12 Anspruchsvolle Unterwasserarbeit

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12 Anspruchsvolle Unterwasserarbeit
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Moderne ABC Aufklärung
Einführung des neuen ABC-Aufklärungsfahrzeugs
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Lawinenschutz der Armee
Zivil-militärische Zusammenarbeit für die Sicherheit
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Schluss mit Bürozeiten
Die Luftwaffe baut die permanente Interventionsfähigkeit auf
Editorial
Geschätzte Milizangehörige
Haben Sie gewusst, dass in der Schweizer Armee letztes Jahr 5’841’341
Diensttage geleistet wurden? Und dass wir 20’695 Rekruten ausgerüstet haben? Oder wussten Sie, dass die Armee 2014 rund 500 Lehrlinge ausgebildet hat?
Ich muss Ihnen sagen, dass ich auf die Leistungen unserer Miliz­
armee stolz bin. Wir haben 2014 beispielsweise zusammen mit den
zivilen Behörden drei Grossanlässe (WEF, Syrien- und OSZE-Konferenz) mit jeweils mehreren Tausend Angehörigen der Armee erfolgreich geschützt. In der Luft, auf dem Wasser und auf dem Boden.
Die Chance, dass auch Sie, geschätzte Leserschaft, dazu beigetragen
haben, ist relativ gross. Unsere Soldaten haben sich aber ebenfalls
im Ausland engagiert – in über 100’000 Diensttagen zugunsten friedensfördernder Einsätze.
Das zeigt, dass die Schweizer Armee ihre Aufträge erfüllt. Ich bin
überzeugt, dass diese Leistungen zusammen mit der schlechter gewordenen weltweiten Sicherheitslage mitgeholfen haben, dass die geplante «Weiterentwicklung der Armee» inzwischen breit unterstützt
wird. Während der Ständerat der Vorlage mit nur wenigen Anpassungen im März zugestimmt hat, steht die Beratung im Nationalrat
zum Zeitpunkt der Abgabe dieses Vorwortes noch aus. Aber auch
hier stehen die Zeichen gut.
2014 hat uns deutlich gezeigt, dass sich Bedrohungen und Risiken
sehr rasch ändern können. Es gilt also, flexibel zu sein. Die mit der
WEA geplanten Massnahmen zugunsten einer rascheren Bereitschaft,
verbesserten Kaderausbildung, Vollausrüstung und regionalen Verankerung der Truppen steigern unsere Flexibilität. Für die Sicherheit der Schweiz.
Korpskommandant André Blattmann
Chef der Armee
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Bild: ZEM
Diese Zahlen und Fakten finden Sie neben zahlreichen weiteren Informationen im «Jahresbericht Schweizer Armee 2014», welchen Sie
auf unserer Homepage www.armee.ch/jahresbericht ansehen können.
Inhalt
4 Moderne ABC Aufklärung
Einführung des neuen ABC-Aufklärungsfahrzeugs
6Lawinenschutz der Armee
Zivil-militärische Zusammenarbeit für die Sicherheit
8 Einführung der Unterstützungsbrücke
Erste Erfahrungen mit dem neuen Brückensystem
10 Schluss mit Bürozeiten
Die Luftwaffe baut die permanente Interventionsfähigkeit auf
12 Anspruchsvolle Unterwasserarbeit
Winterlicher Einsatz der Armeetaucher
4 Moderne ABC Aufklärung
Einführung des neuen ABC-Aufklärungsfahrzeugs
8Einführung der Unterstützungsbrücke
Erste Erfahrungen mit dem neuen
Brückensystem
Impressum
«armee.ch», die Zeitschrift für die Angehörigen der Schweizer Armee, Ausgabe des Chefs der Armee,
erscheint zweimal jährlich auf Deutsch, Französisch und Italienisch
Nächste Ausgabe:
2/2015Redaktionsschluss: 14.09.2015
Erscheint: Winter 2015
Herausgeber: Kommunikation Verteidigung (V)
Redaktion: Interne und Truppenkommunikation V, Stauffacherstr. 65/31b, 3003 Bern
Übersetzungen: Übersetzungsdienste VBS
Gestaltung: Zentrum elektronische Medien (ZEM), LBA
Druck: Ziegler Druck- und Verlags-AG, 8400 Winterthur
Adressänderungen: Schriftlich beim Sektionschef des Wohnorts
Copyright: VBS, Bereich Verteidigung
Internet: www.armee.ch
10Schluss mit Bürozeiten
Die Luftwaffe baut die permanente
Interventionsfähigkeit auf
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Nach zehn Jahren Entwicklung
ABC-Aufklärungsfahrzeug wird eingeführt
Mit den ersten ABC-Aufklärungsfahrzeugen erhält die ABC-Abwehrschule zum Start der Frühjahrs-Rekrutenschule topmodernes Material. Es erfüllt hohe Anforderungen für die Erledigung anspruchsvoller Aufgaben und zum Eigenschutz der Truppe.
Eine neue Videoproduktion zeigt einen möglichen Einsatz.
Adj Uof Heinz Rohrer, Kompetenzzentrum ABC-KAMIR
Jedes Ereignis im Bereich der atomaren, biologischen oder chemischen Bedrohungen hat grossen Einfluss auf Armee-Einsätze (Existenzsicherung, Verteidigung und Friedensförderung). Die ABC-Aufklärung ist deshalb ein unerlässliches Mittel zur Wahrung oder zum
Wiedererlangen der Handlungsfreiheit. Um diese Fähigkeit aufzubauen , wurde 2005 das Projekt ABC-Aufklärungsfahrzeug gestartet. Nachdem die Hürde sämtlicher administrativer Arbeiten (unter
anderem formulieren der militärischen Anforderungen, des militärischen Pflichtenhefts, der Ausschreibung) erledigt waren, konnte
mit der Firma Thales Schweiz ein Generalunternehmer für die Entwicklung verpflichtet werden.
Auftrag und Fähigkeiten des Fahrzeuges
In erster Priorität beinhaltet der Auftrag das aktive Aufsuchen der
vorhandenen oder vermuteten Kontamination und wenn möglich
einen ersten, spezifischen Nachweis. In zweiter Priorität folgen die
Bestimmung der Ausdehnung und die Markierung der Kontamination. Und in dritter Priorität werden im kontaminierten Gebiet
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Proben für den Nachweis gesammelt. Während der Auftragserfüllung werden alle Messwerte und geographischen Daten in Echtzeit
an den Führungsverbund der Armee (und eventuell die zivile Einsatzleitung) übermittelt.
Damit das Fahrzeug ohne Einschränkungen im gesamten Einsatzspektrum verwendet werden kann, wurde als Trägerfahrzeug der in
der Armee bereits eingeführte Piranha IIIC bestimmt. Das ABC-Aufklärungsfahrzeug beinhaltet folgende Hauptkomponenten:
• Gefechtsfeldtaugliches Trägerfahrzeug (Radschützenpanzer
GDELS-Mowag Piranha IIIC) mit ballistischem Schutz, Minenschutz, kollektivem ABC-Schutz, Bewaffnung zum Selbstschutz,
Aggregat und Klimatisierung;
• Ausgerüstet mit entsprechenden Informatik- und Übermittlungsmitteln mit Anschluss an das FIS des Heeres sowie mit Positionierungs- und Navigationssystem;
• A-, B- und C-Nachweisgeräte nach dem neuesten Stand der Technik;
• Probenahme- und Markiervorrichtungen;
• Geräte zur Erfassung der Wetterdaten;
• Einsatzautonomie während 24 Stunden.
In einem Holzmodell wurden erste ergonomische Versuche durchgeführt und auf Wunsch des Nutzers entsprechende Anpassungen
vorgenommen. Dieses «Holzfahrzeug» wurde auch im Rahmen
des Rüstungsprogrammes 2008 präsentiert und der entsprechende Kredit von den zuständigen Stellen gesprochen. Nach der Fertigung des Prototypen wurde das erste «richtige» Aufklärungsfahrzeug aufwändig getestet.
Intensive Felderprobung
Bei diesen Versuchen mit einer abschliessenden intensiven Felderprobung in Bure konnten einige Schwachpunkte und Mängel aufgedeckt werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer und der Firma GDELS-Mowag konnten die
Verbesserungen erarbeitet und jeweils umgehend getestet werden.
Da wegen den geforderten und zwingenden Änderungen die
Kosten den Kreditrahmen überschritten, musste mit dem Rüstungsprogramm 2011 ein Nachtragskredit beantragt werden, welcher aber
ohne grosse Diskussionen gesprochen wurde. Mit dem Nuller-Serie-Fahrzeug wurden nochmals intensive Versuche, unter anderem
ein 24-Stunden-Test mit Vollbesatzung, durchgeführt und nach einer mehrwöchigen Testphase konnte für den Bau der restlichen elf
Fahrzeuge grünes Licht gegeben werden.
Abschluss und Einführung
2014 wurde jedes Fahrzeug durch die armasuisse und den Nutzer
auf Vollständigkeit und Funktion getestet und abgenommen. Die
armasuisse übergibt nun in zwei Tranchen je sechs Fahrzeuge an die
­Logistikbasis der Armee. Somit steht der Einführung in der ABC-Abwehrschule nichts mehr im Weg. Die ersten Rekruten haben nach der
Rüstungsprogramm 08, Präsentation
Holzmodell.
allgemeinen Grundausbildung in Lyss
am 17. April 2015 in Spiez ihre Ausbildung zum ABC-Aufklärungssoldaten
begonnen. In der Vorbereitungs­phase
zur ersten Rekrutenschule konnte
im Rahmen einer Filmpremière die
neuste DVD-Produktion «Behind
the Line» (VP 975) gefeiert werden. Die aktuelle
Videoprodu
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Das neue ABC-Aufklärungsfahrzeug.
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Geb D
Achtung Lawinen!
Den Schnee beobachten und messen
für den Lawinenschutz
Hans Martin Henny prüft die Schneeschichten, um die Stabilität zu bestimmen.
Stabsadjudant Peider Ratti ist auch für die Erhebungen auf dem
Gelände von Andermatt zuständig.
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In der Schneedecke können sich Luftlöcher wie dieses bilden und die
Lawinengefahr erhöhen.
Geb D
Seit mehreren Jahren arbeitet das Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee Hand in Hand mit dem Institut für
Schnee- und Lawinenforschung (SLF) und dem Kanton Uri zusammen, um das Lawinenrisiko zu minimieren. Wir durften
Hans Martin Henny, der mit drei anderen Arbeitskollegen für die Erhebungen in der Wintersaison zuständig ist, einen
ganzen Arbeitstag begleiten.
Letizia Paladino, Kommunikation Heer
Das Thermometer zeigt -10 Grad an. Wie an jedem Morgen vom
1. November bis am 30. April macht sich Hans Martin Henny, Berufsunteroffizier, Bergführer und Verantwortlicher der Lawinenzentrale, auf den Weg zum Gelände in Andermatt, wo die Erhebungen durchgeführt werden. «Wir sind zu viert, zwei Angehörige
der Armee und zwei zivile Mitarbeitende, und wechseln uns jede
Woche in Andermatt ab», erklärt der Bergführer. «Nebst den täglichen Erhebungen, erhält das SLF Informationen von hunderten
von Beobachtern und automatischen Messstationen, die sich auf
über 2000 Metern über Meer befinden. Jedes Jahr erstellen wir zudem Schneeprofile direkt auf dem Gelände.»
Erhebungen zur Schneedecke
Im Gelände zündet Peider Ratti, Stabsadjudant, seine Stirnlampe an.
Diese Woche ist er für die Messungen und die Dateneingabe ins Programm des SLF zuständig. «Die Informationen müssen vor halb sieben Uhr gesendet werden, damit das SLF das Lawinenbulletin von
8 Uhr vorbereiten kann», erklärt Hans Martin Henny. «Täglich erscheinen zwei Lawinenbulletins in vier Sprachen. Das 17-Uhr-Bulletin sieht die Lawinengefahr für die nächsten 24 Stunden voraus, eine
neue Einschätzung der Lage erfolgt um 8 Uhr.» Peider Ratti misst die
Schneehöhe, die Schneetemperatur, die Lufttemperatur, die Feuchtigkeit und die Dicke der letzten Schneedecke. Zurück im Büro geben
beide die Daten ins Programm ein und übermitteln sie nach Davos.
Das 8-Uhr-Bulletin wird mit ihren Bemerkungen und Kommentaren
zur Lawinengefahr in der Region Andermatt erscheinen.
Die Arbeit der Bergführer des Kompetenzzentrums Gebirgsdienst
kann endlich beginnen. Hans Martin Henny hat beschlossen, uns
heute zum Oberalppass oberhalb von Andermatt zu führen, um
ein Schneeprofil zu erstellen. Dieser Vorgang ist sehr wichtig, um
die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, dass sich an einem Hang eine Lawine löst. Wir steigen in einen kleinen roten Zug. Am Ziel angekommen, ziehen wir die Schneeschuhe an. «Zur Erstellung eines
Schneeprofils muss der Hang mehr als 30 % geneigt sein», erklärt
Hans Martin Henny. Wir steigen den Hang hinauf, bis der Bergführer seinen Eispickel hervorholt und den Hang mit blossem Auge
misst. «Hier ist der Winkel über 30 %, hier können wir graben». Gesagt, getan. Er holt eine Schaufel aus seinem Rucksack und beginnt
den Schnee zu räumen. Hans Martin Henny holt sein kleines Notizbuch hervor und beginnt die Schneedecke zu analysieren. «Wir beginnen mit der Messung der nachfolgenden Schichten, analysieren
die Form und Grösse der Schneekörner, überprüfen die Festigkeit des
Schnees und messen die Temperatur der darauffolgenden Schichten.»
Sobald alle Daten gewissenhaft erfasst sind, schneidet Hans
Martin Henny einen Block mit einer Säge ab, die er – wie durch Zauberhand – aus seiner Schaufel zieht. Danach löst er mit einem Strick
den Block von der Wand. «Wir werden nun die Stabilität des Schneedecke testen, indem wir sie zusammenpressen, bis sie einbricht.» Mit
seiner flach auf den Block gelegten Schaufel beginnt der Bergführer
auf den Schnee zu klopfen. Ziel ist es, zu wissen, wie viel Druck der
Block aushält bis sich ein Stück löst. Heute scheint die Schneedecke ziemlich stabil zu sein, aber eine neue Schneeschicht oder Regen
könnten sie schnell unstabil machen. «Gemeinsam mit den Gebirgsspezialisten erstellen wir alle zwei Wochen Schneeprofile auf einer
Höhe von über 2000 Metern. Ich selbst erstelle jeden Winter rund 25
Schneeprofile und sende sie dem SLF zu. Wir erstellen Schneeprofile auch regelmässig mit den Soldaten, damit sie lernen, die Erhebungen durchzuführen.»
Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Nebst den Beobachtungen für das SLF arbeitet die Lawinenzentrale Andermatt eng mit dem Kanton zusammen, um die Sicherheit
auf den Strassen zu gewährleisten. «Im Kanton Uri werden Lawinen
grundsätzlich nicht künstlich ausgelöst. Gelegentlich können Lawinen bis zur Strasse herunterkommen und ein Tal für Tage von der
Zivilisation abschneiden», erklärt Hans Martin Henny. «Wir überwachen die Lawinengefahr und entscheiden, ob Strassen gesperrt
werden müssen, damit niemand zu Schaden kommt.»
Um die Entscheide zu erleichtern, ist seit 2011 ein SMS-Dienst
operativ. Dieser informiert die Benutzer innerhalb von zwei Stunden
über eine Strassensperre aufgrund von Lawinengefahr, wie z. B. auf
der Strecke Hospental bis Realp. «Wir entscheiden zu zweit (ein Angehöriger der Armee und ein ziviler Mitarbeitender) über die Sperrung einer Strasse», führt Hans Martin Henny aus. «Es ist eine ständige Aufgabe, wir sind im Winter sieben Tage die Woche und rund
um die Uhr erreichbar.»
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LVb G/Rttg
Eine neue Brücke für die Genietruppen
Mit der Ausserdienststellung der Festen Brücke 69 per 31.12.2012 ging für die Sappeure eine Ära zu Ende. Entsprechend
befasste man sich frühzeitig mit einem möglichen Ersatzsystem, da das Sicherstellen der Beweglichkeit der eigenen
Verbände nach wie vor ein Kernauftrag der Genietruppen darstellt.
Verlegefahrzeug (12 m x 3 m x 4 m, 40 to)
Wechselabrollbehälter verladen auf
IVECO 8x8
Tragbare Kontrolleinheit zur Steuerung des
Ein- und Ausbaus.
sämtlicher beteiligter Parteien (unter anderen LBA, HEST, armasuisse, LVb G/Rttg)
erhielt die Firma WFEL aus Stockport, England letztlich den Zuschlag.
Ihr System: Die DSB (Dry Support
Bridge) ist erprobt und seit Jahren bei den
amerikanischen Streitkräften im Einsatz,
unter anderem auch unter Einsatzbedingungen im Irak und in Afghanistan.
Hindernisse können bis zu einer Länge
von 46 Metern überwunden werden und die
Belastung kann im Ausnahmefall bis zu 120
Tonnen betragen. Die Breite von 4.3 Metern
ist ebenfalls ausreichend für mechanisierte Verbände. Ein kompletter Brückensatz
besteht aus sieben Wechselabrollbehältern
und einem sogenannten Verlegefahrzeug.
Die Wechselabrollbehälter können auf die
Armeelastwagen und Anhänger verladen
werden. Aus technischer Sicht kann die
Brücke mit einem Gruppenführer und sieben
Sappeuren eingebaut werden.
Neben all den positiven Eigenschaften
wird ein Wermutstropfen bleiben. Vorbei
sind die Zeiten, als der Zugführer auf der
Brücke stand, den Einbau befahl und die
Sappeure gemeinsam «In Arm auf» oder «In
Arm Schub» schrien. Der Zugführer weicht
beim Einbau dem Gruppenführer und die
Arbeitskraft von dreissig Sappeuren wird
durch moderne Hydrauliksysteme ersetzt.
und 14 Verlegefahrzeuge. Die Kosten hierfür
betragen ca. 173 Millionen Franken. Mit dem
Rüstungsprogramm 2013 wurde eine zweite
Tranche mit sechs Brückeneinheiten und
zehn Verlegefahrzeugen bewilligt, welche
weitere 86 Millionen Franken kosten wird.
Die Lieferung sämtlicher Systeme wird
in Etappen erfolgen und bis Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Zuteilungsplanung sieht
aktuell wie folgt aus:
• Die Genierekrutenschule in Brugg erhält
vier Brückeneinheiten und fünf Verlegefahrzeuge, um die Grundausbildung
sicherstellen zu können;
• Das Ei Kdo Kata Hi Ber Vb in Bremgarten,
welches als Einsatzmittel der ersten Stunde gilt, wird auf zwei Brückeneinheiten
und drei Verlegefahrzeuge zurückgreifen
können;
• Die Geniebataillone 2, 6 und 9 erhalten
jeweils drei Brückeneinheiten und fünf
Verlegefahrzeuge;
• Die Bausappeurkompanien der Katastrophenhilfebataillone erhalten jeweils eine
Brückeneinheit und ein Verlegefahrzeug.
Maj Daniel Wegrampf,
Chef Kurse Kdo Genieschule 74
Folgende Hauptanforderungen wurden an
das neue System gestellt:
• Es sollte ein bei anderen Armeen bereits
eingeführtes System sein;
• Es müssen Hindernisse bis zu einer Länge
von 45 Metern stützenfrei überwunden
werden können;
• Die Fahrbahnbreite sollte minimal vier
Meter betragen;
• Der Verlad und die Verschiebung des
Brückenmaterials muss mittels Wechsel­
abrollsystem möglich sein;
• Das System sollte weitgehend automatisiert sein und mit maximal 12 AdA
innerhalb zwei Stunden gebaut werden
können.
Aufgrund der Komplexität gab es natürlich
eine Reihe weiterer Aspekte, so dass diese
Aufzählung nicht abschliessend ist. Basierend auf diesem Anforderungsprofil fand
im November 2009 die Startsitzung des
integrierten Projektteams zur Evaluierung
der Brücke statt. Weltweit kamen vier Firmen
in Frage, welche über entsprechende Systeme
verfügen; zwei englische, eine schwedische
sowie eine deutsche. Da der schwedische
Hersteller seine Produktion einstellte, waren
es im Januar 2010 die Firmen BAE und WFEL
sowie die damalige Firma EADS (heute Airbus Group), welche ihre Systeme vorstellen
durften.
Nach entsprechenden Besuchen in den
jeweiligen Ländern und den dazugehörenden
Demonstrationen wurden die entsprechenden Kosten-Nutzen-Analysen durchgeführt.
Nach sorgfältiger Prüfung und Beratung
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Beschaffung und Zuteilung
Die Beschaffung des Systems findet in zwei
Tranchen statt. Die erste Tranche wurde
mittels Rüstungsprogramm 2011 beschlossen und beinhaltet zehn Brückeneinheiten
Ausbildung und Einführung
Die Beschaffung und Zuteilung der Systeme
ist das Eine. Genauso wichtig ist die Planung
und Umsetzung der Systemeinführung bei
den Berufsmilitärs und den Milizformationen. Auch hier wurde umsichtig geplant
und für einen bislang reibungslosen Ablauf
gesorgt.
Die Berufsmilitärs der Genie wurden
unter der Leitung des Kommandos Genieschule 74 in Bremgarten in zwei Kursen à
LVb G/Rttg
Einschub der Brückenmodule durch die vordere Laufkatze.
Anheben und Auffalten eines Rampen­
moduls mit dem auf dem Verlegefahrzeug
installierten Atlas-Kran.
Anbau der Zufahrtsrampen (Letzte verbliebene «Manpower» Aktion beim Einbau der
Brücke),
Einbau und Absenkung der Gegenuferstütze.
Kontrollfahrt über die Ustü Brü 46 m
MLC 80.
jeweils zwei Wochen am System ausgebildet.
Damit wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Einführung in der Rekrutenschule
gelegt, welche im August 2014 in Angriff
genommen wurde. Dem Geniebataillon 6
wurde die Ehre zuteil, als erster Truppenkörper im November 2014 am neuen System
eingeführt zu werden. Die Einführung beim
G Bat 2 im Februar 2015 zeigte den Einbau
unter winterlichen Verhältnissen auf und
die Brücke kam, wenn auch nur statisch, auf
dem Ausbildungsplatz Hinterweid erstmals
im Rahmen einer Volltruppenübung zum
Einsatz. Bis Ende 2016 wird die technische
Einführung bei allen Genie- und Katastrophenhilfeformationen abgeschlossen sein.
während der ganzen Zeit der Einführung
von einem Berufsmilitär ausgebildet und betreut. Mit dieser intensiven Ausbildungsform
erzielten die Sappeure rasch Fortschritte
und die Ausbildungsziele konnten in der
geplanten Zeit erreicht werden. Für die
nachfolgenden Wiederholungskurse wird
es eine grosse Herausforderung sein, die
im Einführungs-WK bzw. in der G RS 73
ausgebildeten Sappeure im taktischen Einsatz der Unterstützungsbrücke 46 m weiter
auszubilden und die Brücke im taktischen
Rahmen zum Einsatz zu bringen.
Dynamik des neuen Systems «Unterstützungsbrücke 46 m», militärisch abgekürzt:
«Ustü Brü 46 m» wird aber mit Sicherheit
überwiegen.
Fazit der ersten Einführungen beim
G Bat 6 und beim G Bat 2
Der erste WK der Einführung beschränkte
sich jeweils auf die technische Handhabung
auf dem Waffenplatz Bremgarten. Es konnten
parallel drei Sappeurgruppen an drei Systemen ausgebildet werden. Jede Gruppe wurde
Schlusswort
Die Genietruppen dürfen sich auf ein neues, leistungsfähiges und hochmodernes
System freuen. Der Betrieb des Übergangs
unterscheidet sich kaum von demjenigen der
Festen Brücke 69. Der Bau der neuen Brücke
ist, verglichen mit der Festen Brücke 69, aber
gänzlich neu und für den einen oder anderen
eingefleischten Sappeur zu Beginn sicherlich
gewöhnungsbedürftig. Die Freude an der
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Rubriktitel
Ausbau des Luftpolizeidiensts
Rund um die Uhr startbereit
Am 11. September 2001 erreichte der Terrorismus mit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York eine neue
Dimension. Zum ersten Mal wurden Zivilflugzeuge als Waffen eingesetzt. Darauf reagierten Luftwaffen rund um den Globus
mit einer Intensivierung des Luftpolizeidiensts. Auch in der Schweiz wurden rasch erste Massnahmen ergriffen. Inzwischen
ist auch die permanente Interventionsfähigkeit mit Kampfflugzeugen im Aufbau.
Nächtlicher Alarmstart einer F/A-18 auf dem Flugplatz Meiringen.
David Marquis, Kommunikation Luftwaffe
Am frühen Morgen des 17. Februar 2014 begab sich der Captain des
Ethiopian-Airlines-Flugs ET 702 auf die Bordtoilette, während sich
sein Flugzeug auf dem Weg von Addis Abeba nach Rom über dem Sudan befand. Als er anschliessend wieder auf den linken Sitz im Cockpit der Boeing 767-300 mit 193 Passagieren an Bord zurückkehren
wollte, verwehrte im sein Copilot Hailemedhin Abera Tegegn den
Einlass. Möglich war dies wegen einer Sicherheitsmassnahme, die
in der Zivilluftfahrt nach den Anschlägen vom 11. September 2001
ergriffen wurde: Cockpit-Türen lassen sich heute nur noch von innen öffnen.
In der Folge änderte der Copilot den Kurs und teilte über die
Bordlautsprecher mit, er werde die Maschine zum Absturz bringen,
falls man ihn an seinem Vorhaben, die Boeing nach Genf zu entführen, hindere. Gleichzeitig setzte Tegegn den Transpondercode
(Squawk) auf 7500. Mit diesem international gültigen Code werden
den Fluglotsen Flugzeugentführungen angezeigt. Italien löste deshalb den Alarmstart von zwei Eurofightern aus, welche die 767 während ihres Flugs durch den italienischen Luftraum begleiteten. Diese
wurden an der französischen Grenze von zwei Mirage 2000 abgelöst,
welche das Flugzeug bis zu seiner Landung in Genf um 6.02 Uhr Lokalzeit im Auge behielten. Nach der Landung, die mit den letzten
Treibstoffreserven erfolgt war, ergab sich Hailemedhin Abera Tegegn der Polizei und verlangte Asyl in der Schweiz.
Seit 2010 in Arbeit
In der Einsatzzentrale Luftverteidigung in Wangen bei Dübendorf,
welche an 365 Tagen im Jahr während 24 Stunden besetzt ist, erschien
die entführte Maschine auf den Radarschirmen. Kampfjets, welche
die entführte Boeing hätten abfangen können, standen zu dieser Uhrzeit – anders als in Italien und Frankreich – aber nicht zur Verfügung.
Der Startschuss zum Aufbau einer solchen Fähigkeit war zum Zeitpunkt des Vorfalls in Genf indes längst gefallen. Bereits 2005 hatte
man begonnen, den Luftraum mit dem System Florako permanent
zu überwachen und folglich auch die Einsatzzentrale permanent zu
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besetzen. Ende 2009 forderte dann der Obwaldner Ständerat Hans
Hess (FDP) in einer Motion eine «erhöhte Bereitschaft für den Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten». Beide
Parlamentskammern nahmen diesen Vorstoss 2010 an und so wurden bis 2012 die Grobkonzepte erarbeitet. Wegen politischer Differenzen um das künftige Armeebudget musste die Umsetzung allerdings sistiert werden. Nach dem Bundesratsbeschluss, das Budget ab
2016 auf 5 Milliarden Franken jährlich zu erhöhen, konnten die Arbeiten fortgesetzt werden.
Der Auftrag von Armeechef André Blattmann an die Luftwaffe
lautet, bis Ende 2020 eine permanente Interventionsfähigkeit innerhalb von 15 Minuten aufzubauen. «Dieses Ziel wollen wir mit verschiedenen Zwischenschritten erreichen», erklärt Oberst im Generalstab Peter Bruns, Projektleiter für den Luftpolizeidienst während
24 Stunden (LP24) und Chef des Air Operation Center (AOC), der
Operationszentrale der Luftwaffe in Wangen bei Dübendorf. Bereits
2015 sollen während den, allenfalls erweiterten Flugbetriebszeiten
Flugzeuge teilweise in erhöhter Bereitschaft sein. Anschliessend erfolgt ein Ausbau auf den erweiterten Einschichtbetrieb an fünf und
dann an sieben Tagen in der Woche. Es folgen ein Zweischichtbetrieb
und bis Ende 2020 der Dreischichtbetrieb. «Wir werden den Aufbau
so gestalten, dass wir die Präsenz anfangs zu den Zeiten erhöhen, in
denen der Luftverkehr über der Schweiz am dichtesten ist», erläutert
Bruns. Eingeplant ist aber auch eine gewisse Unregelmässigkeit, damit ein potenzieller Angreifer immer mit dem maximalen Dispositiv rechnen muss.
Mehr Personal nötig
Was bedeutet diese Erweiterung der Flugbetriebszeiten für die Luftwaffe? Oberst im Generalstab Peter Bruns rechnet vor: «Im Moment
können wir an 1750 Stunden pro Jahr Flugzeuge in den Einsatz schicken. Künftig müssen wir dies während 8760 Stunden gewährleisten
können.» Das erfordere mehr Personal – nicht nur bei der Luftwaffe –, denn: «Um einen Flugplatz offen zu halten benötigen wir nebst
Piloten und Mechanikern auch die Flugsicherung, Führungsunterstützung und Logistik.» So müsse, um nur eines von vielen Beispie-
len zu nennen, die Piste im Winter während 24 Stunden schneefrei
sein. Um den Personalbedarf abzuschätzen hilft ein Blick ins Ausland. «Wenn die NATO über Island, das über keine eigene Luftwaffe
verfügt, den Luftpolizeidienst über 24 Stunden sicherstellt, so werden um die 150 Personen dorthin verlegt», erklärt Bruns. Dies sind
aber nur Piloten und Mechaniker, die Infrastruktur des Flugplatzes,
die Flugsicherung und die taktische Führung sind bereits vorhanden.
Der Luftpolizeidienst erfolgt vom Zivilflughafen Keflavik in der Nähe von Reykjavik aus.
«Wir rechnen damit, dass wir auf einem Militärflugplatz, von
dem aus heute schon während der ordentlichen Flugbetriebszeiten
mit Kampfjets geflogen wird, rund 100 zusätzliche Mitarbeitende in
allen Bereichen, also Piloten und Mechaniker, Personal der LBA für
den logistischen Support, Leute der FUB für die Sicherstellung der
Führungsmittel und Personal für die taktische Führung im AOC benötigen.» Bruns weist aber auch darauf hin, dass einige der benötigten Leistungen schon heute während 24 Stunden ganz oder teilweise erbracht werden, so etwa die Bewachung des Flugplatzes oder der
Betrieb der Einsatzzentrale. Zudem finden schon heute etliche Flugoperationen in der Nacht statt, beispielsweise die Suchflüge mit dem
Super Puma, Drohnenflüge zugunsten von Polizei und Grenzwachtkorps oder VIP-Flüge. «Dennoch wird der 24-Stunden-Betrieb sicherlich zu einem Mentalitätswechsel führen. Wie die Blaulichtorganisationen am Boden werden auch wir für den Luftpolizeidienst
künftig permanent einsatzbereit sein», so Bruns.
Innert 15 Minuten in der Luft
Ab 2020 werden also permanent zwei mit Kanonen und Lenkwaffen bewaffnete F/A-18 bereitstehen. Die Piloten halten sich in der
Nähe der Flugzeuge auf und können diese spätestens nach 15 Minuten in die Luft bringen. In der Fachsprache spricht man von QRA
15. Das Kürzel steht für «Quick Reaction Alert», also schnelle Interventionsfähigkeit.
Geführt werden die Kampfjets dann – wie im normalen Jetflugbetrieb der Luftwaffe – aus der Einsatzzentrale Luftverteidigung (EZ
LUV), in welcher während 24 Stunden ein Chief Air Defense (CAD)
anwesend sein wird. Der permanente Einbezug eines politischen
Entscheidträgers für Waffeneinsätze – so wie das am World Economic Forum (WEF) praktiziert wird – ist allerdings noch nicht vorgesehen. Das Parlament berät aber aktuell über eine Anpassung der
gesetzlichen Grundlagen. Ist die QRA damit ein Tiger mit stumpfen
Krallen? Oberst im Generalstab Bruns wink ab: «Waffeneinsätze gegen Staatsluftfahrzeuge liegen gemäss Verordnung über die Wahrung
der Lufthoheit (VWL) im Ermessen des CAD. Ein Waffeneinsatz
gegen Zivilflugzeuge ist nicht vorgesehen. Im Falle eines terroristischen Akts kann aber im Rahmen der Notwehrhilfe, die jeder Bürger
leisten darf, interveniert werden.» Zeichne sich eine erhöhte Bedrohung ab, könne ein politischer Entscheidträger relativ kurzfristig in
die bestehenden Prozesse integriert werden. Dies gelte auch für das
WEF: «Viele Leistungen, die heute eigens für das WEF hochgefahren
werden müssen, werden künftig permanent zur Verfügung stehen.»
Aufbau braucht Zeit
Bleibt die Frage, wieso es vom Einreichen der Motion Hess bis zu deren Umsetzung über zehn Jahre dauert. Abgesehen vom bereits geschilderten politischen Prozess liegt der Grund in der Organisation der Schweizer Armee. Peter Bruns erklärt: «In unserem System
wird die Permanenz von der Miliz sichergestellt. Das Berufspersonal wird vorwiegend für die Ausbildung der Miliz eingesetzt.» Müsse nun ein permanenter Einsatz durch Berufsleute erfolgen, so seien
Neuanstellungen nötig. Sollte ein schnellerer Aufwuchs notwendig
sein, müssten Einschränkungen im Ausbildungs- und Trainingsbetreib der Luftwaffe in Kauf genommen werden.
Die schwedische Luftwaffe habe ihre 24-Stunden-Interventionsfähigkeit rascher aufbauen können: «In der dortigen Berufsarmee
musste man lediglich den Einsatz des vorhandenen Personals anders
priorisieren.» In der Schweiz seien aber die erwähnten rund 100 zusätzlichen Fachleute nötig – notabene auch solche, die auf dem Markt
nicht sofort verfügbar seien und erst ausgebildet werden müssten,
was insbesondere auf Piloten, Fluglotsen und Mechaniker zutreffe.
Heute wird der Luftpolizeidienst teils noch
mit unbewaffneten Tigern geleistet.
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LVb G/Rttg
Das Arbeiten in eiskaltem Wasser
Eine Woche lang waren die Einsatztaucher der Armee damit beschäftigt, einen Fluss von Holzstämmen und unterschiedlichsten Gegenständen zu befreien – eine Arbeit, die nur im Winter und somit in eiskaltem Wasser angegangen werden kann. Am
Ufer der Reuss in Bremgarten treffen wir Männer, die sich vor der Kälte nicht fürchten.
Letizia Paladino, Kommunikation Heer
«Auch wenn die Temperaturen alles andere
als angenehm sind, sind die Wintermonate für Arbeiten in den Flüssen am besten
geeignet», erläutert Stabsadjutant Claudio
Demarmels, Chef der Einsatztaucher der
Armee, der durchaus gut gegen die winterliche Kälte eingepackt ist. «Der Wasserstand
ist niedrig und die Strömung gering. Heute
beträgt sie weniger als ein Meter pro Sekunde – das sind ideale Arbeitsbedingungen.»
Um bei Arbeiten in Flüssen eingesetzt werden zu können, muss ein Einsatztaucher
zunächst eine Grundausbildung im See absolvieren und anschliessend einen Kurs zur
Handhabung der Arbeitsutensilien. «Das
Arbeiten im Fluss ist etwas ganz Besonderes.
Man muss in der Lage sein, die Strömung zu
messen, die Bodenverhältnisse zu analysieren und Felsen zu erkennen, hinter denen
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man sich vor der Strömung schützen kann»,
erklärt der Chef der Taucher. «Erst wenn
man sich mit dem Fluss vertraut gemacht
hat, kann man zu den Werkzeugen greifen.
All diese theoretischen Punkte sind wir mit
den beiden neuen Rekruten durchgegangen;
für die anderen diente das Ganze der Auffrischung.»
Die Auswahl des geeigneten
Neoprenanzugs
Im Wasser sind mittlerweile drei Taucher
im Einsatz. Während der erste die Motorsäge vorbereitet, räumen die beiden anderen den Bereich frei, in dem gesägt werden
soll. Nach so langer Zeit im Wasser sind
die Stämme von einer Sedimentschicht
eingehüllt, was die Arbeit erschwert.
«Heute klappt das Ganze eigentlich recht
gut, normalerweise müssen wir die Kette
aus Verschleissgründen häufiger wech-
seln.» Die eingesetzten Werkzeuge – Kettensäge und Bohrmaschine – sind eigens
für die Arbeit unter Wasser konzipiert.
Ein spezielles Hydrauliksystem verhindert,
dass Öl in den Fluss gelangt.
Wenn sie im sechs Grad kalten Wasser Stämme
durchtrennen und Steine durchbohren, tragen
die Einsatztaucher der Armee Halbtrockenanzüge aus Neopren. Halbtrocken bedeutet,
dass die Taucher nicht in direkten Kontakt
mit dem Wasser geraten; das Neopren sorgt
für die Wärmedämmung. «Allerdings dringt
das Wasser am Hals ein, und Hände und Füsse
sind der Kälte ausgesetzt», präzisiert Claudio
Demarmels. «Die Taucher können etwa 30 Minuten arbeiten, ohne dass ihnen kalt wird, das
ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei uns muss jeder selbst entscheiden, ob
er noch in der Lage ist, die jeweilige Aufgabe
fertigzustellen – das gilt natürlich auch beim
Einsatz im eiskalten Wasser.»
4Schlacht von Morgarten 1315
Feuertaufe für die junge Eidgenossenschaft
1 / 15
2 «Deine Armee» – die Armee zeigt sich der Bevölkerung
6 Schweizer ABC-Wissen für Zentralafrika
8 Frauen in der Armee: Vom Frauenhilfsdienst zur gleichberechtigten Armeeangehörigen
Deine Armee
«Dein Land, deine Sicherheit,
deine Armee»
Ab dem Monat Mai verlässt die Armee ihre Kasernen
und Übungsplätze, um ihre dienstleistenden Truppen an
Ausstellungen, Vorführungen und Tagen der offenen Tür
zu präsentieren. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Armee
zu erhöhen sowie bevölkerungsnah und in grösserem
Rahmen zu informieren.
Letizia Paladino, Kommunikation Heer
Aufgrund von früheren Reformen, Entwicklungen und des stetig
abnehmenden Bestands ist die Armee bei der Schweizer Bevölkerung
immer weniger bekannt. Es ist noch nicht so lange her, dass noch ein
Fünftel der männlichen Bevölkerung in der Armee eingeteilt war. Heute ist es eher einer von achtzig. «Es
sind unendlich viele Klischees über die Armee
im Umlauf. Sie sind nicht unbedingt negativ,
aber entsprechen nicht mehr der Realität»,
erklärt Korpskommandant Dominique
Andrey, Kommandant Heer und Projektverantwortlicher. «Die künftigen
Veränderungen sind eine Gelegenheit,
um der Bevölkerung die wirkliche
Armee zu zeigen.»
Die Armee in sechs Themen
entdecken
Unter dem Motto «Dein Land, deine Sicherheit, deine Armee» organisiert die Armee mit ihren Territorialregionen, Brigaden und Lehrverbänden
eine Reihe von Veranstaltungen und Vorführungen, begleitet von einer Wanderausstellung. Korpskommandant Andrey weist
darauf hin: «Diese Präsenz ist nicht gekünstelt, denn die Armee ist mit ihren Schulen
und Wiederholungskursen im Land präsent.»
Die Wanderausstellung stellt die Armee
in sechs Themen grafisch und interaktiv dar.
Eines davon thematisiert die für die Schweiz
relevanten Gefahren und Bedrohungen, die
die Wichtigkeit der Armee bei der Bewältigung von Naturkatastrophen sowie von
Krisen- und Konfliktsituationen unterstreichen: Kämpfen, Schützen und Helfen. Weitere Themen beschreiben das Milizsystem
sowie die zahlreichen im Bereich Verteidigung ausgeübten Berufe.
2
armee.ch 1 / 15
Fragen an den Kommandant Heer,
Korpskommandant Dominique Andrey
Aus welchem Grund muss die Armee auf die Bevölkerung zugehen?
Der Armee wird häufig der Name «grande muette», auf Deutsch
«die Stumme», gegeben, was überhaupt nicht stimmt. Wir machen
generell sogar so viel Lärm, dass sich die Leute beschweren. Aber
Spass beiseite: Global gesehen scheint die Schweiz friedlich und
sicher zu sein, sie ist jedoch insbesondere durch ihre wachsende
Vernetzung, den Personen- und Warenverkehr sehr verwundbar.
Die für die Schweiz relevanten Gefahren und Bedrohungen sind da
und es braucht Mittel, um die Sicherheit zu garantieren. Die Armee
ist eines dieser Mittel, aber nicht das einzige. In diesem Kontext kann
die Armee helfen, beschützen und, sofern notwendig, kämpfen. Sie ist
im Wesentlichen eine Milizarmee, die eine Vielzahl von Berufen in
sich vereint. Wir möchten der Bevölkerung bewusst machen, was die
Armee zu bieten hat. Die Idee ist nicht, Indoktrination zu betreiben
oder Überzeugungsarbeit zu leisten, sondern zu zeigen, was die Armee
leisten kann, und die Gelegenheit ergreifen, zu informieren.
Wieso wurde die Organisation dieser grossen Veranstaltung dem Heer
anvertraut?
Die gesamte Armee ist involviert. Das Heer hat die Projektführung
übernommen, weil wir mit unseren Territorialregionen, Lehrverbänden, Brigaden, Waffenplätzen und Standorten für Wiederholungskurse in der gesamten Schweiz angesiedelt sind. Wenn wir
bevölkerungsnah sein wollen, müssen wir uns in der gesamten Schweiz
zeigen.
Was erwarten Sie von den Angehörigen der Armee, die mit der
Bevölkerung in Kontakt stehen werden?
Ich erwarte, dass sie selbstbewusst sind, dass sie ihr Können zeigen
und glaubwürdig auftreten. Wir wollen nichts vorspielen oder etwas
zeigen, was wir bis aufs letzte Detail geübt haben, sondern natürlich
und gastfreundlich sein. Bürger in Uniform stehen mit ihren Mitbürgern in Kontakt, nicht mehr und nicht weniger.
Die nächsten Termine
19. – 21.06.2015
Morgarten, 700 Jahre Geschichte
Ter Reg 3
Sattel SZ/Oberägeri ZG, Warthstrasse
20.06.2015
WK Bat car 1
Br inf 2
Sion, Place de la Planta
25.06.2015
Demo
LVb Genie / Rettung
Wangen an der Aare
25. – 27.06.2015
WK FU Bat 5
Inf Br 5
Freiamt, Merkurareal, Kapellstrasse
04. – 05.07.2015
Motorfahrzeugausstellung + Expo
LVb Flab 33
Full, Militärmuseum
20. – 22.08.2015
WK Ristl Bat 17
FU Br 41 / SKS
Appenzell, Landgemeindeplatz
05.09.2015
Besuchstag
Panzer Schule 22
Thun, Waffenplatz
12. – 21.09.2015
Comptoir 2015
Expo Bat chars 18/Br bl 1
Lausanne, Beaulieu
19. – 22.09.2015
Volltruppenübung "CONEX15"
Ter Reg 2
Muttenz, Feldreben
10.10.2015
WK Pz Sap Bat 11
Pz Br 11
Kloten, Waffenplatz
21. – 25.10.2015
Schaffhauser Herbstmesse
Uem/FU RS – LVb FU 30
Schaffhausen, Zeughaus Areal
04. – 08.11.2015
Espoverbano
Br fant mont 9
Locarno, FEVI
Anlässe ohne Armeeaustellung
26. – 27.06.15
Braderie de Romont
VT S 47
Romont
27.06.2015
Tag der Angehörigen
Inf RS 12
Buchs SG
21. – 30.09.15
Behördentag
Kü C LG
Saviese/Sion
Die Informationen in der obigen Tabelle können Änderungen unterstehen. Die aktuellsten Daten der Veranstaltung erfahren Sie auf www.armee.ch/deinearmee
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3
Schlacht am Morgarten 1315
Bild: BiG, Militärpostkartensammlung,0524
Die erste Bewährungsprobe für
die Eidgenossen
Die Schlacht am Morgarten.
Zum 700-Jahr-Jubiläum der Schlacht am Morgarten finden in diesem Jahr im Ägerital verschiedene Feierlichkeiten statt.
Deren Abschluss bildet die Gendenkfeier vom 15. November. Die Schlacht am 15. November 1315 war die erste zwischen
den Eidgenossen und den Habsburgern. Ihr folgte nicht der erhoffte Frieden, doch der gemeinsame Sieg führte zum Bündnis
zwischen Uri, Schwyz und Unterwalden, das die heutige Schweiz begründet.
Jürg Stüssi-Lauterburg, Bibliothek am
Guisanplatz
Der Impuls für ein Bündnis kam von Süden.
Das erste im Geist eidgenössische Dokument
ist der «Patto di Torre» der Talleute von Blenio und Leventina aus dem Jahr 1182 mit
der Forderung: Keine Burgen mehr in den
Tälern. Wer auf einer Burg sitzt, kann der
Mehrheit der Einwohner trotzen, wer keine
besitzt, verkehrt mit ihnen auf Augenhöhe.
Freiheit sollte also herrschen. Sowohl die Idee
des Bündnisses zwecks politischer Emanzipation als auch die Burgenfeindschaft kamen
über den Gotthard. Uri und Schwyz erhielten
ihre Freibriefe 1231 und 1240 je separat. Aber
zwischen Schwyz, Sarnen, also Obwalden,
und Luzern muss 1247 mindestens eine lockere Koordination des Widerstandes gegen
Rudolf III von Habsburg-Laufenburg – den
4 armee.ch 1 / 15
Onkel des späteren Königs Rudolf – bestanden haben. Denn sonst hätte der Habsburger
nicht dafür gesorgt, dass Papst Innozenz
IV Schwyz und Sarnen des Abfalls von der
Herrschaft bezichtigt und zusammen mit
ihren Luzerner Freunden unter das Interdikt
gestellt hätte.
Das Bündnis vor der Schlacht
Im Hintergrund stand am Vierwaldstättersee die alte Präferenz für die ferne und
milde Herrschaft der Staufer gegen die nahe
und drückende der Habsburger. Ob sich der
rasch nach dem Tod König Rudolfs geschlossene Bundesbrief von 1291 auf diese mehr
nur zu erahnende frühe Eidgenossenschaft
bezieht, ist schwer zu sagen. Er nennt aber
die «antiqua confoederationis forma», die
alte Gestalt des Bundes. Politisch betrachtet trat der Bund von 1291 wohl nach dem
Tod von Rudolfs Nachfolger, König Adolf
von Nassau, in der Schlacht bei Göllheim
1298 in eine Art Winterschlaf. Adolfs nun
wieder habsburgischer, oder, wie der Familienname dieses Zweigs seit der Übernahme
von Österreich auch lautete, österreichische
Nachfolger Albrecht wurde von seinem
faktisch enterbten Neffen ermordet. Die
Klosterkirche ­Königsfelden in Windisch
erinnert noch heute daran. Albrechts Sohn
Leopold I versuchte, die habsburgische Herrschaft über «das freie Volk der Schwyzer»
wieder herzustellen. Vom Hofkaplan von
Leopolds Bruder A
­ lbrecht II, Johannes von
Viktring, haben wir auch die chronikalische
Bestätigung, dass die Urkantone bereits vor
der Schlacht am Morgarten 1315 verbündet
waren. V
­ iktrings Schilderung der Morgartenschlacht lautet in unserer Übersetzung:
«Diese wollten ihre Freiheit behaupten
«Eitgenoze»
Der in Brunnen keinen Monat nach der
Morgartenschlacht geschlossene Bund vom
9. Dezember 1315 nennt schliesslich das Wort
«Eitgenoze». Der in seiner Zurückweisung
von offenbar mehr als nur legendenhaften
unziemlichen und unglimpflichen Forderungen präzise Text zeigt durch die Wortfolge auch, dass solche wohl «österreichische
Zumutungen» zunächst die Frauen und erst
danach die Männer betrafen:
«Ez sol aber ein jeglich mensche, ez si
wib oder man, sinem rechten herren, oder
siner rechten Herschaft gelimphlicher und
cienelicher dienste gehorsam sin…»
Mit dem Sieg am Morgarten behauptete die
Eidgenossenschaft ihre Existenzberechtigung. Mit dem Bundesbrief von Brunnen
war der Kern dessen geschaffen worden, was
zu einem Bündnissystem werden sollte, das
bis 1798 in der Substanz bestand und auch
heute noch mindestens für all jene Menschen
inspirierend wirkt, denen das biedere Wort,
das 1315 ertönte, mehr ist als Schall und
Rauch: «Eitgenoze».
Das Morgarten-Denkmal am Ägerisee wurde 1908 eingeweiht.
Die Schlacht am Morgarten.
Bild: Stämpfli Verlag AG
Bild: BiG, Militärpostkartensammlung,0352
Das Bündnis nach der Schlacht
Bild: VBS/DDPS
und hatten einen Bund mit den in der Nähe
wohnenden Mitberglern. Sie erlaubten dem
Herzog den Eintritt, schlossen ihn dann jedoch
umgehend zwischen den Höhen der Berge
ein, stürzten wie Steinböcke von den Bergen
herunter, warfen Steine, töteten mehrere, die
sich weder verteidigen noch auf irgend eine
Weise entkommen konnten. Es fielen dort
vier Edle und Mächtige von Toggenburg mit
mehreren anderen, sodass gesagt wurde, die
Blüte der Ritterschaft sei dort verwelkt. Der
Herzog, von einer Person ins Bild gesetzt,
welche die hinausführenden Wege kannte,
kam kaum davon und war später immer voller
Wut über den Tod der Edlen.»
Chorfenster der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden (Windisch AG).
Nachgefragt
«Die Freiheit muss täglich erobert werden»
700 Jahre Schlacht am Morgarten: Jürg Stüssi-Lauterburg, Chef der Bibliothek am Guisanplatz,
steht Red und Antwort zur historischen und aktuellen Bedeutung der Schlacht.
Ist die Gedenkfeier anlässlich 700 Jahren Schlacht am Morgarten nötig?
Jürg-Stüssi-Lauterburg: Gedenkfeiern sind nie nötig, wir können
alle ohne sie weiterleben. Sie sind aber oft – wie in diesem Fall –
sinnvoll, zeigen sie uns doch das Werden unserer heutigen Schweiz
und ihres historischen Bewusstseins.
Ist «Morgarten» ein Mythos?
Was ein Schlachtteilnehmer seinem Sohn erzählt, was der Kanzler
des Bruders des Verlierers überliefert, sind gewiss subjektive Zeugnisse, sie haben aber einen realen Hintergrund. Was man später aus der
Schlacht gemacht hat, kann man durchaus auch – aber eben «auch»
und nicht «nur» – ins Kapitel Mythen und Gegenmythen einordnen.
nung, dem Gelände angepasste Kampfführung und Ausrüstung,
hervorragende Aufklärung. Eine einfache, durchdachte Kampfführung führte zum Erfolg.
Forschen Sie in Bezug auf die Schlacht am Morgarten heute noch?
Solange wir leben, lernen wir und wer weiss, vielleicht geben die
Archive oder der Boden in Zukunft noch Geheimnisse preis.
Was ist 700 Jahre nach Morgarten noch aktuell?
Goethe hat bereits alles gesagt: «Nur der verdient sich Freiheit wie
das Leben, Der täglich sie erobern muss.»
Kann man die Schlacht als Geburtsstunde der Infanterie bezeichnen?
Morgarten sticht heraus durch den Umständen angepasste Bewaff-
armee.ch 1 / 15
5
Rubriktitel
OPCW-Mission südlich der Sahara
Schweizer Chemieschutz-Wissen
für Afrika
Die Schweizer Armee engagiert sich im internationalen Rahmen für den Schutz vor Chemiewaffen.
In einem Regionalprojekt wurden in Zentralafrika erfolgreich 30 Teilnehmer aus fünf Staaten in einem
dreistufigen Programm für den Einsatz von Schweizer C-Schutzmaterial ausgerüstet und ausgebildet.
Leistungsprüfung in Form eines Sechs-Kilometer-Marsches im Vollschutz bei 32 Grad Celsius.
Major Christian Kaister, Chef Einsatz des Kompetenzzentrums ABC-KAMIR
Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ist
vor allem wegen ihres Einsatzes bei der Abrüstung der syrischen
Chemiewaffen bekannt, für welchen sie 2013 den Friedensnobelpreis erhielt. Weniger bekannt ist eine andere Leistung der OPCW,
bei welcher auch Teile der Schweizer Armee eine Rolle spielen. Im
Chemiewaffen-Übereinkommen (CWÜ) von 1997 wurde vereinbart, dass die unterzeichnenden Staaten einander bei der Abwehr
von chemischen Bedrohungen unterstützen. Die Schweiz hatte nach
der Unterzeichnung der Konvention angeboten, der OPCW Schutzmaterial zur Verfügung zu stellen. In der Folge wurden mehr als
9000 Schutzausrüstungen für die Zivilbevölkerung (ABC-Schutzmaske 74 inklusive Filter, Schutzüberwurf und Handschuhe) sowie
500 Schutzausrüstungen für Einsatzkräfte (C-Schutzanzug 90 komplett inklusive Schutzmaske und Filter) und Nachweissysteme für
­C-Kampfstoffe palettisiert und in der Nähe des Flughafens K
­ loten
bereitgestellt. Bei Bedarf kann dieses Material innert Stunden an jeden Ort der Welt geflogen werden.
Schutzmaterial nützt jedoch wenig, wenn die Empfänger nicht
daran ausgebildet sind. Aus diesem Grund werden im Kompetenzzentrum ABC-KAMIR seit mehr als 15 Jahren Teilnehmer aus über
100 Staaten durch Berufsoffiziere des Lehrgangs «zivil/international» an Schweizer C-Schutzmaterial ausgebildet. Zusätzlich werden
im Rahmen von regionalen Projekten der OPCW Ausbildungskurse
in anderen Staaten angeboten, bei denen auch auf Instruktoren der
6 armee.ch 1 / 15
Schweizer Armee zurückgegriffen wird: Berufsoffiziere des Lehrgangs «zivil/international» der ABC-Abwehrschule haben in den vergangenen Jahren Ausbildungen zu Gunsten der OPCW in Zentral­
asien sowie West- und Zentralafrika durchgeführt.
Ausbildung nach dem Schneeballsystem
Der Ablauf der Kurse folgt einem dreistufigen Programm. Im ersten Kurs werden die Teilnehmer durch Schweizer Berufsoffiziere im
Umgang mit dem Schutzmaterial ausgebildet. Im zweiten Kurs werden die gleichen Themen wiederholt, jedoch müssen die Teilnehmer
selbst die Ausbildung durchführen. Schliesslich wird die Kursserie
mit einer Abschlussübung beendet. 2014 wurde zum ersten Mal das
komplette Drei-Stufen-Programm im Rahmen eines regionalen Projekts der OPCW innerhalb eines einzigen Jahres durchgeführt. Ausgebildet wurden Teilnehmer aus fünf französischsprachigen Staaten
Zentralafrikas: Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo,
Kamerun, Gabun und Burundi.
Das Projekt begann im Mai 2014 in der Republik Kongo. Drei
Berufsoffiziere des Komp Zen ABC-KAMIR reisten mit 1,3 Tonnen Material (Ausbildungsanzüge, Schutzmasken, Geräte und Chemikalien) nach Brazzaville. Auf dem Gelände des kongolesischen
Aussenministeriums wurden innert zwei Wochen die beiden ersten Kurse durchgeführt. 29 Teilnehmer aus den Bereichen Verteidigung, Rettungskräfte, Polizei und Hochschulen der fünf Teil-
nehmerstaaten lernten, mit ABC-Schutz- und Nachweismaterial
der Schweizer Armee umzugehen und dieses Wissen dann nach
dem eingangs beschriebenen, stufenweisen Schneeballsystem weiterzugeben.
ter Letzt sämtliches Material für den Rücktransport in die Schweiz
vorbereiten und verpacken. Die Rückreise des Teams erfolgte pünktlich zu Weihnachten.
Weiteres Engagement vorgesehen
Das Regionalprojekt Zentralafrika kann als Erfolg bezeichnet werIm Dezember 2014 fand als Abschluss des Projekts eine einwöchige
den. Sowohl die Organisation, als auch die lokale Unterstützung und
Übung in Yaoundé, Kamerun, statt. Erneut reisten drei Berufsoffidie Transporte funktionierten einwandfrei. Die Teilnehmer wie auch
ziere des Komp Zen ABC-KAMIR mit mehr als einer Tonne Matedie lokalen Behörden in Kamerun waren begeistert und auch die extrial vor Ort. Die Übung begann mit einer Eröffnungszeremonie im
ra angereisten Vertreter der OPCW waren von der Ausbildung überAusbildungszentrum der Brigade Nationale des Sapeurs-Pompiers in
zeugt. Es sind bereits weitere regionale Projekte der OPCW auf dem
afrikanischen Kontinent geplant und die OPCW wünscht, dass die
Yaoundé. Anschliessend wurden die Teilnehmer über das Szenario
Ausbildung wieder durch die Schweiz durchgeführt wird.
orientiert: Sie seien ausgebildete nationale Experten ihres Heimatstaates und dieser hätte aufgrund einer sich
abzeichnenden chemischen Bedrohung ein
Gesuch um Schutzmaterial an die OPCW
gestellt. Die Schweiz sei ihrer Verpflichtung
nachgekommen und habe eine Flugzeugladung Material binnen 24 Stunden geliefert.
Die Teilnehmer mussten in der Übung dieses
Material in Empfang nehmen, auspacken,
an ausgewählte Einsatzkräfte verteilen und
diese an dem Material ausbilden – analog
einer einsatzbezogenen Ausbildung (EBA)
der Schweizer Armee. Sie mussten sich dabei
selbst organisieren, basierend auf dem Wissen und den Erfahrungen aus den vorgängig
absolvierten Kursen. Die Schweizer Instruktoren übernahmen während dieser Phase die
Rolle von Coaches.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten
waren alle Teilnehmer im Besitz ihres Materials und die EBA konnte beginnen. Die
notwendigen Lektionen mussten die Teilnehmer selbstständig auswählen, vorbereiten und durchführen. Sie konnten dafür auf
die mitgelieferten Reglemente und Ausbildungsplakate zurückgreifen. Es zeigte sich,
Erkundungspatrouillen werden mit Detektoren ausgerüstet.
dass viele der Teilnehmer hinsichtlich Ausbildungsmethodik den Schweizer Milizkadern in nichts nachstanden. Nach dem erfolgreichen Abschluss der EBA konnte die
letzte Sequenz der Übung, der eigentliche
Einsatz, beginnen.
Das Szenario sah vor, dass die Teilnehmer Erkundungspatrouillen organisierten,
welche ein kontaminiertes Gebiet detektieren und dann absperren mussten. Anschliessend wurden Bodenproben für eine Laboranalyse genommen. Zum Schluss wurden
die Erkundungspatrouillen und Probennehmer samt ihrem Material durch andere
Teilnehmer dekontaminiert. Zusätzlich zu
diesem Szenario wurde eine Leistungsprüfung in Form eines Sechs-Kilometer-Marsches im Vollschutz durch die Aussenbezirke
­Yaoundés durchgeführt. Die durchschnittliche Temperatur betrug an diesem Tag
schweisstreibende 32 Grad Celsius.
Nach Abschluss der Übung am Freitag, 19. Dezember 2014, fanden die Materialrückfassung und die Schlusszeremonie statt.
Die Kursteilnehmer gestalteten eigene Lektionen zur Materialeinführung.
Die Schweizer Instruktoren mussten zu guAnforderungsreiche Schlussübung
armee.ch 1 / 15
7
Rubriktitel
Frauen in der Armee
Drei Frauen, drei Zeitalter,
drei Werdegänge
Die Frauen sind schon seit vielen Jahren ein Teil der Schweizer Armee. Auch wenn sie anfänglich nach einem
20-tägigen Einführungskurs «nur» Frauenhilfsdienst leisteten, sind sie heute den Männern gleichgestellt; eine
Gleichberechtigung, die sie schätzen und als richtig erachten.
Letizia Paladino, Kommunikation Heer
Um die ersten Spuren der Frauen in der
Armee zu finden, müssen wir weit zurück
in die Geschichte schauen, genauer gesagt bis ins Jahr 1292, in die Chroniken
von Johannes von Winterthur oder in die
Erzählungen zur Morgartenschlacht. Die
Frauen haben damals zwar nicht mit dem
Gewehr in der Hand Geschichte geschrieben, aber sie waren im humanitären Bereich
sehr aktiv. Aus politischer Sicht wurde der
Frauenhilfsdienst erst im Jahr 1939 mittels
Verordnung zugänglich. Am 1. September
1939 berichteten die Zürcher Medien: «Mit
dieser Versammlung ist etwas ganz Neues
in die Schweizergeschichte getreten: Die
Frauen sind von höchster Stelle nicht nur
zum Wehrdienst zugelassen, sondern dazu
aufgefordert worden.»
Am 16. Februar 1940 unterschrieb
General Guisan die Weisungen für die Organisation Frauenhilfsdienst (FHD), die es
bis 1945 gab. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurden Stimmen zur Auflösung des FHD
laut. Nur dank mehreren militärischen
und politischen Persönlichkeiten, die von
der Notwendigkeit eines solchen Dienstes
überzeugt waren, schaffte der Bundesrat die
ersten Rechtsgrundlagen für den FHD.
Frauenhilfsdienst (1945 – 1985)
Ab 1945 erhielt jede Schweizer Bürgerin,
die zum Frauenhilfsdienst (FHD) zugelassen wurde, dieselben Rechte und Pflichten
wie die männlichen Armeeangehörigen
und wurde gleich behandelt. Die Frauen
absolvierten aber eine kürzere Ausbildung
und trugen keine Waffe. Die Dienstpflicht
umfasste einen 20-tägigen Einführungskurs
und 91 Diensttage in jährlichen 13-tägigen
Ergänzungskursen. «Die Frauen erhielten
eine kürzere Ausbildung, aber sie mussten
dasselbe Niveau der Männer erreichen. Sie
mussten wie die Männer in der Lage sein,
einen Zug zu führen», erklärt Oberstleutnant
Pia Zürcher-Vercelli, Chefin des Nachrichtenpostens der Führungsunterstützung der
8 armee.ch 1 / 15
FHD Trup
pendienst M
77
urs Juni 19
rungsk
FHD Einfüh
ärz 1985
Luftwaffe, welche ihren Einführungskurs im
Juni 1977 absolvierte.
Die Mitglieder des FHD waren nicht
bewaffnet. Die Frauen wurden in den Einführungskursen von weiblichen Offizieren
in ihrem Fachgebiet geschult. Auf dem
Unterrichtsplan standen die militärische
Organisation, die ABC-Ausbildung, das
Dienstreglement sowie das Kartenlesen.
Grüssen, Melden und Zugschule sowie Gymnastik und Singen rundete das Ausbildungsprogramm ab. «Die Frauen mussten schon
damals glaubwürdig auftreten, um ernst
genommen zu werden. In meinem Zug gab
es auch Männer. Ich erinnere mich daran,
dass ich eines Tages einen Kurs zur Handhabung eines Karabiners geben sollte. An
dieser Waffe war ich aber nicht ausgebildet
worden. Meine jüngeren Kollegen, die bereits
das Sturmgewehr hatten, konnte ich nicht
fragen. Deshalb machte ich mich am Abend
auf den Weg zur nächsten Telefonkabine
und rief meinen Vater an, so dass er mir die
wichtigsten Handhabungen erklären
konnte», erinnert sich Oberstleutnant Pia
Zürcher-Vercelli. «Bei den Frauen wurden
keine Fehler geduldet. Ich weiss nicht wie
viele zusätzliche Stunden ich damit verbracht
habe, die Reglemente zu studieren, um die
Kameraden ausbilden zu können. Denn im
Gegensatz zu unseren männlichen Kameraden bekamen wir Frauen nur eine verkürzte
Kader-Ausbildung. Ich konnte meinen Rückstand im Laufe der Jahre aufholen und heute
bin ich auf dem gleichen Niveau wie meine
männlichen Kameraden.»
Militärischer Frauendienst
(1986 – 1994)
Ab 1984 begannen sich die Dinge zu ändern.
Die Diskussionen um die Auflösung des
FHD, der zum militärischen Frauendienst
(MFD) werden sollte, wurden immer lauter.
Die Frauen wollten ihren männlichen Kollegen gleichgestellt sein und diesbezügliche
Gesuche häuften sich. Im Juli 1985 gab der
Bundesrat bekannt, dass die Organisation
der Armee (für die Frauen) geändert werde.
Die Verordnung trat am 1. Januar 1986 in
Kraft. Von da an gab es Anforderungsprofile
Rubriktitel
für Frauen in der Armee, die jenen
der Männer entsprachen. Von 1987 an
konnten die Frauen einen Sporttest an
der Eidgenössischen Turn- und Sportschule in Magglingen ablegen. Bei den
Disziplinen Weitsprung ohne Anlauf,
Schnelllauf, Ausdauerlauf wurden
sie mit dem gleichen Massstab wie
die Männer beurteilt und erhielten
dieselbe Militärsport-Auszeichnung.
Trotz Inkraftsetzung dieser neuen Verordnung waren die Frauen den
Männern noch nicht gleichgestellt,
auf den ersten Blick erkennbar an den
Farben der Uniformen: Die Frauen trugen
eine blaue Uniform, die Männer eine grüne.
Zudem durften Frauen nicht alle Funktionen
bekleiden; Kampfaufträge waren ausschliesslich für Männer bestimmt. «Ich war 20 Jahre
alt und hatte meine Lehre beendet, als ich beschloss, die Rekrutenschule zu absolvieren.
Als ich begann, hatte es 50 Frauen, verteilt
auf zwei Kompanien. Der einzige Mann
war der Schulkommandant», erinnert sich
Oberstleutnant Cornelia Michel, Chef Kommissariatsdienst bei der Infanteriebrigade 5,
die ihre Rekrutenschule 1993 absolvierte.
Nach der 27-tägigen Rekrutenschule, in
der sie die armeespezifischen technischen
Kenntnisse erlangten (erste Hilfe, ABCAbwehr, Kartenlesen, Rechte und Pflichten
der Angehörigen der Armee), wurden die
Frauen in die Stäbe und Einheiten eingeteilt.
«Es war nicht optimal, nur mit Frauen die
Rekrutenschule zu absolvieren. Alle waren
im ständigen Konkurrenzkampf und wollten
unbedingt befördert werden. Es war fürchterlich.» erzählt Oberstleutnant Cornelia
Michel. «In vier Wochen hatten wir kaum
Zeit zum Lernen. Ich hatte keine Lust, unter
diesen Bedingungen den Beförderungsdienst zu absolvieren. Erst nach dem ersten
Wiederholungskurs als Soldat im Jahr 1994
beschloss ich weiterzumachen. Ich war die
einzige Frau. Es herrschte eine ganz andere
Stimmung.»
Frauen in der Armee (1995 – 2003)
Mit der Armee 95 änderte sich auch die
Stellung der Frau. Aus dem militärischen
Frauendienst wurde die Organisation Frauen
in der Armee. Dank dieser Reformen wurden
die Frauen vollständig in die Armee integriert und verfügten über dieselben Rechte
wie die Männer. Sie hatten Zugang zu fast
allen Funktionen, durften aber noch immer
nicht zu den Kampftruppen. «Für mich ist
die Armee Familiensache: Mein Vater und
mein Bruder sind Berufsmilitär und für mich
war es selbstverständlich, denselben Weg zu
gehen. Frauen sollen die Möglichkeit haben,
Militärdienst zu leisten. Wenn sie sich aber
für die Rekrutenschule einschreiben, müssen
sie wissen, dass sie alles wie die Männer oder
sogar besser machen müssen. Es gibt keine
Sonderbehandlung», erklärt Adjutant Unteroffizier Chantal Sempach, Berufsmilitär
im Lehrverband Panzer und Artillerie sowie
Sportlehrerin. Sie hat ihre Rekrutenschule
2002 absolviert.
Bevor Männer und Frauen hinsichtlich
Ausbildung gleichgestellt waren, dauerte
die Rekrutenschule für alle acht Wochen.
Sie wurde dann für beide Geschlechter auf
15 Wochen verlängert. Die Frauen erhielten
endlich die gleiche Ausbildung wie die Männer. «Als ich meine Rekrutenschule absol-
armee.ch 1 / 15
9
vierte, durften die Frauen die Kampftruppen
nicht wählen. Genau dort wollte ich aber
hin.» erzählt Adjutant Unteroffizier Chantal
Sempach. Die Kaderschulen wurden ebenfalls vereinheitlicht. Die Frauen erhielten nun
Zugang zu den gleichen Funktionen – ausser
Kampftruppen – wie die Männer, vorausgesetzt sie erfüllten die Anforderungen. Die
Frauen erhielten ebenfalls die graugrüne
Uniform und dieselbe Ausgangsbekleidung.
Von 2003 bis heute…
«Als ich mich für den Militärdienst entschied,
hatte ich zum Ziel, einmal bei den Kampf-
truppen in Thun zu arbeiten», vertraut uns
Chantal Sempach an. Mit dem Inkrafttreten
der Armee XXI im Jahr 2003 fiel die letzte
Hürde für die Frauen und sie durften sich in
allen Waffengattungen ausbilden lassen, alle
Funktionen standen ihnen offen, sofern sie
die Eignungstests erfolgreich bestanden. «Im
Jahr 2004 bewarb ich mich als Zeitsoldat für
den Lehrverband Panzer und Artillerie und
bekam die Stelle.» Für eine der ersten Frauen
bei den Panzer- und Artillerietruppen war
der Weg nicht ganz einfach, doch mit viel
Entschlossenheit und Einsatz wurde Chantal
Sempach Berufsmilitär und Sportlehrerin.
Sie hat die schwierige Aufgabe, die Panzergrenadiere im Sport zu unterrichten. «Ich
hatte nie Probleme, ausser mit den älteren
Ausbildnern der Panzergrenadiere, die anfänglich distanziert waren. Aber ich zeigte,
dass ich meine Arbeit gut mache und heute
läuft es gut», sagt Sempach erfreut.
Für weitere Informationen über die Frauen
in der Armee und ihre Geschichte:
→→ w ww.armee.ch > Mein Militärdienst >
Frauen in der Armee
Munitionsschrott und Blindgängerfunde melden – einfach und unkompliziert per App
Sind Sie beim Wandern schon einmal auf
einen Blindgänger oder auf Munitionsreste gestossen und wussten nicht, was zu tun
ist? Haben Sie oder Ihre Freunde, Bekannten oder Verwandten im Keller vielleicht
noch Souvenirs aus der Dienstzeit und wissen nicht, wie Sie diese wieder loswerden?
Die Nationale Blindgängermeldezentrale (BMZ) der Schweizer Armee nimmt Ihre Meldung entgegen und beseitigt die unliebsamen Funde – egal ob im öffentlichen
Raum oder in Privathäusern. Berühren Sie
die Objekte nicht und helfen Sie mit einer gut
sichtbaren Markierung, dass die Objekte im
Gelände leicht wiedergefunden werden können. Die Blindgängermeldezentrale nimmt
Ihre Meldung per E-Mail entgegen (unter­
www.armee.ch/blindgaenger finden Sie das
entsprechende Formular), per Telefon unter
der Nummer 117 (Polizei) und ganz neu und
unkompliziert auch über die App «Blindgänger», jetzt verfügbar im App Store und
im Google Play Store. BMZ
Verdächtiger Fund im Gelände oder Souvenir
aus der Dienstzeit im Keller?
Einfach und unkompliziert melden über die gratis
App «Blindgänger», verfügbar im Apple App Store
und im Google Play Store.
Bei Munitionsfunden gilt generell: Nie berühren, gut sichtbar markieren und melden – über Telefon, Internet oder neu über die gratis App «Blindgänger».
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Sommertournee Schweizer Armeespiele
Die vier Schweizer Armeespielformationen sind vom 10. bis 15. August 2015 auf musikalischer Sommertournee quer durch
die Schweiz unterwegs. Liestal, Chur, Mendrisio, Montreux, nur um einige Städte zu nennen, in denen die Swiss Army Brass
Band, die Swiss Army Big Band, die Swiss Army Central Band und das Symphonische Blasorchester an Open Air-, Saal- und
Platzkonzerten auftreten werden.
Mo. 10. August 2015 Open Air Konzert der Swiss Army Brass Band 19.30 Uhr
Liestal BL, Kaserne
Di. 11. August 2015 Saalkonzert der Swiss Army Brass Band
19.30 Uhr
Amriswil TG, Pentorama
Mi. 12. August 2015 Open Air Konzert des Symphonischen Blasorchesters SAS
19.30 Uhr
Chur GR, Stadttheaterplatz
Do. 13. August 2015
Konzert des Symphonischen Blasorchesters SAS
Mendrisio TI
Fr. 14. August 2015
Open Air Konzert der Swiss Army Central Band Montreux VD, Place du Marché
Fr. 14. August 2015 Saalkonzert der Swiss Army Big Band 19.30 Uhr
Bern BE, Hotel National
Sa. 15. August 2015 Open Air Konzert der Swiss Army Big Band 19.30 Uhr
Wiedlisbach SO
20.30 Uhr
20.30 Uhr
Bilder: Militärmusik
Die Daten und die genauen Standorte werden anfangs Sommer auf www.militaermusik.ch publiziert.
Swiss Army Brass Band
Swiss Army Big Band
Swiss Army Central Band
Symphonisches Blasorchester SAS
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Neue Praxis zur Unterstützung von Zivilen
Gern gesehene Beiträge
der Schweizer Armee
Von Unterstützungsleistungen der Armee gemäss der Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher
Tätigkeiten mit militärischen Mitteln (VUM) profitiert die Truppe durch die Ausbildungs- und Lerneffekte. Für die zivilen
Leistungsbezüger macht vielfach die Armee sportliche oder kulturelle Grossanlässe sowie Veranstaltungen, welche einen
gesellschaftlichen Nutzen aufweisen, überhaupt erst möglich.
Bau eines Schiffsstegs in Luzern.
Stephan Noger, Operationsplaner VUM im
Führungsstab der Armee (FGG 3/5)
Jedes Jahr leistet die Armee massgebliche Beiträge zur Realisierung von zivilen
Grossveranstaltungen wie zum Beispiel
Ski-Weltcuprennen, eidgenössische Turn-,
Jodler- oder Musikfeste oder unterstützt
zivile Behörden und Organisationen bei
Tätigkeiten, die von öffentlichem Interesse
sind. Im Jahr 2014 leistete die Armee in 101
Fällen Unterstützung und erbrachte dabei
insgesamt 23’803 Diensttage. Die Armee
hilft konkret mit Leistungen wie zum Beispiel Auf- und Abbau von Infrastrukturen,
Verkehrsregelung, Sanitätsdienst oder bei
Geniearbeiten wie dem Errichten von Brücken. Auf diese Weise kann die Truppe Ausbildung in der Zusammenarbeit mit Zivilen
betreiben und militärische Leistungen an
geeigneten Objekten in der Praxis trainieren.
Dies ist eine notwendige Ergänzung zu den
Ausbildungen auf einem Waffenplatz oder
im Übungsgelände.
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Die Rechtsgrundlage für solche Engagements
ist die Verordnung über die Unterstützung
ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten
mit militärischen Mitteln (VUM) vom
21. August 2013. Diese totalrevidierte
Verordnung ersetzt die seit 1997 geltende
Verordnung über den Einsatz militärischer
Mittel für zivile und ausserdienstliche
­Tätigkeiten (VEMZ) und trägt insbesondere
den reduzierten personellen und finanziellen
Ressourcen der Armee Rechnung.
Flugstunden werden anders verrechnet
Am 25. Februar 2015 hat der Bundesrat eine
Teilrevision der geltenden VUM gutgeheissen, welche per 1. April 2015 in Kraft getreten
ist. Mit dieser Anpassung wird die Ungleichbehandlung von Lufttransporten gegenüber
der Unterstützung am Boden beseitigt. Während für Leistungen am Boden ein Gesuchsteller nur für jene Kosten aufkommen muss,
welche der Truppe zusätzlich zum normalen
WK-/Ausbildungsbetrieb entstehen, wurden
bei Lufttransporten einem Gesuchsteller hin-
gegen bislang die Vollkosten pro Flugstunde
in Rechnung gestellt, was neu nun wegfällt.
Denn dies erschwerte die Durchführung von
Lufttransporten zu Gunsten Dritter und der
Luftwaffe entgingen so wertvolle Trainingsmöglichkeiten für ihre Besatzungen.
Voraussetzung für einen VUM-Einsatz
ist, dass es sich um einen national oder international bedeutenden Anlass oder eine
Tätigkeit von öffentlichem Interesse handelt und der Einsatz einen wesentlichen
Ausbildungs- und Trainingseffekt für die
Truppe aufweist. Zudem dürfen zivile Unternehmen nicht übermässig konkurrenziert
werden und es muss sich um Leistungen
handeln, die weder vom Gesuchsteller, noch
vom Zivilschutz oder Zivildienst erbracht
werden können. Die eingesetzte Truppe darf
keine sicherheitspolizeilichen Aufgaben
übernehmen und leistet ihren Dienst stets
unbewaffnet.
→→ www.armee.ch/vum
Rubriktitel
Schweizer Armee:
Für Sie im Einsatz
L’Armée suisse
s’engage pour vous
Esercito svizzero:
in impiego per voi
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Rubriktitel
Volltruppenübung "STABANTE 15"
Kontinuierlich besser werden
Die Luftwaffe überprüft in regelmässigen Abständen das Zusammenspiel von Fliegern, Fliegerabwehr und Führungsunterstützung in Volltruppenübungen. Bei "STABANTE 15" wurde zwischen dem 18. und dem 25. März zusätzlich ein Bataillon des
Heeres in die Konferenzschutz-Übung integriert. Insgesamt standen gegen 6000 Angehörige der Armee im Einsatz.
David Marquis, Kommunikation Luftwaffe
Die Einsatzzentrale verschoben
Andere Übungsereignisse betrafen weniger Personen, stellten aber
dennoch hohe Anforderungen an die Beübten. So kam es gleich am
ersten Tag von "STABANTE 15" in Payerne zu einem gestellten Vorfall mit einem F-5 Tiger. Das Szenario sah ein Bremsversagen während der Landung vor, das Flugzeug kam nicht mehr aus eigener Kraft
zum Stillstand und wurde – virtuell – erst vom Fangnetz angehalten.
Um keinen realen Schaden am Flugzeug zu verursachen stoppte der
Pilot seinen Tiger bereits einige Meter vor dem Fangnetz. Auf Anweisung des Towers machte sich unverzüglich das Unfallpikett mit seinen Fahrzeugen auf den Weg zum Flugzeug. Trotz der Übungssituation waren die Anforderungen an die Truppe hoch, da der Tiger mit
echter Kampfmunition bewaffnet war. Übungsschiedsrichter Oberstleutnant Christian Humbert erklärte: «Es ging darum, das Flugzeug
möglichst rasch von der Piste zu schieben, in eine Box zu bringen, es
dort zu entmunitionieren und der Reparaturequipe zu übergeben.»
Nach der Übung lobte Oberstleutnant Humbert die Miliztruppe: «Sie
hat den Vorfall mit Ruhe und Professionalität gemeistert.»
Doch an "STABANTE 15" waren nicht nur Verbände der Luftwaffe beteiligt. Das Aufklärungsbataillon 4 des Heeres war dem beübten Einsatzverband Luft für die Dauer der Volltruppenübung unterstellt. Es betrieb bei teils garstigem Wetter Beobachtungsposten
auf den Jura-Höhen und fuhr mit seinen gepanzerten Fahrzeugen
Patrouillen.
Umgehende Rückmeldung
Bei allen Übungsereignissen waren Schiedsrichter der Übungsleitung
vor Ort. Sie bewerteten das Verhalten der Beübten und gaben unmittelbar nach dem Ereignis ein erstes Feedback an alle Beteiligten.
Die Erkenntnisse der Schiedsrichter wurden anschliessend in einer
Auswertungszelle gesammelt und zu einem konsolidierten Auswertungsbericht verarbeitet. Nach den acht Übungstagen – inklusive eines Dienstwochenendes – zog der Übungsleiter, Luftwaffenkommandant Aldo C. Schellenberg, eine positive Bilanz:
Bild: Rolf Dammer
Nebst dem Grundauftrag Konferenzschutz sorgte die Übungsleitung
mit mehr als hundert fiktiven Ereignissen dafür, dass die beübten Truppen ihre Einsatzbereitschaft beweisen konnten. Eines der komplexesten
dieser Übungsereignisse war die Evakuierung der Einsatzzentrale der
Luftwaffe in Dübendorf und die Verlegung derselben in eine geschützte
Anlage in den Alpen. Rund 250 Personen mussten rasch und gestaffelt
verschoben werden. Dies geschah mit Kleinbussen und Cars entlang
unterschiedlicher Routen. Innert 24 Stunden gelangten so das gesamte Armeepersonal sowie die Skyguide-Mitarbeiter aus dem Air Operation Center (AOC) an den geschützten Standort. Die Herausforderung
dabei war, das Luftlagebild während der Dislokation permanent unter
Kontrolle zu haben. Das Personal der Einsatzzentrale Luftverteidigung
(EZ LUV) und andere Schlüsselpersonen blieben deshalb in Dübendorf bis die Infrastruktur in den Bergen bezogen und voll einsatzbereit war. Der Einsatzverband Luft (EVL) bewältigte diesen Übungsteil souverän: Die Evakuierung erfolgte termingerecht, der Schutz des
Schweizer Luftraums war jederzeit gewährleistet.
Im Fangnetz gelandet
Bild: Soldat Stephane Matteo
Ziel der Volltruppenübung "STABANTE 15" war es, die Kommandostrukturen zu überprüfen und das Zusammenspiel aller Elemente der
Luftwaffe – Flieger, Fliegerabwehr und Führungsunterstützung – sowie mit dem Aufklärungsbataillon 4 (Aufkl Bat 4) des Heeres zu trainieren. Dies geschah im Rahmen einer fiktiven Friedenskonferenz in
La Chaux-de-Fonds. Die zum Konferenzschutz eingesetzten Kampfjets flogen dabei ab Payerne, die Helikopter ab Payerne und dem Tagesstandort Courtelary. Für die An- und Abreise der fiktiven Konferenzteilnehmer wurde der Flugplatz Les Eplatures genutzt. Während
der Volltruppenübung wurden erstmals die Prozesse für den Luftpolizeidienst mit scharfer Munition während 24 Stunden (LP24) über
mehrere Tage durchgespielt. Dieses Verfahren wird ab 2016 schrittweise eingeführt. Spätestens ab 2020 werden rund um die Uhr zwei
bewaffnete F/A-18 innert maximal 15 Minuten starten und intervenieren können.
Der Chef des Air Operation Center, Oberst im Generalstab Peter Bruns
(Mitte), beim Briefing für die Evakuierung des Standorts Dübendorf.
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Die Fangnetz-Landung war nur gestellt: Um das Flugzeug nicht zu
beschädigen hielt der Pilot einige Meter vor dem Netz an.
Bild: Soldat Stephane Matteo
«Es gibt keinen besseren Beweis für das Können als das Tun.» In diesem Sinne habe die Truppe während "STABANTE 15" vorbildlich gezeigt, was sie kann. «Nichtsdestotrotz haben wir an diversen Stellen
Verbesserungspotenzial festgestellt. Nun gilt es, aufgrund des Auswertungsberichts die entsprechenden Massnahmen zu definieren
und die Ausbildung, die Abläufe und Strukturen wo notwendig so
schnell wie möglich anzupassen», so Korpskommandant Schellenberg. "STABANTE 15" habe bezüglich der Zusammenarbeit von Miliz
und Berufsorganisation viele Erkenntnisse geliefert: «Diese müssen
in der Ausbildung aber auch im Hinblick auf die Weiterentwicklung
der Armee (WEA) umgesetzt werden.»
Schellenberg lobte nach der Übung die Arbeit der Miliz: «Ich
bin tief beeindruckt von ihrem Leistungswillen und Leistungsvermögen auf allen Stufen.» "STABANTE 15" sei wohl für die meisten
Beteiligten die erste Übung gewesen, die acht Tage gedauert habe,
ein Wochenende einschloss und bei anspruchsvollem Wetter stattfand. Durchgeführt habe man die Volltruppenübung letztlich, um
den kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Luftwaffe weiterzuführen. Dieses Ziel habe man erreicht, weshalb Korpskommandant
Schellenberg die Übung gesamthaft als Erfolg wertet.
Bild: Oberstleutnant Dimitrios Papadopoulos
Rubriktitel
Schiedsrichter Oberstleutnant Christian Humbert gibt der beübten
Truppe umgehend Feedback.
Das Aufklärungsbataillon 4 des Heers war während
"STABANTE 15" dem Einsatzverband Luft zugewiesen.
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Mobilmachung, Kernstück der Bereitschaft
Tauglichkeitstest für das neue
Mobilmachungskonzept
Mit der Weiterentwicklung der Armee wird auch ein neues Bereitschaftssystem eingeführt. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die neue Mobilmachungsorganisation, die diesen Herbst in der Übung "CONDOTTA DUE" mit der Truppe getestet wird.
Oberst Martin Dondelinger,
FGG 7 (Ausbildung), FST A
Der diesjährige WK wird für das Logistikbataillon 52 und das Aufklärungsbataillon
11 mit einem Paukenschlag namens "CONDOTTA DUE" beginnen. Beide Bataillone
werden im Rahmen einer Übung mobilmachungsmässig aufgeboten. Das Log Bat 52
wird dabei per 28. September (erster WKTag) alarmiert. Nach der Mobilmachung
wird es im Laufe der ersten WK-Woche in
die Profiorganisation des Armeelogistikzentrums Othmarsingen integriert und bereitet
dort die Materialabgabe für weitere mobilisierende Truppen vor. Im konkreten Fall für
das Aufkl Bat 11, das eine Woche später, am
5. Oktober, mobilisieren wird.
Die Mobilmachung der beiden Bataillone läuft dabei, zeitversetzt um eine Woche, grundsätzlich gleich ab. Das Log Bat
52 mobilisiert über seine vorgesehenen Einsatzstandorte, das Aufkl Bat 11 auf dem
Skizze der Übungsanlage.
Waffenplatz Brugg. Geführt wird diese Mobilmachungsübung auf taktischer Stufe durch die Territorialregiralstab Hanspeter Aellig, Chef Ausbildung im Führungsstab der Aron 2 (Ter Reg 2), die Gesamtübungsleitung liegt beim Führungsmee, der als Teilprojektleiter Bereitschaft/Mobilmachung das System
stab der Armee.
konzipierte und verantwortlich für die Vorbereitung der Übung ist.
Das neue Bereitschaftssystem mit der Mobilmachung stellt in
der WEA sicher, dass die Armee aus dem Stand heraus jederzeit mit
Teil des neuen Bereitschaftssystems
den erforderlichen Kräften und Mitteln bereit ist, um kurzfristig auf
Um künftig wie geplant Milizformationen rasch und verzugslos einunvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können.
rücken zu lassen, auszurüsten und in den Einsatz bringen zu können,
braucht es eine eingespielte Mobilmachungsorganisation. «Diese ist
das Kernstück des neuen Bereitschaftssystems, das mit der WeiterentSchulen und überprüfen
wicklung der Armee (WEA) optimiert wird», sagt Oberst im GeneVoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des neuen Systems
sind die Schulung und auch die Überprüfung der Vorgaben, zum Beispiel zugewiesene Einrückungsstandorte, Lagerorte von Material und
Fahrzeugen und die zentrale Führung der Mobilmachung durch die
künftigen Territorialdivisionen und die Luftwaffe.
«Mit "CONDOTTA DUE" können wir gleich mehrere Prozesse trainieren und durchleuchten», freut sich Oberst i Gst Aellig. Die
Übung hat einerseits zum Ziel, die taktische Umsetzung wesentlicher
Aspekte der Mobilmachung (Alarmierung/Aufgebote, Führung der
Mobilmachung, Mobilmachungsabläufe, Infrastruktur) zu überprüfen. Im Bereich Logistik andererseits wird die praktische Umsetzung
der Unterstützung für die Armeelogistikcenter durch ein Logistikbataillon für die Ausrüstung von weiteren mobilisierenden Verbänden
(Mehrschichtbetrieb in den Armeelogistikcenter) getestet. Oberst i
Gst Aellig: «Die aus der Übung gewonnenen Erkenntnisse und Konsequenzen fliessen in die definitive Ausgestaltung des BereitschaftsÜbungsvorbereitungen (Oberst Fritz Meister, Kdt Koordinationsstelle 2
mit seinen Mitarbeitern, Oberstlt i Gst Dominik Winter, Kommandant
und des Mobilmachungssystems ein.»
Log Bat 52 mit Stabsmitarbeitern, Vertreter LBA und ALC Othmarsingen)
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