DSN-Mitteilungen Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind Älteste Rinderrasse Deutschlands – Herdbuchzucht seit 1876 Mitteilungsblatt des Vereins zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes Nr. 7 / Februar 2016 Vereinsversammlungen in Ostfriesland Inhaltsverzeichnis Seite Hans-Jürgen Euler Editorial 2 Uwe Allers Vereinsversammlungen in Ostfriesland Dezember 2014; Mai 2015 2 Hans- Jürgen Euler Rasse des Jahres 2016: Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind 3 Uwe Allers Betrieb Müntinga Vereinschronik 4 „Das deutsche schwarzbunte Niederungsrind seit 1989“ 4 RBB Verbandsschau Uwe Allers Blickpunkt Rind: DSN Demogruppe auf Verbandsschau der RBB 5 Uwe Allers Reisebericht Züchterfahrt nach Großbritannien 6 Uwe Allers Bullenempfehlungen 8 Uwe Allers Nachzuchtbewertungen DSN-Bullen Berko-Enkelin Karla Serie :DSN Kuhfamilien 10 Hans Jürgen Euler DSN Kühe mit über 50 000 kg Milch Lebensleistung 12 DSN Kühe mit den höchsten Jahresleistungen 14 Manfred Gassan, Onno Poppinga Serie : Überragende DSN Kuhfamilien 14 Manfred Gassan Lady 12621 37454, Mutter von Lenny 14 Onno Poppinga Geschichte des Bullen Lenny. Lennytochter 16 Ankündigung ABL Tagung Aulendorf 12.-13.02.2016 Wirtschaftlichkeit einer Milchviehhaltung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter 18 Domäne Frankenhausen 8 Züchtertagung Einige Kurzbeiträge der Tagung 20 Sonstiges Termine, Verkaufsanzeigen, Werbung 26 Impressum 29 Bulle Berko ( RBB) DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 1 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Hans-Jürgen Euler Editorial Wir freuen uns Ihnen die siebte Ausgabe der DSN Mitteilungen präsentieren zu können. Wie immer finden sie nach der letzten Zuchtwertschätzung im Dezember 2015 ganz aktuell die neusten Ergebnisse und sonstigen Entwicklungen der letzten Monate. Durch den niedrigen Milchpreis und das klimatisch schwierige Jahr 2015, wird wirtschaftliches Arbeiten immer schwieriger. Vielleicht bietet gerade in so einer angespannten Situation das Zweinutzungsrind DSN eine wirtschaftlichere Alternative. Im November fand in Frankenhausen wieder die Züchtertagung statt, sie finden in dieser Ausgabe einige interessante Kurzbeiträge von der Tagung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und sie dürfen die DSN Mitteilungen auch gerne an Interessierte weitergeben oder uns deren Adresse nennen, so dass wir die DSN Mitteilungen unverbindlich zusenden. Uwe Allers Vereinsversammlungen in Ostfriesland Dezember 2014; Mai 2015 Versammlung in Wirdum: Im Dezember 2014 fand eine Mitgliederversammlung im ostfriesischem Wirdum statt. Dieser Ort hat für die DSN-Zucht eine besondere Bedeutung, denn hier wurden auf dem Zuchtbetrieb Hagena der Blutlinienbegründer „Blücher“ sowie die Ahnen der bedeutenden „Athene“-Familie geboren. In seinem Bericht ging der Vorsitzende HansJürgen Euler u.a. auf verschiedene Veranstaltungen in 2013 ein. So wurden die offene DSNSchau der RBB in Gräfendorf, die Bezirkstierschau in Stollhamm und die LandTageNord in Wüsting mit DSN-Tieren beschickt werden. Außerdem fand im Herbst 2013 die Frankenhausener Züchtertagung statt. Weiter konnte er berichten, dass über den VOSt der von der Warners GbR gezüchtete DSNBulle „Fritz“ in den Besamungseinsatz gebracht werden konnte. Für 2015 waren folgende Punkte geplant: Mitgliederversammlung im April, Englandfahrt mit Genes Diffusion bzw. Cogent im März, Teilnahme LandTageNord in Wüsting, Antrag bei der GEH für DSN als Rasse des Jahres 2016 (gemeinsam mit Glanvieh und Original Braunvieh) und die 8. Frankenhausener Züchtertagung. 2 Im Anschluss zur Versammlung konnte der Betrieb der Württemberger GbR besichtigt werden. Dieser ökologisch wirtschaftende Betrieb hält zwölf Kühe mit überwiegend DSNGenetik. Von der ermolkenen Milch werden ca. 10.000 kg über eine private, auf demselben Grundstück gelegene, Molkerei verarbeitet und regional vermarktet. Betrieb Familie Würtemberger Aufgrund der sehr milden Witterung konnte die Herde trotz Vorweihnachtszeit auf der Weide besichtigt werden. Der Stall befindet sich in einem Altgebäude, welches zu einem Tiefstreustall mit Laufhof umgebaut wurde. Trotz der geringeren Betriebsgröße wirkte alles sehr professionell und machte einen hervorragenden DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Eindruck. Wer wollte, konnte abends noch eine Käseverkostung bei Familie Würtemberger genießen. Versammlung in Weener: die Frühjahrsversammlung fand im Mai 2015 in Weener und damit wieder in Ostfriesland statt. Vor der Versammlung konnte der Biobetrieb von Menno Heite Müntinga besichtigt werden. Auf dem Futtergang war ein kleiner Imbiss von Familie Müntinga vorbereitet worden. Die Herde wird schon seit längerer Zeit auf DSN umgezüchtet. Der überwiegende Teil der Herde stand dann auch im klassichen DSN-Typ. Betrieb Familie Müntinga Im Anschluss fand die Vereinsversammlung im Knotenpunkt Möhlenwarf statt. Hans-Jürgen Euler berichtete, dass auf der GEH- Versammlung die DSN zusammen mit dem Glanvieh und dem Original Braunvieh zur Rasse des Jahres 2016 gewählt wurde. Die offizielle Vorstellung wird auf der Grünen Woche in Berlin im Januar 2016 erfolgen. Als Rasse des Jahres 2016 sollten weitere Veranstaltungen für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Hierzu sollten Anfragen z.B. an die Masterrind oder den VOSt gerichtet werden. Denkbar sei auch die Teilnahme an Tierschauen auf dem Hessentag oder in Wüsting und Stollhamm. Mittlerweile besteht aufgrund einer Vereinbarung mit dem Friedrich-Löffler Institut Mariensee DSN-Bullen im Institut absamen zu lassen. Auf der Versammlung wurde dafür eine Bullenauswahlkommission gewählt, bestehend aus Christian Janshen, Johannes Gruben und Uwe Allers. Auf Privatinitiative des Mitglieds Guido Holtheide wurde zwei reine FH-Bullen über Göpel-Genetik abgesamt. Zum einen handelt es sich um einen Bullen aus derselben Familie wie der bekannte Jochem. Die Mutter hat eine Leistung von über 9.000 kg Milch erbracht und ist im Kreuz über 140 cm groß. Der zweite Bulle stammt aus der Nelly-Familie, die ihren Ursprung in Nordholland hat. Die Mutter hat acht Kalbungen vorzuweisen und stammt von dem bekannten Bullen Ids. Hans- Jürgen Euler Rasse des Jahres 2016: Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind Alljährlich wird auf der Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH), die Rasse des Jahres für das kommende Jahr gewählt. Dies können eine oder auch mehrere Rassen sein. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der GEH wurden unter dem Schwerpunkt Rinder in den Regionen das Original Braunvieh Schwerpunkt Süddeutschland), das Glanrind (Schwerpunkt Rheinland Pfalz und NRW) und das DSN (Schwerpunkt Norddeutschland bis in die Mittelgebirge Hessens) gewählt. Alle drei Rassen sind Rassen des Jahres 2016. Die offizielle Ernennung erfolgt am 16. Januar auf der internationalen Grünen Woche in Berlin. Wir sind erfreut und stolz, dass am 06.02.2016 im Rahmen der diesjährigen ZBH Schau „ Hessens Zukunft 2016“ in Alsfeld in der Hessenhalle eine ausgewählte Demonstrationsgruppe DSN zu sehen sein wird. Weiterhin werden auch auf der 38. ExcellentSchau in Leer am 9. März 2016 in der Ostfrieslandhalle Tiere der Rasse DSN vorgestellt . DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 3 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Uwe Allers Vereinschronik „Das deutsche schwarzbunte Niederungsrind seit 1989“ Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Vereins zur Erhaltung und Förderung des Schwarzbunten Niederungsrindes wurde eine Vereinschronik erstellt. Diese kann für einen Betrag von 6,00 Euro bei Uwe Allers, Tel.: 04141-544995 oder per E-Mail: [email protected], bestellt werden. Der Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes trauert um Rosemarie Steffens *15.07.1935 † 01.12.2015 Frau Steffens war von 1996 bis 2010 zweite Vorsitzende des Vereins zur Förderung zur Erhaltung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes. Ihr umsichtiges Wesen, ihre langjährige Erfahrung als Züchterin und ihr respektvoller Umgang mit Menschen machten sie zu einer geschätzten, wertvollen Vorstandskollegin. Den Beitrag, welchen sie zur Erhaltung des DSN beigetragen hat, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir werden Frau Steffens ein ehrendes Andenken bewahren. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt ihrer Familie. Verein zur Förderung und Erhaltung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Hans-Jürgen Euler Vereinsvorsitzender 4 DSN-Mitteilungen 6 / April 2013 Johannes Gruben 2. Vereinsvorsitzender Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Uwe Allers Blickpunkt Rind: DSN Demogruppe auf Verbandsschau der RBB Inzwischen ist es Tradition geworden, dass die RBB auf ihrer Verbandsschau Blickpunkt Rind, welche jedes Jahr im Herbst stattfindet, auch eine Demonstrationsgruppe DSN vorstellt. Sonytochter Im letzten Jahr bestand die Gruppe aus sechs Kühen, die sich in der ersten bis vierten Laktation befanden. Die älteste Kuh war die typ- und euterstarke Best-Tochter Benedikte. Von dem im Wiedereinsatz befindlichen Sony war eine massige euterstarke Tochter in der ersten Laktation dabei. Kräftige DSN Typen DSN-Mitteilungen 6 / April 2013 Die übrigen Tiere stammten von Deckbullen bzw. über Spermaimport von dem in Irland stehenden FH-Bullen Grietman. Während sich die übrigen Kühe als sehr typische, gut bemuskelte, mittelrahmige DSN-Kühe präsentierten, zeigte sich die Grietman-Tochter etwas rahmiger und schliffiger. Besonders gut zu gefallen wusste die Berko-Enkelin Karla aber auch die HakEnkelin Susarin fiel positiv auf. Insgesamt war die Gruppe sehr einheitlich und demonstrierte sehr gut das DSN-Zuchtziel. Bert-Tochter Karla Harm-Tochter Susarin 5 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Uwe Allers Reisebericht Züchterfahrt nach Großbritannien Nachdem eine Züchtergruppe sich bereits 2010 in Großbritannien über die British FriesianZucht informiert hatte, war am 16. Juni 2015 erneut eine Gruppe auf die britische Insel gereist. Vor Ort war die Reise durch das Zuchtunternehmen Cogent organisiert worden. Der Kontakt war über Michel Ruijter von Genes Diffusion entstanden. Erste Anlaufstation war dann auch der Bullenstall von Cogent. Hier wurde uns das noch relativ junge British Friesian-Zuchtprogramm von Cogent vorgestellt. Bisher wurden „fertige“ Bullen auf den Zuchtbetrieben angekauft. Mittlerweile arbeitet man aber mit Anpaarungsverträgen. Cogent hat sein British FriesianAngebot erst in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet, so dass bisher nur vier geprüfte Altbullen angeboten werden. Ergänzend sind zehn junge Bullen im Angebot. Anschließend wurden daraus vier junge British Friesian Bullen „live“ vorgestellt. Sehr stark nachgefragt wird aktuell „Inch Number One“. Dieser schicke Bulle bewegte sich sehr flott auf ausgezeichneten Fundamenten. Er stammt allerdings aus einer rückgezüchteten Familie und führte noch 12,5 % Holstein-Blut. Mehr unserem Geschmack entsprach mit seinem massigen Typ der reinblütige Bulle „Lakemead Sebastian“, der aufgrund seiner Körperharmonie zu gefallen wusste. Mit „Inch Robert“ folgte ein naher Verwandter von „Number One“ welcher viel Milchtyp zeigte und noch 11 % Holstein-Blut hat. Den Abschluss der Bullenvorführung machte der in Irland gezüchtete „Coolmohan Flynn“, welcher British Friesianund Holstein- und neuseeländische Genetik vereint. Er entsprach am wenigsten unseren Typvorstellungen. Am selben Tag wurden dann noch zwei und am nächsten Tag drei Zuchtbetriebe besichtigt. Grundsätzlich unterschieden sich alle besuchten Betriebe nicht. Alle führten Weidegang durch und fütterten keinen Mais. Die Betriebsphilosophie umschrieben eigentlich alle Betriebsleiter mit „keep it simple as possible“ 6 oder auf Deutsch: „halte es so einfach wie möglich“. Dies sah man z.B. den Stallgebäuden auch an. Aufgrund ihrer Robustheit und Fruchtbarkeit und daraus resultierend ihrer Problemlosigkeit sahen daher alle die British Friesian-Kuh als am besten für ihre Betriebe geeignet an. Als erstes besuchten wir den Betrieb Hollinscourt. Die Herde bestand aus soliden Kühen mit überwiegend guten Eutern. Der Betriebsleiter zeigte sich sehr erfreut, dass sich eine ausländische Besuchergruppe für seine British-Friesian-Herde interessierte. Die anschließend besuchte Shorne-Farm hatte eine Herdenleistung von rund 7.400 kg mit ca. 4,30 % Fett und 3,40 % Eiweiß. Eine höhere Leistung strebt der Betrieb auch nicht an, vielmehr soll die ha-Leistung gesteigert werden. Die im Mittel sehr guten Kühe zeigten sich überwiegend als typische British Friesian. Besonders stach durch ihre extreme Körpertiefe und deutlichen Milchcharakter die Kuh „Shorne Cynthia“ von „Dovea Sem“ heraus. Ihr „Lakemead-Rancher“-Sohn ist bei Cogent im Einsatz. Allerdings sah man ihr ihren HolsteinAnteil von 10 % noch an. Danach wurde die Peartree-Herde besichtigt. Diesen Betrieb hatten wir bereits 2010 gesehen und die Herde hat sich seitdem noch mehr in Richtung British Friesian entwickelt. Insbesondere die älteren Kühe hatten aber noch einen höheren Holstein-Blutanteil. Insgesamt war dies die unausgeglichenste Herde der Tour. Eine Kuh der Herde ist aufgrund ihres hohen Zuchtwertes Anpaarungskuh für Cogent. Auch die Collycroft-Herde der Familie Archer war bereits 2010 von uns besucht worden. Die Collycroft-Herde der Familie wird zwar auch auf der Weide gehalten aber insgesamt intensiver gefüttert, so dass die Herdenleistung bei über 8.000 kg Milch liegt. Hier waren etliche ältere Kühe zu sehen, welche mehrjährige Leistungen über 10.000 kg Milch erbracht hatten. Mit einer Höchstleistung von 13.539 kg Milch mit 4,00 % Fett und 3,30 DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. % Eiweiß war die Kuh „Bricroft Grey 83“ eine der leistungsstärksten Kühe der Herde. Sie ist für Cogent unter Vertrag und hat einen Sohn bei Genus-ABS. Einige gut bemuskelte, mit sehr guten Eutern ausgestattete „Collycroft Solo“-Töchter fielen positiv aus. Collycroft Janet 183 (v. Collycroft Solo) Aufgrund der zahlreichen für die Besamung gelieferten Bullen war die Gruppe gespannt auf die Lakemead-Farm, welche ökologisch wirtschaftet und „nebenbei“ mit Yeovalley eine der größten britischen Biomolkereien betreibt. Der Betrieb melkt fast 400 Kühe auf zwei Standorten. Die Leistung beträgt 7.200 kg Milch mit 3,80 % Fett und 3,22 % Eiweiß. Aus der Herde stammen zahlreiche Vererber. Am bekannsten ist „Lakemead Rancher“. Rancher-Tochter auf der Lakemead-Farm ter hatte. Es waren auch mehrere „Lakemead Rancher“-Töchter zu sehen, welche eher nicht zu groß waren und überwiegend kurze Vordereuter besaßen. Letzter Betrieb war die Kirkby-Farm. Diese unterschied sich von den anderen Farmen dadurch, dass die ca. 170 Kühe mit zwei Melkrobotern gemolken werden. Da sie trotzdem Weidegang haben, müssen sie teilweise recht weite Wege zurücklegen. Aus dieser Herde stammen auch einige Besamungsbullen, wie z.B. „Kirkby Jupiter“ RF. Wir konnten seine Mutter „Kirkby Jay 30“ in der Herde sehen. Sie hat bisher sechsmal gekalbt und dreimal über 10.000 kg Milch gegeben. Der Eiweißgehalt lag teilweise bei fast 3,80 %. Sie fiel durch eine enorme Rippe und sehr viel Milchcharakter auf. Allerdings war das Euter schon recht groß und die Kuh sehr extrem. Kirkby Jay 30 In der Herde waren einige sehr gute „Benloyal“-Töchter zu sehen. Abschließend bleibt zu sagen, dass es eine sehr interessante Fahrt war. Auch die Gastfreundlichkeit auf den Farmen war bemerkenswert. Im Vergleich zu 2010 sahen wir auch einige eher durchschnittliche British-Friesian. Sie sind sicherlich zur Blutauffrischung unserer DSN geeignet, allerdings sollte man sich dabei auf ausgewählte Spitzengenetik konzentrieren. Unsere DSN können sich durchaus mit den British Friesian messen. Sein Sohn „Shorne Admiral“ ist bei Genus im Einsatz. Ein aktueller Jungbulle bei Cogent ist „Lakemead Sebastian“. Wir sahen eine nahe Verwandte dieses Bullen, welche aber in der dritten Laktation ein schon reichlich tiefes Eu- DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 7 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Uwe Allers Bullenempfehlungen Folgende DSN-Bullen werden empfohlen (alle Zuchtwerte auf DSN-Basis, Dezember 2015): Name V x MV Ajax 142648 Arko RF 458662 Astor RF 631894 Athener RF 666368 Best 815805 Bluecher 815815 Christoph 144540 Egon 138301 Erwin 636283 Heiner RF 332332 Hermann 815803 Hermes 815804 Jochem 633382 Ludo 329349 Mandel rbt. 455385 Markus 141512 Martin 139385 Meran RF 138600 Merlin 472425 Semper 815802 Sony 815810 Atlas Aja x Wilko Alf x Lette Atlas - 342 - 0,18 - 0,02 + + - 236 - 0,19 0,09 Atlas Alf x Saturn Atlatus x Atlas Lette Frans Bedo x Solist Frans Bedo x Nero Capan 76 x Adema 21 Artus Eddo Eddo x Wilm Emil RA x Holl. Blitz Hendrik x Holl. Molch Hanno x Schwede Bedo Hanno x Schwed. Neckar Romano x Adema 21 Romano Egoist x Eddo Energie Marius x Marder Atlatus Martin x Adema 21 Enkel Molch x Adema 21 Hermes Martin x Marder Energie Moritz x Mackense Mandel RF n Solo x Ali Soobel - 394 0,14 0,02 - 665 - 0,31 0,01 - 802 0,63 0,15 - 514 0,12 0,08 - 448 0,25 0,24 + + ++ - 198 - 0,02 0,04 ++ 322 Solo x Nero Blutlinie Soobel Milch Fett % Eiweiß % Typ Körper Funda -ment Euter RZM RZS RZR RZN RZF Bemerkungen KB-Station k. A. ostfriesisch BG gezogen Göttingen + + + 90 96 k. A. 99 98 105 118 117 k. A. Rein Combibull ostfriesisch + 94 100 111 97 k. A. Rein Combibull ostfriesisch + 82 115 113 117 k. A. Rein RUW/ALL ostfriesisch 96 105 78 101 108 Nicht für RBB Färsen +++ 93 93 k. A. 104 k. A. Sehr gute RBB Melkbarkeit + 103 80 108 86 + 99 100 115 104 k. A. Für Färsen Combibull geeignet -0,04 0,03 k. A. k. A. k. A. k. A. 111 101 k. A. k. A. k. A. 347 0,24 0,18 k. A. k. A. k. A. k. A. 122 87 k. A. k. A. k. A. Für Färsen Combibull geeignet - 753 0,41 0,36 + + + + + +++ 100 101 91 93 81 Melkbarkeit RBB 83 1157 - 0,51 - 0,22 + 116 107 91 91 87 Melkbar- RBB keit 89 97 0,05 0,12 + + + 110 88 107 94 k. A. - 185 0,00 - 0,01 97 95 117 106 k.A. - 613 0,04 0,10 + ++ + + + + ++ + +++ + + + + - 695 0,33 0,19 + + ++ - 277 0,14 - 0,02 + + + - 176 - 0,24 0,01 -1363 0,13 - 0,09 654 - 0,06 - 0,03 ++ - 387 0,50 0,21 + + ++ + + ++ 90 Boynk Prim x Ids Meran x Boyung Willy x Balduin Adema 21 - 446 0,31 0,03 k.A. Marder 211 0,06 Blits. Keimpe - 764 0,28 k.A. Combibull Combibull Rein FH Combibull Für Färsen Combibull geeignet 107 110 119 k. A. Für Färsen Combibull geeignet 94 78 k.A. 98 k. A. Für Färsen Combibull geeignet 95 82 101 95 k.A. 96 96 98 100 k. A. ostfriesisch VOSt gezogen ++ 64 113 ++ 117 100 101 102 +++ 105 121 93 110 k. A. Größe 86 RBB 98 k.A. 11 % HF Combibull ++ k. A. k. A. k. A. Bullen mit HF- Anteil (Achtung: nicht anpaaren auf Kühe, für die Haltungsprämie beantragt wird!) Adema 21 -281 Dodo RF Dorus x 0,14 0,15 + + + + + + + 102 97 k.A. 139384 Primus 145945 Mirko RF 142762 Wotan RF 138248 k. A. 94 Combibull Combibull Melkbarkeit RBB 89 k.A. k.A. 94 108 107 k.A. k.A. 15 % HF Combibull 0,05 (+) (+) 109 95 k. A. k. A. k. A. 31 % HF Combibull 0,13 + + 89 86 109 13 % HF Combibull 112 k.A. k. A. = keine Angaben möglich, Vererbung: - = unter Mittel, + = über Mittel; + + = deutlich über Mittel; + + + = weit über Mittel 8 DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Erläuterungen: bei den alten Bullen haben sich keine gravierenden Änderungen ergeben. Epsy wurde aus der Auflistung herausgenommen, da der Spermavorrat aufgebraucht ist. Neue Bullen mit ZW: von Heiner, Erwin und Merlin haben die ersten Töchter ihre erste Laktation abgeschlossen. Leider konnten von allen drei Bullen erst wenige Töchter bewertet werden. In der Leistungsvererbung zeigt sich Heiner als herausragender Leistungsvererber mit hoher Milchmenge und gleichzeitig sehr hohen Inhaltsstoffen. Mit einem RZM von 122 ist er derzeit der höchste DSN-Leistungsvererber. Bemerkenswert ist, dass er damit seinen Pedigreeindex deutlich übertrifft. Die ersten gesehenen Töchter lassen auf eine solide Euter- und gute Typvererbung hoffen. Die Kälber von Heiner werden leicht geboren und auch die Töchter selbst kalben leicht ab. Die Eutergesundheit sollte in der Anpaarung beachtet werden. Auch Erwin vererbt eine hohe Milchmenge. Die Inhaltsstoffe sind durchschnittlich. Mit einem RZM von 111 zählt auch Erwin zu den besseren Leistungsvererbern. Die Eutergesundheit ist ebenfalls gut. Die ersten drei eingestuften Töchter haben sehr gute Euter. Bei durchschnittlichen Inhaltsstoffen liegen die Töchter im Gegensatz zu den vorgenannten Bullen von Merlin in der Milchmenge deutlich unter dem Mittel. Sehr gut dagegen ist die Eutergesundheit. Für Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit ist er ebenfalls positiv. In der Exterieurvererbung deutet sich eine Tendenz zu sehr guten Becken und Eutern an. Die Töchter sind eher derb. Merlin-Kälber werden leicht geboren. Die RBB hat zwei neue Bullen in den Wiedereinsatz gebracht. Der Bulle Sony vererbt bei leicht negativer Milchmenge sehr hohe Inhaltsstoffe. Die Töchter sind knapp mittelrahmig und in der ersten Laktation noch etwas unfertig. Die Fundamentqualität ist unterdurchschnittlich. Herausragend ist dagegen in allen Einzelmerkmalen die Eutervererbung. Der zweite neue DSN-Bulle der RBB ist Bluecher aus der Kombination Bedo x Nero. In der DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Leistungsvererbung ist er durchschnittlich. Die Töchter sind großrahmig, breit und mit sehr guten Fundamenten versehen. Die Beckenlage ist ansteigend. Herausragend in jeder Hinsicht ist die Euterqualität. Neue Jungbullen: über Göpel-Genetik sind zwei rein friesisch-holländisch gezogene Bullen im Besamungseinsatz. Zum einen handelt es sich um den Bullen Holwerda Torres 639361 (Holwerda Tyago x Wilgenhof Frans 197), dessen Mutter Holwerda Witsnoet 412 bisher sieben Kalbungen und eine Höchstleistung von über 9.000 kg Milch mit 4,07 % Fett und 3,40 % Eiweiß vorweisen kann. Der zweite Bulle namens Robin van Persius 639362 ist ein Ids-Enkel aus der exterieurstarken Holwerda Nellie-Familie. Die Mutter Holwerda Nellie 320 hat bisher achtmal gekalbt und eine Höchstleistung von 8.920 kg Milch mit 4,62 % Fett und 3,61 % Eiweiß. Besitzer beider Bullen ist Guido Holtheide. Ebenfalls neu über Göpel-Genetik im Einsatz ist der ostfriesisch gezogene Lurino 153732 aus der Zucht von Christian Janshen. Er ist über Format ein Frieso-Enkel aus der langlebigen Richard-Tochter Luri. Noch weiter hinten im Pedigree findet sich die Enorm-Mutter Lucie. Lurino hat Kappa Kasein BB. 9 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Uwe Allers Nachzuchtbewertungen DSN-Bullen Seit Erscheinen der letzten Ausgabe der DSNNachrichten wurden inzwischen wieder zahlreiche Nachkommen von DSN-Bullen bewertet. Cardow (Parbury Venue x Blackisle Glenalbyn, Station: K.I. Samen, NL): Cardow ist der erste Britsish Friesian-Bulle von dem eine Auswertung der Nachkommen vorgenommen wurde. Es wurden in drei Betrieben 11 Töchter bewertet, von den sich die überwiegende Mehrheit in der ersten Laktation befand. Die noch sehr jugendlichen, sehr milchbetonten Färsen waren leicht übermittel im Rahmen und zeigten vor allem in der Körpertiefe und auch in der Stärke deutliches Entwicklungspotential. Einige in der zweiten Laktation nochmals gesehene Töchter hatten sich deutlich weiter entwickelt. In den Fundamentmerkmalen fiel die korrekte, paralelle Hinterbeinstellung in der Hinteransicht auf. Ansonsten zeigten die Hinterbeine deutliche Winkelung, derbere Sprunggelenke und flache Klauen. Die Euter fielen durch deutlich nach innen platzierte, kürzere Striche, ein deutliches Zentralband und eine sehr gute Aufhängung auf. Fazit: in den Typmerkmalen (zumindest in der ersten Laktation) nicht dem DSN-Zuchtziel entsprechend, allenfalls durchschnittliche Fundamente. Deutlich herausragender Eutervererber. Romrod (Rivelino 409 x Molch, Besitzer: Hess. Staatsdomäne Frankenhausen): von diesem Bullen wurden sechs Töchter in Frankenhausen besichtigt. Die rahmigen Töchter zeigten sich milchbetont mit guter Körpertiefe und leicht untermittlerer Stärke. Die steileren Hinterbeine verfügten über eine sehr parelelle Beinstellung bei guter Sprunggelenksqualität und sehr gutem Klauenwinkel. Die Euter waren lang und fest aufgehängt bei etwas weniger Zentralband und geringerer Hintereuterhöhe. Die längeren Striche waren hinten deutlich nach innen platziert während die Vorderstriche etwas weiter gestellt waren. 10 Fazit: bei guter Typ- und Eutervererbung deutliche Verbesserung des Fundaments. Helso (Besitzer: Hessische Staatsdomäne Frankenhausen): von diesem Elso-Sohn wurden acht Töchter eingestuft. Die sehr milchbetonten Töchter zeigten sich deutlich unter dem Durchschnitt in den Körpermerkmalen einschließlich Größe. Die steileren Hinterbeine waren deutlich parallel gestellt, die übrigen Fundamentsmerkmale lagen im Mittel. In der insgesamt sehr guten Eutervererbung fielen vor allem das starke Zentralband und die überdurschnittlich gute Hintereuterhöhe auf. Die längeren Striche waren gut platziert. Abschließend lässt sich für Helso eine gute Fundaments- und sehr gute Eutervererbung feststellen. In der Anpaarung sollte aber auf ausreichen Rahmen und Substanz geachtet werden. Borken (Bedo x Molch, Besitzer: Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen): von Borken wurden neun Töchter in einem Betrieb gesehen. Bei mittlere Größe würde man den Töchter deutlich mehr Körpertiefe und -stärke wünschen. Die breiten Becken waren leicht geneigt. Die Hinterbeine waren leicht steil und parallel gestellt. Klauen- und Sprunggelenksqualität war in Ordnung. Den etwas tieferen Eutern hätte man etwas mehr Länge gewünscht. Sehr gut war die Hintereuterhöhe. Insgesamt hat Borken eine sehr gute Beckenund Fundamentsvererbung bei mittlerer Euterqualität vorzuweisen. Hermes ( Hildor x Direktor, Besitzer: Masterrind-WEU): Hermes (nicht zu verwechseln mit dem RBB-Bullen Hermes!) ist ein älterer DSNBulle aus der Sperma-Genreserve. Von ihm wurden sechs teilweise mehrfach gekalbte Töchter in drei Betrieben eingestuft. Die Hermes-Töchter zeigten sich bei guten Rahmen, eher derb mit sehr viel Stärke und Tiefe. Die breiten Becken waren deutlich abfallend. Die Hinterbeine waren stärker gewinkelt, DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. die Klauen flach und die Sprunggelenke derb. Den durchschnittlich tiefen Eutern hätte man mehr Vordereuterlänge und mehr Hintereuterhöhe gewünscht. Die Vorderstrichstellung war in Ordnung. Dieser Bullen eignet sich zur Anpaarung an Kühe im milchbetonten Typ zur Verbesserung der Substanz und des Beckens. In der Anpaarung ist auf korrekte Fundament und gute Euterqualität zu achten. Tijn (Vater: Rocus 5, Besitzer: F. Herijgers): von diesem ursprünglich in den Niederlanden als Deckbullen eingesetztem Vatertier wurden fünf Töchter in einem Betrieb besichtigt. Es handelte sich dabei um sehr typvolle, mittelrahmige Nachkommen. Die optimal gewinkelten, parallel gestellten Hinterbeine verfügten über eine gute Klauen- und Sprunggelenksqualität. Die Euter waren sehr hoch und lang angesetzt mit sehr guter Strichstellung. Lediglich das Zentralband hätte etwas stärker sein können. Insgesamt eine sehr gute Typ-, Fundamentsund Euterqualität. Ajax (Aja x Wiko, Besamungsstation Göttingen): von Ajax sind etliche Töchter zusätzlich in die Auswertung aufgenommen worden, weshalb hier eine erneute Nachzuchtbeschreibung erfolgt. Insgesamt wurden jetzt elf AjaxTöchter eingestuft. Sie sind übermittel groß, milchbetont und zeigen dabei sehr viel Körpersubstanz. Sehr gut sind auch die Becken. Bei etwas mehr Winkel im Hinterbein bewegen sich die Ajax-Nachkommen auf guten Klauen. Die Sprunggelenke sind etwas derber. Die Eutervererbung ist aufgrund der guten Eutertiefe, des starken Zentralbandes und der deutlich nach innen platzierten Striche trotz des kürzeren Vordereuters als sehr gut zu bezeichnen. Moerbeeker Hendrik (Nordijker Frans x Jupiter 186, Besitzer: CRV, NL): Hendrik ist ein FH-Bullen der über Spermaimport zum Einsatz kam. Von ihm wurden sieben Töchter in zwei Betrieben eingestuft. Die Hendrik-Nachzucht zeigte bei gutem Rahmen eine gute Kombination aus Milchtyp und Körpersubstanz. Die breiten Becken waren deutlich ansteigend. Die Fundamente waren tendenziell in der Qualität DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 unter dem Durchschnitt. Den tiefer aufgehängten Eutern hätte man mehr Länge gewünscht. Die deutlich nach innen gestellten Striche verfügten über eine optimale Länge. Deangate Quentin (Tittenser Hylke x Desert Orchid, Besitzer: ABS Deutschland). Von diesem Britsh-Friesian-Bullen wurden fünf Töchter in zwei Betrieben bewertet. Die noch jungen Quentin-Töchter waren mittelrahmig, ausreichend bemuskelt und noch entwicklungsfähig hinsichtlich Körpertiefe und -stärke. Die Becken waren im Gegensatz zur britischen Bewertung abfallend. Bei etwas derberem Sprunggelenk zeichneten sich die Fundamente durch sehr gute Klauen und eine sehr gute Beinstellung aus. Bis auf die Hintereuterhöhe und das Zentralband waren alle Eutermerkmale über dem Mittel. Fazit: sehr gute Typ-, Fundaments- und Eutervererbung. In der Anpaarung auf Substanz achten. Romolus RF (Royal x Mandel RF, Besamungsstation Göttingen). Von Romolus wurden 15 Töchter in zwei Betrieben begutachtet. Bei überdurchschnittlicher Größe und guter Körperbreite zeigten die Romolus-Töchter etwas weniger Körpertiefe. Auffallend waren die langen, breiten und deutlich abfallenden Becken. Bei guter Sprunggelenksqualität und paralleler Beinstellung zeigten die Hinterbeine etwas Winkel und flachere Klauen. Die Euter waren fest aufgehängt und mit einem deutlichem Zentralband versehen. Die Vordereuter hätten etwas länger sein können. Die längeren Striche waren deutlich nach innen platziert. Insgesamt ein Vererber sehr guter Becken und Euter. Außerdem Verbesserung des Rahmens. In der Anpaarung ist auf ein steileren Klauenwinkel zu achten. Frank (Fred x Natascha, Hess. Staatsdomäne Frankenhausen): Es wurden fünf Frank-Töchter in Frankenhausen besichtigt. Die etwas schmaleren Färsen waren mit sehr viel Körpertiefe und Beckenbreite ausgestattet. Die Hinterbeine waren deutlich steil mit flachen Klauen. Die Hinterbeinstellung war sehr gut. Die Euter waren hoch aufgehängt. Die Vorderstriche standen 11 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. eher nach außen, auch wäre etwas mehr Hintereuter und Zentralband wünschenswert gewesen. Ernie (Enno RF x Christoph, Wolfgang Rump): die sechs beurteilten Töchter zeigten sich knapp mittelrahmig, etwas derber im Typ und noch entwicklungsfähig in der Körpertiefe und -breite. Die korrekt gelagerten Becken waren sehr breit. Bei etwas mehr Winkel wiesen die Fundamente eine mittlere Sprunggelenksqualität und eine korrekte Beinstellung auf. Die Klauen waren durchschnittlich. Die gut aufgehängten, lang angesetzten Euter zeigten ein deutliches Zentralband bei leicht nach aussen platzierten, kürzeren Strichen. Franz (Freddy x Artus, Wolfgang Rump): im Züchterbetrieb wurden 15 Töchter in der 1. und 2. Laktation besichtigt. Die durchschnittlich großen Töchter stehen im ausgewogenen Zweinutzungstyp bei mittlerer Stärke und Tie- fe. Die korrekt gelagerten Becken sind sehr breit. Die leicht gewinkelten Hinterbeine zeichnen sich durch klare Sprunggelenke und gut Stellung aus. Die Klauen sind leicht flach. Die etwas kürzeren und tieferen Euter verfügen über eher nach aussen platzierte, kurze Vorderstriche und ein deutliches Zentralband. Merlin (Moritz x Mandel RF, Combibull): es wurden drei Töchter besichtigt sowie 10 Töchter in Brandenburg von der RBB eingestuft. Die rahmigen Töchter sind sehr derb mit guter Körpertiefe und -stärke. Die Fundamente zeichnen sich durch korrekte Hinterbeinwinkelung und -stellung aus. Die Sprunggelenke sind durchschnittlich. Die Euter sind hoch und fest angesetzt, das Zentralband könnte stärker ausgeprägt sein, die Strichstellung tendiert nach außen. Anpaarungsempfehlung: zur Verbesserung der Mastfähigkeit auf stark milchbetonte Kühe. Hans Jürgen Euler DSN Kühe mit über 50 000 kg Milch Lebensleistung Reine DSN Kühe mit mind. 50 000 kg Lebensleistung Ohrmarke Abk Vater Name M kg F % E % Marinka DE0345520751 10 Lurina DE0349282766 9 Luri DE0347230289 12 Joseffa DE0347230293 11 Ossi DE0349782604 7 Mia DE0661584987 11 Luma DE0349282722 8 Katharina+ DE1300978735 10 Irma + DE0348032628 6 Marlis DE0348032670 7 12 Mandel RF 455385 Friedo 142650 Richard 139798 Aja 141277 Meran 138600 R.A. 261 450456 Friedo 142650 Florian Hak 500804 Elso 395046 F +E kg Besitzer 81961 4,39 3,34 6331 Henning Allers 73289 3,73 3,29 5149 Christian Janshen 73169 3,89 3,61 5490 Christian Janshen 72824 3,6 3,16 4918 Christian Janshen 71134 3,9 3,29 4570 Johann Goudschaal 66530 4,2 3,36 5043 Hans - Jürgen Euler 64307 4,29 3,61 63587 4,03 3,5 5081 Christian Janshen SOS 4791 Dorfg.Hohenwieden 62308 3,88 3,25 4463 Henning Allers 60192 4,33 3,28 4577 Henning Allers DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Reine DSN Kühe mit mind. 50 000 kg Lebensleistung Name Ohrmarke Abk Antonia + DE1302212912 9 Laika + Hilde + DE1301903528 DE0662376478 10 9 Leida DE0349282728 6 Kordula De1301608917 12 Eske + DE0662406012 8 Lu Lunate DE0349106974 10 6 DE0350034895 Vater M kg Renn 815788 Renn 815788 F% E% F +E kg 60102 3,65 3,09 58185 4,02 3,33 57413 3,65 3,35 Friedo 142650 Renn 815788 Jochem 633382 Alfred 146272 Frank Jochem 633382 56431 3,77 3,27 Besitzer SOS 4051 Dorfg.Hohenwieden SOS 4296 Dorfg.Hohenwieden 4023 Hans - Jürgen Euler 54564 3,78 3,27 3973 Christian Janshen SOS 3830 Dorfg.Hohenwieden 53432 3,84 3,74 4049 Nils Dickhagen 52779 4,8 3,62 51446 4,48 3,61 4451 Wolfgang Rump 4165 Christian Janshen 8 51268 4,4 3,7 4154 Nils Dickhagen Kühe mit mindestens 50 % DSN Blut und 50 000 kg Lebensleistung Gesa DE0662406015 Name Ohrmarke Abk Bessi DE0112489325 14 Biggi DE0342447721 11 + DE0349668746 7 Laura DE0661765183 12 Distanze DE0352011691 5 Angela + DE0661744210 10 Muschi DE0350197790 6 Fanny Loretta DE0661916629 DE0349651319 10 7 Anna DE0350197775 DE0662263356 7 9 Stefanie DE0662263349 10 Klara + DE0349463269 8 Trina DE0350517752 7 DE0349565825 9 DE0344561258 7 Musik DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Vater Albert 137759 Mandel RF 455385 Enorm 136730 Blitz 631966 Enorm 136730 Meinolf 631609 Frieso 140203 Meinolf 631609 Goldstern Ludo 329348 Rex 142372 Rex 142372 Dorian 142467 Enno 394196 Athos 668529 Atlantik 458417 M kg F% E% F +E kg Besitzer 88878 3,89 3,04 6156 Frankenhausen 75565 4,91 3,62 6450 Reinhard Hemme 69366 3,86 4888 Johannes Gruben 68802 4,31 3,36 5275 Hans - Jürgen Euler 66463 3,05 3,24 4167 Guido Holtheide 66254 4,1 3,23 63999 3,88 3,27 4570 Johannes Gruben 62213 61445 4,02 3,15 4,57 3,78 4458 Karl Mankel 5094 Christian Janshen 57895 57600 3,71 3,19 4,63 3,45 3960 Johannes Gruben 4661 Karl Mankel 54292 3,86 3,09 3773 Karl Mankel 53225 4,27 3,61 4107 G.W. von Essen 52132 4,31 3,31 3977 Marion Wittrock 51713 3,65 3,21 3542 Sonja Hellbaum 51689 4,24 3,39 3944 Jens Mennenga 3,2 4860 Karl Mankel 13 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. DSN Kühe mit den höchsten Jahresleistungen DSN Kühe mit mind. 600 kg F + E Jahresleistung bei Vereinsmitgliedern Herdb. Nr. Lakt. Vater Name kg M F% E % F+ E kg Besitzer 5 Distanze Enorm 13126 2,9 3,17 796 Guido Holtheide DE0352011691 3 Annetraut + Herman 10783 3,63 3,55 774 Guido Holtheide DE0353636991 4 Orane Herman 9848 4,02 3,45 736 Guido Holtheide DE0352011764 7 Loretta Goldstern 8701 4,9 3,52 732 Christian Janshen DE0349651319 3 Bestie Mandel 8419 4,61 3,83 710 Ludger Spekker DE0536415544 Färsen mit über 600 kg Fett und Eiweiß 2015 1 Geert 2 Edi 8015 4,25 3,59 629 Guido Holtheide DE0355314526 Masterin DE0353689917 2 Irmgard DE0354331409 2 Enno 394196 Erwin 636283 9092 3,44 3,21 605 Jens Mennenga 7690 4,62 3,25 605 Marion Wittrock Manfred Gassan, Onno Poppinga Serie : Überragende DSN Kuhfamilien Manfred Gassan Lady 12621 37454, Mutter von Lenny Lady ist in einem der renommiertesten Zuchtbetriebe der ehemaligen DDR, dem Tierzuchtgut Kölsa gezüchtet und geboren (nach 1990 umbenannt zum Milchgut Kölsa, unter Treuhandbesitz gestellt, mehrfach neue Besitzer und schließlich 2006 die Milchproduktion eingestellt). Die Verdienste dieses Betriebes seit den frühen 50-ger Jahren unter Leitung des langjährigen Direktors Herrn Klaus Röhricht sind der Aufbau der 4 Genreserven, Altes Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind, Landrasse bei den Schweinen, den Merinolandschafen und dem Aufbau einer Trakehner Pferdezuchtherde aus den Restbeständen der Nachkriegszeit in der DDR. nach dem Verlassen des Heimatstalles in Kölsa machte Lady zu einer der besten Zuchtkühe in der DSN-Genreserve von Brandenburg. Sie gehört zu den 5 TOP Kühen wie auch die Verwandte Kuh Lade von Lachs, ebenfalls aus dem Schwedischen Spermaimport des Bullen Labil. In Kölsa hatte Lady schon 5 Kälber, unter anderen den Zuchtbullen Berko. Und es war nicht unbedingt üblich und zwingend eine Fünflaktierende nochmal in einen neuen Betrieb umzustellen. Manfred Gassan, Thomas Auert und Heiko Meißner von RBB haben im Herbst 2006 über 400 Milchkühe und insgesamt fast 1.000 Rinder vom Milchgut Kölsa für den Verkauf als Zucht – oder Nutzvieh sortiert und wertvolle DSN-Genetik in bestehende neue DSN-Betriebe Brandenburgs umgesetzt und dadurch gerettet. Lady hat jede Menge Hinterland, aber auch das Glück 2006 mit über 300 Stallgefährten nach Gräfendorf in die Agrargenossenschaft umzusiedeln, dort wo Hans Georg Löwe, ein Tierzuchtschüler von Klaus Röhricht, inzwischen den größten DSN-Zuchtbetrieb leitete. Der über zweijährige Aufenthalt in der AG Gräfendorf 14 DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. hiesige Linien waren (zwar mit ostfriesischem und holländischen Hintergrund), und aktuell im Pedigree der lebenden Tiere wenig Interessantes aufzubieten hatten. Man hatte aber auch erkannt, dass man für die Inzuchtvermeidung rechtzeitig Vorsorge treffen muss. Labil, Jennissejus, Soobel und Foorum Berko_815799 Foto: M. Gassan In Gräfendorf unter Herdenmanager Marco Hartmann hat Lady nochmal zwei Zuchtbullen bekommen und in der 6. Laktation nach Umstellung zum 4. Mal über 11.000 Mkg gemolken. Dies waren ein Nero Sohn, der nach Irland verkauft wurde und Lenny als letztes Zuchtprodukt vor ihrem Abgang wegen einer Klauenerkrankung. DOVEA Nero und Lenny hatten mit ihren mütterlichen Halbbruder Berko einen starken Konkurrenten in der RBB Station in Groß Kreutz. Dazu kam, dass 2008-2010 kaum Sperma von DSN-Bullen am internationalen Markt abzusetzen war. Glück für die Domäne Frankenhausen. Lenny wechselte also dort hin und wurde später an weitere Betriebe zur Zucht umgesetzt. Weitere Besonderheiten von Lady herauszustellen, ist schwieriger darzustellen. Es wird jede Menge Kenntnis aus der Vergangenheit benötigt: 1. Herr Professor Siegfried Zelfel. Als Tierzuchtexperte der DDR reiste Prof. Zelfel Anfang der 1980 iger Jahre nach Schweden und in die baltischen Länder, wohl wissend dort den internationalen Zuchtviehanschluss dieser DSN-Rasse zu finden. In Schweden spürte Prof. Zelfel die HF freien alten Schweden, Alarm, Amirz, Labil und Blend auf und konnte Spermamengen von 200 – 300 Portionen je Bulle einkaufen. Ein ähnlicher Erfolg gelang ihm in Estland und Litauen, wo Sperma von Jennissejus, Soobel und Foorum mit holländischen Vorfahren eingekauft wurde. Im Vordergrund dieser Einkaufsreisen standen das Internationale Profil der Genreserve DSN in der DDR zu erhöhen, welche sehr einseitig DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Labil und Jennissejus stehen beim Vater Lad als Vorfahren im Pedigree. Foorum und Soobel stehen im Pedigree auf der mütterlichen Seite. Auch in weiteren Zuchtprodukten der DSNGenreserve erscheinen diese Bullen aus Schweden und dem Baltikum im Pedigree. Die Ergebnisse dieser Einkaufsreisen von Herrn Prof. Siegfried Zelfel werden aus züchterischer Sicht immer bedeutungsvoller. 2. Letztes Zuchtprogramm in Niedersachsen Anfang der 1982-ger Jahre startete die RPN (heute Masterrind Verden) den letzten Testeinsatz einer Gruppe HF-freier schwarzbunter Jungbullen(ohne HF). Zu dieser Gruppe gehörten ausschließlich schwedische Jungbullen, unter anderem Ade, Haz und Hak. Von diesen 3 Bullen sind in der DSN-Genreserve von Brandenburg nach 1990 Spermaportionen eingesetzt worden. Hak ist nach unseren Prüfungsergebnissen ein sicherer Leistungsvererber mit sehr guten Eutern und wurde von uns bevorzugt benutzt. 3. Nach 1990 Die Geschicke der DSN-Zucht blieben im Brandenburger Rinderzuchtverband bei der RBB. Dort wurde nun am deutschen und holländischen Sperma – Markt nach den verbliebenen „Alten Schwarzbunten“ gefahndet. Gefunden wurden die Bullen Bedo (Vater von Berko) und Lord in Holland, die ab 2000 die DSN-Zucht in Brandenburg maßgeblich beeinflussten. Weiterhin Sperma von Noordland 57, der im Pedigree des Bullen Nero steckt. Inzwischen ist es aussichtlos in Schweden und Baltikum HF freie Schwarzbuntbullen zu finden. 15 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Die RBB verfügt über Spermareserven unter anderem von Berko, Lad und Hak. 941741_Lad_Labil Der Bulle Lad (Vater von Lady) ist einer der letzten DSN-Bullen, der in der DDR geboren wurde. Die Lad Mutter Agnes hatte für die damalige Verhältnisse im Mittel von 8 Laktation über 6500 Mkg und eine Höchstleistung von 8500 Mkg. Das war eine enorme Überlegenheit gegenüber den Stallgefährten und der übrigen DSN-Population. Agnes, ihr Sohn Lad sowie die Lad Töchter standen im milchbetonten Rassetyp, waren edler und elegant und werden mit einem RZE für Körper von 70 ausgewiesen. Die Eutervererbung war durchschnittlich. 941741_Agnes_2063923201_Mutter von Lad Lad konnte durch seine Vererbungsleistung anfangs nicht brillieren. Der langjährige Besamer dieses Zuchtgebietes Siegmund Quick (ein DSN-Spezialist i. R.) erkannte anfangs die sehr guten Befruchtungserfolge, später die fruchtbaren Kühe und die Lebensleistungsqualitäten der vielen älteren Kühe. Auch der Einsatz als Färsenbulle mit den dafür notwendigen funktionalen Eigenschaften sorgte für reichliche Nachzucht im DSN-Zuchtgebiet. Lad hat insgesamt 1368 weibliche und männliche Nachkommen von denen 574 Töchter in den Milchzuchtwert eingegangen sind und 278 Töchter für den Exterieurzuchtwert bonitiert wurden. Lad hat aber gute Konkurrenz durch seine väterlichen Verwandten Lateur, Lachs und Relachs, so dass es nicht eilt Sperma von Lad nochmal einzusetzen, was nach dieser Geschichte aber spannend genug wäre, es möglichst bald zu tun. Onno Poppinga Geschichte des Bullen Lenny. Es war immer wieder der Blick in die Daten der MLP der darauf hinwies, dass wir mit dem Bullen "Lenny" einen weit überdurchschnittlich gut vererbenden Bullen in Gräfendorf gekauft haben. Der folgende Text soll den Werdegang dieses Bullen vorstellen. Daran mitgewirkt haben vor allem Herr Gassan (RBB) und der seinerzeitige Leiter der Tierhaltung der Domäne Frankenhausen, Gerber van Vliet, sowie Urs Sperling vom Breitwiesenhof, der "Lenny" aus Frankenhausen übernommen hat. Allen sei für ihre Mitarbeit gedankt. Es war das Ergebnis einer Besichtigungstour einer Gruppe aus Frankenhausen, dass "Len16 ny" für die DSN-Herde in Frankenhausen angekauft wurde. Der damalige Leiter der Tierhaltung in Frankenhausen -Gerber van Vlietbeschreibt sein Erfahrung mit "Lenny" wie folgt: "Das Fundament von Lenny war fantastisch. Es war erstaunlich, wie umgänglich er gewesen ist. Ich fand auch die Töchter im Charakter sehr ausgeglichen. Der Bulle hat einen schönen schwarzen Mantel an. Ich habe ihn auf verschiedene Typen von Kuh eingesetzt, um die Chancen auf gute Nachzucht zu erhöhen. Wenn nur eine Kuh in Brunst war, hat Lenny immer den Vortritt zum Decken bekommen. DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Ich denke, dass Lenny der beste Bulle war, den ich in der Zeit in Frankenhausen gekauft habe".(nach einem Brief von Gerber van Vliet an OP vom 20.8.15). Im Juli 2015 werden 7 Töchter von Lenny in der MLP aufgeführt; eine in der 2., 6 in der 3. Laktation. Diese 7 Kühe wiesen folgende Leistungen auf (hochgerechnete 305-Tagesleistung): Um diese Leistungsdaten als überaus gut einzuschätzen zu können muss man wissen, dass die Domäne Frankenhausen seit mehreren Jahren keinerlei Kraftfutter einsetzt (Futtergrundlagen sind: Weide, Klee- bzw- Luzerne-GrassSilagen und etwas Maissilage). Bei den Milchleistungen der Lenny-Töchter (wie aller anderen Kühe in Frankenhausen) handelt es sich also zu 100-Prozent um Grundfutterleistung! Bulle Lenny auf dem Breitwiesenhof Lennytöchter der Domäne Frankenhausen Name Elisabeth Mohrle Uschi Chica Leny Biala Lila Stall Nr. 382 387 391 392 394 396 398 Lakt.Nr. Ø kg M %F %E 3. 3. 3 3 3 3 2 Ø 6377 6334 6946 6819 6458 6040 7493 6638 3,32 4,29 4,07 4,11 3,79 4,54 3,70 3,97 3,01 3,32 3,22 3,24 3,30 3,46 3,22 3,25 Kuhfamilien mütterlicherseits Erika Stamm, H. J. Euler Maja Stamm ; v. d. Horst Utina Stamm , W. Rump Clementine Stamm, Alte Ziegelei Lina Stamm, Chr. Janshen Biene ( 4) Alte Ziegelei NL Louise 305 Tage Leistungen zT. hochgerechnete Leistungen 382 Elisabeth 391 Uschi Auf Vermittlung von Gerber van Vliet wurde "Lenny" nach seinem Einsatz in Frankenhausen an den Breitwiesenhof in Ühlingen in Baden-Württemberg verkauft: Geschäftsführer ist Urs Sperling. Der Breitwiesenhof hat eine gut 50köpfige Milchviehherde, bestehend aus Deutschen Holsteins, und hat mit "Lenny" den Prozess der Umzüchtung eingeleitet. Seit einDSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 391 Chica 392 Leny einhalb Jahrzehnten wird keinerlei Kraftfutter mehr eingesetzt. Die Gründe sind zum einen die Tatsache, dass Kühe von ihrer Physiologie her ganz auf Raufutter ausgerichtet sind und zum anderen die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung. In der Kälberhaltung wird 17 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. seit mehreren Jahren die muttergebundene Kälberaufzucht praktiziert. Urs Sperling berichtet, dass "Lenny" sich problemlos in die Herde auf dem Breitwiesenhof eingliederte. Er erwies sich als sehr gesund, mit gutem Fundament und großer Ausgeglichenheit. Auch die Tierbetreuer kamen mit ihm als "Altbullen" sehr gut zurecht. : "Ein Bulle von allerbestem Charakter". Auf dem Breitwiesenhof haben bisher 2 Kühe eine abgeschlossene 305-Tageleistung: Charlotte Lotte 4790 5154 4,08 3,53 3,11 3,08 Es gibt Lenny-Töchter in größerer Zahl, die nach und nach in die Herde des Breitwiesenhofes eingegliedert werden sollen. Abgegangen ist "Lenny" am 20.12.2013." Ankündigung ABL Tagung Aulendorf 12.-13.02.2016 Wirtschaftlichkeit einer Milchviehhaltung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter Veranstaltungsort : Aulendorf, Baden-Württemberg Anmeldung : Urs Sperling Internationale Forschungsgesellschaft e.V. Breitwiesenhof 79777 Ühlingen Tel. 07743/284 Fax 07743/1233 Mail: [email protected] Wirtschaftlichkeit einer Milchviehhaltung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter. Eine grundfutterbetonte und damit weitgehend art-gerechte Fütterung wirkt sich positiv auf die Tiergesundheit aus. Aber ist eine solche Milchviehhaltung, bei der ohne bzw. mit wenig Kraftfutter gearbeitet wird, auch wirtschaftlich? Diese Frage steht im Vordergrund der Tagung. Landwirte stellen ihre sehr unterschiedlich strukturierten Milchviehbetriebe vor, denen aber eine grundfutterorientierte Fütterung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter gemeinsam ist. Agrarwissenschaftler/-innen stellen Untersuchungs-ergebnisse vor, die aus unterschiedlicher Fachperspektive den Vergleich dieser alternativen Fütterungsweise mit einer kraftfutterbasierten, auf hohen Einzeltierleistungen ausgerichteten Milchviehhaltung ermöglichen. Durch die Auswahl der Beiträge sollen Möglichkeiten sichtbar werden, wie die Nachteile 18 Veranstalter : Karin Jürgens, Onno Poppinga, Urs Sperling (Projekt Wirtschaftlichkeit einer Milchviehhaltung mit wenig oder ohne Kraftfutter) Frieder Thomas (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Landesverband BadenWürttemberg) Kontakt für Nachfragen Karin Jürgens 05592/927567 Onno Poppinga 05673/3540 einer Milchvieh-haltung mit wenig bzw. ohne Kraftfutter (z.B. niedrigere Milchleistung oder geringer Viehbesatz auf der Futterfläche) durch wirtschaftliche Vorteile (Kostensenkung, vereinfachte Arbeitsabläufe) ausgeglichen werden können. Neben der Wirtschaftlichkeit werden auch die Motive von Landwirten, sich für eine Milchviehhaltung ohne oder mit Kraftfutter zu entscheiden, thematisiert. In einem weiteren Beitrag wird über Zusammenhänge zwischen grundfutterorientierter Fütterung und der Milchqualität informiert. Erfahrungsberichte aus Frankreich, Österreich und der Schweiz geben schließlich den Raum, die kraftfutterreduzierte Milcherzeugung unter national unterschiedlichen wirtschaftlichen und agrarpolitischen Bedingungen zu diskutieren. DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Domäne Frankenhausen 8 Züchtertagung DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 19 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Einige Kurzbeiträge der Tagung Vorstellung des Bioland-Betriebes Württemberger/Eilsum durch den Betriebsleiter Beim Betrieb Neemann /Württemberger GbR handelt es sich um einen Hof in der ostfriesischen Seemarsch. Der Betrieb wurde nach einer 7-jährigen Stilllegung im Jahre 2000 „wiederbelebt“ und wird nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Die Milch wird zum Teil auf dem Betrieb in einer Hofkäserei verarbeitet. Die Betriebszweige werden von zwei Geschäftspartnern intern getrennt geführt und deshalb unterliegt der Betrieb einer Flächenobergrenze von 20 ha; davon 7,5 ha Dauergrünland, 12 ha Ackerland. Um trotz dieser Begrenzung einen hohen Ertrag zu erwirtschaften, wurde vieles getan, um Nutzungsdauer und Grundfutterleistung der Milchkühe zu erhöhen. Deshalb wurde ab 2007 1) von HF-Kühen im Laufe der Jahre auf DSN umgestellt 2) Der Weidegang wurde auf die Zeit von Mitte März bis Mitte November ausgedehnt. 3) Die Abkalbungen liegen von Mitte März bis Ende September, um viel Milch aus der Weide zu ermelken. 4) Das Kraftfutter wurde auf 300 kg Weizenschrot/ Kuh und Jahr reduziert und wird zugekauft. Im Winter laufen die 15 behornten Milchkühe, sowie die Nachzucht auf Tiefstreu und erhalten auf dem großzügigen Laufhof in Futterrau- fen Heu, Gras-, Kleegras- und GPS-Silagen in Wickelballen. Im Durchschnitt wurde in den letzten Jahren eine Grundfutterleistung von 7.000 kg ECM/ Kuh und Jahr, sowie eine Lebensleistung von knapp 40.000 kg ECM/ Kuh erreicht. Die Düngung der Flächen erfolgt über den Weidegang und die Ausbringung des betriebseigenen Rottemistes nach dem 1. Schnitt, um Bodendruck zu vermeiden und das Bodenleben in seiner aktiven Zeit zu „füttern“. Durch die konsequente Ausrichtung auf das Pflegen und Nutzen der natürlichen Grundlagen: Tier und Boden, bleibt viel vom Umsatz auf dem Betrieb und liefert auch für diese Betriebsgröße ein gutes Einkommen. Hans-Jürgen Euler : Entwicklung des Vereines und Stand der DSN Zucht Der Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes besteht seit Mai 1989. Ausgangssituation bei der Vereinsgründung war, daß die Rasse in den alten Bundesländern komplett zu verschwinden drohte. Die Zahl der in der aktiven Herdbuchzucht stehenden Kühe war auf unter 200 gesunken. Seither gelang es die Bestände wieder langsam aufzubauen. 20 Zurzeit hat der Verein 130 Mitglieder, von denen 60 % aktive und 40 % passive Mitglieder sind. Von den Kuhhaltenden Betrieben sind 60 % konventionelle und 40 % Biobetriebe. 75 % der kuhhaltenden Betriebe haben Milchkühe, der Rest hält Mutterkühe dies sind meist Freilichtmuseen und kleinere Nebenerwerbsbetriebe, die die Rasse als Kulturgut halten. Insgesamt werden 300 reine DSN Kühe und 550 Rückkreuzungskühe mit einem DSN Bul- DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. len als Vater der Kühe von den Mitgliedsbetrieben gehalten. Die Jahresleistungen der reinen DSN Kühe lagen 2014 bei 5800 kg Milch 4,21 % Fett 244 Fett kg 3,40 % Eiweiß 197 Eiweiß kg. Die der Rückkreuzungskühe bei 7000 kg Milch 4,22 % Fett 297 Fett kg 3,42 % Eiweiß 244 Eiweiß kg. Dabei liegen die durchschnittlichen Leistungen der konventionellen Betriebe in der Milchleistung 300 kg höher als der Durchschnitt, die der Biobetriebe 200 kg niedriger. Leider ist für uns als Förderverein immer noch schwierig alle Leistungen zu erfassen. Über 80 % Prozent der erfassten Kühe haben Weidegang. Von Anfang an wurde sehr großen Wert auf die Dauerleistung gelegt. Insgesamt haben 49 erfasste Kühe mit dem Jahresabschluss 2014 die Grenze von 50000 kg Milch überschritten. Dies sind 6 % der erfassten Kühe. Insgesamt 71 Kühe erreichten von 2009 – 2014 eine Lebensleistung von 50000 kg Milch Diese stammen von insgesamt 35 Bullen ab. Je 2 Töchter haben: Hak, Meran , Astor, Lachs, Erni, Edzard, Meinolf, Frieso, Albert, Dorus und Rivelino 279 , je 20 Bullen sind mit einer Tochter vertreten. Bulle Anzahl Töchter Enorm 10 Alf 5 Molch 4 Mandel 3 Friedo 3 Die am stärksten eingesetzten Bullen seit der Vereinsgründung sind: Bulle Elso Mandel Alf Enorm Molch Anz. 4/15 454 228 219 194 68 Töchter ZW Der Bulle Friedo wurde nur im Natursprung eingesetzt und hat daher nur eine sehr geringe Töchterzahl. Ca. 60 % der Kühe werden besamt und 40 % im Natursprung belegt. Dadurch daß pro Jahr ca, 40 – 50 Bullen der verschiedensten Herkünfte von den Mitgliedern eingesetzt werden ist es gelungen den Inzuchtgrad sehr gering zu halten (ca. 2 -3 %). RBB-Geschäftsführerin Cornelia Buchholz: Aktuelles zur DSN-Zucht in Brandenburg Von den Ende 2014 in Deutschland registrierten 2.743 DSN-Herdbuchkühen (Quelle: ADR) sind mehr als die Hälfte (56,7 %) im Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG eingetragen. Der brandenburgische Anteil an den Erstbesamungen mit DSN-Sperma 2014 liegt sogar bei 65 % (1989 zu 3.071). Die Milchleistung der 1.554 A+B-Kühe in Brandenburg beträgt 2015 7.365 kg Milch, 4,20 % Fett und 3,54 % Eiweiß bei einem EKA von 27,8 Monaten und einer Zwischenkalbezeit von 394 Tagen. Die Leistungsdifferenz zu den Deutschen Holsteins im Zuchtgebiet beträgt fast 2.400 kg Milch und rechtfertigt die Förderung der Reinzucht dieser Rasse durch Land und EU. Seit 2005 ist der Bestand an Reinzuchtkühen mit 1.500 bis 1.600 Tieren konstant. Der Kernbestand an DSNDSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Tieren in Brandenburg befindet sich in der Agrargenossenschaft Gräfendorf. Die rund 800 DSN-Kühe hatten 2015 eine Leistung von rund 8.000 kg Milch mit 4,21 % Fett und 3,63 % Eiweiß. Ein kleines KB-Zuchtprogramm mit jährlich 23 neuen Jungbullen und einer Spermaproduktion von 5.000 bis 7.000 Portionen je Bulle wird von der RBB Rinderproduktion BerlinBrandenburg GmbH in enger Zusammenarbeit mit dem DSN-Züchterverein durchgeführt. Im Spermadepot der RBB lagert DSN-Sperma von ca. 100 Bullen als Genreserve. Zuchtziel sind u. a. der Erhalt der genealogischen Vielfalt und die weitere Stärkung der Rassevorteile wie Zweinutzung, hohe Inhalts21 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. stoffe, gute Fruchtbarkeit, Robustheit und hohes Grundfutteraufnahmevermögen. Intensiv wird an der Verbesserung der Euterqualität (Euterfestigkeit, Zitzenstellung) gearbeitet. Die Bullenmütter sollen möglichst nach drei Abkalbungen und hoher Leistung noch gute Euter nachweisen. Über die Anerkennung von Bullenmüttern, den Ankauf von Bullen für die Besamung und den Wiedereinsatz von Bullen nach der Besichtigung einer Töchtergruppe entscheiden die Züchter gemeinsam mit dem Verband. Die Jungkühe werden analog den Deutschen Holsteins klassifiziert. Mit durchschnittlich 136 cm Kreuzbeinhöhe sind die Erstlaktierenden 12 cm kleiner als die Deutschen Holsteins. Die Zuchtwertschätzung erfolgt im VIT in Verden nach den gleichen Prinzipien wie bei den Deutschen Holsteins, wobei die Zuchtwerte auf einer eigenen Basis ausgewiesen werden. Durch gezielte Selektion und individuelle Anpaarung ist es uns gelungen, den Inzuchtgrad der geborenen weiblichen Kälber bei unter 2,5 % zu lassen. Damit liegen wir deutlich unter dem Inzuchtgrad der Holsteins. Aktueller DSN-Spitzenbullen sind Semper (Solo x Ali), der inzwischen auch in Irland gute Nachkommen hat, Hermann (Hanno x Bedo), Relachs (Renegat x Lachs) und mit der aktuellen ZWS im Dezember 2015 Blücher (Bedox x Nero). Blücher glänzt mit einem hervorragen- den Exterieurzuchtwert von 128 (Bestwert der Rasse), wobei der Euterzuchtwert mit 133 auf der Basis von 29 Töchtern noch hervorzuheben ist (siehe Anzeige). Von der Korrektheit des fünfjährigen Bullen konnten sich die Tagungsteilnehmer bei der Herdenbesichtigung in Frankenhausen überzeugen. Die aktuellen Ergebnisse der abgekalbten Blücher-Töchter in unserem Zuchtgebiet lassen auf gute Resultate auch in der Herde in Frankenhausen hoffen. Sperma des Bullen ist bei der RBB GmbH verfügbar. Wir sind stolz darauf, dass viele Bullen aus der brandenburgischen DSN-Zucht in Frankenhausen gute Arbeit leisten. Ein sehr prägnantes Beispiel war der Bulle Lenny aus Gräfendorf. Lenny war ein Hak-Sohn aus der Lad-Tocher Lady, einer Gräfendorfer Spitzenkuh und somit ein mütterlicher Halbbruder zum DSNSpitzenbullen Berko 815799. Sechs von acht Lenny-Töchtern insgesamt stehen in der Leistung 2014 in der Herde Frankenhausen ganz vorn. Der Nachfolger von Blücher in der Herde ist der inzwischen von der RBB GmbH angekaufte General, ein Grietman (irischer Bulle, HF-frei in Holland gezogen) aus einer Heinrich-Mutter. Heinrich, ein ehemaliger Deckbulle bei den Jungrindern in Gräfendorf hat derzeit viele Spitzenkühe im Betrieb. General hat also gute Voraussetzungen, die Erfolge brandenburgischer Genetik in Frankenhausen fortzusetzen. Cogentmitarbeiter Gerhard Hartwig : Bericht über die British Friesian Population in England Mitte Juni diesen Jahres wurde von Genes Diffusion Deutschland die Gelegenheit geboten sich direkt vor Ort über die British FriesianPopulation in England zu informieren. Dies wurde durch die tatkräftige Unterstützung von Cogent ermöglicht. Nach dem Bericht von Uwe Allers über die Betriebsbesuche, werden im Folgenden weiterführende Informationen über die BF-Population gegeben. Im Jahr 2014 wurde von über 6.500 BF-Kühen die 305-Tage-Laktation mit durchschnittlich über 6.900 kg Milch abgeschlossen. Ein Vergleich mit den genauen Zahlen ist in der folgenden Tabelle zu finden. 22 Ø Leistungen der BF im Vergleich zu HF BF HF Anz. Abges. Lakt. 6 545 465 751 Ø Milchleistung 6 966 9 239 (kg) Fett-% 4,08 3,91 Eiweiß-% 3,34 3,17 Fett-kg 284 361 Eiweiß-kg 233 293 Zellzahl 163 186 ZKZ (Tage) 396 418 Erkennbar ist hier, dass die HF-Population zwar in der Milchmenge den BF deutlich überlegen ist, in den Werten für Inhaltsstoffe und den Gesundheitsmerkmalen sind die Tiere der DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. BF-Population jedoch stärker. In der Tabelle 2 ist die Verteilung der BF-Kühe auf die einzelnen Laktationen inklusive der erbrachten Leistungen dargestellt. Die 4. Spalte zeigt die Veränderungen von Laktation zu Laktation. In dem grau hinterlegten Kästchen sind die Vergleichswerte für HF in England zu sehen. Auffällig ist hier die hohe Steigerung zwischen der ersten und zweiten Laktation und dem deutlich schnelleren Abfall im weiteren Verlauf der Laktationen bei den HF-Tieren. Diese Veränderungen sind jedoch nicht so ausgeprägt wie in der BF-Population, was auf eine bessere Persistenz der BF-Tiere schließen lässt. BF Kirsten GP82 Laktation 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10+ Anzahl Lakt. 1501 1330 1096 856 596 480 307 185 87 99 Milchleistung (kg) 5817 6904 7361 7583 7601 7468 7491 7264 7360 6770 Veränderungen zw. Lakt. 19 % 7% 3% 0% -2 % 0% -3 % 1% -8 % Fett % 4,13 4,11 4,07 4,07 4,07 4,07 4,04 4,04 4,02 3,97 Die Rasse der British Friesian umfasst 28.000 Tiere. Die Obergrenze für die Anerkennung liegt bei 12,5 % Holstein Friesian. Das bedeutet, dass die Anzahl der Tiere, die für DSN qualifizieren, noch geringer ist. Der Verkauf von BF-Sperma beziffert sich jedoch auf über 100.000 Portionen. Dabei spielen auch die Vererber mit unter 87,5 % BF-Blut eine Rolle. Das beweist, dass in den englischen Weidebetrieben BF-Bullen zur Einkreuzung bei Holsteins genutzt werden. Diese Zahl scheint stetig zu wachsen. Auch in Deutschland ist die Einkreuzung von BF in Betrieben mit einem hohen Grasanteil eine sehr sinnvolle Alternative zu reinen HF-Tieren. Diese Betriebe sind mit den Bullen, die aufgrund des zu hohen HF- DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Eiweiß % 3,34 3,38 3,36 3,34 3,32 3,33 3,28 3,28 3,23 3,24 Fett kg 240 284 299 309 309 304 302 293 296 269 Eiweiß kg 194 233 247 254 253 248 245 238 238 219 Zellzahl (`000 Zellen/ml) 101 103 136 158 221 240 302 348 364 458 Kalbeverlauf (Tage) 395 392 393 394 397 404 402 429 420 Blutanteil nicht für die DSN-Zucht geeignet sind, sehr gut beraten. Da die BF-Population ihren Ursprung aus Importen aus den Niederlanden hat und in ihrer über 100-jährigen Geschichte immer auf die effiziente Verwertung von Weidegras in Milch selektiert wurde, stellen die Bullen mit ausreichendem BF-Anteil von 90 % eine wertvolle Erweiterung des Genpools zur Erhaltung und Weiterentwicklung der DSN-Zucht dar. Für den Einsatz bei DSN-Herden werden wir sicherstellen, dass nur Bullen mit 9 % HF-Blut oder weniger angeboten w erden. 23 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Maria Jaeger FG Tierzucht Uni Kassel Ein EU –Zuchtprojekt für Zweinutzungsrinder: Ziele und Stand der Dinge Die Basis für eine wirtschaftlich erfolgreiche Produktion begründet sich im Wohlbefinden eines gesunden Nutztieres, wohingegen Krankheiten mit Minderleistung, Schmerzen, Behandlungsaufwand und frühzeitigem Abgang des Tieres einhergehen. So stellt sich ohne weiteres die Frage, wie eine hohe Leistungsfähigkeit der Tiere in der ökologischen Milchproduktion mit Blick auf Tiergesundheit realisiert werden kann. Der Einsatz von Zweinutzungsrassen nimmt hier eine zentrale Stellung in der europäischen Rinderzucht ein. So genannte Doppelnutzungsrassen haben sich seit jeher durch eine gesteigerte Fitness, hohe Milch- und Fleischqualität ausgezeichnet, wobei sie sich bezüglich bestimmter Merkmale biologisch, sowie genetisch deutlich von konventionellen Milch- und Fleischrassen unterscheiden. Zunehmend an Bedeutung gewinnende Merkmale, wie Langlebigkeit, Lebensfähigkeit, gesteigerte Kälber Vitalität, höhere Stressresistenz, verbesserte Fleischleistung, ein hoher Gesundheitsstatus sowie vermehrte Anteile von Milchinhaltsstoffen fördern den Einsatz von regionalen Rassen in ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben. Ein weiterer Vorteil von Zweinutzungsrindern besteht in ihrer Fähigkeit, sich an raue Umweltbedingungen und begrenzte Futter- bzw. Grasqualitäten anzupassen und dennoch vielversprechende Milch- und Fleischerträge zu liefern. Die derzeitige Aufgabe besteht nun darin, bereits vorhandene Zuchtziele von Milchkühen neu zu formulieren bzw. den Einsatz von alternativen und lokal angepassten Rassen, welche durch Robustheit, Fitness und Langlebigkeit überzeugen, zu fördern. Die ökonomische Effektivität einer Zweinutzungsrasse wird maßgeblich von drei Merkmalen beeinflusst: Milchleistung, Fleischleistung, funktionelle Merkmale. Aufgrund der positiven Eigenschaften, die die DSN Tiere als klassische Zweinutzungsrasse vereinen, werden in diesem Zuchtprojekt die Milchkühe der Domäne Frankenhausen auf verschiedene Merkmale untersucht. 24 Aufnahme von Wärmebildern mittels Infrarotkamera in Frankenhausen Bei dem Projekt 2-Org-Cows handelt es sich um ein EU-Projekt, welches in Zusammenarbeit mit sieben weiteren Partnerländern (Belgien, Frankreich, Deutschland, Holland, Polen, Slovenien, Schweiz und Türkei) realisiert werden soll. Hierbei werden je nach Partnerland verschiedene Zweinutzungsrassen untersucht und miteinander verglichen. Das Projekt verfolgt den Ansatz, die biologischen Leistungen von Doppelnutzungsrassen in ihrer Korrelation zu Gesundheitsparametern und den Umweltbedingungen, die sich als weidebasierte Produktionsumgebung zeigen, zu bewerten. Eigens definierte Zuchtziele sollen verfolgt und eine darauf aufbauende Zuchtwertschätzung erstellt werden. Zuletzt sollen die Projektergebnisse in der Praxis verbreitet werden und den Landwirten als Informations- und Entscheidungshilfe dienen. Die wirtschaftliche Ergebnisverwertung der Tierzucht liegt in der Erstellung von ökologischen Gesamtzuchtwerten für Zweinutzungsrinder unter Berücksichtigung innovativer Phänotypen für Merkmale der Tiergesundheit, des Tierwohlbefindens und der Produktqualität. Folgende Merkmalserfassungen sind geplant: Messung der Körperoberflächentemperatur mittels Infrarotkamera unter Stresssituationen, Auswertung von Kotproben hinsichtlich Parasitenbefalls, Beobachtung der Wiederkauaktivität und des Fressverhaltens, Analyse von Pansen PH-Daten und Dokumentation von Gesundheitsdaten in Anlehnung an den Staufenbiel Schlüssel. DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Domäne Frankenhausen barkeit und die Produktqualität zu verbessern. Berechnete ökologische Gesamtzuchtwerte sollen in die Praxis transferiert und genutzt werden, d.h. partizipierende Betriebe können auf das Selektionsinstrument "ökologischer Gesamtzuchtwerte für Zweinutzungsrinder" zurückgreifen und somit ihre Anpaarungsschemata optimieren. Konkret werden Anpaarungsdesgins in der Versuchsherde der Universität Kassel in Frankenhausen durchgeführt. Insbesondere die Rassevergleiche auf genetischer Ebene sind innovativ und wurden bei Zweinutzungsrindern bisher nicht durchgeführt. Des Weiteren soll ein Leitfaden zur Merkmalserfassung der Tiergesundheit erstellt werden, um zukünftig das Tier Wohl, die Frucht- Marco Eisermann ( AG Beyern) : DSN als Masttiere- Erlöse, Wirtschaftlichkeit DSN Rinder zeichnen sich im Zweinutzungstyp durch gute Weidefähigkeit mit großem Grundfutteraufnahmevermögen, stabiler Gesundheit und hohen Eiweißprozenten aus. Aber auch die Mastleistung der DSN Bullen ist hoch, ein Vergleich mit HF Bullen zeigt die Vorteile der Zweinutzungsrasse. Die Analyse von Schlachtabrechnungen aus den Jahren 2007 bis 2011 ergaben, dass die DSN Bullen durchschnittlich die Klasse R3 erreichten, HF Bullen dagegen nur die Klasse O3. Nach aktuellen Börsenpreisen bedeutet das einen Preisvorteil von 0,30 € je Kg Schlachtgewicht für die DSN Bullen. Um die Mast der DSN Bullen optimal auszugestalten sollten einige Dinge beachtet werden. Die Haltung beider Rassen in gemischten Gruppen wirkt sich vor allem bei den DSN Bullen negativ in den Mast- und Schlachtleistungen aus. Diese Mastform ist dementsprechend nicht optimal. Es sollte eine Mastdauer von 18-20 Monaten angestrebt werden. In längeren Mastperioden zeigte sich, dass die DSN Bullen bis dahin ihr Potential ausgeschöpft hatten. In guten Mastbetrieben werden heute bereits über 1000 g Tageszunahmen erreicht. DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 Lambris, ehemaliger Zuchtbulle. Quelle: Archiv RBB In Vergleichen mit einer Prüfstation in Groß Kreutz wurde deutlich, dass die DSN Bullen in der Lage sind mehr als 1150 g Tageszunahmen zu erreichen. Die viel besseren Mastbedingungen der Station gegenüber der betrieblichen Mast in Altbausubstanzen wirken sich deutlich positiv auf die Mast- und Schlachtleistungen aus. Wer in der Lage ist seine Mast wirtschaftlich optimal auszugestalten, wird (abhängig von den Preisen für Rindfleisch) mit den DSN Bullen gute Mastergebnisse erzielen. 25 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Sonstiges Termine, Verkaufsanzeigen, Werbung 26 DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 27 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Domäne Frankenhausen Zu verkaufen: Deckbulle Bluecher 10.815815 (Bedo x Nadja ( v. Nero) geb. 2/2010 Spitzenexterieurvererber (siehe Anzeige RBB) Deckbulle Ferdal ( Ferdinand x Luri v. Richard ) geb. 12/2013 Züchter Christian Janshen ( hat Weideerfahrung) 3 Jungbullen / Bullenkälber mit folgender Abstammung zu verkaufen: Friedo 638898 (Frank x Gretchen (320) v. Mandel) BK v. Bessi ( 80) geb. 28.09.2015 Bessi v. Albert geb. 11/1999 14. Laktation Ø 6436 3,88 % F 3,01 % E HL 7817 3,89% F 3,22 % E Kuhstamm Bessi Staak SH Geert 153137 ( NL Geert x Emma 530 v, Dorus 13 BK v. Blume (274) geb. 1.12.2014 Blume v. Bedo geb. 8/2006 6. Lakt Ø 7323 4,06 %F 3,13% E HL 8593 4,15 % F 3,37% E Kuhstamm Geggi 129 W. Rump Friedo 638898 (Frank x Gretchen (320) v. Mandel) BK v. Josy (329) geb. 07.11.2015 Josy v. Borken geb. 12/2008 5.Lakt HL 5978 4,75% F 3,58% E Kuhstamm Jette Chr. Janshen DSN x Limousin Kreuzungskälber KK / BK, sowie reine DSN BK zur Mast zu verkaufen. Nähere Auskunft erhalten Sie bei: DFH Kerstin Vienna Tel : 05674 /922 8425 oder 0163 /5674 316 Besucher sind immer herzlich willkommen! 28 DSN-Mitteilungen 7 / Oktober 2015 Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Impressum Redaktion und Layout: Bezugsadresse: Karin Rübesam [email protected] Hans-Jürgen Euler Vereinsvorsitzender Wiesenweg 35 36318 Schwalmtal-Rainrod +49 (6638) 918479 Druck: [email protected] Mäusegasse 10 37217 Witzenhausen McCopy Brückenstraße 37213 Witzenhausen Erscheinungsweise: unregelmäßig Antrag auf Mitgliedschaft (z. Hd. Von Herrn Hans-Jürgen Euler) Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft im Verein zur Erhaltung und Förderung des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes e.V. Ich habe von den Zielen des Vereins Kenntnis genommen und verpflichte mich zur Einhaltung der Satzung (siehe Internetseite www.schwarzbuntes-niederungsrind.de) Name Beruf Straße PLZ und Wohnort Ort Datum Telefon Unterschrift Bankeinzugsermächtigung Ein Antragsformular steht auf der Internetseite (siehe oben) zum Ausdrucken zur Verfügung (Erreichbar über den Button „Service“ im waagerechten Menu und den Button „Antrag“ im linken Fenster). DSN-Mitteilungen 7 / Februar 2016 29
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