Wahlprüfsteine des Bundes Deutscher Kriminalbeamter Antworten der CDU Rheinland-Pfalz 1. Obwohl die Polizei derzeit immer mehr Aufgaben übernehmen muss, hat die Landesregierung die Zahl der Vollzeitstellen in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgebaut. Auch im Jahr 2016 wird sie weiter sinken. Wir haben schon vor einigen Jahren gefordert, auf Dauer mindestens eine Personalstärke von 9.000 Vollzeitäquivalenten sicherzustellen. Dies ist das Minimum, damit die Polizei ihre Aufgaben erfüllen kann. 2. Um die Polizeistärke so schnell wie möglich aufzustocken, wollen wir in den kommenden Jahren zusätzlich zu den aktuellen Einstellungen mindestens weitere 300 neue Stellen schaffen, um der oben genannten Entwicklung entgegenzuwirken. Für das Jahr 2016 hatten wir bereits in den Haushaltsberatungen 85 zusätzliche Stellen gefordert, was aber von Rot-Grün abgelehnt wurde. Für eine kurzfristige Entlastung wollen wir weitere Tarifbeschäftigte einstellen und die Polizei weiter von polizeifremden Aufgaben entlasten. Auch hier hatten wir, gegen die Stimmen von SPD und Grünen, für den Haushalt 2016 zusätzliche Stellen gefordert. 3. Aufgrund der aktuellen angespannten Personalsituation und der hohen Zahl von 1,7 Millionen Überstunden sollten alle Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um die Einsatz- und Arbeitszeitplanung zu erleichtern. Nur dadurch wird den Beamtinnen und Beamten auch eine private Planungssicherheit eröffnet. Als Landesregierung werden wir deshalb prüfen, ob hier durch ein Lebensarbeitszeitkonto Verbesserungen erreicht werden können. 4. Die Vergütungssätze für bezahlbare Mehrarbeit sind in den vergangenen Jahren von der Landesregierung kaum erhöht worden. Der Vergleich zu anderen Bundesländern zeigt, dass wir hier in Rheinland-Pfalz einen großen Nachholbedarf haben. Wenn wir in Regierungsverantwortung sind, werden wir die Angemessenheit der Vergütungssätze einer erneuten Überprüfung unterziehen. 5. Zwei Probleme betreffen die Kriminalpolizei derzeit im besonderen Maße. Dies ist zum einen die sehr hohe Arbeitsbelastung. Hier können wir die Situation nur durch eine deutliche Verbesserung der Personalsituation herbeiführen, für die wir uns auch einsetzen. Zum anderen ist der Beförderungsstau bei der Kriminalpolizei sehr akut. Deshalb wollen wir die Beförderungschancen für die Polizei insgesamt, aber auch für die Kriminalpolizei im Speziellen verbessern, um die dortigen Berufschancen wieder attraktiver zu machen. 6. Um die Attraktivität des Dienstes bei der Kriminalpolizei zu stärken und das Nachwuchsproblem anzugehen, sehen wir die Einführung eines eigenen Hochschulausbildungszweiges für die Kriminalpolizei an der Hochschule der Polizei als interessanten Vorschlag, den wir nach Übernahme der Regierungsverantwortung prüfen werden. 7. Derzeit wechseln die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule der Polizei zunächst für zwei Jahre zur Bereitschaftspolizei. Im Prinzip halten wir es für einen überlegenswerten Vorschlag, einem bestimmten Anteil der Absolventen Gelegenheit zu geben, unmittelbar zur Kriminalpolizei zu wechseln. Bevor wir solche Möglichkeiten eröffnen, müssen wir aber zunächst wieder dafür sorgen, dass unsere Bereitschaftspolizei wieder einsatzfähig wird. Aufgrund der rot-grünen Personalpolitik wurden so viele Beamtinnen und Beamte der Bereitschaftspolizei an die Polizeipräsidien abgeordnet, dass diese faktisch nicht mehr existiert. Wenn wir als Landesregierung diesen Personalengpass behoben haben, werden wir den Vorschlag des BDK gerne aufgreifen. 8. Aufgrund der derzeitigen Personallage bei der Polizei halten wir auch diesen Vorschlag für einen überlegenswerten Ansatz. Wir müssen so schnell wie möglich geeignete Maßnahmen ergreifen, um die derzeitige Personalsituation bei der Polizei zeitnah zu verbessern. Dies darf aber auf der anderen Seite nicht zu Lasten der Ausbildungsqualität gehen. 9. Die CDU-Landtagsfraktion weist schon seit vielen Jahren auf die Beförderungssituation bei der rheinland-pfälzischen Polizei hin und hat hier immer wieder mit Anträgen Verbesserungen gefordert. Alle Initiativen wurden jedoch von Rot-Grün mit einem Verweis auf die angespannte Haushaltsage abgelehnt. Dabei haben wir kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem. Rheinland-Pfalz hat alleine im vergangenen Jahr die höchsten Steuereinnahmen seiner Geschichte verzeichnet. Letztlich kommt es darauf an, in welchen Bereichen die Politik ihre Schwerpunkte setzt. Wir haben unsere Prioritäten in den vergangenen Jahren deutlich formuliert: Die Innere Sicherheit, aber auch die angemessene Bezahlung unserer Bediensteten im öffentlichen Dienst stehen dabei für uns an vorderster Stelle. Dazu gehört für uns selbstverständlich, dass Funktionsträger auch ihren Aufgaben entsprechend befördert und besoldet werden. Rot-Grün hingegen gründet eine Energieagentur, gibt Geld für Prestigeprojekte aus und schafft teure Bürokratie mit einem Transparenzgesetz. Das alles kostet viele Millionen Euro, die uns bei der Polizei fehlen. 10. Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich seit Jahren für eine funktionsgerechte Besoldung der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein. Es kann nicht sein, dass Beamtinnen und Beamte jahrelang auf einer Funktionsstelle auf ihre zustehende Beförderung warten müssen. Wir unterstützen deshalb diese Forderung des BDK. 11. Wir brauchen zukünftig bei der Polizei schnellere Meldewege, um den ohnehin schon stark belasteten Dienststellen nicht noch weitere Steine in den Weg zu legen. Im Falle einer Regierungsübernahme werden wir deshalb die aktuellen Organisationsstrukturen noch einmal überprüfen und optimieren. Für uns steht aber nach wie vor fest, dass die Kriminalpolizei auch in der Fläche und somit in den ländlichen Regionen unseres Landes erhalten bleiben muss.
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