Das Infomagazin der djo-Deutsche Jugend in Europa Foto © Pavel Sepi Nr. 1 April 2016 65 Jahre Einheit in Vielfalt Die djo-Deutsche Jugend in Europa feiert ihr Jubiläum Inhalt Inhalt 3 Vorwort Bundesverband 4 Netzwerk- und Strategietreffen der MJSO 5 Das Hospitationsprogramm wächst weiter! 8 Integrationsarbeit trifft Kulturelle Bildung BAMF-Integrationsprojekte 10 Frischer Wind im meinungsmacher.in-Team Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt 11 65 Jahre Einheit in Vielfalt — ein Auftrag für die Zukunft! 14 Einheit in Vielfalt Mitgliedsorganisationen 22 Sich stetig neu definieren! 23 Das Projekt „Mein Nachbar“ und Liedermacherei mit dem Künstler Gerd Krambehr 24 Jung, engagiert und abgeschoben! 26 „B‘shayno.Willkommen.“ — Ein Projektstart! 28 Das Einmaleins der Gruppenleiter 30 Das Jahr 2015 in Niedersachsen Neuigkeiten aus den Häusern 32 Willkommen in Himmighausen! 32 Erlebnis Bogenschießen 33 35 36 Meldungen Anzeigen Jahresplanung / Impressum Inhalt Liebe Freundinnen und Freunde, in diesem Jahr feiern wir 65 In beiden Verbänden — KOMCIWAN und djo-Deutsche Jugend in Jahre djo-Deutsche Jugend Europa — habe ich die Möglichkeit und die Chance bekommen, in Europa. Wir feiern 65 Jah- wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Erfahrungen, die mir nicht re Engagement und Inte- nur in meinem Verbandsleben geholfen haben. Auch für mein Pri- ressenvertretung für und mit vat- und Arbeitsleben konnte ich diese nutzen. Ich habe gelernt, Vertriebenen, Zugewanderten Verantwortung zu übernehmen, mich für meine Werte einzusetzen und Geflüchteten. und die Interessen beider Verbände nach außen und nach innen zu vertreten. Auch wenn es nicht immer einfach war diese Erfahrun- 65 Jahre Engagement in der gen zu sammeln, möchte ich diese Zeiten nicht missen. Jugendverbandsarbeit ist eine stolze Zahl, eine Zahl mit viel Für mich sind Jugendverbände Werkstätten der Demokratie. Ein Geschichte, mit Höhen und Tiefen. Unser Jugendverband ist ein Ort, wo junge Menschen Prozesse der demokratischen Willensbil- Ort, an dem sich junge Menschen für ihre und die Interessen ande- dung erleben, mitbestimmen und umsetzten können. Ein Ort, an rer Jugendlicher einsetzen können. Sie tun dies freiwillig, selbstor- dem wir innerhalb geschützter Räume Fehler machen dürfen und ganisiert und selbstbestimmt. lernen können, mit Fehlschlägen umzugehen. In den letzten 65 Jahren hat die djo-Deutsche Jugend in Euro- Für mich steht fest: Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft zeich- pa einen Rahmen geschaffen, in dem tausende junge Menschen net sich darin aus, in wie weit sie junge Menschen in Entschei- freiwillig Verantwortung übernommen haben und selbst erleben dungsprozesse einbindet und diese auch umsetzt. Jugendverbände konnten, wie sie dabei einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung sind ein Werkzeug dieses Engagements. der Gesellschaft leisten. In diesem Sinne Eure Einer dieser jungen Menschen bin ich. Seit meinem 13. Lebensjahr engagiere ich mich in der Jugendverbandsarbeit. Begonnen hat meine Laufbahn beim kurdischen Kinder- und Jugendverband KOMCIWAN e.V. und nun bin ich Bundesvorsitzende der djo-Deutschen Jugend in Europa. Mir war es damals wie auch heute wichtig, Möglichkeiten der Beteiligung und Mitwirkung zu schaffen und umzusetzen. Ich wollte mich für die Interessen, Bedürfnisse und für die Lösung der Probleme kurdischer Jugendlicher einsetzten. Vorwort Hetav Tek Bundesverband Nr. 1 April 2016 Netzwerk- und Strategietreffen der MJSO Am 11.—12. Dezember 2015 fand in Berlin das Netzwerk- und Strategietreffen unserer Migrantenjugendselbstorganisationen (MJSO) statt. Ziel war es, die neue Strukturförderung auf Bundesebene auszuwerten und aktualisierte jugendpolitische Strategien zu entwickeln. An dem Treffen nahmen die Geschäftsführer_innen und Vorstän- Auf dem Netzwerk- und Strategietreffen wurden diese Herausfor- de von Amaro Drom e.V., dem Assyrischen Jugendverband Mittel- derungen miteinander offen besprochen und Lösungsansätze ent- europa (AJM) e.V., dem Verband der russischsprachigen Jugend in wickelt. Es soll verstärkt Wert auf Kompetenzentwicklung in Berei- Deutschland JunOst e.V. und dem Kurdischen Kinder- und Jugend- chen wie Personalmanagement und Vorstandsarbeit gelegt werden. verband KOMCIWAN e.V. teil. Darüber hinaus wurden jugendpolitische Strategien entwickelt, wie die MJSO in der djo-Deutsche Jugend in Europa gemeinsam mehr er- Seit Januar 2015 erhalten diese vier MJSO über den Kinder- und reichen können. Dafür braucht es mehr Aktivität und Vernetzung auf Jugendplan des BMFSFJ eine strukturelle Grundförderung für ihre den Landesebenen und eine gemeinsame jugendpolitische Kampa- Arbeit in Höhe von 40.000 Euro. Damit können sie erstmals auf gne, mit der die Ergebnisse von „Jugend 2014“ auf Bundes- und Lan- Bundesebene eine Geschäftsführung in Teilzeit beschäftigen und desebene weiter getragen werden. ihre Gremientagungen und Fortbildungen aus eigenen Mitteln finanzieren. Am wichtigsten ist neben den zusätzlichen Mitteln aber die ungewohnte Planungssicherheit einer strukturellen Grundför- Projekt Jugend 2014 — MJSO als Akteure der Zuwanderungsgesellschaft derung. Denn im Unterschied zu einer Projektförderung können die MJSO mit diesen Mittel auch die nächsten Jahre über beständig Im Rahmen des Modellprojekts „Jugend 2014“ wurden mit Unter- rechnen. stützung des BMFSFJ von 2012 bis 2014 insgesamt fünf Migrantenjugendselbstorganisationen an eine Regelförderung über den Der Geldsegen bringt aber auch neue Sorgen mit sich. Die Erwar- Kinder- und Jugendplan herangeführt. Außer den vier MJSO des tungen an die Geschäftsführungen sind riesig. Mit halben Stellen djo-Bundesverbands erhielt auch die DIDIF-Jugend eine Förderung. können die komplexen Prozesse und Aufgaben der Bundesebene Neben der finanziellen Unterstützung hatte das Projekt aber auch jedoch nicht vollständig bewerkstelligt werden. Daher müssen mehrere ideelle Zielsetzungen. Im Rahmen des Projekts sollten die auch weiterhin die Vorstände und Ehrenamtlichen gemeinsam geförderten Organisationen gemeinsam mit einem Netzwerk an- mit den Geschäftsführer_innen anpacken. Die komplexen Abstim- derer bundesweiter MJSO, dem DBJR, dem BAMF und dem BMFSFJ mungsprozesse zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen sind für vie- Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer strukturellen Grund- le neu und ungewohnt. Für die Vorstände kommen plötzlich ganz förderung von MJSO eruieren. neue Aufgaben hinzu, sie sind nun Arbeitgeber nicht nur von Projektmitarbeiter_innen und müssen sich mit für sie neuen Leitungs- Dreh- und Angelpunkt dieser Aktivitäten waren die Netzwerk- und fragen auseinandersetzen. Strategietreffen auf denen alle Akteure zusammen kamen, um sich zu diesen Fragestellungen zu beraten. Im Ergebnis entstand ein Neben den strukturellen Veränderungen stehen aber auch jede Förderkonzept mit dem wir uns 2014 an das BMFSFJ wandten. Da- Menge inhaltliche Fragestellungen an. Mit dem Projekt wurde ein raufhin wurde uns erstmals konkret die Regelförderung ab dem wichtiger Meilenstein erreicht, aber es muss ja auch weiter gehen. 01.01.2015 in Aussicht gestellt. 15 Jahre nach der Interkulturellen Auf Landesebene zeichnen sich unterschiedliche Möglichkeiten ab, Öffnung unseres Verbands war damit ein wichtiger Meilenstein in ebenfalls eine strukturelle Grundförderung zu erhalten und auf unserem Engagement für den Aufbau und die Entwicklung von MJSO Bundesebene wusste man schon bei Abschluss des Projekts, dass erreicht. 40.000 Euro hinten und vorne nicht reichen werden. Auch fehlt es vielen MJSO an einer adäquaten Anerkennung und Unterstützung ihrer wichtigen Arbeit mit jungen Zugewanderten, aktuell insbesondere auch mit jungen Geflüchteten. 4 Robert Werner Bundesgeschäftsführer djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V. Nr. 1 April 2016 Bundesverband Das Hospitationsprogramm wächst weiter! Neue Partner, neue Länder, neue Erfahrungen Seit dem Jahr 2013 haben wir uns zum Ziel gesetzt, das Hospitationsprogramm weiterzuentwickeln und noch mehr Fachkräften der Jugendarbeit die Möglichkeit zu geben, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Zurzeit kooperieren wir mit ausländischen Partnerorganisationen in neun Ländern weltweit. Die djo-Gliederungen in Deutschland nehmen jedes Jahr neue Hospitant_innen bei sich auf und bringen ihre bereits bestehenden Kontakte zu Jugendeinrichtungen im Ausland in das Hospitationsprogramm ein. Im Jahr 2015 konnten insgesamt 38 junge Fachkräfte in und aus Deutschland, Russland, Belarus, Ukraine, Usbekistan, Kasachstan, Türkei, Luxemburg, Brasilien und Kanada ihre Erfahrungen austauschen und Ideen für neue Partnerschaften entwickeln. Dank der Förderung des BMFSFJ und des EU-Programms Erasmus+ läuft das Hospitationsprogramm auch dieses Jahr weiter. Hier ein kleiner Einblick in die Highlights unserer Hospitant_innen in Deutschland und im Ausland im Jahr 2015! Die kompletten Erfahrungsberichte finden sich auf www.djo.de/de/page/erfahrungsberichte. HOSPITATIONS –PROGRAMM Jugendarbeit international HOSPITATIONS –PROGRAMM Jugendarbeit in Deutschland und Russland Kristina Nikiperovich aus Russland EastWest e.V. und IUVENTUS in Leipzig Eine der eindrucksvollsten Veranstaltungen war für mich das Treffen mit Stanislav Tillich, dem Ministerpräsidenten Sachsens im Rahmen des Dialogforums „Miteinander in Sachsen“. Das Forum wurde dem Thema Migration gewidmet. Ich wunderte mich, wie kurz die Distanz zwischen der Regierung und dem Volk ist: jeder Teilnehmer des Forums konnte in kleinen Gruppen seine Meinung äußern. In jeder Gruppe war ein Assistent des Ministerpräsidenten anwesend, der während der Besprechungen einige Notizen machte. Mir scheint, dass das Bevölkerungsfeedback der Regierung eines Bundeslandes helfen kann, sich in eine konkrete Richtung zu bewegen — eine, bei der die Bedürfnisse der Bürger beachtet werden. Die Zeit meiner Hospitation wurde mit neuen Erlebnissen ausgefüllt. Nicht nur neue Kenntnisse im Bereich der Jugendarbeit, sondern auch neue persönliche Erfahrungen und Entwicklungen sind für meine zukünftigen Tätigkeiten bedeutend. Ich bin so froh und bedanke mich bei allen Menschen, dank denen dieser Sommer zur besten Zeit meines Lebens wurde! 5 Bundesverband Nr. 1 April 2016 Ivanna Lysak aus der Ukraine djo-Deutsche Jugend in Europa, Landesverband Sachsen e.V. in Lauchhammer Während meiner Hospitation konnte ich in vielen Einrichtungen hospitieren: im sozialen Zentrum MehrGenerationenHaus, im Jugendzentrum „ARCHE“ und in der Mädchenorganisation „Mädchenbude“. Der Monat war sehr aktiv und das Programm war sehr interessant und vielfältig. Während des Ferienlagers gab es Paddeln, eine GPS-Tour, Schwimmen mit Pinguinen, Spielen, Angeln, Basteln, Workshops und Ausflüge ins Wasserwerk, ins technische Museum, in die Schwimmhalle und ins Jugendforschungszentrum. Alle Leiterinnen und Betreuerinnen sind sehr professionell und kreativ. Sie organisieren ihre Arbeit so, dass sich die Kinder weiterentwickeln und etwas Neues lernen und entdecken können. Alles war viel besser, als ich gedacht habe! Ich konnte mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, neue Methoden der Arbeit mit Kindern kennenlernen und hätte nicht erwartet, dass ich in Deutschland eine neue Familie finden würde! Solche Projekte sind sehr wichtig für den kulturellen Austausch und für alle Menschen, die sich weiterentwickeln wollen! Ruhat Kara aus der Türkei KOMCIWAN — Kurdischer Kinder- und Jugendverband e.V. in Berlin / Dresden Das größte Projekt, in dem ich mich einbringen konnte, war die KOMCIWAN Winterakademie in Eschwege (Hessen). Mehr als 50 Jugendliche aus ganz Deutschland und der Schweiz haben daran teilgenommen. Die Hauptidee der Akademie ist Gedankenaustausch zu ermöglichen sowie Jugendliche zum gesellschaftlichen Engagement zu motivieren. Die Themen der Seminare und Workshops waren sehr breit gefächert, vom Netzwerk der kurdischen Studien in Deutschland über Gewaltprävention in der Familie bis zu Fördermöglichkeiten des EU-Programms Erasmus+. Mich hat dabei sehr beeindruckt, wie motiviert und offen die Teilnehmenden waren, wie viele Chancen für Engagement sie hier in Deutschland haben. Uns in der Türkei fehlt das noch und ich sehe die fehlende Finanzierung unserer Verbandsarbeit als einen wichtigen Grund dafür. Natürlich war es für mich interessant, das Leben der Jugendlichen mit kurdischem Hintergrund in der Türkei und in Deutschland zu vergleichen. Ich habe gelernt, wie solche großen Veranstaltungen ablaufen und wie man Vorstandssitzungen organisiert. Diese Kenntnisse nehme ich unbedingt mit in die Türkei! Sandra Aras aus Deutschland ACCSU — Assyrian Chaldean Syriac Student‘s Union in Toronto, Kanada In Toronto habe ich u.a. bei der Vorbereitung von „Youth Convention“, einer jährlichen Veranstaltung für alle assyrischen Jugendlichen Nordamerikas, mitgeholfen. Meine Hauptaufgabe bestand während des Programms darin, den Kontakt zu Jugendorganisationen in Europa herzustellen und aufrecht zu erhalten. Gemeinsam mit meiner Aufnahmeorganisation haben wir bereits erste Konzepte für ein Austauschprojekt mit AJM (Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa) entworfen! Von nun an übernehme ich für AJM die Aufgabe einer „Mittlerin“ zwischen assyrischen Jugendlichen aus Europa und Nordamerika und freue mich schon auf meine neue Funktion im Verband! 6 Bundesverband Nr. 1 April 2016 Pia Landau aus Deutschland Instituto Memória Musical Brasileira in Rio de Janeiro, Brasilien In Brasilien habe ich an dem Musikprojekt „Aprendiz“ teilgenommen und Kinder in einem Waisenhaus betreut. Während der zwei Monate lernte ich viele neue und interessante Leute kennen. Die Orchestermitglieder kümmerten sich rührend um mich und nahmen mich gleich in ihre Gemeinschaft mit auf. Einige kauften sich sogar extra englische Wörterbücher nur um mit mir reden zu können! Das Musikunterrichten machte mir super viel Spaß, auch wenn es teilweise an der Kommunikation haperte. Dennoch hatten wir eine gute Zeit gemeinsam und konnten viel voneinander lernen. Ein gemeinsames, öffentliches Konzert im Stadtpark von Niteroi rundete unseren musikalischen Austausch schließlich ab. Ich war sehr fasziniert, wie entspannt und stressfrei die Brasilianer ihrer Arbeit nachgehen. Es gab keinen großen Leistungsdruck auf die Kinder während des Musikunterrichts. Ebenfalls habe ich gelernt, mich einer anderen Kultur anzupassen und Neuem offen gegenüber zu stehen. Das wird meiner Jugendarbeit in Deutschland von Nutzen sein… Sarah Beck aus Deutschland ToBeQueer in Minsk, Belarus Ich bin mit der Erwartung gestartet, täglich in ein Büro zu gehen, mich an meinen Arbeitsplatz zu setzen und beim Koordinieren und Organisieren des Programms unterstützend tätig zu sein. Die Realität sah jedoch etwas anders: Ich half u.a. bei zwei Filmfesten zum Thema LGBT in Witebsk und Grodno, bei denen ich bei den Vorbereitungen im Einsatz war und Fotos machte, gab einen Englischkurs und veranstaltete ein Oktoberfest, welches deutsche Kultur, Musik und Essen aufzeigte. Diese Inhalte waren sehr spannend, auch wenn sie von den angedachten Inhalten abwichen. Es war immer mein Wunsch, den Ablauf eines Filmfestes kennenzulernen. Dies habe ich mit der Teilnahme am Programm getan und das auch noch in einem Themengebiet, das inhaltlich zu meinen Studieninhalten passt, worüber ich sehr froh bin! An Neuem nehme ich definitiv mit, wie in Belarus die Sicht unter jungen Menschen auf LGBT Themen ist. Sie sind sehr interessiert und aktiv! Während es in Deutschland teils schon ein Überangebot an Workshops, Fachtagen etc. gibt, steckt das Thema in Belarus noch in den Kinderschuhen. Dabei zu sein, wie die ersten Schritte in diesem Themenfeld gemacht werden, war für mich sehr spannend! Ziel des Hospitationsprogramms ist es, einen intensiven Fachaustausch in der Jugendarbeit zu fördern sowie das Wissen über die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen im Partnerland zu erweitern, um nicht zuletzt die Entstehung von neuen internationalen Kooperationen und Projekten vorantreiben zu können. Kontakt djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V. Olga Dryndova / Programmleitung Hospitationsprogramm E-Mail: [email protected] / Telefon: 030 446 778 12 7 Bundesverband Nr. 1 April 2016 Integrationsarbeit trifft Kulturelle Bildung Multiplikator_innen aus Landesverbänden und Bundesgruppen der djo-Deutsche Jugend in Europa entwickeln beim Netzwerktreffen Integration & Kultur neue Strategien der Partizipation von jungen Geflüchteten in der Jugendverbandsarbeit Vom 03.03.2016 bis 05.03.2016 kamen in Berlin dreißig Multiplikator_innen aus bundesweiten Migrantenjugendselbstorganisationen (MJSO) und den djo-Landesverbänden zusammen, um gemeinsam Strategien zur Weiterentwicklung der Integrationsarbeit und Kulturellen Bildung in der djo-Deutsche Jugend in Europa zu besprechen. Das Netzwerktreffen begann mit einem Vortrag von Johanna Bontzol zu aktuellen Entwicklungen in der Integrationsarbeit der djo-Deutsche Jugend in Europa und den Berichten der Multiplikator_innen aus ganz Deutschland. Nora Liebetreu stellte das neue Projekt „B‘shayno.Willkommen.“ des djo-Landesverbandes NRW in Zusammenarbeit mit dem Assyrischen Jugendverband Mitteleuropa (AJM) e.V. vor. Ziel davon es ist, junge Geflüchtete mit assyrischen Wurzeln durch peer-to-peer-Patenschaften bei ihrer gesellschaftlichen Integration in Deutschland zu unterstützen. Neben dem kollegialen Fachaustausch stand in diesem Jahr insbesondere das Thema der Selbstorganisation von jungen Geflüchteten im Mittelpunkt. In Diskussion mit Mohammed Jouni von der Initiative Jugendliche ohne Grenzen Berlin, wurden verschiedene Ansätze der Kulturellen Bildung mit jungen Geflüchteten besprochen. Warum und wie engagieren sich junge Geflüchtete? Welche Themen sind ihnen wichtig? Und wie kann die Jugendverbandsarbeit dieses Engagement unterstützen? Jugendliche ohne Grenzen (JOG) ist ein 2005 gegründeter bundesweiter Zusammenschluss von jungen Geflüchteten. JOG folgt dem Grundsatz, dass Betroffene eine eigene Stimme haben und keine “stellvertretende Betroffenen-Politik“ benötigen. Junge Geflüchtete entscheiden in selbstorganisierten Gruppen, welche Aktionsformen sie wählen, und wie sie diese durchführen. Beispielsweise tagen die Jugendlichen ohne Grenzen stets parallel zu den Innenministerkonferenzen und wählen auch regelmäßig den „Abschiebeminister des Jahres“. Ziele von JOG sind: • großzügiges Bleiberecht für Alle • vorbehaltlose Umsetzung der UNO-Kinderrechte • Gleichberechtigung von Geflüchteten mit den Einheimischen • Legalisierung von Menschen ohne Papiere • Chancengleichheit vor allem in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt • Rückkehrrecht für Abgeschobene Internet: www.jogspace.net 8 Bundesverband Nr. 1 April 2016 Dialogforum, Tanzfortbildung TaLeiCa und diverse Netzwerktreffen — Katrin Gödeke gab den Multiplikator_innen vielfältige Einblicke in die kulturelle Bildungsarbeit des djo-Bundesverbandes des letzten Jahres. Für das kommende Jahr steht an: das Projekt FAIRstehen zum Ausbau der Aktivitäten des Globalen Lernens in der djo-Deutsche Jugend in Europa, das deutsch-russische DiversityFestival in Moskau und vieles mehr. Während des Netzwerktreffens konnten in der Partizipation von jungen Geflüchteten erfahrene Fachkräfte ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Neueinsteiger_innen teilen. Sie diskutierten notwendige Rahmenbedingungen, didaktische und methodische Ansätze und nahmen auch verschiedene Fördermöglichkeiten unter Liebe djo-Kolleginnen und Kollegen, die Lupe. nach nunmehr fast zehn spannenden und ausgefüllten JahEin zentrales Thema stellte die Auseinandersetzung mit der Frage ren als Bundesintegrationsreferentin habe ich im März die dar, wie Projekte mit und von jungen Geflüchteten in der Praxis auf djo-Bundesgeschäftsstelle verlassen, um neue Herausfor- Augenhöhe gestaltet werden können. Es wurde deutlich, dass es derungen als geschäftsführende Bildungsreferentin beim im Vorfeld einer bewussten Entscheidung bedarf, ob eine Organi- Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesverband sation die Stärkung der Partizipation von jungen Geflüchteten zu Berlin e.V. zu übernehmen. Für die langjährige gute Zusam- ihren Hauptthema macht, oder ob sie diese Jugendlichen im Sinne menarbeit möchte ich Euch allen ein ganz herzliches Dan- eines Mainstreamings in ihre regulären Aktivitäten einbezieht. Die keschön sagen — für die intensiven, konstruktiven und oft Teilnehmenden waren sich jedoch einig: Um Zugangsbarrieren für auch kontroversen Diskussionen sowie die vielen gemein- junge Geflüchtete in der Jugendverbandsarbeit abzubauen und ihre samen Veranstaltungen. Selbstorganisation zu stärken, müssen die Fachkräfte der Integrationsarbeit und der Kulturellen Bildung zusammenarbeiten und Meine Tätigkeit als Bundesintegrationsreferentin war ins- Schnittstellen zu Migrantenorganisationen, Gemeinschaftsunter- besondere dadurch erfolgreich, da ich mich auf die ehrliche künften und Beratungsstellen aufbauen. Meinung und tatkräftige Unterstützung der in der Integrationsarbeit tätigen Personen stets verlassen konnte. Die Das Netzwerktreffen Integration wurde vom Bundesministerium Zusammenarbeit mit Euch war für mich immer bereichernd. für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und in Unterstützung des Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesver- Ganz besonders freut es mich, dass ich meine berufliche band Berlin e.V. durchgeführt. Dafür herzlichen Dank! Zukunft in der djo-Deutsche Jugend in Europa fortsetzen kann. Ich bin mir sicher, dass sich viele neue Gelegenheiten Johanna Bontzol Bundesintegrationsreferentin für kollegialen Austausch und Zusammenarbeit eröffnen werden. djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V. Ich wünsche Euch alles Gute und freue mich, Euch bald wieder zu sehen. Eure Johanna 9 BAMF-Integrationsprojekte Nr. 1 April 2016 Frischer Wind im meinungsmacher.in-Team Bei den Meinungsmacher.innen vom Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesverband Berlin e.V. stehen einige Neuerungen an. Die erste davon ist der neue Imagefilm des medienpädagogischen Projekts für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Renate Pelzl Pressereferentin Ich bin seit Februar im Team von meinungsmacher.in, einem Projekt des Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Von der skatenden Lasagne-Köchin über Zeichenlehrer geübt. Beim Filmdreh Mitte Landesverband Berlin e.V. Mein Aufga- zwei reiselustige Schwestern mit einem Fai- Februar waren sie einen ganzen Tag lang benbereich ist die Presse- und Öffent- ble für Musik bis hin zum fremdsprachenaf- eifrig bei der Sache und haben zusammen lichkeitsarbeit, aber ich bin auch mit finen Doppelgespann mit russischen Wur- mit Profis aus der Medienbranche stunden- dabei, wenn es um die Vorbereitung zeln: fünf Comicfiguren präsentieren sich lang gefilmt, vertont und geschnitten — das und Betreuung der Aktivitäten unserer und ihre Welt im neuen Zeichentrickfilm von Ergebnis kann sich sehen lassen! jugendlichen Meinungsmacher.innen meinungsmacher.in. Anders als im vorigen geht. Film handelt es sich aber diesmal nicht um Das vierminütige Video kommt jugendlich- Symbolfiguren, die stellvertretend für die frisch daher und ist auf www.meinungs- Zuvor habe ich lange als Journalistin unterschiedlichsten potenziellen Projekt- macher.in zu sehen. Auch die Website des beim Fernsehen gearbeitet und da- Teilnehmer.innen stehen. Diesmal sind die Projekts ist neu, zumindest ein bisschen: nach Workshops für geflüchtete Kin- jungen Meinungsmacher.innen selbst die Die einzelnen Kategorien und Themen sind der organisiert und betreut. Auf vielen Protagonisten: fünf Berliner Jugendliche aus jetzt anders geordnet und teilweise neu Reisen und bei meinen Auslandsauf- dem Kernteam stellen sich und das Projekt aufbereitet. Auch viele anstehende Termine enthalten in London und Prag habe vor. Sie kommen aus verschiedenen Berliner finden sich hier: von einer Heimat.tour in ich andere Länder und Kulturen im- Bezirken und haben ausländische Wurzeln. Berlin-Buch im Frühjahr über die Medien- mer als Bereicherung erlebt. Deshalb In dem Zeichentrick-Videoclip erzählen sie Akademie im Sommer bis hin zur geplanten freue ich mich, im neuen Job mit Men- über ihre Herkunft, Hobbys und Eigenheiten, Aktionswoche „Move And Play Your Kiez“ im schen verschiedenster Herkunft und geben einen Einblick in ihre Multi-Kulti- Herbst — ein buntes Programm, das immer Couleur zusammenzuarbeiten. Welt und damit in das bunte Spektrum der wieder durch neue Events ergänzt wird. Es Meinungsmacher.innen. wird also auch in diesem Jahr wieder spannend mit den Meinungsmacher.innen! Für den Film standen die Jugendlichen nicht 10 nur vor der Kamera, sondern zeichneten sich Renate Pelzl / Pressereferentin auch selbst in Form eines Kartoffelmänn- djo-Deutscher Regenbogen, chens — das hatten sie vorher mit einem Landesverband Berlin e.V. Gefördert von: Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 65 Jahre Einheit in Vielfalt – ein Auftrag für die Zukunft! Am 10.04.2016 feierte die djo-Deutsche Jugend in Europa ihr 65-jähriges Jubiläum im Rahmen eines Festakts in Berlin. Hetav Tek bei der Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung „Ganz besonders im Licht Ihrer bisherigen Familie, Senioren, Frauen und Jugend konn- erfolgreichen Arbeit bitte ich Sie an dieser te leider nicht persönlich anwesend sein Stelle, mit Ihrer wertvollen Tätigkeit fort- und sendete ihre Grüße schriftlich (S. 19). zufahren. Lassen Sie nicht nach, sich für Integration, Toleranz und ein demokratisches Mit Gästen aus Politik, Ministerien und dem Werteverständnis einzusetzen! Gerade vor Feld der Jugendarbeit diskutierten junge dem Hintergrund der andauernden Flücht- Menschen aus der djo-Deutsche Jugend in lingskrise ist Ihr weiteres Engagement in Europa in einer Fishbowl-Diskussion dann Zukunft genauso notwendig wie in der Ver- konkret zu der Frage: „jung.zugewandert. gangenheit.“, ermutigte Hartmut Koschyk, engagiert. — Welche Rahmenbedingungen Beauftragter für Aussiedlerfragen und na- brauchen wir?“. Neben Herrn Koschyk disku- tionale Minderheiten, die Mitglieder der tierten Lisi Maier vom Deutschen Bundesju- djo-Deutsche Jugend in Europa in seinem gendring, Dr. Dorothee Schlegel aus der SPD Grußwort. Caren Marks, Parlamentarische und Thomas Thomer vom Bundesministeri- Staatssekretärin im Bundesministerium für um für Familie, Frauen, Senioren und Jugend. 11 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Delegierte und Gäste beim Bundesjugendtag Beim Würfelbasteln für die djo-Galerie Die meinungsmacher.innen des djo-Landesverbands Berlin waren beim Festakt auch mit vor Ort In der Fishbolw-Diskussion diskutieren djo-Mitglieder mit Politiker_innen und Vertreter_innen aus Ministerien und der Jugendverbandsarbeit Der mit jeweils 1.000 Euro dotierte För- sowie gruppenbezogene Menschenfeind- jugendtag fand im Haus der Demokratie derpreis „65 Jahre djo-Deutsche Jugend in lichkeit und beschlossen daraufhin die und Menschenrechte in Berlin statt. Trotz Europa“ wurde während der Feierlichkeiten „Berliner Thesen“, ein richtungsweisen- Großstadt fand die Gruppe abends in ge- an vier Projekte von djo-Mitgliedsorgani- des Grundsatzpapier. Auch nach 65 Jahren mütlichen Kneipen zusammen und disku- sationen verliehen: An die Jugendgruppe schaut die djo-Deutsche Jugend in Europa tierte mit vielen Gästen der „ersten Stun- grenzenlos des djo-Landesverbandes Bay- nach vorne und stellt sich Herausforderun- de des Verbands“ über die djo-Deutsche ern, die Theatergruppe R.I.F. des djo-Lan- gen, insbesondere in der Arbeit mit jungen Jugend in Europa damals und heute. desverbandes Nordrhein-Westfalen, an die Geflüchteten. Bundesgruppe KOMCIWAN und an EastWest e.V. vom djo-Landesverband Sachsen. 12 Sarah Gräf In einem Open Space konnten sich die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Teilnehmer_innen zu selbst gewählten djo-Deutsche Jugend in Europa, Im Vorfeld der Festlichkeiten diskutierten Themen austauschen, darunter auch „Ver- Bundesverband e.V. fast 100 Delegierte und Gäste auf dem bandsentwicklung“, „Identität im Verband“, Bundesjugendtag vom 08. und 09.04.2016 „Antirassismusarbeit“ und „Arbeit mit jun- u.a. über Menschenrechte, Zuwanderung gen Geflüchteten“. Der diesjährige Bundes- Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Bei der Abstimmung der Berliner Thesen Grußwort der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Caren Marks, anlässlich der Jubiläumsveranstaltung „65 Jahre djo-Deutsche Jugend in Europa“ am 10. April 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, Jugendverbandsarbeit kann heute nur gelingen, wenn sie junge Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen anspricht. Die interkulturelle Öffnung muss Querschnittsaufgabe und integraler Bestandteil der Zielsetzungen moderner Jugendverbände in einer vielfältigen Gesellschaft sein. Krieg und Bürgerkrieg, Flüchtlingsbewegungen und Abschottungstendenzen, Finanzkrise und Arbeitslosigkeit setzen Europa unter Druck. Umso wichtiger ist es in dieser Zeit, das zu pflegen und darauf zu bestehen, was Jugendarbeit und Jugendbegegnung seit jeher leisten: Verständigung ist möglich. Das, was junge Menschen in Europa und darüber hinaus verbindet, ist Die Jugendgruppe grenzenlos, Gewinner des Förderpreises in der Kategorie Kulturelle Bildung Zu Gast war auch der Jugendring der Russlanddeutschen, mit djo- und JdR-Puppen im Gepäck. stärker als das, was sie trennt. Die djo-Deutsche Jugend in Europa ist seit 65 Jahren ein wichtiger Akteur in der Jugendverbandsarbeit. Mit ihren Schwerpunkten der Integrationsarbeit und des interkulturellen Lernens unterstützt sie das Miteinander junger Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Chancengleichheit, Teilhabe und Mitbestimmung aller jungen Menschen. Als Dachverband für Migrantenjugendselbstorganisationen trägt sie zum Dialog innerhalb der Jugendverbandsarbeit, zu Professionalisierung und Vernetzung bei. Für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist die djo seit vielen Jahren eine wichtige Kooperationspartnerin und Ansprechpartnerin für interkulturelle Fragestellungen. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg. Herzlichen Glückwunsch zum 65-jährigen Bestehen! 13 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Einheit in Vielfalt Die djo-Deutsche Jugend in Europa steht für Einheit in Vielfalt: zwar haben unsere Mitglieder ganz unterschiedliche kulturelle und geographische Hintergründe, aber die Herausforderungen und Probleme sowie die Lösungsansätze und Ziele sind sich sehr ähnlich. Egal ob man einen Jugendaustausch in Bayern organisiert, oder als junger Geflüchteter in Berlin Medienprojekte macht — uns eint die Auseinandersetzung mit Identität, Herkunft und der Überwindung von Grenzen. Auf den folgenden Seiten geben wir einen Einblick, wer sich hinter der djoDeutsche Jugend in Europa verbirgt, was uns antreibt und was wir uns für die Zukunft wünschen. Tigris Demir Soraya Eken-Ngako Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa e.V. (AJM) meinungsmacher.in / djo-Landesverband Berlin und djo-Landesverband Bayern Seit meinem 15. Lebensjahr bin ich im Ehrenamt tätig und Ich heiße Soraya und gehöre zu den Meinungsmacher.in- habe die Gründung und den Aufbau des AJM miterlebt. Eh- nen. Ich bin im letzten Frühjahr mit meiner Schwester auf renamt ist eine Herzensangelegenheit die mich in meiner einem Straßenfest zufällig mit Maria von meinungsma- ganzen Jugend begleitet und gefördert hat. Ich bin glück- cher.in ins Gespräch gekommen, und sie hat uns gleich lich für mein Volk hier in Europa einzustehen, ein Teil der zu einem Projekt eingeladen. Inzwischen waren wir schon bunten Gesellschaft zu sein und den Menschen zu zeigen bei vielen Aktionen dabei, zum Beispiel im Sommer bei wie schön „Integration“ sein kann. Aktiv zu sein bedeutet der Medien-Akademie am Müggelsee, wo wir selbst Inter- für mich, meine Stimme erheben zu können gegen Unge- views führen durften. Wir Meinungsmacher.innen lernen rechtigkeiten, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit überhaupt lauter tolle Sachen, wie z.B. Filmemachen — — gegen all das was Menschen dazu bewegt, die schöne wo sonst kann man so was einfach mal so machen? Wir bunte Welt die wir haben mit den Füßen zu treten. Ich wün- haben auf jeden Fall immer eine Menge Spaß, und die sche mir für die djo-Deutsche Jugend in Europa, dass wir anderen Jugendlichen sind alle superlieb — ich habe dort stetig wachsen, gemeinsam unseren Zielen folgen und für schon viele neue Freunde gefunden! das bunte Miteinander weiter einstehen. Und auch, dass wir gemeinsam erreichen, dass die Politik uns noch mehr Gehör schenkt und unsere soziale Arbeit mehr gefördert wird. Antje Sabloty djo-Landesverband Niedersachsen Als Bildungsreferentin möchte ich dazu beitragen, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen sowohl Erfahrungen in der Jugendverbandsarbeit als auch bei internationalen und interkulturellen Begegnungen zu ermöglichen. Meine persönliche Erfahrung als internationale Freiwillige hat mir gezeigt, wie wichtig internationale Begegnungen für die Persönlichkeitsbildung sind. Wir stehen für eine aktive Teilhabe aller Kinder und Jugendlicher unabhängig von Religion, Herkunft oder anderer Faktoren. 14 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Maya Yoken Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa e.V. (AJM) Für mich stellt die djo-Deutsche Jugend in Europa den großen Bruder des AJM dar. Der Verband zeigt uns Wege, Prozesse und Ergebnisse von guter und demokratischer Jugendarbeit. Wir lernen voneinander und miteinander! Unser Ziel ist die Integration von Kindern und Jugendlichen durch Dialog, Aktivitäten, Begegnungen, Spaß und Bildung. Ich persönlich bin Mitglied beider Organisationen, da ich in der Realität immer wieder davon überzeugt werde, dass Jugendarbeit viel bewirkt. Der Dialog wird gesucht und man darf miterleben, wie sich aus Kindern mündige Bürger entwickeln. Einige von Ihnen werden sogar junge Erwachsene, die sich auch ehrenamtlich engagieren, Geborgenheit und Rat zurückgeben und mit ihrer Teilhabe an der Zivilgesellschaft einen großen Beitrag für die gesamte Gesellschaft leisten. Olena Vasyk und Judith Schweiger djo-Landesverband Sachsen Das besondere an der djo-Deutsche Jugend in Europa ist für mich (Olena), dass ich in Deutschland leben kann ohne die Verbindung zu meiner Heimat Ukraine zu verlieren. Durch meine internationale Arbeit kann ich meine beiden Länder näher zueinander bringen. Ich (Judith) möchte in einer Gesellschaft leben, die sich ihrer Geschichte bewusst ist und Edwin-Andreas Drotleff Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) Ich will helfen, die siebenbürgisch-sächsische Kultur zu erhalten und vor allem diese in Deutschland und darüber hinaus bekannt zu machen und weiterzuentwickeln. Ich denke, dass wir nur durch eine aktive Vereins- und Jugendarbeit da- Verantwortung übernimmt. Vor allem aber Vielfalt als Bereicherung empfindet und offen für Neues ist. Durch unsere Arbeit beim djo-Landesverband Sachsen können wir ein internationales und interkulturelles Sachsen mitgestalten. Wir stehen für ein Sachsen jenseits von PEGIDA, Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Wir wissen, dass der Weg noch weit ist aber wir gehen ihn trotzdem! für sorgen können, dass unsere Kultur für junge Menschen interessant bleibt. Die SJD sehe ich als starke Jugendorganisation einer Minderheit, die es über die Jahre hinweg geschafft hat sich zu behaupten und in Zeiten von Globalisierung und der damit verbunden Entfremdung und Anonymisierung eine Gemeinschaft bietet, in der man sich willkommen fühlen und dieses gewisse „Wir-Gefühl“ teilen kann. Und all das basierend auf einem freiheitlichen, toleranten und friedlichem Selbstverständnis. Melanie Weiß Dikhen amen! Seht uns! / Amaro Drom e.V. Ich möchte mit der künstlerischen und pädagogischen Arbeit bei Dikhen Amen den Jugendlichen zeigen, wieviel Power in ihnen steckt und dass sie alles erreichen können, was sie sich wünschen. Wenn sie daran glauben. Sie sollen sich ohne Skrupel holen, was andere junge Menschen (egal welcher Herkunft) auch ganz selbstverständlich haben. Dafür müssen sie auch über die Gesellschaft aufgeklärt werden und die Verhältnisse verstehen. 15 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Elisabeth Struck JEBB!!! Junges Engagement baut Brücken / djo-Landesverband Sachsen Ich habe in Dresden mit zwei anderen Mitstreiterinnen im Rahmen des Projektes „JEBB!!! Junges Engagement baut Brücken“ 2015 die Initiative „Singasylum“ gegründet. Ein Chor, in dem Einheimische und Geflüchtete zusammen singen. Er existiert seit Sommer 2015, hat inzwischen lokale Berühmtheit erlangt und gibt schon einige Konzerte. Ich bin aktiv, weil ich den Umgang mit Geflüchteten in Sachsen langfristig verbessern will — und das funktioniert vor allem indem man Begegnung fördert! Unser interkulturelles Chorprojekt „Singasylum“ zeigt, dass Multikulti durchaus funktioniert, wenn man nur die nötigen Räume dafür schafft. Nora Liebetreu Eugen Laukart djo-Landesverband NRW JunOst e.V. Warum ich mich für die djo entschieden habe? Als Leiterin des JunOst ist für mich eine gelungene Verwirklichung der Idee Projekts „B‘shayno.Willkommen.“ kann ich mich täglich für Viel- von Integration, Partizipation und Teilnahme in und an dem falt, Integration und gesellschaftliches Miteinander einsetzen. gesellschaftlichen Leben. Hier darf man so sein wie man ist, Warum mir das so wichtig ist? Als Jugendliche — also vor gut mit allen Fassetten, Kanten und Ecken, dabei wird man je- 15 Jahren — wurde mir die Möglichkeit gegeben, mich in der Ju- doch nicht einfach als Russland-Deutscher „abgestempelt“. gendverbandsarbeit ehrenamtlich zu engagieren. Schnell stand Wir leben in Deutschland, jedoch pflegen die Kultur und für mich fest, dass ich mich auch beruflich für unsere Gesell- Sprache des Landes, aus dem wir stammen. Zusammenge- schaft starkmachen möchte. Aus diesen Gründen habe ich Sozi- fasst kann man sagen: Um sich richtig zu integrieren, darf al- und Politikwissenschaft studiert, mich auf Inklusion spezia- man nicht vergessen woher man kommt. Es gibt viel zu vie- lisiert und als ehemalige Veranstaltungsmanagerin politischen le Vorurteile gegenüber allem Fremden und Neuen. Mein Dialog organisiert. Als Teil der djo kann ich einen Beitrag für die Ziel ist es deshalb, ein positives Vorbild für die Anderen zu Zukunft unserer Gesellschaft leisten und täglich für Integration sein, um mehr Positives über junge Leute mit Migrations- einstehen: Das ist das, was die djo für mich ausmacht! hintergrund zu verbreiten :). Igbal Aliova Amaro Foro e.V. / Amaro Drom e.V. Wir, als Jugendgruppe von Amaro Foro e.V., möchten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, kritikfähige, verantwortungsvolle und bewusst handelnde Mitbürger_innen unserer Gesellschaft zu werden. Die Suche nach Sinn, der Wunsch nach eigener Entfaltung und Selbstverwirklichung, nach Spaß in der Gemeinschaft, danach, neue Erlebnisse zu verspüren und Erfahrung zu sammeln, sind Bestandteile unserer heutigen Lebenswelt. Wir haben uns in „Jäger“ nach Erlebnissen, die man mit Geld nicht kaufen kann, verwandelt. Ich glaube, dass Freiwilligenarbeit all das und viel mehr bieten kann. In der Jugendgruppe von Roma und Nicht-Roma will ich junge Menschen erreichen und ihnen Raum schaffen, ebenfalls aktiv zu werden. 16 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Andrea Manthe djo-Jugendbildungsstätte Spukschloß Bahratal Ich leite seit über 20 Jahren die djo-Jugendbildungsstätte Spukschloß Bahratal. Gemeinsam mit meinem Team begrüße ich Gäste aus allen Regionen Deutschlands und der Welt. djo bedeutet für mich Willkommen heißen und Willkommen sein. Als gelernte Gastronomin habe ich das Handwerk von der Picke auf gelernt. Wir bieten ein interessantes Angebot Birgit Unfug für Kinder und Jugendliche am Fuße der einzigartigen Landschaft der Sächsischen Schweiz und verbinden dies mit der djo-Landesverband Bayern Gemütlichkeit im Haus und einer guten Küche. Die Angebote werden stetig aktualisiert und den Bedürfnissen von Kindern Ich bin ein klassisches „djo-Kind“, habe selbst als Teilneh- und Jugendlichen angepasst. Ihr liebt die Natur und sucht ein merin Freizeiten besucht, wurde dann Betreuerin und habe idyllisches Fleckchen im Herzen von Sachsen? Dann ist jeder es bis zur Landesvorsitzenden Bayerns geschafft. Nebenher herzlich willkommen! war und bin ich aber auch bei den Egerländern und den Böhmerwäldern aktiv. Mein Vater kam aus dem Sudetenland, hat viel Schlimmes erlebt. Er hat seine Geschichte lange verdrängt, bevor er sie uns erzählen konnte. Trotz dieser schrecklichen Erlebnisse meines Vaters (oder gerade deswegen) bin ich immer noch aktiv bei der djo. Ich versuche durch grenzüberschreitende Kulturarbeit und auch durch geschichtliche Aufklärung im Rahmen der außerschulischen Jugendbildung meinen Teil dazu beizutragen, dass wir ein in Frieden „gelebtes“ Europa erhalten. Lukas Krispin DBJT — Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen Brauchtum und Action geht nicht? Geht doch! Wir sind ein Jugendverband, der versucht modern Geschichte wiederzugeben und Kultur hip zu erhalten. Dabei organisieren wir Seminare und Begegnungen in ganz Deutschland und führen damit Jugendliche zusammen. Im kleinsten Glied bestehen wir größtenteils aus Jugendtanzgruppen, die über die Jahre zu einer großen Familie zusammengewachsen sind. Ich wurde ein bisschen in diese Familie hineingeboren, doch übernehme mittlerweile bewusst Aufgaben und versuche die Vereinsarbeit mitzugestalten. Kultur und Moderne so auszulegen, dass keines zu kurz kommt, ist eine schwierige Aufgabe. Umso mehr freut es mich, dass wir unserem Ziel jeden Tag ein bisschen näher kommen. Irina Gottfried Initiativgruppe „Modellierton“ e.V. / JunOst e.V. Unser Ziel ist die Integration und persönliche Entwicklung russischsprachiger Kinder und Jugendlicher. Ich selbst bin seit 2013 im Verband aktiv. Die Mitwirkung bei Maßnahmen und bei der Projektgestaltung gibt mir viel Lebensfreude und Energie und macht eine Menge Spaß. Wichtig ist mir dabei die Rolle der Selbstentwicklung und Ausbreitung der Gesinnungsgrenzen. Ich hoffe, dass unsere Initiativgruppe, aber auch der Verband im Allgemeinen Zuwachs von neuen interessierten Menschen erhält, dass wir uns im Bereich Jugendarbeit weiter professionalisieren können und dass unsere Arbeit auch anerkannt und noch mehr geschätzt wird. 17 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Fritz Jauché djo-Landesverband Baden-Württemberg Meine erste Begegnung mit der djo war ein Ferienlager in den 1960er Jahren in Tennenbronn. Es gefiel mir in dieser Gemeinschaft so gut, dass ich mich danach der Jungenschaft in Schwetzingen anschloss und später dem von Franziska Ullmann gegründeten Sing- und Tanzkreis. Singen, Tanzen und Toni Goldhammer Musizieren wurden zu einem Lebensinhalt, der sich bis heute erhalten hat. Fahrten nach Finnland, Schweden, Dänemark und SdJ — Jugend für Mitteleuropa Norwegen folgten und so nach und nach fand ich auch Kontakt zum Verbandsleben auf Landesebene. Für die Zukunft habe ich Zuerst war ich aktiv, weil ich in die SdJ reingeboren wurde, dann mir einiges vorgenommen, um unseren Verband auch für neue weil es einfach total viel Spaß gemacht hat, dann weil ich es aus Mitglieder interessant zu gestalten. Durch die Übernahme des politischen und historischen Gründen wichtig fand, dann weil Ferienheimes Aschenhütte in Bad Herrenalb haben wir die ich gemerkt habe, dass eine echte Auseinandersetzung mit dem Räumlichkeiten und die Möglichkeiten unser Motto „Wir wol- geerbten Teil der Identität, die man hat, ob man will oder nicht, len Brücke sein“ auf musisch-kulturellem Weg umzusetzen. Da- echt gut tut. Und heute — nachdem ich sehr zufrieden mit dem her ist es mir um die Zukunft „meiner djo“ nicht bange. bin, was mein Herkunftsverband im deutsch-tschechischen Bereich so geleistet hat — bin ich aktiv in der djo, weil ich mit der Geschichte dieses Verbandes in einer gesamtgesellschaftlichen Zukunft ankommen will. Ich wünsche mir, dass junge Geflüchtete von dem Erfahrungsschatz, den die Gründer_innen dieses Verbandes an uns weitergegeben haben, profitieren können. Ich will, dass Jugendarbeit als die unverzichtbare Ressource wahrgenommen wird, die sie ist und dass, wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund geht, nicht über sie gesprochen wird, und wie man ihnen helfen kann, sondern dass mit ihnen gesprochen wird, darüber, wie sie sich selbst helfen. José Fernández Dikhen amen! Seht uns! / Amaro Drom e.V. I am a volunteer from the European Voluntary Service in the Amaro Drom office in Berlin. The reason why I chose Amaro Drom to do my voluntary service is because I consider the work of the organization crucial for our society. The vast majority of narratives that the general public has created related to Roma and other minorities are created from the perspective of the powerful and not by ourselves. It is really necessary that we raise our voices to create our own narratives challenging stereotypes and racism, which Amaro Drom provides a platform for. Jugendclub IUVENTUS aus Leipzig / JunOst e.V. Unser Jugendclub hat eine lange Geschichte. Gegründet im Herbst 2001 von jungen Zuwanderern aus den ehemaligen UdSSR-Ländern, bietet er auch heute einen Raum für Jugendliche mit und ohne Zuwanderungserfahrung für ihre Ideen, Bedürfnisse und eigene Interessen. Wenn es anfangs nur russischsprachige Jugendliche mit dabei waren, so nehmen aktuell immer mehr Einheimische an unseren Veranstaltungen teil, worüber wir uns sehr freuen. Gegenseitiges Anerkennen ist ja die beste Integration! Dies gelingt am besten durch die gemeinsame Freizeitgestaltung, Kulturarbeit, sowie Internationalen Begegnungen mit anderen Jugendclubs und Initiativen. Vielfalt lohnt sich! 18 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Organisationsteam Internationales Jugendtheater- und Musikfestivals JULA / JunOst e.V. Das Internationale Jugendtheater- und Musikfestival JULA findet jeden Herbst in München statt. Das komplett ehrenamtlich organisierte Festival wird von motivierten jungen Menschen aus ganz Deutschland Jahr für Jahr mit viel Liebe für Menschen und Kunst getragen und realisiert. Das ganze Organisationsteam steht in Wort und Tat für das Hauptziel des Festivals: Internationaler Austausch von Leon Kesselhut meinungsmacher.in / djo-Landesverband Berlin frischen Ideen, unbekannten Kulturen und neuen Kunstauslebungen. Diese Motivation ist die tragende Kraft, die Ich bin seit September 2015 als FSJler im Projekt mei- das Festival JULA jedes Jahr immer bunter, aktueller und nungsmacher.in. Für diese Stelle hatte ich mich bewusst spannender werden lässt. entschieden, weil ich mich für die Anerkennung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund starkmachen möch- Das 13. JULA-Festival findet vom 16. bis zum 20. November te. Ich finde es nämlich wichtig, dass in Deutschland nie- 2016 statt. mand wie ein Bürger zweiter Klasse behandelt wird. Von Büroarbeit über Projektorganisation bis hin zur Betreuung Jugendlicher bei Aktionen kann ich mich hier in ganz verschiedenen Bereichen ausprobieren, lerne eine Menge und habe viel Spaß. Es ist schön, dass ich von allen anerkannt werde: meine Kollegen haben mich von Anfang an völlig gleichwertig behandelt. Mein FSJ bei der djo-Regenbogen Berlin ist schon jetzt eine rundum tolle Erfahrung! Michael und Konstantin Jemeljanow JEBB!!! Junges Engagement baut Brücken und Jugendverbandsarbeit für alle / djo-Landesverband Sachsen Wir sind Ende 2014 aus der Ukraine nach Deutschland eingewandert und seitdem in den Projekten „JEBB!!! Junges Engagement baut Brücken“ und „Jugendverbandsarbeit für alle“ in Bautzen aktiv. Wir sind jung und wollen uns verwirklichen. Deutschland bietet hervorragende Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung, das ist der Grund, warum wir diese Chance nutzen. Was wollen wir erreichen? Wir denken, dass das Ziel nicht so wichtig ist, wie der Prozess selbst. Für uns ist es viel besser etwas zu machen, zu unternehmen, als zu Hause in den eigenen vier Wänden zu hocken. „Entweder du machst etwas und dann richtig oder du lässt es“. Das ist ein ukrainisches Sprichwort mit einer ähnlichen Bedeutung, wie „Ganz oder gar nicht“ oder „Wenn schon, denn schon“… 19 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Maria Degenstein meinungsmacher.in / djo-Landesverband Berlin Ich bin seit 2013 beim Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesverband Berlin e.V. und leite seit 2014 das medienpädagogische Projekt meinungsmacher.in, bei dem ich mit Jugendlichen verschiedenster Herkunft zu tun habe. Für meinen Verein zu arbeiten ist großartig, und meine Arbeit passt perfekt zu meiner persönlichen Biografie als Russlanddeutsche, die in einem spanisch-portugiesisch-russisch-deutschen Familienverband lebt. Es ist mir ein Herzensanliegen, dass die Vertreter verschiedener Kulturen und Nationalitäten miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam feiern, diskutieren und sich so besser verstehen lernen. An „meinen“ Jugendlichen sehe ich, dass das funktioniert. Bei aller Unterschiedlichkeit sind sie durchweg liebenswert, und sie lernen eine Menge bei uns. Es ist wunderbar, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und ich habe sie alle ins Herz geschlossen. Kurt Seidel djo-Landesverband Schleswig-Holstein Seit 1954 bin ich Mitglied in der djo-Deutsche Jugend in Europa. In der Jungenschaft habe ich es damals bis zum Großmeister geschafft. Durch das Gesetz der Jungenschaft habe ich einen Leitfaden für mich gefunden und versucht danach zu leben. Ich habe immer versucht ein Vorbild für Ninwa Aras Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa e.V. (AJM) die Jugend zu sein – das ist auch heute noch so. Als Heimatvertriebener und Flüchtling aus Schlesien-Breslau, war und ist es für mich wichtig, mich gegen Flucht und Vertreibung Durch meinen Heimatverband, den Assyrischen Jugendverband einzusetzen. Ich habe viele djo-Gruppen aufgebaut und ge- Mitteleuropa, bin ich erstmals mit der djo-Deutsche Jugend in leitet. Dabei konnte ich den Kindern und Jugendlichen ver- Europa in Berührung gekommen. Wichtige Themen, in denen mitteln, wie wichtig es ist, nach Zielen zu streben und eine mittlerweile Großes erreicht wurde, waren unter anderem die eigene Meinung zu bilden. Förderung der MJSOs und die interkulturelle Öffnung. Momentan stehen wir jedoch wieder vor neuen Herausforderungen. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Jugendverband — geprägt durch seine Historie von Flucht und Vertreibung — mithilfe unseres Know-hows einiges in der Arbeit mit geflüchteten Menschen bewegen können. Nur selten sieht man so viele Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen in eine gemeinsame Richtung gehen. Wir besitzen nicht zuletzt deshalb ein stetig wachsendes Standing auf der politischen Bühne. Natalia Markovich Junost e.V. Die djo-Deutsche Jugend in Europa ist für mich ein Verband, der sehr vielfältig und bunt ist. Als unsere Dachorganisation ist die djo immer für uns da, zeigt uns wo es lang geht und berät uns dabei, richtig zu handeln. Ohne sie wären wir als Migrantenjugendselbstorganisation nicht dort, wo wir jetzt sind und dafür sind wir sehr dankbar! 20 Schwerpunktthema: 65 Jahre Einheit in Vielfalt Nr. 1 April 2016 Ronas Karakas Kurdischer Kinder- und Jugendverband KOMCIWAN e.V. Ich bin seit meiner frühen Kindheit bereits ein Mitglied von KOMCIWAN und seit 2009 auf lokaler und Bundesebene aktiv. KOMCIWAN ermöglichte mir, meine Wurzeln, Geschichte und Kultur kennenzulernen, auszuleben und dadurch meine Identität als junger Kurde in Deutschland zu festigen. Durch mein Engagement möchte ich meinen Teil dazu beitragen, jungen Kurd_innen den Raum für die Selbstentfaltung und Identitätsfindung zu bieten, sie zur gesellschaftlichen Partizipation anzuregen, aber auch ein Sprachrohr für Ihre Forderungen, Bedürfnisse und Rechte in Deutschland und Europa zu bilden. Letzteres ist im Hinblick auf die Situation der Geflüchteten in Europa von enormer Bedeutung. Daher ist neben den oben genannten Zielen die Arbeit mit und Hilfe für Geflüchteten ein zentraler Eckpfeiler unserer Jugendarbeit. Ondřej Krupička djo-Bundesverband Ich bin beim djo-Bundesverband erst ein halbes Jahr und leider auch bald schon wieder weg, weil meine Zeit als Europäischer Freiwilliger begrenzt ist. Die djo bedeutet für mich zum einen das Büro an der Ecke der Schönhauser Allee, wohin ich morgens gehe, um etwas Produktives zu tun und etwas Neues zu lernen. Zweitens heißt djo für mich Kulturelle Bildung und Nikolai Michel Arbeit mit Jugendlichen. An allen Veranstaltungen, an denen JunOst e.V. ich mich beteiligen kann, bekomme ich sowohl inhaltliches JunOst steht für Solidarität, Interkulturalität, Offenheit, djo für mich, viele unterschiedliche Menschen kennenzuler- glückliches Miteinanderleben, soziale Integration und nen, die ihre Leben nicht nur passiv führen sondern ständig jede Menge Spaß. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit tra- ihre Horizonte erweitern und sich auch für Fragen interessie- ge ich dazu bei, dass die junge Menschen mit Migrations- ren, die nicht nur das Individuum betreffen. als auch organisatorisches Know-how. Und dann bedeutet die hintergrund sich schneller in die Gesellschaft integrieren und sich als Teil dieser identifizieren. Ich setze mich ein für den Aufbau eines strukturierten und nachhaltigen Netzwerkes in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen. Inna Dudin (geb. Rempel) JunOst e.V., djo-Landesverband M-V e.V. / djo-Landesverband S-H e.V. Ehrenamtliches Engagement von Migrant_innen und von Einheimischen ist die erste Stufe des Fundaments in der erfolgreichen Entwicklung der Integrationsarbeit. Jedes Mitglied in unserer Gesellschaft ist bestrebt, die eigenen Fertigkeiten zu entwickeln und etwas Neues und Spannendes zu erfahren und zu erleben. Die djo ist dabei eine richtungweisende und vielfältigkeitsorientierte Plattform für die eigene Entwicklung und für die Stärkung unseres gemeinsamen Zusammenhalts! 21 Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Sich stetig neu definieren! – So könnte die Überschrift über den aktuellen übergeordneten Prozess und die damit verbundenen Tätigkeiten der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) lauten. Doch erst einmal von vorne: „SJD“? — Nein, wir sind keine Jugend- SJD-Flyer, Flyer-Vorlagen für Veranstaltungen und aber auch Wer- organisation einer Partei. Wir sind eine Gliederung des Verbandes bemitteln und Give-Aways. Ein frischer, modernerer Auftritt ist da- der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. Noch genauer: Wir bei das Ziel. Gleichzeitig haben wir unsere Kooperationen zusam- sind DIE Jugendorganisation dieses Verbandes. Und damit ist un- mengetragen und uns über die weitere Arbeit mit diesen Partnern sere Aufgabe eigentlich schon klar: Kultur pflegen, erhalten und Gedanken gemacht. Die BJL ist der Ansicht, dass nur gemeinsam weiterentwickeln bezogen auf die junge Generation Siebenbür- mit befreundeten Organisationen und Vereinen auch zukünftig ger Sachsen in Deutschland und darüber hinaus. So veranstaltet aktiv Kulturpflege und -erhalt in unserem Bereich funktionieren die SJD deutschlandweit Seminare und Events bei denen getanzt, kann. Dies stellt gleichzeitig auch eine Entwicklungsmöglichkeit Tracht getragen, gemeinsam gesungen und gelacht und eben die für unsere Aufgaben dar. Dass man sich Gedanken darüber macht, siebenbürgisch-sächsische Kultur gelebt wird — unser WIR-Gefühl wer man ist, wo man hin will und vor allem wie man das alles er- gelebt wird. Dies sind zum Beispiel Plätzchenbacken und Osterei- reichen will, ist bei der SJD nicht ganz neu. Bereits 2009/2010 gab erfärben für unsere Kleinsten, Tanzseminare mit Tänzen aus der es eine Initiative zu Mitgliederwerbung und Marketing, welche ganzen Welt und zur Vorbereitung des Heimattages in Dinkelbühl. mit einem Anstieg der Mitgliederzahlen und einer besseren und Dieser Heimattag der Siebenbürger Sachsen ist die größte jährliche stärkeren Sichtbarkeit der SJD in der Öffentlichkeit, auch über die Veranstaltung, dessen Organisation und Durchführung wir eben- Verbandsgrenzen hinaus, belohnt wurde. Diesen wichtigen Aspekt falls tatkräftig unterstützen. Die Mischung aus Kunst, Kultur, Tradi- der Jugendverbandsarbeit, sich stetig neu zu definieren, hat die BJL tion, Tanz, Tracht, Musik, Feierstimmung und dem Zusammenkom- der SJD erkannt. Dafür danke ich jedem einzelnen, der hier aktiv men von Menschen unterschiedlichen Alters aus ganz Deutschland mitgewirkt hat und noch wird! und der Welt, ist einzigartig! Eine Art Kultur-Festival eben! Die SJD ist stärker aufgestellt denn je und feiert in diesem Jahr ihr Unsere eigene Großveranstaltung, der Volkstanzwettbewerb 30-jähriges Jubiläum. Dazu passt der Vorstoß der Neuausrichtung (VTW) der SJD, sucht in dieser Form deutschlandweit sicherlich und dazu passt auch dies gebührend zu feiern. Und so gratulie- seinesgleichen und darf in dieser Aufzählung nicht fehlen. Wer ein- ren wir selbstverständlich unserem Dachverband, djo-Deutsche mal das Knistern in der Luft kurz vor Bekanntgabe der ersten Plät- Jugend in Europa, zu seinem 65-jährigen Jubiläum. Wir freuen uns ze beim VTW und den anschließenden Ausbruch an Freunde und schon darauf und geben unser Bestes mindestens dasselbe Jubilä- der gemeinsamen Feier erlebt hat, wird bestimmt nicht das letzte um feiern zu dürfen! Mal dabei sein und vielleicht einmal selbst mittanzen wollen. Zu . unserem Angebot gehören auch Brauchtumsseminare, in denen Edwin-Andreas Drotleff Althergebrachtes, Bräuche, Tradition und Sitten beleuchtet wer- Referent für die Zusammenarbeit mit der djo Bundesjugendleiter den. Freizeitseminare, in denen das Zusammensein im Vordergrund der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) steht, werden selbstverständlich auch angeboten und runden das Stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandesder Spektrum der SJD ab – wie zum Beispiel Skifahren, Segeln, Zelten Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. oder Bowlen — für jeden Geschmack findet sich das Richtige. Aber was war nochmal mit diesem anfangs angesprochenen übergeordnetem Prozess? Neben den eben beschriebenen Haupttätigkeiten und Kernaufgaben hat der Vorstand der SJD — die sogenannte Bundesjugendleitung (BJL) — im vergangenen Jahr die eigene aktuelle Situation betrachtet und sich die Frage gestellt, was in den nächsten Jahren sein wird und wie die SJD weiterhin erfolgreich bleiben kann. Herausgekommen ist dabei ein ganzes Paket an Ideen und Aufgaben unter dem Titel „SJD 2020“. Die Umsetzung ist mittelfristig angelegt und wird ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen bis die letzten Maßnahmen greifen. Hierbei dreht es sich im Kern um eine Neugestaltung des Corporate Design mit 22 Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Das Projekt „Mein Nachbar“ und Liedermacherei mit dem Künstler Gerd Krambehr Innerhalb des Aktion Mensch-Projekts „Mein Nachbar“ hatten unsere Kinder und Jugendlichen während einer Reise nach Erfurt die Möglichkeit, den bekannten Liedermacher und Künstler Gerd Krambehr kennenzulernen. Gerd Krambehr hat nicht nur über seine Er- Passanten zum Thema Nachbarschaft zu be- fahrungen in der DDR über seine Treffen mit fragen. Dazu hatten wir am Vorabend ein Kon- den Kindern einen Einblick in die Felder Büh- Friedensnobelträger Gorbatschow zept zur Interviewdurchführung erarbeitet. Bei nenproduktion, Regie und Mitarbeit im Stu- und Freundschaften mit Künstlern aus aller der Umfrage wurde darauf geachtet, dass die dio ermöglichen. Uns wurde erklärt wie die Welt berichtet, sondern auch den Workshop Kinder und Jugendlichen eigene Erfahrungen „Greenbox“ funktioniert und welche kniffligen LIEDERMACHEREI geleitet. Wie kommt man mit den Bundeslandnachbarn aus Hessen und Wege gegangen werden müssen, um im End- zum Liedermachen und dazu, Texte und Musik Thüringen machen und so ihre Scheu vor ei- effekt eine vorzeigbare Sendung aufnehmen zu kreieren? In der Atmosphäre eines Erzähl- ner ersten Kontaktaufnahme überwinden. zu können. Außerdem hatten wir die Gelegen- Michail „Zauberwald“ getroffen wurden. Dies sollte heit das Regiezimmer zu besichtigen. Cafés berichteten die Teilnehmer_innen von ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen Abends wurde die Umfrage der Passanten in und reflektierten ihre interessanten Themen Erfurt mit Hilfe eines Balkendiagramms sta- Am Donnerstag besuchten wir den Erfurter (Familiengeschichte, Freundschaft, Nachbar- tistisch ausgewertet und die einzelnen Punkte Zoo und gingen anschließend ins Schwimm- schaft, Krieg und Frieden) in einem selbst- und Erfahrungen bei der Durchführung der bad. Abends hatten wir die Gelegenheit mit geschriebenen Lied. Zusammen mit Gerd Interviews analysiert. Außerdem haben wir den Kindern etwas zu basteln und Gespräche Krambehr ist den Kindern und Jugendlichen einen bunten Abend mit unterschiedlichen zu den medialen Projekten zu führen. das „Freundschaftslied“ gelungen, welches sie Aufgaben und Konfliktsituationen zwischen als Videoclip und Audio-Datei aufgenommen Nachbarn und kreative Darstellungen von haben. Problemlösungen theatralisch dargestellt. Aber das war nicht alles was unsere Reise zu Am 7. Januar besuchten wir den Radio- und bieten hatte: Wir besuchten den Radiosender Fernsehsender MDR und KIKA. Wir haben FREI, wo wir über die Radiosendung und über Einblick in die Räume bekommen, in welchen technische Möglichkeiten eines Radiosenders Radiosendungen produziert werden. Ebenfalls informiert wurden. Am 6. Januar besuchten haben wir das Fernsehstudio von KIKA von in- wir den Dom und die Peterberger Zitadelle. nen gesehen, in dem Vorbereitungen für die Wir haben auch die Gelegenheit genutzt, um bevorstehende Aufnahme von der Sendung Larissa Timpel, Helen Zaloga RODNIK e.V. Gefördert von: 23 Nr. 1 April 2016 Mitgliedsorganisationen Jung, engagiert und abgeschoben! Wie das Asylpaket I die Zukunftschancen von jungen Roma zerstört Gzim und Ramis mit ihrer Projektgruppe beim Gedenkwochenende 2. August im Rahmen von Dikhen amen! Seht uns! 2014 Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit haben wir im Dezember motiviert, den gegenseitigen Austausch mit der Mehrheitsgesell- 2015 erfahren, dass unsere Freunde Gzim und Ramis Berisha aus schaft voran zu treiben. Gzim und Ramis glauben fest daran, dass unserer Mitte gerissen wurden. Die beiden Jugendlichen wurden ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit einen wichtigen um fünf Uhr morgens von Polizeibeamten ohne Vorwarnung abge- Beitrag zur Veränderung der Gesellschaft leisten kann. holt und gemeinsam mit ihren Eltern und jüngeren Geschwistern zum Zwecke der Abschiebung zum Flughafen Hannover-Langen- Diesbezüglich hatten beide klare Pläne für die Zukunft. Gzim hagen gebracht. Von dort startete ein eigens vom Innenministe- wollte 2016 eine JuLeiCa-Ausbildung in Niedersachsen absolvie- rium gechartertes Flugzeug, welches 125 Menschen gegen ihren ren und in Friesoythe eine eigene Gruppe für Roma-Jugendliche Willen in den Kosovo deportierte. Derzeit befinden sich Gzim und aufbauen. Außerdem wirkten Gzim und Ramis im Amaro Drom- Ramis Berisha mit ihrer Familie in Pejë. Projekt „Dikhen amen! Seht uns!“ mit, welches vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Im Rahmen dieses Projektes streb- Die beiden jungen Roma wollen alles daran setzen, wieder in ten sie die Ausbildung zu Multiplikator_innen der Jugendarbeit Deutschland leben zu können. Denn hier ist ihr Zuhause. Gzim an, um später selbst Workshops zur Stärkung junger Roma und (15) und Ramis (12) wurden in Deutschland geboren und sind Sinti sowie zur Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft durch- hier aufgewachsen. Niedersachsen ist ihre Heimat. Gzim Berisha führen zu können. Durch ihre verbindliche, freundschaftliche und besuchte die neunte Klasse der Heinrich-von-Oytha-Oberschule. mitreißende Art mobilisierten sie zahlreiche Jugendliche für eh- Sein jüngerer Bruder Ramis war in der sechsten Klasse. renamtliches Engagement. Aber auch darüber hinaus hatten sie eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft. Gzim Berisha wollte spä- 24 In unseren Vereinen ist durch die Abschiebung der Brüder eine ter in der Jugendarbeit tätig sein. Ramis strebte an, ein eigenes große Lücke entstanden. Seit dem Frühjahr engagierten sich Autohaus zu führen. Beide wollten in der Zukunft Familien grün- Gzim und Ramis bei Ternengo Drom e Romengo — Roma-Jugend- den und ein friedliches Leben in Deutschland führen. Durch die liche in Niedersachsen e.V. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen Abschiebung von Gzim und Ramis Berisha wurden nun all diese stärkten sie junge Roma in Niedersachsen und waren überaus Pläne zu Nichte gemacht. Mitgliedsorganisationen Gzim und Ramis Berisha wurden in ein Land abgeschoben, das sie noch nie zuvor gesehen haben — den Kosovo. Sie wurden Teil einer Sammelabschiebung in ein Land des ehemaligen Jugoslawiens. Massenabschiebungen wie diese finden derzeit im ganzen Bundesgebiet statt. Im September 2015 beschlossen Bund und Länder, dass Albanien, Kosovo und Montenegro sogenannte „Sichere Herkunftsländer“ seien. Dies bedeutet, dass die politischen Entscheidungsträger_innen davon ausgehen, dass in diesen Ländern keine Fluchtgründe bestünden. Dieser Beschluss ist Teil der aktuellen Verschärfungen des Asylrechts, die darauf abzielen, Geflüchteten aus den westlichen Balkanländern pauschal eine Schutzbedürftigkeit abzusprechen und sie so schnell wie möglich abschieben zu können. Diese Praxis verhöhnt das Grundrecht auf Asyl und spricht vor allem Rom_nja aus diesen Ländern spezifische Fluchtgründe, wie rassistische Verfolgung ab. Roma werden in den ak- Nr. 1 April 2016 Amaro Drom fordert daher vom Innenminister in Niedersachsen, Boris Pistorius, die Abschiebung von Gzim und Ramis Berisha rückgängig zu machen und ihnen eine Bleiberechtsperspektive in Deutschland zu ermöglichen. Wir fordern außerdem: • Die Abkehr vom Konzept der „Sicheren Herkunftsstaaten“ • Die Anerkennung besonderer Fluchtgründe von Roma als verfolgter und diskriminierter Gruppe • Das Bleiberecht für Menschen, deren Lebensmittelpunkt Deutschland ist, seit ihrer Geburt oder seit ihrer Flucht aufgrund von Diskriminierung und Verfolgung • Das Ende der menschenrechtsverletzenden Praxis der Zwangsdeportationen. tuellen politischen Debatten als „Wirtschaftsflüchtlinge“ diffamiert. Die Anita Burchardt tatsächlich stattfindende Diskriminierung von Rom_nja in den Staaten Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des westlichen Balkan wird dadurch unsichtbar gemacht. Amaro Drom e.V. Dabei ist die Lebenssituation in Montenegro, in Albanien und auch im Kosovo alles andere als sicher. NGOs und Einzelpersonen berichten von hoher Arbeitslosigkeit, Mangel an medizinischer Versorgung, unzureichender Schulbildung und der alltäglichen Gewalt im Kosovo. Für Rom_nja ist die Situation dort besonders fatal. Eine Arbeit zu finden ist nahezu unmöglich, die Arbeitslosenquote unter Rom_nja beträgt im Kosovo zwischen 95% und 100%. Sie müssen in notdürftigen Unterkünften leben, weil ihre Häuser entweder im Krieg zerstört wurden oder von den verbliebenen Einheimischen beansprucht werden. Aufgrund des historisch gewachsenen Rassismus gegen Roma sind diese alltäglichen Diffamierungen, Anfeindungen und tätlichen Übergriffen ausgesetzt. Sich im Kosovo als Rom_ni ein menschenwürdiges Leben aufzubauen ist nahezu unmöglich. Wir fühlen einen großen Verlust nach der Abschiebung von Gzim und Ramis Berisha. Wir vermissen sie als Verwandte, als Freunde und als Aktivisten. Ihre Abschiebung stellt einen schweren Rückschlag in unserer gemeinsamen Arbeit dar. Mit Gzim und Ramis fehlen uns nun zwei engagierte Jugendliche. Jugendliche, die bei uns aktiv sind und sich in einer ähnlichen Situation, wie Gzim und Ramis befinden, wurden in Angst versetzt. Die Abschiebepolitik des Innenministers in Niedersachsen erschwert die Arbeit unserer Vereine — Ternengo Drom e Romengo — Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V. und Amaro Drom e.V. enorm! Wir wollen nicht hinnehmen, dass junge, engagierte Menschen wie Gzim und Ramis Berisha nicht in Deutschland leben dürfen. Unterstützen Sie uns dabei Gzim und Ramis eine Chance zu geben in ihr Leben zurückzukehren! SPENDENKONTO Kontoinhaber: Ternengo Drom e Romengo Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V. Verwendungszweck: GzimundRamis IBAN: DE20 2519 0001 0693 4986 00 BIC: VOHADE2HXXX Kreditinstitut: Hannoversche Volksbank ONLINE SPENDEN AUF: BETTERPLACE.ORG Projektname: Unterstütze den Bleiberechtskampf von Gzim und Ramis Berisha www.betterplace.org/de/projects/38547-unterstutze-denbleiberechtskampf-von-gzim-und-ramis-berisha Kontakt: Nino Novakovic E-Mail: [email protected] Telefon: 0172 / 198 76 21 25 Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 „B‘shayno.Willkommen.“ — Ein Projektstart! „B‘shayno.Willkommen.“, so heißt das Anfang Dezember 2015 gestartete dreijährige Projekt, das einen Beitrag zur Willkommenskultur in Deutschland leisten möchte! Das „Willkommen“ richtet sich an Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung, die die gesellschaftliche Inklusion gemeinsam gestalten möchten. Der Fokus genem Migrationshintergrund fungieren in Ostwestfalen, in denselben Regionen. Diese diesem Zusammenhang als Patinnen und Gemeinsamkeiten fördern eine hohe gegen- Die djo-Deutsche Jugend in Europa, Landes- Paten für junge Geflüchtete, besonders aus seitige Identifikation und ermöglichen das verband NRW e.V. konzentriert sich im Rah- dem Irak und Syrien. Dabei nehmen die sie gemeinsame Wahrnehmen von bestehen- men des Projekts gemeinsam mit dem As- die Funktion als Integrationslots*innen ein. den, lokalen Angeboten und eine Begeg- syrischen Jugendverband Mitteleuropa e.V. (AJM) auf die Vermittlung und Begleitung Die Zielgruppen von peer-to-peer-Patenschaften. nung auf Augenhöhe. Die Idee Die ehrenamtlichen Pat*innen aus den Orts- 26 Die Patenschaften setzen sich aus Jugend- gruppen des AJM und die jungen Geflüchte- In den peer-to-peer-Patenschaften erhalten lichen mit eigenem Migrationshintergrund ten sprechen oft die gleiche Sprache, sind die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Frei- und jungen Geflüchteten zusammen. Ju- gleichaltrig, haben ähnliche kulturelle Hin- zeit gemeinsam zu gestalten: Vom Kinobe- gendliche und junge Erwachsene mit ei- tergründe und leben, durch den Fokus auf such über sportliche Aktivitäten bis hin zum Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Erlernen von Musikinstrumenten — das Pro- Parallel zu den Patenschaften sind Qualifi- angeführt und lernen die gesellschaftliche jekt unterstützt die Ideen und Wünsche der zierungsmaßnahmen und Austauschtreffen Bedeutung von sozialem Engagement ken- Jugendlichen inhaltlich und finanziell. für die Pat*innen und ihre Begleitung fester nen. Durch die Qualifizierungsangebote und Bestandteil des Projekts. Sie erfolgen über die Übernahme der Patenschaft entwickeln den gesamten Projektzeitraum. die Jugendlichen soziale Kompetenzen, wie Neben gemeinsamen Freizeitaktivitäten werden über das Projekt erlebnis- und medienpädagogische Angebote organisiert. An Verantwortungsbewusstsein und Teamfä- Die Zielsetzung higkeit. diesen können die peer-to-peer-Patenschaften sowie weitere Jugendliche ohne Migra- Die Teilnehmer*innen werden durch das Die jungen Geflüchteten wiederum erhal- tionshintergrund und mit verschiedensten Projekt an das Ehrenamt und die damit ver- ten Unterstützung bei ihrer gesellschaftli- Herkunftskulturen teilnehmen. bundenen Gestaltungsmöglichkeiten her- chen Integration. Besonders der Kontakt zu Fotos © Susanne Koch Gleichaltrigen hat ein hohes inklusives Po- Begegnung auf Augenhöhe, gegenseitiges tenzial: Die gemeinsamen Aktionen fördern Verständnis und bietet eine jugendgerechte die gesellschaftliche Teilhabe, geben Orien- Möglichkeit des Austausches! Gefördert von: tierung und fördern die Sprachkompetenz. Nora Liebetreu Letztlich zielen die gemeinsamen Projek- Projektleitung te und die interkulturellen Begegnungen djo-Deutsche Jugend in Europa, darauf ab, Toleranz zu fördern. Das Mitein- Landesverband NRW e.V. ander im Projekt unterstützt das gegensei- Assyrischer Jugendverband Mitteleuropa e.V. tige Kennen- und Voneinander-Lernen und schafft somit Respekt zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die pädagogische und kreative Arbeit ermöglicht die 27 Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Das Einmaleins der Gruppenleitung Wie wird man ein guter Jugendleiter? Was tun wenn die Gruppe schwer zu motivieren ist? Um diese und weitere Fragen ging es beim Juleica-Seminar im November 2015 im „Ferienheim Aschenhütte“, der djo-Jugendbildungsstätte in Bad Herrenalb/Schwarzwald. gen. Nach Zimmerverteilung und Abendessen gab es ein kleines Aufwärmspiel, um sich auf das Wochenende einzustimmen. Danach konnte der Abend frei gestaltet werden. Die meisten waren zwar müde, doch fürs gemeinsame Singen und mehrere Runden Activity mobilisierten sie ihre letzten Kräfte. Nach einem kräftigen Frühstück gab Johanna Bontzol den Startschuss für das Seminar. Die Einstiegsaufgabe lautete: „Wie sieht meine Gruppe aus?“ Die DBJT besteht zum größten Teil aus Tanzgruppen. Genauso wie Menschen unterschiedlich sind, so sind auch die Tanzgruppen in der DBJT un- 28 Die Juleica (Jugendleitercard) ist ein amt- Der Gruppenleitungskurs fand vom 27. bis 29. Wochenende keine langweiligen Vorträge licher Ausweis für Jugendleiter_innen, den November 2015 statt und wurde in Koope- auf dem Programm, sondern es wurde stän- man nach Absolvierung eines vierzigstündi- ration mit dem djo-Landesverband Baden- dig interagiert und diskutiert. Dadurch kam gen Gruppenleiter-Kurses erhält. Von vielen Württemberg organisiert. Als Pate stand uns es zu einem regen Ideenaustausch. Johanna deutschen Organisationen, die sich in der der Landesvorsitzende Hartmut Liebscher Bontzol war die beste Besetzung für diese Jugendarbeit engagieren, wird die Erlangung zur Seite. Vom djo-Bundesverband war die Aufgabe. dieser Qualifikation angestrebt. Deshalb hat Bundesintegrationsreferentin Johanna Bont- auch die DBJT Tanzleiter_innen und Jugend- zol angereist, die die einzelnen Themen mit Am Freitag reisten Mitglieder der DBJT aus lichen, die in ihren Gruppen verantwortungs- den Teilnehmer_innen bearbeitete und dabei ganz Süddeutschland an. Vertreten waren die volle Aufgaben übernehmen, ein JuLeiCa-Se- auf die spezifischen Probleme unserer Arbeit Gruppen aus Crailsheim, Esslingen, München, minar angeboten. individuell einging. So standen an diesem Nürnberg, Reutlingen, Singen und Spaichin- Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 terschiedlich. Jede Gruppe hat ihre eigene Geschichte, ihre eigene Struktur und setzt spezifische Schwerpunkte. Neben dem Tanzen ist für die einen das Theater ein wichtiges Standbein, für die anderen steht das Singen an erster Stelle. Dies sollten die Teilnehmer_innen möglichst anschaulich auf Postern darstellen. Die meisten unter uns nehmen in ihren Gruppen direkt oder mittelbar Tanzleitungsaufgaben wahr. Wir machen das zwar schon jahrelang, doch die wenigsten haben sich Gedanken darüber gemacht, was eine gute Tanzprobe oder beispielsweise einen gelungenen Ausflug ausmacht. Auch darüber hatten die Teilnehmer_innen Gelegenheit, zu reflektieren. Dabei ging man den umgekehrten Weg: Wir sollten überlegen, wie es nicht sein sollte. Nach intensivem Gestalten von Plakaten konnte jede Gruppe eine schiefgegangene Probe oder sonstige Veranstaltung präsentieren. Diese Herangehensweise führte letztendlich zur Ausarbeitung eines Ratgebers mit Tipps, worauf man achten sollte, damit nichts schief geht. Nach diesen beiden Einheiten war es Zeit, sich mit Mittagessen und frischer Luft zu versorgen. Natürlich ergaben sich interessante Gespräche über die Vorträge und Präsentationen, wobei es zu einem regen Austausch hinsichtlich der erteilten Ratschläge und geeigneten Methoden kam. Nach dem pädagogisch-praktischen Teil folgte eine kurze Einführung in die Theorie des Verhaltens einer Gruppe. Vornehmlich ging es um den phasenhaft verlaufenden Gruppenbildungsprozess, um Gruppendynamik und vor allem darum, wie man Problemen vorbeugen kann. Dies waren jedoch nur einige der vielen interessanten Themen, die angesprochen wurden und zu regelrechten „AhaEffekten“ führten. Am Abend machten wir mit Hartmut Liebscher noch einen kleinen tänzerischen Ausflug in andere Länder. Wir erlernten und tanzten gemeinsam mit ihm alte deutsche Tänze sowie Tänze aus England und Skandinavien. Mit weiteren gemeinsamen Aktivitäten ging auch dieser Abend zu Ende. Eine letzte, sehr wichtige Einheit beendete das Seminar am Sonntagvormittag. Wir erlernten den Umgang mit Anträgen und Formularen und erfuhren, was Aufsichtspflicht wirklich bedeutet. Die Referent_innen schafften es, diese doch eigentlich sehr trockenen Themen interessant zu vermitteln. Dann war es Zeit, sich zu verabschieden. Dies fiel allen etwas schwer, da wir ein tolles Wochenende zusammen verbracht hatten. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Hartmut Liebscher und Johanna Bontzol. Lukas Krispin Deutsche Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT) 29 Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Das Jahr 2015 in Niedersachsen Ein Rückblick und Ausblick des djo-Landesverbandes Niedersachsen rer Vielfalt. Mit diesem Ansatz leisten wir einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Integration von jungen Zugewanderten in unsere Gesellschaft. Hierzu möchten wir einige Beispiele benennen: Die dem djo-Landesverband seit circa zwei Jahren angehörige jesidische Gruppe Ciwan feierte im Dezember 2015 wieder die jährliche „Kurdische Jugendkulturwoche“ in Garbsen bei Hannover. Workshops in verschiedenen kulturellen und kreativen Bereichen ermöglichen den Teilnehmenden die Pflege der kurdischen Kultur innerhalb der jesidischen Gemeinschaft. Ein großes Fest mit Beteiligung des Flüchtlingsrates bildete den Abschluss einer abwechslungsreichen Woche, an der die Teilnehmenden viel Freude hatten. Zur Tradition im Landesverband Niedersachsen wird zusehends auch der seit 2009 stattfindende Fachkräfteaustausch des djoMitgliedsvereins „Die Umlandspringer e.V.“ mit der Gruppe „Arbeitskreis Banat-JA“ aus Arad in Rumänien, deren Mitglieder der deutschen Minderheit angehören. 2015 trafen sich die Gruppen wieder in Rumänien und begrüßten Mitglieder des Vereins „WeissLandesjugendtag 2015 Kreuz-Jugend“ aus Lana in Südtirol, Italien, die den Kreis der teilnehmenden Gruppen von nun an erweitern. Für ihre nächste Be- Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2015 zurück. Im Zuge des Landesjugendtages Ende November in Duderstadt übernahm Frank Winkler den Landesvorsitz von Michael Simmert. Dieser hatte den Verband acht Jahre lang in dieser Position vertreten. Ein besonde- gegnung unter dem Motto „Europa spielend verbinden“ im August 2016 konnte der Landesverband Niedersachsen eine Finanzierung durch das Förderprogramm Erasmus+ der Europäischen Union einwerben. res Highlight waren die Aufnahme der Vereine „Ternengo Drom e Romengo Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V.“ und „Rubikus e.V.“ in die Strukturen des djo-Landesverbands Niedersachsen. Im Anschluss an den Landesjugendtag wurde das 25-jährige Jubiläum des Jugendgästehauses Duderstadt gefeiert. In den vergangenen 25 Jahren konnte eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Herkunft, mit und ohne Handicap, die Gastfreundschaft des Hauses und der Stadt Duderstadt als Ort des kulturellen Austauschs erleben. Festliche Reden durch Bürgermeister Wolfgang Nolte und den Landtagsabgeordneten Lothar Koch sowie die Ehrung langjähriger Mitarbeiterinnen bildeten das offizielle Programm der Feier, bevor im Anschluss Erinnerungen ausgetauscht und Zukunftspläne geschmiedet wurden. Der djo-Landesverband Niedersachsen hält seine Angebote traditionell offen für alle jungen Menschen und Aktiven in der Jugendarbeit. An einem Großteil der Maßnahmen nehmen Jugendliche mit Migrationsgeschichte sowie expliziter Fluchterfahrung teil und erleben die Möglichkeiten und Chancen von Jugendarbeit in all ih- 30 Girls4Jugendarbeit Mitgliedsorganisationen Nr. 1 April 2016 Auch auf lokaler Ebene verstetigen sich die Integrationsangebote des Landesverbandes zunehmend. Das Projekt „Perspektive Kulturvielfalt“, gefördert durch das Programm Kultur macht stark, bietet Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft die Möglichkeit, Erfahrungen mit verschiedenen Medien zu sammeln und dabei gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz zu lernen. Eine Woche lang erleben sie, wie sie ihre Freizeit erfüllend gestalten können. So konnte in 2015 der Dreh eines kompletten Kurzfilms innerhalb der sieben Tage realisiert werden, der alle Teilnehmenden vor und hinter der Kamera gleichermaßen einzubinden wusste. Verschiedene Freizeitaktionen wie die erlebnispädagogischen Angebote der WolkenKratzer und der Besuch im Spaßbad Vitamar sorgten für die nötige Abwechslung. Das Angebot wird voraussichtlich über das Jahr 2017 weitergeführt. Frank Winkler Vorsitzender des djo-Landesverbandes Niedersachsen Moin, Moin! Seit dem 28.11.2015 bin ich neuer Vorsitzender des djoLandesverbandes Niedersachsen. In den 25 Jahren meiner djo-Mitgliedschaft habe ich bereits viele Facetten unserer vielfältigen Arbeit kennenlernen und mitgestalten dürfen. Schwerpunkte waren dabei die Bereiche Freizeiten, Jugendleiteraus- und -fortbildung sowie internationale Begegnungen. Ich bin aber auch schon lange auf Vorstandsebene aktiv. So war ich unter anderem vier Jahre lang Beisitzer im Bundesvorstand und insgesamt 18 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen. Gremienarbeit ist mir also nicht fremd. Nach Ausbildungen zum Verkäufer, Erzieher und DiplomSozialpädagogen bin ich nun als stellvertretender TeamPerspektive Kulturvielfalt leiter im Jobcenter Sarstedt bei Hildesheim tätig und berate dort als Arbeitsvermittler speziell Jugendliche unter 25 Neben den bewährten Veranstaltungen stehen aber auch neue Jahren. Und sofern ich nicht mit der djo-Deutsche Jugend Projekte in den Startlöchern, die durch das Programm Generati- in Europa unterwegs bin, bereise ich gern mit meiner Frau on³ des Landesjugendrings Niedersachsen gefördert werden. Das Mandy die nordischen Länder (von Schleswig-Holstein bis Modell-Projekt „Roma-Jugend Initiative Northeim – Plattform für Island). Südniedersachsen“ soll die Vernetzung der lokalen Roma-Gruppen fördern und dem Erfahrungsaustausch dienen. „Girls 4 Jugendar- An der (internationalen) Jugendverbandsarbeit gefällt mir, beit“ richtet sich an interessierte Teilnehmerinnen mit und ohne dass Kinder, Jugendliche und junge bzw. jung gebliebene Erfahrung im Bereich der Jugendarbeit, die Lust haben, gemeinsam Erwachsene die Möglichkeit haben sich zu begegnen, von- neue Angebote für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Im Pro- einander zu lernen und miteinander aktiv zu sein. Es ist jekt „App dafür!“ entwickeln Jugendliche aus Duderstadt eine App, faszinierend zu erleben, wie ganz unterschiedliche Men- die für sie relevante Orte wie Jugendtreffs, Vereine, Beratungsan- schen zu einer Gruppe zusammenwachsen, sich Freund- gebote usw. bündelt. Die App soll in verschiedenen Sprachen ver- schaften über Grenzen hinweg entwickeln und somit ein fügbar sein, so dass sie auch von Jugendlichen ohne Deutschkennt- kleiner Beitrag für ein geeintes Europa geleistet wird. Dies nisse genutzt werden kann. wird sicherlich auch ein Schwerpunkt meiner künftigen Arbeit sein: Bestehende Partnerschaften im In- und Ausland Antje Sablotny festigen und unser Netzwerk weiter ausbauen. Bildungsreferentin djo-Deutsche Jugend in Europa, Landesverband Niedersachsen e.V. 31 Neuigkeiten aus den Häusern Nr. 1 April 2016 Willkommen in Himmighausen! Bildungsstätte des djo-Landesverbands NRW nimmt minderjährige Geflüchtete auf Seit Anfang Dezember 2015 haben junge neuen Heimat geben können“, erklärt Chris- streich. Die Pädagogen von WolkenKratzer unbegleitete Geflüchtete eine vorüberge- tian Gradt, Landesvorsitzender NRW der djo- (www.wolken-kratzer.net) unterstützen die hende Bleibe in der djo-Bildungsstätte. Deutsche Jugend in Europa. Jugendlichen und sind rund um die Uhr vor Himmighausen. gefunden. Die Teenager, Ort. Tagsüber betreuen drei bis vier Mitar- alles männliche minderjährige Geflüchtete Die Jugendlichen haben in Himmighausen beiter von WolkenKratzer die Geflüchteten zwischen 14 und 17 Jahren, kommen aus einen festen Tagesablauf, der das Eingewöh- und ein Mitarbeiter ist in der Nacht da. Afghanistan, Syrien, Eritrea, Indien und Mali. nen in die neue Situation erleichtern soll: Die Anzahl schwankt zwischen neun und 17 Um 9.00 Uhr wird gefrühstückt. Von 10.00 „Die Betreuung und die Arbeit mit den Ju- Bewohnern. Alle jungen Geflüchteten ka- bis 12.30 Uhr haben alle Deutschunterricht, gendlichen läuft sehr gut“, kann Angelo men nahezu ohne jegliche Habe in Himmig- um 13.00 Uhr folgt das Mittagessen. Nach- Lombardo, Heimleiter der Bildungsstätte, hausen an. Doch dank vieler Spenden konn- mittags findet ein Angebot „draußen“ statt. berichten. „Unser Umgang miteinander ist ten die Jugendlichen mit dem Wichtigsten Mal geht es auf den Fußballplatz oder zum sehr respektvoll. Es tut gut zu sehen, wie ausreichend versorgt werden. „Wegen freier Wandern. Ein anderes Mal steht ein Mo- eifrig gelernt wird und dass einige von ih- Kapazitäten in den Wintermonaten war es scheebesuch an oder es geht zum Shoppen nen erhebliche Fortschritte machen.“ uns möglich schnell zu helfen. Wir sind froh, in die Stadt. Um 19.00 Uhr gibt es Abend- dass wir hier mit unserem Haus und dem brot und im Anschluss noch etwas Unter- Dr. Christian Kahl überaus engagierten Personal den jungen haltung bei Kino, Kickerturnier, Bingo Abend djo-Deutsche Jugend in Europa, Menschen einen würdigen Start in einer etc. Um 22.00 Uhr ist dann offiziell Zapfen- Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. Erlebnis Bogenschießen Florian will nicht von seinen Mitschüler_in- „Die Outdoor-Sportart Bogenschießen er- nen gestört werden. Konzentriert fokus- freut sich einer immer größeren Beliebtheit“, siert er die Zielscheibe in 50 Meter Entfer- erklärt Tobias Bach und ergänzt „insbeson- nung. Seine Hände zittern leicht. Er setzt dere für Kinder und Jugendliche eignet sich noch einmal kurz ab. Atmet tief durch und diese Sportart sehr gut, da sie hier innere fokussiert erneut. Dann endlich ist es so- Ruhe und Gelassenheit üben.“ Nach einer weit. Der Pfeil schnellt durch die Luft und Einweisung in Körperhaltung und Technik bohrt sich in die Zielscheibe. Florian reißt gilt es, sein persönliches Ziel zu treffen. Ne- die Arme hoch. Alle schauen gespannt auf ben dem Ehrgeiz steckt auch viel Abenteu- die Zielscheibe, um das Ergebnis festzu- erlust im Bogenschießen. Wer wollte nicht stellen. Der Pfeil hat den gelben Kreis ge- schon immer Robin Hood oder Winnetou troffen und steckt fest darin. „Für deinen spielen. Eine neue Outdoor-Sportart erfreut sich großer Beliebtheit ersten Schuss war das sehr gut“ motiviert 32 Tobias Bach, Pädagogischer Leiter der djo- Bogenschießen wird in der djo-Jugendbil- Jugendbildungsstätte Haus zur Sahlenburg. dungsstätte Haus zur Sahlenburg (2—3 h, Florian möchte sofort erneut den Bogen ab 8 € / Person) und in der djo-Jugendbil- Carsten Pilz spannen und gleich nochmal probieren. dungsstätte Spukschloss Bahratal (3 h, 10 € Bundesfinanzreferent Nun ist aber erst seine Mitschülerin Sophia / Person) angeboten. Die Bogenausrüstung djo-Deutsche Jugend in Europa, an der Reihe. wird leihweise zur Verfügung gestellt. Bundesverband e.V. Meldungen Nr. 1 April 2016 Alans Weg in die Freiheit — Die Geschichte eines Geflüchteten von Kurdistan nach Deutschland Der junge Alan erzählt von seinen ganz persönlichen Erlebnissen, von dem Tag an als er vor ca. zwei Jahren aus Kobanî fliehen musste, bis zum heutigen Tag in Bremen, wo er eine neue Familie fand: Dîlan und Nîlay vom kurdischen Kinder- und Jugendverein KOMCIWAN Bremen e.V. haben Alan während ihres Engagements in einer Notunterkunft kennengelernt. Alan war ganz begeistert und es ist etwas ganz besonderes, dass er sich heute selbst engagiert und für andere Geflüchtete einsetzt. Alan hat während unserer Winterakademie am Workshop „Animationsfilm“ teilgenommen. In diesem konnten unsere Jugendlichen ihrer künstlerischen Ader und Kreativität freien Lauf lassen und haben selbstständig Zeichnungen, Erzählungen und Rap-Einlagen zu diversen Szenen aus Alans Fluchtweg erstellt. Diese wurden vom Workshop-Leiter Dr. Erik Malchow animiert. Der entstandene Film findet sich auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=7OpJolXym6A. Komciwan — Kurdischer Kinder- und Jugendverband e.V. Als Jugendvertreter bei der EU-Jugendkonferenz Edwin-Andreas Drotleff, Bundesjugendleiter der Siebenbürgischen-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) wurde durch den Deutschen Bundesjugendring (DBJR) aus über hundert Bewerbern als einer von drei Jugendvertretern für die EU-Jugendkonferenzen 2016/2017 ausgewählt. Die EU-Jugendkonferenzen sind Teil des Strukturierten Dialogs zwischen Jugend und Politik. Sie finden in Amsterdam, Bratislava und auf Malta statt. Im Dialog erarbeiten die Jugendvertreter gemeinsam Empfehlungen, die dazu beitragen sollen, die Situation junger Menschen in Europa zu verbessern. Dabei steht ein Thema im Mittelpunkt: Von Januar 2016 bis Juni 2017 geht’s um das Zusammenleben in einem vielfältigen und vernetzten Europa. Wir gratulieren Edwin-Andreas Drotleff zu seiner Wahl und wünschen ihm viel Freude und Erfolg bei seiner neuen Aufgabe! Mehr Informationen gibt es unter: www.strukturierter-dialog.de/jugendvertreter-innen djo-Bundesverband Nachruf Horst Löffler Kurz nach Weihnachten erreichte mich die traurige Nachricht, dass Horst Löffler verstorben ist. Bereits am 19. Dezember 2015 erlag er den Folgen eines Herzinfarktes. Mitten aus seinem Schaffen für die deutsch-tschechische Verständigung wurde er aus dem Leben gerissen, als er in Brünn, beim Gespräch mit dem Bürgermeister, zunächst einen Asthmaanfall und schließlich einen Herzinfarkt erlitt. Aus dem anschließenden Koma durfte Horst nicht mehr erwachen. Mit Horst Löffler verliert unser Jugendverband eine herausragende Persönlichkeit. Von 1974 bis 1984 war er Landesvorsitzender und gleichzeitig Jugendbildungsreferent. In seine Amtsperiode fiel neben der Verbandsnamensänderung auch der Beginn unseres Gastschülerprogrammes mit Südamerika. Dieses ist bis heute ein zentraler Bereich unserer Jugendarbeit in Baden-Württemberg ins Leben gerufen von Horst Löffler. Nach dem Beenden seiner aktiven Zeit bei der djo-Deutsche Jugend in Europa, zog Horst sich ganz bewusst aus dem aktiven Tagesgeschäft zurück, um der neuen Vorstandschaft eigenen Handlungsspielraum zu geben. Bei vielen Verbandsveranstaltungen war er, zusammen mit seiner Frau Helga, immer gern gesehener Gast. Ihr sowie seinen Kindern gilt unser aufrichtiges Mitgefühl. Unser Landesverband wird immer untrennbar mit Horst Löffler verbunden bleiben. Hartmut Liebscher / djo-Landesverband Baden-Württemberg 33 Meldungen Nr. 1 April 2016 Nachruf Kurt Findling Am 09.03.2016 verstarb mit fast 96 Jahren Kurt Findling, Mitbegründer der DJO auf Burg Ludwigstein und somit der letzte Überlebende dieser kleinen Gründungseinheit. Bis zu seiner Rente gehörte sein Leben ausschließlich dem Verband — bis 1970 war er Geschäftsführer der DJO in Berlin und ab 1970 dann kaufmännischer Leiter der DJO in Bonn. Aber auch nach seiner Rente bis zu seinem Tode hielt er immer noch regen Kontakt zu DJOlern und blieb stets interessiert an der Weiterentwicklung „seines“ Jugendverbands. Kurt Findling wusste bereits in seiner Jugend genau was er wollte. 1951 gründete er mit einer Handvoll anderer Männer die DJO und holte damit die Jugend von der Straße. Es war sein Lebensinhalt — beruflich und emotional — jungen Menschen Werte mit auf den Lebensweg zu geben. Schon ab den 50er Jahren machte er es möglich, dass junge Menschen andere Länder kennenlernten und sich mit den dort lebenden Menschen und deren Traditionen auseinandersetzten. Seine Familie stärkte ihm für seine Arbeit den Rücken, wobei allen voran seine Ehefrau, im Verband als Jossie bekannt, mit aktiv in der Jugendarbeit war. Er war stark, durchsetzungsfähig und was er sich vornahm gelang — auch aufgrund seiner inneren Freundlichkeit. Ihn konnte nichts aus der Ruhe bringen und er gab seinen Mitmenschen immer ein Gefühl der Sicherheit. Er setzte sich für Menschen aus seiner Umgebung ein und half, wo er konnte. Sein Blick ging immer in Richtung Zukunft, auch, wenn ihn die Jahre des Krieges immer wieder beschäftigt haben. So ist er den Menschen mit seiner Art immer in Erinnerung geblieben, auch nach Jahren! Wir gedenken eines großen Mannes in der Geschichte des Verbandes. djo-Bundesverband Nachruf Oswald Böse Kurz vor seinem 92. Geburtstag starb am 6.04.2016 in Düsseldorf Ossi Böse. Er gehört zu den Gründern der Sudetendeutschen Jugend und prägte über viele Jahre auch die Arbeit des djo-Bundesverbandes. 1924 in Seifersdorf bei Reichenberg geboren, erlebte Ossi den Krieg als Gebirgsjäger. Nach der Vertreibung landete er in Berchtesgaden. Dort gründete er schon 1948 eine der ersten Gruppen der Sudetendeutschen Jugend. 1951 wurde Ossi Böse Bundesführer der Sudetendeutschen Jugend (SdJ) und nach dem Beitritt der SdJ zur DJO 1952 ein Jahr später auch DJO-Bundesvorsitzender. Er sah sich in der Tradition des Wandervogels, der Singbewegung Walther Hensel und der Sudetendeutschen Turnbewegung. Aber auch die Forderungen der Deutschen Jugendbewegung vom „Hohen Meißner“ nach der Selbstbestimmung des Einzelnen flossen in die Arbeit ein. Ossi war mit Leidenschaft und Visionen in der Jugendarbeit tätig. Dabei hatte er immer den europäischen Gedanken und internationale Begegnungen im Blick. Seit 1955 fuhren sudetendeutsche Spielscharen in westeuropäische Länder, nach Amerika, nach Südafrika als Botschafter Ihrer Heimat. Ossi ist der Jugendarbeit immer verbunden geblieben und stand als Gesprächspartner bereit. Dabei nie bevormundend sondern immer tolerant und wissend, dass Jugend ihren eigenen Weg finden und gehen muss. In seinem Grußwort zu 50 Jahre SdJ 1999 schrieb Ossi: „Ein Jugendverband, der sich auch als Erziehungsgemeinschaft und nicht nur als Freizeitclub versteht hat es heute schwerer als früher, denn auf junge Menschen wirkt vieles ein. (…) In der Jugendgruppe werden Persönlichkeit und Gemeinschaft, Freiheit und Bindung, Toleranz und Achtung vor dem Anderen sowie demokratisches Verhalten eingeübt. So gesehen wird die Jugendarbeit ihren Stellenwert behalten und gemeinsam mit der Familie jene Bindung schaffen, die auch die Heimat der Generationen vor uns als Aufgabe in der Gegenwart und Zukunft aufzeigt.“ Fünf Tage vor seinem Tod verabschiedete sich Ossi Böse mit den Worten: „Was wir geleistet haben ist nicht so wichtig — wichtig ist, was bleibt!“ Robert Wild / SdJ — Jugend für Mitteleuropa e.V. 34 Anzeigen Nr. 1 April 2016 COACHING-PROGRAMM „GRENZENLOS WILLKOMMEN“ Große Ideen für kleine Projekte — Jetzt bewerben für neue Fördermöglichkeiten von Mikroprojekten! Ihr möchtet ein neues Projekt durchführen oder ein laufendes weiter entwickeln? Es geht um die Selbstorganisation oder Teilhabe von jungen Geflüchteten? Dann bewerbt euch! Die djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V. fördert in diesem Jahr bis zu 10 Kleinprojekte mit jeweils 750,00 €. Parallel können sich interessierte Gruppen im Rahmen des Coaching-Programms zu weiteren Fördermöglichkeiten beraten und unterstützen lassen. Damit aus guten Ideen große Pläne werden. Antragsfristen sind der 31. Mai und 31. August 2016 Informationen zu Förderbedingungen und Antragstellung: Sarah Gräf / Koordinatorin Coaching-Programm Mail: [email protected] Tel: 030 / 446 778-12 DEUTSCH-RUSSISCH-UKRAINISCHE PROJEKTSCHMIEDE Du bist Gruppenleiter_in von internationalen Jugendbegegnungen und insbesondere am Austausch mit Russland und der Ukraine interessiert? Du möchtest gerne neue Partner beider Länder kennenlernen? Oder Deine bestehenden Kontakte zu einer gemeinsamen Woche am Meer zur Planung Eurer weiteren Zusammenarbeit einladen? Dann ist die folgende Veranstaltung sicherlich spannend für Dich! 17.07.2016 (So) — 23.07.2016 (Sa) in Cuxhaven an der Nordsee Die Projektschmiede bietet Euch die Möglichkeit neben deutsch-russischen Maßnahmen auch deutsch-ukrainische oder trilaterale Projekte zu planen. Ihr erhaltet dabei Unterstützung bei der Planung der Inhalte und der Finanzierung. Unser Ziel ist, dass Ihr mit fertigen Projektanträgen für das Jahr 2017 nach Hause geht. Ihr könnt Euch entweder direkt mit Euren Partnerorganisationen aus Russland oder der Ukraine anmelden und gemeinsam vor Ort an bestehenden Ideen weiterarbeiten oder auf der Projektschmiede neue Partner kennenlernen. Wir freuen uns auf Euch! Mehr Informationen und Anmeldung: Johanna Heil / Referentin für den Internationalen Jugendaustausch Mail: [email protected] Tel: 030/446 778-20 Termine / Impressum Nr. 1 April 2016 Termine 1 2 6 3 5 4 7 1. 28.04.2016—01.05.2016 Bundesvorstandsklausur in Berlin 4. 2. 17.07.2016—23.07.2016 03.06.2016—04.06.2016 Deutsch-Russisch-Ukrainische MJSO-Netzwerk- & Strategietreffen Projektschmiede in Berlin in Cuxhaven Zukunftswerkstatt Integration 3. 5. 7. 08.07.2016—10.07.2016 07.08.2016—14.08.2016 07.10.2016—09.10.2016 Projektschmiede „Aktion Mensch“ Diversity Festival Bundesvorstandssitzung djo.Bildungsstätte.Himmighausen. in Moskau in Berlin Der PFEIL sowie auch unsere nationale und internationale Jugendarbeit werden gefördert vom: 6. 01.09.2016—04.09.2016 Impressum Das djo-Infomagazin „PFEIL“ erscheint im 65. Jahrgang Artikel, die mit Namen des Verfassers versehen oder gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesendete Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden, eine Rücksendung ist nur bei ausreichendem Rückporto möglich. Kürzungen aus redaktionellen Gründen sind vorbehalten. Die nächste PFEIL-Ausgabe erscheint voraussichtlich im August 2016. Nachdruck mit Quellenangaben und Zusendungen von Belegexemplaren gestattet. Wir danken für die treue Leserschaft und für die journalistischen Beiträge. -Deutsche Jugend in Europa 36 Herausgeber djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e. V. Kuglerstraße 5, 10439 Berlin Tel.: 030 — 446 778-0 Fax: 030 — 446 778-11 E-mail: [email protected] www.djo.de Verantwortlich Robert Werner Redaktion Sarah Gräf Grafische Umsetzung Lina Khesina Erscheint im Eigenverlag der djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e. V.
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