Raiffeisen glaubt an den Thurgau

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Raiffeisen glaubt an den Thurgau
Zukunftsoptimismus und grosses Potenzial trotz angespannter Wirtschaftslage: Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff sieht im Thurgau intakte Chancen.
Das belegt das erfolgreiche Geschäftsjahr 2015 der Thurgauer Raiffeisen­
banken: Der Jahresgewinn 2015 wurde markant um 9,3 Prozent auf 22.9 Millionen Franken gesteigert.
Das Vertrauen in die Bankenmarke Raiffeisen sei gross, sagte Urs Schneider, Präsident des
Verbands Thurgauer Raiffeisenbanken anlässlich einer Medienorientierung am Dienstag,
16. Februar 2016, in Tägerwilen.
Den Innovationsgeist stärken
Der Wechselkursschock hat auch die Raiffeisenbanken im Thurgau durchgeschüttelt und die
Geschäftstätigkeit 2015 geprägt. Ein Jahr danach beurteilte der Chefökonom von Raiffeisen
Schweiz, Martin Neff, die wirtschaftlichen Lage im Kanton Thurgau vorsichtig positiv. Er gab
zu bedenken, dass die Auswirkungen des Währungsschocks von Anfang 2015 noch nicht endgültig abgeschätzt werden können. Auch die Entspannung an der Währungsfront sei nicht
essentiell, wenn man die jahrelange massive Abwertung des Euros vor Augen habe, die sich
gerade auf die grenznahe Thurgauer Wirtschaft akzentuiert ausgewirkt habe: «Der Wechselkursschock wird noch länger Spuren in der Thurgauer Industrie hinterlassen. Das dürfen
wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Indes gab Neff zu bedenken, dass der Thurgau in
Sachen Standortattraktivität im gesamtschweizerischen Vergleich zu punkten wisse: «Der
Kanton ist gut unterwegs, auch wenn die Gefahren ernst zu nehmen sind.» Wichtig sei jetzt
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für Gewerbe und Industrie, dass die Unternehmen den Rückhalt der Raiffeisenbanken spüren: «Raiffeisen glaubt an den Thurgau.» Die Raiffeisenbanken fühlten sich der Thurgauer
Wirtschaft gegenüber besonders verpflichtet, weil sie als einzelne Finanzinstitute selber
Klein- und Mittelunternehmen seien. Sie seien bestrebt, den Strukturwandel angesichts der
starken Währung positiv zu begleiten: «Die starke Währung zwingt zu Innovation. Raiffeisen
wird den Thurgauer Innovationsgeist stärken.»
Bruttogewinn markant gesteigert
Dass die Raiffeisenbanken 2015 im harten Umfeld selber erfolgreich auf Innovation und
Diversifikation setzten, belegen die Abschlusszahlen: Trotz den zunehmenden regulatorischen Pflichten konnten die Thurgauer Raiffeisenbanken den Bruttogewinn (Cash flow) um
8,9 Prozent auf rund 76 Millionen steigern, zeigte Josef Maier auf. Maier ist Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei den Thurgauer Raiffeisenbanken und Bankleiter der Raiffeisenbank Tägerwilen. Die konsolidierte Bilanzsumme aller Thurgauer Raiffeisenbanken wuchs um 6,0 Prozent
auf 12.239 Milliarden Franken. Die Ausleihungen kletterten um 5,9 Prozent auf 11.036 Mrd.
Franken, die Kundengelder stiegen ebenfalls um 4,2 Prozent auf 8.717 Mrd. Franken. Die Mitgliederentwicklung widerspiegelt den anhaltenden Trend, Genossenschaftsmitglied bei einer
Raiffeisenbank zu werden: Der Bestand erhöhte sich um 1.3 Prozent auf 109‘870 Mitglieder.
Wertschriftengeschäft gestärkt
Die Börsenmärkte schwankten 2015 oft auf und ab. Diese Schwankungen haben viele bestehende und potenzielle Anleger verunsichert. Sie sind risikoscheuer geworden, was sich in
der Abnahme des Depotvolumens widerspiegelt. Die intensivierte Diversifikation bei vielen
Raiffeisenbanken zahlte sich im Geschäftsjahr 2015 im Wertschriftenertrag besonders aus:
Der Ertrag aus dem Kommisions- und Dienstleistungsgeschäft konnte um 5,9 Prozent auf
15 Millionen gesteigert werden. Die Erträge aus dem Handelsgeschäft wuchsen sogar um
15,8 Prozent auf 9.96 Millionen.
Tiefes Zinsniveau, gute Kostenstruktur
Das weiterhin sehr tiefe Zinsniveau stellt die jedoch Banken vor grosse Herausforderungen:
Die Margen im Zinsengeschäft sinken weiter. Dank des Wachstums bei den Ausleihungen
konnte trotzdem ein um 5,6 Prozent höherer Ertrag aus dem Zinsengeschäft erwirtschaftet
werden. Allerdings sind laut Josef Maier auf dem Thurgauer Immobilienmarkt keine Anzeichen für eine Überhitzung zu erkennen. Der Betriebsertrag mit 153 Millionen Franken ist sehr
erfreulich und entspricht einer Steigerung von 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum guten Ergebnis beigetragen hat auch die optimierte Kostenstruktur. Die Thurgauer Raiffeisenbanken konnten das Kosten-Ertrags-Verhältnis von 51,7 Prozent auf 50,4 Prozent senken.
Bedeutender Arbeitgeber
Die 18 Raiffeisenbanken im Thurgau gehören zu den wichtigen Klein- und Mittelunternehmen (KMU) und Arbeitgebern im Thurgau und beschäftigten am 31. Dezember 2015 468 Personen, wovon 51 Personen in Ausbildung waren; das sind auf Vollzeitpensen umgerechnet
372 Einheiten. Es sei dem Verband wichtig, so Schneider, im Thurgau die gesellschaftliche
Verantwortung wahrzunehmen.