So finden Sie die richtigen Schutzhandschuhe Die Hände sind das vielfältigste Werkzeug des Menschen und müssen bei der Arbeit besonders geschützt werden. An vielen Arbeitsplätzen ist das Tragen von Schutzhandschuhen gesetzlich vorgeschrieben. Zunächst wird in einer Gefährdungsanalyse ermittelt, welche Risiken für die Hände vorliegen. Je nach Einsatzbereich treten etwa mechanische, chemische, biologische oder thermische Risiken auf. Welcher Handschuh schützt vor welcher Gefährdung? Und: Wie kann ich an der Kennzeichnung erkennen, welche Normen der Handschuh erfüllt und für welche Leistungsstufe er getestet wurde? Laut Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung war im Jahre 2013 mehr als jeder dritte meldepflichtige Unfall ein Unfall an der Hand. Handverletzungen sind somit die mit Abstand häufigsten Arbeitsunfälle. Durch das Tragen geeigneter Schutzhandschuhen können Sie das Risiko vieler Gefährdungen minimieren. Deswegen sind Schutzhandschuhe an vielen Arbeitsplätzen als Teil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gesetzlich vorgeschrieben. Welcher Schutzhandschuh der richtige ist, hängt in erster Linie von den Anforderungen des jeweiligen Einsatzbereichs ab. Muss ich mich gegen Schnitte und Stiche schützen, gegen Chemikalien, gegen Kälte oder Wärme? Von der Antwort darauf hängt ab, welchen Schutzhandschuh Sie benötigen. Gegen welche Gefährdungen ein Handschuh schützt, sehen Sie an seiner Kennzeichnungen. Die zu verstehen, ist aber gar nicht einfach… Schnittschutzhandschuhe Schnitt- und Stichverletzungen sind die größte Gefahr für die Hände, weswegen Schnittschutzhandschuhe beispielsweise auf der Baustelle, aber auch in der produzierenden Industrie, bei Montage- und Transportarbeiten vorgeschrieben sind. Schnittschutzhandschuhe müssen die Anforderungen der Norm EN 388 erfüllen. Diese definiert alle mechanischen Risiken. Das Piktogramm zeigt einen Hammer. Darunter ist ein vierstelliger Zahlencode angegeben, der besagt, welche Leistungsstufen der Handschuh erreicht hinsichtlich a) der Abriebfestigkeit b) der Schnittfestigkeit c) der Reißfestigkeit d) der Stichfestigkeit. Kontakt: Pressestelle: W+R Seiz Gloves GmbH Telefon: +49 (700) 42 63 72 48 89 www.handschutz.de E-mail: [email protected] document1 GmbH Telefon: +49 (28 25) 93 958 - 0 www.document1.de E-mail : [email protected] Die Leistungsstufen reichen von 0 bis 4, bei der Schnittfestigkeit von 0 bis 5. Je höher die Zahl, desto abrieb-, schnitt-, reiß- und stichfester ist der Handschuh. Schnittschutzhandschuhe können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen: aus Strick, Leder, Kunststoff oder Baumwolle. Die Nähte sind aus hochtechnischen synthetischen Fasern wie Tekora oder Kevlar, die extrem schnitt-, stich- und reißfest sind. Chemikalienschutzhandschuhe Chemikalienschutzhandschuhe müssen Sie überall dort tragen, wo Ihre Haut Kontakt zu gefährlichen chemischen Substanzen bekommen könnte, was zu Verätzungen, Reizungen und im Extremfall zu Vergiftungen führen kann. Chemikalienschutzhandschuhe müssen vor allem dicht und beständig sein. Die einschlägige Norm EN 374 testet deswegen auf Penetration (also das Durchdingen des Handschuhmaterials durch eine Substanz infolge eines Lecks) und Permeation (also die Durchdringung einer Membran durch wandernde molekulare Elemente ohne sichtbare Öffnung). Ein einheitliches Piktogramm für chemische Gefahren gibt es nicht. Wenn der Handschuh flüssigkeitsdicht ist und die Stufe 2 bei der Prüfung gegen Pentration erreicht, darf er das Piktogramm „Schutz vor bakteriologischer Kontamination“ tragen. Ein Chemikalienschutzhandschuh ist er aber erst, wenn beim Test mit drei Chemikalien eine Durchbruchzeit von mehr als 30 Minuten getestet wurde. Dann darf der Schutzhandschuh ein Piktogramm mit dem Erlenmeyerkolben tragen, unter dem die Großbuchstaben der geprüften Chemikalien stehen. Besteht der Handschuh den Test nicht, wird er mit einem Piktogramm gekennzeichnet, dass ein Becherglas und ein „i“ zeigt. Das heißt so viel wie: Eingeschränkter Schutz – bitte schauen Sie in die Herstellerinformation. Auch ein eingeschränkter Schutz kann allerdings völlig ausreichend sein – etwa dann, wenn der Träger nie länger als 20 Minuten in Kontakt mit den gefährlichen Substanzen kommt. Auch hier gilt also: Die konkrete Anforderung ist entscheidend für die Wahl des Schutzhandschuhs. Die verwendeten Materialien bei Chemikalienschutzhandschuhen sind Naturlatex, Neopren, Nitril, Flourelastomer und PVC. Hitzeschutzhandschuhe Überall dort, wo Sie sich vor Kontakt- oder Strahlungswärme, vor Funkenflug, Feuer oder flüssigem Metall schützen müssen, benötigen Sie Hitzeschutzhandschuhe. Die einschlägige Norm ist die DIN EN 407, die alle thermischen Risiken betrifft. Sie testet a) b) c) d) e) f) Brandfestigkeit Kontakthitzefestigkeit Konvektionshitzefestigkeit Strahlungshitzefestigkeit Festigkeit gegen kleine Schmelzmetallspritzer Festigkeit gegen große Schmelzmetallspritzer. Die Leistungsstufen reichen von 0 bis 4; je höher die Zahl, desto besser der Schutz. Die Zahlenfolge unter dem Piktogramm „Hitze und Flamme“ weist die Art und den Grad der Schutzwirkung nach. Jeder Hitzeschutzhandschuh muss darüber hinaus bei der Abrieb- und Reißfestigkeit mindestens die Leistungsebene 1 erreichen. Vor allem Handschuhe aus Leder kommen gegen thermische Risiken zum Einsatz. Kälteschutzhandschuhe Sie arbeiten auch im tiefsten Winter draußen und müssen mit vereisten Gegenständen hantieren? Dann sollten Sie Kälteschutzhandschuhe tragen, die gegen Konvektions- und Kontaktkälte schützen. Gemäß den Anforderungen der Norm EN 511 werden Kälteschutzhandschuhe getestet auf a) Konvektionskältefestigkeit b) Kontaktkältefestigkeit c) Wasserfestigkeit. Bei der Konvektions- und Kontaktkältefestigkeit reichen die Leistungsstufen von 0 bis 4; bei der Wasserfestigkeit wird nur zwischen nicht wasserfest (0) und wasserfest (1) unterschieden. Der dreistellige Zahlencode unter dem Piktogramm „Kälterisiko“ zeigt die Leistungsfähigkeit. Auch hier gilt: Bei der Abrieb- und Reißfestigkeit muss mindestens die Leistungsebene 1 erreicht werden. Worauf es sonst noch ankommt Neben den erwähnten Schutzhandschuhen, die am häufigsten zum Einsatz kommen, gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Spezialhandschuhen, etwa zum Schweißerschutz, zum Schutz vor elektrostatischer Aufladung oder für die Lebensmittelerzeugung. Allen Schutzhandschuhen ist gemein, dass es nicht nur auf die Schutzfunktion ankommt. Sondern auch auf Aspekte wie Passform, Ergonomie, Fingerfertigkeit und Tragekomfort. Denn was nützt der beste Schutzhandschuh, wenn er nicht getragen wird? Deswegen mein Tipp: Wenn Sie wissen, welchen Handschuh Sie brauchen, dann probieren Sie ihn an und schauen Sie, ob er im Arbeitsalltag auch bequem ist. Ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass Sie ihn nicht tragen. ZUM UNTERNEHMEN Die beiden Metzinger Familienunternehmen W+R und Seiz kooperieren seit 1996 unter dem Markennamen W+R Seiz. Das Portfolio der Premiumhersteller für Schutzhandschuhe umfasst rund 200 Produkte und ist damit das größte aller Hersteller am Markt. W+R Seiz produziert für die Industrie, das Handwerk und Behörden. W+R ist zudem Experte im Bereich Handschutz für Militär und Polizei, Seiz in der Herstellung von Feuerwehrhandschuhen. Als einer der wenigen Anbieter von Schutzhandschuhen produziert W+R Seiz selber. Die Produktion erfolgt größtenteils in Werken in Rumänien und Ungarn, in denen die Partner als Anteilseigner die Einhaltung der Standards kontrollieren. Außerdem bieten die Partnerbetriebe ein einzigartiges Servicespektrum, das von Tragetests und Handschutzplänen bis hin zu Leasingangeboten und Reinigungsdienstleistungen in einer eigenen Reinigung reicht. Die Kooperationspartner sind Innovationsführer in der Branche und beschäftigen in Deutschland über 100 Mitarbeiter.
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