HANDBUCH - Was kann symptom & sense?

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HANDBUCH
symptom & sense
Vom Krankheitszeichen zum Krankheitssinn
Dr. rer. nat. Philipp Zippermayr
2
INDEX:
KAPITEL 1: Theorie………………………………………………………………………….
2
a. Krankheitstheorie: Was Krankheit eigentlich ist…………………………………… 2
b. Die Programmlogik: Wieso der Computer unverzichtbar ist…………………….. 8
SCHRITT 1: Die Erhebung der Krankengeschichte und aller Symptome
samt ihren Modalitäten, also den verbessernden oder verschlimmernden
Umständen………………………………………………………………….. 8
SCHRITT 2: Man trägt die Symptome aus der Fallmitschrift in das
Programm ein……………………………………………………………….
8
SCHRITT 3: Auswertung: …………………………………………………….. 10
SCHRITT 4: Endauswertung …………………………………………………. 12
Zusammenfassung der vier Schritte………………………………………… 14
SCHRITT 5: Homöopathische Nutzung………………………………......... 14
Zusammenfassung der hömöopathischen Anwendung…………………. 17
KAPITEL 2: Praxisanwendung - Aussehen und Funktion der
Programmoberfläche……………………………………………………………. 17
a. Der Fall Napoleon …………………………………………………………………………. 20
a. SCHRITT 1: Symptomensammlung ………………………………………. 22
a. SCHRITT 2: Eintrag von Symptomen in das Programm……………… 23
a. SCHRITT 3: Auswertung…………………………………………………….. 29
a. SCHRITT 4: Endauswertung………………………………………………… 31
a. SCHRITT 5: Übersetzung in Homöopathie……………………………….. 34
Zusammenfassung gesamt:…………………………………………………… 39
b. Verschreibung kleiner homöopathischer Mittel: …………………………………… 41
c. Ausblicke:…………………………………………………………………………………… 44
KAPITEL 3: Selbsterklärende Funktionen – Was man auf der
Programmoberfläche alles erfahren kann…………………………………... 45
Erklärung der Funktion Symptomsuche…………………………………….. 46
Erklärung Repertoriumsführer………………………………………………… 49
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KAPITEL 1: Theorie
a. Krankheitstheorie: Was Krankheit eigentlich ist.
 Das theoretische Konzept der Software lautet, die Welt ist informatisch, ist also nicht
aus Materie sondern aus Energie und Information aufgebaut. Vereinfacht gesagt, das
Universum ist ein logisch aufgebautes Programm.
 Wenn dies richtig ist, ist Krankheit kein Materialdefekt sondern ein innerer
Widerspruch. Chronisch Kranke haben einen Anspruch an sich oder das soziale
Umfeld, der in sich widersprüchlich und daher unrealistisch (mit der Welt unvereinbar)
ist.
Zum Beispiel:
Man wünscht sich Erfolg, hat aber
unüberwindliche Versagensängste.
Das Kind möchte erwachsen sein,
klebt aber an der Mutter.
 Will man Krankheiten behandeln, muss man diesen inneren Widerspruch finden und
lösen.
Wunsch, frei zu sein
Wunsch, festgehalten zu sein
 Diesen inneren Widerspruch teilt das Unterbewusstsein durch widersprüchliche
Krankheitssymptome mit. Die Botschaft dieser einander widersprechenden
Symptome ist das KRANKHEITSMOTIV.
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 Worauf Krankheit beruht:
In jedem Menschen sind die Krankheitsursachen,
die Krankheitsreaktionen und die
Toleranzgrenzen, ab denen er resigniert,
schon vorher angelegt.
Ursache, Reaktion und Toleranzgrenze sind
also Komponenten seiner Persönlichkeit und
damit auch der Erscheinungsweisen seiner
Krankheiten.
 Das Zusammenspiel dieser dynamischen Kräfte sehen wir hier in der
Kreisgraphik:
stellen Sie sich vor, jeder Strich wäre ein im Menschen angelegtes
Reaktionsmuster, also Reiz und Reizantwort.
Die roten Striche repräsentieren Symptome der Empfindlichkeit eines Menschen.
Sie stehen für ursächliche äußere Reize, auf die er reagiert.
Es geht also um die Qualität eines Reizes oder um die Empfindlichkeit auf einen
Reiz, die ihn zur Ursache einer Reaktion macht.
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Die dunkelblauen Striche stehen für die Widerstandsfähigkeit eines Menschen,
wird sie überschritten, kann er nur resignativ reagieren. Es geht hier um die
emotionale Toleranzgrenze, ab der feststeht, dass man sich der gegebenen
Reizsituation nicht anpassen sondern nur deformieren kann.
Das untere Drittel steht für Symptome der Konfliktbewältigung, sie beschreiben
die individuellen Strategien, wie ein Mensch mit Konfliktsituationen umgeht.
Seine Vorgangsweise hierbei hängt ganz wesentlich von seinem Temperament,
seiner Dynamik ab, wobei betont werden muss, dass es keine
Willensentscheidungen sondern emotionale Verhaltensmuster
sind.
Jede Farbe steht für ein eigenes Thema, hellgrün betrifft die Entwicklung, von
Kind auf bis ins Alter, dunkelgrün den sozialen Anpassungsdruck, der als
Akzeptanzbedingung zu erfüllen ist, gelb für die Bedingungen sozialer Geltung,
also das Ansehen, grau für generelle soziale Orientierungs- und
Anpassungsprobleme.
Die drei Pfeile im Kreis deuten den Weg der Auseinandersetzung mit einem
krankmachenden Reiz, also mit der Krankheitsursache, an.
Der Kreis zeigt oben einen
unmittelbaren Übergang von Ursache
zur Resignation, also von rot zu
dunkelblau.
Dieser schroffe Übergang steht zum
Beispiel für einen Schock, wie er bei
Verletzungen auftreten kann.
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Der dunkelgrün / dunkelblau Übergang
im unteren Kreissegment beschreibt
das Ende eines schrittweisen Heranrückens an
die dunkelblaue Zone.
Die Farbreihenfolge, also die Abfolge der
Themen, ist nicht fix. Beginnend mit der
Ursache, rot, gelangt die Krankheitsdynamik
über den Umweg chronischer Erkrankungen
an die Grenze der Toleranzfähigkeit
des Individuums. Wird sie überschritten, tritt
auch hier Resignation ein.
Zusammenfassung: Jede Krankheitskarriere, die plötzliche wie auch die
schrittweise, endet also in Resignation, Destruktion.
Somit stehen Ursache (rot) und Resignation (dunkelblau) für Anfang und Ende jeder
Krankheitsdynamik. Oben haben wir einen schockhaften Übergang, wie er für Unfälle
etc. typisch ist, unten sehen wir den chronischen Weg der Auseinandersetzung über
Krankheitsreaktionen, der letztlich auch zur Resignation führt.
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Diesen sechs Farben und ihren Themen werden wir auf der Programmoberfläche
wieder begegnen.
Jedes Symptom ist mindestens einem Thema, maximal zwei unterstellt. Die
Zuordnungen erfolgen programmseitig, weshalb seine Praxisnutzung prinzipiell
einfach ist. Dennoch hängt das Resultat von der Sorgfalt der Symptomenerhebung
und Eingabe in den Computer ab. Was am Eingang nicht ist, kann am Ausgang nicht
sein.
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b. Die Programmlogik: Wieso der Computer unverzichtbar ist.
Wir kommen nun zur Umsetzung obiger Theorie in die Praxis von symptom & sense, der
Auswertung von Symptomen eines Falles in fünf Schritten:
SCHRITT 1:
Die Erhebung der Krankengeschichte und aller Symptome samt ihren
Modalitäten, also den verbessernden oder verschlimmernden Umständen.
SCHRITT 2:
Man trägt die Symptome aus der Fallmitschrift in das Programm ein:
Fallmitschrift:
im Programm wird eine
Symptomenliste aufgerufen:
Links die Fallmitschrift:
Jeder Pfeil steht für ein Symptom, seine Farbe für die Zugehörigkeit zu einem der
sechs Farbthemen, die ich eben im Farbkreis vorgestellt habe. Die Größe des Pfeils,
steht für den Schweregrad des Symptoms.
Rechts sehen Sie das Schema einer Symptomenliste, in die nun die Pfeile
(= Symptome) eingetragen werden.
9
In beliebiger Reihefolge wird nun ein Symptom nach dem anderen In das Programm
übertragen.
Die Reihung innerhalb der Symptomenliste erfogt programmintern nach ihrer Wichtigkeit.
Zuoberst stehen die roten,
dann folgen die dunkelblauen und
darunter in den neutralen Kästchen die
Symptome der Restfarben. Die interne
Reihung innerhalb jeder Farbgruppe – rot,
dunkelblau, neutral - erfolgt nach
Keimblattlokalisation und Gewichtigkeit
der Erkrankung.
Anklicken
Alle Symptome in dieser Liste sind inaktiv,
können aber vom Anwender durch Anklicken
des Kästchens links vom Symptomennamen
aktiviert oder deaktiviert werden: ein Häkchen
erscheint, es kann aber durch weiteres Anklicken
wieder deaktiviert werden.
Der Anwender aktiviert nun die Symptome der Symptomenliste nach folgendem Schema:
das oberste rote, da oberste dunkelblaue und das obeste neutrale Symptom erhalten
durch Anklicken ein Häckchen……
Dies führen wir so lange aus, bis eines der Symptome eine doppelte Umrandung zeigt.
1
..
2
..
3
..
4
..
Im vorliegenden Fall ist dies beim 4. Klick beim obersten roten Kästchen der Fall.
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Die doppelte Umrandung zeigt das Hauptsymptom an, das wie ein Kristallisationskern
das Thema des Falles repräsentiert. Das Hauptsymptom sollte kein periferes Symptom
sondern eines aus dem Zentrum des Falles sein. Oft handelt es sich um das Symptom,
weshalb der Patient in die Praxis kam.
Nun ist eine Auswertung möglich.
Eine genaue Erklärung der gezeigten Logik finden Sie in meinem Buch, symptom & sense,
ML-Verlag 2016.
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SCHRITT 3: Auswertung:
Wenn Sie auf der Seite, Symptomsuche, auf Auswertung klicken, zeigt das Programm die
widersprüchlichen bzw. dynamisch gegensätzlichen Symptomenpaare an.
Bei roten Paarungen treffen zum Beispiel Symptome der Reizbarkeit auf starke Reize.
Damit mein ich, dass das letzte, was ein reizbarer Mensch brauchen kann, ist ein Reiz, der
seine ohnehin schwach Reiztoleranz überschreitet.
Bei dunkelblauen Paarungen, trifft die
Eigenschaft, sich lieber anzupassen, um
Auseinandersetzungen zu vermeiden, auf
einen Konflikt, dem man sich weder entziehen
noch anpassen kann.
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Auf diese Weise wird ein Fall programmseitig nach Widersprüchen innerhalb der sechs
Farbthemen untersucht und ausgewertet: erscheint also in der Symptomenliste ein doppelt
umrandetes Hauptsymptom , kann man Auswertung anklicken.
In der Auswertung werden die Paarungen nach dem gleichen Rangschema wie die
Symptome in der Symptomensammlung untereinander gestellt:
I. rot
II. dunkelblau
III. Restfarben
Innerhalb dieser drei Gruppen werden
die Paarungen nach ihrer Wertigkeit
oder Schwere gereiht.
Paarungen mit dem Hauptsymptom sind
doppelt umrandet und sind innerhalb ihrer
Gruppen, I., II. oder III., vorgereiht.
In der nebenstehenden Graphik bildet das
Hauptsymptom ein komplementäres
Symptomenpaar innerhalb der Farbgruppe
rot und zwei innerhalb grau.
Die Bedingung, dass das Programm ein Symptom als Hauptsymptom ausweist, ist hier
erfüllt. Die Logik dazu finden Sie in meinem Buch
symptom & sense, ML-Verlag, 2016.
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SCHRITT 4: Endauswertung
In der Endauswertung, werden die nach ihrem Rang ersten drei Symptomenpaare gezeigt.
Der Anwender kann aus ihren Bedeutungen das
Krankheitsmotiv erstellen.
oder die hier genutzten Symptome zur
homöopathischen Repertorisation verwenden.
Über dem Fenster KOMMENTAR gibt es die Funktion Arzneimittelsuche. Durch sie können
die Arzneimittelmotive über 500 homöopathischer Arzneimitteln aus meiner Materia medica
der Motive (ML-Verlag) aufgerufen und mit dem Krankheitsmotiv verglichen werden.
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Zusammenfassung der vier Schritte:
1. Eintrag der Symptome in die Symptomenliste des Programms.
2. Aktivieren der Symptome zur Auswertung nach Ranghöhe der
Symptome, also das oberste rote, dunkelblaue und farbneutrale
Kästchen werden angeklickt.
Erscheint ein doppelt umrandetes Hauptsymptom, kann
3. Auswertung angeklickt werden.
4. Die zur Erstellung des Krankheitsmotivs oder zur homöopathischen
Repertorisation geeignete Symptome werden in der Endauswertung angeboten.
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SCHRITT 5: Homöopathische Nutzung:
Für die homöopathische Anwendung: Die Übersetzung der Symptome in eine Rubrik – sie
besteht aus der Symptomenbezeichnung und den zugehörigen homöopathischen Mitteln wird durch einen speziellen Repertoriumsführer unterstützt.
Auf jeder Seite des Programms ist den Symptomen (hier durch Pfeile symbolisiert) ein
Fenster mit der Bezeichnung Repertorium beigestellt. Ein Symptom besteht aus der
Symptomenbezeichnung und dem Text seiner Bedeutung.
Repertorium
Repertorium
Repertorium
Klickt man Repertorium an, erscheinen zwei übereinandergelegte Listen möglicher
passender Symptome, also auch bedeutungsähnlicher, der beiden meistverwendeten
Repertorien, Synthesis und Complete.
Synthesis
Symptomenbezeichnung
Symptomenbezeichnung
Symptomenbezeichnung
Symptomenbezeichnung
Symptomenbezeichnung
Complete
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Die hier verzeichneten Symptome haben den repertoriumstypischen Wortlaut. Über
diesen bzw. die gegeben Stichworte können Sie die in Frage kommenden Symptome
in diesen Repertorien finden und zur Repertorisation verwenden.
Ein weiterer Grund für diese wichtige Funktion liegt in der Inhomogenität der Repertorien
(siehe Buch, symptom & sense, Kapitel 1). In der Homöopathie sind aber Repertorien
unverzichtbar. Nach meiner Erfahrung sollte man ohnehin beide Repertorien bei einer
Repertorisation verwenden. Der Repertoriumsführer hilft, bedeutungsgleiche oder –ähnliche
Symptome in beiden Repertorien aufzufinden.
Die in der Seite Endauswertung befindlichen Symptome werden also mit Hilfe des
Repertoriumsführers in Repertoriumsrubriken übersetzt.
Eine Rubrik besteht aus der Symptomenbezeichnung und den diesem Symptom
zugeordneten homöopathischen Arzneimitteln.
Kopf - Schmerz - Ärger, Verdruß; nach
acon. ang. Bry. calc-f. castm. Cham. cocc. Coff. ign. ip. lyc.
Mag-c. MEZ. Nat-m. nux-m. nux-v. Petr. phos. plat. ran-b.
rhus-t. STAPH. verat.
Danach werden sie homöopathietypisch ausgewertet. Dazu benötigen Sie ein gängiges
Homöopathieprogramm oder ein Repertorium in Buchform.
1 Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft
2 Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher
3 Blase - Harnverhaltung - spasmodisch
4 Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel.
5 Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden
1
2
3
4
5
lach.
5
2
1
1
1
1
nux-v.
5
1
3
3
1
3
bell.
4
1
1
1
1
-
carb-v.
4
2
2
1
1
coloc.
4
1
2
1
3
-
puls.
4
1
3
2
2
sulph.
4
1
2
1
2
67
82
15
28
9
ars.
3
3
1
1
calc.
3
1
1
1
Die Mittel der Wahl, hier zum Beispiel lachesis und nux vomica, können sie durch
Hinzufügen weiterer Symptome differenzieren oder deren Arzneimittelmotive mit dem
Krankheitsmotiv vergleichen.
Dazu gehen sie zur Seite Endauswertung zurück. Über dem Fenster Kommentar finden
Sie die Funktion, Arzneimittelsuche. Sie rufen die Motive der beiden Mittel auf und
vergleichen diese mit dem Krankheitsmotiv, das sie aus den Symptomentexten der auf der
Seite Endauswertung befindlichen Symptome formuliert und in das Fenster Kommentar
eingetragen haben.
caps.
3
1
1
1
-
17
Zusammenfassung der homöopathischen Anwendung:
Die Zusammenfassung der homöopathischen Nutzung von symptom & sense beruht auf
Kooperation mit einem externen Homöopathieprogramm.
Die in der Endauswertung befindlichen Symptome werden mit der Repertoriumshilfe in
Rubriken übersetzt, wie sie in den gängigen Repertorien beschrieben sind.
Die Repertorisation in einem externen Homöopathieprogramm kann nun problemlos
erfolgen, die Differenzierung der Mittel der Wahl stützt sich entweder auf zusätzliche
Symptome aus der Auswertung von symptom & sense oder vergleicht das im Fenster
Kommentar eingetragene Krankheitsmotiv mit den Arzneimittelmotiven der Mittel der Wahl.
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KAPITEL 2: Praxisanwendung - Aussehen und Funktion
der Programmoberfläche
symptom & sense ist ein Programm, mit dem man aus den Symptomen einer Krankheit
das Krankheitsmotiv erstellen kann. Das ist zum einem für psychologische
Therapieansätze, vor allem aber für Homöopathen von großem Interesse, weil ja die
Symptome des Krankheitsmotivs für die homöopathische Repertorisation genutzt werden
können. Die Symptome werden hier wie in einer Sprache nach einer inhaltlichen Logik
angeordnet. Wurden sie in der traditionellen Hierarchisierung primär nach Gutdünken gereiht,
ist ihre Wertung nun einer Grammatik unterstellt, der Grammatik des inneren Widerspruchs.
Symptome sind emotionale Äußerungen, Krankheit ist Folge eines inneren
Widerspruchs, spiegelt sich also in widersprüchlichen Symptomen.
Man könnte nun meinen, beim komplexen Wesen, Mensch, könne der Computer nichts
ausrichten, da müsse man mit Gefühl und Vernunft ran.
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Tatsächlich ist es umgekehrt. Gefühle und vernünftige Interpretationen sind so gut wie immer
subjektiv. Gerade deshalb ist die Übersetzung der Sprache der Symptome ein echter
Fortschritt. Selbst bei Kenntnis ihrer „Vokabel“, also ihrer Symptomenbedeutungen, ist ein
freies Übersetzen unmöglich, weil man die widersprüchlichen Symptome, die den
Krankheitsinhalt bestimmen, nicht aus dem Kopf heraus zuordnen kann.
Ein Symptom ist eine emotionale Äußerung des Kranken, seine Bedeutungen ist
meist nicht eindimensional auf eine Thema beschränkt sondern erscheint
sprachtypisch erst im inhaltlichen Zusammenhang des Geäußerten.
Der Widerspruchsalgorithmus, auf dem das Programm beruht, habe ich im Einführungsvideo
I und in meinem Buch, symptom & sense (ML-Verlag, 2016), ausführlich erklärt, hier nun
soll es um die reine Praxisanwendung, also die Bedienung der Programmoberfläche gehen.
Dazu bediene ich mich eins historischen Falles, des Falles Napoleon.
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a. Der Fall Napoleon:
Zur PERSON: Manche nannten Napoleon den korsische „Zwerg“ , weil er angeblich 1,51 m
groß gewesen ist. Allerdings, auch 1, 69 m sind möglich: es könnte sich nämlich um
Propaganda seiner Feinde bzw. einen Umrechnungsfehler zwischen französischen und
englischen Inches handeln. Groß scheint er jedenfalls nicht gewesen zu sein, weil man ihm
in der Kadettenschule, die er zu absolvieren hatte, keine große militärische Laufbahn
voraussagte. Der Grund … seine zu geringe Körpergröße.
Von seiner Frau, Josephine, heißt es, dass sie 1, 62 m gemessen hätte: möglicherweise war
auch das ein Umrechnungsfehler. Sie soll allerdings größer als er gewesen sein.
Napoleon rühmte sich einer eisernen Gesundheit. Das war ganz sicher Eigenpropaganda.
Napoleons Symptome am Höhepunkt seines Erfolges:
Seit frühester Jugend hatte er enorme Angst, Magenkrebs zu bekommen, an dem auch
sein Vater und zwei seiner Schwestern gestorben waren.
Seine berühmte imperiale Haltung hatte
ihren Ursprung angeblich in heftigen Magenschmerzen, die sich durch festen Druck mit
der Hand besserten.
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Wegen seiner Magenbeschwerden soll er sich überwiegend von Milch, Brot und Maisbrei
ernährt haben. Er war auch sehr misstrauisch und wollte keine Medikamente nehmen.
Soweit ich es recherchieren konnte, starb er in der Verbannung auf der Atlantik-Insel St.
Helena tatsächlich an Magenkrebs. Es scheint also keine überzeugenden Beweise einer
Vergiftung zu geben.
Besonders vor Schlachten war er hochgradig nervös…. er wurde von Krämpfen des
Magens oder der Blase befallen und konnte nur tropfenweise und unter großen
Schmerzen urinieren….…außerdem schrieb er vom Italienfeldzug in einem Brief an
seine Frau Josephine von schmerzhaften Hämorrhoidalbeschwerden.
Napoleon glaubte nicht an das Schicksal, er dachte es zwingen zu können.
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a. SCHRITT 1: Aus diesen historisch belegten Symptomen lässt sich
folgende
Symptomensammlung erstellen:
Furcht vor Krebs (sicher)
Magenschmerz bei Erregung (sicher)
Druck bessert Magenschmerz (sicher)
Milch bessert Magenschmerz (unsicher)
Verlangen nach weichen Speisen (unsicher)
schmerzhafte krampfende Harnverhaltung (sicher)
anhaltender Harndrang mit Blasenscherz und wenig
Harn (sicher)
schmerzhafte Hämorrhoiden (sicher)
zusammenkrümmender Magenschmerz (sicher)
Er starb an Magenkrebs (hier irrelevant)
Wie ist es nun möglich, aus einer Vielzahl von Symptomen jene auszuwählen, die die
emotionale Grundhaltung Napoleons repräsentieren?
Das Programm symptom & sense enthält 7000 Symptomenbedeutungen. Man könnte die
emotionale Bedeutung aller Gemüts- und Körpersymptome zusammentragen und
versuchen, sich daraus ein Bild von Napoleon zu machen … allerdings erhält man so nur
Details,
die Botschaft des inneren Widerspruchs, der hinter all diesen Erscheinungen
steht, würde fehlen.
23
a. SCHRITT 2: Eintrag von Symptomen in das Programm:
Wie suche ich nach Symptomen?
Anklicken von INDEX ruft ein Dropdown Menü auf. Will man nun ein Gemütssymptom wie
Lampenfieber aufrufen, klickt man auf MAGEN…
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….. MAGEN erscheint nun im Fenster Symptomsuche….
...und trägt hier Magenschmerz Erregung bzw. nur Erregung ein.
Klickt man im Drop Down Menü Magenschmerz bei Erregung an, wird das Symptom über
einen Zwischenschritt in das Programm übertragen.
Jedes Symptom ist hier durch den Anwender zu bestätigen. Das gilt im Besonderen für
Fragen der Aktualität und Fragen der Sicherheit:
Gemütssymptome sind zum Teil programmseitig als unsicher qualifiziert. Sie können
jedoch hier mit JA bestätigt und dennoch verwendet werden.
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Hier sehen sie das eingetragene Symptom, Magenschmerz bei Erregung.
Links von Lampenfieber sehen sie ein leeres Kästchen, es kann durch Anklicken aktiviert
und deaktiviert werden.
aktiviert
deaktiviert
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Man trägt nun ein sicheres Symptom nach dem anderen aus der Erhebung in das
Programm ein. Nach Magenschmerz bei Erregung z. B. Furcht vor Krebs.
Furcht vor Krebs
Furcht vor Krebs wurde programmseitig zu den SYMPTOMEN SUBJEKTIVER TENDENZ
gereiht, weil Furcht, Angst vor Krebs relativ ist. Im Grunde haben sie die meisten Menschen,
es geht um die Frage, hat diese Furcht von jemandem Besitz ergriffen oder ist sie „normal“?
Die Frage ist sehr oft nicht sicher zu beantworten. Deshalb war im Zwischenschritt auch die
Frage, Ist das Symptom sicher?, anwenderseitig mit ja zu bestätigen.
Wir sehen auch, dass Krebsangst der Farbgruppe dunkelblau – resignativ, destruktiv zugeordnet ist.
27
Hier sehen sie die vollständige Symptomenliste zum Fall Napoleon und die Reihung der
Symptome auf der Programmoberfläche. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich
die Symptomenbezeichnungen links beigefügt.
schmerzhafte Hämorrhoiden………………….
Magenschmerz bei
Erregung……………………………………….....
krampfende
Harnverhaltung…………………………………..
anhaltender Harndrang mit wenigen
Tropfen + Blasenschmerz……………………...
Zusammenkrümmen bessert
Magenschmerz…………………………………...
Druck bessert Schmerz……………………......
Angst Krebs, Unheilbarkeit…………………....
Wie in KAPITEL 1 schon angekündigt, sind nun die Symptome der Symptomenliste nach
einem einfachen Schema zu aktivieren.
Der Anwender klickt das höchststehende Symptom jeder Farbgruppe an, bis ein doppelt
umrandetes Symptom erscheint.
28
Im Beispielsfall fehlt rot, also ist das dunkelblaue Symptom erste Wahl, danach werden
der Reihe nach von oben nach unten die farblosen Kästchen angeklickt, bis eines der
Symptome eine doppelte Umrandung aufweist.
schmerzhafte
Hämorrhoiden………………………………………..
Magenschmerz bei
Erregung………………………………………………
krampfende Harnverhaltung………………………
anhaltender Harndrang mit wenigen
Tropfen + Blasenschmerz…………………………
.
Zusammenkrümmen bessert
Magenschmerz………………………………………
Anklicken von anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz
lässt eine doppelte Umrandung erscheinen.
Als Vorgriff auf die homöopathische Repertorisation hab ich hier auch Magenschmerz
aktiviert. In der Praxis kann man das während einer Repertorisation machen, wenn mehr
Symptome erforderlich sind.
29
a. SCHRITT 3: Nun kann man Auswertung anklicken.
Das Programm wechselt zur Seite Auswertung und stellt hier die einander
widersprechenden komplementären Symptomenpaare nach ihrem Rang untereinander.
Kristallisationskern dieser Auswertung ist das vom Programm als Hauptsymptom
ausgewiesene Symptom,
anhaltender Harndrang mit wenigen Tropfen + Blasenschmerz.
30
Wir sehen zwei komplementäre Symptomenpaare mit dem Hauptsymptom:
eine hat die Zuordnung dunkelblau und eine die Zuordnung grau. Sie sind die den Fall
bestimmenden Paarungen!
- anhaltender Harndrang mit
wenig Harn + Blasenschmerz
Hämorrhoiden schmerzhaft - Magenschmerz besser durch
Beugen, Krümmen
spastische Harnverhaltung - anhaltender Harndrang mit
wenig Harn + Blasenschmerz
Die dritte Paarung der Farbzuordnung dunkelblau ohne doppelte Umrandung ist vorerst
zurückgestellt.
31
Was tun, wenn trotz Anklicken aller Symptome der Symptomensammlung auf der
Seite Symptomsuche kein Hauptsymptom erscheint?
Siehe dazu KAPITEL 3, Selbsterklärende Funktionen S. 48 – 52;
a. SCHRITT 4:
Wenn Sie auf der Seite Auswertung, Endauswertung anklicken, erhalten Sie die
topgesetzten komplementären Symptomenpaare.
Hauptsymptom:
Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn:
Hauptpaarung 1:
Hämorrhoiden schmerzhaft
Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn
Hauptpaarung 2:
krampfende Harnverhaltung
-
Blasenschmerz + anhaltender Drang bei wenig Harn
Textfeld Kommentar: Man kann hier das
aus obigen Symptomen erstellte
Krankheitsbild eintragen.
Die Frage nach den auszuwählenden Paarungen ist im Fall Napoleon auf zwei
beschränkt, es sind wie immer die obersten jeder Farbgruppe.
Wir sehen hier nur zwei Hauptpaarungen, weil rot in dieser Auswertung fehlt. Die
genutzten Symptome sind somit auf die resignativen Aspekte des Falls (dunkelblau)
beschränkt. Da Napoleon nicht mehr befragt werden kann, müssen wir uns damit
begnügen.
32
Werden für eine homöopathische Repertorisation mehr Symptome benötigt, gehen wir auf
die Seite Auswertung. Die beiden ranghöchsten Paarungen sind die obigen. Als dritte
Paarung kommt, falls nötig, die vorhin zurückgestellte zweitgereihte dunkelblaue Paarung
(ohne Hauptsymptom) in Betracht:
Hämorrhoiden schmerzhaft - Magenschmerz besser durch
Beugen, Krümmen
Endauswertung: Erstellung des Krankheitsmotivs:
Das ranghöchste komplementäre Symptomenpaar der Auswertung ist die oberste
dunkelblaue, weil ja keine rote Paarung angezeigt wurde.
Über Hauptpaarung 1 und 2 kann man rasch ein Krankheitsmotiv erstellen. Im Zentrum
steht naturgemäß der Text der Hauptpaarung 1. Bedenken Sie stets, dass die Texte
emotionale Befindlichkeiten zum Ausdruck bringen. Sie verstehen sie dann am besten ,
wenn Sie sich die Person um die es geht, hier Napoleon, vorstellen.
Hauptpaarung 1
schmerzhafte Hämorrhoiden:
Problem, sich trotz extremen Bemühens mit den unpassenden Bedingungen, Partnern nicht
abfinden zu können, sich daher absondern zu wollen jedoch ausharren zu müssen, abhängig
zu sein
WEIL ER, SIE, ES MEINT
anhaltender Drang mit wenig Harn:
Problem, durch Bedenken daran gehindert zu sein, seinen Unmut zu äußern, ihn vielmehr
ständig unterdrücken, verdrängen zu müssen, um nicht in Frage gestellt zu sein
Alles, was man bei der Ausformulierung zu tun hat, ist das Streichen des einführenden
Begriffs des Symptomentextes von anhaltendem Drang: hier Problem, …..und im Grunde
ist das auch bei Bedenken möglich, weil diese ja im ersten Text schon aufscheinen:
Die beiden Texte besagen, dass die betroffene Person unter überforderndem Druck steht,
dem sie sich jedoch stellen muss, ohne ihre Erregung oder gar Unwillen zeigen zu dürfen.
Hauptpaarung 2 dient der Ergänzung.
schmerzhafte, krampfende (spastische) Harnverhaltung:
Gefühl, die gegebenen sozialen Bedingungen weder hinnehmen noch sich gegen sie
äußern, sich also nur verkrampfen, seinen Unmut nur stauen zu können
WEIL ER, SIE, ES MEINT
anhaltender Drang mit wenig Harn:
Problem, durch Bedenken daran gehindert zu sein, seinen Unmut zu äußern, ihn vielmehr
ständig unterdrücken, verdrängen zu müssen, um nicht in Frage gestellt zu sein
33
Die 2. Hauptpaarung der Endauswertung fügt also eine Erklärung hinzu:
Gefühl, die gegebenen sozialen Bedingungen weder hinnehmen noch sich gegen sie
äußern, sich also nur verkrampfen, seinen Unmut nur stauen zu können
Dieser Text erklärt, warum Napoleon trotz Überforderung ausharren muss: alle Menschen
in seinem Umkreis schauen auf ihn, er darf sich keine Blöße geben.
Fazit: Die Seite Auswertung liefert die komplementären Symptomenpaare mit dem
Hauptsymptom und stellt sie nach Rang untereinander. Auf der Seite Endauswertung
werden ihre Texte zu einem Kommentar summiert. Diesen Kommentar kann man in das
Fenster, Kommentar, eintragen.
KOMMENTAR: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck - es
gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht
ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu
scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit
ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer
Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt.
Man erkennt in das Krankheitsmotiv hat die Geschichte der Person einzufließen, wäre es
nicht so, bräuchte man mit Patienten gar nicht sprechen, also nur Symptome zu sammeln.
Die Symptomenbedeutungen erläutern und erklären jedoch diese Geschichte auf objektive
Weise. Würde man als Therapeut mit Napoleon sprechen, würde er diese Unsicherheit
niemals zugeben, die Symptome jedoch verraten sie.
34
a. SCHRITT 5: Übersetzung in Homöopathie.
Die Symptome der Symptomenpaare der Seite
Endauswertung genügen für die Erstellung
des Krankheitsmotivs, manchmal auch für die
Repertorisation.
schmerzhafte Hämorrhoiden Zusammenkrümmen beim Magenschmerz…
Sollten die genannten drei Symptome nicht genügen, um ein passendes Mittel zu erhalten,
geht man auf die Seite Auswertung zurück. Hier steht noch ein komplementäres
Symptomenpaar zur Disposition.
Wir gewinnen so vier Symptome, die wir in dieser Reihenfolge zur Repertorisation
verwenden können:
1. schmerzhafte Hämorrhoiden
2. anhaltender Drang mit wenig Harn
3. spastische Harnverhaltung
4. Zusammenkrümmen beim Magenschmerz
Um eine homöopathisch Repertorisation machen zu können, müssen obige Symptome in
den jeweiligen Nachschlagwerken gefunden werden. Dazu dient ein spezifisches Werkzeug,
der Repertoriumsführer.
35
Wie man den Repertoriumsführer nutzt, zeige ich nachfolgend anhand des Symptoms,
schmerzhafte Hämorrhoiden.
Man klickt auf Repertorium
Auf der Programmoberfläche erscheint eine Liste mit von Symptomen zu schmerzhafte
Hämorrhoiden in der sprachlichen Aufbereitung des Synthesis Repertoriums.
Klickt man auf Complete, erscheint ebenfalls eine Liste von Symptomen, diesmal in
Complete-Manier.
36
Diese Funktion ist einmalig und eröffnet Anwender mit geringen Repertoriumskenntnissen
unvergleichlich bessere Wahlmöglichkeit. Dies gilt übrigens auch für Kenner des
Repertoriums, weil man eine derartig riesige Symptomenfülle nicht im Kopf haben kann.
Voraussetzung ist natürlich der Erwerb einer der beiden Repertorien. Nach meiner
Erfahrung ist die Anwendung beider zu empfehlen.
Die nun in einem Homöopathieprogramm oder per Hand auszuführende Repertorisation
nutzt die vier Symptome, die das Programm zur Bildung der komplementären
Symptomenpaare genutzt hat.
Je weniger Symptome eine Repertorisation benötigt, desto besser: Wir suchen auf die
eben geschilderte Form die gewünschten Symptome in den jeweiligen Repertorien auf und
übertragen sie in das Programm.
Summe der Symptome
1
2
3
4
1
2
3
4
1234
1234
1234
1234
bell.
4
1
1
1
1
1
1
1
1
- Summe der Symptome - Intensität wurde nicht berücksichtigt
Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft
Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher
Blase - Harnverhaltung - spasmodisch
Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel.
coloc.
4
1
2
1
3
lach.
4
2
1
1
1
nux-v.
4
1
3
3
1
caps.
3
1
1
1
-
carb-v.
3
2
2
1
caust.
3
2
1
1
-
kali-c.
3
2
1
1
67
82
15
28
lyc.
3
1
1
1
Mittel der Wahl sind: belladonna, colocynthis, lachesis, nux vomica . Wie Sie sehen,
berücksichtige ich ausschließlich die Präsenz eines Symptoms und nicht seine Wertigkeit.
.
Um die vier Mittel zu differenzieren, kann man die Symptomensammlung nach einem
auffälligen Symptom nach § 153 untersuchen.
Jetzt haben wir aber in diesem historischen Fall nur eine sehr kleine Liste von Symptomen.
Im Repertoriumsführer fand sich in beiden Repertorien die Rubrik
Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden
BLASE - URINIEREN, Entleerung der Harnblase - schmerzhaft, Dysurie - Hämorrhoiden,
bei
Das entspricht exakt dem, woran Napoleon gelitten hatte. Mit neun Mitteln handelt es sich
zwar um eine Keynote, die wir aber versuchsweise zur Repertorisation hinzufügen können.
puls.
3
1
3
2
-
37
Summe der Symptome
1
2
3
4
5
1234
1234
1234
1234
1234
lach.
5
2
1
1
1
1
1
2
3
4
5
1
1
1
1
1
- Summe der Symptome - Intensität wurde nicht berücksichtigt
Rektum - Hämorrhoiden - schmerzhaft
Blase - Urinieren - Harndrang - begleitet von - Absonderung - spärlicher
Blase - Harnverhaltung - spasmodisch
Magen - Schmerz - Zusammenkrümmen - amel.
Blase - Urinieren - Dysurie - schmerzhaft - begleitet von - Hämorrhoiden
nux-v.
5
1
3
3
1
3
bell.
4
1
1
1
1
-
carb-v.
4
2
2
1
1
coloc.
4
1
2
1
3
-
puls.
4
1
3
2
2
sulph.
4
1
2
1
2
ars.
3
3
1
1
67
82
15
28
9
calc.
3
1
1
1
Tatsächlich reduziert sich die Mittelzahl auf zwei, nux-v und lach. Nun lohnt sich ein
Vergleich des Krankheitsmotivs und der Arzneimittelmotive dieser Mittel.

Vergleich Krankheitsmotiv - Arzneimittelmotive:
Krankheitsmotiv: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck es gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht
ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu
scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit
ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer
Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt.
Das Programm verfügt über mehr als 500 Arzneimittelmotive, die man über aufrufen und mit
dem Krankheitsmotiv vergleichen kann: Anklicken des Feldes Arzneimittelsuche:
caps.
3
1
1
1
-
38
Wir rufen zuerst lachesis über diese Suchfunktion auf und fixieren es durch Anklicken
des Textes im drop down Feld. Dasselbe machen wir mit nux vomica:
Wir können nun die Arzneimittelmotive mit unserem Kommentar vergleichen, indem sie
entweder das Feld Kommentar oder das Feld Arzneimittelsuche anklicken.
lachesis: Gefühl, sich sozial einzubringen, hervorragend, beeindruckend zu sein,
dennoch keine Beachtung, Anerkennung sondern sich nur benutzt zu erfahren, weil es
meint, in seinem Umfeld dominiert, eingeschnürt, benachteiligt zu sein, seinen Unmut
jedoch verbergen, sich bedeckt halten zu müssen, um nicht generell in Frage gestellt zu
sein;
Strategie: Gefühl, ständig bedroht zu sein, seine Karten nicht offen legen, nur attackieren
oder zurückweichen zu können;
nux vomica: Erregung, sich keine Blöße geben zu dürfen, alles kontrollieren oder sich
durch Sachlichkeit, Genauigkeit, Ehrgeiz bis zur Übertreibung engagieren zu müssen, weil
es sich unerfüllbaren Bedingungen oder Unzuverlässigkeit ausgesetzt, bedrängt, verfolgt,
benutzt aber nicht gewertet fühlt, sich nicht verlassen und daher auch nicht
selbstverständlich einlassen kann ;
Strategie: versucht alles zu kontrollieren bzw. jedes Scheitern mit Ehrgeiz, Genauigkeit zu
verhindern;
Der Vergleich von Krankheitsmotiv und Arzneimittelmotiven stellt außer Frage, welches
Mittel nun Mittel der Wahl ist. Schlangen leben im Grundgefühl, sich anzupassen und
39
dennoch keine Akzeptanz zu erfahren. Damit ist die homöopathische Analyse des Falles
abgeschlossen, das Mittel, das man Napoleon zu verschreiben hätte, ist nux-v.
Soweit das wichtigste im Überblick. Die Alltagsroutine lautet:
Zusammenfassung gesamt:
Symptome sammeln
übertragen und aktivieren Auswertung Anklicken
bis zum Erscheinen eines
Ergebnisübersicht
Hauptsymptoms.
Anwender
homöopathischen Auswertung:
Computer
Endauswertung
Bearbeitung
Anwender
40
Die Zusammenfassung der homöopathischen Auswertung zeigt die Verwendung eines
externen Homöopathieprogramms. Die Symptomenauswahl wird also von symptom &
sense geleistet, die Repertorisation dieser Symptome wird in einem beliebigen Repertorium
digital oder per Hand durchgeführt.
Um dieses externe Repertorium maximal nutzen zu können, werden die ausgewählten
Symptome über den Repertoriumsführer von symptom & sense in Repertoriumsrubriken
übersetzt, in das externe Programm übertragen und hier repertorisiert.
Bei der Differenzierung der Arzneimittel der Wahl, kommt wieder symptom & sense ins
Spiel, indem man das Krankheitsmotiv im Fenster Kommentar mit den Arzneimittelmotiven
der Mittel der Wahl vergleicht. Die Arzneimittelmotive kann man durch Anklicken von
Arzneimittelsuche über dem Fenster Kommentar aufrufen.
Trotz der spezifischen Hierarchisierung (Reihung nach Bedeutung) der Symptome durch
symptom & sense, ist der statistische Überhang der großen Arzneimittel mit über 10 000
Symptome gegen die kleineren und kleinsten nicht immer auszugleichen. Letztere fallen
durch den statistischen Rost, weil sie in der Rubrik eines der genutzten Symptome nicht
stehen (aber stehen sollten).
Die großen Symptome gewinnen so die Auswertung, versagen aber in der Folge
therapeutisch. Eine Methode der Verschreibung kleinerer Homöopathischer Mittel habe
ich im Handbuch auf S. 41 beschrieben.
41
b. Verschreibung kleiner homöopathischer Mittel:
Nachfolgend eine Beschreibung der derzeit von mir angewandten Methode.
Ich verwende aus Demonstrationsgründen wieder den Fall, Napoleon.
Nehmen wir an, nux-v erweist sich als unwirksames Mittel. Sie sehen nachfolgend die
Reihung der Mitteln bis zur Position 16. Interessant für uns sind die schrittweise
sinkenden Präsenzen.
Präsenz 5: Position 1. lach und 2. nux-v;
Präsenz 4: Position 3. bell bis 7. sulph;
Präsenz 3: Position 8. ars bis 14. sil;
Das erste Sicherheitskriterium einer homöopathischen Auswertung ist,
bei der Repertorisation sollte jedes genutzte Symptom über den Repertoriumsführer
maximiert, also ihre Vertreter in beiden Repertorien berücksichtigt und mit ähnlichen
Symptomen erweitert sein.
Das ist in obiger Auswertung nicht geschehen, ist aber mit Hilfe des
Repertorisationsführers ganz einfach durchzuführen. Klickt man in der Auswertung von
symptom & sense das erste Symptom, Hämorrhoiden schmerzhaft, an, erscheinen
die beiden Listen, Synthesis und Complete.
Im Synthesis-Repertorium hat dieses Symptom 67 Mittel im Complete-Repertorium
aber 85. Davon kommen 43 Mittel in beiden Repertorien von. Also machen wir aus
beiden Rubriken eine mit nun 87 Mitteln.
Das gleiche machen wir mit dem zweiten Symptom, Blase, Schmerz, Blasenschmerz +
anhaltender Drang, Harndrang mit wenig Harn (wenige abgehende Tropfen).
Im Synthesis-Repertorium hat dieses Symptom 82 Mittel im Complete-Repertorium
485. Davon kommen 62 Mittel in beiden Repertorien von. Also machen wir aus
beiden Rubriken eine mit nun 90 Mitteln.
In dieser Vorgangsweise ergänzen wir also alle Rubriken, soweit es ein Mehr an Mitteln
bringt mit den Rubriken des jeweils anderen Repertoriums.
42
Wir sehen, es kommen unter Präsenz 3 nur zwei Mittel hinzu: merc und rhus-t
Das Krankheitsmotiv Napoleons lautet:
Krankheitsmotiv: Es geht um eine Person, die sich trotz überforderndem Druck es gibt nur Sieg oder Untergang - keine Blöße geben darf. Sie kann nicht
ausweichen, hat sich den Bedingungen zu stellen, kann sich trotz der Angst, zu
scheitern, nach außen hin keine Emotionen erlauben, muss Gewissheit
ausstrahlen und die tatsächliche Unsicherheit verbergen. Dies ist ihr innerer
Widerspruch, der sie in die Verkrampfung führt.
Die Grunddynamik von Napoleon ist zusammengefasst unter, der ganze Druck lastet
auf mir, ich muss unter allen Umständen Haltung wahren, sonst geht alles den
Bach hinunter, zu subsummieren.
Die Grunddynamik einer Person geht oft schon aus den Texten des ranghöchsten
komplementären Symptomenpaars = 1. Hauptpaarung) hervor, besser ist natürlich ein
Krankheitsmotiv.
Wenn also die erstgereihten Mittel versagen, geht man die in der Repertorisation
nachgereihten Mittel durch und vergleicht ihre Arzneimittelmotive mit obiger
Grunddynamik des oder der Patientin. Damit meine ich, dass z. B. bei einer
Repertorisation mit fünf Mitteln auch die mit Präsenz vier und drei angesehen werden. Es
geht darum, zu welchem der hier stehenden Mitteln diese Grunddynamik inhaltlich am
besten passen könnte.
Das bedeutet natürlich eine gute Kenntnis der Arzneimitteln. In der Arzneimittelsuche
über dem Fenster, Kommentar, oder in meinem Buch, Materia Medica der Motive,
finden sie über 500 Arzneimittel und ihre Motive. Sie können hier jene Mittel nachsehen,
bei denen Sie unsicher sind.
Präsenz 5: Position 1. - 2.: lach, nux-v;
Präsenz 4: Position 3. - 7.: bell, carb-v, coloc, puls, sulph;
Präsenz 3: Position 8. – 16.: ars, calc, caps, caust, kali-c, lyc, merc, rhus-t, sil;
Es findet sich kein einziges Mittel mehr, das Napoleons Grundhaltung ähnlich wie nux-v
entspricht. Am ehesten noch lyc (lycopodium) oder merc (mercurius). Man könnte noch
die Mittel mit Präsenz 2 überprüfen. Das sind allerdings schon 37 Mittel.
43
lycopodium: Gefühl, sich durch Präsenz beweisen, gleichzeitig aber auch vermeiden zu
müssen, sich zu exponieren und dadurch Kritik ausgesetzt zu sein, weil es sich trotz
Bemühens um Geltung in Frage gestellt fühlt, sich somit in der Öffentlichkeit nur
zurückhalten oder eben auf stützende Strukturen, das Ansehen seiner Position oder der
Familie, zurückziehen kann;
Strategie: weicht trotz Unmut über Unterdrückung Konflikten aus, kriegt sich rasch wieder
ein, meint auf Rückhalt angewiesen zu sein;
mercurius sol.: Probleme, sich auf die sozialen Bedingungen einzulassen, sich Prinzipien,
Regeln anzupassen, weil es meint, von Feindseligkeit, Missgunst umgeben und daher
gleichgültig, was es tut oder lässt, sozial anrüchig, unterdrückt, abgewiesen zu sein;
Strategie: reagiert vehement, rebelliert oder gar nicht, bleibt apathisch.
Beide überzeugen nicht wirklich. Ein Napoleon weicht um des Friedens willens keinen
Konflikten aus (lyc). Also bleibt nur die rebellische Variante von merc mit seiner Vorstellung,
von Feindseligkeit umgeben zu sein.
Würde ich also eine zweite Verschreibung machen müssen, wäre es merc, wobei
festzuhalten ist, dass es nur über Complete, nicht aber über Synthesis repertorisierbar ist.
44
c. Ausblicke:
Gerade weil außergewöhnliche Fälle auch außergewöhnliche Mittel benötigen, gilt es
Strategien zu entwickeln, die die extreme Inhomogenität der Repertorien, die statistisch fast
nur große Mitteln aufkommen lässt, lindert.
Damit meine ich, reiht man die homöopathischen Arzneimittel nach der Zahl ihrer
Symptome, beginnt die Reihung mit Mitteln unter 100 Symptomen und endet mit sulphur,
das über 17 000 Symptome hat. Gemessen an dieser Größe steigt also die Fehlergefahr
einer Analyse, je kleiner die Anzahl der Symptome eines gesuchten Mittels ist. Das
bedeutet, dass sich das gesuchte Mittel spätestens ab einer kritischen „Masse“ von
geschätzten 3000 bis 4000 Symptomen mehr und mehr einer statistischen Analyse
entzieht. Das betrifft auch die wesentlich differenziertere Analyse von symptom &
sense.
Dies ist der Grund, weshalb die außergewöhnlichen Symptome des § 153 (Organon)
auch bei diesem Verfahren standardmäßig berücksichtigt werden.
Es geht also, wie schon mehrmals erwähnt, um die optimale Einbindung dieser
Symptome. Ihre Wahl ist bei extremer psychischer Auffälligkeit manchmal einfach,
weil in solchen Fällen auch die „Außergewöhnlichkeit“ regiert.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein außergewöhnliches Symptom, das über 40
Arzneimittel in seiner Rubrik hat, weniger sicher als außergewöhnlich erachtet werden
kann, weil es ja nicht selten ist. Hat es unter 10, ist seine Außergewöhnlichkeit vielleicht
sicher, das vorgeschlagene Arzneimittel sollte aber differenzialdiagnostisch abgeklärt
werden. Man wendet somit die Strategien an, die in der klassischen Homöopathie üblich
sind, indem man sich die Präsenz eines so analysierten Mittels innerhalb der
Gesamtrepertorisation ansieht oder sein Arzneimittelmotiv (die Mittelinhalte kann man im
Programm aufrufen, sie entstammen meiner Materia Medica der Motive) mit dem
Krankheitsmotiv des Falls vergleicht usw..
Summa summarum gewinnt man in der Praxis einen deutlich höheren Grad an
Verschreibungssicherheit, indem man bei der Repertorisation die Symptome der
dynamischen Analyse von symptom & sense mit den außergewöhnlichen
Symptomen HAHNEMANNS (§ 153) kombiniert.
Fügt man zum Beispiel ein § 153 Symptom den von symptom & sense vorgeschlagenen
Symptomen hinzu, wird entweder eines der vorne stehenden Mittel der Wahl bestätigt
oder ein kleines Arzneimittel rückt innerhalb der Auswertung nach vorne. Kleine
Arzneimittel findet man, indem man darauf achtet, wie sie sich innerhalb der
Auswertung „bewegen“.
45
KAPITEL 3: Selbsterklärende Funktionen Was man auf der Programmoberfläche alles erfahren kann:
Zur Erklärung der Position der Informationsspots, hier nochmals der Ablauf einer Analyse auf
der Programmoberfläche.
Symptome sammeln
Anwender
übertragen und aktivieren Auswertung Anklicken
bis zum Erscheinen eines
Ergebnisübersicht
Hauptsymptoms.
Computer
Endauswertung
Bearbeitung
Anwender
externe
Programme
46
Schritt 2: Eintrag von Symptomen in das Programm: wie suche ich
nach Symptomen?
Anklicken von
ruft einen Text auf, in dem sie erfahren, welche Strategien bei der
Suche nach Symptomen rasch zu einem Erfolg führen.
FUNKTION SYMPTOMSUCHE:
Geben Sie einen oder zwei Suchbegriffe ein.
Vermeiden Sie Tippfehler!
Sollte kein Drop-down- Menü erscheinen, ist das Symptom anders zu
beschreiben oder zu bezeichnen. Ist das Drop-down-Menü zu umfangreich fügen
Sie einen Begriff oder die passende Lokalisation aus dem INDEX hinzu.
Je allgemeiner ein Suchbegriff ist, - z. B. Entzündung, - und das betrifft auch
zusammengesetzte Begriffe, desto länger ist das Drop-down-Menü. Versuchen
Sie also als zweiten Begriff einen etwas spezifischeren zu verwenden.
Die Länge des Drop down Menüs ist von der Gängigkeit eines Begriffes
abhängig, kommt in vielen Symptomenamen vor, ist die Liste lang. Das ist auch
dann der Fall, wenn man zwei oder drei Begriffe verwendet. Ist nur ein weniger
genutzter dabei, verkürzt sich die Liste drastisch.
Nicht immer ist das Suchergebnis relevant. Wenn ihnen die Liste sehr lang
erscheint, klicken Sie nochmals auf Search.
Manchmal kann eine kurze Liste plötzlich in eine lange umspringen. Klicken
sie nochmals auf Search, die kurze Liste wird wieder erscheinen.
Manche Symptome haben ein (0) vor dem Doppelpunkt. Das bedeutet, dass
sie nicht kodiert, also nicht zur Auswertung geeignet sind.
Achtung! –die Symptome wurden aus meine Buch, Menschliche Signaturen,
übernommen. Hier kommen Symptome mitunter doppelt vor, weshalb sie
auch im Programm mehrmals unter inhaltlich aber nicht wörtlich gleicher
47
Beschreibung erscheinen. Die Kodierungen und Inhalte sind bei gleicher
Bedeutung oder Modalität auch gleich.
Achten Sie bitte darauf, Symptome mit einer bestimmten Modalität nur einmal
zu verwenden. Zum Beispiel sollte bei einer Schwangerschaftsproblematik
die Modalität, Schwangerschaft, nur einmal vorkommen, alle anderen
Symptome sind auf ihre Modalität oder Lokalisation zu beziehen.
Haben Sie das gesuchte Symptom, z. B. Lampenfieber, Erwartungsangst, gefunden,
Klicken Sie auf die Symptomenbezeichnung im Drop-down-Menü.
48
Bevor das Symptom in die Symptomensammlung eingefügt wird, müssen Sie in einem
Zwischenschritt das Symptom bestätigen.
Zwei Frage sind hier zu beantworten:
Ist dieses Symptom aktuell? Zu dieser Frage gibt es zwei Informationsspots.
Klickt man
neben AKTUELL an, erscheint ein erläuternder Text:
Ja, das Symptom ist aktuell oder tritt in regelmäßigen Abständen auf?
Mit Ja sind auch Symptome zu bestätigen, die seit einem bestimmten
Ereignis (Ursache in der Vergangenheit) fallweise ausbrechen.
Es geht also um die Aktualität der Mitteilung. Alte Symptome können unter Umständen
keinen Bezug zum laufenden Geschehen haben.
49
Klickt man Nein an, wird das Symptom nicht in die Auswertung übernommen. Das Symptom
einer alten Erkrankung kann so im Hintergrund angelegt werden.
Der Text des sich hier befindlichen Informationsspots lautet:
Nein, das Symptom ist eine alte nicht mehr aktuelle Erkrankung.
Die zweite Frage lautet: Ist das Symptom sicher?
Die Frage der Sicherheit ist noch brisanter. Auf der Gemütsebene spielt bei der Bewertung
der Frage, ob jemand unentschlossen ist, die eigene Entschlossenheit eine Rolle.
Fast die Hälfte der Gemütssymptome ist deshalb kritisch zu hinterfragen.
Auf der Körperebene geht es wieder darum, ob des Symptom wirklich so und nicht anders
ist. Sehr viele Symptome der Patienten lassen sich im Repertorium so nicht finden, wie sie
vom PatientenInnen geäußert wurden. Schwammige Zuordnungen seitens der
TherapeutenInnen sind eine häufige und sehr bedeutende Fehlerquelle.
50
Klickt man neben JA auf das
erscheint folgender Informationstext:
Ja bedeutet, dass das Symptom zur Analyse verwendet wird. Dass es also
auslösende oder lindernde Umstände hat oder dass man es wegen seiner
besonderen Charakteristika (z. B. Empfindlichkeit auf enge Krägen, Kleidung
etc.) als dynamisch anzusehen hat. Ebenfalls werden Symptome, die auf die
auslösende Ursache zurückgeführt werden können, dem JA zugeordnet.
Bei Nein ist das Symptom wohl in der Symptomensammlung angelegt, ist aber deaktiviert.
Vor dem Symptom erscheint daher das Zeichen
Der Text des Informationsspots neben NEIN lautet:
Nein bedeutet, dass man es nur registrieren aber vorerst nicht zur Analyse
verwenden wird. Ist NEIN grau unterlegt, ist auch ein Nein empfohlen.
51
Wenn wir alle Symptome aus der Fallmitschrift in die Symptomensammlung auf der Seite
Symptomsuche eingetragen haben…..
Werden wir sie entsprechend ihrer Rangfolge aktivieren: also das oberste jeder Farbgruppe.
Im vorliegenden Fall ist das zwangsläufig rot und das obere farblose. Wir haben nun nur
mehr ein drittes Kästchen, das wir natürlich anklicken.
52
Wenn nun trotz weiterer vielleicht noch in der Krankenerhebung entdeckten Symptome kein
Hautsymptom, also kein Symptom mit doppelter Umrandung erscheint, muss der oder die
Patientin weiter befragt werden.
Da es im Wesentlichen auf Symptome der Farbzuordnung rot oder dunkelblau ankommt,
wurden auf der Seite Symptomsuche, rechts vom Titel, Symptomsuche, zwei Spots
eingerichtet.
53
Klickt man den roten an, erscheint eine Liste von ca. 60 Fragen, die man dem Patienten
zum Thema, nervöse Empfindlichkeit, Ursächlichkeit, stellen kann.
54
Klickt man dunkelblau an, erhält man eine Liste von Fragen, die sich auf defensive,
destruktive Reaktionsweisen bezieht.
Auf diese Weise kann man zusätzliche Symptome erhalten und in die Symptomenliste
eintragen. Möglicherweise erscheint jetzt ein doppelt umrandetes Hauptsymptom.
Eine weitere Möglichkeit der Symptomensuche ist ein Anklicken der Auswertung, obwohl
man noch kein Hauptsymptom hat.
Eigentlich entspricht dies einem vorgezogenen Schritt
3.
55
Nach Anklicken von Auswertung erscheint die Auswertung, auf dem aktuellen, inkompletten
Stand:
Wir sehen oben den Hinweis, Noch kein Hauptsymptom. Am unteren Ende der
Auswertungsliste sieht man ein hellgrün zugeordnetes komplementäres Symptomenpaar:
Stillen verschlimmert
-
Abkühlung, Kälte verschlimmert
56
Klickt man das den Informationsspot im hellgrünen Quadrat an, erscheint eine Liste von
Fragen, die dem Thema von hellgrün, Entwicklung, zugeordnet ist.
Auf diese Weise kann man je nach Auswertungslage zu allen sechs Themen, also rot,
dunkelblau, hellgrün, dunkelgrün, gelb, und grau, einen Fragenkatalog aufrufen.
57
Repertoriumsführer:
Nicht nur auf der Seite, Symptomsuche, auf allen Seiten finden sie neben dem
Symptomenbezeichnungen das Feld Repertorium.
Es handelt sich um eine Repertorisationshilfe, mit der man die Symptome von
symptom & sense in Symptome der beiden gängigsten Repertorien Synthesis und
Complete übersetzen kann.
58
Klickt man Repertorium an, erscheinen zwei übereinandergelegte Listen dieser beiden
Repertorien zum zugehörigen Symptom, hier Schockfolge.
Klickt man
an, erhält man Information über Wesen und Funktion des
Repertoriumsführers:
59
REPERTORIUMSFÜHRER:
Mit Hilfe dieser Funktion können Sie Symptomen, wie Sie sie in symptom &
sense vorfinden, entsprechende Rubriken in den beiden wichtigsten
homöopathischen Repertorien, COMPLETE und SYNTHESIS, zuordnen.
Das bedeutet, der Repertoriumsführer ist ein Navigationsinstrument für diese
Repertorien, er ersetzt sie nicht!
Homöopathische AnwenderInnen BRAUCHEN DAHER EIN
HOMÖOPATHIEPROGRAMM von einem Anbieter, der eines dieser beiden
Repertorien verwendet, oder besitzen eines der beiden in BUCHFORM.
Repertorien, die wie die genannten auf dem KENTschen Repertorium
aufbauen, sollten ebenfalls profitieren können. Durch den Repertoriumsführer
gelangen Sie an die Stellen, von denen aus Sie sich weiter orientieren können.
EIGENSCHAFTEN:
Achtung! Bei der Suche nach Inhalten in einem Nachschlagwerk haben Sie nur
über die passend gewählten Begriffe eine Chance auf Erfolg. Es geht also um
den Wortlaut der Symptome in den beiden Repertorien.
Im Repertoriumsführer werden Ihnen zu den in symptom & sense angeführten
Symptomen eine Liste entsprechender Symptome in den beiden Repertorien
angeboten. Es handelt sich hierbei um einen repräsentativen aber keinen
vollständiger Auszug aus der Fülle vorhandener Symptome, die Listen sind
primär als Stichwortgeber gedacht.
SIE KÖNNEN SO ÜBER DIE RICHTIGEN BEGRIFFE AN DIE PASSENDEN
REPERTORIUMSRUBRIKEN KOMMEN.
DAS IST EINE DER HÜRDEN DER HOMÖOPATHIE.
Dieses Werkzeug ist also für Anfänger und erfahrene Homöopathen von gleich
hohem Wert. Sie haben so auch den Vorteil, an kein Repertorium gebunden zu
sein, also beide verwenden zu können. Rechtschreibung wie auch Tippfehler in
den verwendeten Repertorien wurden aus Gründen der Stichwortfindung nicht
korrigiert.
Es handelt sich auch um keine Aufzählungen alles möglicherweise Passenden,
sehr viele Vorschläge betreffen Ähnlichkeiten, sind in gewisser Weise
weiterführend.
Beachten Sie bitte, die Zuordnungen erfolgten nach meinem Sprachempfinden.
Bitte vergleichen Sie daher stets das, was Sie an der oder dem Patientin/en
festgestellt haben bzw., ob der Wortlaut der Beschreibungen des Symptoms in
den Repertorien der Aussage der oder des Kranken entspricht.
Rechts im Gitter jeder Symptomenliste steht die Anzahl der Mittel, die die Rubrik
im Repertorium hat.
Die Listen sind bei Complete auf den Stand von 2002 bezogen, sind also nicht
aktuell. Dadurch kann es sein, dass in manchen Rubriken weniger Mittel
anzutreffen sind als in der gängigen Version oder dass inzwischen neue
Symptome hinzugekommen sind. Das spielt dennoch keine große Rolle, die
wesentlichen Begriffe und Rubriken sind da und haben sich kaum geändert.
Was die Mittelzahl betrifft, geht es also nur um einen Eindruck der
Größenordnung einer Rubrik. Sie können so innerhalb eines Repertoriums die
60
Größe der Rubriken abschätzen. Je kleiner eine Rubrik ist, desto spezifischer
oder eben weniger untersucht ist sie.
Die Mittelzahl ist bei SYNTHESIS durch meine Nachträge oft höher als im
Original. Ab und zu werden sich auch Symptome eingeschlichen haben, die
ich nachgetragen habe, also im Original nicht zu finden sind.
Achtung, die Rechtschreibung ist bei COMPLETE mit den neuen Regeln
konform.
Im Falle von SYNTHESIS beziehe ich mich auf die Ausgabe 9.1., hier ist noch
die alte Rechtschreibung angewendet
61
Schritt 4: Endauswertung.
Auf der letzten Seite des Programm, der Seite Endauswertung, befindet sich ein spezieller
Informationsspot neben einem doppelten Schrägstrich:
//
dient der Erklärung des textlichen Aufbaus psychosomatischer Symptome.
Diese bestehen aus zwei Textteilen, die durch einen doppelten Schrägstrich getrennt sind.
62
Zwei Beispiele psychosomatischer Symptome:
Durchfall aus Erregung, Erwartungsangst:
Problem, Abgelehntes, Bedrängendes hinnehmen zu müssen, sich
jedoch nicht entziehen, sich nur hilflos erregen zu können, // meint,
unpassenden Leistungsbedingungen ausgesetzt zu sein, nicht genügen
zu können und daher als unpassend, unnütz erachtet, abgesondert zu sein, durchzufallen.
Unfalltrauma, Schock, traumatische Schwäche, Erschöpfung, Überreizung nach
Unfall:
Fassungslosigkeit, durch eine plötzliche Veränderung ohne Kontrolle zu sein, nur hilflos
auffahren oder erstarren aber nicht gezielt reagieren zu können, // meint, unerfüllbarem
Anpassungsdruck, Willkür ausgesetzt, in seinen sozialen Bezügen erschüttert zu sein.
Dieser Spot befindet sich nur auf der Seite Endauswertung, sein Text besagt:
Die Texte psychosomatischer Symptome sind per se komplementäre Paarungen
und durch // in zwei Abschnitte geteilt. Der Text vor der //-Trennung verbleibt vor
der WEIL-Begründung oder wird vor sie gesetzt, der Text nah der //-Trennung
verbleibt hinter der WEIL-Begründung oder wird hinter sie gesetzt. Somit können
vor und nach der WEIL-Begründung maximal zwei Texte stehen. Man streicht
jeweils den weniger bedeutend erscheinenden, eine Umformulierung ist nicht
nötig.