Heiligabendgottesdienst2015 Begrüßung EndlichistHeiligabend.DieKinderhabenlangedaraufgewartet–und mancheErwachseneauch.NunfeiernwirdieGeburtvonJesusChristus. WirfeierndieunmittelbareNäheGotteszuuns.Gottselbstwird Mensch.Wirkönnenmerken,dassGottalleMenschenliebtundretten will.WaswirdunsbleibenvondieserNacht? Eingangsgebet: Gott,WortdesLebens,dieGestalteinesKindesnimmstduunterunsan, verzichtestaufMachtundStärke.SprichunsanindiesenTagen, ermutigeundbewegeuns,dasswirdeineLiebespüren,dasswirdeine LiebeverschenkenunddassunsetwasbleibtvondiesemFest.Amen 1 Heiligabendgottesdienst2015 DieWeissagungzumWeihnachtsfestbeimPropheten Jesaja9,1-6 DasVolk,dasimFinsternwandelt,siehteingroßesLicht,undüber denen,diedawohnenimfinsternLande,scheinteshell.Duweckst lautenJubel,dumachstgroßdieFreude.Vordirwirdmansichfreuen, wiemansichfreutinderErnte,wiemanfröhlichist,wennmanBeute austeilt.DennduhastihrdrückendesJoch,dieJochstangeaufihrer SchulterunddenSteckenihresTreiberszerbrochenwieamTage Midians.DennjederStiefel,dermitGedröhndahergeht,undjeder Mantel,durchBlutgeschleift,wirdverbranntundvomFeuerverzehrt. DennunsisteinKindgeboren,einSohnistunsgegeben,unddie HerrschaftruhtaufseinerSchulter;underheißtWunder-Rat,Gott-Held, Ewig-Vater,Friede-Fürst;aufdassseineHerrschaftgroßwerdeunddes FriedenskeinEndeaufdemThronDavidsundinseinemKönigreich, dasser'sstärkeundstützedurchRechtundGerechtigkeitvonnunanbis inEwigkeit.SolcheswirdtunderEiferdesHERRNZebaoth. 2 Heiligabendgottesdienst2015 DieWeihnachtsgeschichtenachLukas2,1-14 EsbegabsichaberzuderZeit,dasseinGebotvondemKaiserAugustus ausging,dassalleWeltgeschätztwürde.2UnddieseSchätzungwardie allerersteundgeschahzurZeit,daQuiriniusStatthalterinSyrienwar.3 Undjedermannging,dassersichschätzenließe,einjederinseineStadt. 4DamachtesichaufauchJosefausGaliläa,ausderStadtNazareth,in dasjüdischeLandzurStadtDavids,diedaheißtBethlehem,weileraus demHauseundGeschlechteDavidswar,5damitersichschätzenließe mitMaria,seinemvertrautenWeibe;diewarschwanger.6Undalssie dortwaren,kamdieZeit,dasssiegebärensollte.7Undsiegebarihren erstenSohnundwickelteihninWindelnundlegteihnineineKrippe; dennsiehattensonstkeinenRauminderHerberge. 8UndeswarenHirteninderselbenGegendaufdemFeldebeiden Hürden,diehütetendesNachtsihreHerde.9UndderEngeldesHerrn tratzuihnen,unddieKlarheitdesHerrnleuchteteumsie;undsie fürchtetensichsehr.10UndderEngelsprachzuihnen:Fürchteteuch nicht!Siehe,ichverkündigeeuchgroßeFreude,dieallemVolk widerfahrenwird;11denneuchistheutederHeilandgeboren,welcher istChristus,derHerr,inderStadtDavids.12UnddashabtzumZeichen: ihrwerdetfindendasKindinWindelngewickeltundineinerKrippe liegen.13UndalsbaldwardabeidemEngeldieMengederhimmlischen Heerscharen,dielobtenGottundsprachen:14EhreseiGottinder HöheundFriedeaufErdenbeidenMenschenseinesWohlgefallens. 3 Heiligabendgottesdienst2015 Predigt [FriedeseimitEuchallen.] LiebeGemeinde, zumWeihnachtsfestwerdenvieleGeschichtenerzählt.Märchenund Legenden.Manchesistwahrundwirklichpassiert,anderessind HoffnungenundWünsche.Werkanndasschonimmerunterscheiden. EinesolcheLegendehandeltvoneinemderDreiWeisenausdem Morgenland.VonMelchiorwirdberichtet,dassernichtausEuropakam. Erwarkeinervonuns.DunkleHautsollergehabthaben.Vermutlich warerAfrikaner.MelchioralsofolgtemitseinenKollegen,denHeiligen DreiKönigen,demStern.SiesuchtenjadenneugeborenenKönig.Der solleinmalinderWeltgroßenEinflusshaben.Unbedingtwolltensiedie erstensein,dieihnzuGesichtbekamenunddieihnberührendurften. NachlangerReisewaresendlichsoweit.DerSternbliebplötzlich stehen.MittenaufdemflachenLand.Vermutlichwarensieziemlich erstaunt,alssiedenBlickvomSternundvomhohenHimmelaufdie Erdesenkten.NichtsalsarmseligeDörfer.UndabseitsvonderSiedlung einStall.Schafe,HirtenundDunkelheitringsum.VielleichtistMelchior alsletzternachdenanderendurchdenniedrigenEinganggetreten.Als stolzerMenschmussteersichwohlbücken.Washatergesehen?Ochse undEsel.HeuundArmut.KeineHerrlichkeit.VaterundMutter.Aber mittendrindasKind.Vermutlichhatesgeschrien.Sonsthätteeres vielleichtgarnichtbemerkt. EinKönigsolldassein?EinflusssollderaufMenschenhaben?Auf MillionenMenschenüberdieganzeweiteWelt?ÜberMenschenauch anOrten,dieMelchiorgarnichtkannte?DerZweifelwarihmwohl deutlichanzusehen.Aberzuverlässigwaressoüberliefert.DerStern leuchtetüberdemKönig.Dannsollteeswohlstimmen. UndimVertrauendaraufziehtMelchiorseineSchuheaus.Mittenim Stall.Manweißgarnicht,wasdaallesherumliegt.Abersoistesnun einmal:EinemKönignähertmansichaufbloßenFüßen,dasistein ZeichenderEhrerbietung.WerzuBesuchkommt,trampeltnichtmit StraßenschuhenindieguteStube.MelchiorlegtseineGeschenkenahe zurKrippeundbeugtsichzudemKind.ErnimmtdiekleinenBabyfinger inseinegroßenschwarzenHände.Vielleichthatergebetet.Werweiß. 4 Heiligabendgottesdienst2015 DannistdieSachevorbei.Siestehenwiederdraußen.InderDunkelheit. SiehörendieSchafeblökenunddenSingsangderHirten. Vielleichtistesdapassiert.OdererstamnächstenTag,alseswieder hellwurdeundesvonStallundSternheimwärtsging.Werweißdas. Jedenfalls–soberichtetdieLegende–betrachtetMelchiorseine Handflächen.UndwoerdasKindberührthat–dasindsielichtundhell geworden.WodieFingerdesKindesinderKrippewaren,dahatsich etwasverändert.Daistetwasgebliebenanihm.UndbeimnächstenMal Schuheausziehenbemerkter:AuchseineFußsohlensindhell.Woer hingetretenwarimStall,mittendurchdenUnratvordasKind,dawar besondererBoden.Daistetwashellgewordenanihm.Undesist geblieben.Deshalb-sagtdieLegende–habenalledunkelhäutigen AfrikanerhelleHandflächenundhelleFußsohlen:WeilMelchiorim VertrauenmitbloßenFüßenvollerRespektindiearmseligeUmgebung desKindesgetretenistundweileresvollerVertrauenberührthat. DieseBegegnungzuWeihnachtenistihmgeblieben.Fürimmer.Undfür immersichtbaranihm. SollenwirheuteNachtodermorgenfrühoderindenkommenden TagenunsereSchuheausziehenoderunsereHändebetrachten?Ein Versuchwäreeswert.Vielleichtkannmanesnichtdortsehen. SchließlichsindnichtalleMenschengleich.Vielleichtsiehtmandasbei demeinenandenAugen,dieleuchten.Undbeieineranderenam Rücken,dersichaufrichtet.OderandenTaten,dienachWeihnachten möglichwerden,weilwirmerken:EsändertsichetwasinderWelt.Es istHoffnungaufdemflachenLand,inderArmut,mitteninallem,was wirundandereerleidenundertragenmüssen.MitteninallemSchmutz vonSchuldundVersagen,mitteninallemDreckvonKriegundGewalt, mitteninallemBlut,durchdasdieMäntelderIS-Terroristenschleifen– mitteninallemistHoffnung.Hoffnung,dieunssichtbarverändernkann. Unddiebleibt.ÜberheuteundmorgenunddieFesttagehinaus. DeswegenwerdendieGeschichtenalleerzählt.Essollunsetwas bleiben,wasunshilft,zuleben.Deshalbsindwirhier. [UndderFriedeGOTTES,derhöheristalsallunsereVernunft,bewahre unsereHerzenundSinneinJESUSCHRISTUS,unseremHERRN.] Amen. 5 Heiligabendgottesdienst2015 Fürbittgebet GOTT,amRandderWeltbistDUzurWeltgekommen– UndDUumfasstdochalles, denKosmos,dieMeere,dieKontinenteundauchunserenOrt. WirbittenDICH: SeibeidenMenschen. IndenWohnzimmern,andenKrankenbetten, indenFlüchtlingsunterkünften, indenGefängniszellen. WoauchimmerMenschenDICHsuchen, dalassDUDICHsehen. WirbittenDICH: ZeigDICHunsindieserNacht. WelchgroßesGeschenkistDEINEGeburt! WienahekommstDUunsMenschenundDEINERganzenSchöpfung. WirbittenDICH: BleibbeidenMenschen. Lassunsentdecken,wiewirunsverändern durchdieHoffnung,dieDUerweckst, durchdieLiebe,dieDUschenkst. Wirvertrauendarauf,dassmitDIRNeuesundGutes InunseremLebenbeginnenkann. DenndazubistDU,GOTT,Menschgeworden. LassunsdieMenschenwerden,diewirseinkönnen, fürDICH,füruns,fürandereundfürdieganzeWelt. VaterunserimHimmel. GeheiligtwerdedeinName. DeinReichkomme. DeinWillegeschehe, wieimHimmel,soaufErden. UnsertäglichesBrotgibunsheute. UndvergibunsunsereSchuld, wieauchwirvergebenunserenSchuldigern. UndführeunsnichtinVersuchung, sondernerlöseunsvondemBösen. DenndeinistdasReichunddieKraftunddieHerrlichkeitinEwigkeit. Amen. 6
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