Die ohn(mächtige) Frau (Mutter) in der Rolle der

Die ohn(mächtige) Frau (Mutter) in der Rolle der machtvollen
Täterin!
Es stellt sich immer wieder die Frage, welche Stellung Mütter in Fällen
ihrer missbrauchten Töchter beziehen?
Sind sie wirklich so ahnungslos, unwissend, hilflos?
Warum greifen Sie nicht wie in der Natur vorgegeben aktiv ins Geschehen
ein, um ihrem Kind Schutz und Geborgenheit zu gewähren?
Was macht sie so gefühlsarm, verständnislos und blind dem Opfer
gegenüber?
Missbrauch zeichnet sich ja wie wir wissen nicht erst als sexueller
Übergriff ab, es gibt sehr viele Vorstufen, die deutlich erkennbar sind.
Meist ist eine gesunde Mutter-Tochterbeziehung nie vorhanden gewesen.
Die Mütter vieler Missbrauchter, leben in ihrer eigenen, engstrukturierten
mit Dogmen und Ängsten behafteten Scheinwelt, die ihre absolute
Wahrheit benennt.
Der natürliche Mutterinstinkt ist abhanden gekommen, da diese Frauen
sich nie aus der Rolle des hilflosen Kleinkindes heraus entwickelt haben.
Ich empfinde die Grausamkeit liegt darin, aus selbsterfahrenen seelischen
Schmerzzuständen, die nie aufgelöst oder geklärt wurden, anderen,
nämlich Schwächeren, ihnen zum Schutze anvertrauten Menschen,
bewusst oftmals mit Worten, Schuldzuweisungen oder Unterlassung von
notwendiger Hilfestellung, den selben Schmerz zuzufügen und dabei
unbewusst Genuss sowie Erleichterung zu erfahren, da der Vergleich
immer wieder ein Thema bei diesen „Müttern“ ist.
Mitunter beneiden sie ihre Töchter um ihre Ausstrahlung, Talente, Energie,
Intelligenz, Stärke, Lebensfreude und Liebesfähigkeit
Ein gesundes Miteinander ist deshalb nicht möglich, da der narzisstische
Anteil in ihnen, sich sofort bedroht fühlt, verraten..
Es werden ständig Signale wie:“ Eifersucht, Neid, Konkurrenz“ als
Blockade zum Du errichtet; - Distanz und Nähe missachtet.
Die Töchter bekommen schon sehr früh Aufgaben gestellt, die
überfordernd, einschüchternd und schwächend auf den Selbstwert der
Mädchen einwirken.
Es werden Wertvorstellungen vermittelt die Druck und Ängste erzeugen
und Gefühle der Isolation auslösen.
Die
Mutter
manipuliert
mit
grausamer
Mitleidstechnik
und
Erwartungshaltung ihre Umwelt um ihre eigenen Befindlichkeiten zum
Zentrum des Geschehens werden zu lassen.
Verantwortung für sich und Andere zu übernehmen wird verdrängt und
konsequent abgelehnt.
Kern meiner Betrachtung, der stärkste, brutalste, subtilste Aggressor
„Mitleid“ wird ständig als Mittel zum Zweck, nämlich der absoluten
Kontrolle über Andere eingesetzt.
Selbst der Schutz des Täters ist inbegriffen um auch in diesem Fall ähnlich
wie beim Opfer, das Thema Macht-Ohnmacht ins Spiel zu bringen.
Die Angst vor dem Machtverlust hat bei diesen Frauen so einen hohen
Stellenwert, dass selbst die eigene damit verbundene Ohnmacht
bedeutungslos wird im Kampf um die Zielerreichung, da man nicht bereit
ist zuzulassen, Fehler einzusehen, an sich und an Altmustern zu arbeiten,
zu geben und immer nur gewinnorientiert denkt.
Das Ego braucht ständig Bestätigung, Zuwendung, Anerkennung um die
Leere zu kompensieren, die niemals ge(er)füllt werden kann, da der
vorgegebene Anspruch zu hoch gesetzt ist.
Chancenlos trotz aller Chancen solange die Augen sich schließen vor dem
Wesentlichen, dem Heilbaren, der Offenbarung der menschlichen
Herzenskraft.
Text: Tatjana Aton