Die Toten kommen!

ASTA-PRESSEMITTEILUNG | 22.06.2015 // Aufruf zum symbolischen Protest gegen die europäische Abschottungspolitik
Die Toten kommen!
Gestern Berlin, heute Hamburg: Das Massensterben im Mittelmeer muss ins Bewusstsein gerückt
werden. Die Abschottung der europäischen Außengrenzen nimmt immer stärkere Ausmaße an. Da Europa auf dem Landweg für Flüchtlinge aufgrund der militärischen Abriegelung durch Frontex kaum noch
zu erreichen ist, bleibt als einzige Möglichkeit nur noch das offene Meer. Durch die Abschaffung der
Seenotrettung bedeutet dies für Tausende Flüchtlinge jedes Jahr den Tod. Der AStA wird deshalb heute
mit einer symbolischen Aktion die Toten auf das europäische Festland holen, um ein Zeichen gegen die
mörderische Flüchtlingspolitik der EU zu setzen.
Gestern, am 21. Juni 2015, initiierte das Zentrum für politische Schönheit einen „Marsch der Entschlossenen“, an dem sich weit über 5.000 Menschen beteiligten. Trotz polizeilicher und versammlungsbehördlicher Versuche, den Protest gegen die Abschottungspolitik der EU einzuschränken, stürmte die
Demonstration die Wiese vor dem Bundestag, auf der spontan hunderte Gräber ausgehoben wurden,
die symbolisch für die tausenden, im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge stehen. Eine Aktionsform, die
Schule macht: Mittlerweile tauchen in der ganzen Bundesrepublik auf öffentlichen Plätzen symbolische
Grabstätten auf, die das Sterben vor den europäischen Außengrenzen in das Bewusstsein rücken.
Auch in Hamburg: Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Hamburg ruft dazu auf, heute
(22. Juni) um 18 Uhr auf den Campus zu kommen, um ein Zeichen gegen das Sterben im Mittelmeer
zu setzen. Schaufeln, Blumen und ähnliches darf gerne mitgebracht werden.
Dazu Till Meerpohl, Referent für Öffentlichkeitsarbeit: „Symbolik allein ändert noch nichts am Abschottungssystem, aber sie klagt diejenigen an, die für diese Verbrechen verantwortlich sind. Sie holt die
Toten aus dem Mittelmeer in den Alltag der Menschen, sodass die Augen geöffnet werden können um
solidarischen Widerstand zu der aktuellen EU-Politik zu leisten. Sie schafft Orte, an denen den Ermordeten gedacht werden kann. Und sie macht klar, dass die Festung Europa zum Einstürzen gebracht
werden muss!“
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Till Meerpohl
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