Antwort Offener Brief

Pressemitteilung
Stadt Telgte
Bürgermeister
Wolfgang Pieper
Baßfeld 4-6
48291 Telgte
Tel. 02504 13260
Telgte, 21.02.2016
Antwort der Stadtverwaltung auf den Offenen Brief der Krink-Vorsitzenden
Frau Friederike von Hagen-Baaken zur Flüchtlingsunterbringung in Westbevern-Vadrup
Sehr geehrte Frau von Hagen-Baaken,
mehr als irritiert habe ich am Freitag Ihren Offenen Brief zum Thema Flüchtlingsunterbringung an die Stadtverwaltung und an die Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Telgte gelesen. Auch nach mehrmaligem Lesen bin ich sprachlos über Diktion und Inhalt Ihres Briefes
und darf Ihnen dazu wie folgt antworten:
Es ist in den letzten Jahren mit vereinten Kräften von Rat, Verwaltung und Ehrenamtlichen
gelungen, die uns zugewiesenen Flüchtlinge dezentral und in kleinen Wohneinheiten im gesamten Stadtgebiet unterzubringen. Das hat bisher für die rund 480 Flüchtlinge, die im Moment in Telgte leben, überwiegend gut funktioniert, weil sich Ehrenamtliche, Nachbarschaften, der Verein Zib – Zusammen ist besser e.V. und die Hauptamtlichen der Stadtverwaltung
um eine gute Einbindung in die Wohnquartiere kümmern und im Fall von Konflikten vermitteln, helfen oder intervenieren. Übrigens auch rund um den Marktplatz in Telgte.
Das Landgasthaus am Brinker Platz ist der Verwaltung bereits im letzten Jahr zur Anmietung
für eine Unterbringung von Flüchtlingen angeboten worden und es wäre aus meiner Sicht
fahrlässig gewesen, eine solche Option auszuschlagen – denn Alternativen zur Unterbringung fehlen uns zunehmend und das Gebäude bietet gute Voraussetzungen für Familien
und Einzelpersonen. Während der Gespräche mit den Eigentümern habe ich den Rat und
die Fraktionen unterrichtet, und sobald Zeitpunkt und Form der Anmietung klar sind, ist eine
Informationsversammlung in Vadrup geplant.
Irritiert und sprachlos bin ich über Ihren Brief aus folgenden Gründen:
Der Westbeverner Krink und die Spitze der Stadtverwaltung sind seit vielen Jahren in
einem guten und engen Austausch über ganz viele verschiedene Themen, die das Leben in Westbevern betreffen. Mehrmals im Jahr treffen Sie sich mit mir, um Fragestellungen zu erörtern, zu nahezu allen größeren Veranstaltungen des Krink und der
Krinkrentner bin ich vor Ort in Westbevern, um die Wertschätzung und Unterstützung
der Stadt Telgte für Ihre Arbeit zu unterstreichen, viele Kontakte zwischen dem Krink
und der Stadtverwaltung finden „auf dem kleinen Dienstweg“ statt. Warum jetzt ein Offener Brief statt eines persönlichen Gespräches?
Noch am Dienstag vergangener Woche war ich zu Gast in der Mitgliederversammlung
des Krink. Warum wurde das Thema dort nicht von Ihnen so angesprochen, wie Sie es
in Ihrem Brief tun? Dann wäre ja eine konstruktive Debatte möglich gewesen.
Ich bezweifle aus vielen Gesprächen und aus Reaktionen auf Ihren Brief, dass Sie für
„alle Bürger“ in Westbevern sprechen, und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die
Diktion Ihres Briefes von allen Mitgliedern des Krink geteilt wird.
Der Westbeverner Krink – darauf verweist schon seine Satzung – ist ein gemeinnütziger Heimatverein, der sich darum kümmert, dass Westbevern mit seinen zwei OrtsteiStadt Telgte, Pressearbeit, Andreas Bäumer, Baßfeld 4-6, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 13-298, [email protected]
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Pressemitteilung
len Dorf und Vadrup attraktiv für Einwohner und Neubürger ist und bleibt. Mit den Formulierungen Ihres Schreibens leisten Sie nicht nur der zitierten Unzufriedenheit mit der
Flüchtlingspolitik weiteren Vorschub, Sie schüren Ressentiments statt konstruktive
Vorschläge zur Unterbringung und zur Integration der geflüchteten Menschen an anderen Stellen im Stadtgebiet zu machen – und der Stadt werfen Sie zugleich vor, hier gelte „auch wieder das Floriansprinzip“. Wozu führt das?
Ich würde mir wünschen, dass wir beim konstruktiven Miteinander bleiben und uns offen und
fair auch mit den Themen beschäftigen, zu denen wir vielleicht unterschiedlicher Meinung
sind. Und ich wünsche mir, dass die geflüchteten Menschen – ganz gleich wo sie in Telgte
untergebracht werden – auch weiterhin offen und freundlich empfangen werden.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Pieper
Stadt Telgte, Pressearbeit, Andreas Bäumer, Baßfeld 4-6, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 13-298, [email protected]
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