Planerischer Flickenteppich im Brühler Osten Wir erinnern uns noch alle zu gut an die Nacht- und Nebelaktion Ende des vergangenen Jahres, als in einer Dringlichkeitsentscheidung des Hauptausschusses der Stadt Brühl, auf Betreiben der Verwaltung, ein überdimensioniertes Containerdorf für Brühl-Ost beschlossen wurde. Nur durch gezieltes und konsequentes Handeln der Ortsgemeinschaft konnte Rat und Bürgermeister überzeugt werden, dass Integration nur gelingen kann, wenn die Dimension einer solchen Einrichtung auf das nahe Umfeld - hier des Stadtteils Brühl-Ost - zugeschnitten ist und damit für die dort lebende Bevölkerung auch verkraftbar ist. Wir stellen heute fest, das durch die Überrumpelung durch Rat und Verwaltung hervorgerufene Mistrauen konnte gemindert werden. Zusagen durch den Bürgermeister in der Infoveranstaltung am 14.01.2016 im Cultra zeigten, dass die Verwaltung die Bedenken und Anregungen aus der Bevölkerung ernst nahm. Auch aus den Ratsfraktionen war zu vernehmen, dass Brühl eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge braucht. Sehr positiv ist, die Bürgerinnen und Bürger von Brühl-Ost erwarten nun überwiegend die neuen Nachbarn mit viel Engagement. Als positiv wurde wahrgenommen, dass CDU/die Grünen (Mehrheitsfraktionen im Brühler Rat) ihre Planungen zur südlichen Brache und zur Umsiedlung der Verkaufsflächen für die Nahversorgung an die Lise-Meitner-Straße zunächst den Bürgerinnen und Bürgern von BrühlOst vorstellten und mit ihnen diskutierten, bevor diese als Antrag in den Rat eingebracht wurden. Hier wurde spürbar, Bürgerbeteiligung ist nicht nur eine Floskel. Die im Antrag formulierten Planungen basierten schon bei der Vorstellung sehr stark auf den Anregungen der Bürgerschaft von Brühl-Ost, immer wieder vorgetragen durch die IBO. Während der Vorstellung wurden weitere Anregungen aufgenommen. Eine solche Vorgehenseise war wirklich geeignet entstandenes Mistrauen abzubauen. Was passiert nun? Das ehemalige Schlachthofgelände soll einer anderen Nutzung zugeführt werden. Wieder wird eine politische Entscheidung für Brühl-Ost in einem Hauruckverfahren durchgepeitscht. Bürgerbeteiligung scheint lästig zu sein. Hier wird ein Areal isoliert betrachtet. Die Einbindung in eine Gesamtplanung ist nicht erkennbar. War die Ankündigung, einen Masterplan für Brühl-Ost zu entwickeln, nur Makulatur? Andere Städte geben sich eine Milieu-Satzung, um eine gute Durchmischung einzelner Stadteile zu gewährleisten. In Brühl darf munter drauflos geplant werden. Die Ortsgemeinschaft Brühl-Ost begrüßt eine positive Entwicklung für das ehemalige Schlachthofgelände! Jetzt sind keine Schnellschüsse gefragt, eine angemessene Zeit zur Klärung berechtigter Fragen muss sein. Vor der Realisierung der Nahversorgung und der Aufstellung eines Masterplans der alle Aspekte, wie Wohnen, Arbeiten, Verkehr, Kultur, Integration usw. umfasst, dürfen keine voreiligen Maßnahmen eingeleitet werden. Die Chance, das angeschlagene Vertrauensverhältnis zu reparieren, sollten die in Brühl politisch Verantwortlichen nicht verstreichen lassen. Es geht um die Entwicklung des gesamten Brühler Ostens! Brühl-Ost, den19.04.2016
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