Veranstaltungstermine im Juni

Juni 2016
Veranstaltungen
Sonntag, 5. Juni, 11:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Hoffnung auf Zukunft. Flüchtlinge in Bochum“
Anschließend Empfang mit kleinem Gruß aus der internationalen Küche
Anmeldung erbeten unter Tel. 0234-9109501 oder [email protected]
Freitag, 10. Juni, 17:00 Uhr
Leo Baer. 100 Jahre deutsch-jüdische Geschichte
Vorstellung des Buchs von Ingrid Wölk
Erster Weltkrieg – Verfolgung und KZ im „Dritten Reich“ – Exil, Fremdenlegion und
Untergrund in Frankreich – „Wiedergutmachung“ in der Nachkriegszeit: Am Beispiel des
Bochumers Leo Baer wird ein ganzes Jahrhundert deutsch-jüdische Geschichte erzählt.
Die Buchvorstellung erfolgt im Rahmen eines Podiumsgesprächs und wird von
Experten-Vorträgen zu den historischen Ereignissen begleitet, die Leo Baer eine lange
Strecke seines Lebenswegs in Atem hielten:
Eine Epochenscheide? Die deutschen Juden und der Antisemitismus im Ersten
Weltkrieg
Vortrag von PD Dr. Christoph Jahr, Humboldt-Universität zu Berlin
Die deutsche „Wiedergutmachung“ und der Neuanfang jüdischen Lebens nach
1945
Vortrag von Prof. Dr. Constantin Goschler, Ruhr-Universität Bochum
Moderation: Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Vorsitzender des Beirates des Bochumer
Zentrums für Stadtgeschichte
Anmeldung erbeten unter Tel. 0234-9109501 oder [email protected]
Mittwoch, 15. Juni
Vor der Industrialisierung:
Stadt und Amt Bochum in Mittelalter und früher Neuzeit
16:00 Uhr
Acker – Bürger – Stadt. Zehn Dinge, die man über das mittelalterliche Bochum
wissen sollte
Vortrag von Dr. Stefan Pätzold
17:00 Uhr
Schatzungsregister in der Grafschaft Mark und im Amt Bochum
Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Erster Vorsitzender der Historischen
Kommission für Westfalen
Donnerstag, 16. Juni, 18:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Schicksalsort Gefängnis. Opfer der NS-Justiz in der
Krümmede“ von Alfons Zimmer
Mit einer Einführung von Alfons Zimmer und anschließender Ausstellungsführung
Freitag, 17. Juni
Von der Verbandsstraße zur A40 – Fernstraßenbau in Wattenscheid
Vortrag von Andreas Halwer im Rahmen der 9. Kulturnacht Wattenscheid
Donnerstag, 30. Juni, 18:00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Zwischen Heimat und Front –
Bochum im Ersten Weltkrieg“ des Bochumer Zentrums für Stadtgeschichte
Angebote für Schulen
Zwischen „Heimat“ und „Front“. Bochumer Schulen im Ersten Weltkrieg
In Kooperation mit dem Alfried Krupp-Schülerlabor, Bereich Geisteswissenschaften,
und der Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft, Lehrstuhl für
Sozialgeschichte des Aufwachsens und der Erziehung
In der Ausstellung „Zwischen Heimat und Front – Bochum im Ersten Weltkrieg“ wird
danach gefragt, auf welche Weise Bochumerinnen und Bochumer in den Ersten
Weltkrieg verwickelt waren, wie sie ihn in kriegerischen Handlungen an der Front
ebenso wie vor Ort an der „Heimatfront“ unterstützten und wie er sich auf ihr alltägliches
Leben auswirkte. Aber auf welche Weise waren Kinder und Jugendliche vom
Kriegsgeschehen betroffen? Wie erlebten Heranwachsende den Krieg, der für sie
zugleich weit entfernt und doch stets gegenwärtig war? Im Anschluss an die
Ausstellung wird in diesem Projekt nach Antworten auf die Frage gesucht, wie sich
Schulbesuch und Schulalltag an ausgewählten Bochumer Schulen in den Jahren 1914
bis 1918 veränderten. Wie wurde der Krieg in den Schulen zum Thema und zur
alltäglichen Erfahrung? Konnten die Kinder zum Beispiel weiterhin wie gewohnt zur
Volksschule gehen? Änderten sich die Unterrichtsinhalte unter den Einwirkungen des
Krieges? Wie wurden Sterben und Tod in der Schule thematisiert? Auf welche Weise
wurden Schüler zugleich ideologisch für den Krieg in Dienst genommen und
unterstützten sie ihn auch ganz praktisch?
Im Rahmen des Projektes wird zunächst die Ausstellung besucht. Der Schwerpunkt
liegt jedoch auf der eigenständigen Untersuchung zeitgenössischer Dokumente. Als
Quellen dienen neben den Ausstellungsobjekten Schulchroniken aus Bochumer
Schulen. Das Projekt bietet eine curriculare Anbindung an das Inhaltsfeld 4 („Die
moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise“) des Kernlehrplans
Geschichte sowie an das Inhaltsfeld 5 („Werte, Normen und Ziele in Erziehung und
Bildung“) des Kernlehrplans Erziehungswissenschaft.
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in den Schulfächern Geschichte
und Pädagogik.
Wann?
Das Projekt findet jeweils von 10:00 bis etwa 16:00 Uhr statt,
Termine nach Vereinbarung.
Wo?
Kosten:
Infos:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte,
Wittener Straße 47, Bochum.
Keine. Anreise- und Verpflegungskosten tragen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst.
www.rub.de/schuelerlabor
Nähere Informationen, Terminabfrage und Anmeldung:
Koordinationsbüro GG | Telefon: 0234/32-24723 | E-Mail: [email protected]
Bochum im Ersten Weltkrieg. Schüler arbeiten im Museum
In Kooperation mit dem Alfried Krupp-Schülerlabor, Bereich Geisteswissenschaften,
und der Fakultät für Geschichte, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte, Dirk Urbach
Im Zuge des „Jubiläumsjahres“ 2014 war und ist der Erste Weltkrieg das zentrale
Thema in der öffentlichen Auseinandersetzung mit Geschichte. Angestoßen durch
Christopher Clarks Buch „Die Schlafwandler“ steht besonders die Kriegsschuldfrage im
Fokus der medialen Debatten. Wie aber haben die einfachen Menschen, jenseits der
„großen Politik“, den Krieg erlebt? Auf welche Weise waren die Bochumerinnen und
Bochumer in den Ersten Weltkrieg verwickelt? Welche Erfahrungen haben sie an der
Front, aber auch in der Heimat gemacht? Und welche Spuren hat der Krieg in den
Köpfen der Menschen und im Bochumer Stadtbild hinterlassen? Antworten auf diese
Fragen können Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II durch die
angeleitete Arbeit in der Ausstellung „Zwischen Heimat und Front – Bochum im Ersten
Weltkrieg“ im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte finden. Anhand von sechs
Themenschwerpunkten – vom Fronterlebnis in Belgien bis zur lokalen Erinnerungskultur
– werden die SchülerInnen von Geschichtsstudierenden der RUB durch die Ausstellung
geführt und gewinnen in handlungsorientierter Auseinandersetzung mit Quellen und
Ausstellungsstücken verschiedene Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg. Die
Schülerinnen und Schüler erhalten so die Gelegenheit, das zeitlich entfernte und
dadurch fremde Phänomen des Ersten Weltkriegs durch den regionalgeschichtlichen
Zugang mit ihrer eigenen Lebenswelt in Verbindung zu bringen.
Die didaktische Konzeption zu diesem Projekt wurde durch Geschichtsstudierende der
RUB in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte entwickelt.
Zielgruppe:
Vorkenntnisse:
Wann?
Wo?
Kosten:
Infos:
Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe im Schulfach
Geschichte.
Eine erste Bearbeitung der Thematik (mindestens im Sinne eines
Überblicks über Ausbruch und Verlauf des Krieges) sollte bereits
erfolgt sein.
Das Projekt findet jeweils von 10 bis etwa 16 Uhr statt,
Termine nach Vereinbarung.
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte,
Wittener Straße 47, Bochum.
Keine. Anreise- und Verpflegungskosten tragen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst.
www.rub.de/schuelerlabor
Nähere Informationen, Terminabfrage und Anmeldung:
Koordinationsbüro GG | Telefon: 0234/32-24723 | E-Mail: [email protected]
Archivkino
30. Juni, 19:00 Uhr
Die Stadtbahn 1969 – 2006
Prod.: Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum, 2014.- Schwarzweiß, Farbe,
Ton, 39 Min.
Der Film bietet einen historischen Rückblick auf das Schienenverkehrssystem der
Großstadt Bochum und ihrer Nachbarstädte Herne, Witten, Hattingen und
Gelsenkirchen und stellt ihren Betreiber, die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen
AG, vor.
RESERVIERUNG Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr nur unter 0234-910-9510.
Begleitfilme zur Ausstellung „Zwischen Heimat und Front. Bochum im Ersten
Weltkrieg“
Auf zu den Waffen
Regie: Irmgard von zur Mühlen; Sprecher: Hans-Eckart Eckhardt, Carl Martin Spengler
Prod.: Chronos, 2004.- Farbe u. Schwarzweiß, 59 Min.
Der Erste Weltkrieg war der erste „totale Krieg“. Der Einsatz neuester Techniken –
Flugzeuge, U-Boote, Panzer, Gas – führten zu einem Krieg bis dahin unbekannten
Ausmaßes, der Soldaten und Zivilbevölkerung gleichermaßen traf. „Auf zu den Waffen!“
spannt einen Bogen von der Kaiserzeit 1913 bis zum Abschluss des Krieges durch den
Versailler Vertrag. Filmaufnahmen von Ost- und Westfront, See- und Luftkrieg sowie
von der „Heimatfront“ stellen das Ausmaß des Krieges dar. Leid und Alltag werden
durch Tagebücher und Briefe als individuelles Erleben geschildert.
An der „Heimatfront“. Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg
Autor: Markus Schröder
Prod.: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2014.- Farbe u. Schwarzweiß, 36 Min.
Der Film beleuchtet die Geschehnisse der Jahre 1914 bis 1918 aus regionaler
Perspektive und dem Blickwinkel der Zivilbevölkerung. In seiner Dokumentation nimmt
der Autor das Leben an der westfälischen „Heimatfront“ in all seinen Facetten in den
Blick: von Hurrapatriotismus und Spionagehysterie am Kriegsbeginn über den
zunehmenden Arbeitseinsatz von Frauen und Kriegsgefangenen bis zu
Versorgungsengpässen und Hungerrevolten gegen Kriegsende. Schröder verbindet
historisches Bild- und Textmaterial mit den Aussagen von Zeitzeugen. Sechs Kapitel
beleuchten die Aspekte Kriegsbeginn, Aktivierung der Heimatfront, Arbeitswelt,
Versorgungslage, Verwundete, Kriegsversehrte und Tote sowie den langen Weg zum
Kriegsende. Drei Protagonisten – eine Schülerin, eine Mutter und Ehefrau sowie der
münsterische Stadtarchivar Eduard Schulte – lassen mit ihren biographischen
Tagebuch- und Chronikaufzeichnungen die Archivalien und Fotografien lebendig
werden und machen die Lebenswirklichkeit und Kriegserfahrungen der Menschen in
Westfalen-Lippe nachvollziehbar.
Vorführtermine im Archivkino an jedem dritten Sonntag im Monat, jeweils 15:00
Uhr.
Begleitfilme zur Ausstellung „Zwischen Heimat und Front. Bochum im Ersten
Weltkrieg“
Angebot für Schulen nach Vereinbarung
Verdun: auf den Spuren einer Schlacht
Buch u. Regie: Rudolf Schweiger
Prod.: Kaleidoskop Film, 2013, 21 Min.
Auf die allgemeine Kriegsbegeisterung von 1914 folgte 1916 das grausame Erwachen
in Verdun: 10 Monate lang lieferten sich Deutsche und Franzosen eine der
bedeutendsten und brutalsten Schlachten im Ersten Weltkrieg. Im Verlauf der
erbitterten und grausamen Kämpfe rund um Verdun ließen Hunderttausende ihr Leben
für ein paar Meter Geländegewinn. In der „Hölle von Verdun“ wurden durch den Einsatz
moderner Waffen wie Maschinengewehr, Giftgas und Flammenwerfer mehr als 600.000
Männer auf beiden Seiten getötet oder verwundet. Der Film zeigt, wie Verdun zum
Symbol für die Sinnlosigkeit des Krieges wurde.
Thematische Arbeitsblätter stehen zur Verfügung.
Im Felde unbesiegt: die Dolchstoßlegende
Autor u. Regie: Anne Roerkohl
Prod.: dokumentARfilm GmbH, 1998, 44 Min.
Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich die Legende, die deutschen Truppen seien
„im Felde unbesiegt“ geblieben und lediglich der „Dolchstoß“ der Heimat habe zur
Niederlage geführt. In den innenpolitischen Debatten der Weimarer Republik und beim
Aufstieg des Nationalsozialismus spielte diese Verschwörungstheorie eine bedeutende
Rolle – mit fatalen Folgen für die weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert. Seltene
Originalaufnahmen, Karikaturen der Zeit, Spielfilmszenen, Interviews mit Zeitzeugen
und Historikern verdeutlichen die historische Bedeutung und folgenschwere Wirkung
der Dolchstoßlegende.
Im Westen nichts Neues
Nach dem Roman von Erich Maria Remarque
Regie: Delbert Mann
Produktion: Norman Rosemont, 1979, 122 Min., Neuverfilmung
Paul Bäumer und seine Klassenkameraden melden sich 1914 freiwillig an die Front. Zu
spät erkennen sie die Unmenschlichkeit des kollektiven Tötens. Nachdem all seine
Kameraden gefallen sind, wird auch Paul tödlich getroffen – „an einem Tag, der so ruhig
und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte: Im Westen
nichts Neues.“
Am Beispiel einer Abiturklasse verdeutlicht der Film, wie junge Menschen von ihrem
Lehrer manipuliert und durch die allgemeine Kriegsbegeisterung fehlgeleitet werden.
Der Film führt die Sinnlosigkeit des kollektiven Tötens drastisch vor Augen und
behandelt damit ein Thema von anhaltender Aktualität.
Auszeichnungen: Golden Globe, Emmy 1980
Ausstellungen:
Ab 5. Juni
Hoffnung auf Zukunft – Flüchtlinge in Bochum
Eigenproduktion
In Kooperation mit der Gewerkstatt gGmbH Bochum
Die eigene Figur künstlerisch gestalten. Zukunftsträume als Zukunftsbox kreativ
entwerfen. Über Verbindendes sprechen: den Frieden in der Welt, Wünsche, Pläne,
persönliche Ziele. Das war das Programm des Bildungsträgers Gewerkstatt gGmbH für
19 junge Frauen und Männer, die als Flüchtlinge aus zehn verschiedenen Ländern nach
Bochum gekommen sind. In einem zehnwöchigen Lehrgang lernten sie praxisorientiert
die deutsche Sprache kennen, absolvierten einen Computerkurs und Berufspraktika
und wurden von einer Köchin aktiv in die deutsche Küche eingeführt.
Die Ausstellung präsentiert die in dem Projekt entstandenen künstlerischen Arbeiten.
Hinzu kommen Interviews mit sechs Teilnehmer/innen der Gruppe – vier Männern und
zwei Frauen –, in denen sie sich Fragen nach Herkunft, Flucht und ihren
Zukunftserwartungen stellen und selbstbewusst Position beziehen, trotz (noch)
bestehender Sprachprobleme. Die Exponate zeigen, wie bedeutsam Kunst für die
Stabilisierung von Menschen sein kann. Sie verweisen auf traumatisierende Erlebnisse
der Akteure und zeugen gleichzeitig von der tiefen Hoffnung auf eine angstfreie und
lebenswerte Zukunft. Nicht zuletzt wird deutlich, dass die jungen Flüchtlinge willens und
fähig sind, miteinander zu kommunizieren und Gemeinsamkeiten zu erarbeiten. Die
Chance dazu haben sie – ungeachtet verschiedener Sprachen und Traditionen – gern
ergriffen.
Krieg – Hunger – Flucht
Karikaturen-Ausstellung von Waldemar Mandzel
Vor den aktuellen Ereignissen des gewaltigen Stroms der legalen und illegalen
Zuwanderer, der von Schrecken heimgesuchten Kriegsflüchtlinge und der von Hunger
und Elend gezeichneten Menschen, die Geborgenheit suchen, kann sich kein Bleistift
oder Farbpinsel eines Cartoonisten wegducken. Zu allgegenwärtig sind die Probleme
der Neuankömmlinge, die in Deutschland Asyl suchen, begleitet durch
Menschenverachtung, Fremdenhass und Gefühlskälte einiger Rechtsradikaler.
Mit Überspitzung und Komik lassen sich Unvermögen und widersinnige Handlungsweisen der einzelnen EU-Länderregierungen entlarven und bloßlegen. So trägt der
Humor dazu bei, das hilflose und planlose Reagieren der Politik aufzudecken. Die
zeichnerischen Pointen lassen ein Lächeln im Gesicht des Betrachters erstarren und
zwingen zur Nachdenklichkeit.
Dauerausstellungen:
Zwischen Heimat und Front – Bochum im Ersten Weltkrieg
Eigenproduktion
Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg „ausbrach“, ahnte niemand, dass er so lange
dauern würde. Die Hoffnung auch der Soldaten aus Bochum, Weihnachten wieder zu
Hause zu sein, erfüllte sich nicht. Der Krieg wurde nicht nur auf den Schlachtfeldern in
Europa, in den Kolonien in Afrika und im Nahen Osten, auf See und in der Luft
ausgetragen, sondern hatte auch die deutsche „Heimatfront“ fest im Griff. Er erfasste
alle politischen und gesellschaftlichen Bereiche und entwickelte sich bald schon zum
totalen Krieg.
Die Ausstellung folgt den Spuren Bochumer Soldaten an unterschiedliche Fronten und
zeigt, wie an der Bochumer „Heimatfront“ alle Ressourcen in den Dienst des Krieges
gestellt wurden. Sie richtet den Fokus auf die Einheit von Heimat und Front, die im
Laufe des Krieges ebenso brüchig wurde wie der sogenannte „Burgfrieden“. Auch die
„andere“ Seite gerät mit in den Blick. Am Beispiel der belgischen Stadt Virton, wo unter
Beteiligung zahlreicher Bochumer Soldaten im August 1914 eine erbitterte Schlacht
geschlagen wurde, werden die Auswirkungen des großen Krieges auf die belgische
Zivilbevölkerung beleuchtet. Die Ausstellung schließt mit einer Auseinandersetzung mit
der kollektiven Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und fragt nach den „Lehren“.
Ein Blick in die räumlich sich anschließende Abteilung zur NS-Zeit aus der Ausstellung
„Bochum – das fremde und das eigene“ zeigt, wohin der Weg führen sollte. Die hier in
Szene gesetzte „Volksgemeinschaft“ war das Gegenteil dessen, was Kaiser Wilhelm
Anfang August 1914 zum Ausdruck gebracht hatte: Er kenne keine Parteien mehr,
sondern nur Deutsche.
Die in der Ausstellung angesprochenen Themen werden durch Filme, Vorträge und
Führungen ergänzt und vertieft.
Bochum – das fremde und das eigene. Geschichte in Bewegung
„Bochum – das fremde und das eigene“ bietet einen besonderen Zugang zur
Stadtgeschichte. Die Ausstellung thematisiert Migration und Fremdheit in Bochum – und
für Bochumer – im historischen Längsschnitt. Sie schlägt den Bogen von der Ur- und
Frühgeschichte bis zur Gegenwart und wagt damit eine Gesamtschau am lokalen
Beispiel. Die ursprünglich für die Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas gestaltete
Präsentation ist auch weiterhin zugänglich. Sie wird peu à peu erneuert, ergänzt und
weiterentwickelt: Geschichte ‚in Bewegung’
1961-1975: Angeworben – gekommen – geblieben. 14 Jahre Zuwanderung im
Spiegel städtischer Kulturarbeit in Bochum
Seit 1961 kamen zahlreiche Arbeitsmigranten aus der Türkei in die Bundesrepublik
Deutschland und auch nach Bochum, von denen viele für immer blieben. Sie waren
nicht die ersten – und nicht die letzten –, die als „Gastarbeiter“ ihren Beitrag zum
deutschen „Wirtschaftswunder“ leisteten. Die Ausstellung fragt danach, wie die Stadt
Bochum auf ihre neuen Bewohnerinnen und Bewohner reagierte und welche
besonderen Anstrengungen die städtischen Kultureinrichtungen unternahmen, um
ihnen den Alltag in Deutschland zu erleichtern oder um sprachliche und kulturelle
Barrieren zu überbrücken. Im Mittelpunkt stehen die Angebote der Volkshochschule,
der Bücherei und der Schulen, aber auch des Museums Bochum, unter dessen
Federführung 1974 zum ersten Mal das „Ausländerfestival“ auf Haus Kemnade
stattfand. Die Einheit entstand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des deutschtürkischen Anwerbeabkommens. Dieses und das erste Kemnade-Festival bilden den
Zeitrahmen der Betrachtung.
Die Ausstellung kann als eigenständiges Format wahrgenommen werden und dient
gleichzeitig als Ergänzung von „Bochum – das fremde und das eigene“.
Aktuelle Informationen und Veranstaltungshinweise unter
www.bochum.de/stadtarchiv
Der Eintritt zu den Ausstellungen und Veranstaltungen ist in der Regel frei.
Reservierungen / Terminvereinbarungen / Buchung für:
- Kinoveranstaltungen am Donnerstag
- Filmisches Schulprogramm
- Ausstellungsführungen für Schulklassen
- Kostenpflichtige Gruppenführungen durch die Ausstellungen
jeweils unter: 0234/910-9510 (während der Öffnungszeiten der Ausstellungen)
Veranstaltungsort (falls nicht anders angegeben):
Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47, 44789 Bochum
Tel.: 0234/910-9510
Fax: 0234/910-9504
E-Mail: [email protected]
www.bochum.de/stadtarchiv
Öffnungszeiten der Ausstellungen:
Di-Do 10:00-18:00 Uhr
Sa/So und an Feiertagen 11:00-17:00 Uhr
Lesesaal Stadtarchiv
Tel.: 0234/910-9511
Öffnungszeiten:
Di/Mi 10:00-15:30 Uhr
Do 10:00-18:00 Uhr
freitags: Gruppen nach vorheriger Anmeldung
Stadtarchiv im Gertrudiscenter Wattenscheid
Tel.: 0234/910-6537
Fax: 0234/910-6539
Öffnungszeiten:
Mo 10:00-15:30 Uhr