Aufräumen in der Hölle: Was wird aus Tschernobyl? Thema des Tages NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 72. JAHRGANG / 17. WOCHE / NR. 96 / 2,60 EURO Freisprüche im Kirch-Prozess Gericht sieht keine Falschaussagen der Deutsche-Bank-Vorstände München – Einer der spektakulärsten Wirtschaftsprozesse Deutschlands endete am Dienstag mit einem Freispruch für fünf Top-Manager der Deutschen Bank. Das Landgericht München fand keinen Beweis für den Verdacht, dass sie im Verfahren um die Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch falsch ausgesagt haben sollen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen Absprachen und versuchten Prozessbetrug vorgeworfen. Angeklagt waren Noch-Chef Jürgen Fitschen, sein Vorgänger Josef Ackermann, sein Vorvorgänger Rolf Breuer und zwei weitere frühere Top-Manager der Bank. Es ging um ihre Aussagen im Kirch-Prozess im Jahr 2011. Der Vorwurf lautete, dass sie damals falsch ausgesagt haben sollen, um eine drohende Schadenersatzzahlung über zwei Milliarden Euro von der Deutschen Bank abzuwenden. „Die Tatvorwürfe haben sich nicht bestätigt“, sagte der Vorsitzende Richter Peter Noll. Da sich der Sachverhalt nicht restlos habe aufklären lassen, müsse das Gericht der Unschuldsvermutung folgen. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie gegen das Urteil in Revision geht. sz Seite 4, Wirtschaft Fesch, froh, rechts Den Sieg des FPÖ-Ideologen Norbert Hofer sieht seine Partei als Beginn eines „neuen Zeitalters“ für Österreich. Beobachtungen aus Wien Die Seite Drei, Meinung FOTO: LEONHARD FOEGER/REUTERS (SZ) Ob eine Stadt lebenswert ist, merkt man daran, wie entspannt ihr Verhältnis zum Alkohol im öffentlichen Raum ist. Bei der Stadt Wien ist es immer nur einen Buchstabendreher hin zum Wein: Es wird a Wein sein, und wir wern nimmer sein, so singen dort die Menschen. Vermutlich weil sie wissen, dass sich die Endlichkeit des Daseins am leichtesten ertragen lässt, wenn man so gegen Mittag anfängt, sich das Leben weich zu trinken. Deshalb halten sich Wiener die meiste Zeit auf einem der Weinberge ihrer Stadt auf, bis irgendwann die Zeit für das letzte Glas gekommen ist, das in Wien den schönen Namen „Flucht-Achterl“ trägt. Braucht man so was eigentlich in Wien? Schwer zu sagen. In bestimmten Bezirken von Berlin braucht man es ganz sicher. Cornelia Yzer, die dortige Wirtschaftssenatorin, tritt allerdings das Flucht-Achterl nach vorne an und denkt lauter als mancher Neuköllner U-Bahn-Gast über Alkohol nach. Aber anders als der Neuköllner U-Bahn-Gast denkt Yzer eher darüber nach, den Genuss von Bier und Wein auf den Straßen der Hauptstadt zu untersagen. Sie kann diesen Party-Tourismus nicht mehr aushalten, der vor einigen Jahren über die Hauptstadt geschwappt ist wie Rotwein aus einem morschen BarriqueFass. Jetzt ziehen in Berlin massenhaft junge Menschen aus aller Welt hackenstramm durch den öffentlichen Raum. Als Zepter ihrer Entfesselung tragen sie eine Flasche Bier in der Hand. Man nennt diese Art Bier im Volksmund „Wegbier“, und jetzt soll es einfach so weg? Kalter Entzug? Das Wegbier ist doch längst ein Berliner Wahrzeichen geworden, so wie die Armut und die Wowereit’sche Sexyness. Die Bierflasche, und hier liegt der Berliner Tourismus-Chef Burkhard Kieker vollkommen richtig, gehört zum „Berliner Lebensgefühl“. Genau wie die Angst, wenn man nach siebzehn Uhr am Kottbusser Tor aussteigt. Das Berliner Nachtleben besteht ja vor allem daraus, dass Leute planlos durch die Gegend laufen und hin und wieder den Bier-Arm wechseln. Für Freunde, die Esoterik und urbane Lebensart gleichermaßen schätzen, könnte man es folgendermaßen bündig zusammenfassen: Das Wegbier ist das Ziel und die Bierflasche der verlängerte Arm des modernen Großstadt-Flaneurs. Herr Kieker sagt eines ja auch ganz klar: Er wolle keine Stadt, in der man nur mit einer braunen Papiertüte um seine Flasche Bier über die Straße laufen darf. In New York wird es ja so gemacht, deshalb glauben viele junge Leute dort, Bier werde grundsätzlich in Papiertüten abgefüllt. In Berlin glaubt man so etwas eher nicht, man glaubt hier ohnehin sehr wenig, denn Berlin ist von jeher die Stadt der Aufklärung: Mendelssohn, Nicolai, Mehdorn! Aber dass Menschen, die eine Bierflasche greifen, keine Hand frei hätten, um sie zur Faust zu ballen, glauben selbst die nicht, die an den Bau eines Flughafens glauben. MÜNCHEN, DIENSTAG, 26. APRIL 2016 Haseloff erst im zweiten Anlauf gewählt 5000 Euro Zuschuss für Kauf von E-Autos Prämien, Steueranreize, neue Ladestationen: Mit einem Milliardenprogramm will Minister Schäuble die Elektromobilität voranbringen. Die Autoindustrie soll aber einen Teil dieser Kosten tragen von cerstin gammelin und markus balser Berlin – Das Bundesfinanzministerium will den geplanten Umstieg auf Elektroautos in Deutschland großzügig unterstützen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung plant Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) insgesamt eine Milliarde Euro bis 2020 ein. Der größte Posten davon entfällt auf Kaufprämien in Höhe von bis zu 5000 Euro je Elektroauto. Die Regierung will so den Umstieg auf umweltfreundliche Fahrzeuge erleichtern. Schäuble wird sein Konzept auf dem für diesen Dienstag geplanten Autogipfel im Kanzleramt vorstellen, an dem auch die Chefs mehrerer Autohersteller teilnehmen. Schäuble schlägt eine schnelle Lösung vor. Er will die Förderung noch 2016 einfüh- ren, die Anreize aber staffeln. Nur Käufer reiner Elektroautos sollen 5000 Euro erhalten. Für Plug-In-Hybride mit gemischtem Antrieb soll die Prämie bei 3000 Euro liegen. Die vollen Sätze erhält zudem nur, wer sich schnell entscheidet. Von Juli 2018 an soll die Kaufprämie auf 3000 Euro beziehungsweise 2000 Euro sinken. Die Politik knüpft ihren Vorschlag an eine entscheidende Bedingung: Sie will, dass sich Bund und Autoindustrie die Kosten von insgesamt 1,2 Milliarden Euro teilen, sodass jede Seite 600 Millionen Euro trägt. Aus der Autobranche verlautete am Montag, die Hersteller seien zu diesem Beitrag bereit. Die Bundesregierung will der Branche über die Prämie hinaus entgegenkommen und weitere 400 Millionen Euro bereit stellen. Allein 300 Millionen Euro sollen in den Ausbau von Ladestationen fließen, mit den restlichen 100 Millionen Euro will Schäuble steuerliche Anreize schaffen. Das Laden von Autos beim Arbeitgeber soll kein geldwerter Vorteil sein, der versteuert werden muss. Zahlt der Arbeitgeber dem Beschäftigten eine Pauschale, damit er das Auto außerhalb der Firma lädt, soll diese ebenfalls steuerfrei bleiben. Große Koalition und Autohersteller hatten seit Monaten heftig darüber gestritten, wie das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektro-Autos auf die Straßen zu bringen, umgesetzt werden kann. Die Nachfrage ist schwach, nur 12 363 Elektroautos wurden 2015 neu zugelassen – verglichen mit 3,2 Millionen Pkw insgesamt. Bislang fahren nicht mal 50 000 Elektroautos über deutsche Straßen. Es wächst deshalb die Sorge, dass die wichtigste Industrie des Landes daheim den Anschluss verpassen und auch international ins Abseits fahren könnte. Vor allem in Asien, aber auch in den USA sind bereits deutlich mehr Elektroautos unterwegs. Auch Automanager wie BMW-Chef Harald Krüger hatten deshalb in der Politik intensiv für Hilfen geworben. Verbraucherschützern geht die milliardenschwere Förderung der Branche dagegen viel zu weit. „Die Abgasaffäre wird gerade zum größten Industrieskandal seit Jahren“, sagt Marion Jungbluth, Leiterin des Bereichs Mobilität des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Viele Hersteller hätten bei der Einhaltung von Grenzwerten zum Schutz von Mensch und Umwelt offenkundig getrickst. Den Steuerzahler jetzt für die Förderung dieser Branche eine Milliarde Euro zahlen zu lassen, sei ein „fatales Signal“. Seite 4 HEUTE Meinung Österreichs Volksparteien haben die FPÖ zu lange hofiert. Nun bekommen sie die Quittung 4 Panama Papers Panama ist seit Jahrhunderten ein Ort der wundersamen Geldvermehrung 8 Feuilleton Schriftsteller Stewart O’Nan erzählt von den letzten Lebensjahren F. Scott Fitzgeralds 14 Wissen Aerodynamiker spüren dem Geheimnis von Otto Lilienthals Fluggerät nach 16 Sport Atlético, das ist eine Geschichte des Scheiterns. Der größte Schmerz hat mit dem FC Bayern zu tun 27 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel Traueranzeigen 31,31 15 30 31 14 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,40; dkr. 26; £ 3,20; kn 28,6; SFr. 4,80; czk 96; Ft 920 21017 4 190655 802602 Mitten in die japanische Kirschblütensaison platzt die Nachricht, dass auch diese Schönheit durch den Klimawandel bedroht ist. Den Kirschen wird es an vielen Orten zu warm und anders als Tiere können sie nicht einfach in kühlere Gefilde fliehen. Jedenfalls nicht ohne Hilfe. Die scheint nun ausgerechnet von Bären zu kommen. Drei Jahre lang hat eine japanische Forschergruppe die Ausbreitung von Kirschkernen durch Bären studiert und eine klare Tendenz entdeckt: Für die Kirschen geht es bergauf. Die Bären fressen im Tal die Früchte, und wenn es im Gebirge wärmer wird und auch dort wieder Nahrung zu finden ist, ziehen die Pelztiere in die Höhe. In ihrem Verdauungstrakt transportieren sie dabei die Reste ihrer letzten Kirschmahlzeit mit in die Berge. Dort ausgeschieden landen die Samen mitunter an Plätzen, die ein geeigneteres Klima für ihren Wuchs bieten, so berichtet das Team Bären-Dienst Wie Tiere den Pflanzen im Überlebenskampf helfen um den Professor für Forstbiologie, Shinsuke Koike, von der Universität Tokio. Es ist ein Glück für die Kirsche, dass sie ihre Früchte so früh reifen lässt und es ihre Migrationshelfer zu der Zeit auch in die Höhe zieht. Samen spätblühender Pflanzen schleppen die Bären im Herbst ins Tal, wo sie durch die Erderwärmung kaum langfristige Überlebenschancen haben. Das Beispiel zeigt erneut, wie wichtig Tiere sind für den Erhalt der Natur – und als Dienstleister für den Menschen. Allein die Wirtschaftsleistung der Bienen weltweit wird auf mehr als 150 Milliarden Euro geschätzt, weil sie wichtige Kulturpflanzen bestäuben, die sich sonst nicht so einfach vermehren würden. Die Bedeutung der Bienen für die Welternährung ist inzwischen weitgehend bekannt. Allgemein unterschätzt wird hingegen, was Fledermäuse leisten. Sie transportieren Pflanzensamen über Hunderte Meter in ihren Innereien, bevor sie die fruchtbare Fracht fallen lassen. Zahlreiche Baumarten wären ohne Fledermäuse aufgeschmissen. Es gibt sogar Überlegungen, die fliegenden Säugetiere zur Wiederaufforstung gerodeter Flächen einzusetzen. In vielen afrikanischen Ländern wiederum sind Palmenflughunde wichtige Samentransporteure. Sie können Distanzen von mehreren Hundert Kilometern überbrücken. Flughund-Kolonien werden allerdings vielerorts bekämpft, weil die Tiere auch Ebola-Viren übertragen können. Die Jagd auf Pflanzenverbreiter könnte sehr weitreichende Folgen haben, sagt der Verhaltensphysiologe Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der unter anderem untersucht, wie Fledermäuse auf Eingriffe des Menschen in die Natur reagieren. Wie komplex solche „Kaskadeneffekte“ ausfallen können, zeigt eine weitere Studie, die am Dienstag im Fachjournal Nature Communications erschienen ist. Ein internationales Forscherteam hatte untersucht, was passiert, wenn die wichtigsten Samentransporteure fehlen würden. In tropischen Wäldern würden dann bald deutlich weniger Bäume wachsen. Damit würde weniger Kohlenstoff aus der Luft gebunden, was den Klimawandel beschleunigt. Der wiederum bedroht nicht nur die japanischen Kirschbäume. Die Wissenschaftler fordern deshalb, nicht nur die Wälder zu schützen, sondern auch die Tiere, die als Gärtner der Natur unersetzbar sind. hanno charisius Obama: Europa muss militärisch mehr gegen IS tun Der US-Präsident fordert zusätzliche Luftunterstützung. Amerika schickt weitere 250 Elitesoldaten nach Syrien Hannover – Der amerikanische Präsident Barack Obama erhöht den Druck auf die europäischen Verbündeten, sich militärisch noch stärker am Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu beteiligen. In einer Grundsatzrede am Rande der Hannover Messe kündigte Obama am Montag an, 250 zusätzliche Spezialkräfte des US-Militärs nach Syrien zu entsenden. Er verband das jedoch mit der Aufforderung an die Verbündeten, ebenfalls die Anstrengungen zu erhöhen: „Auch wenn Europa schon Beachtliches leistet, Europa und die Nato können noch mehr tun“, sagte der Präsident. Die internationale Allianz gegen den IS mache Fortschritte. Es gehe nun darum, diese Dynamik zu nutzen. Der Krieg in Syrien und die Bekämpfung des IS waren zum Abschluss des Be- DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche suchs in Hannover auch Thema eines Treffens Obamas mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande, dem britischen Premier David Cameron und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. In seiner Rede hatte Obama konkret mehr Luftunterstützung und militärisches Ausbildungspersonal gefordert. Er appellierte an Europa, seinen Teil zur Wahrung der gemeinsamen Sicherheit zu leisten. Die USA könnten „diesen Herausforderungen nicht alleine begegnen“. Nach Angaben von Merkel wurde in dem Fünfertreffen nicht konkret über ein verstärktes Engagement gesprochen. Die „große Herausforderung des IS“ bleibe bestehen. „Wir werden unsere Aktivitäten weiter eng abstimmen“, sagte die Kanzlerin. Deutschland beteiligt sich derzeit mit Aufklärungs-Tornados am Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak. Die Bundesregierung hat außerdem die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Norden des Irak mit Waffen ausgerüstet. Die USA haben bislang 50 Spezialkräfte in Syrien stationiert. Mit der Aufstockung wird das Kontingent versechsfacht, was auch in den USA zu kritischen Nachfragen führen dürfte. Erst vor wenigen Tagen hatte Obama zudem die Entsendung von 217 zusätzlichen Spezialkräften in den Irak bekannt gegeben. Obamas Vize-Sicherheitsberater Ben Rhodes versicherte jedoch in Hannover, die US-Soldaten würden nicht in Kämpfe mit dem Feind geführt, sondern sollten lokalen Kräften beratend zur Seite stehen. Dieses Vorgehen habe sich zuletzt als erfolgreich erwiesen und solle deshalb verstärkt und beschleunigt werden. Rhodes unterstrich die Botschaft dieser Aufstockung an die Europäer: Die USA seien bereit, „unseren Job zu machen“, erwarteten dies aber auch von den Verbündeten. Obama verband den Appell an die Europäer mit einer ausführlichen Würdigung der Europäischen Union und der transatlantischen Partnerschaft. „Die Welt braucht ein starkes, wohlhabendes, demokratisches und vereintes Europa“, sagte der Präsident. Vielleicht brauche es jemanden von außen wie ihn, „um Ihnen zu sagen, was Sie Großartiges erreicht haben“. Wichtige Fragen von Souveränität und Lastenteilung seien über die Jahre gelöst worden. „Amerika stand an Ihrer Seite bei jedem Schritt auf dieser Reise.“ nico fried Seite 4 Magdeburg – Erst im zweiten Anlauf ist Reiner Haseloff (CDU) am Montag zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Im ersten Wahlgang hatten zunächst nur 41 Abgeordnete für Haseloff gestimmt. Mindestens fünf Parlamentarier aus den eigenen Reihen verweigerten dem 62-Jährigen die Gefolgschaft. Im zweiten Wahlgang erhielt Haseloff dann 47 von 87 Abgeordnetenstimmen und erreichte die erforderliche Mehrheit. 34 Abgeordnete stimmten mit Nein, drei enthielten sich, drei Wahlzettel waren ungültig. Im zweiten Wahlgang bekam Haseloff mindestens eine Stimme aus der Opposition. Damit ist er nun Chef der bundesweit ersten schwarz-rot-grünen Landesregierung. Wer nicht für ihn gestimmt habe, den wolle er nun „mit guter Arbeit überzeugen“, sagte Haseloff nach seiner Vereidigung. sz Seiten 4 und 5 Viele Führungskräfte bei VW belastet Wolfsburg – In der Abgas-Affäre bei Volkswagen sind zahlreiche Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene, die mit der Motorenentwicklung befasst waren, inzwischen durch die Ermittlungen belastet. Sie sollen von den manipulierten Abgas-Tests gewusst oder daran beteiligt gewesen sein. Die Software, mit der VW die US-Behörden täuschte, wurde über Jahre hinweg sogar nach und nach verfeinert. Dies führte offenbar zu einem noch höheren Ausstoß von gesundheitsschädlichen Stickoxiden. Das besagen die bisherigen Ermittlungsergebnisse. sz Wirtschaft Seehofer kritisiert Merkels Flüchtlingsdeal Berlin – CSU-Chef Horst Seehofer hat den von der Kanzlerin initiierten Flüchtlingsdeal der EU mit der Türkei scharf kritisiert. Er könne vor dem Paket „nur warnen“, sagte Seehofer dem Bayernkurier. Er habe vor allem Zweifel an der geplanten Visafreiheit für Türken in Europa. Diese könne dazu führen, dass „innertürkische Probleme“ importiert werden. Unterdessen hat die Kanzlerin auf Seehofers Drohbrief von Ende Januar geantwortet. In dem Schreiben macht die Kanzlerin allerdings keine Zugeständnisse. sz Seite 5 Dax ▼ Dow ▼ Euro ▲ Xetra 17 Uhr 10264 Punkte N.Y. 17 Uhr 17871 Punkte 17 Uhr 1,263 US-$ - 1,04% - 0,73% + 0,0033 DAS WETTER ▲ TAGS 10°/ -2° ▼ NACHTS Zum Teil kräftige Regen- und teilweise Graupelschauer sowie örtliche Gewitter. Über den Mittelgebirgen und südlich der Donau bis zu den Alpen dauern Schneeregen und -schauer an. Temperaturen zwei bis zehn Grad. Seite 15 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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