LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/11755 18.04.2016 Aktuelle Stunde auf Antrag der Fraktion der CDU Wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen: Rot-Grün muss Alarmsignale endlich zur Kenntnis nehmen und in der Wirtschaftspolitik grundlegend umsteuern Am 13. April berichtete unter anderem die Neue Rhein Zeitung über eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Demnach fallen die Kommunen an Rhein und Ruhr im Wettstreit der attraktivsten Regionen immer weiter zurück. In einem Regional-Ranking hat das IW Köln Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität in allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten bewertet. Unter den zehn Kommunen mit den schlechtesten Bedingungen sind mit Hamm, Oberhausen, Herne, Gelsenkirchen und Duisburg fünf Städte aus NordrheinWestfalen. Während sich 89 von 100 Top-Standorten in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen befinden, schafft es mit Düsseldorf (Platz 75) lediglich eine nordrhein-westfälische Kommune in die TOP 100. Hohe Arbeitslosigkeit und verminderte Lebensqualität sind die Folgen des unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums in Nordrhein-Westfalen. So schrumpfte nach Veröffentlichungen des statistischen Landesamtes IT.NRW vom 13. April die IndustrieProduktion in Nordrhein-Westfalen 2015 um 2,1 Prozent, während sie im Bundesschnitt um 1,7 Prozent wuchs. Eine Ursache für die unterdurchschnittliche Entwicklung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft ist die im Vergleich zu anderen Ländern zu geringe Investitionsquote. Nach einer Studie von METALL NRW verlagern beispielsweise die Unternehmen der für NordrheinWestfalen besonders wichtigen Metall- und Elektroindustrie immer mehr Investitionen ins Ausland. Tätigten die Unternehmen der Branche vor fünf Jahren noch zwei Drittel ihrer Investitionen im Inland, werden es in fünf Jahren nur noch gut 50 Prozent sein. Das ist DeIndustrialisierung durch Des-Investition. Belastende Regulierungen und wachstumsbremsende Gesetze und Verordnungen der Landespolitik werden von den Unternehmen als gravierende Investitionshemmnisse empfunden. So klagen die Unternehmen unter anderem über überzogene Klimaschutzvorschriften und das bürokratische Tariftreue- und Vergabegesetz. In der Kritik Datum des Originals: 18.04.2016/Ausgegeben: 18.04.2016 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/11755 steht überdies die wirtschaftsfeindliche Ausgestaltung des Landesentwicklungsplans durch die Landesregierung. Die Statistiken des IW Köln und die Daten von IT.NRW sind weitere Belege für die anhaltende Wirtschaftsschwäche in Nordrhein-Westfalen, die sich negativ auf die Lebenswirklichkeit der Menschen auswirkt. Die Landespolitik ist in der Pflicht, dieser Entwicklung umgehend gegenzusteuern. Es ist daher notwendig, dass sich der Landtag mit dieser Thematik in einer Aktuellen Stunde befasst. Lutz Lienenkämper und Fraktion 2
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