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Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Der Löwenzahn, vor allem die Wurzel, enthält Bitterstoffe, die die Leber anregen, die
Verdauung fördern und leicht harntreibend („Pissblume“) wirken. So wird der ganze
Organismus in Schwung gebracht, was durch die ebenfalls enthaltenen Vitamine und
Mineralien noch begünstigt wird.
Die ideale Frühjahrskur also.
Aus den Wurzeln kann ein Kaffeeersatz hergestellt werden.
Die Blätter haben eine ähnliche Wirkung und können als Salat oder Wildgemüse zubereitet
werden (wer’s nicht so bitter mag, legt die Blätter in Salzwasser ein und bereitet sie als
Gemüse oder Suppe zu, evtl. zusammen mit anderen Wildgemüsen, wie Giersch,
Brennesseln, Spitzwegerich, etc.
Richtig Hartgesottene kauen drei Stängel täglich.
Die Blüten enthalten viele Karotine (gelbe Farbe), reichlich Pollen und Honig, was unsere
Bienen natürlich sehr mögen. Auch die Blüten können als Sirup oder „Honig“ zubereitet
werden, sehr lecker und überhaupt nicht bitter!
Was bleibt vom Löwenzahn,
wenn die Pusteblume weggepustet wurde?
Richtig, ein Pappenstiel!
Und mit dem kann man nicht mehr viel anfangen.
Rezepte:
Löwenzahntinktur
Man erntet die Wurzeln im Frühjahr, wäscht sie in klaren Wasser gut ab, schneidet sie fein
und legt sie in ca 60% Schnaps (Grappa oder Obstler). Die Wurzelstücke sollten gut bedeckt
sein und sich noch gut schütteln lassen. Das ganze kommt in eine Weithalsflasche oder ein
grosses Glas an einen schattigen Ort und wird häufig geschüttelt. Nach 4 Wochen abseihen.
Für den Gebrauch in Pipettfläschchen oder Sprühfläschchen geben. Als Frühjahrskur 3mal
täglich 3-5 Tropfen oder Sprühstösse über 6 Wochen.
Löwenzahnkaffee
Man erntet die Wurzeln je nach Geschmack im Frühjahr oder Herbst (dann enthalten sie
mehr Inulin). Wurzeln klein schneiden und bei kleiner Hitze oder an der Sonne trocknen,
anschliessend in einer Pfanne rösten – häufig wenden, denn anbrennen sollen sie nicht. In
der Kaffeemühle mahlen und zubereiten wie Filterkaffee oder Mokka. Evtl. Kardamom
dazugeben.
Sirup / Honig
Reichlich junge Löwenzahnblüten bei trockenem Wetter ernten, in ein Salatsieb geben und
dieses kräftig schütteln, am besten im Freien oder über dem Ausguss (es sei denn, kleine
schwarze Käferchen stören nicht – schädlich sind sie allemal nicht).
Die Blüten dann in ein Deckelgefäss geben. Dazu kommt ein Liter Wasser, zwei kg Zucker
(ich nehme Biorübenzucker, wenn erstens einheimisch, zweitens relativ geschmacksneutral,
aber man kann natürlich auch Rohrzucker nehmen) und zwei halbierte Zitronen, deren Saft
man noch in den Ansatz presst. An einen hellen Ort stellen und häufig umrühren, bis der
Zucker sich vollständig gelöst hat. Das dauert zwei Tage und gibt einen sehr konzentrierten
Sirup. Wer genug Löwenzahn hat, darf die Blüten auch gelegentlich gegen neue
austauschen.
Die ganze Mischung in einen grossen Topf geben, aufkochen lassen, abseihen* und den
Sirup heiss in Weithalsflaschen füllen.
Für „Honig“: ab * noch weiterkochen lassen (unbedeckelt), bis der Sirup eine honigartige
Konsistenz hat. Heiss in Konfigläser füllen. Auf dem Butterbrot, im Tee, im Porridge, auf
Eiscreme… Nicht im Kühlschrank aufbewahren, sonst kristallisiert die Geschichte aus wie
Honig.