 Mrd. € angegeben. Die Dividende sowie die Aktienrückkäufe bleiben von dem Ergebnis unberührt. Würth schraubt den Umsatz nach oben cei. Berlin V Der Familienkonzern Würth hat ein starkes Jahr hinter sich, wozu auch mehrere Akquisitionen beitrugen. Das weltweit führende Handelsunternehmen für Schrauben, Dübel, Werkzeuge, aber auch etwa Schutzbekleidung hat 2015 den Umsatz um 9% auf 11 Mrd. € erhöht. Der Betriebsgewinn kletterte leicht um 2% auf 525 Mio. €. Der Sprecher der Konzernführung, Robert Friedmann, erklärte, dass 2015 zulasten des Betriebsergebnisses und als Investition für das laufende Jahr 1000 Aussendienstmitarbeiter eingestellt wurden. Würth beschäftigt fast 69 000 Personen, davon 1291 in der Schweiz. Auch 2016 will die Firma stark wachsen. Von Januar bis April kletterte der Umsatz bereits um 7,2%. Friedmann rechnet 2016 mit einem Umsatz von 11,8 Mrd. €. 2015 stammten 12% der Einnahmen aus dem E-Business, das um 17% zulegte. <wm>10CAsNsjY0MDA21jW0MDUwMQUA4LrpYQ8AAAA=</wm> <wm>10CFXKoQ4CQQwE0C_qZqbtLD0qybnLCYJfQ9D8vyLgEM-942gN_Nz287Hfm0CEsYRUl-eo8vbQ8MtsCJuD80qKjIL-vmX6TGB9j0GGbZEmWGBN5ng_Xx9jfJHucgAAAA==</wm> Ausführliche Informationen zu allen Weiterbildungsprogrammen für KMU finden Sie auf unserer Website: 2016 588 592 294 139 159 32 5,4 9,0 Ergo und Anlageerträge belasten Munich Re Andreas Frei COO Zimmerli of Switzerland, Aarburg 50 Seminartage in 10 Blockwochen 27. Durchführung: April 2017 bis August 2018 Bewerbungsfrist: 31. Januar 2017 St.Galler Management Seminar für KMU Geldwerte in Mio. Fr. (IFRS) «Das St. Galler KMU Seminar war die ideale Vorbereitung für meine neue Führungsaufgabe. Dank der Praxisnähe, den Dozenten und dem intensiven Austausch mit den Seminarteilnehmern, fühle ich mich meinen täglichen Herausforderungen gewachsen.» Weiterbildung für Unternehmer und Führungskräfte aus KMU Intensivstudium KMU S. WENIG / AP ende: Info-Ab ich e t s h c ä N Zür 2016 in .Gallen 18. Mai 16 in St 0 2 r e b em 20. Sept g online un ld e Anm www.kmu.unisg.ch/wb KMU-HSG.CH immer wieder, in Nordamerika gehe doch sicher alles viel effizienter und schneller. Das muss – um es vorsichtig zu formulieren – nicht notwendigerweise so sein. Als der Verfasser dieser Zeilen vor bald 30 Jahren aus Manhattan berichtete, war «Moosehead»-Bier aus der kanadischen Provinz New Brunswick dort problemlos erhältlich. Am neuen Wohnort in Vancouver war das dagegen erst ein paar Jahre später der Fall. Auch ist es nach wie vor schwierig, Weine aus einer anderen Provinz, geschweige denn aus dem Ausland, direkt beim Produzenten zu kaufen, ohne mit den provinziellen Alkoholgesetzgebungen in Konflikt zu geraten. Dies ist umso unverständlicher, als auf Regierungsebene seit je betont wird, man tue alles, um den interprovinziellen Handel zu erleichtern. Tatsächlich haben diese Bemühungen unlängst neuen Schub erhalten. Ein Richter in New Brunswick fand nämlich, es sei nicht statthaft, einen Bürger von Tracadie-Sheila (N. B.) mit einer Strafe von kan. $ 292.50 zu bestrafen, weil er gegen das lokale Alkoholgesetz (New Brunswick Liquor Control Act) verstossen habe. Gerard Comeau war 2013 (!) tatsächlich von der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) in einem Hinterhalt verhaftet worden – Kurt Tucholsky würde sich vor Lachen ausschütten –, weil er vierzehn Kistchen Bier und drei Flaschen andere Alkoholika in der Nachbarprovinz Quebec eingekauft und unerlaubterweise über die Grenze nach New Brunswick gebracht hatte. Comeau fand das nicht lustig und wollte die Sache nicht auf sich sitzen lassen. Er appellierte gegen das Verdikt, und der Richter gab ihm vollumfänglich recht. Paragraf 121 der Bundesverfassung garantiere nämlich genau dies, nämlich den ungehinderten Transport (auch von Alkoholika) über Provinzgrenzen. Kanada sei mit anderen Worten eine einzige Freihandelszone. Optimisten glauben, der Richtspruch sei ein richtungsweisender Präzedenzfall, weit über Bier und Wein hinaus. Man glaubt es, wenn’s so weit ist! Gerard Comeau meinte zum Urteil nur, er sei jetzt erst recht durstig.
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