EU und Japan bauen Zusammenarbeit bei 5G-Technik

Europäische Kommission - Pressemitteilung
EU und Japan bauen Zusammenarbeit bei 5G-Technik aus und stärken
Forschungs- und Innovationskooperation
Brüssel, 29 Mai 2015
Dank der neuen Vereinbarung über 5G-Technik wird die EU gemeinsam mit Japan daran arbeiten, die
zunehmende Nachfrage nach drahtlosem Internet zu decken und gleichzeitig ihre aktuellen
Bemühungen zur Schaffung eines Digitalen Binnenmarkts in Europa ausbauen.
Günther H. Oettinger, für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständiges Mitglied der
Kommission, erklärte hierzu: „Die 5G-Mobilfunktechnik wird weltweit das Rückgrat unserer digitalen
Wirtschaft und unserer digitalen Gesellschaften bilden. Deshalb setzen wir uns intensiv für einen
globalen Konsens und eine weltweite Zusammenarbeit im Bereich der 5G-Technik ein. Unsere
Vereinbarung mit Japan ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer globalen Definition der 5GTechnik sowie ihrer Leistungsmerkmale und Standards. Dies zeigt, dass unsere Länder bereit sind, bei
der Gestaltung unserer digitalen Zukunft eine führende Rolle zu übernehmen.“
Diese Vereinbarung wird es der EU und Japan erlauben, eine gemeinsame Definition und gemeinsame
Standards für die 5G-Technik zu erarbeiten, neue harmonisierte Frequenzbänder für die 5GFrequenzen zu ermitteln und bei der Entwicklung künftiger 5G-Anwendungen u. a. in den Bereichen
vernetzte Autos und e-Gesundheit zusammenzuarbeiten. Außerdem werden die beiden Partner in den
nächsten beiden Jahren 12 Mio. EUR in 5G-Projekte investieren, um die Entwicklung des Internets der
Dinge, der Cloud und von Big-Data-Plattformen zu fördern.
Parallel dazu haben die EU und Japan vereinbart, dass sie ihre Zusammenarbeit im Bereich Forschung
und Innovation (FuI) auf der Grundlage einer heute verabschiedeten gemeinsamen Vision vertiefen
werden.
Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, erklärte dazu: „Europa
und Japan sind mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert: zum Beispiel
Energieversorgungssicherheit, eine alternde Bevölkerung sowie Sicherung des Zugangs zu kritischen
Rohstoffen. Daher ist es nur logisch, dass wir auch eng zusammenarbeiten, um Antworten auf diese
Fragen zu finden. Dank der heute verabschiedeten gemeinsamen Vision wird unsere Zusammenarbeit
ein neues Niveau erreichen.“
Die Vereinbarung wird auf den engen Verbindungen in Forschungsbereichen wie IKT und
Luftfahrttechnik aufbauen und zur Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit und
medizinische Forschung, Umwelt, Energie und Physik beitragen. Die Partner werden zudem einen
gemeinsamen Finanzierungsmechanismus schaffen, durch den die Förderung gemeinsamer FuIProjekte und die engere Zusammenarbeit an politischen Aspekten wie der „offenen Wissenschaft“
vereinfacht wird. Darüber hinaus wurde eine Vereinbarung zur Förderung wissenschaftlicher
Austauschvorhaben zwischen der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und dem
Europäischen Forschungszentrum (ERC) geschlossen.
Hintergrund
Zusammenarbeit bei der 5G-Mobilfunktechnik
Die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Japan im Bereich der 5G-Technik bildet
das am 25. März 2015 unterzeichnete Memorandum of Understanding. Das Memorandum wurde
zwischen der im Dezember 2013 von der Kommission initiierten öffentlich-privaten Partnerschaft zu
den 5G-Netzen und dem Japan's Fifth Generation Mobile Communications Promotion Forum (5GMF)
geschlossen. Die EU investiert bis 2020 im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms
Horizont 2020 700 Mio. EUR in diese öffentlich-private Partnerschaft.Die Industrie in der EU soll diesen
Betrag bis auf ein Fünffaches, d. h. auf über 3 Mrd. EUR, aufstocken. Die Europäische Kommission und
die europäische Technologiebranche haben vor kurzem ferner die ehrgeizige Vision der EU zu 5GTechnik und -Infrastruktur präsentiert, um der EU in den globalen Diskussionen über 5G eine starke
Stimme zu geben und weitere internationale Abkommen zum Thema 5G zu fördern (siehe Rede von
Kommissar Oettinger: SPEECH/15/4535).
Über ihre Strategie für einen digitalen Binnenmarkt (siehe IP/15/4919 und MEMO/15/4920) engagiert
sich die Kommission für eine verbesserte Koordinierung der Frequenznutzung in der EU, insbesondere
angesichts des künftigen Bedarfs für 5G-Netze. Die Kommission wird in den kommenden Monaten eine
Überprüfung des EU-Telekommunikationsrahmens einleiten und 2016 Legislativvorschläge für eine
ehrgeizige Überarbeitung der EU-Vorschriften im Bereich Telekommunikation vorlegen. Dies
umfasst eine wirksamere Koordinierung der Frequenznutzung sowie gemeinsame EU-weite Kriterien für
die Frequenzzuteilung auf nationaler Ebene.
Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation
Die EU und Japan sind auf der internationalen Bühne im Bereich Forschung und Innovation enge
Partner. Japan hat sich am 7. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP7, 2007-2013) als
aktiver Partner beteiligt. Bis Mai 2015 hatten sich japanische Instanzen an 116 im Rahmen des FP7
unterzeichneten Zuschussvereinbarungen beteiligt; involviert waren daran insgesamt 56 japanische
Organisationen, für die die EU einen Gesamtbeitrag von 9,8 Mio. EUR. bereitgestellt hat. In dieser Zeit
wurden 352 japanische Wissenschaftler über Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen gefördert und 20
erhielten ein ERC-Stipendium. Seit Beginn des Horizont-Programms gab es 28 Teilnahmen aus Japan.
Darüber hinaus hat die Kommission 20 gemeinsame Projekte in den Bereichen IKT, Luftfahrt, Rohstoffe
und Energie mit einem EU-Beitrag von insgesamt 34 Mio. EUR kofinanziert.
Die heute verabschiedete gemeinsame Vision ist eine Absichtserklärung, die die auf der Grundlage des
Abkommens von 2011 über die wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit initiierte
strategische Partnerschaft fördert und bereichert.
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