THEOLOGISCH-ETHISCHES WANDERSEMINAR: Barmherzigkeit und Ethik Eine Spurensuche im Leben des Hl. Franz von Assisi 23.09.16 – 02.10.16 UMBRIEN/TOSKANA, ITALIEN THEOLOGISCHE FAKULTÄT DEPARTEMENT FÜR MORALTHEOLOGIE UND ETHIK AV. DE L’EUROPE 20, CH-1700 FRIBOURG Franz von Assisi hat nicht nur Kirche und Gesellschaft seiner Zeit herausgefordert. Die von ihm ins Zentrum christlicher Nachfolge gestellten Grundworte wollen heute neu erschlossen werden – ein einfacher Lebensstil, Sensibilität für die Schöpfung und Barmherzigkeit im Gottesbild und im Umgang miteinander. Das von Papst Franziskus ausgerufene «Jahr der Barmherzigkeit» lädt zur Auseinandersetzung besonders mit dem letzten, sicherlich dem anspruchvollsten dieser Grundworte ein. Was genau meint Barmherzigkeit heute? Barmherzigkeit gehört neben Gerechtigkeit und Heiligkeit zu den wesentlichen Eigenschaften Gottes. Gottebenbildlichkeit des Menschen bedeutet: unter dem Anspruch zu stehen, auch im eigenen Leben – privat und öffentlich – die Barmherzigkeit zu verwirklichen. Der biblische Begriff der Barmherzigkeit ist allerdings facettenreich. Im innerweltlichen Kontext wird er oft genug auf «Mitleid» reduziert. Wir wollen daher über das Verhältnis von Barmherzigkeit und Ethik nachdenken: Wohnt dem Ruf nach Barmherzigkeit nicht eine strukturelle Ungleichheit inne? Es gibt einen, der sie gewährt und einen anderen, der sie empfängt und damit zum passiven Objekt der Zuwendung wird … Diese Ungleichheit scheint noch verstärkt zu werden von einem kirchlichen Handeln, das pastorale Zuwendung schnell als ein gütiges «Sich-herablassen» aussehen lässt. Kann man also den Begriff retten vor spiritueller Verniedlichung und Paternalismus? Vielleicht ist es überhaupt die grösste Herausforderung, den Anspruch der Barmherzigkeit ins Politische zu übersetzen. Wäre nicht Gerechtigkeit die heute zeitgemässere Kategorie einer christlichen Ethik? Wenn diese Fragen deine Neugier geweckt haben, dann ist das Wanderseminar ein geeignetes Format, um gemeinsam Antworten zu suchen. Eine herzliche Einladung an alle Interes sierten, den Lebensweg des Franziskus als Inspirationsquelle für Barmherzigkeit zu erkunden und sich auf eine biblische, ethische und spirituelle Spurensuche aufzumachen! Der Franziskusweg 2 CANDEGGIO Durch stille Täler und sanfte Hügel gelangen wir zum ruhigen Candeggio. 1 Etappenstart: CITTÀ DI CASTELLO Angekommen in Città di Castello tauchen wir ein in die Kultur und Architektur des reizvollen Städtchens und geniessen die regionalen, umbrischen Spezialitäten. 3 PIETRALUNGA Die Einsamkeit und Abgeschiedenheit und die zahlreichen Richtungswechsel auf dem Weg zur mittelalterlichen Stadt laden dazu ein, dem Thema Lebenswege nachzuspüren. 5 VALDICHIASCIO Auf dem Friedensweg, der uns durch das schöne Chiasciotal führt, begeben wir uns auf die Spuren des nackten und armen Franziskus. 6 BISCINA An verlassenen Burgen und Kirchen vorbei kommen wir ins herrlich gelegene Biscina. 7 VALFABBRICA Das Benediktinerkloster, von dem heute nur noch die Kirche Santa Maria Assunta zu sehen ist, gilt als Ort, an dem auch Franziskus bei seiner Durchreise Gastfreundschaft und Barmherzigkeit erfahren durfte. 8 Ziel: ASSISI Nach der Zeit des Unterwegseins erreichen wir Assisi – weltberühmter Pilgerort und Stadt des Heiligen Franziskus. Wir verweilen dort einen zusätzlichen Tag, um die spirituelle Atmosphäre und die historischen Sehenswürdigkeiten erleben zu können. 4 GUBBIO Die «Stadt des Wolfes» und der prunkvollen Paläste. Praktische Informationen Zeitraum: 23. September – 2. Oktober 2016 Kosten: 700.– SFR (inkl. Fahrtkosten, Übernachtung und Verpflegung) Strecke: 8 Tagesetappen von Città di Castello bis Assisi (ca. 4 h Gehzeit und ca. 13 Kilometer Wegstrecke pro Tag. Das Gepäck sollte nicht mehr als 10 kg wiegen.) Übernachtung: Pilgerherbergen oder Klöster Konzept und Leitung Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik Prof. Dr. Daniel Bogner Anmeldung und Kontakt Dr. Katharina Peetz Departement für Moraltheologie und Ethik, Universität Fribourg, Miséricorde – Büro 5136, Avenue de l’Europe 20, CH-1700 Fribourg Tel: +41 (0)26 300 74 17 Fax: +41 (0)26 300 97 50 [email protected] Anmeldeschluss: Samstag, 30. April 2016 (bei mehr Anmeldungen als Plätzen wird eine Warteliste gebildet) 1. Vorbereitungstreffen: Montag, 23. Mai 2016, 19:00 Uhr (Konvikt Salesianum)
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