Der Traum vom Whiskyhof wird wahr

Der Traum vom Whiskyhof wird
wahr
Wir besuchten in Winnigstedt Jörn Zeisbrich. Am 7. Mai gibt er
mit einem Tag der offenen Tür den Startschuss für einen
Whiskyhof.
Jörn Zeisbrich lädt auf seinen Whiskyhof ein.
Der Landkreis Wolfenbüttel zieht sich in östlicher Richtung.
Vor der Grenzöffnung war das Niemandsland hinter Wendessen und
Groß Denkte. Auf der B 79 konnte man fast Fußball spielen. Die
Grenze war wie ein schwarzes Loch, das alles schluckt.
Wenigstens von der westlichen Seite. Von der anderen war sie
Todesstreifen. Das Ende der Welt und der mancher Hoffnung. Der
Termin nach Winnigstedt weckt Erinnerungen. Als die
Schlagbäume aufgingen und Wagenkolonnen von Zweitaktern sich
auf den Weg aufmachten. Ein Winken und Hupen. Die Wirklichkeit
war einen Augenblick außer Kraft gesetzt. Und damit die
Gesetze der Normalität. Wildfremde Menschen bewirteten und
unterhielten sich. Sie freuten sich miteinander. Das geht mir
durch den Kopf, während ich an der Asse, an blühenden
Rapsfeldern und Dörfern vorbei gen Osten fahre. Bei diesem
Termin heute geht es um die Zukunft. Mai 2016. Die Kälte hatte
uns viel zu lange in ihrem eisernen Griff. Und nun belohnt der
blaue Himmel umso mehr. Es ist wie ein Fest. In Roklum geht es
links ab und auf Winnigstedt zu. Ich bin das erste Mal hier
und überrascht. Alte Bausubstanz. Bauernhöfe, alte Gärten. Ein
schönes Dorf. Eine kleine Kneipe, sogar ein EDEKA. Auf der
Hauptstraße 34 treffe ich mich mit Jörn Zeisbrich. In
Wolfenbüttel führt er seit vielen Jahren einen Barrique-Laden.
Und nun, hatte erzählt, erfülle er sich den Traum von einem
eigenen Whiskyhof.
Hier sollen bald Fässer lagern.
Endstation Linie 710
An der Endstation der Linie 710 verwirklicht sich ein richtig
innovatives Projekt. Whisky ist ein absolutes In-Getränk. Und
seit einigen Jahren zeigt sich in ganz Deutschland, dass nicht
nur Iren oder Schotten etwas von der Herstellung dieses edlen
Tropfens verstehen. Wir sind verabredet, um uns die Location
anzuschauen, wo bald eine neue Spezialität im Kulinarisch38Raum entstehen wird. Ein altes Bauernhofensembel hat Jörn
Zeisbrich da erstanden. Es sei Liebe auf den zweiten Blick,
erzählt er mit einem Augenzwinkern. Auf den ersten Blick habe
es ihm schon gefallen. Aber es sei doch eine Nummer größer
gewesen, als vorgestellt. Dann aber habe der Plan
festgestanden. Ein alter Traum sollte wahr werden. Der Wein- ,
Spirituosen- und Feinkosthändler verbindet eine »alte Liebe«
mit dem Whisky. Neben dem Betrieb seines Ladens hatte er sich
deshalb in den letzten Jahren kundig gemacht. Destillerien in
ganz Europa besucht, noch ein einmal die Schulbank gedrückt,
um die Kunst des Brennens zu erlernen. Und nun war also der
Ort gefunden, wo dieser Traum wahr werden konnte.
Es wird gebaut auf dem Whiskyhof
Inzwischen ist alles vorbereitet. Auf dem Hof wird emsig
umgebaut. Rohstoffe und Gerätschaften sind bestellt. Die
ersten Renovierungsmaßnahmen sind abgeschlossen. Bald kann es
mit der Produktion losgehen. Den Startschuss soll am 7. Mai
ein Tag der offenen Tür machen. Einige hundert Gäste haben
sich bereits angemeldet. Dann wird auf dem Hof gefeiert,
verkostet und es gibt jede Menge Informationen über das
Projekt. »Ich möchte von Anfang an die Freunde des Whiskys mit
ins Boot holen und eng mit ihnen zusammen arbeiten«, erklärt
Jörn Zeisbrich. Bis es mit Whisky losgeht, werden noch ein
paar Jahre vergehen. Denn der braucht etwas Lagerzeit. Bis
dahin werde aber trotzdem eine Menge passieren, verspricht er.
So werde er zum Beispiel schon einmal Obstler brennen und
anbieten. Genug Früchte gedeihen ja in der Region. Auch gibt
es Whiskyvorprodukte. Die dürften zwar nicht so heißen. Aber
schmeckten richtig gut. Ideen, das merkt man sehr schnell, hat
er viele. Für die Menschen in der Region sind das richtig gute
Nachrichten und vor allem ein Grund mehr, diesen schönen Teil
des Landkreises regelmäßig zu besuchen. Denn dort, verspricht
Jörn Zeisbrich, werde nicht nur am 7. Mai etwas los sein.
Anmeldungen unter: Telefon
[email protected]
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