Industrie 4.0: Modulare Software entwickeln Bertrandt bestückt flexiblen Programmbaukasten für die digitale Fabrik Von Unternehmenskommunikation, Bertrandt AG Automatisierte Anlagen liefern schnell, effektiv und kostengünstig ein Produkt. Doch wie sieht es mit Varianten aus? Entwicklungsspezialist Bertrandt hat eine Antwort auf diese Frage. Sie lautet: Modulare Software. Endproduk te aus mehreren Teilproduk ten gemischt werden müssen. Im besten Fall kann eine solche Anlage sogar verschiedene Produk te liefern oder lässt eine Er weiterung der Produk tpalet te zu – ohne gleich eine neue Fertigung aufbauen zu müssen. Fl exibl e, au to m ati si er te F er ti gun g o hn e kostenintensiven Umbau, ohne lange Rüstzeiten, ohne auf wen dige N eukonzeption der Steuerungssof t ware. An dieser Stelle kommt das Ber trandt-Ent wickler team ins Spiel. Es sorgt für die richtige Soft ware, damit die Hardware in Form von Maschinen oder Anlagen alle Anforderungen er füllen kann. IT-Spezialisten formen die „Bausteine“ für die Fabrik 4.0. Keine Betonwände, keine Versorgungseinrichtungen oder Fertigungsanlagen, sondern digitale Bausteine: Sof t ware - M o dule, die die Steuerung der Anlagenkomponenten übernehmen. Diverse Bausteine sind extrem flexibel einsetzbar. So können Anlagen in kur zen Inter vallen verschiedene Aufgaben übernehmen oder unterschiedliche Produk te liefern. Industrie 4.0 erhöht Flexibilität Industrie 4.0 ist ein wesentlicher Trend in technolo gischen Schlüs selbranchen. Gemeint ist die Verbindung von Produk tion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Menschen, Anlagen, Logistik und Produk te sollen zukünf tig direk t miteinander interagieren, um den Wer t schöp fungsprozess noch effizienter und flexibler darzustellen. Die technische Basis bilden digital vernet z te Systeme, mit deren Hilfe eine selbstorganisier te Produk tion in der Fabrik 4.0 angestrebt wird. Dies bringt wesentliche Vor teile mit sich: Beispielsweise, um auf ein und derselben Anlage Varianten 20 Unternehmen & Trends zu produzieren – was ak tuell noch mit viel Auf wand verbunden sein kann. Das Ziel ist es, der Automatisierung ihre Starrheit zu nehmen, et wa bei der Produk tion von komplexen Fer tigungsanlagen für Getränkeabfüller beim Anlagenbauer Krones. Digitale Bausteine für die Fabrik 4.0 Ein Anspruch an eine Anlage könnte lauten, unterschiedliche alkoholische und nichtalkoholische Getränke zu produzieren. Als Behälter kommen Dosen, PET- oder Glasflaschen zum Einsatz. Die Lösung: Eine Abfüllanlage inklusive Verschluss- und Etikettiersystemen. Noch komplexer wird es, wenn Norber t Wagner, Teamleiter Elek tronik Entwicklung mit Fokus Industrie und Automatisierungstechnik, erläuter t die Mehr wer te, die Ber trandt bieten kann: „Dank unserer E xper tise k ann der Kunde ein Projek t sofort starten. Er muss nicht erst die eigenen Mitarbeiter auf Schulungen schicken.“ Als zweites Plus sieht er die Tatsache, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer up-to- date sind, besonders wichtig beim Thema Automatisierungssof t ware. „Unsere Kunden sind ganz klar auf dem ak tuellen St and der Technik “, s o Wagner. „Unsere Teams bieten Know-how aber auch für neue Sof t ware-Por tale an, die bei unseren Kunden eventuell noch nicht flächendeckend vorhanden sind.“ Ein drit ter Vor teil: Wenn eine Thematik neu angepack t wird, dann hilf t es, Er fahrungen auf die gesuchte Lösung zu übertragen. „So schlagen wir dem Kunden vielleicht eine Umset zung vor, an die er noch gar nicht gedacht hat.“ Bilder: © Bertrandt AG Kundenorientierung steht im Mittelpunkt Bertrandt entwickelt Softwaremodule für hochflexible Anlagen der Fabrik 4.0. Hierzu gehören auch die Inbetriebnahme der Anlage und die Pflege der Software-Bibliothek. Anlagekomponenten werden soft wareseitig mit Programm- Modulen ge steuer t. Die se können für sich geno mmen nur eine Sache, die aber sehr zuverläs sig und ohne Zutun anderer Programmbestandteile. Über sogenannte Maschinenparameter, et wa die jeweils gewünschte Bandgeschwindigkeit – und Sortenparameter – beispielsweise den Abfülldruck, lassen sich die Module an ihre jeweilige Aufgabe anpassen. Auf die spezifischen Anforderungen zugeschnitten, entsteht so für jedes Produk t ein Set aus Sorten- und Maschinenparametern, die beim U mrü s ten der Anl age für einen Pro duk twechsel aus der Soft ware-Bibliothek abgerufen werden. Am Ende entsteht ein Baukasten aus Software-Modulen, der das Abfüllen von Limonaden, Mixgetränken, Bieren und Mineral was ser auf einer einzigen Anlage mit kurzen Reinigungs- und Umrüstphasen erlaubt. Die Soft ware-Bibliothek wird dabei kontinuierlich gepflegt, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Leistungen werden ausgebaut B er tr an dt en g agi er t si c h s ei t r un d z wei Jahren in diesem Bereich. Die Leistungen wachsen kontinuierlich: Mit der Sof t ware für die Steuerung von Abfüllanlagen hat es begonnen. Mit tler weile werden komplet te Anlagen (Mi xer und „Cle aning in Plac e“) ganzheitlich an Kundenwünsche angepasst und weiterent wickelt. Diese Leistungen umfassen zusätzlich zur Anpassung von Sof twarekomponenten auch die mechanische Ko n s tr uk ti o n mi thil fe d e s CA D - S y s te m s Solid Edge, die elek trische Konstruk tion mittels E-PL AN und RACOS sowie die Verfahrenstechnik. Anspruchsvolle Fertigung: Alle Prozesse der Anlage greifen reibungslos ineinander. In Funktionen denken und planen Für die Projek t arb eit ge s t altet sich die s wie folgt: D er Kunde plant für einen G e tr änkeh er s tell er ein e n eu e A bf üll anl ag e. Dies beinhaltet beispiels weise Abfüllung, Ver s chließ en un d Etiket tierung. E s k ann aber genauso gut sein, das s die Herstellungs straß e der Flaschen aus Kunststof f vorgeschaltet ist. Oder die Abfüllung umfasst nicht ein homogenes Produkt, sondern et wa ein Mixgetränk. Das erfordert eine zusätzliche Anlagenkomponente, die Mischer. Und am Ende sollen nicht einfach nur Produk te vom Band laufen, sondern verpack t und auf Palet ten gest apelt, vers andfer tig und für die Auslieferung an verschiedene Besteller kommissionier t werden. Norber t Wagner erläuter t einen weiteren Fall: „Die einen Flaschen, et wa für eine Biersorte, sollen mit Kronenkorken verschlossen werden. Das nächste Produk t, vielleicht ein Fruchts af t , wir d mi t D r e hver s c hl u s s a b g ef üll t . Oder eine Limonade in 0,33 l-Flaschen und 0,5 l-Flaschen angeboten.“ All dies soll zu ver tretbaren Kosten auf einer Anlage realisiert werden. D urc h di e inte n si ve Zu s a m m e n ar b ei t in Projek ten wächst das Verständnis für die B e d ü r f ni s s e d e r K u n d e n: „W i r m e r k e n , d a s s e s f ür u n s e r e Ku n d e n w i c h ti g i s t , Dienstleister hinzuzuziehen, die eine ausreichende Know-how-Breite besit zen, um neue Projek te zu stemmen oder bei bestehenden, betreuten Auf trägen via Redesign Kostenvorteile zu realisieren.“ Denn Krones kümmert sich auch um Anlagen, die schon vor Jahren in Betrieb gegangen sind. So l a s s e n si c h ü b er di e G e s a m tl e b e n s zei t d er A nl ag e at tr ak ti ve Ko s te n s e nk un g e n er zielen. Auch b ei den hier für er forderlichen Umbauten unterstüt z t der Sof t wareBauk asten von Ber trandt die gewünschte „4.0-Flexibilität“. y Software modular konzipieren Mit einer starren Sof t ware ist diese Flexibilität nicht zu erzielen. Der Ansatz, jedes Mal beim Erstellen des Codes bei null anzufangen, wäre aufgrund des Auf wands zu kostspielig. Das Bertrandt-Team setzt daher auf eine ef fek tive Strategie: Die einzelnen Bertrandt AG www.bertrandt.com Unternehmen & Trends 21
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