1 HANDBUCH symptom & sense Vom Krankheitszeichen zum Krankheitssinn Dr. rer. nat. Philipp Zippermayr 2 INDEX: KAPITEL 1: Theorie…………………………………………………………………………. 2 a. Krankheitstheorie: Was Krankheit eigentlich ist…………………………………… 2 b. Die Programmlogik: Wieso der Computer unverzichtbar ist…………………….. 8 SCHRITT 1: Die Erhebung der Krankengeschichte und aller Symptome samt ihren Modalitäten, also den verbessernden oder verschlimmernden Umständen………………………………………………………………….. 8 SCHRITT 2: Man trägt die Symptome aus der Fallmitschrift in das Programm ein………………………………………………………………. 8 SCHRITT 3: Auswertung: …………………………………………………….. 10 SCHRITT 4: Endauswertung …………………………………………………. 12 Zusammenfassung der vier Schritte………………………………………… 14 SCHRITT 5: Homöopathische Nutzung………………………………......... 14 Zusammenfassung der hömöopathischen Anwendung…………………. 17 KAPITEL 2: Praxisanwendung - Aussehen und Funktion der Programmoberfläche……………………………………………………………. 17 a. Der Fall Napoleon …………………………………………………………………………. 20 a. SCHRITT 1: Symptomensammlung ………………………………………. 22 a. SCHRITT 2: Eintrag von Symptomen in das Programm……………… 23 a. SCHRITT 3: Auswertung…………………………………………………….. 29 a. SCHRITT 4: Endauswertung………………………………………………… 31 a. SCHRITT 5: Übersetzung in Homöopathie……………………………….. 34 Zusammenfassung gesamt:…………………………………………………… 39 b. Verschreibung kleiner homöopathischer Mittel: …………………………………… 41 c. Ausblicke:…………………………………………………………………………………… 44 KAPITEL 3: Selbsterklärende Funktionen – Was man auf der Programmoberfläche alles erfahren kann…………………………………... 45 Erklärung der Funktion Symptomsuche…………………………………….. 46 Erklärung Repertoriumsführer………………………………………………… 49 3 KAPITEL 1: Theorie a. Krankheitstheorie: Was Krankheit eigentlich ist. Das theoretische Konzept der Software lautet, die Welt ist informatisch, ist also nicht aus Materie sondern aus Energie und Information aufgebaut. Vereinfacht gesagt, das Universum ist ein logisch aufgebautes Programm. Wenn dies richtig ist, ist Krankheit kein Materialdefekt sondern ein innerer Widerspruch. Chronisch Kranke haben einen Anspruch an sich oder das soziale Umfeld, der in sich widersprüchlich und daher unrealistisch (mit der Welt unvereinbar) ist. Zum Beispiel: Man wünscht sich Erfolg, hat aber unüberwindliche Versagensängste. Das Kind möchte erwachsen sein, klebt aber an der Mutter. Will man Krankheiten behandeln, muss man diesen inneren Widerspruch finden und lösen. Wunsch, frei zu sein Wunsch, festgehalten zu sein Diesen inneren Widerspruch teilt das Unterbewusstsein durch widersprüchliche Krankheitssymptome mit. Die Botschaft dieser einander widersprechenden Symptome ist das KRANKHEITSMOTIV. 4 Worauf Krankheit beruht: In jedem Menschen sind die Krankheitsursachen, die Krankheitsreaktionen und die Toleranzgrenzen, ab denen er resigniert, schon vorher angelegt. Ursache, Reaktion und Toleranzgrenze sind also Komponenten seiner Persönlichkeit und damit auch der Erscheinungsweisen seiner Krankheiten. Das Zusammenspiel dieser dynamischen Kräfte sehen wir hier in der Kreisgraphik: stellen Sie sich vor, jeder Strich wäre ein im Menschen angelegtes Reaktionsmuster, also Reiz und Reizantwort. Die roten Striche repräsentieren Symptome der Empfindlichkeit eines Menschen. Sie stehen für ursächliche äußere Reize, auf die er reagiert. Es geht also um die Qualität eines Reizes oder um die Empfindlichkeit auf einen Reiz, die ihn zur Ursache einer Reaktion macht. 5 Die dunkelblauen Striche stehen für die Widerstandsfähigkeit eines Menschen, wird sie überschritten, kann er nur resignativ reagieren. Es geht hier um die emotionale Toleranzgrenze, ab der feststeht, dass man sich der gegebenen Reizsituation nicht anpassen sondern nur deformieren kann. Das untere Drittel steht für Symptome der Konfliktbewältigung, sie beschreiben die individuellen Strategien, wie ein Mensch mit Konfliktsituationen umgeht. Seine Vorgangsweise hierbei hängt ganz wesentlich von seinem Temperament, seiner Dynamik ab, wobei betont werden muss, dass es keine Willensentscheidungen sondern emotionale Verhaltensmuster sind. Jede Farbe steht für ein eigenes Thema, hellgrün betrifft die Entwicklung, von Kind auf bis ins Alter, dunkelgrün den sozialen Anpassungsdruck, der als Akzeptanzbedingung zu erfüllen ist, gelb für die Bedingungen sozialer Geltung, also das Ansehen, grau für generelle soziale Orientierungs- und Anpassungsprobleme. Die drei Pfeile im Kreis deuten den Weg der Auseinandersetzung mit einem krankmachenden Reiz, also mit der Krankheitsursache, an. Der Kreis zeigt oben einen unmittelbaren Übergang von Ursache zur Resignation, also von rot zu dunkelblau. Dieser schroffe Übergang steht zum Beispiel für einen Schock, wie er bei Verletzungen auftreten kann. 6 Der dunkelgrün / dunkelblau Übergang im unteren Kreissegment beschreibt das Ende eines schrittweisen Heranrückens an die dunkelblaue Zone. Die Farbreihenfolge, also die Abfolge der Themen, ist nicht fix. Beginnend mit der Ursache, rot, gelangt die Krankheitsdynamik über den Umweg chronischer Erkrankungen an die Grenze der Toleranzfähigkeit des Individuums. Wird sie überschritten, tritt auch hier Resignation ein. Zusammenfassung: Jede Krankheitskarriere, die plötzliche wie auch die schrittweise, endet also in Resignation, Destruktion. Somit stehen Ursache (rot) und Resignation (dunkelblau) für Anfang und Ende jeder Krankheitsdynamik. Oben haben wir einen schockhaften Übergang, wie er für Unfälle etc. typisch ist, unten sehen wir den chronischen Weg der Auseinandersetzung über Krankheitsreaktionen, der letztlich auch zur Resignation führt. 7 Diesen sechs Farben und ihren Themen werden wir auf der Programmoberfläche wieder begegnen. Jedes Symptom ist mindestens einem Thema, maximal zwei unterstellt. Die Zuordnungen erfolgen programmseitig, weshalb seine Praxisnutzung prinzipiell einfach ist. Dennoch hängt das Resultat von der Sorgfalt der Symptomenerhebung und Eingabe in den Computer ab. Was am Eingang nicht ist, kann am Ausgang nicht sein. 8 b. Die Programmlogik: Wieso der Computer unverzichtbar ist. Wir kommen nun zur Umsetzung obiger Theorie in die Praxis von symptom & sense, der Auswertung von Symptomen eines Falles in fünf Schritten: SCHRITT 1: Die Erhebung der Krankengeschichte und aller Symptome samt ihren Modalitäten, also den verbessernden oder verschlimmernden Umständen. SCHRITT 2: Man trägt die Symptome aus der Fallmitschrift in das Programm ein: Fallmitschrift: im Programm wird eine Symptomenliste aufgerufen: Links die Fallmitschrift: Jeder Pfeil steht für ein Symptom, seine Farbe für die Zugehörigkeit zu einem der sechs Farbthemen, die ich eben im Farbkreis vorgestellt habe. Die Größe des Pfeils, steht für den Schweregrad des Symptoms. Rechts sehen Sie das Schema einer Symptomenliste, in die nun die Pfeile (= Symptome) eingetragen werden. 9 In beliebiger Reihefolge wird nun ein Symptom nach dem anderen In das Programm übertragen. Die Reihung innerhalb der Symptomenliste erfogt programmintern nach ihrer Wichtigkeit. Zuoberst stehen die roten, dann folgen die dunkelblauen und darunter in den neutralen Kästchen die Symptome der Restfarben. Die interne Reihung innerhalb jeder Farbgruppe – rot, dunkelblau, neutral - erfolgt nach Keimblattlokalisation und Gewichtigkeit der Erkrankung. Anklicken Alle Symptome in dieser Liste sind inaktiv, können aber vom Anwender durch Anklicken des Kästchens links vom Symptomennamen aktiviert oder deaktiviert werden: ein Häkchen erscheint, es kann aber durch weiteres Anklicken wieder deaktiviert werden. Der Anwender aktiviert nun die Symptome der Symptomenliste nach folgendem Schema: das oberste rote, da oberste dunkelblaue und das obeste neutrale Symptom erhalten durch Anklicken ein Häckchen…… Dies führen wir so lange aus, bis eines der Symptome eine doppelte Umrandung zeigt. 1 .. 2 .. 3 .. 4 .. Im vorliegenden Fall ist dies beim 4. Klick beim obersten roten Kästchen der Fall. 10 Die doppelte Umrandung zeigt das Hauptsymptom an, das wie ein Kristallisationskern das Thema des Falles repräsentiert. Das Hauptsymptom sollte kein periferes Symptom sondern eines aus dem Zentrum des Falles sein. Oft handelt es sich um das Symptom, weshalb der Patient in die Praxis kam. Nun ist eine Auswertung möglich. Eine genaue Erklärung der gezeigten Logik finden Sie in meinem Buch, symptom & sense, ML-Verlag 2016. 11 SCHRITT 3: Auswertung: Wenn Sie auf der Seite, Symptomsuche, auf Auswertung klicken, zeigt das Programm die widersprüchlichen bzw. dynamisch gegensätzlichen Symptomenpaare an. Bei roten Paarungen treffen zum Beispiel Symptome der Reizbarkeit auf starke Reize. Damit mein ich, dass das letzte, was ein reizbarer Mensch brauchen kann, ist ein Reiz, der seine ohnehin schwach Reiztoleranz überschreitet. Bei dunkelblauen Paarungen, trifft die Eigenschaft, sich lieber anzupassen, um Auseinandersetzungen zu vermeiden, auf einen Konflikt, dem man sich weder entziehen noch anpassen kann. 12 Auf diese Weise wird ein Fall programmseitig nach Widersprüchen innerhalb der sechs Farbthemen untersucht und ausgewertet: erscheint also in der Symptomenliste ein doppelt umrandetes Hauptsymptom , kann man Auswertung anklicken. In der Auswertung werden die Paarungen nach dem gleichen Rangschema wie die Symptome in der Symptomensammlung untereinander gestellt: I. rot II. dunkelblau III. Restfarben Innerhalb dieser drei Gruppen werden die Paarungen nach ihrer Wertigkeit oder Schwere gereiht. Paarungen mit dem Hauptsymptom sind doppelt umrandet und sind innerhalb ihrer Gruppen, I., II. oder III., vorgereiht. In der nebenstehenden Graphik bildet das Hauptsymptom ein komplementäres Symptomenpaar innerhalb der Farbgruppe rot und zwei innerhalb grau. Die Bedingung, dass das Programm ein Symptom als Hauptsymptom ausweist, ist hier erfüllt. Die Logik dazu finden Sie in meinem Buch symptom & sense, ML-Verlag, 2016. 13 SCHRITT 4: Endauswertung In der Endauswertung, werden die nach ihrem Rang ersten drei Symptomenpaare gezeigt. Der Anwender kann aus ihren Bedeutungen das Krankheitsmotiv erstellen. oder die hier genutzten Symptome zur homöopathischen Repertorisation verwenden. Über dem Fenster KOMMENTAR gibt es die Funktion Arzneimittelsuche. Durch sie können die Arzneimittelmotive über 500 homöopathischer Arzneimitteln aus meiner Materia medica der Motive (ML-Verlag) aufgerufen und mit dem Krankheitsmotiv verglichen werden. 14 Zusammenfassung der vier Schritte: 1. Eintrag der Symptome in die Symptomenliste des Programms. 2. Aktivieren der Symptome zur Auswertung nach Ranghöhe der Symptome, also das oberste rote, dunkelblaue und farbneutrale Kästchen werden angeklickt. Erscheint ein doppelt umrandetes Hauptsymptom, kann 3. Auswertung angeklickt werden. 4. Die zur Erstellung des Krankheitsmotivs oder zur homöopathischen Repertorisation geeignete Symptome werden in der Endauswertung angeboten. 15 SCHRITT 5: Homöopathische Nutzung: Für die homöopathische Anwendung: Die Übersetzung der Symptome in eine Rubrik – sie besteht aus der Symptomenbezeichnung und den zugehörigen homöopathischen Mitteln wird durch einen speziellen Repertoriumsführer unterstützt. Auf jeder Seite des Programms ist den Symptomen (hier durch Pfeile symbolisiert) ein Fenster mit der Bezeichnung Repertorium beigestellt. Ein Symptom besteht aus der Symptomenbezeichnung und dem Text seiner Bedeutung. Repertorium Repertorium Repertorium Klickt man Repertorium an, erscheinen zwei übereinandergelegte Listen möglicher passender Symptome, also auch bedeutungsähnlicher, der beiden meistverwendeten Repertorien, Synthesis und Complete. Synthesis Symptomenbezeichnung Symptomenbezeichnung Symptomenbezeichnung Symptomenbezeichnung Symptomenbezeichnung Complete 16 Die hier verzeichneten Symptome haben den repertoriumstypischen Wortlaut. Über diesen bzw. die gegeben Stichworte können Sie die in Frage kommenden Symptome in diesen Repertorien finden und zur Repertorisation verwenden. Ein weiterer Grund für diese wichtige Funktion liegt in der Inhomogenität der Repertorien (siehe Buch, symptom & sense, Kapitel 1). In der Homöopathie sind aber Repertorien unverzichtbar. Nach meiner Erfahrung sollte man ohnehin beide Repertorien bei einer Repertorisation verwenden. Der Repertoriumsführer hilft, bedeutungsgleiche oder –ähnliche Symptome in beiden Repertorien aufzufinden. Die in der Seite Endauswertung befindlichen Symptome werden also mit Hilfe des Repertoriumsführers in Repertoriumsrubriken übersetzt. Eine Rubrik besteht aus der Symptomenbezeichnung und den diesem Symptom zugeordneten homöopathischen Arzneimitteln. Kopf - Schmerz - Ärger, Verdruß; nach acon. ang. Bry. calc-f. castm. Cham. cocc. Coff. ign. ip. lyc. Mag-c. MEZ. Nat-m. nux-m. nux-v. Petr. phos. plat. ran-b. rhus-t. STAPH. verat. Danach werden sie homöopathietypisch ausgewertet. Dazu benötigen Sie ein gängiges Homöopathieprogramm oder ein Repertorium in Buchform. 1 Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft 2 Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher 3 Blase - Harnverhaltung - spasmodisch 4 Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel. 5 Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden 1 2 3 4 5 lach. 5 2 1 1 1 1 nux-v. 5 1 3 3 1 3 bell. 4 1 1 1 1 - carb-v. 4 2 2 1 1 coloc. 4 1 2 1 3 - puls. 4 1 3 2 2 sulph. 4 1 2 1 2 67 82 15 28 9 ars. 3 3 1 1 calc. 3 1 1 1 Die Mittel der Wahl, hier zum Beispiel lachesis und nux vomica, können sie durch Hinzufügen weiterer Symptome differenzieren oder deren Arzneimittelmotive mit dem Krankheitsmotiv vergleichen. Dazu gehen sie zur Seite Endauswertung zurück. Über dem Fenster Kommentar finden Sie die Funktion, Arzneimittelsuche. Sie rufen die Motive der beiden Mittel auf und vergleichen diese mit dem Krankheitsmotiv, das sie aus den Symptomentexten der auf der Seite Endauswertung befindlichen Symptome formuliert und in das Fenster Kommentar eingetragen haben. caps. 3 1 1 1 - 17 Zusammenfassung der homöopathischen Anwendung: Die Zusammenfassung der homöopathischen Nutzung von symptom & sense beruht auf Kooperation mit einem externen Homöopathieprogramm. Die in der Endauswertung befindlichen Symptome werden mit der Repertoriumshilfe in Rubriken übersetzt, wie sie in den gängigen Repertorien beschrieben sind. Die Repertorisation in einem externen Homöopathieprogramm kann nun problemlos erfolgen, die Differenzierung der Mittel der Wahl stützt sich entweder auf zusätzliche Symptome aus der Auswertung von symptom & sense oder vergleicht das im Fenster Kommentar eingetragene Krankheitsmotiv mit den Arzneimittelmotiven der Mittel der Wahl. 18 KAPITEL 2: Praxisanwendung - Aussehen und Funktion der Programmoberfläche symptom & sense ist ein Programm, mit dem man aus den Symptomen einer Krankheit das Krankheitsmotiv erstellen kann. Das ist zum einem für psychologische Therapieansätze, vor allem aber für Homöopathen von großem Interesse, weil ja die Symptome des Krankheitsmotivs für die homöopathische Repertorisation genutzt werden können. Die Symptome werden hier wie in einer Sprache nach einer inhaltlichen Logik angeordnet. Wurden sie in der traditionellen Hierarchisierung primär nach Gutdünken gereiht, ist ihre Wertung nun einer Grammatik unterstellt, der Grammatik des inneren Widerspruchs. Symptome sind emotionale Äußerungen, Krankheit ist Folge eines inneren Widerspruchs, spiegelt sich also in widersprüchlichen Symptomen. Man könnte nun meinen, beim komplexen Wesen, Mensch, könne der Computer nichts ausrichten, da müsse man mit Gefühl und Vernunft ran. 19 Tatsächlich ist es umgekehrt. Gefühle und vernünftige Interpretationen sind so gut wie immer subjektiv. Gerade deshalb ist die Übersetzung der Sprache der Symptome ein echter Fortschritt. Selbst bei Kenntnis ihrer „Vokabel“, also ihrer Symptomenbedeutungen, ist ein freies Übersetzen unmöglich, weil man die widersprüchlichen Symptome, die den Krankheitsinhalt bestimmen, nicht aus dem Kopf heraus zuordnen kann. Ein Symptom ist eine emotionale Äußerung des Kranken, seine Bedeutungen ist meist nicht eindimensional auf eine Thema beschränkt sondern erscheint sprachtypisch erst im inhaltlichen Zusammenhang des Geäußerten. Der Widerspruchsalgorithmus, auf dem das Programm beruht, habe ich im Einführungsvideo I und in meinem Buch, symptom & sense (ML-Verlag, 2016), ausführlich erklärt, hier nun soll es um die reine Praxisanwendung, also die Bedienung der Programmoberfläche gehen. Dazu bediene ich mich eins historischen Falles, des Falles Napoleon. 20 a. Der Fall Napoleon: Zur PERSON: Manche nannten Napoleon den korsische „Zwerg“ , weil er angeblich 1,51 m groß gewesen ist. Allerdings, auch 1, 69 m sind möglich: es könnte sich nämlich um Propaganda seiner Feinde bzw. einen Umrechnungsfehler zwischen französischen und englischen Inches handeln. Groß scheint er jedenfalls nicht gewesen zu sein, weil man ihm in der Kadettenschule, die er zu absolvieren hatte, keine große militärische Laufbahn voraussagte. Der Grund … seine zu geringe Körpergröße. Von seiner Frau, Josephine, heißt es, dass sie 1, 62 m gemessen hätte: möglicherweise war auch das ein Umrechnungsfehler. Sie soll allerdings größer als er gewesen sein. Napoleon rühmte sich einer eisernen Gesundheit. Das war ganz sicher Eigenpropaganda. Napoleons Symptome am Höhepunkt seines Erfolges: Seit frühester Jugend hatte er enorme Angst, Magenkrebs zu bekommen, an dem auch sein Vater und zwei seiner Schwestern gestorben waren. Seine berühmte imperiale Haltung hatte ihren Ursprung angeblich in heftigen Magenschmerzen, die sich durch festen Druck mit der Hand besserten. 21 Wegen seiner Magenbeschwerden soll er sich überwiegend von Milch, Brot und Maisbrei ernährt haben. Er war auch sehr misstrauisch und wollte keine Medikamente nehmen. Soweit ich es recherchieren konnte, starb er in der Verbannung auf der Atlantik-Insel St. Helena tatsächlich an Magenkrebs. Es scheint also keine überzeugenden Beweise einer Vergiftung zu geben. Besonders vor Schlachten war er hochgradig nervös…. er wurde von Krämpfen des Magens oder der Blase befallen und konnte nur tropfenweise und unter großen Schmerzen urinieren….…außerdem schrieb er vom Italienfeldzug in einem Brief an seine Frau Josephine von schmerzhaften Hämorrhoidalbeschwerden. Napoleon glaubte nicht an das Schicksal, er dachte es zwingen zu können. 22 a. SCHRITT 1: Aus diesen historisch belegten Symptomen lässt sich folgende Symptomensammlung erstellen: Furcht vor Krebs (sicher) Magenschmerz bei Erregung (sicher) Druck bessert Magenschmerz (sicher) Milch bessert Magenschmerz (unsicher) Verlangen nach weichen Speisen (unsicher) schmerzhafte krampfende Harnverhaltung (sicher) anhaltender Harndrang mit Blasenscherz und wenig Harn (sicher) schmerzhafte Hämorrhoiden (sicher) zusammenkrümmender Magenschmerz (sicher) Er starb an Magenkrebs (hier irrelevant) Wie ist es nun möglich, aus einer Vielzahl von Symptomen jene auszuwählen, die die emotionale Grundhaltung Napoleons repräsentieren? Das Programm symptom & sense enthält 7000 Symptomenbedeutungen. Man könnte die emotionale Bedeutung aller Gemüts- und Körpersymptome zusammentragen und versuchen, sich daraus ein Bild von Napoleon zu machen … allerdings erhält man so nur Details, die Botschaft des inneren Widerspruchs, der hinter all diesen Erscheinungen steht, würde fehlen. 23 a. SCHRITT 2: Eintrag von Symptomen in das Programm: Wie suche ich nach Symptomen? Anklicken von INDEX ruft ein Dropdown Menü auf. Will man nun ein Gemütssymptom wie Lampenfieber aufrufen, klickt man auf MAGEN… 24 ….. MAGEN erscheint nun im Fenster Symptomsuche…. ...und trägt hier Magenschmerz Erregung bzw. nur Erregung ein. Klickt man im Drop Down Menü Magenschmerz bei Erregung an, wird das Symptom über einen Zwischenschritt in das Programm übertragen. Jedes Symptom ist hier durch den Anwender zu bestätigen. Das gilt im Besonderen für Fragen der Aktualität und Fragen der Sicherheit: Gemütssymptome sind zum Teil programmseitig als unsicher qualifiziert. Sie können jedoch hier mit JA bestätigt und dennoch verwendet werden. 25 Hier sehen sie das eingetragene Symptom, Magenschmerz bei Erregung. Links von Lampenfieber sehen sie ein leeres Kästchen, es kann durch Anklicken aktiviert und deaktiviert werden. aktiviert deaktiviert 26 Man trägt nun ein sicheres Symptom nach dem anderen aus der Erhebung in das Programm ein. Nach Magenschmerz bei Erregung z. B. Furcht vor Krebs. Furcht vor Krebs Furcht vor Krebs wurde programmseitig zu den SYMPTOMEN SUBJEKTIVER TENDENZ gereiht, weil Furcht, Angst vor Krebs relativ ist. Im Grunde haben sie die meisten Menschen, es geht um die Frage, hat diese Furcht von jemandem Besitz ergriffen oder ist sie „normal“? Die Frage ist sehr oft nicht sicher zu beantworten. Deshalb war im Zwischenschritt auch die Frage, Ist das Symptom sicher?, anwenderseitig mit ja zu bestätigen. Wir sehen auch, dass Krebsangst der Farbgruppe dunkelblau – resignativ, destruktiv zugeordnet ist. 27 Hier sehen sie die vollständige Symptomenliste zum Fall Napoleon und die Reihung der Symptome auf der Programmoberfläche. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich die Symptomenbezeichnungen links beigefügt. schmerzhafte Hämorrhoiden…………………. Magenschmerz bei Erregung………………………………………..... krampfende Harnverhaltung………………………………….. anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz……………………... Zusammenkrümmen bessert Magenschmerz…………………………………... Druck bessert Schmerz……………………...... Angst Krebs, Unheilbarkeit………………….... Wie in KAPITEL 1 schon angekündigt, sind nun die Symptome der Symptomenliste nach einem einfachen Schema zu aktivieren. Der Anwender klickt das höchststehende Symptom jeder Farbgruppe an, bis ein doppelt umrandetes Symptom erscheint. 28 Im Beispielsfall fehlt rot, also ist das dunkelblaue Symptom erste Wahl, danach werden der Reihe nach von oben nach unten die farblosen Kästchen angeklickt, bis eines der Symptome eine doppelte Umrandung aufweist. schmerzhafte Hämorrhoiden……………………………………….. Magenschmerz bei Erregung……………………………………………… krampfende Harnverhaltung……………………… anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz………………………… . Zusammenkrümmen bessert Magenschmerz……………………………………… Anklicken von anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz lässt eine doppelte Umrandung erscheinen. Als Vorgriff auf die homöopathische Repertorisation hab ich hier auch Magenschmerz aktiviert. In der Praxis kann man das während einer Repertorisation machen, wenn mehr Symptome erforderlich sind. 29 a. SCHRITT 3: Nun kann man Auswertung anklicken. Das Programm wechselt zur Seite Auswertung und stellt hier die einander widersprechenden komplementären Symptomenpaare nach ihrem Rang untereinander. Kristallisationskern dieser Auswertung ist das vom Programm als Hauptsymptom ausgewiesene Symptom, anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz. 30 Wir sehen zwei komplementäre Symptomenpaare mit dem Hauptsymptom: eine hat die Zuordnung dunkelblau und eine die Zuordnung grau. Sie sind die den Fall bestimmenden Paarungen! - anhaltender Harndrang mit wenig Harn + Blasenschmerz Hämorrhoiden schmerzhaft - Magenschmerz besser durch Beugen, Krümmen spastische Harnverhaltung - anhaltender Harndrang mit wenig Harn + Blasenschmerz Die dritte Paarung der Farbzuordnung dunkelblau ohne doppelte Umrandung ist vorerst zurückgestellt. 31 Was tun, wenn trotz Anklicken aller Symptome der Symptomensammlung auf der Seite Symptomsuche kein Hauptsymptom erscheint? Siehe dazu KAPITEL 3, Selbsterklärende Funktionen S. 48 – 52; a. SCHRITT 4: Wenn Sie auf der Seite Auswertung, Endauswertung anklicken, erhalten Sie die topgesetzten komplementären Symptomenpaare. Hauptsymptom: Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn: Hauptpaarung 1: Hämorrhoiden schmerzhaft Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn Hauptpaarung 2: krampfende Harnverhaltung - Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn Textfeld Kommentar: Man kann hier das aus obigen Symptomen erstellte Krankheitsbild eintragen. Die Frage nach den auszuwählenden Paarungen ist im Fall Napoleon auf zwei beschränkt, es sind wie immer die obersten jeder Farbgruppe. Wir sehen hier nur zwei Hauptpaarungen, weil rot in dieser Auswertung fehlt. Die genutzten Symptome sind somit auf die resignativen Aspekte des Falls (dunkelblau) beschränkt. Da Napoleon nicht mehr befragt werden kann, müssen wir uns damit begnügen. 32 Werden für eine homöopathische Repertorisation mehr Symptome benötigt, gehen wir auf die Seite Auswertung. Die beiden ranghöchsten Paarungen sind die obigen. Als dritte Paarung kommt, falls nötig, die vorhin zurückgestellte zweitgereihte dunkelblaue Paarung (ohne Hauptsymptom) in Betracht: Hämorrhoiden schmerzhaft - Magenschmerz besser durch Beugen, Krümmen Endauswertung: Erstellung des Krankheitsmotivs: Das ranghöchste komplementäre Symptomenpaar der Auswertung ist die oberste dunkelblaue, weil ja keine rote Paarung angezeigt wurde. Über Hauptpaarung 1 und 2 kann man rasch ein Krankheitsmotiv erstellen. Im Zentrum steht naturgemäß der Text der Hauptpaarung 1. Bedenken Sie stets, dass die Texte emotionale Befindlichkeiten zum Ausdruck bringen. Sie verstehen sie dann am besten , wenn Sie sich die Person um die es geht, hier Napoleon, vorstellen. Hauptpaarung 1 schmerzhafte Hämorrhoiden: Problem, sich trotz extremen Bemühens mit den unpassenden Bedingungen, Partnern nicht abfinden zu können, sich daher absondern zu wollen jedoch ausharren zu müssen, abhängig zu sein WEIL ER, SIE, ES MEINT anhaltender Drang mit wenig Harn: Problem, durch Bedenken daran gehindert zu sein, seinen Unmut zu äußern, ihn vielmehr ständig unterdrücken, verdrängen zu müssen, um nicht in Frage gestellt zu sein Alles, was man bei der Ausformulierung zu tun hat, ist das Streichen des einführenden Begriffs des Symptomentextes von anhaltendem Drang: hier Problem, …..und im Grunde ist das auch bei Bedenken möglich, weil diese ja im ersten Text schon aufscheinen: Die beiden Texte besagen, dass die betroffene Person unter überforderndem Druck steht, dem sie sich jedoch stellen muss, ohne ihre Erregung oder gar Unwillen zeigen zu dürfen. Hauptpaarung 2 dient der Ergänzung. schmerzhafte, krampfende (spastische) Harnverhaltung: Gefühl, die gegebenen sozialen Bedingungen weder hinnehmen noch sich gegen sie äußern, sich also nur verkrampfen, seinen Unmut nur stauen zu können WEIL ER, SIE, ES MEINT anhaltender Drang mit wenig Harn: Problem, durch Bedenken daran gehindert zu sein, seinen Unmut zu äußern, ihn vielmehr ständig unterdrücken, verdrängen zu müssen, um nicht in Frage gestellt zu sein 33 Die 2. Hauptpaarung der Endauswertung fügt also eine Erklärung hinzu: Gefühl, die gegebenen sozialen Bedingungen weder hinnehmen noch sich gegen sie äußern, sich also nur verkrampfen, seinen Unmut nur stauen zu können Dieser Text erklärt, warum Napoleon trotz Überforderung ausharren muss: alle Menschen in seinem Umkreis schauen auf ihn, er darf sich keine Blöße geben. Fazit: Die Seite Auswertung liefert die komplementären Symptomenpaare mit dem Hauptsymptom und stellt sie nach Rang untereinander. Auf der Seite Endauswertung werden ihre Texte zu einem Kommentar summiert. Diesen Kommentar kann man in das Fenster, Kommentar, eintragen. KOMMENTAR: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck - es gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt. Man erkennt in das Krankheitsmotiv hat die Geschichte der Person einzufließen, wäre es nicht so, bräuchte man mit Patienten gar nicht sprechen, also nur Symptome zu sammeln. Die Symptomenbedeutungen erläutern und erklären jedoch diese Geschichte auf objektive Weise. Würde man als Therapeut mit Napoleon sprechen, würde er diese Unsicherheit niemals zugeben, die Symptome jedoch verraten sie. 34 a. SCHRITT 5: Übersetzung in Homöopathie. Die Symptome der Symptomenpaare der Seite Endauswertung genügen für die Erstellung des Krankheitsmotivs, manchmal auch für die Repertorisation. schmerzhafte Hämorrhoiden Zusammenkrümmen beim Magenschmerz… Sollten die genannten drei Symptome nicht genügen, um ein passendes Mittel zu erhalten, geht man auf die Seite Auswertung zurück. Hier steht noch ein komplementäres Symptomenpaar zur Disposition. Wir gewinnen so vier Symptome, die wir in dieser Reihenfolge zur Repertorisation verwenden können: 1. schmerzhafte Hämorrhoiden 2. anhaltender Drang mit wenig Harn 3. spastische Harnverhaltung 4. Zusammenkrümmen beim Magenschmerz Um eine homöopathisch Repertorisation machen zu können, müssen obige Symptome in den jeweiligen Nachschlagwerken gefunden werden. Dazu dient ein spezifisches Werkzeug, der Repertoriumsführer. 35 Wie man den Repertoriumsführer nutzt, zeige ich nachfolgend anhand des Symptoms, schmerzhafte Hämorrhoiden. Man klickt auf Repertorium Auf der Programmoberfläche erscheint eine Liste mit von Symptomen zu schmerzhafte Hämorrhoiden in der sprachlichen Aufbereitung des Synthesis Repertoriums. Klickt man auf Complete, erscheint ebenfalls eine Liste von Symptomen, diesmal in Complete-Manier. 36 Diese Funktion ist einmalig und eröffnet Anwender mit geringen Repertoriumskenntnissen unvergleichlich bessere Wahlmöglichkeit. Dies gilt übrigens auch für Kenner des Repertoriums, weil man eine derartig riesige Symptomenfülle nicht im Kopf haben kann. Voraussetzung ist natürlich der Erwerb einer der beiden Repertorien. Nach meiner Erfahrung ist die Anwendung beider zu empfehlen. Die nun in einem Homöopathieprogramm oder per Hand auszuführende Repertorisation nutzt die vier Symptome, die das Programm zur Bildung der komplementären Symptomenpaare genutzt hat. Je weniger Symptome eine Repertorisation benötigt, desto besser: Wir suchen auf die eben geschilderte Form die gewünschten Symptome in den jeweiligen Repertorien auf und übertragen sie in das Programm. Summe der Symptome 1 2 3 4 1 2 3 4 1234 1234 1234 1234 bell. 4 1 1 1 1 1 1 1 1 - Summe der Symptome - Intensität wurde nicht berücksichtigt Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher Blase - Harnverhaltung - spasmodisch Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel. coloc. 4 1 2 1 3 lach. 4 2 1 1 1 nux-v. 4 1 3 3 1 caps. 3 1 1 1 - carb-v. 3 2 2 1 caust. 3 2 1 1 - kali-c. 3 2 1 1 67 82 15 28 lyc. 3 1 1 1 Mittel der Wahl sind: belladonna, colocynthis, lachesis, nux vomica . Wie Sie sehen, berücksichtige ich ausschließlich die Präsenz eines Symptoms und nicht seine Wertigkeit. . Um die vier Mittel zu differenzieren, kann man die Symptomensammlung nach einem auffälligen Symptom nach § 153 untersuchen. Jetzt haben wir aber in diesem historischen Fall nur eine sehr kleine Liste von Symptomen. Im Repertoriumsführer fand sich in beiden Repertorien die Rubrik Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden BLASE - URINIEREN, Entleerung der Harnblase - schmerzhaft, Dysurie - Hämorrhoiden, bei Das entspricht exakt dem, woran Napoleon gelitten hatte. Mit neun Mitteln handelt es sich zwar um eine Keynote, die wir aber versuchsweise zur Repertorisation hinzufügen können. puls. 3 1 3 2 - 37 Summe der Symptome 1 2 3 4 5 1234 1234 1234 1234 1234 lach. 5 2 1 1 1 1 1 2 3 4 5 1 1 1 1 1 - Summe der Symptome - Intensität wurde nicht berücksichtigt Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher Blase - Harnverhaltung - spasmodisch Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel. Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden nux-v. 5 1 3 3 1 3 bell. 4 1 1 1 1 - carb-v. 4 2 2 1 1 coloc. 4 1 2 1 3 - puls. 4 1 3 2 2 sulph. 4 1 2 1 2 ars. 3 3 1 1 67 82 15 28 9 calc. 3 1 1 1 Tatsächlich reduziert sich die Mittelzahl auf zwei, nux-v und lach. Nun lohnt sich ein Vergleich des Krankheitsmotivs und der Arzneimittelmotive dieser Mittel. Vergleich Krankheitsmotiv - Arzneimittelmotive: Krankheitsmotiv: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck es gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt. Das Programm verfügt über mehr als 500 Arzneimittelmotive, die man über aufrufen und mit dem Krankheitsmotiv vergleichen kann: Anklicken des Feldes Arzneimittelsuche: caps. 3 1 1 1 - 38 Wir rufen zuerst lachesis über diese Suchfunktion auf und fixieren es durch Anklicken des Textes im drop down Feld. Dasselbe machen wir mit nux vomica: Wir können nun die Arzneimittelmotive mit unserem Kommentar vergleichen, indem sie entweder das Feld Kommentar oder das Feld Arzneimittelsuche anklicken. lachesis: Gefühl, sich sozial einzubringen, hervorragend, beeindruckend zu sein, dennoch keine Beachtung, Anerkennung sondern sich nur benutzt zu erfahren, weil es meint, in seinem Umfeld dominiert, eingeschnürt, benachteiligt zu sein, seinen Unmut jedoch verbergen, sich bedeckt halten zu müssen, um nicht generell in Frage gestellt zu sein; Strategie: Gefühl, ständig bedroht zu sein, seine Karten nicht offen legen, nur attackieren oder zurückweichen zu können; nux vomica: Erregung, sich keine Blöße geben zu dürfen, alles kontrollieren oder sich durch Sachlichkeit, Genauigkeit, Ehrgeiz bis zur Übertreibung engagieren zu müssen, weil es sich unerfüllbaren Bedingungen oder Unzuverlässigkeit ausgesetzt, bedrängt, verfolgt, benutzt aber nicht gewertet fühlt, sich nicht verlassen und daher auch nicht selbstverständlich einlassen kann ; Strategie: versucht alles zu kontrollieren bzw. jedes Scheitern mit Ehrgeiz, Genauigkeit zu verhindern; Der Vergleich von Krankheitsmotiv und Arzneimittelmotiven stellt außer Frage, welches Mittel nun Mittel der Wahl ist. Schlangen leben im Grundgefühl, sich anzupassen und 39 dennoch keine Akzeptanz zu erfahren. Damit ist die homöopathische Analyse des Falles abgeschlossen, das Mittel, das man Napoleon zu verschreiben hätte, ist nux-v. Soweit das wichtigste im Überblick. Die Alltagsroutine lautet: Zusammenfassung gesamt: Symptome sammeln übertragen und aktivieren Auswertung Anklicken bis zum Erscheinen eines Ergebnisübersicht Hauptsymptoms. Anwender homöopathischen Auswertung: Computer Endauswertung Bearbeitung Anwender 40 Die Zusammenfassung der homöopathischen Auswertung zeigt die Verwendung eines externen Homöopathieprogramms. Die Symptomenauswahl wird also von symptom & sense geleistet, die Repertorisation dieser Symptome wird in einem beliebigen Repertorium digital oder per Hand durchgeführt. Um dieses externe Repertorium maximal nutzen zu können, werden die ausgewählten Symptome über den Repertoriumsführer von symptom & sense in Repertoriumsrubriken übersetzt, in das externe Programm übertragen und hier repertorisiert. Bei der Differenzierung der Arzneimittel der Wahl, kommt wieder symptom & sense ins Spiel, indem man das Krankheitsmotiv im Fenster Kommentar mit den Arzneimittelmotiven der Mittel der Wahl vergleicht. Die Arzneimittelmotive kann man durch Anklicken von Arzneimittelsuche über dem Fenster Kommentar aufrufen. Trotz der spezifischen Hierarchisierung (Reihung nach Bedeutung) der Symptome durch symptom & sense, ist der statistische Überhang der großen Arzneimittel mit über 10 000 Symptome gegen die kleineren und kleinsten nicht immer auszugleichen. Letztere fallen durch den statistischen Rost, weil sie in der Rubrik eines der genutzten Symptome nicht stehen (aber stehen sollten). Die großen Symptome gewinnen so die Auswertung, versagen aber in der Folge therapeutisch. Eine Methode der Verschreibung kleinerer Homöopathischer Mittel habe ich im Handbuch auf S. 41 beschrieben. 41 b. Verschreibung kleiner homöopathischer Mittel: Nachfolgend eine Beschreibung der derzeit von mir angewandten Methode. Ich verwende aus Demonstrationsgründen wieder den Fall, Napoleon. Nehmen wir an, nux-v erweist sich als unwirksames Mittel. Sie sehen nachfolgend die Reihung der Mitteln bis zur Position 16. Interessant für uns sind die schrittweise sinkenden Präsenzen. Präsenz 5: Position 1. lach und 2. nux-v; Präsenz 4: Position 3. bell bis 7. sulph; Präsenz 3: Position 8. ars bis 14. sil; Das erste Sicherheitskriterium einer homöopathischen Auswertung ist, bei der Repertorisation sollte jedes genutzte Symptom über den Repertoriumsführer maximiert, also ihre Vertreter in beiden Repertorien berücksichtigt und mit ähnlichen Symptomen erweitert sein. Das ist in obiger Auswertung nicht geschehen, ist aber mit Hilfe des Repertorisationsführers ganz einfach durchzuführen. Klickt man in der Auswertung von symptom & sense das erste Symptom, Hämorrhoiden schmerzhaft, an, erscheinen die beiden Listen, Synthesis und Complete. Im Synthesis-Repertorium hat dieses Symptom 67 Mittel im Complete-Repertorium aber 85. Davon kommen 43 Mittel in beiden Repertorien von. Also machen wir aus beiden Rubriken eine mit nun 87 Mitteln. Das gleiche machen wir mit dem zweiten Symptom, Blase, Schmerz, Blasenschmerz + anhaltender Drang, Harndrang mit wenig Harn (wenige abgehende Tropfen). Im Synthesis-Repertorium hat dieses Symptom 82 Mittel im Complete-Repertorium 485. Davon kommen 62 Mittel in beiden Repertorien von. Also machen wir aus beiden Rubriken eine mit nun 90 Mitteln. In dieser Vorgangsweise ergänzen wir also alle Rubriken, soweit es ein Mehr an Mitteln bringt mit den Rubriken des jeweils anderen Repertoriums. 42 Wir sehen, es kommen unter Präsenz 3 nur zwei Mittel hinzu: merc und rhus-t Das Krankheitsmotiv Napoleons lautet: Krankheitsmotiv: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck es gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt. Die Grunddynamik von Napoleon ist zusammengefasst unter, der ganze Druck lastet auf mir, ich muss unter allen Umständen Haltung wahren, sonst geht alles den Bach hinunter, zu subsummieren. Die Grunddynamik einer Person geht oft schon aus den Texten des ranghöchsten komplementären Symptomenpaars = 1. Hauptpaarung) hervor, besser ist natürlich ein Krankheitsmotiv. Wenn also die erstgereihten Mittel versagen, geht man die in der Repertorisation nachgereihten Mittel durch und vergleicht ihre Arzneimittelmotive mit obiger Grunddynamik des oder der Patientin. Damit meine ich, dass z. B. bei einer Repertorisation mit fünf Mitteln auch die mit Präsenz vier und drei angesehen werden. Es geht darum, zu welchem der hier stehenden Mitteln diese Grunddynamik inhaltlich am besten passen könnte. Das bedeutet natürlich eine gute Kenntnis der Arzneimitteln. In der Arzneimittelsuche über dem Fenster, Kommentar, oder in meinem Buch, Materia Medica der Motive, finden sie über 500 Arzneimittel und ihre Motive. Sie können hier jene Mittel nachsehen, bei denen Sie unsicher sind. Präsenz 5: Position 1. - 2.: lach, nux-v; Präsenz 4: Position 3. - 7.: bell, carb-v, coloc, puls, sulph; Präsenz 3: Position 8. – 16.: ars, calc, caps, caust, kali-c, lyc, merc, rhus-t, sil; Es findet sich kein einziges Mittel mehr, das Napoleons Grundhaltung ähnlich wie nux-v entspricht. Am ehesten noch lyc (lycopodium) oder merc (mercurius). Man könnte noch die Mittel mit Präsenz 2 überprüfen. Das sind allerdings schon 37 Mittel. 43 lycopodium: Gefühl, sich durch Präsenz beweisen, gleichzeitig aber auch vermeiden zu müssen, sich zu exponieren und dadurch Kritik ausgesetzt zu sein, weil es sich trotz Bemühens um Geltung in Frage gestellt fühlt, sich somit in der Öffentlichkeit nur zurückhalten oder eben auf stützende Strukturen, das Ansehen seiner Position oder der Familie, zurückziehen kann; Strategie: weicht trotz Unmut über Unterdrückung Konflikten aus, kriegt sich rasch wieder ein, meint auf Rückhalt angewiesen zu sein; mercurius sol.: Probleme, sich auf die sozialen Bedingungen einzulassen, sich Prinzipien, Regeln anzupassen, weil es meint, von Feindseligkeit, Missgunst umgeben und daher gleichgültig, was es tut oder lässt, sozial anrüchig, unterdrückt, abgewiesen zu sein; Strategie: reagiert vehement, rebelliert oder gar nicht, bleibt apathisch. Beide überzeugen nicht wirklich. Ein Napoleon weicht um des Friedens willens keinen Konflikten aus (lyc). Also bleibt nur die rebellische Variante von merc mit seiner Vorstellung, von Feindseligkeit umgeben zu sein. Würde ich also eine zweite Verschreibung machen müssen, wäre es merc, wobei festzuhalten ist, dass es nur über Complete, nicht aber über Synthesis repertorisierbar ist. 44 c. Ausblicke: Gerade weil außergewöhnliche Fälle auch außergewöhnliche Mittel benötigen, gilt es Strategien zu entwickeln, die die extreme Inhomogenität der Repertorien, die statistisch fast nur große Mitteln aufkommen lässt, lindert. Damit meine ich, reiht man die homöopathischen Arzneimittel nach der Zahl ihrer Symptome, beginnt die Reihung mit Mitteln unter 100 Symptomen und endet mit sulphur, das über 17 000 Symptome hat. Gemessen an dieser Größe steigt also die Fehlergefahr einer Analyse, je kleiner die Anzahl der Symptome eines gesuchten Mittels ist. Das bedeutet, dass sich das gesuchte Mittel spätestens ab einer kritischen „Masse“ von geschätzten 3000 bis 4000 Symptomen mehr und mehr einer statistischen Analyse entzieht. Das betrifft auch die wesentlich differenziertere Analyse von symptom & sense. Dies ist der Grund, weshalb die außergewöhnlichen Symptome des § 153 (Organon) auch bei diesem Verfahren standardmäßig berücksichtigt werden. Es geht also, wie schon mehrmals erwähnt, um die optimale Einbindung dieser Symptome. Ihre Wahl ist bei extremer psychischer Auffälligkeit manchmal einfach, weil in solchen Fällen auch die „Außergewöhnlichkeit“ regiert. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein außergewöhnliches Symptom, das über 40 Arzneimittel in seiner Rubrik hat, weniger sicher als außergewöhnlich erachtet werden kann, weil es ja nicht selten ist. Hat es unter 10, ist seine Außergewöhnlichkeit vielleicht sicher, das vorgeschlagene Arzneimittel sollte aber differenzialdiagnostisch abgeklärt werden. Man wendet somit die Strategien an, die in der klassischen Homöopathie üblich sind, indem man sich die Präsenz eines so analysierten Mittels innerhalb der Gesamtrepertorisation ansieht oder sein Arzneimittelmotiv (die Mittelinhalte kann man im Programm aufrufen, sie entstammen meiner Materia Medica der Motive) mit dem Krankheitsmotiv des Falls vergleicht usw.. Summa summarum gewinnt man in der Praxis einen deutlich höheren Grad an Verschreibungssicherheit, indem man bei der Repertorisation die Symptome der dynamischen Analyse von symptom & sense mit den außergewöhnlichen Symptomen HAHNEMANNS (§ 153) kombiniert. Fügt man zum Beispiel ein § 153 Symptom den von symptom & sense vorgeschlagenen Symptomen hinzu, wird entweder eines der vorne stehenden Mittel der Wahl bestätigt oder ein kleines Arzneimittel rückt innerhalb der Auswertung nach vorne. Kleine Arzneimittel findet man, indem man darauf achtet, wie sie sich innerhalb der Auswertung „bewegen“. 45 KAPITEL 3: Selbsterklärende Funktionen Was man auf der Programmoberfläche alles erfahren kann: Zur Erklärung der Position der Informationsspots, hier nochmals der Ablauf einer Analyse auf der Programmoberfläche. Symptome sammeln Anwender übertragen und aktivieren Auswertung Anklicken bis zum Erscheinen eines Ergebnisübersicht Hauptsymptoms. Computer Endauswertung Bearbeitung Anwender externe Programme 46 Schritt 2: Eintrag von Symptomen in das Programm: wie suche ich nach Symptomen? Anklicken von ruft einen Text auf, in dem sie erfahren, welche Strategien bei der Suche nach Symptomen rasch zu einem Erfolg führen. FUNKTION SYMPTOMSUCHE: Geben Sie einen oder zwei Suchbegriffe ein. Vermeiden Sie Tippfehler! Sollte kein Drop-down- Menü erscheinen, ist das Symptom anders zu beschreiben oder zu bezeichnen. Ist das Drop-down-Menü zu umfangreich fügen Sie einen Begriff oder die passende Lokalisation aus dem INDEX hinzu. Je allgemeiner ein Suchbegriff ist, - z. B. Entzündung, - und das betrifft auch zusammengesetzte Begriffe, desto länger ist das Drop-down-Menü. Versuchen Sie also als zweiten Begriff einen etwas spezifischeren zu verwenden. Die Länge des Drop down Menüs ist von der Gängigkeit eines Begriffes abhängig, kommt in vielen Symptomenamen vor, ist die Liste lang. Das ist auch dann der Fall, wenn man zwei oder drei Begriffe verwendet. Ist nur ein weniger genutzter dabei, verkürzt sich die Liste drastisch. Nicht immer ist das Suchergebnis relevant. Wenn ihnen die Liste sehr lang erscheint, klicken Sie nochmals auf Search. Manchmal kann eine kurze Liste plötzlich in eine lange umspringen. Klicken sie nochmals auf Search, die kurze Liste wird wieder erscheinen. Manche Symptome haben ein (0) vor dem Doppelpunkt. Das bedeutet, dass sie nicht kodiert, also nicht zur Auswertung geeignet sind. Achtung! –die Symptome wurden aus meine Buch, Menschliche Signaturen, übernommen. Hier kommen Symptome mitunter doppelt vor, weshalb sie auch im Programm mehrmals unter inhaltlich aber nicht wörtlich gleicher 47 Beschreibung erscheinen. Die Kodierungen und Inhalte sind bei gleicher Bedeutung oder Modalität auch gleich. Achten Sie bitte darauf, Symptome mit einer bestimmten Modalität nur einmal zu verwenden. Zum Beispiel sollte bei einer Schwangerschaftsproblematik die Modalität, Schwangerschaft, nur einmal vorkommen, alle anderen Symptome sind auf ihre Modalität oder Lokalisation zu beziehen. Haben Sie das gesuchte Symptom, z. B. Lampenfieber, Erwartungsangst, gefunden, Klicken Sie auf die Symptomenbezeichnung im Drop-down-Menü. 48 Bevor das Symptom in die Symptomensammlung eingefügt wird, müssen Sie in einem Zwischenschritt das Symptom bestätigen. Zwei Frage sind hier zu beantworten: Ist dieses Symptom aktuell? Zu dieser Frage gibt es zwei Informationsspots. Klickt man neben AKTUELL an, erscheint ein erläuternder Text: Ja, das Symptom ist aktuell oder tritt in regelmäßigen Abständen auf? Mit Ja sind auch Symptome zu bestätigen, die seit einem bestimmten Ereignis (Ursache in der Vergangenheit) fallweise ausbrechen. Es geht also um die Aktualität der Mitteilung. Alte Symptome können unter Umständen keinen Bezug zum laufenden Geschehen haben. 49 Klickt man Nein an, wird das Symptom nicht in die Auswertung übernommen. Das Symptom einer alten Erkrankung kann so im Hintergrund angelegt werden. Der Text des sich hier befindlichen Informationsspots lautet: Nein, das Symptom ist eine alte nicht mehr aktuelle Erkrankung. Die zweite Frage lautet: Ist das Symptom sicher? Die Frage der Sicherheit ist noch brisanter. Auf der Gemütsebene spielt bei der Bewertung der Frage, ob jemand unentschlossen ist, die eigene Entschlossenheit eine Rolle. Fast die Hälfte der Gemütssymptome ist deshalb kritisch zu hinterfragen. Auf der Körperebene geht es wieder darum, ob des Symptom wirklich so und nicht anders ist. Sehr viele Symptome der Patienten lassen sich im Repertorium so nicht finden, wie sie vom PatientenInnen geäußert wurden. Schwammige Zuordnungen seitens der TherapeutenInnen sind eine häufige und sehr bedeutende Fehlerquelle. 50 Klickt man neben JA auf das erscheint folgender Informationstext: Ja bedeutet, dass das Symptom zur Analyse verwendet wird. Dass es also auslösende oder lindernde Umstände hat oder dass man es wegen seiner besonderen Charakteristika (z. B. Empfindlichkeit auf enge Krägen, Kleidung etc.) als dynamisch anzusehen hat. Ebenfalls werden Symptome, die auf die auslösende Ursache zurückgeführt werden können, dem JA zugeordnet. Bei Nein ist das Symptom wohl in der Symptomensammlung angelegt, ist aber deaktiviert. Vor dem Symptom erscheint daher das Zeichen Der Text des Informationsspots neben NEIN lautet: Nein bedeutet, dass man es nur registrieren aber vorerst nicht zur Analyse verwenden wird. Ist NEIN grau unterlegt, ist auch ein Nein empfohlen. 51 Wenn wir alle Symptome aus der Fallmitschrift in die Symptomensammlung auf der Seite Symptomsuche eingetragen haben….. Werden wir sie entsprechend ihrer Rangfolge aktivieren: also das oberste jeder Farbgruppe. Im vorliegenden Fall ist das zwangsläufig rot und das obere farblose. Wir haben nun nur mehr ein drittes Kästchen, das wir natürlich anklicken. 52 Wenn nun trotz weiterer vielleicht noch in der Krankenerhebung entdeckten Symptome kein Hautsymptom, also kein Symptom mit doppelter Umrandung erscheint, muss der oder die Patientin weiter befragt werden. Da es im Wesentlichen auf Symptome der Farbzuordnung rot oder dunkelblau ankommt, wurden auf der Seite Symptomsuche, rechts vom Titel, Symptomsuche, zwei Spots eingerichtet. 53 Klickt man den roten an, erscheint eine Liste von ca. 60 Fragen, die man dem Patienten zum Thema, nervöse Empfindlichkeit, Ursächlichkeit, stellen kann. 54 Klickt man dunkelblau an, erhält man eine Liste von Fragen, die sich auf defensive, destruktive Reaktionsweisen bezieht. Auf diese Weise kann man zusätzliche Symptome erhalten und in die Symptomenliste eintragen. Möglicherweise erscheint jetzt ein doppelt umrandetes Hauptsymptom. Eine weitere Möglichkeit der Symptomensuche ist ein Anklicken der Auswertung, obwohl man noch kein Hauptsymptom hat. Eigentlich entspricht dies einem vorgezogenen Schritt 3. 55 Nach Anklicken von Auswertung erscheint die Auswertung, auf dem aktuellen, inkompletten Stand: Wir sehen oben den Hinweis, Noch kein Hauptsymptom. Am unteren Ende der Auswertungsliste sieht man ein hellgrün zugeordnetes komplementäres Symptomenpaar: Stillen verschlimmert - Abkühlung, Kälte verschlimmert 56 Klickt man das den Informationsspot im hellgrünen Quadrat an, erscheint eine Liste von Fragen, die dem Thema von hellgrün, Entwicklung, zugeordnet ist. Auf diese Weise kann man je nach Auswertungslage zu allen sechs Themen, also rot, dunkelblau, hellgrün, dunkelgrün, gelb, und grau, einen Fragenkatalog aufrufen. 57 Repertoriumsführer: Nicht nur auf der Seite, Symptomsuche, auf allen Seiten finden sie neben dem Symptomenbezeichnungen das Feld Repertorium. Es handelt sich um eine Repertorisationshilfe, mit der man die Symptome von symptom & sense in Symptome der beiden gängigsten Repertorien Synthesis und Complete übersetzen kann. 58 Klickt man Repertorium an, erscheinen zwei übereinandergelegte Listen dieser beiden Repertorien zum zugehörigen Symptom, hier Schockfolge. Klickt man an, erhält man Information über Wesen und Funktion des Repertoriumsführers: 59 REPERTORIUMSFÜHRER: Mit Hilfe dieser Funktion können Sie Symptomen, wie Sie sie in symptom & sense vorfinden, entsprechende Rubriken in den beiden wichtigsten homöopathischen Repertorien, COMPLETE und SYNTHESIS, zuordnen. Das bedeutet, der Repertoriumsführer ist ein Navigationsinstrument für diese Repertorien, er ersetzt sie nicht! Homöopathische AnwenderInnen BRAUCHEN DAHER EIN HOMÖOPATHIEPROGRAMM von einem Anbieter, der eines dieser beiden Repertorien verwendet, oder besitzen eines der beiden in BUCHFORM. Repertorien, die wie die genannten auf dem KENTschen Repertorium aufbauen, sollten ebenfalls profitieren können. Durch den Repertoriumsführer gelangen Sie an die Stellen, von denen aus Sie sich weiter orientieren können. EIGENSCHAFTEN: Achtung! Bei der Suche nach Inhalten in einem Nachschlagwerk haben Sie nur über die passend gewählten Begriffe eine Chance auf Erfolg. Es geht also um den Wortlaut der Symptome in den beiden Repertorien. Im Repertoriumsführer werden Ihnen zu den in symptom & sense angeführten Symptomen eine Liste entsprechender Symptome in den beiden Repertorien angeboten. Es handelt sich hierbei um einen repräsentativen aber keinen vollständiger Auszug aus der Fülle vorhandener Symptome, die Listen sind primär als Stichwortgeber gedacht. SIE KÖNNEN SO ÜBER DIE RICHTIGEN BEGRIFFE AN DIE PASSENDEN REPERTORIUMSRUBRIKEN KOMMEN. DAS IST EINE DER HÜRDEN DER HOMÖOPATHIE. Dieses Werkzeug ist also für Anfänger und erfahrene Homöopathen von gleich hohem Wert. Sie haben so auch den Vorteil, an kein Repertorium gebunden zu sein, also beide verwenden zu können. Rechtschreibung wie auch Tippfehler in den verwendeten Repertorien wurden aus Gründen der Stichwortfindung nicht korrigiert. Es handelt sich auch um keine Aufzählungen alles möglicherweise Passenden, sehr viele Vorschläge betreffen Ähnlichkeiten, sind in gewisser Weise weiterführend. Beachten Sie bitte, die Zuordnungen erfolgten nach meinem Sprachempfinden. Bitte vergleichen Sie daher stets das, was Sie an der oder dem Patientin/en festgestellt haben bzw., ob der Wortlaut der Beschreibungen des Symptoms in den Repertorien der Aussage der oder des Kranken entspricht. Rechts im Gitter jeder Symptomenliste steht die Anzahl der Mittel, die die Rubrik im Repertorium hat. Die Listen sind bei Complete auf den Stand von 2002 bezogen, sind also nicht aktuell. Dadurch kann es sein, dass in manchen Rubriken weniger Mittel anzutreffen sind als in der gängigen Version oder dass inzwischen neue Symptome hinzugekommen sind. Das spielt dennoch keine große Rolle, die wesentlichen Begriffe und Rubriken sind da und haben sich kaum geändert. Was die Mittelzahl betrifft, geht es also nur um einen Eindruck der Größenordnung einer Rubrik. Sie können so innerhalb eines Repertoriums die 60 Größe der Rubriken abschätzen. Je kleiner eine Rubrik ist, desto spezifischer oder eben weniger untersucht ist sie. Die Mittelzahl ist bei SYNTHESIS durch meine Nachträge oft höher als im Original. Ab und zu werden sich auch Symptome eingeschlichen haben, die ich nachgetragen habe, also im Original nicht zu finden sind. Achtung, die Rechtschreibung ist bei COMPLETE mit den neuen Regeln konform. Im Falle von SYNTHESIS beziehe ich mich auf die Ausgabe 9.1., hier ist noch die alte Rechtschreibung angewendet 61 Schritt 4: Endauswertung. Auf der letzten Seite des Programm, der Seite Endauswertung, befindet sich ein spezieller Informationsspot neben einem doppelten Schrägstrich: // dient der Erklärung des textlichen Aufbaus psychosomatischer Symptome. Diese bestehen aus zwei Textteilen, die durch einen doppelten Schrägstrich getrennt sind. 62 Zwei Beispiele psychosomatischer Symptome: Durchfall aus Erregung, Erwartungsangst: Problem, Abgelehntes, Bedrängendes hinnehmen zu müssen, sich jedoch nicht entziehen, sich nur hilflos erregen zu können, // meint, unpassenden Leistungsbedingungen ausgesetzt zu sein, nicht genügen zu können und daher als unpassend, unnütz erachtet, abgesondert zu sein, durchzufallen. Unfalltrauma, Schock, traumatische Schwäche, Erschöpfung, Überreizung nach Unfall: Fassungslosigkeit, durch eine plötzliche Veränderung ohne Kontrolle zu sein, nur hilflos auffahren oder erstarren aber nicht gezielt reagieren zu können, // meint, unerfüllbarem Anpassungsdruck, Willkür ausgesetzt, in seinen sozialen Bezügen erschüttert zu sein. Dieser Spot befindet sich nur auf der Seite Endauswertung, sein Text besagt: Die Texte psychosomatischer Symptome sind per se komplementäre Paarungen und durch // in zwei Abschnitte geteilt. Der Text vor der //-Trennung verbleibt vor der WEIL-Begründung oder wird vor sie gesetzt, der Text nah der //-Trennung verbleibt hinter der WEIL-Begründung oder wird hinter sie gesetzt. Somit können vor und nach der WEIL-Begründung maximal zwei Texte stehen. Man streicht jeweils den weniger bedeutend erscheinenden, eine Umformulierung ist nicht nötig.
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