Dorit Margreiter: Neue Räume Eröffnung: Dienstag, 31.05.2016 Dorit Margreiters künstlerische Arbeiten fokussieren vielfach architektonische Räume und ihre mediale Verfasstheit in Fotografien und Filmen. Diesbezüglich ist der Titel der kommenden Ausstellung in den frisch renovierten Räumen der Charim Galerie programmatisch: „Neue Räume“. Ein zentrales Element der Ausstellung in unserer Galerie wird auch ein neu gestaltetes Mobile sein. Die Elemente bestehen aus Buchstaben, die einen Namen bilden und evozieren so ein Wechselspiel zwischen Schrift, Form und Bild, zwischen Information und Abstraktion. Es ist auch ein kinetisches Objekt, das Bewegung, Licht und Schattenspiel zur Darstellung bringt und damit unmittelbare kinematografische Erfahrungen vermittelt. So wie in ihrer Auseinandersetzung mit Architektur werden auch mit dieser Skulptur Bezüge zur Moderne und deren Formenkanon hergestellt. Seit den frühen neunziger Jahren beschäftigt sich die Künstlerin mit prägnanten Episoden aus der Geschichte Moderne und im Besonderen mit der modernen Architektur. Margreiters Ausdrucksmittel sind Fotografien, Objekte und Filme, die vielfach installativ aufeinander bezogen und thematisch verschränkt sind. Auf den ersten Blick scheinen Ihre Werke einer beschreibenden Annäherung an ihre jeweiligen Motive und Sujets verpflichtet zu sein: Architektonisch gerahmte Durchblicke, gestalterische Details, graphische Oberflächen, aus der Distanz erfasste räumliche Passagen und die statuarischen Posen mitunter aufwendig ausgestatteter Personenarrangements, treten, besonders in Margreiters filmischen Werken, an die Stelle konventioneller Erzählstränge und Handlungsmuster. In langen Einstellungen, mittels kontinuierlicher Kamerafahrten und im Verlauf von Sequenzen, die streng kadierte Standbilder aneinander zu fügen scheinen, richtet sich so die Aufmerksamkeit des Betrachters fortwährend auf ausgesuchte Aspekte eines architektonischen Raumes, wobei der Blick tatsächlich in erster Linie von den verwendeten Medien bestimmt wird. Ihre Absicht ist es, Raum konkret erfahrbar und unsere Wahrnehmungen in ihrer medial vermittelten Verfasstheit, bewusst zu machen. Die neuen Räume sind demnach in doppeltem Sinne neu: Einerseits durch die Renovierung, anderseits jedoch durch die künstlerische Intervention, die sich direkt an unsere Wahrnehmungen wendet. Vielleicht ist auch noch ein dritter Aspekt hinzuzufügen, der nämlich, dass Räume immer auch Orte sind, die durch das jeweilige Geschehen einen geschichtlichen Horizont entwerfen. Das erste Ereignis, und damit der Beginn einer neuen Serie von Ausstellungen, eröffnet somit „Neue Räume“, konkret und als Perspektive für künftige Ausstellungen. Dorit Margreiter (*1967), lebt in Wien, Studium an der Universität für angewandte Kunst. Seit 2006 Professur für Video und Videoinstallation an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausstellungen (Auswahl): Stampa, Basel (2015); Selftimer Stories, ACF, New York (2014); Performing Histories, Museum of Modern Art New York (2013); Tomorrow was already here, Museo Tamayo, Mexico City (2012); Description, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía Madrid (2011), Modernologies, Museum Moderner Kunst, Warschau (2010) und MACBA Baercelona (2009); 53rd International Art Exhibition/La Biennale di Venezia, Österreichischer Pavillon, Venedig (2009); Locus Remix: Dorit Margreiter, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles (2009); Poverty Housing. Americus, Georgia, MAK Wien mit Rebecca Baron (2008); analog, Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig (2006); 10104 Angelo View Drive, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (2004).
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