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One Piece Of Us
von NoStar5
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Einleitung
In den ersten Kapiteln wird die Kindheit unserer Hauptfigur behandelt. In den späteren Kapiteln spielt
die Geschichte dann in der Gegenwart (der von One Piece). In der Timeline sind wir jetzt ungefähr
vier Jahre nach Gol D. Rogers Hinrichtung gelandet...
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Kapitel 1
Kapitel 1
Lees Sicht
?Lilu, Yumi will spielen!? Genervt verdrehte ich die Augen. Ich hasste es, wenn mich meine kleine
Schwester Lilu nannte. Sie meinte es zwar nicht böse, wollte mich damit aber trotzdem immer
aufziehen. ?Zum letzten Mal, Yu, ich bin nicht Lilu, ich heiße Lee!? Yumi starrte mich mit ihren
überdimensionalen braunen Kinderaugen an. Dann lachte sie. ?Ok, du bist Lee, wenn du jetzt endlich
mit mir spielst!? Ich steckte ihr die Zunge raus. ?Du spinnst doch! Ich hab heute Morgen mit dir die
ganze Zeit Verstecken gespielt. Jetzt sollten wir nach Hause gehen, wir haben alles besorgt, was
Mama und Papa fürs Abendessen brauchen. Jetzt komm, Yumi, guck mal, die Sonne geht schon
unter!? Ich packte Yus Hand und zog sie die Straße entlang. Verträumt sah sie der untergehenden
Sonne hinterher und Summte dabei ein Kinderlied. Yumi war schon immer von der Sonne fasziniert
gewesen. Vor drei Jahren, als sie gerade mal ein paar Monate alt gewesen war, hatte sie immer ihre
Hand nach dem Himmel ausgestreckt. Sie hatte immer geweint, wenn es geregnet hatte, immer gelacht
wenn die Sonne geschienen hatte. Kurz: meine kleine Schwester war im wahrsten Sinne des Wortes
ein Sonnenkind.
Ich öffnete die Haustür und half Yu, ihre Schuhe auszuziehen. Sobald ich das geschafft hatte, rannte
sie lachend die Treppe hoch in ihr Zimmer und schloss ihre Tür hinter sich. Ich für meinen Teil ging
mit den Einkäufen in die Küche. Am Esstisch saß Papa und las Zeitung, während Mama den Abwasch
machte. Ich stellte die große Einkaufstüte auf dem Tisch ab und begann auszupacken. Mein Vater ließ
seine Zeitung sinken und beobachtete mich mit einem verächtlichen Blick. ?Yumi war lang weg, wo
ist sie jetzt?? fragte er mich mit besorgter Stimme ?Sie ist oben in ihrem Zimmer und spielt
wahrscheinlich.? Gab ich zurück ?Habt ihr alles bekommen können?? brummte er desinteressiert. Ich
lächelte ?Ja, alles außer die Orang...? weiter kam ich nicht, denn eine Hand traf mit voller Wucht
meine rechte Wange. ?WAS HABE ICH DIR GESAGT?? Papa war so ruckartig aufgestanden, sodass
der Tisch umgefallen war. Ich hielt mir meine schmerzende Wange. Verängstigt sah ich ihn an. ?Jetzt
geh und hol diese scheiß Orangen! Na wird?s bald!? Ich nickte und rannte nach draußen. Die Sonne
war gerade eben untergegangen. Jetzt war es kalt und dunkel. Ich trottete die Straße entlang. Wo sollte
ich denn jetzt noch Orangen herbekommen? Wenn ich jetzt ohne sie wieder nach Hause kommen
würde, würde Papa sicherlich noch wütender werden. Ihm war es egal, ob ich draußen übernachten
musste, oder elendig auf der Straße verreckte. Für meine Eltern war ich nur ein versehentlicher Unfall,
der plötzlich aufgetaucht ist. Hingegen meine Schwester, Yu, war das absolute Wunschkind. Sie lasen
ihr jeden Wunsch von den Augen ab, feierten ihren Geburtstag mit einem riesigen Fest, mich hingegen
verschonten Mama und Papa an meinem Geburtstag höchstens mit Schlägen. Auf Erziehung hatten sie
ganz verzichtet. Sogar das Sprechen hatte mir jemand anderes beigebracht. Ich konnte mich nicht
mehr erinnern wer das gewesen war, es war ja schon immerhin fast vier Jahre her.
Ich lief an mehreren Häusern vorbei, bog mal links, mal rechts ab und kam schließlich an den Rand
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unseres Dorfes. Das Dorf war von einer Wiese umgeben, welche wiederum von einem Wald umgeben
Diese Wiese war mein absoluter Lieblingsort. Das Gras hatte einen saftigen Grünton und war so lang,
dass es meine Knöchel kitzelte, wenn ich darüber lief. Ich suchte mir ein gemütliches Fleckchen und
legte mich hin. Ich riss einen besonders Langen Grashalm aus dem Boden, steckte ihn mir in den
Mund, verschränkte meine Arme hinter dem Kopf und kaute genüsslich auf dem Halm herum. Meine
Augen schlossen sich fast von selbst, als ich an die vielen Abenteuer dachte, die ich unbedingt noch
erleben wollte...
Ich wachte ruckartig auf. Ganz in meiner Nähe spürte ich eine Präsenz. Irritiert öffnete ich die Augen.
Über mir stand ein Mann. Er trug einen Mantel und einen Hut, auf dem Rücken ein großes Schwert.
Seine goldenen Augen leuchteten in der Dunkelheit. Ich bemühte mich, so lässig wie möglich auf
meinem Grashalm herumzukauen, denn ich wollte nicht, dass er meine Angst spürte. ?Was willst du??
fragte ich ihn in misstrauischem Tonfall. Der Mann zog eine Augenbraue hoch und musterte mich
interessiert. ?Was willst du?? wiederholte ich meine Frage energischer. Er sah mich verächtlich an. Ich
erwiderte den Blick. ?Von dir will ich nichts, kleine.? Sagte er dann ruhig. Ich leckte mir über die
Lippen und setzte mein hässlichstes Grinsen auf. ?Dann hau ab, wenn du nicht willst.? Wut blitzte in
den Augen des Mannes auf. Anscheinend musste er sich sehr zusammenreißen, um mir nicht einen
heftigen Tritt zu verpassen. Er atmete hörbar aus und ging würdevoll an mir vorbei, ohne mich noch
eines weiteren Blickes zu würdigen.
Ich entspannte mich wieder und schloss die Augen. Sofort schlief ich ein.
Ich weiß, im Moment ist es noch nicht so spannend, würde mich aber trotzdem über ein Kommentar
freuen ;-)
Danke fürs Lesen ;-D
One Piece Of Us - Teil 2
von NoStar5
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Kapitel 1
Kapitel 2
Lees Sicht
Die Sonnenstrahlen blendeten mich. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte im gleißenden
Licht irgendetwas zu erkennen. Wahrscheinlich war es schon längst Mittag und Yumi würde einen
ihrer scheußlichen Anfälle bekommen, wenn sie mich nicht bald zu Gesicht bekam. Immer wenn sie
mich mal zwölf Stunden nicht gesehen hatte, fing sie an zu weinen und glaubte, dass ich tot wäre.
Bestimmt war das auch der einzige Grund gewesen, warum mich meine Eltern nicht sofort nach
Yumis Geburt auf die Straße gesetzt hatten. Sie mochten es ganz und gar nicht, dass meine kleine
Schwester den ganzen Tag bei mir war, doch immer wenn sie versucht hatten, uns zu trennen, war Yu
immer sofort in Tränen ausgebrochen und hatte nicht damit aufgehört, bis sie endlich ihren Willen
bekommen hatte. Mir war es eigentlich auch nicht recht, dass sie mir immer wieder hinterher lief. Ich
liebte sie zwar mehr als alles andere auf dieser Welt, doch meine kleine Schwester war mir bei allem
was ich machte ein Klotz am Bein. Manchmal war ich so genervt, dass ich es nicht mehr aushielt und
sie einfach stehen ließ. Und mich in einer Seitengasse versteckte, um sie irgendwann wieder im Dorf
aufzusammeln und ihr zum Trost ein Eis zu kaufen. Yumi war eine wirkliche Nervensäge, doch ich
würde niemals zulassen, dass ihr etwas zustoßen würde.
Meine Augen hatten sich mittlerweile an das helle Sonnenlicht gewöhnt. Ich hatte meine Arme noch
immer hinter dem Kopf verschränkt und lag auf der Wiese. Langsam stand ich auf. Mein ganzer
Körper schmerzte, als ich versuchte, mich zu strecken. Ich gähnte herzhaft und schlenderte noch
immer mit dem langen Grashalm im Mund durchs Dorf. Es dauerte nicht lange, bis ich die
Marktstrasse erreichte. Ich sah mich um und versuchte einen Stand zu finden, der Orangen verkaufte,
was sich als sehr schwierig herausstellte, da bereits die meisten schlossen. Plötzlich spürte ich, dass
mir etwas auf den Rücken sprang. Vor Überraschung verlor ich das Gleichgewicht und knallte auf das
harte Kopfsteinpflaster.
?Lilu, Lilu, lass uns spielen!? Yumi saß auf meinem Rücken und umarmte meinen Hals, wobei sie
mich fast erwürgte. ?Yu, was machst du hier? Wo sind Mama und Papa?? sie richtete sich auf und
verkündete stolz: ?Die sind zu Hause und denken ich schlafe noch? Verärgert sah ich sie an ?Dann geh
jetzt von mir runter, ich hab keine Lust, mit dir zu spielen! Ich muss Orangen kaufen, dabei störst du
nur!? Yumi verstärkte ihr Gewicht auf meinen Rücken. Grinsend zog sie etwas aus ihrer prall gefüllten
Tasche. Es waren Orangen. ?Meinst du die hier?? sie hielt mir eine vors Gesicht. ?Wo hast du die
her?? fragte ich verblüfft. Ihr Grinsen wurde noch breiter. ?ich gebe sie dir, wenn du uns jetzt ein Eis
kaufen gehst, einverstanden?? Ich glotzte sie verdattert an. Sonst verhandelte meine kleine Schwester
nie. ?Aber Yu, wie soll ich das bezahlen, ich hab kein Geld.? Sie schob beleidigt ihre Unterlippe nach
vorne ?Doch, natürlich hast du was dabei. Gestern hat dir der Verkäufer noch Rückgeld gegeben. Und
weil Papa gestern so geschimpft hat, hattest du keine Zeit, es ihm zurück zu geben. Außerdem hatten,
als du rausgegangen bist, schon alle Geschäfte geschlossen, also kannst du es noch nicht ausgegeben
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haben. Stimmt?s?? Ich blieb reglos liegen. Seit wann war Yumi so schlau? Kein normales dreijähriges
hätte so gut kombinieren können. Ok, ich war anscheinend auch nicht gerade normal. Alle anderen
Kinder in meinem Alter fingen sofort an zu weinen, wenn sie mal hinfielen, oder sie rannten sofort zu
ihren Müttern, wenn jemand sie beleidigt hatte. Ich war zwar nur ein Jahr älter als Yu, doch sie war
mir in manchen Dingen um Jahre voraus. Solange es nichts mit mir zu tun hatte, konnte sie ihr
Temperament ohne große Mühe in Zaum halten. Ich hingegen war das genaue Gegenteil. Ich steigerte
mich viel zu schnell in etwas rein und benutzte jedes Mittel, um an mein Ziel zu kommen.
Yumi merkte anscheinend, dass sie gewonnen hatte. Sie stand auf und sah mich ungeduldig an. Auch
ich stand auf und klopfte mir den Staub von den Kleidern. ?Was für eine Sorte willst du denn?? fragte
ich sie genervt. ?Hmm... also ich hab irgendwie heute Lust auf... Schokolade!? ?Gut? sagte ich ?willst
du kurz mitkommen, oder hier auf mich warten?? Sie überlegte ein paar Sekunden ?Ich warte hier!?
sagte sie dann fröhlich und setzte sich mitten auf die Straße. Ich lächelte und drehte mich um.
Falkenauges Sicht
Ich lief durch die Straßen. Diese Insel war nicht anders als all die anderen im East Blue, dennoch hatte
sie meine Aufmerksamkeit geweckt. Vor ein paar Tagen hatte ich zum ersten Mal von einem Gerücht
gehört, dass besagte, dass ein besonders Blutrünstiger Pirat sich hier niedergelassen hatte. Ich kramte
seinen Steckbrief hervor. Ripp-Eye Jackson hatte ein Kopfgeld von über 400 000 000 Berry. Auf
seinem Foto hatte er ein hässliches Grinsen aufgesetzt, während er einen Marinesoldaten tötete. Ich
verachtete solche Menschen. Ich sah mir das Bild genauer an. Dieses Grinsen erinnerte mich an
irgendjemanden, mir fiel einfach nicht ein, wer. In Gedanken versunken ging ich weiter, als plötzlich
etwas gegen mein Bein prallte. Ich schaute hinunter und sah, dass ich mit einem kleinen Mädchen
zusammengestoßen war. Das Mädchen hatte anscheinend das Gleichgewicht verloren und lag jetzt auf
der Straße. Wahrscheinlich würde sie jetzt anfangen zu weinen oder weglaufen. Doch sie tat weder das
eine, noch das andere, stattdessen schaute sie zu mir hoch und blickte mir herausfordernd in die
Augen. Sie stand auf, stellte sich breitbeinig hin, die Fäuste geballt und bereit zum Angriff. ?WAS
ZUM HENKER WILLST DU EIGENTLICH VON MIR?? schrie sie mich an. Für ihre Größe war die
Stimme des Mädchens erstaunlich laut. Drohend blickte ich ihr in die blauen Augen. Sie leckte sich
über die Lippen und strich sich mit einer Hand eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich legte den
Kopf schief. Sie kam mir unheimlich bekannt vor. Hatte ich sie nicht schon einmal irgendwo gesehen?
?Was ist, hat?s dir die Sprache verschlagen?? versuchte sie mich zu provozieren. Diese Genugtuung
würde ich ihr nicht geben. Sie sollte endlich lernen, wo ihr Platz war und was Respekt hieß. Ich
würdigte sie keines weiteren Blickes und wollte stolz an ihr vorbei gehen, doch sie versperrte mir den
Weg. Wieder sah ich zu der Göre hinab. Sie reiche mir kaum bis zur Hüfte, obwohl sie sich zu ihrer
vollen Größe aufgerichtet hatte. Mit leicht geöffnetem Mund schaute sie mich wütend an. Ich setzte
meinen Todesblick auf, bei dem sogar die höchsten Marineadmiräle die Flucht ergriffen. Einige
Sekunden blieb alles ruhig, dann sah sie mich verwirrt an und fragte: ?Was ziehst du denn für eine
Schnute?? sie setzte ein dreckiges Grinsen auf. Es war dasselbe wie das von Jackson. ?Hat dir deine
Mutter nicht beigebracht, dass man zu Erwachsenen höflich sin sollte?? sagte ich bestimmt. Ich
versuchte zu überspielen, wie überrascht ich war, dass sie bei meinem Todesblick nicht sofort weinend
davongerannt war. Das konnte ich ja noch ändern. ?Das geht dich einen feuchten Dreck an, was mir
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meine Eltern beibringen und was nicht!? fauchte sie mich an. ?Du verschwendest meine Zeit? wieder
ich an dieser Mistgöre vorbeizugehen und wieder versperrte sie mir den Weg. Jetzt reichte es aber
endgültig! Normalerweise schlug ich keine kleinen Mädchen, doch bei ihr konnte ich ja eine
Ausnahme machen. Ich ballte meine Faust und holte zum Schlag aus. Jemand mit gesundem
Menschenverstand wäre sofort in Verteidigungsposition gegangen, oder hätte versucht, mich von
hinten anzugreifen. Sie tat nichts von beidem. Die Kleine blieb ungeschützt in ihrer Angriffsposition
stehen und wartete. Wir beide verharrten für einige Sekunden lang in unserer Position. Um uns herum
war nichts als Stille. Dann ertönte ein Schuss. Mehrere Leute rannten schreiend an uns vorbei. Ich sah,
wie das Mädchen mit ihren blauen Augen die Menge nach jemandem absuchte. Je weniger Menschen
noch kamen, desto unruhiger wurde sie. Als keiner mehr kam, sah ich, wie sich die Angst in ihrem
Gesicht wiederspiegelte. Ich dachte, sie würde jetzt auch wegrennen, doch sie tat das genaue
Gegenteil: ?YUMI? schrie sie, drehte sich um und lief in die Richtung, aus der der Schuss gekommen
war. Ich rannte ihr hinterher.
Am Ende der Straße stand ein Mann. Er beugte sich gerade über ein kleines Mädchen, das der
Mistgöre verdammt ähnlich sah. Rip-Eye grinste hässlich. ?Sag mal, Kleine, was machst du denn noch
hier?? Das Mädchen lächelte ihn an. ?Ich hab? meiner großen Schwester gesagt, dass ich hier auf sie
warte, und du?? unglaublich wie naiv sie war! Sie fing ein Gespräch mit Jackson, dem blutrünstigsten
Piraten des East Blues an! Allerdings brauchte ich mir um sie keine Sorgen zu machen, denn aus
Berichten, die mir die Marine zugesandt hatte, wusste ich, dass er zwar ein Massenmörder war, doch
noch nie einem Kind etwas angetan hatte. ?Ach weißt du, Kleine, ich...? Doch weiter kam er nicht,
denn die Mistgöre sprang mit einem lauten Schrei auf seinen Rücken. Rip-Eye versuchte, sie zu
packen, doch sie biss ihm heftig ins Ohr. Ein Schmerzensschrei entfuhr dem Piraten. Mit beiden
Händen versuchte sie, seine Pistole zu fassen zu bekommen. Im Gerangel lösten sich mehrere Schüsse.
Ich war zu beschäftigt, diesen auszuweichen, sodass ich nicht auf meine Umgebung achten konnte. Als
für mich keine Gefar mehr drohte, sah ich wieder zu den beiden Campenden. Jackson hatte inzwischen
den Arm der Göre gepackt. Nun schleuderte er sie mit all seiner Kraft in eine Hauswand. Brutal
klatschte das Mädchen gegen die Fassade, fiel auf den Boden und rührte sich nicht mehr. Ich sah mich
um. Überall waren Einschusslöcher zu erkennen. Plötzlich stieg mir ein furchterregender Geruch in die
Nase. Mir sträubten sich die Nackenhaare. Diesen Geruch würde ich nie mehr in meinem Leben
vergessen. Es roch penetrant nach Orangen... und Blut.
Nochmal Danke fürs Lesen:-3
Würde mich sehr über ein Kommentar freuen ;-)
One Piece Of Us - Teil 3
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Kapitel 1
Kapitel 3
Lees Sicht
?Hey, Mädchen, geht?s dir gut?? ich spürte, wie mich jemand mit seinem Finger anstubste. Langsam
öffnete ich meine Augen. In meinem Kopf hämmerte es. ?Hey, schnell, sie ist aufgewacht, helft mir,
sie zu einem Arzt zu bringen!? mehrere Leute stranden jetzt um mich herum. Die meisten schwiegen,
doch ein paar wenige flüsterten sich Dinge ins Ohr und warfen mir seltsame Blicke zu. ?... das arme
Kind...? ?... wo bloß die Eltern sind...? ?... sieben Samurai...? das war allen, was ich aus ihren
Gesprächen aus dieser Entfernung heraushören konnte. Stöhnend setzte ich mich auf und sah mich um,
jedoch versperrten mir die Beine der Menschen die Sicht. Ich stand auf und ging in die Richtung, in
der ich meine kleine Schwester vermutete. Schwankend ging ich auf die Leute zu. Alles drehte sich.
Ich kniff die Augen zusammen und versuchte mein Gleichgewicht so gut wie möglich zu halten, als
sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte: ?Es ist besser, wenn du jetzt nicht dorthin gehst.?
Verwirrt wandte ich mich zu dem Mann um, der mich angesprochen hatte. War es wirklich nur einer,
oder gleich drei? Ich kniff die Augen noch fester zusammen. Jetzt waren es nur noch zweieinhalb. Der
Typ oder die Typen machten mir Angst. Ich riss mich von seiner Hand los. Orientierungslos stolperte
ich vorwärts, wobei ich mich unabsichtlich um meine eigene Achse drehte. Die Leute gingen mir
verängstigt aus dem Weg. Alles begann sich immer und immer schneller zu drehen. Irgendwann verlor
ich dann die Kontrolle und fiel mit dem Gesicht voran auf die harten Steine.
Ich spürte, dass ich in etwas Feuchtes gefallen war. Ich hob meine Hand. Ich sah sie zwar dreimal,
jedoch konnte ich auf ihr ganz genau die Blutrote Farbe erkennen. Ich stieß einen überraschten Schrei
aus. Sofort rappelte ich mich hoch. Wieder drehte sich alles, doch an einer Stelle, nur ein paar Meter
weiter, konnte ich eine große, dunkelrote unförmige Masse ausmachen. So gut es ging, versuchte ich
zu ihr zu gelangen. Je weiter ich kam, desto klarer wurde meine Sicht: Neben der Masse lag eine
braune Ledertasche. Aus ihr waren mittlerweile mehrere Orangen herausgekullert, denn sie war fast
leer und hatte mehrere kleine Löcher. Wieder drehte sich alles. Die letzten paar Meter krabbelte ich
auf allen Vieren. Mir war es egal, ob ich mich mit Blut beschmierte, ich hatte eh schon genügend
Schürfwunden, die sowieso bluteten. Ich schaute auf den Boden. Nach einigen Sekunden erschien eine
Hand in meinem Blickfeld. Sie hielt krampfhaft eine Orange umklammert. Ihre Fingernägel hatten
sich hineingebohrt, sodass noch immer Saft aus der süßen Frucht floss. Ich traute mich nicht,
aufzuschauen, aus Angst, dass dort meine kleine Schwester lag. Dennoch zwang ich mich, den Blick
zu heben.
Da lag sie. Yumis Kopf war mir zugewendet, den Mund leicht offen stehend. Die inzwischen trüben
Rehaugen waren starr auf mich gerichtet. Mir ronnen heiße Tränen die Wangen herunter. Yu war alles
gewesen, was ich je gehabt hatte. Man konnte sie mir doch nicht so einfach nehmen! Vorsichtig nahm
ich sie in die Arme. ?Yu, wach auf? flüsterte ich leise. Ich bekam keine Antwort. ?Bitte, wach auf!?
wiederholte ich etwas lauter. Wieder bekam ich keine Antwort. ?WACH AUF!?
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Zwei Wochen später...
Falkenauges Sicht
Ich sass in einem Restaurant (sofern man das hier als solches bezeichnen konnte, denn eigentlich war
es ja eher eine Art Bar) und plante meinen nächsten Schritt. Die Regierung hatte mich noch einmal auf
diese gottverdammte Insel geschickt, obwohl ich ihnen doch schon längstens Rip-Eye ausgeliefert
hatte, trotzdem hatten sie darauf bestanden, dass ich noch einmal hier her kam, um jetzt auch noch
seine Crew (oder was auch noch von ihr übrig war) zu schnappen. Langsam bekam ich einen richtigen
Hass auf die Regierung, da immer ich die nervigsten Aufgaben bekam, bei denen entweder jemand
starb oder genau gar nichts passierte. Kurz gesagt: irgendwie wurde mir mit der Zeit langweilig.
Die Dame am Tresen lächelte mich freundlich an. ?Du warst schon lange nicht mehr hier.? Ich lehnte
mich zurück. ?Ich war doch nur zwei Wochen weg.? ?Ja, aber in dieser Zeit hat sich viel verändert,
und das nicht zum Guten, Samurai.? Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch und beugte mich nach
vorne. ?Was meinst du damit?? Sie seufzte ?Du erinnerst dich doch noch an das kleine blonde
Mädchen, das sich mit dem Piraten angelegt hat, oder?? Ich runzelte die Stirn. ?Meinst du die
Mistgöre?? ?Sie heißt Lee, aber ja, die meine ich.? Ungeduldig faltete ich meine Hände zusammen
und stützte den Kopf darauf ab. Mit einem kurzen Blick bedeutete ich der Dame, weiterzufahren.
?Anscheinend lösten sich im Kampf mehrere Schüsse, von denen ihre kleine Schwester getroffen
wurde. Jetzt ist sie tot. Es war ein unglaublicher Schock für Lee...? ?Wir alle haben schon Menschen
verloren, die wir lieben. Sie wird schon darüber hinwegkommen.? Unterbrach ich sie. Sie schüttelte
den Kopf. ?Wenn das das einzige gewesen wäre, würden nicht alle Leute so einen großen Wirbel
darum machen. Noch am selben Tag, an dem ihre kleine Schwester starb, fand man die Mutter im
Wald. Erhängt. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, ist auch noch ein paar Tage nach der
Beerdigung ihr Vater abgehauen.? Sie schluckte schwer.Anscheinend versuchte sie krampfhaft, ihre
Tränen zu unterdrücken. ?Wo ist sie jetzt?? die Dame kehrte mir den Rücken zu. ?Seit Tagen habe ich
sie nicht mehr im Dorf gesehen. Es gibt aber Gerüchte, dass Lee im Wald gesichtet wurde. Das würde
ihr noch ähnlich sehen. Sie liebt die Wälder.? Ein leises Schluchzen war von ihr zu vernehmen.
Ich stand auf. Die Dame drehte sich zu mir um. Ihre Unterlippe bebte. ?Was wirst du jetzt tun,
Samurai?? Ich zog mir meinen Hut tiefer ins Gesicht. ?Ich glaube, ich mache jetzt einen kleinen
Waldspatziergang.?
Danke fürs Lesen ;-D
Ich dachte mir, dass es vielleicht mit der Zeit etwas langweilig werden würde, wenn ich einfach jede
Wochen einen neuen Teil raushauen würde. Deshalb würde ich gerne etwas ausprobieren, was ich so
in der Art nur sehr selten bei Fanfiktions gesehen habe. Und zwar hatte ich vor, mit euch zusammen
eine interaktive Fanfiktion zu schreiben. Das heißt, dass ich euch nach jedem Teil eine Frage zur Story
oder zur Planung stellen werde und ihr dann die Möglichkeit habt, eure eigene Meinung oder
Vorschläge in die Kommentare zu schreiben. Die kreativsten Kommentare werden dann in der
Geschichte umgesetzt.
Was haltet ihr von dieser Idee? Schreibt es in die Kommentare!
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One Piece Of Us - Teil 4
von NoStar5
online unter:
http://www.testedich.de/quiz38/quiz/1449608221/One-Piece-Of-Us-Teil-4
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In diesem Kapitel stehen sich Lee und Falkenauge wieder gegenüber, doch dieses Mal wird in ihrem
(eigentlich total sinnlosen) Streit nicht nur mit Worten gekämpft...
Seite 14
Kapitel 1
Kapitel 4
Falkenauges Sicht
Ich wusste nicht, warum ich diese Mistgöre überhaupt suchte. Es war ja nicht so, dass ich mir
irgendwelche Sorgen um sie machte. Sie war mir eigentlich vollkommen egal. Trotzdem wollte ich
sehen wie es ihr ging, sei es auch nur aus reiner Neugier. Das, was vor ein paar Wochen geschehen
war, war für mich beinahe Alltag gewesen. Ich wusste nicht, wie das kleine Mädchen darauf reagiert
hatte. Immerhin hatte sie ihre Familie und ihr zuhause verloren. Eigentlich erwartete ich von ihr? ja,
was erhoffte ich mir überhaupt bei diesem Treffen? Wie schon gesagt, ich wusste nicht mal, warum
ich sie sehen wollte.
Ich schüttelte den Kopf. Seit ungefähr einer Stunde lief ich hier schon im Wald umher und hielt
Ausschau nach dieser Lee, oder wie immer sich auch hiess. Was würde ich überhaupt sagen, wenn ich
sie denn finden würde? Würde diese Göre anfangen zu weinen? Würde sie anfangen zu lachen? Oder
würde sie gar nichts tun? So in meine Gedanken vertieft, bemerkte ich die Falle nicht, auf welche ich
gerade einen Fuss gesetzt hatte. Im letzten Moment sprang ich zurück, bevor eine Schlinge nach oben
gerissen wurde.
Blitzschnell drehte ich mich um. Hinter mir stand die kleine Mistgöre. ?Ich hab schon erwartet, dass
jemand mal irgendwann nach mir suchen würde, aber ich hätte nicht gedacht, dass du das sein wirst.?
?Das beruht auf Gegenseitigkeit, Kleine.? Kalt blickte ich sie an. Das Mädchen liess sich nicht davon
abschrecken und fing an gedankenverloren an einer ihrer blonden Haarsträhnen zu spielen. ?Aber eine
Frage interessiert mich wirklich: Warum genau du? Was hast du für einen Grund, mich zu suchen??
Ich überlegte, doch mir fiel kein genauer Grund ein. Nach ein paar Sekunden sagte ich: ?Das geht dich
nichts an.? Sie fletschte die Zähne ?Das geht mich nichts an? DAS GEHT MICH NICHTS AN?? Mit
grossen Schritten kam Lee bedrohlich auf mich zu. Ihre Hand wanderte zu einem alten, rostigen
Schwert, welches sie sich mit einer Schnur um die Hüfte gebunden hatte. Mitten in der Bewegung
verharrte sie und schloss die Augen. Beide Hände waren krampfhaft zu Fäusten geballt. Sie atmete
schwer. Anscheinend versuchte sie gerade einen Wutanfall zu unterdrücken. Nach ein paar Atemzügen
öffnete sie die Augen wieder und entspannte sich. ?Du kommst hier einfach so angekrochen, ohne
auch nur ansatzweise eine Ahnung zu haben, was du überhaupt willst? fuhr sie mit unheimlich ruhiger
Stimme fort ?Und wagst es dann noch zu sagen, dass es mich nichts anginge, weshalb wir beide hier
im Wald sind. Es geht mich sehr wohl etwas an. Immerhin ist es deine Schuld, dass ich hier so leben
muss!? Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem. ?Du hast überhaupt nicht getan! Du hast Yu
einfach so sterben lassen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken! Hättest du etwas getan, wäre sie
jetzt noch am Leben!? Ihr Kinn begann zu beben. Wenn kleine Kinder so etwas machten, begannen sie
auf jeden Fall im nächsten Moment zu weinen. Doch Lee presste ihre Lippen aufeinander und sah
mich herausfordernd an. Keine einzige Träne rollte über ihre Wange. ?Du bist zu impulsiv. Du hast
instinktiv gehandelt, anstatt dir zuerst zu überlegen, was du überhaupt da gemacht hast.? Sagte ich
Seite 15
ruhig. ?Wenigstens hab ich etwas gemacht, anstatt nur daneben zu stehen und zuzusehen!? Ich den
Kopf. Sie verstand es immer noch nicht. Ich drehte mich um und wandte mich zum Gehen, als ich
plötzlich den Klang von rostigem Metall hinter mir wahrnahm. Wieder drehte ich mich um. Lee stand
mit gezücktem Schwert vor mir. Es war schon ziemlich deformiert: Überall konnte man Rostflecken
erkennen und an manchen Stellen der Klinge war schon das Metall abgebrochen. Es reichte nur noch
ein kleiner Schlag meines Black Swords und dieses alte Ding würde in all seine Einzelteile zerfallen.
?Ich war zu schwach.? Das Mädchen hatte den Kopf gesenkt. Ich konnte ihre Augen nicht mehr sehen,
da sie von verfilzten blonden Haarsträhnen verdeckt wurden. ?Ich war einfach zu schwach, um meine
Schwester zu beschützen. Wäre ich stärker gewesen, hätte ich sie retten, beschützen können, aber ich
war zu schwach.? Sie sah zu mir auf. Ihre blauen Augen zeugten von purer Entschlossenheit. ?Deshalb
habe ich mir etwas geschworen? Lee machte eine kurze Pause ?ICH WERDE DER STÄRKSTE
KÄMPER DER WELT! ICH WERDE NICHT MEHR VERLIEREN!? Sie sah mir tief in die Augen.
?Ich werde nicht aufgeben! Ich werde mein Ziel erreichen! Und deshalb: Lass uns kämpfen!? Meinte
sie das etwa ernst? Ein kleines Kind mit einem kaputten Schwert, welches sie nebenbei auch noch
falsch in der Hand hielt, wollte gegen mich, den besten Schwertkämpfer der Welt antreten? ?Weisst du
überhaupt, wer ich bin?? Trotzig schob sie ihre Unterlippe nach vorne. ?Nein, ist mir auch egal.? Hatte
ich es doch gewusst. Ich seufzte. ?Gut, wenn du unbedingt darauf bestehst, dir sollte man so oder so
Respekt beibringen.? Sie beugte sich vor, bereit zum Sprint. ?Dann hör auf, hier grosse Töne zu
spucken und verschwende meine Zeit nicht!? Ich schluckte meinen Ärger herunter, schloss die Augen
und zog mein Schwert. Ich hörte, wie die Göre auf mich zu rannte, spürte, wie sie immer näher kam
und das alte Schwert in ihren Händen zitterte. Während ich meine Augen wieder öffnete, trat ich einen
Schritt zur Seite, um dem Schlag des Mädchens abzuwehren. Kurz verlor sie das Gleichgewicht, ich
nutzte diesen Moment zum Gegenangriff. Lee taumelte noch, als ich mit rasender Geschwindigkeit auf
meinen Schwertgriff auf sie niedersausen liess. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sie an einen
Baum geschleudert. Sie rutschte den Stamm hinunter und rappelte sich mühsam wieder hoch. Wieder
kam ich auf sie zu, doch dieses Mal war sie vorbereitet: Kurz bevor meine Klinge ihren Kopf berührte,
tauchte sie ab, rollte sich zwischen meinen Beinen durch, nur um blitzschnell wieder hinter mir
aufzutauen und mit ihrem Schwert auszuholen. Im letzten Moment konnte ich ihren Schlag noch
parieren. Ein Knirschen war zu hören, als die rostige Klinge von meinem Black Sword in zwei Teile
geteilt wurde. Meine Gegnerin knirschte mit den Zähnen, dann wich sie zurück. Ich dachte, sie gäbe
schon auf, als sie sich mit nur noch einem halben Schwert wieder auf mich stürzte. Sie hielt es über
ihren Kopf und versuchte damit möglichst viel Schwung zu erzeugen, um einen härteren Schlag
auszuführen. Jedoch vernachlässigte sie dabei völlig ihre Deckung und ich konnte ihr meinen
Schwertgriff ohne Probleme in den Bauch drücken. Wieder flog sie einige Meter zurück und landete
unsanft auf dem Waldboden. Dort blieb sie liegen und regte sich nicht mehr.
Einige Monate später?
Lees Sicht
?Ein Zug fährt 260 Kilometer und braucht dafür nur eine Stunde. Wie schnell ist er?? Ich legte
meinen Kopf schräg und stützte ihn auf meinen Händen ab. Es gab nichts langweiligeres, als
Seite 16
Geschwindigkeitsberechnungen. Was interessierte es mich, wie schnell irgendein erfundener Zug
Mittlerweile war ich schon seit ungefähr zwei Monaten bei Falkenauge. Als ich damals den Kampf
verloren hatte, hatte er mich gebeten, mit ihm zu kommen (okay, ich gebe es ja zu: Ich hab ihn auf
Händen und Füssen angebettelt, dass er mich trainieren soll). Tja, und jetzt sass ich hier und zerbrach
mir den Kopf über Physik. Aussenstehende würden sagen, dass man solch einen komplexen Stoff
keinem vierjährigen Kind zumuten könne, doch ich bewies das genaue Gegenteil: Ich hatte in wenigen
Tagen fliessend lesen und schreiben gelernt und konnte schon nach drei Wochen Unterricht alle
Kubikzahlen bis einhundert. Wurzelziehen war kein Problem für mich und Wurzelziehen machte ich
im Schlaf. Sogar das mit der Geschwindigkeit begriff ich, ich war einfach nur zu faul den Blödsinn
auszurechnen, zum Ärger von Falkenauge. Mein Tutor hatte eine Art Stundenplan für mich entwickelt:
Montags Mathematik, dienstags Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Japanisch),
mittwochs Physik, donnerstags Philosophie, freitags Geographie, samstags Biologie und sonntags
Allgemeinbildung und logisches Denkvermögen. Andere würden denken, dass das alles viel zu
stressig wäre, doch ich fand es eigentlich noch recht angenehm, von sechs Uhr morgens bis zwei Uhr
nachmittags am Stück Unterricht zu haben. Danach hatte ich immerhin den restlichen Tag frei zur
Verfügung, ausser das Abendessen. Zu dieser Zeit versuchte mir Falkenauge immer höfliches
Verhalten näherzubringen. Vergeblich.
?Hallo, ich rede mit dir!? Mein Lehrer (*hust*) schnippte ungeduldig mit seinen Fingern vor meinem
Gesicht. Ich schreckte auf und verschüttete dabei mein Tintenfässchen, welches ich natürlich erst
heute Morgen frisch aufgefüllt hatte. Die Schwarze Flüssigkeit breitete sich auf dem Tisch aus, bis
auch noch (wie nicht anders zu erwarten war bei meinem Glück) meine gesamten Unterlagen sich mit
Tinte vollgesogen hatten. ?Ups? sagte ich und kratzte mich am Kopf ?Tut mir leid? Eigentlich hatte
Taka no Me (so nannte ich ihn immer, da mir sein Name auf Japanisch besser gefiel) eine
unglaubliche Selbstbeherrschung, doch irgendwie schaffte ich es, ihn zur Weissglut zu treiben, und in
den meisten Fällen tat ich das nicht einmal mit Absicht. Mein Tutor schloss die Augen, um sich wieder
zu beruhigen. Ich hatte auf schmerzvolle Art herausfinden müssen, dass man genau in diesem Moment
möglichst schnell verschwinden musste, wenn man für die nächsten paar Tage nicht mit blauen
Flecken herumlaufen wollte. Genau das tat ich jetzt: So schnell (und leise) wie ich konnte, lief ich zur
Tür. ?Lee? verdammt! Ich hatte schon den Türgriff in der Hand, als Taka no Me seine Augen wieder
öffnete und mich mit seinem Todesblick anstarrte. Mir lief immer ein Schauer den Rücken hinab,
wenn er mich so ansah. ?Du wirst bis Morgen all deine Blätter wieder hergestellt haben.? Geschockt
blickte ich in sein versteinertes Gesicht ?Die ganzen neunzehn Seiten?? er lächelte ?Ja, Lee, die
ganzen neunzehn Seite. Und jetzt würde ich mich an deiner Stelle beeilen, wenn du nichts an den Kopf
geworfen bekommen willst.? Perplex stand ich da, die Tür schon halb geöffnet. ?Lee? ich gebe dir drei
Sekunden, um zu verschwinden.? Das liess ich mir nicht zweimal sagen. So schnell ich konnte,
schlüpfte ich durch die Tür. Kaum war ich draussen, hörte ich schon, wie etwas Schweres dagegen
geworfen wurde. Wahrscheinlich mein Tintenfässchen.
Ich lachte und rannte auf mein Zimmer. Dort kramte ich hektisch etwas unter meinem Bett hervor und
verliess damit die Burg. Ich hatte jetzt frei, und konnte meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Die
neunzehn Seiten konnte ich ja immer noch morgen früh kurz hinschmieren. Jetzt war Spass angesagt!
Seite 17
Danke für?s Lesen!
Wie immer würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen ;-)
One Piece Of Us - Teil 5
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Einleitung
Seite 20
Kapitel 1
Kapitel 5
Lees Sicht
Da Taka No Me sich weigerte, mich im Schwertkampf zu trainieren, musste ich auf eigene Methoden
zurückgreifen. Kurz gesagt: Ich fuchtelte mit einem Bambusschwert in der Luft herum und hoffte,
dass das ganze halbwegs professionell aussah. Ich machte dies schon seit Wochen jeden Tag, doch bis
jetzt war noch nicht mal eine Aussicht auf Fortschritt erkennbar. Trotzdem gab ich die Hoffnung nicht
auf. Ich hatte mir geschworen, dass ich eines Tages der stärkste Schwertkämpfer werden würde. Um
dieses Ziel zu erreichen, würde ich alles in Kauf nehmen, komme was wolle! Ich zog das Schwert und
ging in Kampfposition. Vor meinem inneren Auge sah ich direkt vor mir einen Gegner. Auch er
machte sich bereit zum Angriff. So schnell ich nur konnte, rannte ich auf ihn zu, meine Waffe hoch
erhoben. Schon nach wenigen Metern, war ich völlig erschöpft, stolperte und fiel mit dem Gesicht
voran in den Matsch. Ich machte mir nicht die Mühe aufzustehen, sondern stützte mich auf meine
Ellbogen. So konnte es einfach nicht weitergehen. Wie sollte ich jemals meinen Gegner besiegen
können, wenn ich es nicht einmal fertig brachte, ihn überhaupt zu erreichen? In meinem Kopf ging ich
die Optionen durch: Fest stand, dass ich dringendst an meiner Ausdauer arbeiten musste, was kurz
gesagt rennen bedeutete. Ich stöhnte auf. Ich hasste es, zu laufen oder zu rennen! Wenn ich jetzt
einfach so loslegen würde, würde ich wahrscheinlich schon nach ein paar Minuten aufgeben. Aber ich
hatte mir ja ein Ziel gesetzt. Also brauchte ich eigentlich nur die richtige Motivation, oder? Das konnte
je nicht so schwer sein.
Neuen Mutes sprang ich auf und versuchte mich nach einem geeigneten Ansporn umzusehen, aber
alles was ich sah, war na ja, Baum. Ich war mitten im Wald, wie sollte ich hier etwas finden? Ich
seufzte. Eigentlich war es noch eine gute Gelegenheit, die Insel etwas zu erkunden. Also schlug ich
eine Richtung ein, von der ich glaubte, dass ich durch sie in neues Terrain gelangen würde. Eine ganze
Weile lief ich einfach nur geradeaus. Mit jedem Schritt merkte ich, wie der Wald immer dunkler
wurde, die Vögel langsam verstummten und Nebel sich auftat. Ich schluckte. Mittlerweile hatte ich
keine Ahnung mehr, wo ich war, wo ich überhaupt hinwollte. Meine Hände begannen zu zittern und
meine Zähne zu klappern, dennoch schritt ich mutig voran. Bald lichteten sich die Bäume. Es hingen
zwar immer noch Nebelschwaden in der Luft, doch ich konnte etwas weiter eine grosse Ruine
ausmachen. Der Grösse nach zu urteilen, war dies einmal vor langer Zeit eine Stadt gewesen.
Inzwischen war alles zerfallen und mit Moos bewachsen. Langsam näherte ich mich der alten Stadt.
Irgendetwas gefiel mir an der ganzen Sache nicht. Es war so ein Gefühl, welches ich einfach nicht los
bekam, eine dunkle Vorahnung, die sich zu einem Kloss in meinem Hals bildete. Gleich würde etwas
passieren, das wusste ich. Unruhig liess ich meine Augen zuerst nach rechts, dann nach links wandern.
Diesen Vorgang wiederholte ich einige Male, bis ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass mich
jemand beobachtete. Lauf einfach weiter, bleib nicht stehen, Lee! Befahl ich mir in Gedanken. Ich
sagte es mir noch einmal und noch einmal, wie eine Art Mantra.
Seite 21
Ich bog links in eine Strasse ab. Sie war gesäumt von zerfallenen Bauten und verdorrten Pflanzen.
schweifte mein Blick umher. Auf der linken Seite hinter einem Haus konnte ich eine Bewegung in der
Dunkelheit ausmachen. Ich beschleunigte meine Schritte und ballte meine Hände zu Fäusten, um zu
verbergen, dass sie wie verrückt zitterten. Wider kam ich an eine Kreuzung. Sollte ich nach links, oder
rechts gehen? Wenn ich die linke Seite nehmen würde, liefe ich wahrscheinlich im Kreis und käme
zurück zum Wald, um meinen Verfolger abzuschütteln. Würde ich mich aber nach rechts wenden,
wäre ich ihn zwar nicht los, könnte aber noch etwas die Ruinen erkunden. Ich weiss: Ein normaler
Mensch würde natürlich sofort nach links gehen, ohne gross nachzudenken. Okay, ich konnte mich
nicht entscheiden, also nahm ich die erstbeste andere Option, die mir in den Sinn kam: Ich drehte mich
um, stellte mich breitbeinig hin, setzte meinen (noch unglaublich bescheuert aussehenden) Todesblick
auf und schrie so laut ich nur konnte: ?Hey, du Bastard, jetzt komm endlich aus deinem verdammten
Versteck raus, du elender Feigling!? Ich verschränkte die Arme vor der Brust und grinste schief, als
sich nichts rührte. ?Hat?s dir die Sprache verschlagen, oder was? Tja, da sieht man?s: Die Starken
bleiben stehen und stellen sich der Gefahr und die Schwachen rennen schnell nach Hause zu Mami!?
Nach einigen Sekunden bewegte sich dann doch noch etwas. Und zwar direkt hinter mir. Wie
versteinert blieb ich an meinem Platz stehen, bis ich ein regelmässiges Schnauben an meinem Nacken
spürte. Langsam drehte ich mich um. Vor mir erblickte ich eine Wand aus braunem Fell. Fast wie in
Zeitlupe hob ich meinen Kopf und sah in ein behaartes Gesicht mit roten Augen und riesigen
Schneidezähnen. ?Ähm? ich hab das gerade nicht ernst gemeint?? stammelte ich vor mich hin, wobei
ich versuchte, möglichst süss und unschuldig auszusehen. Der Riesenaffe starrte mich an. Dann holte
er zum Schlag aus.
Falkenauges Sicht
Gemütlich sass ich in meinem Sessel in der Bibliothek und las ein Buch. Es war bereits früher Abend.
Ich blickte aus dem Fenster. Draussen dämmerte es bereits. Die Sonne tauchte den Himmel in sanfte
Orangetöne. Ich hoffte, dass Lee auch bald kommen würde, da ich Gäste erwartete. Vielleicht war es
ein Fehler gewesen, ihr nichts davon zu erzählen, da ich nun befürchtete, dass der Abend entweder in
einer Schlägerei, oder Blamage enden würde. Lee war mir einfach ein Rätsel: Sie war überaus begabt,
was Sprachen und Naturwissenschaften angingen, jedoch schaffte sie es nicht einmal eine Stunde,
höflich zu bleiben. Entweder suchte sie Streit, oder sie ignorierte ihren Gesprächspartner einfach.
Eigentlich hatte ich sie loswerden wollen, doch irgendwie schaffte ich das noch nicht. Seit das kleine
Mädchen hier war, war mir nicht einmal langweilig gewesen. Ich war die ganze Zeit wütend, frustriert
oder sauer gewesen.
Es klopfte am Tor. Langsam erhob ich mich und schritt in die grosse Eingangshalle, um meine Gäste
zu begrüssen. Vor mir standen zwei Personen: Ein grosser Mann, dessen feuerrote Haare in alle
Richtungen abstanden und ein kleiner Junge, ungefähr in Lees Alter, bei welchem Strähnen in
derselben Farbe unter einer grauen Wollmütze hervor lugten. Vor mir standen Eustass Captain Kirk
und sein Sohn Eustass Kid. ?Schönen Abend, Mihawk, lange nicht gesehen.? ?Die Freude ist ganz auf
meiner Seite, Kirk. Ich sehe, du hast deinen Sohn mitgebracht.? Ich runzelte die Stirn. Ich hatte
eigentlich Kirks Frau erwartet, nicht den kleinen Kid. Der ältere sah mich an. ?Ist es für dich ein Pro??
doch weiter kam er nicht, denn plötzlich wurde das grosse Tor aufgerissen. Lee kam hereingehetzt
Seite 22
schlug es zu und lehnte sich mit aller Kraft gegen das Holz. Ihre Arme und Beine waren übersäht von
Sie keuchte und sank auf die Knie. Tja, das war es wohl mit dem schönen ersten Eindruck bei meinem
alten Freund. Nach ein paar Sekunden stand sie auf, klopfte sich den Dreck von ihren kurzen Hosen
und ging auf Kirk zu. Das Mädchen blieb einige Schritte vor ihm stehen und verbeugte sich tief. ?Es
tut mir leid, dass ich einfach so reingeplatzt bin, Sir. Mir ist nicht gesagt worden, dass wir heute noch
Gäste erwarten.? Perplex starrte ich Lee an. Diese zwei Sätze hatten keinerlei Beleidigungen enthalten
und waren grammatikalisch vollkommen korrekt gewesen! Automatisch klappte meine Kinnlade
etwas nach unten. Kirk hingegen lächelte breit. ?Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, mein Kind,
es war ja nicht so schlimm. Dürfte ich erfahren, wer du bist?? Sie sah auf. ?Mein Name ist Lee und ich
bin Falkenauges Eliteschülerin!? jetzt übertrieb sie aber auf ganzer Länge! Ich wandte mich wieder an
Kirk. ?Wollen wir jetzt die Angelegenheit beim Abendessen besprechen?? Er nickte. ?Lee? sagte ich.
?könntest du in dieser Zeit bitte mit Kid beschäftigen?? Sie verstand, dass dies keine Frage, sondern
ein Befehl gewesen war. Ich ging zusammen mit meinem guten Freund die Treppen hinauf zum
Speisesaal. Wir setzten uns. ?Du sagtest, du hättest Neuigkeiten über Gol D. Rogers Schatz?? fing ich
an. ?Es ist zwar nur eine Theorie, aber es ist höchstwahrscheinlich, dass das One Piece nicht auf der
Grandline, sondern im East Blue, genauer gesagt in Lougtown versteckt ist.?
Das war?s leider schon mit dem Kapitel. Danke für?s Lesen!
Und ja, ich habe Kids Vater nach Captain Kirk aus Star Trek benannt. Ich fand, dass das doch wie die
Faust auf?s Auge passt (ok, ich geb?s zu: Mir ist nichts anderes eingefallen!)
Wir seh?n uns!
One Piece Of Us - Teil 6
von NoStar5
online unter:
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Einleitung
In diesem Kapitel präsentiere ich euch meine Theorie um das One Piece und Gol D. Roger...
Seite 25
Kapitel 1
Kapitel 6
Lees Sicht
?Es ist zwar nur eine Theorie, aber es ist höchstwahrscheinlich, dass das One Piece nicht auf der
Grandline, sondern im East Blue, genauer gesagt in Lougtown versteckt ist.? Kid und ich sahen uns
geschockt an. Wir durften nicht hier sein, das war uns beiden klar. Kurz nachdem Taka no Me und
Kids Vater in den Speisesaal verschwunden waren, hatten wir uns sofort an die Tür gedrückt und
gelauscht. Ich für meinen Teil sah durchs Schlüsselloch, während Kirks Sohn unter mir versuchte,
etwas durch den Spalt unter der Tür zu erkennen. ?Wie kommst du zu dieser Annahme?? erwiderte
Falkenauge. Ich sah, wie Kirk ihm ein Buch reichte. Ich konnte es zwar nicht genau erkennen, doch es
kam mir ziemlich bekannt vor. Mihawk nickte. ?Deine Theorie könnte durchaus aufgehen, doch bevor
wir weiterreden, wäre es besser, wenn wir wirklich allein wären.? Er verschwand aus meinem
Blickfeld und ich hörte Schritte. Ich packte Kid am Kragen und versuchte ihn so schnellst möglich um
die nächste Ecke zu ziehen, um zu verhindern, dass mein Mentor uns sah. Hörbar öffnete sich die Tür.
Ein paar Sekunden blieb alles ruhig, dann schloss sie sich wieder. Ich ließ Kid los. ?Komm mit? sagte
ich kurz angebunden, während ich mich umwandte und einen langen Gang entlang lief. Er blieb dicht
hinter mir. ?Sag mal, wohnst du hier?? fragte er mich nach einer Weile. ?Nein, ich lebe im Wald und
teile einen hohlen Baumstumpf mit tollwütigen Affen und bin nur zu Besuch hier.? Ich verdrehte die
Augen, als er fragte ?Wirklich??. Ohne ihm zu antworten ging ich weiter. Es hatte keinen Sinn mit so
einem naiven Trottel zu reden. Solche Leute regten mich auf. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mir
eine beleidigende Erwiderung zu verkneifen, als ich bemerkte, dass der Junge hinter mir mich
erwartungsvoll ansah, als würde er noch auf eine Antwort warten.
Mittlerweile waren wir an einer weiteren Tür angekommen. Sie stand noch leicht offen.
Wahrscheinlich hatte Taka no Me noch bevor Kid und sein Vater angetroffen waren, in diesem Raum
gesessen und in einem Buch gelesen. Mit Kid im Schlepptau betrat ich die grosse Bibliothek. ?Was
genau wollen wir hier?? fragte er, als er die vielen Regale sah, die vollgestopft mit Büchern waren.
?Da dein Vater und Falkenauge uns wahrscheinlich umbringen werden, wenn sie uns noch einmal
erwischen, müssen wir wohl selbst recherchieren um Kirks Gedankenvorgänge nachvollziehen zu
können.? Der Junge legte seinen Kopf schief. ?Ich hab zwar kein einziges Wort verstanden, aber es
hört sich lustig an!? jubelte er dann. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. So gut es ging,
versuchte ich das eben Gesagte in Baby-Sprache zu formulieren: ?Wir?, dabei zeigte ich mit dem
Finger auf uns beide ?spielen Detektiv und versuchen herauszufinden, wo ein grosser Schatz ist.? Kid
blieb ein paar Sekunden lang ruhig. Man merkte förmlich, wie es in seinem Kopf arbeitete. ?Au ja!
Detektiv! Können wir uns verkleiden? Wann fangen wir das Suchen an?? Ich schlug mir mit der
flachen Hand auf die Stirn. Bei dem waren definitiv Hopfen und Malz verloren. ?Sag mal, Kid, wie alt
bist du eigentlich?? fragte ich vorsichtig. ?Fünf, wieso?? erwiderte er. ?Wann genau hast du
Geburtstag?? er überlegte. ?Am zehnten Januar, du?? Ich fiel auf die Knie und sah beschämt zu
Seite 26
Boden. Wie konnte es sein, dass dieser Trottel fast ein ganzes Jahr älter war als ich? Entweder war ich
anderen einfach zwanzig Jahre voraus, oder Kid hatte den IQ eines Baumes. Ich vermutete letzteres.
?Alles in Ordnung mit dir?? Ich sah auf. Der Rotschopf hatte sich besorgt über mich gebeugt und sah
mich gebannt an. ?Was ist?? fragte ich irritiert. ?Deine Haare sind? schön.? Ich merkte wie ich knallrot
wurde. ?Ähm? Danke?? Ich ignorierte seine ausgestreckte Hand und stand auf. Erwartungsvoll sah er
mich an. ?Was soll ich machen?? Irritiert blinzelte ich ein paar Mal. ?Du kannst? Schmiere stehen!?
sagte ich dann. ?Schmiere? Stehen, was ist das?? fragte er mich leicht verwirrt. Mit sanfter Gewalt
schob ich ihn zur grossen Tür. ?Du wartest hier? ich machte eine kurze Pause. ?und passt auf, dass ja
niemand kommt. Wenn du jedoch jemanden siehst, der hier reinkommen will, schreist du so laut du
kannst. Verstanden?? Er nickte, drehte sich um und verließ den Raum. Nun stand ich ganz alleine in
der grossen Bibliothek. Ich ging die hohen Regale durch. Schlussendlich hatte ich drei Bücher ?von
denen schon eines mindestens doppelt so viel wog, wie ich selbst- in der Hand. Ein Geschichtsbuch,
ein Atlas und ein Lexikon. Gut gelaunt setzte ich mich an den Tisch in der Mitte des kreisrunden
Raumes. Neben mir lagen ausser den dicken Wälzern noch Papier, Tinte und Feder. Zu allererst schlug
ich das Geschichtsbuch auf. Ich blätterte es durch, auf der Suche nach Gol D. Roger. Im letzten
Kapitel wurde ich fündig. Ich zückte die Feder und begann den Absatz abzuschreiben:
Reichtum, Macht und Ruhm: Der Mann der sich dies alles erkämpft hat, war Gol D. Roger, der König
der Piraten. Als er hingerichtet wurde waren seine letzten Worte: ?Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt
ihr haben! Sucht ihn doch! Irgendwo habe ich den grössten Schatz der Welt versteckt!?
Dieser Schatz ist das One Piece und er liegt irgendwo auf der Grandline. Damit brach das grosse
Piratenzeitalter an.
Ich las mir den Text mehrmals durch, bis mir es wie Schuppen von den Augen fiel: ?? Irgendwo habe
ich den grössten Schatz der Welt versteckt!? Dieser Schatz ist das One Piece und er liegt irgendwo auf
der Grandline. Ich unterstrich das Wort ?Grandline?. Wenn der Piratenkönig nur gesagt hatte, dass er
den Schatz irgendwo versteckt hatte, wie kam man da auf Grandline? Natürlich war er der einzige
gewesen, der die gefährlichste Seeroute ganz umsegelt hatte. Jeder sprach davon, dass er es bis zum
Ende geschafft hatte. Doch was war genau das Ende? Wir lebten doch auf einem runden Planeten und
eine Kugel hatte doch überhaupt keinen Anfang und kein Ende, oder doch nicht? Ich öffnete den Atlas
und schlug eine (für meinen Geschmack zu ungenaue) Weltkarte auf. Im Südwesten lag der West
Blue, daneben direkt der South Blue, darüber der Calm Belt und die Grandline und noch weiter oben
im Nordwesten der North Blue und im Nordosten der East Blue. Die vier Blues wurden allesamt
geteilt durch die Grandline und die Redline.
Wenn man also vom East Blue aus starten würde, wäre der River?s Mountain der Start und die Neue
Welt das Ende, oder zumindest der Anfang vom Ende. Würde man aber vom West Blue aus starten,
müsste man zuerst die Neue Welt durchsegeln, sofern man es durch den Calm Belt schaffte, was ein
Ding der Unmöglichkeit war, wenn das Schiff keine Beschichtung aus Seestein hatte. Die Frage war
nur, wo genau Gol D. Roger gestartet war. Dies blieb fürs erste eine Gedankenlücke in meinem Kopf.
Mittlerweile begann ich selbst zu bezweifeln, dass er seinen Schatz wirklich auf der Grandline
zurückgelassen hatte. Erstens, weil er diesen Schatz zuerst auftreiben musste, was wahrscheinlich eine
Seite 27
Zeit lang gedauert hatte. Zweitens würde ich, wenn ich in seiner Haut stecken würde, einen Schatz
verstecken, wo ihn nicht jeder Dummkopf (wie zum Beispiel Kid) ihn finden könnte, also nicht direkt
in der Mitte der Route. Eher auf dem Ende, jedoch kommen wir jetzt zum dritten Punkt: In den
Büchern steht, dass Gol D. Roger an einer unheilbaren Krankheit gelitten hatte, deshalb hatte er
wahrscheinlich keine Kraft mehr gehabt, um ihn selbst zu verstecken. Auszuschliessen war, dass er
seinen Schatz einfach jemandem in die Hand gedrückt hatte, damit dieser ihn verstecken konnte,
ausser es war eine Person, welche ihm nahegestanden war. Und die gab es nach den
Geschichtsbüchern nicht. Daraus konnte man schlussfolgern, dass er ihn die ganze Zeit über bei sich
getragen hatte, selbst dann, als er sich der Marine ausgeliefert hatte. Und er wurde in Lougtown
hingerichtet, was bedeutete, dass?
Ein lauter Schrei liess mich zusammenzucken. Taka no Me und Kirk standen in der Tür, Kid direkt
vor ihnen. Die beiden Männer hielten sich die Ohren zu, während der Junge nicht aufhörte, wie am
Spiess zu schreien. Irgendwann stoppte er gottseidank und hustete mehrmals. ?Was sollte das?? Fragte
der Vater seinen Sohn eindringlich. Kid zeigte auf mich. ?Sie hat mir gesagt, ich soll ganz laut
schreien, wenn jemand kommt.? Blitzschnell wanderte Falkenauges Blick zu mir. Ich vergrub mein
Gesicht in den Händen. Das würde Ärger geben. Mächtigen Ärger.
Das war?s schon wieder mit dem Kapitel!
Ich hoffe, meine Theorie ist einigermassen nachvollziehbar. Falls ich das mit der Karte nicht
ausreichend gut formuliert habe, findet ihr auf Wikipedia wenn ihr ?One Piece? sucht, einen Globus,
der das Ganze ziemlich gut darstellt.
Danke fürs Lesen!
Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel ;-)
One Piece Of Us - Teil 7
von NoStar5
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Einleitung
Zwei Jahre sind jetzt schon seit der Begegnung mit Kid vergangen. Jetzt nimmt Falkenauge Lee mit
auf eine mysteriöse Insel und verhält sich seltsam. Was hat dies alles zu bedeuten. Und wie schafft sie
es, ihren Mentor endlich dazu zu bewegen, sie zu trainieren?
Seite 30
Kapitel 1
Kapitel 7
Zwei Jahre später?
Lees Sicht
Ich schlug die Augen auf. Der Regen prasselte lautstark gegen die Fensterscheiben meines Zimmers.
Eigentlich liebte ich den Regen. Meistens war es dann angenehm kühl und niemand wollte nach
draussen gehen, weshalb man seine Ruhe vor anderen Menschen oder Tieren, man hatte Zeit für sich.
In meinem Fall Zeit zum Trainieren. Doch heute wünschte ich mir nichts anderes, als strahlenden
Sonnenschein, da Falkenauge weg musste und mich natürlich mitschleppen wollte. Irgendwie hatte ich
das Gefühl, dass er mir nicht ganz vertraute, da er mich bei fast allem was ich machte, beobachtete.
Sei es kochen, putzen (was bei mir fast nie passierte), oder lernen, immer stand er in einer Ecke, oder
setzte sich in meine Nähe. Das machte mich so nervös, dass ich meist ausversehen etwas umkippte.
Nicht selten musste dafür mein schönes Tintenfässchen herhalten.
Aus meinem Mentor war ich auch nach zwei Jahren nicht schlau geworden. Einerseits schien es ihm
egal zu sein, was ich machte, andererseits bekam ich immer Ärger, wenn ich völlig fertig zurückkam.
Er konnte mir inzwischen fast nichts mehr beibringen, was Bildung anbetraf, jedoch weigerte er sich
immer noch strikt, mich im Schwertkampf zu trainieren, also machte ich das selbst: Zum Aufwärmen
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nutzte ich die Affen, die auf dieser Insel ihr Unwesen trieben, indem ich mir mit ihnen Fangen spielte.
wir spielten die Wenn-die-Bestien-dich-bekommen-bist-du-tot-Version , was für mich meist mit
blauen Flecken, Kratz-, Beiss- und Schnittwunden endete.
Wenn ich den Affen entkommen war, holte ich mir ein Bambusschwert, um damit solange auf einen
Baumstamm einzudreschen, bis mir die Puste ausging. Danach meditierte ich für ein paar Stunden,
damit ich mit neuer Kraft Übungen, die ich bei Falkenauge gesehen hatte, nachzuahmen. Wenn ich das
alles geschafft hatte, ging ich zurück zur Burg, um mir von meinem Mentor eine schmerzhafte
Kopfnuss einzufangen.
Ich seufzte schwer und stand auf. Heute musste ich mich extra schön machen und meine besten
Sachen anziehen. Unten wartete Taka no Me schon ungeduldig. ?Hättest du eigentlich noch langsamer
machen können?? fragte er mich genervt. ?Du willst doch unbedingt, dass ich mitkomme, also beklag
dich nicht!? meckerte ich ihn an, worauf ich eine ordentliche Kopfnuss bekam. ?Autsch! Wofür war
das denn?? Ich hielt mir meine schmerzende Stelle mit beiden Händen, damit es weniger wehtat.
Klappte leider nicht. ?Ab jetzt wirst du dir solche Kommentare sparen und mich mit ?Sir? anreden, es
geht hier um etwas sehr Wichtiges, und du musst einen guten Eindruck hinterlassen, fürs erste.
Verstanden?? Er sah mir in die Augen. ?Ja? antwortete ich. ?Ja was?? fragte er bedrohlich. ?Ja, Sir.?
Schweigend liefen wir durch den Wald in Richtung Boot, als ich lautes Gekreische hörte. Mehrere
Affen rannten auf mich zu, die Waffen hoch erhoben. Ruckartig blieben sie stehen, als sie sahen, dass
ich mich hinter einem Bein versteckt hatte. Dem von Falkenauge. Böse starrte er auf die Bestien vor
sich. Diese waren für einige Sekunden wie versteinert, bis sie dann schlussendlich panisch die Flucht
ergriffen.
?Was genau wollten die Affen von dir?? Ich kratzte mich am Hinterkopf und versuchte so unschuldig
wie möglich auszusehen. ?Ach, nichts, nichts, hehe. Lauf einfach weiter.? Umso mehr überraschte es
mich, als Taka no Me sich hinkniete (jetzt waren wir auf derselben Augenhöhe) und mir durch die
Haare wuschelte. ?Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?? fragte er besorgt. Mir klappte die Kinnlade
herunter. ?Was ist los?? Hakte er nach, als er mein Gesicht sah. ?Du scheinst ja doch menschliche
Züge zu besitzen. Wie?s aussieht muss ich wohl aufhören, damit zu prahlen, dass mein Mentor
Dracula ist.? Grinste ich ihn an, um nur eine weitere Kopfnuss zu bekommen. ?Wofür war das denn??
?Kein Grund frech zu werden.?
Mittlerweile waren wir schon weitergegangen. ?Apropos kein Grund? fing ich an ?Wann fängst du
endlich an, mich zu trainieren??
?Wenn die Zeit reif ist.?
?Und wann ist die Zeit reif??
Darauf zuckte er nur mit den Schultern. Ich ballte die Fäuste. ?Überrasch mich.? Erwiderte er dann.
?Setzt du überraschen mit beeindrucken gleich?? fragte ich vorsichtig. ?Schon möglich.? Sagte er kurz
angebunden. Was für eine hilfreiche Antwort?
Nach gefühlten zehn Stunden kamen endlich an unserem Ziel an. Es war eine wunderschöne
Sommerinsel auf der Grandline. Ich fragte mich wirklich, warum Falkenauge genau auf diese Insel
zugesteuert hatte, doch ich konnte mich nicht beklagen. War ja eine nette Abwechslung von ewiger
Dunkelheit, stinkenden Sümpfen, verfallenen Ruinen und tollwütigen Monstern. Man konnte es
Seite 32
zumindest als Kurzurlaub sehen. Dennoch war das ganze sehr wunderlich. Normalerweise musste ich
so schöne Kleider anziehen und mich hübsch machen. Warum achtete Falkenauge so pingelig genau
darauf, dass ich einen ?guten ersten Eindruck? machte. Wollte er mich vielleicht jemandem vorstellen?
Wer war denn so wichtig, dass ich mich extra für ihn schön machen musste? War es etwa?? ?Du, Taka
no Me? sagte ich vorsichtig. Er drehte den Kopf zu mir und hob die Augenbrauen als Zeichen, dass er
mir zuhörte. ?Sag mal, hast du? mit einer? na ja?? Ich atmete tief durch. ?Hast du hier eine
Verabredung mit einer besonderen Frau? Ich meine? sprach ich schnell weiter ?das wäre nicht
schlimm?? Falkenauge starrte mich entgeistert an. Man sah förmlich, wie es in seinem Kopf ratterte,
als er wahrscheinlich versuchte, meine Gedankengänge nachzuvollziehen. Unterdessen plapperte ich
munter wie ein Wasserfall weiter. ?Fufufufufu? lachte plötzlich jemand hinter uns. Wir drehten uns
um und Taka no Me schlug mir seine Hand vor den Mund, da er wusste, dass ich sonst vor Schreck
laut aufgeschrien hätte. Vor uns stand ein Riese. Ein Riese allein wäre ja kein Problem für meine
Nerven gewesen ?immerhin war ich schon von tollwütigen Monsteraffen mit Keulen und Schwertern
verfolgt worden- aber DIESES DING war einfach zu viel: Es trug einen pinken Federmantel (das
allein war ja schon schlimm genug) und darunter ein aufgeknöpftes Hemd. Im Gesicht konnte man
eine potthässliche Sonnenbrille erkennen, die ihm anscheinend zu gross war, da der komische Typ sie
alle paar Sekunden wieder auf die Nase schob. Dazu hatte er ein total unheimliches Grinsen
aufgesetzt, bei dem er sich mit seiner langen Zunge über die Lippen fuhr.
?Was höre ich denn da, Dularce, du hast eine Freundin?? fragte er mit einer undefinierbaren Stimme
(im Ernst, seine Stimme war weder rau, noch weich, einfach nur etwas tief). ?Nein, das war ein
Missverständnis, Doflamingo.? Erst jetzt fiel mir auf, dass die beiden Japanisch miteinander redeten.
Der Federtyp beugte sich zu mir herunter ?Ist das so? Und wer bist du?? fragte er mich freundlich,
oder er versuchte es zumindest freundlich klingen zu lassen. Falkenauge antwortete an meiner Stelle.
?Das ist Lee, meine Schülerin.? Nun wandte sich mein Mentor mir zu. ?Lee, das ist Don Quichotte de
Flamingo, einer der sieben Samurai.? Ich schluckte und verbeugte mich, so wie es in der Japanischen
Tradition üblich war. ?Freut mich sehr, Flamingo?? Mist! Wie war noch einmal die höfliche Anrede in
Japanisch? Mir schwirrten zwei Wörter durch den Kopf: Entweder war es ?san?, oder ?chan?. Okay,
eines von beiden war es bestimmt. Meine Chancen standen fünfzig, fünfzig. Ich konnte mich einfach
nicht entscheiden. Mein Gesprächspartner sah mich abwartend an. Ich setzte alles auf eine Karte:
?Freut mich sehr, Flamingo-chan.? /Anmerkung: Im Japanischen wird ?chan? als Anrede für kleine
Kinder oder Mädchen benutzt. Es ist die Verkleinerungsform oder Verniedlichung eines Wortes, wie
zum Beispiel ?Hans-chan = Hänschen; Nami-chan = Namilein?/
Irritiert starrte mich Flamingo an. Hatte ich was falsch gemacht? Auch Falkenauge sah irgendwie
verärgert aus, versuchte das aber zu überspielen. ?Lasst uns am besten zum Hauptquartier gehen.
Wahrscheinlich sind schon fast alle da.? Versuchte er die Situation noch irgendwie zu retten. Flamingo
stimmte ihm brummend zu. Ich für meinen Teil lief hinter den beiden her und konzentrierte mich das
Gespräch, welches sie angefangen hatten. Zwar konnte ich nur Wortfetzten verstehen, doch das
reichte, um meine volle Aufmerksamkeit zu wecken, als ich die Wörter ?Feuervogel? und
?unsterblich? hörte.
Falkenauge hatte doch gesagt, ich sollte ihn beeindrucken?
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Hoffe euch gefällt meine FF. Wenn ihr Ideen zur Handlung habt, würde ich mich sehr über ein
Kommentar von euch freuen (die einzigen Ideen, die ich im Moment hab, sind Filler-Kapitel und die
will nun wirklich niemand) ^^
One Piece Of Us - Teil 8
von NoStar5
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Kapitel 1
Kapitel 8
Lees Sicht
Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass Falkenauge (ganz zu meinem Bedauern) kein Date hatte.
Zumindest nicht mit einer Frau. Wir standen vor einem grossen Gebäude, welchem einem Palast nicht
unähnlich sah.
Mingo -so nannte ich den Typen im Federmantel- erklärte mir gerade, dass hier ein Treffen aller
Sieben Samurai stattfinden würde, bei dem das weitere Vorgehen gegen die Piraten besprochen
werden würde. Ich fing mich immer mehr an zu fragen, was ich jetzt genau tun sollte. Nach meiner
Einschätzung, würde das ganze Wahrscheinlich bis abends gehen, und ich hatte nicht mal ein Schwert
dabei, mit dem ich hätte trainieren können. Ich seufzte und ging hinter den beiden Männern her, als
mich plötzlich eine Hand an der Schulter packte.
?Hey, Kleine, ab hier geht?s für Aussenstehende nicht weiter!? Vor mir stand ein grosser brünetter
Mann in Kadettenuniform. Er kniete sich vor mir hin, sodass wir ungefähr gleich gross waren, und ich
zwei lange qualmende Zigarren in seinem Mund erkennen konnte.
?Und wer bist du?? fragte ich genervt. Der Kadett liess ein lautes Lachen vernehmen. Mit einem
Grinsen im Gesicht antwortete er ?Ich bin Smoker, und irgendwann werde ich General, oder
zumindest Vizeadmiral!?
Seite 36
Gelangweilt lief ich einfach an ihm vorbei. Ohne mich umzudrehen gab ich ihm noch ein monotones
dann, streng dich mal an!? mit auf den Weg und bog schnell um die nächste Ecke, um Falkenauge und
Mingo möglichst schnell einzuholen. Meine Schritte hallten laut auf den riesigen, verworrenen
Gängen wider. Es machte mich nervös. Durch das Echo war ich mir nicht sicher, ob jemand in der
Nähe war. Wenn dies der Fall sein sollte, so würde ich es nicht einmal merken, wenn mich jemand von
hinten angreifen würde. Ja, die Riesenaffen hatten inzwischen eine leichte Paranoia bei mir ausgelöst.
Ich war so in meine Gedanken versunken gewesen, sodass ich nicht aufgepasst hatte, und nun mit
jemandem zusammen stiess. Zuerst wollte ich mein Gegenüber wütend anfauchen, liess dies jedoch
sofort bleiben, als ich zu dem Mann vor mir aufschaute.
Ich hatte schon gedacht, Mingo wäre der grösste Mensch dem ich je begegnet wäre, jedoch sprengte
dieser Riese alle Massstäbe. Er war an die fünf Meter gross, weshalb ich sein Gesicht nicht richtig
sehen konnte. Alles was ich erkannte waren schwarze Haare und eine Bärenmütze.
Schweigend, und ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, ging der Samurai Kuma an mir
vorbei. Ich wusste nicht viel über ihn, nur das, was mir Falkenauge beigebracht hatte: Bartholomew
Kuma, einer der Sieben Samurai der Meere, Motive unklar, wenn es jedoch um Informationen ging,
war auf ihn immer Verlass. Seitdem ich das erste Mal von ihm gehört hatte, war mir dieser Typ
suspekt gewesen und dieses Gefühl hatte sich in den letzten Sekunden um ein vielfaches verstärkt.
Seufzend setzte ich meinen Weg fort. Inzwischen kam mir dieses Gebäude mehr wie ein Labyrinth als
ein Marinequartier vor. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich an eine grosse Fensterfront. Von hier
aus konnte ich erkennen, dass ich mich im zweiten Stock befand. Unter mir war ein schöner Innenhof
mit grossem Garten angelegt. Ich öffnete eine Glastür, die hier vollkommen fehl am Platz schien.
Wahrscheinlich war hier einmal eine Art Balkon geplant gewesen, jedoch nie gebaut worden, denn
wenn man jetzt einen Fuss über die Schwelle setzte, fiel man mindestens sieben Meter in die Tiefe.
Ich setzte mich auf den Boden und liess meine Füsse baumeln. Gegenüber konnte ich mehrere Fenster
erkennen.
Ich schweifte mit meinen Gedanken ab, bis plötzlich jemand auf der anderen Seite ein Fenster öffnete.
Ein leises ?fufufufu!? war zu vernehmen. Mingo stand mir in ungefähr fünfzig Metern Entfernung
gegenüber. Hinter ihm blitzten goldene Augen auf. Dieses Aufblitzen erinnerte mich an mein
eigentliches Vorhaben: meinen Mentor zu beeindrucken. Ich sah noch einmal nach unten. Das war
wirklich etwas hoch. Es war ziemlich waghalsig, aber so konnte es nicht weitergehen. Ich wollte
endlich mal trainiert werden! Langsam schloss ich die Augen. Ich spürte die Blicke von mehreren
Menschen auf mir ruhen. Ich rutschte näher zur Kante, dann atmete ich noch einmals tief durch und
stiess mich ab. Es dauerte nicht lange, bis der Aufprall kam.
Ich kauerte auf der Rasenfläche. Von einigen Leuten kam ein lautes Keuchen. Wie in Zeitlupe erhob
ich mich und fing an zu lächeln. Der Sturz hatte nicht den geringsten Kratzer bei mir hinterlassen.
Triumphierend blickte ich hinauf zu dem geöffneten Fenster. Wenn ich jetzt darüber nachdachte,
waren sieben Meter Höhe eine wirkliche Untertreibung gewesen. Es waren mindestens zwölf. Mit den
Augen suchte ich den Raum, der grösstenteils von Doflamingos Oberkörper verdeckt war, nach dem
goldenen Augenpaar Falkenauges ab. Dieser sass an einem runden Tisch und sprach mit so einem
Marine-Heini, als wäre nichts gewesen. Ich war gerade aus einem Fenster in fünfzehn Metern Höhe
Seite 37
gesprungen, hatte sozusagen mein Leben aufs Spiel gesetzt, nur damit Falkenauge mich nicht
Anscheinend bemerkte Mingo meinen Frust, denn er wandte sich an meinen Mentor, sagte zu ihm
etwas und zeigte mit seinem Finger dann auf mich. Taka no Me zog seine Augenbrauen hoch, zuckte
mit den Schultern und nahm wieder das Gespräch mit dem Marinetypen auf. Na toll?
Seufzend lief ich über den Dorfmarkt. Ich war unglaublich frustriert. In der Marinebasis hatte ich
nicht bleiben wollen, da erstens niemand mit mir reden wollte und zweitens ich mich immer verlief.
Na ja, hier war es auch nicht gerade besser. Jeder Stand duftete so herrlich. Überall wurden frische
Brötchen, exotische Früchte, Eiskrem in allen Variationen, oder erfrischende Getränke verkauft. Und
ich Idiot hatte noch nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, Geld mitzunehmen. Dieser Tag
würde definitiv noch lange dauern. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und war gerade dabei,
mich selbst zu bemitleiden, als vor mir die Einkaufstüte einer Frau riss, und unzählige Orangen auf
den Boden fielen. Sofort blieb ich stehen. Vor meinem inneren Auge erschien das Bild meiner
blutüberströmten Schwester, in meiner Nase machte sich dieser fürchterliche Gestank breit. Schnell
schlug ich mir die Hand vor den Mund, um mich nicht übergeben zu müssen. Mein Herz raste.
Die Frau drehte sich zu mir um und sah mich besorgt an. ?Ist alles in Ordnung?? fragte sie vorsichtig.
Als Antwort bekam sie nur ein leichtes Nicken meinerseits. Als die Fremde die Früchte wieder
eingesammelt hatte, ging sie auf mich zu und betrachtete mich kritisch, dann lächelte sie mich an. ?Du
siehst aus? begann sie ?als hättest du einen anstrengenden Morgen hinter dir.? Und wie ich das hatte!
Langsam beruhigte ich mich wieder und mein Herzschlag sank auf eine halbwegs normale Frequenz.
Anscheinend merkte das die Frau, denn ihr Lächeln wurde breiter. Jetzt erst sah ich sie richtig an.
Mein Gegenüber hatte langes, braunes Haar mit ebenso braunen Augen und eine kleine Stupsnase. Die
Frau war nicht wirklich gross, und hatte auch sonst keine Merkmale, bis mir ihr grosser, runder Bauch
auffiel. ?Ka- kann ich Ihnen helfen?? Mist! Warum musste ich nur so anständig sein? In meinem Kopf
kreuzte ich die Finger und wiederholte ständig die Worte: Bitte sag ?Nein?!
?Das ist lieb von dir, gerne!? sofort drückte mir die Frau ein paar Orangen in die Hand und lief
voraus. Ich war kurz vor einem Ohnmachtsanfall! Stur starrte ich geradeaus auf den Rücken von? ja
wie hiess sie eigentlich? ?Sagen Sie mal? begann ich ?wie heissen Sie überhaupt?? Die Frau drehte
sich zu mir um und erwiderte mit feiner Stimme ?Melina, und du?? ?Lee? meinte ich trocken. Stille.
?Ist das eine Abkürzung?? meinte Melina nach einer Weile. ?Abkürzung?? wiederholte ich perplex.
?Ja, aber ich kenne nur männliche Lees, die heissen alle entweder Leander oder Leroy. Was ist mit
dir?? Ich überlegte kurz. ?Nein, ich heiss? einfach nur Lee.? Antwortete ich wahrheitsgemäss.
?Schau, wir sind schon da!? Melina hielt vor einem Haus, etwas abgelegen des Dorfes. Etwas
unbeholfen öffnete sie die Tür und sagte mir, dass ich eintreten sollte. Wir gingen zusammen in die
Küche und stellten dort die Einkäufe ab, danach half ich ihr beim Kochen.
Nachdem wir fertig mit dem Essen waren, machten wir uns an den Abwasch. Während Fräulein
Melina abtrocknete, spülte ich die dreckigen Töpfe und Pfannen ab und summte fröhlich vor mich hin,
bis mir das Gespräch zwischen Falkenauge und Doflamingo wieder einfiel. ?Fräulein Melina?? Die
Angesprochene sah von ihrer Arbeit auf, ?Ja?? Ich blickte ihr ins Gesicht. ?Ich hätte da mal eine
Frage.? ?Ja, was willst du wissen?? Schwer schluckte ich. Wahrscheinlich würde sie mich auslachen,
wenn ich jetzt mit so etwas kommen würde.
Seite 38
?Was ist ein Feuervogel?? genau in diesem Moment liess die Schwangere den Berg an Tellern fallen,
sie gerade hatte aufräumen wollen. Laut krachte dieser auf den Boden und zerbarst in unzählige
Scherben. Stocksteif stand sie da, unfähig sich zu bewegen, die Augen starr geradeaus gerichtet, bis sie
sich auf mich stürzte?
Das war?s mal wieder!
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und sorry, dass es so lang gebraucht hat?
Man sieht sich ;-D
One Piece Of Us - Teil 9
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Kapitel 1
Kapitel 9
Lees Sicht
Melina packte mich am Kragen, Tränen standen ihr in den Augen. ?Rede nicht darüber, denke auch
nicht nur für eine Sekunde darüber nach!? fuhr sie mich mit gepresster Stimme an. Ich schluckte
schwer und nickte dann. Warum war sie wegen dem Wort ?Feuervogel? so ausgerastet? Ruckartig ließ
die Schwangere mich los und vergrub ihr Gesicht in den Händen. ?Warum nur, warum ausgerechnet
George?? schluchzte sie. Ich wusste, dass ich sie eigentlich hätte trösten müssen, aber das war der
perfekte Moment, um etwas aus ihr herauszubekommen. ?Wer ist George?? fragte ich leise. Ich bekam
nur ein knappes ?Mein Mann?? zurück. ?Was ist mit ihm?? hakte ich nach. ?ER IST TOT! ES HAT
IHN GETÖTET?
Wieder schluckte ich, doch der Kloss in meinem Hals war immer noch da. Wollte ich wirklich
wissen, was Es war? ?Was ist ?Es??? wisperte ich. Sie sah mich an. Ihre Augen waren rot und
verquollen. ?Ich weiß es nicht. Mein- mein Mann hat sich auf die Suche nach ihm gemacht und nach
wenigen Stunden? fand man ihn im Wald, tot?? Geschockt starrte ich Melina an, dann nickte ich. Es
war eine stille Bestätigung an mich, dass ich einen endgültigen Beschluss gefasst hatte. Mein
Gegenüber schien das zu merken und robbte wieder auf mich zu und hielt mich an den Schultern fest.
Sie sah mir fest in die Augen und schüttelte nur leicht den Kopf. Trotzig starrte ich zurück. Ich nahm
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ihre Hände von mir und drehte mich um. Mit großen Schritten lief ich zur Tür und verließ das Haus,
weinende Melina zurücklassend?
Deprimiert setzte ich mich an den Straßenrand. Im Moment hatte es einfach keinen Sinn, ganz alleine
in den Wald zu gehen und nach diesem Ausschau zu halten, zumal ich weder eine Waffe, noch das
nötige Kleingeld dazu hatte, um mir eine zu beschaffen.
Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und Falkenauge würde mich bald aufsuchen, um mit
mir nach Hause zu gehen. Moment, nach Hause? Seit wann nannte ich diese alte verlassene Burg mein
zuhause? Es war doch höchstens das zuhause meines Mentors, oder?
Unweigerlich fing ich an zu lächeln. Ja, ich gestand, dass ich dieses alte Gebäude, das jeden Moment
zusammenfallen konnte, mit Stolz mein zuhause bezeichnete. Trotz der leichten Paranoia hatte ich die
Affen auch irgendwie ins Herz geschlossen. Eigentlich mochte ich wirklich alles an dieser einsamen,
dunklen Insel. Okay, alles außer Kid, der hin und wieder mit seinem Vater vorbeikam, der nervte nur.
Diese Worte würde ich niemals vor meinem Trainer zugeben, aber auch Falkenauge hatte ich
irgendwie lieb gewonnen, und das zeigte ich ihm auf meine ganz eigene Art und Weise.
?Hast du gehört, angeblich sollen alle sieben Samurai hier sein!? Ich war so in Gedanken versunken
gewesen, dass ich jetzt aufschrak, als sich ein Junge vor mich gestellt, und anscheinend seine Worte an
mich gerichtet hatte.
?Hä?? erwiderte ich verdattert. Der Junge schnaubte und stemmte die Hände in die Hüften. ?Du weißt
schon, die Samurai der Meere, die Piraten, die von der Marine zugelassen werden!? Ich nickte nur. ?Ja
die kenne ich.? Fing ich an. ?Und sie sind nicht nur ?angeblich? hier, sondern wirklich, offiziell halt.?
Er hob eine Augenbraue und sah mich fragend an. Diese Mimik erinnerte mich so stark an die von
Falkenauge, sodass ich einfach losprusten musste. ?Woher weißt du das und warum lachst du?? meinte
er nur verdattert. ?Sagen wir?s so? begann ich. ?Ich habe schon mit mehr von denen Bekanntschaft
gemacht, als mir lieb ist.?
?Aha.? War seine knappe Antwort darauf.
?Aha, was??
?Tja, war ja klar, dass du nicht von hier kommst, dass du mich nicht einmal erkennst! Hör mir zu, ich
bin Helmeppo und mein Papa ist Captain Morgan. Wenn du also weiterhin so frech mit mir redest, sag
ich das meinem Papa und der lässt dich dann hinrichten!?
Verständnislos blickte ich den verzogenen Jungen mit der blonden Schmalzlocke an. ?Sollte mir der
Name ?Captain Morgan? irgendwas sagen?? Helmeppo schien zutiefst gekränkt. So wichtig konnte
sein Vater ja nicht sein, wenn Falkenauge ihn mir nicht einmal beigebracht hatte, oder?
Nach kurzer Zeit jedoch, hatte sich der versnobte Junge wieder gefangen. ?Na ja, von dem einfachen
Pöbel kann man ja kaum was erwarten. Tja, mir ist langweilig. Papa ist gerade in einer Besprechung
mit dem besten Schwertkämpfer der Welt, um ihm zu befehlen, mich zu trainieren.? Meinte er
hochnäsig.
?Ist mit ?dem besten Schwertkämpfer der Welt? etwa Mihawk Falkenauge gemeint?? fragte ich mit
gepresster Stimme. Ich versuchte, nicht einen Lachanfall zu bekommen, denn bei der bloßen
Vorstellung, dass Falkenauge sich mit DEM DA rumschlagen musste, war einfach zu komisch.
?Natürlich, wer wäre denn sonst meiner würdig?? okay, das war eindeutig zu viel für mich. Ich
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prustete los. Lachend kippte ich um und klopfte mit der Faust auf den Boden, Lachtränen rannen mir
Gesicht. Nach einer Weile beruhigte ich mich wieder und setzte mich auf. Diesmal war es an
Helmeppo, mich fassungslos anzustarren. ?Was ist so lustig?? fragte er irritiert. ?Ich muss dich leider
enttäuschen, denn Falkenauge nimmt keine Schüler auf, außerdem befindet er sich gerade in einer
Konferenz mit den anderen Samurais und den Admirälen und deren Vizen? erwiderte ich wieder etwas
ernster. ?Ach ja? Wenn er mich nicht annimmt, dann ist er dumm. Viele Leute würden dafür sterben,
um mich ihren Schüler nennen zu dürfen, da bin ich mir sicher.? Er machte eine wegwerfende
Handbewegung. ?Aber mit den Elitekämpfern ist es doch immer gleich: ein Berg an Muskeln, ein
minimal ausgeprägtes Hirn, aber ein Ego überdimensionalen Ausmaßes.? Was das Ego anging, war
ich definitiv seiner Meinung, mein Mentor hatte definitiv zu viel davon. Aber ihn als muskelbepackten
Trottel hinzustellen, ging für mich zu weit. Ruhig sagte ich: ?Du pauschalisierst. Falkenauge ist alles
andere als dumm. Du kennst ihn nicht mal.? Helmeppo grinste hämisch. ?Ach und du schon? Ich
versteh schon: Blöd gesellt sich zu blöd, was??
Jetzt reichte es endgültig! Niemand (außer mir) beleidigte Falkenauge! Mit geballten Fäusten stand
ich auf und schritt auf den Jungen vor mir zu. ?Jetzt hör mir mal gut zu, Blondie: Niemand, und ich
sage NIEMAND beleidigt Falkenauge in meiner Gegenwart und kommt ungeschoren damit davon!
Klar soweit?? Ich packte ihn am Kragen, obwohl ich etwas kleiner war als er, und zog ihn zu mir
herunter. Der Blonde nickte heftig, oder versuchte es zumindest, da ich ihn fest im Griff hatte. Ich ließ
ihn los und drehte ihm den Rücken zu, um zu gehen, als ich einen heftigen Schmerz am Kopf spürte.
Hinter mir hörte ich etwas auf den Boden fallen, es klang nach einem Stein.
Blitzschnell drehte ich mich um, ich merkte schon, wie sich meine Haare mit Blut vollsogen, und sah
dem grinsenden Helmeppo noch einmal ins Gesicht. Er bückte sich und hob einen weiteren Stein auf.
Mit voller Wucht warf er ihn auf mich. Unbeeindruckt fing ich den Stein wenige Zentimeter vor
meinem Gesicht mit der Hand ab. ?Großer Fehler, Junge.? Sagte ich trocken und schlug ihm ins
Gesicht. Ein lautes Knacken war zu hören, was mich insgeheim freute, da sich anscheinend mein
Selbsttraining ausgezahlt hatte. Mein Gegner, wenn man ihn überhaupt so nennen konnte, hielt sich
seine blutende Nase und schrie nach seinem auch so geliebten Vater.
Wieder drehte ich mich um, damit ich Helmeppo nicht mehr ertragen musste, und wieder wurde ich
aufgehalten, doch dieses Mal war es kein Stein. Nein, es waren zwei Marinesoldaten, und beide, beide
sahen so aus, als würden sie mich am liebsten erdrosseln.
Der eine lief zu dem verletzten Jungen, nahm ihn hoch, auf seine Arme und die Memme fing doch
tatsächlich an zu heulen, und sagte, dass ich ihn einfach so, ohne Grund angegriffen hätte! Und die
GLAUBTEN ihm das noch!
?Dafür wirst du bezahlen!? meinte der Junge weinerlich.
?Ich habe kein Geld dabei.?
?Dann zahlst du halt mit Arbeit.? Der zweite Soldat mischte sich jetzt ein. Als ich ihn ansah, erblickte
ich ein mir bekanntes Gesicht. Es war Smoker. ?Hey, du!? Er packte einen der Schaulustigen, die sich
mittlerweile in einem Halbkreis um uns gestellt hatten. Smoker hätte sich keinen besseren aussuchen
können. Nicht! Abgesehen von dem ungepflegtem Äußeren und dem leichten Schielblick, bohrte der
Mann in der Nase und untersuchte den dort gefundenen Popel aufs Genauste, bis er ihn sich dann
genüsslich in den Mund steckte. Ekelhaft!
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?Wie ist dein Name?? donnerte der Marinesoldat. Der Mann nahm seinen Finger aus dem Mund und
etwas, doch außer ein Grunzen, verstand ich überhaupt nichts.
?Und welchen Beruf übst du aus?? wieder ein Grunzen als Antwort.
?Holzfäller also? Das trifft sich doch gut! Dieses Mädchen wird dich in den Wald begleiten und dir
zur Hand gehen, das ist ein Befehl!? Der Angesprochene sah mich zweifelnd an. In diesem Moment
dachten wir beide, dass Smoker jetzt völlig den Verstand verloren hatte.
?Sag mal, Smoker? fing ich an. ?du schickst also ein sechs Jahre altes Mädchen mit einem fremden
Typen ganz alleine in den Wald, damit es mit einer schweren Axt Holz hackt?? Mein Gegenüber sah
mich jetzt mit unsicherem Blick an, doch trotzdem nickte er. Was für ein Vollidiot!
?Weißt du, du solltest wirklich besser aufhören zu rauchen, und dir stattdessen mal gesunden
Menschenverstand zulegen!? Mit diesen Worten packte ich den Holzfäller am Handgelenk und zog ihn
Richtung Wald. Ich hatte mich entschieden, doch mit ihm mitzugehen, was sollte denn schon
passieren. Der alte Mann sah nicht gerade so aus, als wäre er noch sehr gut in Form, und solange er
nicht schneller war, als die Affen, würde er mir keine Probleme bereiten.
Ich verschränkte die Arme hinterm Kopf und fing an zu pfeifen. Der Nasenbohrer neben mir, schliff
zwei Äxte (fragt mich nicht, woher er die so schnell her hatte) hinter sich her. Lange Zeit war es still,
und ich dachte schon, der Tag würde ?abgesehen von der Arbeit- ganz entspannt enden, bis ich Es sah.
?Ach du heilige??
Danke fürs Lesen!
Wie immer würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen!
One Piece Of Us - Teil 10
von NoStar5
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Kapitel 1
Kapitel 10
Lees Sicht
?Ach du heilige?? murmelte ich entgeistert. Auch der alte Mann neben mir hatte Es entdeckt und
quiekte ängstlich. Ich hoffte inständig, dass Es uns deswegen nicht bemerkte, doch bei meinem Glück
traf genau das nicht ein.
Das Biest drehte sich in unsere Richtung, sodass ich es einen Moment lang betrachten konnte. Das
Wort ?Feuervogel? traf so ziemlich genau auf dieses Wesen vor mir zu. Einfach gesagt war Es ein
Vogel, nur mit der Besonderheit, dass er komplett aus roten lodernden Flammen bestand. Die Augen
machten nicht den Anschein, als beständen sie aus Feuer, sie leuchteten dafür viel zu hell. Ich riskierte
einen kurzen Blick in diese unglaublich hellen, blauen Augen, und was ich sah, verschlug mir die
Sprache.
Zuerst wurde ich von der Helligkeit geblendet, doch dann befand ich mich in einer Art dunklem
Raum. Anfangs merkte ich überhaupt nichts, doch schon nach kurzer Zeit, glaubte, dass ich mich
bewegte. Auf einmal wurde es etwas heller, und ich sah riesige Kugeln an mir vorbeiziehen. Alle
waren so verschieden. Manche hatten mehrere Farben, manche nur eine, ein paar hatten eine ebene
Oberfläche, andere wiederum nicht, es gab sogar Kugeln, um welche Ringe herumschwebten.
Seite 46
Direkt vor mir befand sich Nebel? in Regenbogenfarben? Diese Farben bildeten einen
Wunderschönen Kontrast zu dem relativ dunklen Raum und ließen ihn noch geheimnisvoller
erscheinen. Bald schon war der Nebel an mir vorbeigezogen und weit entfernt konnte ich eine riesige,
pulsierende weiße Kugel erkennen. Sie erstrahlte im selben Licht, wie die Augen des Feuervogels. Je
näher ich ihr kam, desto stärker pulsierte sie. Plötzlich schoss explosionsartig ein Ring aus Flammen,
ausgehend von der Kugel, auf mich zu. Ich spürte überhaupt nichts, als die Flammen mich erreicht
hatten, sie glitten einfach durch meinen Körper hindurch.
Die Kugel hatte sich inzwischen in Milliarden von kleinsten Teilchen gespalten, welche jetzt
umeinander wirbelten und eine immer dunklere Farbe annahmen. Irgendwann verschmolzen alle
Teilchen zu einem Pechschwarzen Strudel. Dieser kam auf mich zu, oder ich auf ihn. Ich konnte es
nicht richtig beurteilen, ob der Raum, oder ich mich selbst bewegte. In beiden Fällen konnte ich weder
Richtung, noch Geschwindigkeit kontrollieren, dieses schwarze Ding kam bedrohlich näher. Kurz
bevor es mich berührte, spürte ich einen harten Schlag.
Ich lag am Boden. Von irgendwoher ertönte ein Schrei, dann nur noch leises Wimmern. Alles war
verschwommen, das plötzliche Sonnenlicht schmerzte, sodass ich unbewusst die Augen
zusammenkniff. Mir kam es vor, als wäre ich in Watte gepackt, als würde ich meine Umgebung nur
teilweise wahrnehmen.
Nur ein paar Zentimeter vor mir konnte ich etwas ausmachen, doch alles was ich in meinem Zustand
erkennen konnte, war ein dampfender, roter, unförmiger Haufen. Ich drehte mich um, ich wollte das
nicht sehen, und möglichst schnell den Geruch von verbranntem Fleisch aus der Nase bekommen.
Erschrocken hielt ich kurz in meiner Bewegung inne und zwang mich, dieses verbrannte Etwas
genauer zu mustern. Ich blinzelte mehrmals und als ich wieder eine einigermaßen klare Sicht hatte,
schlug ich mir eine Hand vor den Mund, um nicht loszuschreien.
Bevor ich mich noch übergeben musste, lenkte gottseidank eine Art Krächzen meine Aufmerksamkeit
auf sich. Ich wandte mich von der vollkommen entstellen Leiche des Holzfällers ab und rappelte mich
mühselig auf. Erst jetzt erkannte ich, dass alle Bäume im Umkreis von ungefähr fünf Metern restlos
abgebrannt waren, nur noch ein paar schwarze Stümpfe waren zu erkennen. Als ich mich umdrehte
musste ich feststellen, dass mir der Feuervogel direkt gegenüberstand. Vorsichtig bückte ich mich, um
die Klinge der Axt (der Holzgriff war wahrscheinlich auch verbrannt worden), welche zuvor noch der
Holzfäller getragen hatte, aufzuheben. Ich richtete mich wieder auf, mein Blick lag stetig auf dem
Monster, jedoch darauf bedacht, mich nicht wieder in seinen Augen zu verlieren. Es tat es mir nach.
Beide warteten wir ab, was unser Gegenüber als nächstes tun würde. Innerlich sammelte ich mich für
den kommenden Angriff meinerseits. Ich musste einen Volltreffer landen, bevor das Biest wieder so
eine Attacke startete. Mein gesamter Körper spannte sich an, Adrenalin schoss durch mein Blut. Ich
atmete noch einmal tief durch, dann rannte ich auf den Feuervogel zu. Um bei meinem Schlag genug
Schwung zu bekommen, streckte ich im Rennen meinen Arm mit der Waffe von mir und setzte zum
Sprung an. Als ich die optimale Höhe erreicht hatte, ließ ich die Klinge auf das Biest hinuntersausen.
Für einen Moment sah es so aus, als hätte ich wirklich einen Volltreffer gelandet, und als ich wieder
landete, feierte ich mich schon innerlich. Doch als ich zurücksah, bemerkte ich, dass es mir nichts
weiter gebracht hatte, als eine schmerzhafte Verbrennung am Unterarm und eine geschmolzene
Klinge, Es jedoch erfreute sich bester Gesundheit und sah mich weiterhin an, als ob nichts geschehen
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wäre. Verdammt! Ich war mir so sicher gewesen, dass ich den Kopf des Monsters mit voller Wucht
hatte! Auch wenn ich den Feuervogel nur gestreift hatte, ich hatte jetzt ein ernsthaftes Problem. Ich
hatte meine gesamte Energie auf diesen einen Angriff konzentriert, und ohne Waffe standen meine
Chancen das hier zu überleben nicht gerade gut.
Nun war es an meinem Gegner, anzugreifen. Mehrere Feuerbälle schossen auf mich zu. Mit knapper
Müh und Not konnte ich ihnen noch ausweichen, wobei einer meinen Fuß erwischte. Schmerzerfüllt
schrie ich auf und hielt mir meinen Knöchel. Unter meiner Handfläche konnte ich spüren, wie sich auf
der wunden Haut schon Brandblasen bildeten. Ich robbte hinter den nächstbesten Baum, um einer
weiteren Salve Feuerbällen zu entgehen. Schnell kauerte ich mich in meinem Versteck zusammen, in
der Hoffnung, das Biest würde mich hier nicht finden. Mal wieder vergebens. Ein lautes Knacken war
zu hören. Im letzten Moment sprang ich zur Seite, als ein Baumstamm genau auf die Stelle krachte, an
der ich gerade gesessen hatte. Ich schluckte. Der Feuervogel kam bedrohlich langsam näher. Wenn ich
Glück hatte, konnte ich vielleicht an ihm vorbeirennen und mir die zweite Axtklinge schnappen, die
ich bei der Leiche zurückgelassen hatte.
Unter starken Schmerzen stand ich wieder auf und stützte mein Hände auf den Knien ab. Alles drehte
sich, und die Wunde am Kopf, die ich dem ach so lieben Helmeppo zu verdanken hatte, machte diesen
Umstand auch nicht gerade besser. Ein letztes Mal sammelte ich meine restliche Kraft und rannte los.
Mein Gegner hatte meine Absichten bereits vorausgesehen und schnitt mir somit den Weg ab. Bevor
ich ausweichen konnte, merkte ich, wie ich in die Luft gehoben wurde und mich um meine eigene
Achse drehte. Der Feuervogel zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Zusammen stiegen wir immer
höher empor. Mit der Zeit wurde mir immer heißer, die Luft wurde immer dünner. Ich konnte nicht
mehr atmen, es fühlte sich an, als würde mein Blut anfangen zu kochen, die Krallen der Bestien
bohrten sich in mein Fleisch, doch ich blickte weiterhin unentwegt in diese leuchtenden blauen Augen.
Schneller und schneller begannen wir uns zu drehen. Dann spürte ich, wie ich in unendliche Schwärze
fiel?
Das war?s mal wieder!
Wie immer würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen!
One Piece Of Us - Teil 11
von NoStar5
online unter:
http://www.testedich.de/quiz39/quiz/1457265483/One-Piece-Of-Us-Teil-11
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Einleitung
Inzwischen weiss nun auch die Regierung von Lees Begegnung mit dem Feuervogel.
Was Wird mit Lee passieren? Wie wird es weitergehen?
Seite 50
Kapitel 1
Kapitel 11
Lees Sicht
Der Aufprall presste mir die Luft aus meinen Lungen. Ich nahm absolut gar nichts meiner Umgebung
mehr wahr, ich fühlte nur noch Schmerzen. Mir war, als würde ich bei lebendigem Leibe verbrennen,
langsam, sehr langsam. Irgendwann schien ich wirklich zu glauben, mein Blut würde kochen, doch da
war noch etwas anderes, schmerzvolleres. Ich verkrampfte mich. Es fühlte sich an, als würden vom
Herz aus hunderte von Flammen durch meinen Körper wandern, als würden sie sich wie Würmer
durch meine Arterien kriechen. Schon nur vom blossen Gedanken daran, wurde mir schlecht.
Ich merkte, wie jedes einzelne meiner Körperteile zuckte und mir nicht mehr gehorchte. Meine
Muskeln brannten, ich wollte nur noch, dass es aufhörte.
Nach gefühlten Stunden wurde mir mein Wunsch endlich erfüllt. Die Schmerzen waren langsam
verebbt und nur ein dumpfes Pochen in meinem Kopf spürte ich noch. Wahrscheinlich von dem Stein,
den mir Helmeppo feige hinterhergeworfen hatte.
Ich setzte mich auf. Meine Glieder waren steif, fast unbeweglich, aus meinem Mund und meiner Nase
tropfte langsam Blut auf meine Knie. Ich beachtete dies nicht und sah wie gelähmt auf meine Hände:
Die Haut war krebsrot und an manchen Stellen von mehreren Brandblasen bedeckt.
Wütend zischte ich und besah meine Umgebung. Ich war immer noch im selben Wald, mit denselben
Seite 51
abgebrannten Bäumen und demselben Geruch nach verbranntem Fleisch. Ich unterdrückte den als
mein Blick die Leiche des Holzfällers streifte. Mit meiner verbliebenen Kraft, versuchte ich,
aufzustehen, ich musste hier weg. Es gelang mir eher schlecht als recht, und so lief ich taumelnd
zurück Richtung Dorf, mich immer wieder an Baumstämmen stützend, wenn meine Beine nachgaben.
Auf diese Weise kam ich nur sehr, sehr langsam voran, jedoch schnell genug, um noch vor Anbruch
der Dämmerung den Rand des Waldes zu erreichen.
Als mich die ersten Leute im Dorf sahen, wichen sie sofort zurück. Zuerst dachte ich, dass diese nur
einen schlechten Tag oder so hatten, doch als ich am Marktplatz ankam, und sich alle Passanten eng an
die Häusermauern drückten, begann ich mir langsam Gedanken darüber zu machen.
Ich humpelte also zur Marinebasis, um dort einen Arzt aufzusuchen, der mein Bein und meine
sonstigen Wehwehchen behandelte. Ich wollte schon die Wachen am Eingangstor darauf ansprechen,
doch auch sie reagierten genauso, wie die Dorfbewohner. Mit gesenktem Kopf ging ich an ihnen
vorbei, ins Innere und wieder hinein in das Labyrinth aus unzähligen Gängen.
Ohne auf meine Umgebung zu achten, lief ich diese entlang, in der Hoffnung, dass mich jemand
finden würde, doch mir begegnete keine Menschenseele. Ich sah auf. Vor mir erstreckte sich ein
langer Korridor mit unglaublich vielen Türen auf beiden Seiten. Langsam machten auch meine
inzwischen wunden Beine nicht mehr mit. Irgendwo hinter einer dieser Türen musste doch ein Raum
liegen, in dem ich mich hinlegen und eine Runde schlafen konnte, oder?
Ich hatte einfach keine Lust mehr, hier ziellos herumzuirren, deshalb öffnete ich die nächstbeste Tür.
Mehrere Augenpaare, und eine Sonnenbrille starrten mich zuerst überrascht, danach erschrocken an.
?Fufufufu, Kuma, sieht wohl so aus, als hätte ich unsere kleine Wette gewonnen!? kam es von
Doflamingo. Falkenauges Blick durchlöcherte mich, dann sagte er mit erstaunlich ruhiger Stimme:
?Du brennst.?
Falkenauges Sicht
Sofort sprang Lee auf und kreischte hysterisch: ?Mach das weg! Mach das weg! Mach das weg!? Als
sie merkte, dass die Flammen, die an ihrer Hand hinaufzüngelten, ihr nichts ausmachten, hielt sie inne.
Das Mädchen blickte zu mir, und erst jetzt bemerkte ich das eigentlich auffälligste: Ihre Augen. Statt
dem matten blau, welches sie immer trugen, sah man nun ein strahlendes, welches einen sofort in
seinen Bann zog.
Ich erhob mich und ging auf Lee zu. In ihrem Gesicht konnte ich deutlich Erschöpfung ablesen. Ich
kniete mich zu ihr herunter, sodass wir auf Augenhöhe waren, doch bevor ich etwas zu ihr sagen
konnte, kippte sie um. Ich fing sie auf und hob sie auf meine Arme. ?Und was jetzt?? versuchte ich so
gelassen wie möglich zu sagen, obwohl ich die Antwort auf meine Frage bereits kannte.
Aokiji erhob sich, er hatte ausnahmsweise in dieser Besprechung mal nicht geschlafen, doch er sprach
genau die Worte aus, welche ich am wenigsten hören wollte: ?Das Mädchen wird natürlich zum
Soldaten ausgebildet, was sonst?? Nun erhob sich auch Sengoku, die Fäuste geballt. ?Das kannst du
nicht machen! Schau sie dir doch an, sie ist doch noch ein Kind! Wie kannst du ihr jetzt schon so
etwas zumuten??
?Fufufufu, ich sehe überhaupt nicht, wo hier das Problem liegt. Warum macht ihr wegen einem
Seite 52
kleinen Kind so einen Aufstand?? Mischte sich jetzt auch Doflamingo ein. ?Hast du etwa vorhin nicht
Dieses ?Kind? ist ab jetzt im Besitz einer unglaublichen Macht! Mit nur einem Fingerschnipsen
könnte sie uns alle auf einen Schlag töten!? Meinte Akainu mit wütender Stimme.
Die Einzigen die noch keinen grossen Beitrag an diesem Gespräch geleistet hatten, waren Garp und
Kuma. Beide sassen noch am runden Tisch, während der Vizeadmiral genüsslich seine Cracker ass
und der Samurai in einem Buch blätterte.
?Eben? meinte erwiderte der Mann im Federmantel auf die Worte des Admirals. ?Wo liegt das
Problem??
Garp schluckte seinen Cracker hinunter und beteiligte sich nun auch an dem Gespräch. ?Geehrte
Admiräle, hier muss ich leider Doflamingo recht geben. Wie es aussieht, stösst der Körper des
Mädchens den Feuervogel ab. Ich denke, wir alle wissen, was das bedeutet, nicht wahr?? er machte
eine kurze Pause. Betretenes Schweigen war die Reaktion der anderen, dann fuhr er fort. ?Ja, es war
ein Wunder, dass sie diese Begegnung überhaupt überlebt hat. Doch auch wenn sie es schafft, diese
Kraft zu kontrollieren, wird ihr Körper den Feuervogel weiter abstossen. Früher oder später wird sie so
oder so sterben.? Immer noch Schweigen. Niemand traute sich, etwas darauf zu erwidern. Nur Akainu
war liess diese Tatsache vollkommen kalt. ?Jeder Mensch stirbt. Aber das ist noch lange kein Grund
dafür, keine Schutzmassnahmen zu ergreifen! Was machen wir, wenn sie sich irgendwann ihrer
ungeheuren Macht bewusst wird und sich gegen die Regierung stellt? Niemand könnte sie aufhalten!
Deshalb sollten wir sie entweder auf unsere Seite ziehen, um aus ihr wenigstens Vorteile ziehen zu
können, oder sie sofort töten!?
Sengoku platzte nun endgültig der Kragen. ?Akainu, wie kannst du so etwas sagen? Du redest davon,
ein kleines unschuldiges Mädchen einfach so ohne Grund umzubringen! Das geht zu weit!? ?Ach ja?
Würdest du das immer noch sagen, wenn sie versucht dich umzubringen?? konterte der Admiral. ?Das
weisst du doch noch gar nicht!?
Bevor die Situation noch eskalierte, schritt ich ein. ?Meine Herren? sagte ich ruhig ?Der einzige, der
das Recht hat über Lees Zukunft zu entscheiden, bin doch wohl ich, oder sieht das jemand anders??
?Wie kannst du es?? setzte Akainu an, wurde jedoch von Garp unterbrochen. ?Lass ihn bitte
weitersprechen, ich glaube, es icht wichtig, was er zu sagen hat.? Ich nickte dem alten Mann zu und
fuhr fort. ?Ihr stellt hirnrissige Theorien auf, was alles passieren könnte. Ihr wollt sie an die
Weltregierung binden, doch was ihr nicht bedacht habt, ist Hass.? ?Hass?? widerholte Sengoku
skeptisch. ?Ja, Hass. Wenn man Lee zu etwas zwingt, entwickelt sich bei ihr Trotz. Zwingt man sie
weiterhin, entsteht aus Trotz Hass. Wenn jemand einen Menschen hasst, dann?? ?? greift man ihn an.?
Vollendete Aokiji meinen Satz. Die Minen der anderen verhärteten sich. Sengoku sah mich geschockt
an. ?Heisst das, du befürwortest Akainus Vorschlag?? wandte er sich an mich. Ich schüttelte den Kopf.
?Nein. Ich habe vor, Lee zu trainieren. Was sie damit anfängt, überlasse ich ihr. In jedem Fall jedoch,
werde ich die Konsequenzen ihres Handelns tragen.? Garp nickte. Er schien zufrieden. Sengoku teilte
seine Meinung. Doflamingo lachte und schien sich sichtlich zu amüsieren, Aokiji verschränkte die
Arme und Kuma las weiterhin in seinem Buch, als ob nichts gewesen wäre. Akainu jedoch schnaubte
und verschränkte die Arme. ?Dann schwöre uns etwas.? Meinte er ernst. Ich zog eine Augenbraue
nach oben, was wollte er von mir? ?Wenn wir dir das Mädchen überlassen sollen, dann musst du uns
schwören, dass du sie zur Strecke bringst, wenn sie für uns zu einer Bedrohung wird.? Garp
Seite 53
verschluckte sich an einem seiner Cracker und hustete laut. Sengokus Auge zuckte. ?Wie kannst du
nur von ihm erwarten?? fragte er. ?Er sagte, er trage die Konsequenzen für ihr Handeln, um ihm zu
glauben, will ich, dass er schwört.? Der Angesprochene presste die Zähne aufeinander. ?Das ist
Wahnsinn! Du?? ich hob die Hand. ?Schon gut, Sengoku, lass ihn nur. Könnte jemand noch den
anderen vier Samurais Bescheid geben? Es ist etwas umständlich, dass nicht alle erschienen sind.? Bei
meinen Worten schien sich Kuma angesprochen zu fühlen. Er packte sein Buch weg, zückte eine
Teleschnecke und verliess den Raum.
?Also?? drängte Akainu
Ich seufzte. Der folgende Satz kam mir nur schwer über die Lippen.
?Um meinem Amt als einer der Sieben Samurai gerecht zu werden, schwöre ich, Mihawk Dularce,
falls sie Ärger machen sollte, Lee eigenhändig zu töten.?
Danke fürs Lesen!
Wie immer würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen^^
One Piece Of Us - Teil 12
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Kapitel 1
Kapitel 12
Lees Sicht
Ich öffnete die Augen und sah? Wasser? Ächzend drehte ich mich auf die andere Seite. Mein Kopf
schmerzte, aber es war erträglich. Vor mir sass Falkenauge und polierte seinen kleinen Dolch, welchen
er immer an einer Kette um seinen Hals trug. Er schaute kurz zu mir hinab, als er bemerkte, dass ich
mich bewegt hatte. Ich setzte mich langsam auf, und rieb mir den Kopf, wobei ich einen dicken
Verband spürte. Ich sah wieder zu meinem Mentor. Noch immer keine Reaktion. Hatte ich
irgendetwas falsch gemacht? Okay, ich war in seine Konferenz gestürzt und hatte vielleicht ein
bisschen Aufmerksamkeit im Dorf erregt, aber deshalb konnte er mir doch nicht böse sein und mich so
ignorieren, oder?
?Wie lange hab? ich geschlafen?? fragte ich vorsichtig.
?Ein paar Stunden.?
Mehr kam nicht. Nur diese drei schlichten Worte. Na ja, ich sollte froh sein, immerhin schrie er mich
nicht an, oder antwortete überhaupt nicht. Falkenauge war eh nicht so der gesprächige Typ,
wahrscheinlich war er nicht mal böse auf mich, ich machte mir einfach zu viele Sorgen? hoffte ich
jedenfalls.
?Ähm?? fing ich an. Ich hatte plötzlich das Bedürfnis mit ihm zu reden. ?Tut mir leid, dass ich
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einfach so reingeplatzt bin, hehe. Ich hoffe, ich hab? nicht zu sehr gestört.? Ich kratzte mich verlegen
Kopf. Falkenauge sah auf und blickte mir fest in die Augen. Sofort drehte ich mich weg. Ich mochte es
überhaupt nicht, wenn mir jemand in die Augen schaute. Es wirkte immer so? bedrohlich.
?Nein, aber es wäre besser gewesen, wenn du irgendwo anders hingegangen wärst. Durch dein
Erscheinen wurde der Ausgang unseres Gespräches recht? Interessant.? Interessant also. Sagte mir ja
unheimlich viel.
Wieder Stille. Langsam wurde ich echt unruhig, obwohl es mir normalerweise ja lieber war, als
vollgelabert zu werden. Die Stille liess mich wieder an meine Begegnung mit dem Biest denken, an
meine Schmerzen und an die verbrannte Leiche des Holzfällers. Ich brauchte dringend Ablenkung. Ich
dachte fieberhaft nach, mit welchem Thema ich Falkenauge zum Reden bringen konnte, was sich als
äusserst schwer herausstellte, da er über fast nichts gerne sprach.
?Ach ja, was ich dich noch fragen wollte?? versuchte ich es von neuem. ?Warum hat Doflamingo
eigentlich Japanisch gesprochen? Ich dachte, die ganzen Sprachen, die du mir beigebracht hast, sind
längst ausgestorben.? Er lehnte sich zurück und zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht. ?Dir ist es also
aufgefallen?? Es klang mehr nach einer Frage, als einer Feststellung. ?Hab? ich doch gerade gesagt!?
?Mh.?
?Und, weisst du warum? Irgendeine Theorie??
?Ein Test.?
Jetzt war ich vollkommen verwirrt. ?Hä? Was meinst du damit?? Mein Mentor starrte zum Himmel.
?Überleg doch einmal, was für einen Grund hätte jemand, der plötzlich eine andere Sprache spricht??
Ich zuckte die Schultern. Weder wusste ich die Antwort, noch verstand ich überhaupt die Frage. Mein
Gesprächspartner schien das bemerkt zu haben. ?Um es anders zu formulieren: Was für Vorteile
würde Doflamingo daraus ziehen, wenn er mit einer anderen Person eine Sprache spricht, die schon
seit Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten, nicht mehr benutzt wird?? Langsam dämmerte es mir. ?Na
ja, Aussenstehende würden das Gespräch nicht verstehen, oder?? Er nickte. ?Und genau da kommst du
ins Spiel.? Ich machte grosse Augen. Was hatte ich jetzt damit zu tun? ?Nun, Doflamingo kennt mich
inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ich mehrere alte Sprachen beherrsche. Aber würde er sich
die Mühe machen, sie in einem so belanglosen Gespräch zu gebrauchen? Vielleicht. Aber warum
spricht er dann ein kleines Mädchen so an?? Hm, jetzt wo er es sagte, war es schon seltsam gewesen,
dass mich der Typ im Federmantel auf Japanisch angesprochen hatte, obwohl er vorher doch ganz
genau unser Gespräch auf Deutsch mitgehört hatte? ?Wahrscheinlich wollte er etwas herausfinden,
eine Information über dich, die für ihn irgendeine Rolle spielt.?
?Aber was würde ihm das bringen, wenn er weiss, dass ich mindestens eine der alten Sprachen
spreche??
?Glaubst du, du könntest ihn im Kampf besiegen?? Das kam jetzt unerwartet. Was hatten denn
bitteschön Sprachen und Kämpfe gemeinsam? "Nein, vermutlich nicht.? Antwortete ich ehrlich.
?Weisst du, wie du es schaffen würdest??
?Wie??
?Indem du deine Hausaufgaben machst, Lee. Bringe möglichst viel über deinen Gegner in Erfahrung,
und zwar schnell. Finde alles über ihn heraus. Sein Lieblingsessen, sein Frauengeschmack, wann er
jeden Morgen aufsteht. Mögen diese Informationen noch so belanglos erscheinen, aus ihnen kannst du
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dir seine Schwächen erschliessen, denn Wissen ist Macht. Was bringt es dir, wenn du viel Muskelkraft
Ausdauer hast, wenn du deinem Gegner mental unterlegen bist? Merk es dir: Je mehr du weisst, desto
stärker hast du deine Feinde in der Hand.?
Ich schluckte schwer. Bisher hatte ich nur an meine körperliche Kraft gedacht, mir war nicht einmal
in den Sinn gekommen, dass hinter Falkenauges Unterricht noch ein tieferer Sinn verborgen gewesen
war. Aber wenn Mingo schon jetzt Dinge über mich herausfinden wollte, dann? ?Betrachtet er mich
also als seinen Feind??
?Im Moment noch nicht, aber er weiss, dass du ihm früher oder später Probleme bereiten wirst.?
Hörte sich ja ganz toll an. Ein komischer Typ, der wahrscheinlich noch ein Psychopath oder so war,
versuchte etwas über mich herauszufinden, nur um später, also wahrscheinlich in mehreren
Jahrzehnten, auf mich Jagt zu machen und mich so einfacher töten zu können. Ich meine, was wollte
man mehr? Das wäre doch die perfekte Geschichte für ein Buch, oder einen Aufsatz, oder so, oder?
?Ist deine Frage damit beantwortet?? riss mich Falkenauge aus meinen Gedanken. Ich nickte nur und
schloss die Augen. Von der Frage, warum Doflamingo eine andere Sprache gesprochen hatte, bis hin
zu ?Wissen ist Macht?. Kein Wunder, dass ich jetzt total müde war und wieder Kopfschmerzen hatte.
Nach wenigen Stunden, die mir vorkamen wie eine halbe Ewigkeit, erreichten wir endlich die Insel,
auf welcher ich nun seit zwei Jahren wohnte. Schnell sprang ich auf den Steg und streckte mich erst
einmal ausgiebig, da auf Falkenauges Floss nicht genügend Platz dafür gewesen war. Schlechte Idee.
Meine Haut war immer noch krebsrot und fühlte sich an, als würde sie jeden Moment reissen, und von
meinem Fuss wollte ich gar nicht erst anfangen? Ich wollte einfach nur noch zur Burg, ins Bett liegen
und schlafen. Sofort machte ich mich auf den Weg, ohne auf meinen Mentor zu achten, der ein Stück
zurückfiel, mit einer Teleschnecke in der Hand. Na ja, wahrscheinlich sprach er gerade mit
irgendeinem Admiral oder sonst wem. Mich interessierte das herzlich wenig.
Ich wollte schon durch das grosse Tor hinein in die Burg gehen, als er mich zurückpfiff. Deprimiert
lief ich zu ihm zurück und blieb mit genervtem Blick vor ihm stehen. ?Morgen um fünf hier. Sei bloss
pünktlich!? Mit diesen liebevollen Worten ging er an mir vorbei. ?Dir auch gute Nacht!? rief ich ihm
noch hinterher. So wie ich Taka no Me kannte, würde morgen um fünf eine Strafe für irgendwas auf
mich warten. Da konnte es doch nicht schaden, vorher noch ein bisschen nett zu sein, um ihn eventuell
umzustimmen, oder? Na ja, egal?
Auch ich ging hinein. Auf halbem Weg in mein Zimmer fing mein Magen plötzlich an zu knurren.
Stimmt ja, ich hatte ja die ganze Zeit über nichts gegessen. Also machte ich kehrt und marschierte
Richtung Küche. Im Gegensatz zu Melinas Haus hatte es hier keinen Kühlschrank, nicht einmal eine
Obstschale oder ähnliches. Reste gab es auch keine, was grösstenteils immer an mir lag. Hier wurde
immer frisch gekocht, bis vor kurzem hatte ich noch gedacht, dass das Angestellte oder so erledigten,
aber als ich dann vor ein paar Tagen Falkenauge vor dem Herd gesehen hatte. Bei der Erinnerung
schossen mir zwei Fragen durch den Kopf. Erstens: Wie fand er die Zeit dazu? Ich dachte, er würde
immer bis zum Essen in der Bibliothek oder in seinem Arbeitszimmer sitzen und lesen oder
irgendwelche Formulare ausfüllen. Und zweitens: Warum zum Teufel war mein Mentor immer noch
alleinstehend? Gut, ich kannte mich jetzt noch nicht so mit der Liebe und so aus, aber wenn ich
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Falkenauge jetzt so beschrieb? Er konnte sehr gut kämpfen, war schlau, sah einigermassen gut aus ich
jedenfalls, noch konnte ich das nicht wirklich beurteilen), UND konnte unglaublich gut kochen. Die
einzige, was vielleicht etwas abstossend auf Frauen wirken konnte, war sein Charakter. Ich hatte mal
irgendwo aufgeschnappt, dass die meisten Frauen einfühlsame und humorvolle Männer mochten. Und
DAS war Taka no Me ganz sicher NICHT. Aber daran konnten wir ja noch arbeiten?
Ich öffnete die Tür zur Vorratskammer auf der Suche nach etwas essbarem, doch alles was ich fand
war? Spinat. Igitt! Vielleicht schmeckte er ja angebraten gut? Gesagt, getan: Ich holte also eine Pfanne
und eine Flasche Öl heraus und begann, das Gemüse klein zu schneiden. Ich schaltete den Herd auf
volle Stufe und wartete. So machte man es doch, zuerst Pfanne erhitzen und dann Öl hineingeben,
oder? Ich hatte noch nie gekocht, aber meine Intuition hatte mich in solchen Sachen noch nie
getäuscht! Wieviel Öl musste ich jetzt eigentlich reinschütten? Wenn ich zu wenig nehmen würde,
würde der Spinat sicher anbrennen. Würde ich zu viel nehmen, würde das Gemüse frittiert werden.
Wobei, frittiert hörte sich doch noch ganz gut an? Schnitzel war doch frittiert oder? Oder vielleicht
doch paniert? Egal, war doch eh alles dasselbe!
Mit diesen Gedanken öffnete ich die Flasche und kippte den gesamten Inhalt in die heisse Pfanne.
Genau in diesem Moment kam Falkenauge in die Küche. Ha! Jetzt konnte ich ihm beweisen, dass ich
auch mal etwas ohne ihn hinbekam!
One Piece Of Us - Teil 13
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Kapitel 1
Kapitel 13
Hallöle!
Ihr kennt doch sicher das Gefühl, wenn ihr einen Anime im Internet seht und euch denkt: "Hm,
eigentlich hört sich dieser Anime noch spannend an, aber nächste Woche ist Prüfungsphase. Ach was
soll's! Reingucken kann ja nicht schaden!" Und Schwups! Drei Wochen sind um, alle Prüfungen sind
vorbei und ihr seid deprimiert, weil ihr den Anime so gut gefunden habt und ihn durchgesuchte habt
und der jetzt vorbei ist...
kennt ihr dieses Gefühl? Nein? Auch gut.
Was ich damit sagen will, ist: 'tschuldigung! *Bepo nachmach*
Ich habe allen Ernstes drei Wochen hintereinander vergessen, ein Kapitel zu schreiben!
Na ja, ich hoffe, dass euch das Kapitel trotzdem gefällt!
lg NoStar5
Lees Sicht
Mit einer großen Beule am Kopf und einem wahrscheinlich verdorbenen Magen wachte ich auf.
Falkenauge war nicht gerade sehr erfreut gewesen, als eine grosse Stichflamme aus der Pfanne
geschossen war. Nachdem ich gezwungen war, die verbrannten Reste des Spinats zu essen, hatte ich
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lebenslänglich Küchenverbot bekommen. Ich fand, dass mein Mentor definitiv überreagiert hatte. doch
jedem Mal passieren, dass zuerst die Pfanne, und danach die Holzablage daneben Feuer fing, oder?
Ich schaute gedankenverloren auf meinen Wecker. Zehn nach fünf erst? Zehn nach fünf? Verdammt!
Sofort zog ich mich an und rannte aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter zur Tür, welche nach
draussen führte. Schnell ging ich hindurch und sah schon von weitem meinen vermutlich sehr, sehr
schlecht gelaunten Mentor mit verschränkten Armen auf dem grossen Platz stehen. Mit zügigen
Schritten ging ich in seine Richtung und blieb vor ihm stehen.
?Nimm.? Meinte er nur und warf mir etwas zu. Ungeschickt fing ich den Gegenstand auf und
erkannte, dass es sich um ein Schwert handelte. Ich sah Falkenauge nur fragend an, bis dieser genervt
seufzte. ?War das nicht dein Wunsch??
Jetzt begriff ich: Er wollte mich endlich trainieren! Ich rannte voller Freude auf ihn zu und umarmte
ihn kräftig. ?Danke! Danke! Danke!? Jubelte ich. Mein Mentor jedoch fand das anscheinend gar nicht
witzig. Mit gereiztem Gesichtsausdruck verpasste er mir mal wieder eine Kopfnuss, darauf bedacht,
nicht meine Verletzung zu treffen. Mit beiden hielt ich mir die pochende Stelle und sah ihn beleidigt
an. ?Regel Nummer eins? sagte er, ohne mich gross zu beachten. ?Haltung bewahren!? Sofort stellte
ich gerade hin, versuchte ein möglichst neutrales Gesicht zu machen, was mir nicht gerade gelang, da
mein Kopf immer noch schmerzhaft pochte.
?JA, SIR, ICH? AUTSCH!? und schon wieder hatte ich mir eine Kopfnuss eingefangen.
?Wenn du schreien willst, dann geh zur Marine. Ich für meinen Teil möchte nur ungern taub werden.?
Genervt stiess ich die Luft aus und sah zur Seite. Heute war einfach nicht mein Tag, so wie immer.
?Nummer zwei? fuhr er fort. ?Geschick.?
Schneller als ich sehen konnte hatte Falkenauge sein Schwert gezogen, keine Sekunde später lag ich
am Boden. ?Im Ernstfall wärst du jetzt tot. Deine Reflexe lassen zu wünschen übrig.? Ich rappelte
mich wieder auf. Es war mir vollkommen egal, was seine Erwartungen an mich waren, ich würde sie
mit der Zeit noch um ein weites übertreffen!
?Nummer drei.? Was kam wohl jetzt? ?Intelligenz.? Hä? Seit Wann galt Intelligenz als Regel? Das
machte doch keinen Sinn!
Gerade noch rechtzeitig konnte ich das Schwert, welches mir Taka no Me vorher zugeworfen hatte,
hochreissen, um seinen Schlag abzuwehren. Dabei kam ich jedoch aus dem Gleichgewicht, was mein
Gegner schamlos ausnutzte und erneut zuschlug. Es folgte eine Serie an weiteren Schlägen auf Seiten
Falkenauges. Auffallend war, dass er viel zu langsam war. Natürlich immer noch zu schnell für mich,
aber für seine Verhältnisse glich es dem Tempo einer altersschwachen Schildkröte. Wie zu erwarten
lag ich keine fünf Minuten später wieder im Dreck. ?Aufstehen.? Ich tat, wie mir geheissen. Und
wieder folgten mehrere Angriffe meines Mentors. Und wieder landete ich auf dem Boden. Und immer
wieder stand ich auf und versuchte seine Schläge abzuwehren.
Nach gefühlten Stunden konnte ich einfach nicht mehr. Ich stand nicht mehr auf. Grössenteils lag es
an meinen Verletzungen, die ich von gestern davongetragen hatte, obwohl es mir vorkam, als wären
seitdem Wochen, gar schon Monate vergangen. Na ja, meine verbrannten Hände und mein Fuss taten
noch höllisch weh, ganz zu schweigen von meinem, inzwischen wieder schmerzhaft pochenden Kopf.
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War schon irgendwie komisch, das von gestern. Meine Erinnerungen waren irgendwie, na ja? nicht
ganz vollständig. Falkenauge hatte mir gestern Abend gesagt, dass ich in einen Unfall verwickelt
worden war. Waldbrand oder so ähnlich. Klang zwar plausibel, aber doch so? ich weiss auch nicht?
irreal? Gut, die Bilder in meinem Kopf entsprachen wahrscheinlich auch nicht ganz der Wahrheit: Ich
meine, ein Monster aus Flammen, mit dem ich kämpfe? Wenn ich das jemand anderem als Taka no
Me gesagt hätte, dann wäre ich schneller in der Irrenanstalt gelandet, als dass ich hätte ?Feuervogel?
sagen können. Meine ?Bezugsperson? hatte es als Abwehrreaktion meines Gehirns, sozusagen als
Verarbeitung der Bilder, des Schocks, abgetan. War auch vermutlich so. Mein Hirn konnte das ganze
vielleicht noch gar nicht verstehen, war auch einigermassen logisch, da ich ja erst sechs war. Also
hatte es sich einfach eine coole, actionreiche Geschichte ausgedacht, in der ich der Held war, und das
Monster vertrieb. Und als Monster musste halt ein Feuervogel herhalten, da der einem Waldbrand,
also riesigen Flammen, am ähnlichsten sah. Aber eines war schon merkwürdig: Warum hatte mein
Kopf das Waldfeuer, aber nicht die Brandleiche ausgeblendet? Machte doch keinen Sinn, eine
verkohlte Leiche war doch ein viel schlimmerer Anblick, als ein einfacher Waldbrand?
?Wenigstens scheinst du die letzte Regel einigermassen ausreichend zu beherrschen.? Riss mich
Falkenauge aus meinen Gedanken.
?Hä??
?Ausdauer: ausreichend. Haltung, Geschick und Intelligenz: erbärmlich.? Wow, jetzt bewertete er
mich auch noch. Und das nicht gerade gut. Wobei, für einen normalen Menschen wäre ein
?ausreichend? eine Glanzleistung. Also konnte ich doch schon mal etwas stolz auf mich sein, oder?
?Überlebenschance in einem richtigen Kampf: null Prozent. Erbärmlich.? Super, reib mir meine
Erbärmlichkeit nur noch mehr unter die Nase! Mit Ausdauer konnte man doch in einem Kampf auch
viel erreichen, pff!
?Hier.? Meinte er nur, als ich nichts auf seine blöde Bewertung erwiderte. Ich sah auf. Falkenauge
hielt mir eine Wasserflasche hin. Das brauchte ich jetzt! Vor lauter Kämpfen und Nachdenken hatte
ich gar nicht bemerkt, wie durstig ich doch eigentlich war. Ich griff nach der Flasche und wollte schon
zu einem ?Danke? an, doch er zog sie einfach zurück und hielt das sie hoch. Also musste ich wohl
aufstehen, um endlich trinken zu können, toll.
Ich stand auf und wollte wieder nach dem Wasser greifen, und wieder zog mir mein Mentor die
Flasche weg. ?Wenn du Wasser haben möchtest, dann verdien? es dir zuerst.? Wie aufs Stichwort
rannte ich los und versuchte ihn zu rammen, um an die Flasche zu gelangen. Er trat gelassen einen
Schritt zur Seite, sodass ich geradewegs an ihm vorbeirannte, über meine eigenen Beine stolperte und
mit dem Gesicht voran wieder im Dreck landete. Ich spuckte den Staub aus meinem Mund aus und
hievte mich hoch. So langsam versagten meine Kräfte wirklich. Bei Falkenauge durfte ich keine
Direktangriffe starten, bei denen konnte er viel zu schnell ausweichen. Also musste ich es wohl oder
übel mit einer Finte versuchen, obwohl ich darin mehr als nur mies war.
Wieder rannte ich auf meinen Gegner zu, tat so, als ob ich versuchen wollte, nach der Flasche zu
springen. Er machte sich schon bereit, noch einmal einen Schritt zur Seite zu machen, doch nicht mit
mir! Im letzten Moment liess ich mich fallen, bekam eines seiner Beine zu fassen und brachte ihn so
aus dem Gleichgewicht, was ich dieses Mal schamlos ausnutzte und nach der Flasche griff.
Vergeblich. Aus irgendeinem Grund hatte Falkenauge sich schon wieder gefangen und beförderte
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?Gratulation.? Er warf mir die Wasserflasche zu. ?Du hast dich nicht mehr erbärmlich, sondern nur
noch schlecht geschlagen.? Gierig trank ich einen Schluck. Es tat unglaublich gut, wie das kühle Nass
meine ausgetrocknete Kehle hinunterlief. Heute hatte ich wirklich etwas erreicht. Ich war von
erbärmlich zu schlecht aufgestiegen, das hiess, dass ich die Stufen grauenhaft und schrecklich (also
mein Niveau in Physik und Biologie) übersprungen hatte! Ich konnte wirklich stolz auf mich sein!
Als die Flasche leer war, sah ich mich zum ersten Mal an diesem Tag richtig um und bemerkte, dass
es schon längst dunkel geworden war. Auf der Insel war es zwar immer dunkel, aber einen gewissen
Unterschied zwischen Tag und Nacht konnte man immer noch erkennen. Was genau es war, konnte
ich nicht so recht sagen. War aber auch egal. Solange man es spürte, spielte es keine Rolle.
Mit einem fetten Grinsen im Gesicht stand ich auf und rannte zu Falkenauge, der schon fast am
Eingangstor angelangt war.
?Hey, warte auf mich!? er tat es tatsächlich, hielt mir sogar noch die Tür auf. Ich grinste ihn an.
?Was?? fragte er nur.
?Ach nichts.? Sagte ich und wollte schon an ihm vorbeigehen, überlegte es mir jedoch noch anders
und umarmte ihn. ?Danke.? Murmelte ich leise und rannte dann die Treppen zu meinem Zimmer nach
oben. Was ich dabei leider nicht bemerkte, war das kleine Lächeln, welches sich auf Falkenauges
Gesicht geschlichen hatte?
Danke fürs Lesen ^^
Wie immer würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen!
One Piece Of Us - Teil 14
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Kapitel 1
Kapitel 14
Lees Sicht
Schlummernd saß ich auf einem dicken Ast, gut versteckt in einer Baumkrone. Es mochte zwar feige
klingen, doch heute hatte ich weder Zeit, Lust oder Kraft, um wieder mit den Affen zu kämpfen. Als
ich noch jünger war, war ich immer vor den Affen davongelaufen, doch seit mein Training mit
Falkenauge vor zwei Jahren begonnen hatte, musste ich gegen verschiedene Gegner antreten, und was
eignete sich da besser, als tollwütige Riesenaffen?
Wow, ich war jetzt schon tatsächlich fast vier Jahre bei Taka no Me. Wie schnell die Zeit doch
verging.
Anfangs der zwei Trainingsjahre, die ich bis jetzt hinter mir hatte, war ich wirklich schlecht gewesen.
Das allerdings hatte mich nur noch mehr motiviert, jeden Tag weiterzumachen, bis mein Mentor mit
mir zufrieden gewesen war. Ein Außenstehender könnte meinen, dass es mir hier unglaublich schlecht
gehen würde. Ein Kind mitten in der Nacht aufstehen zu lassen, ihm eine viel zu schwere Waffe in die
Hand zu drücken und es damit den ganzen Tag gegen Monsteraffen kämpfen zu lassen, das war
wahrlich nicht die perfekte Erziehung für ein bald schon achtjähriges Mädchen. Aber wer war schon
perfekt? Wäre doch langweilig, wenn ich mit rosa Püppchen und Stofftieren spielen würde, so wie
normale Mädchen. Nein, da bevorzugte ich definitiv die Affen, die mir an den Kragen wollten. Wenn
Seite 66
ich so weitermachen würde, dann wäre ich auf ziemlich gutem Wege, der stärkste Kämpfer der Welt
werden, oder? Und genau deshalb gönnte ich mir heute mal einen Ruhetag. Heute würde ich nur hier
auf einem Baum liegen, auf einem Stück Süssholz herumkauen und einfach mal Faulenzen.
Eigentlich kaute ich ja lieber auf langen Grashalmen herum. Da auf der Insel aber nur sehr wenig oder
gar keinen Sonnenschein abbekam, wuchsen hier auch keine Wiesen oder Blumen. Auf der letzten
Insel, auf der wir waren, hatte ich mir deswegen eine Packung Süssholz gekauft. Ein Fehler, denn es
schmeckte absolut grässlich. Aber es war allemal besser als nichts.
Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und genoss die Ruhe. Mein Instinkt aber sagte mir, dass
diese wundervolle Stille bald enden würde. Ich neigte leicht meinen Kopf zur Seite. Keine zwei
Sekunden später steckte dort, wo sich mein Gesicht noch vorher befunden hatte, ein Messer im
Baumstamm. Wie nervig.
Ich seufzte und zog die Waffe heraus, dann warf ich es zurück in die Richtung, aus der es geflogen
kam. Nach dem Jaulen nach zu schliessen, hatte ich einen Volltreffer gelandet. Dann war wieder Ruhe.
Ging doch.
Ich war schon dabei wieder dabei einzudösen, als es knackte. Alarmiert richtete ich mich auf und
versuchte noch rechtzeitig irgendwie vom Baum herunterzukommen, doch zu spät: Die gesamte
Baumkrone mitsamt Baumstamm kam ins Wanken und fiel schliesslich um. Super.
Ich quetschte mich aus den Ganzen Ästen und Blättern hervor und liess mich auf den Boden fallen.
Ich musste bald hier weg, der Lärm hatte sicherlich schon weitere Affen auf mich aufmerksam
gemacht. Ausserdem durfte mich mein Mentor so nicht sehen. Ich bezweifelte nämlich stark, dass er
Verständnis für meinen freien Tag hatte, oder überhaupt wusste, wie entspannend Faullenzen doch
war. Aber was Falkenauge nicht weiss, macht ihn nicht heiss, so hiess doch das Sprichwort, oder?
Leise kicherte ich. Wenn ich Glück hatte, konnte das heute ein richtig toller Tag werden.
Ich lag immer noch auf dem Bauch und hob meinen Kopf ein wenig, um zu entscheiden, in welche
Richtung ich gehen sollte. Links war Wald, direkt vor meinem Gesicht konnte ich zwei schwarze
Stiefel erkennen und rechts befanden sich die Ruinen der alten Stadt. Also, wohin wollte ich nun
gehen? Ich drehte meinen Kopf immer wieder in die drei Richtungen. Wald. Stiefel. Stadt. Wald.
Stiefel. Stadt. Wald. Stiefel. Stadt. Wa? Moment! Stiefel? Das war gar kein gutes Zeichen! Ich legte
den Kopf in den Nacken und blickte in zwei goldene Augen. ?Was soll das werden?? fragte mein
Trainer mich mit undefinierbarer Stimme. Ich versuchte es mit einem entschuldigenden Lächeln, doch
es glich eher einer Grimasse. ?Ich liege dir zu Füssen? Sieht man das nicht? hehe?? versuchte ich die
Situation aufzulockern. Doch bei Falkenauge hätte man sich das sowieso sparen können. Der verstand
einfach keinen Humor.
Er packte mich am Nacken und schleifte mich zurück zur Burg. Wahrscheinlich bekam ich jetzt
irgendeine unnötige Strafe aufgebrummt, wie zum Beispiel einen Satz hundertmal aufschreiben, oder
noch schlimmer: Putzen! Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen setzte er mich in meinem
Zimmer ab und sagte: ?Wasch dich und zieh dir saubere Kleidung an. In einer halben Stunde müssen
wir los.? Ich tat, wie mir geheissen. Unten stand schon Falkenauge und lief ohne weitere Worte los, als
er mich sah. Um mit ihm Schritt zu halten, musste ich schon fast rennen. Heute schien er ja noch
schlechter gelaunt zu sein, als sonst. Ich versuchte, ihn mehrmals darauf anzusprechen, doch er
ignorierte mich einfach.
Seite 67
Die Insel, an der wir anlegten, kam mir seltsam bekannt vor. Es war ziemlich warm, die Sonne schien
und reges Treiben herrschte auf dem Dorfmarkt. Ich erinnerte mich wage an das Dorf. Vor zwei
Jahren war ich doch schon mal hier gewesen, oder? Ja? hier hatte es doch diesen komischen
Waldbrand gegeben.
Ich erschrak, als ich merkte, dass etwas gegen mein Bein prallte. Überrascht sah ich nach unten und
erblickte ein kleines Mädchen, nicht älter als drei Jahre. Trotzig schaute es mich mit seinen grossen,
grünen Augen an und blies sich eine Haarsträhne aus dem runden Gesicht. ?Alles in Ordnung?? fragte
ich freundlich und hielt dem Mädchen die Hand hin. Sie aber pustete nur ihre Backen auf und
verschränkte die Arme. Gut, dann halt nicht.
Ich wollte mich schon umdrehen und Falkenauge, der schon weitergelaufen war, hinterher, da hörte
ich, wie jemand meinen Namen rief: ?Lee! Was treibst du schon wieder?? Eine braunhaarige Frau kam
auf mich zugelaufen. ?Oh, Entschuldigung! Meine Tochter? Ich danke Ihnen?? dann stockte sie und
sah mich genauer an. Und plötzlich befand ich mich in einer ziemlich starken Umarmung. Was zur
Hölle war nur heute los? ?Du lebst!? schluchzte sie laut.
?Mami!? quengelte ihre Tochter dazwischen. Darauf liess die Frau mich endlich los und streichelte
sanft über ihren Kopf. ?Darf ich vorstellen? Das ist meine Tochter Lee.? Ähm, ja gut? Wieso stellte
mir eine wildfremde Frau ihre Tochter vor, die noch so ganz nebenbei genauso hiess wie ich? Das
machte doch alles keinen Sinn! So langsam bekam ich aber wirklich Kopfschmerzen.
?Ist alles mit dir in Ordnung? Du siehst aus, als würde es dir nicht gut gehen.? Ich lächelte die Frau
nur an und antwortete freundlich: ?Nein, alles gut.?
In all der Aufregung hatte ich nicht bemerkt, dass Falkenauge wieder zu uns gestossen war. Er und
die Fremde tauschten einige Blicke, bis sie verstehend, aber dennoch mit traurigem Gesicht nickte.
?Wir müssen los.? Meinte mein Mentor nur und schob mich mit sanfter Gewalt weiter zu dem grossen
Marinequartier im Zentrum.
Im Gegensatz zu letztem Mal, waren es vor den Toren mindestens doppelt so viele Wachen, die
doppelt so schwer bewaffnet waren. Es war zwar nur die Marine, dennoch hatte ich in diesem
Augenblick ein ziemlich ungutes Gefühl, eine seltsame Mischung aus Unbehagen und Anspannung.
Als Falkenauge und ich das Gebäude betraten, folgten uns zwei der Soldaten und warfen mir immer
wieder teils böse, teils verängstigte Blicke zu. ?Was ist hier los? Warum machen sie wegen dir so
einen Aufstand?? Er sah auf mich herab. ?Ich weiss es nicht.? Taka no Me sah mir nicht in die Augen,
als er das sagte. Der verheimlichte mir doch etwas! ?Verhalte dich dennoch einigermassen normal.
Hier stimmt etwas nicht.? Fügte er noch raunend hinzu, sodass nur ich ihn hören konnte. Ich schluckte
schwer und nickte. Das war gar nicht gut, wenn sich sogar er sich schon darüber Gedanken machte.
Wir wurden bis in die unterste Etage gedrängt. Hier war nichts so edel eingerichtet, wie in den oberen
Stockwerken. Der Boden, die Wände und die Decke waren rundum mit weissen Fliesen bekleidet, die
das Licht der Lampen reflektierten, sodass einem die Augen wehtaten. Insgesamt erinnerte mich der
Gang, in welchem wir uns befanden, an ein Krankenhaus. Nein, sogar ein Krankenhaus war
freundlicher. Es erinnerte mich an eine Irrenanstalt, der Trakt für die schweren Fälle, dort, wo niemand
hindurfte. Gut, ich war noch nie in so einer Anstalt gewesen, aber so wurden sie meist in
Horrorromanen oder Gruselgeschichten dargestellt, oder? Alles in einem sterilen Weiss gehalten, nur
synthetisches Licht, das hin und wieder flackerte, überall verschlossene Eisentüren, daneben eine
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Scheibe, um von aussen durchzuschauen und hin und diese bedrückende Stille, die nur durch unsere
Schritte unterbrochen wurde.
Am Ende des Ganges erwarteten uns drei Männer. Ich kannte zwei von ihnen nur vom Sehen her,
aber der dritte, der versprach Ärger. Gewaltigen Ärger.
Doflamingo grinste mir mit seinen strahlend weissen Zähnen entgegen und fuhr sich mit der Zunge
über die Lippen. Seine Sonnenbrille glänzte verschwörerisch. Selbst wenn neben ihm noch Akainu
und Garp standen, war für mich eines klar: Ich musste hier weg. Und zwar ganz, ganz schnell.
?Fufufufu, ich hatte dich für etwas pünktlicher gehalten. Wie dem auch sei, ich würde jetzt gerne mit
dem Test beginnen. Ich habe heute noch Geschäftliches vor, nufufufufu.? Ein Test? Was sollte das
bedeuten? Warum wollte die Marine mich testen?
?Wo ist Sengoku?? Falkenauges Stimme war sehr ruhig und beherrscht. ?Dienstreise.? Antwortete
Akainu.
?Weiss er hiervon?? Ein Schmatzen von Garp war zu hören, als er sich einen seiner Cracker in den
Mund steckte.
?Nein. Die ganze Sache war Akainus Idee und Doflamingo unterstützt ihn dabei. Ich bin hier genau
wie du nur ein Zuschauen, der das Ergebnis stumm erwartet und hinnimmt, Falkenauge. Aber ich kann
dir sagen, auch ich bin nicht gerade begeistert davon.? Garps Worte hinterliessen bei mir ein noch
mulmigeres Gefühl, als ich ohnehin schon hatte. Skeptisch sah ich zu meinem Mentor. Dieser aber war
gerade beschäftigt damit, den Marineadmiral und den Samurai mit seinen Blicken zu erdolchen.
Wieder schluckte ich und sah abwechselnd die hier Anwesenden an. Mit jeder Sekunde, die ohne
weitere Worte, oder Geräusche, verstrich, wurde ich zunehmend nervöser.
?Also, können wir jetzt endlich anfangen?? Akainu rieb sich die Hände. Ich nickte stumm, worauf
Doflamingos Grinsen noch breiter wurde. Der Mann im Federmantel führte mich in einen kleinen
Raum, die anderen blieben draussen und sahen durch die Glasscheibe. Mingo schloss die Tür. Ich
drehte der Glasscheibe, die ich von innen sowieso nicht sah, den Rücken zu und erstarrte.
Wie der Gang, auf dem wir vorher noch geredet hatten, war auch hier alles in diesem leuchtendem
Weiss gehalten. Die einzige Ausnahme bildete eine kleine, goldene Pistole, die auf einem kleinen
Tisch lag. Direkt davor, die Lehne an der Wand, stand ein Stuhl. Auf diesem Stuhl, gefesselt, sass ein
Mann. In seinem Mund steckte eine Orange, wie man es bei gebratenen Schweinen kannte, nur, dass
in deren Münder meist Äpfel steckten. Ich kannte diesen Mann nur zu gut. In meinen Albträumen sah
ich ihm immer und immer wieder. Ich stand vor dem Mörder meiner Schwester.
Ich stolperte zurück. Immer wieder tauchte vor mir das Bild der blutüberströmten Yumi auf. Ich
versuchte es wegzublinzeln, doch es verschwand nicht. Immer wieder sah ich in leere Augen. Immer
wieder fühlte ich den harten Asphalt unter meinen Händen. Immer wieder roch die Luft nach Orangen.
Nein, der Geruch verschwand nicht und tauchte auch nicht wieder plötzlich auf. Er war die ganze Zeit
über da, breitete sich im gesamten Raum aus, wurde immer stärker, als versuchte er, mich
unbarmherzig zu ersticken. Ich hielt es nicht länger hier drin aus.
Schnell drehte ich mich um und sah zur Tür, doch Doflamingo versperrte mir den Weg. Er beugte
sich breit grinsend zu mir hinunter und flüsterte mir verschwörerisch ins Ohr: ?Ich glaube, du weisst,
was jetzt zu tun ist, Lee.?
Natürlich wusste ich es. Ich ging wieder zurück zum Tisch und sah den Gefangenen an. In seinen
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Augen spiegelte sich pure Angst. Eine innere Zufriedenheit, die ich so noch nie gekannt hatte, mich.
Es war ein seltsames, aber zugleich gutes Gefühl, ihn vor mir zittern zu sehen. Machte mir das die
Sache leichter? Vermutlich nicht. Dennoch, ich genoss es, ihn so zu sehen. Er hatte es nicht anders
verdient. Oder doch? Er hatte wahrscheinlich nicht nur meine kleine Schwester getötet, sondern auch
andere, unschuldige Bürger. Wenn ich ihm jetzt das antun würde, was er auch seinen Opfern angetan
hatte, wäre ich dann nicht genauso wie er? Oder würde es mich zu einem besseren Menschen machen,
weil ich dann andere von einer Bedrohung schützte? Was war richtig, und was falsch?
Sollte ich es also tun? Diese Frage liess sich von mir nicht beantworten. Ginge man nach den Idealen
der Menschen, so dürfte ich das vermutlich nicht machen. Wollte ich ihn überhaupt töten? Die
Antwort kannte ich bereits. Und ich schämte mich selbst dafür.
Langsam nahm ich die Pistole auf dem Tisch an mich und entsicherte sie. Meine Nervosität war wie
verflogen. Der Mann vor mir wand sich, kämpfte gegen die Fesseln an und wimmerte. Diese Reaktion
entlockte mir unbewusst ein Lächeln. Ja, wider aller Vernunft, genoss ich diesen Moment, in dem ich
über Leben und Tod entscheiden konnte, so als wäre ich ein Gott.
Ich zielte, schloss meine Augen, wartete einige Sekunden?
Und drückte ab.
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