SCV - KSV Hessen Kassel 1:1 ( 0:0 ) Wenn am Ende des Spiels

SCV - KSV Hessen Kassel 1:1 ( 0:0 )
Wenn am Ende des Spiels niemand mehr über das Spiel spricht...
Am 21. Spieltag war der Tabellenfünfte KSV Hessen Kassel zu Gast in Griesheim am
Hegelsberg. In einem auf taktisch-technisch hohem Niveau stehenden Hessenliga-Spiel,
begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe. Die Mannschaft aus Kassel konnte in den
ersten 45 Minuten ein leichtes Plus an Ballbesitz für sich verzeichnen, die jungen
Griesheimer dafür aber ein Chancenplus von 3:1. Zunächst scheiterte Tim Kappermann
mit einem Distanzschuss aus 20 Metern, als der Ball knapp am rechten oberen Toreck
vorbeischrammte. Im Anschluss hatte Kevin Lortz zweimal die Möglichkeit sein Team in
Führung zu bringen - ließ aber hierbei jegliche Entschlossenheit zum unbedingten
Torerfolg vermissen. Kassel hatte auf der Gegenseite eine dicke Chance, als ihr
Stürmer freistehend 7 Meter vorm Tor das Anspiel verpasste - somit ging es torlos in die
Pause.
In der zweiten Hälfte war das Spiel immer noch temporeich, keine Mannschaft wollte
den ersten Fehler machen. In der 55. hatte dann Imran Barkok in einer 5:3
Überzahlsituation die Möglichkeit seine weitaus besser positionierten Mitspieler
anzuspielen - entschied sich zum Abschluss aus 16 Metern - der Ball kullerte fünf Meter
am Tor vorbei. Ab der 59. Minute dann nahm das Unheil seinen Lauf. Kevin Meder
eroberte 25 Meter vorm eigenen Tor den Ball, ging am ersten Kasselener vorbei. Als
dieser ihn durch ein Foulspiel nicht stoppen konnte, kam der zweite und schaffte dies
mit einem Foul übelster Sorte von hinten auf den Knöchel. Resultat nach dieser rüden
Attacke - zum Glück "nur" Bänderriss am Außenband - Sport-Abiprüfung am 02.05. ist
aber in weite Ferne gerückt. Anstelle rot gab es nur "gelb". Das Spiel war bis zu diesem
Zeitpunkt hart aber fair - von beiden Seiten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt verlor der
Spielleiter das Gefühl für die Partie. Zunächst scheiterte Tim Kappermann in
aussichtsreicher Position am Pfosten. Wenig später schickte er Selbigen in der 70.
Minute, ohne gelb wegen Beschweren nach ungeahndetem Foulspiel an Tim
Kappermann, für 5 Minuten auf die Bank. Die Viktorianer rückten nun noch enger
zusammen und hatten in Form von Pedro Silva nach starker Vorarbeit von Nino
Vranesevic in der 73. den Führungstreffer auf dem Fuß, er zog aus 16m am fast leeren
Tor vorbei. Als die Griesheimer wieder komplett waren, hatte Elias Benhima wiederum
den Führungstreffer auf dem Fuß, verzog aus 11 Metern knapp am kurzen Pfosten. Der
nächste Nackenschlag sollte nicht lange auf sich warten. In der 84. Spielminute musste
Marvin Deusser ebenfalls für 5 Minuten vom Feld. Das erste Foulspiel der Kasselaner
wurde nicht geahndet, dafür aber das nachfolgende von Marvin Deusser. Wiederum
rückte die Mannschaft zusammen und ließ keine Torchance für die Gäste zu. In der 89.
kam Marvin Deusser zurück aufs Feld und komplettierte sein Team. In der 90. dann
endlich die hochverdiente Führung für die Zwiebelstädter durch Elias Benhima nach
feiner Vorarbeit von Nino Vranesevic. Damit aber nicht genug. Es sollten noch zwei
Höhepunkte folgen. Nach dem Griesheimer Führungstreffer lag Tim Kappermann mit
Wadenkrämpfen am Boden - der Unparteiische lief auf den auf den Boden liegenden
Spieler zu und wollte ihn des Feldes verweisen - nur die Zurufe der verdutzten
Zuschauer schützten den Griesheimer Spieler vor der roten Karte. Für ihn kam Ferhat
Gecili. Dann kam die 92. Spielminute. Ein nicht geklärter Ball kam postwendend wieder
in den Griesheimer 16-er zurück, Griesheims Kapitän Lortz wurde gefoult als er den Ball
klären wollte und schoss sich dabei den Ball an die Hand. Anstelle auf Freistoß für
Griesheim zu entscheiden gab es Handelfmeter für Kassel. Die einzig klare Chance der
Gäste in der 2. Hälfte nutzten diese konsequent zum schmeichelhaften 1:1 Endstand.
Schade, dass in einem solch guten Hessenligaspiel ein Spielleiter seine klare Linie in
der Schlussphase verliert - die beiden Assistenten an der Außenlinie machten ihre
Sache ausgezeichnet.
Kompliment an die Griesheimer Mannschaft, die alle Nackenschläge wegsteckte und mit
toller Moral, bei zweimaliger Unterzahl, dem Sieg ganz nahe war.