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PRESSEDIENST
Wien, 21. April 2016
Kreditrichtlinien der Banken und Nachfrage nach Krediten
nahezu unverändert
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom
April 2016
Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2016, in
der die Kreditmanagerinnen und Kreditmanager führender Banken ihre Einschätzungen zur
Kreditentwicklung, zur Refinanzierungssituation der Banken und zu den Auswirkungen der EZBGeldpolitik geben.
Die Kreditrichtlinien der Banken und die Nachfrage nach Krediten blieben im ersten Quartal
2016, wie auch schon im vierten Quartal 2015, weitgehend unverändert. Auch für das
bevorstehende zweite Quartal 2016 erwarten die Umfrageteilnehmer keine großen
Veränderungen. In den Ergebnissen wurde jedoch betont, dass sich die Kreditrichtlinien im
langfristigen Vergleich seit 2003 auf einem straffen Niveau befinden. Kreditrichtlinien sind
interne Kriterien – sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen – die
bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Hinsichtlich ihrer Refinanzierungsmöglichkeiten vermerkten die Umfrageteilnehmerinnen und
Umfrageteilnehmer im ersten Quartal 2016 abermals eine Verschlechterung. Betroffen war vor
allem die Refinanzierung durch die Begebung von mittel- bis langfristigen Anleihen. Eine
diesbezügliche erschwerte Refinanzierungssituation für Banken zeigte sich auch im Euroraum
insgesamt, allerdings in geringerem Ausmaß.
Die österreichischen Banken führten gemischte Auswirkungen des erweiterten
Ankaufprogramms von Vermögenswerten des Eurosystems an. Einerseits vermerkten sie leicht
positive Effekte auf ihre Liquiditätspositionen, andererseits sahen sie ihre Ertragslagen etwas
belastet. Im Unterschied zu den Ergebnissen für den gesamten Euroraum brachte das Programm
in Österreich keine wesentlichen Impulse für die Kreditvergabe.
Als Auswirkungen des negativen Zinssatzes der EZB-Einlagenfazilität meldeten die
Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer in Österreich und im Euroraum gesunkene
Kreditzinssätze und vor allem gesunkene Zinserträge. Die Kreditvolumina blieben in Österreich
davon allerdings weitgehend unbeeinflusst. Im Euroraum wurden geringfügig positive
Volumeneffekte vermerkt.
Verleger, Herausgeber und Hersteller:
Oesterreichische Nationalbank
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Christian Gutlederer
Sämtliche in Wien 9., Otto-Wagner-Platz 3,
Postfach 61, 1010 Wien
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) –
führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich
eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das
Kreditvergabeverhalten der Banken, das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und
privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei
werden rund 140 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht
Institute aus Österreich.
Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird in Statistiken – Daten &
Analysen Q2/2016 veröffentlicht. Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer
Website publiziert.
Rückfragehinweis
Pressesprecher
Dr. Christian Gutlederer
Tel.: +43-1-404 20-6900
[email protected]
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