Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Börsen-Zeitung Nr. 115 B1 Energie & Umwelt Wind im Tank: Wasserstoff als Beitrag zur Energiewende Sektoren Strom, Wärme und Verkehr wirtschaftlich und effizient miteinander verknüpfen – Transportmittel schnellstens auf alternative Antriebe umstellen ter Einsatz von Strom Wasser in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die eingesetzte elektrische Energie wird in chemische umgewandelt und in Wasserstoff gespeichert. Dieser Wasserstoff wird komprimiert und zuletzt an Wasserstofffahrzeuge abgegeben. Derzeit produzieren wir auf diese Weise Wasserstoff in unterschiedlichen Pilotanlagen wie beispielsweise im Hybridkraftwerk von Enertrag nördlich von Berlin sowie an einzelnen Wasserstofftankstellen direkt vor Ort. Letztlich werden wir belastbare Zahlen erhalten, wie der Energieaufwand für Erzeugung und Transport von Wasserstoff in Einklang gebracht werden kann mit einer wachsenden Zahl Die aktuelle Fahrzeugflotte der Clean Energy Partnership (CEP). von Brennstoffzellenfahrzeugen. zeuge, die unterwegs schnell aufge- ein entscheidendes Bindeglied sein, An der Total Multi-Energie-Tank- tankt werden müssen, nur mit Was- um die Energiesektoren Strom, Wärstelle in Berlin-Schönfeld, der soge- serstoff und Brennstoffzelle zu reali- me und Verkehr wirtschaftlich und nannten „H2BER“, ist heute im klei- sieren. Wasserstoff eignet sich als effizient im Rahmen der Energiewennen Maßstab bereits Realität, was chemischer Speicher für fluktuieren- de miteinander zu verknüpfen. Wasim großen zum Gelingen der Ener- de erneuerbare Energien und kann serstoff könnte eine Schlüsselrolle giewende beitragen kann. Vor Ort wird Wasserstoff im Elektrolyseverfahren CO2-neutral aus Windkraft erzeugt. Diesen nutzen hier mehrere Anwendungsbereiche, die üblicherweise voneinander getrennt sind. Brennstoffzellenfahrzeuge können direkt vor Ort mit dem nachhaltig erzeugten Wasserstoff betankt werden. Dies ist die effizienteste Nutzung des Wasserstoffs, da das Brennstoffzellensystem einen Wirkungsgrad aufweist, der mit bis zu 65 % mehr als doppelt so hoch wie der eines herkömmlichen Verbrennungsmotors ist. Dadurch ist der Gesamtwirkungsgrad von der Produktion des Treibstoffs bis zum Tank (Wellto-Wheel) bei einem Brennstoffzellenfahrzeug, trotz des Energieaufwandes für die Produktion des Wasserstoffs, bereits heute höher als bei einem herkömmlichen Pkw. Am H2BER kann der Wasserstoff zudem in Trailer abgefüllt und zu anderen Berliner H2-Tankstellen gebracht werden. Am H2BER erzeugt außerdem ein Blockheizkraftwerk mit dem „grünen“ Wasserstoff Strom und Wärme, die für den Betrieb der Tankstelle und Waschanlage geSpannende Keynotes, Best Practices nutzt werden. Damit wird erstmals und Diskussionen mit anderen an einem Ort demonstriert, dass Wasserstoff die systemübergreifenCompliance-Experten de Vernetzung erneuerbarer Energie vom Strom-, Wärme- und Gasmarkt bis hin zum Verkehrssektor möglich macht. Foto: CEP/AlbrechtMarschner dabei einnehmen, eine moderne und nachhaltige Energiewirtschaft mit abgasfreiem Verkehr, einer unabhängigen Wärmeversorgung und einer stabilen Stromversorgung in die Realität umzusetzen. Compliance Solutions Day 24.06.2015 in München Compliance Lösungen für Ihre Organisation: Aktuelle Trends und Best Practices führender Anbieter Einblicke in die Anwendung von Compliance-Programmen und -Tools im gesamten Compliance-Prozess Geeignet als Energiespeicher Um die Vorgaben der Europäischen Kommission zur Treibhausgasreduktion einzuhalten, erleben wir in Deutschland einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien. Bei der Einspeisung von fluktuierendem „grünem“ Strom muss die Erzeugung optimal mit dem Verbrauch abgestimmt sein, um das Netz nicht zu überlasten. Speichermöglichkeiten sind in Deutschland jedoch nur unzureichend vorhanden. Wasserstoff als Energiespeicher könnte hier eine Lösung bieten. Denn in Form von Wasserstoff können große Mengen Energie zwischengespeichert werden. Auch über einen längeren Zeitraum hinweg treten bei der Speicherung keine nennenswerten Verluste auf. Dies bedeutet nicht weniger, als dass Wasserstoff in der Lage ist, einen Teil der Energiewende zu tragen, deren große Herausforderung es ist, Angebot und Nachfrage von Energie zeitlich zu entkoppeln. Der Umstieg auf alternative Antriebe im Verkehrssektor ist für die Einhaltung der Klimaschutzziele unausweichlich. Der Elektroantrieb ist für schwere und leistungsfähige Fahr- Jetzt kostenfrei anmelden: www.lexisnexis.de/compliance-day © Anna Rauchenberger Den Einsatz von Wasserstoff als alltagstauglichem Kraftstoff erprobt die CEP seit Ende 2002. Dazu gehört der Betrieb leistungsfähiger Wasserstofffahrzeuge, die BMW, Daimler, Ford, GM/Opel, Honda, Hyundai, Toyota und Volkswagen im Rahmen der CEP bereits erfolgreich getestet haben und derzeit weiter optimieren. Brennstoffzellenfahrzeuge Von werden mit gasförmiPatrick Schnell gem Wasserstoff betankt. Dieser wird in der Brennstoffzelle in Strom umgewandelt, der einen Elektromotor antreibt. Beim Betrieb Vorsitzender der Clean entstehen keine CO2Energy Partnership (CEP) und Leiter NetzEmissionen, sondern leentwicklung bei Total diglich Wasserdampf. Deutschland Je nach Größe des Treibstofftanks schaffen die Fahrzeuge bereits stoff und Energieträger könnte dabei heute Reichweiten zwischen 400 eine Schlüsselrolle einnehmen. und 700 km. Der Tankprozess ist verDie Klimaschutzziele der EU se- gleichbar mit dem Tanken von Erdhen vor, dass die Treibhausgasemis- gas und dauert etwa drei Minuten. sionen bis 2020 um 40 % und bis Auch im Busbetrieb ist die Brenn2050 um mindestens 80 % gegen- stoffzelle eine echte Alternative: über dem Wert von 1990 gesenkt Wasserstoffbusse ermöglichen ein werden. Als einer der Hauptemitten- nahezu geräuschloses Fahren ohne ten gilt der wachsende Straßenver- Schadstoffe und eignen sich daher kehr. Deshalb muss er schnellstmög- besonders für den Einsatz in Innenlich auf alternative Antriebe umge- städten oder Wohngebieten. In der stellt werden. Elektrische Antriebe, CEP werden sie derzeit von der die mit Energie aus erneuerbaren Hochbahn in Hamburg und den Quellen betrieben werden, spielen Stuttgarter Straßenbahnen im Linihier die wichtigste Rolle. enbetrieb eingesetzt. Dass mehr als nur ein guter Wille dahintersteht, beweist das Beispiel Hamburg: Im VerGrößtes Projekt Europas gleich zu 1990 soll der CO2-Ausstoß In der Clean Energy Partnership der Hansestadt auf Beschluss des Se(CEP) arbeiten führende Industrie- nats bis 2020 um gut 40 % gesenkt unternehmen unter der Federfüh- werden. Das ist doppelt so viel, wie rung des Bundesverkehrsministeri- die EU anstrebt. Um diesen Plan einums daran, dieses Ziel zu erreichen – zuhalten, sollen ab 2020 keine mit mit Wasserstoff als alternativem Dieselmotor betriebenen Fahrzeuge Kraftstoff. Technologie-, Mineralöl- mehr beschafft werden, sondern ausund Energiekonzerne sowie die schließlich Busse mit alternativen Mehrzahl der größten Automobilher- Antrieben. steller und führende Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs beteiligen Tankstellennetz ausbauen sich an dem größten Wasserstoff-Demonstrationsprojekt Europas. Es Derzeit gibt es in Deutschland 18 wird im Rahmen des Nationalen In- öffentliche Wasserstofftankstellen, novationsprogramms Wasserstoff- diese werden noch während der und Brennstoffzellentechnologie Laufzeit des NIP auf über 50 Statio(NIP) betrieben, mit dem die deut- nen aufgebaut – gerade noch rechtsche Bundesregierung gezielt zeitig zum Marktstart des Toyota 700 Mill. Euro für die Demonstrati- Mirai, der nach der Einführung in Jaon von Wasserstoff- und Brennstoff- pan und in den USA ab September zellentechnologie in den Bereichen auch auf dem deutschen Markt erVerkehr, stationäre Versorgung und hältlich sein wird. Im Rahmen der spezielle Märkte zur Verfügung CEP arbeiten die Unternehmen Air stellt. Diese Summe wird durch den Liquide, Daimler, EnBW, Linde, Beitrag der Industrie verdoppelt, so OMV, Shell, Total und Westfalen mit dass in Deutschland bis Ende 2016 Hochdruck am Aufbau weiterer Wasrund 1,4 Mrd. Euro in die Wasser- serstoffstationen. Siemens entwistoff- und Brennstoffzellentechnolo- ckelt dabei die Elektrolyseurtechnik gie investiert werden. für die Erzeugung von Wasserstoff direkt an der Tankstelle weiter. Ein wichtiger Meilenstein beim Aufbau des Tankstellennetzes war kürzlich die Eröffnung der TankstelAUS DEM INHALT le im unterfränkischen Geiselwind: Dorothee Bär, Staatssekretärin beim Wind im Tank: Wasserstoff als Bundesminister für Verkehr und digiBeitrag zur Energiegewinnung Von Patrick Schnell B 1 tale Infrastruktur, eröffnete Anfang Mai die erste Korridortankstelle diKonventionelle und erneuerbare rekt an einer Autobahn. Die an der Energien verknüpfen A3 gelegene Station verknüpft die Von Dr. Georg Müller B 2 wichtigen Ballungszentren Stuttgart und Frankfurt mit der LandeshauptWindräder zu Lande stadt München, so dass nun Wasserbleiben die Leistungsträger stofffahrzeuge zwischen den südVon Lars Quandel B 2 deutschen Metropolen verkehren können. Klimafinanzierung kann nur gemeinsam gelingen Nachhaltige Erzeugung Von Caroline Cruickshank B3 Mindestens die Hälfte des WasserSozial verantwortliches Handeln stoffs, der an den Tankstellen der führt zu höherer Rendite CEP abgegeben wird, stammt bereits Von Franca Perin B 3 heute aus nachhaltiger Erzeugung. Langfristig streben wir an, diese QuoFotovoltaik setzt sich te bis auf 100 % auszubauen. Zwar an die Wachstumsspitze wird auch mit Wasserstoff aus ErdVon Michael Ebner B4 gas Kohlendioxid eingespart: Bei der Verwendung in BrennstoffzellenfahrMaßnahmen gegen den zeugen werden im Vergleich zu modrohenden Blackout dernen Dieselfahrzeugen bis zu 30 % Von Dr. Alexander Dlouhy und Gereon Abendroth B 5 weniger CO2-Emissionen verursacht (bei einem Vergleichswert 120g CO2/km bei einem Dieselfahrzeug). Nachhaltige Ertragschancen Die Erzeugung von Wasserstoff bei Energie und Umwelt Von Alana Maue B 5 mit einem anderen Produktionsverfahren hingegen macht eine komplett emissionsfreie Fahrt möglich. Klimawende im Straßenverkehr Wenn der dafür benötigte Strom aus hat begonnen Von Dietrich Klein B 6 regenerativen Quellen stammt. Bei der sogenannten Elektrolyse wird unBörsen-Zeitung, 20.6.2015 Die Reduktion der Treibhausgase gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Schätzungen zufolge muss der Straßenverkehr zu 95 % auf alternative Antriebe umgestellt werden, um die EU-Klimaschutzziele zu erreichen. Wasserstoff als Kraft- LexisNexis and the Knowledge Burst logo are registered trademarks of Reed Elsevier Properties Inc., used under license, © 2015 LexisNexis, a division of Reed Elsevier Inc. All rights reserved. B 2 Börsen-Zeitung Nr. 115 Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Konventionelle und erneuerbare Energien verknüpfen Nachhaltige und intelligente Kombination entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Kraft-Wärme-Kopplung ist unverzichtbar für Wärmewende sche Fortschritt macht es heute bereits möglich, die wachsende Zahl dezentraler Erzeugungsanlagen in das bestehende Energiesystem zu integrieren. Ein modernes dezentrales Energiemanagement schafft Lösungen auf lokaler Ebene und bringt Erzeugung und Verbrauch vor Ort zusammen. Mehrere Erzeugungsanlagen können miteinander kombiVon niert und so größere virGeorg Müller tuelle Einheiten geschaffen werden. Voraussetzung eines nachhaltig integrierten Energiesystems sind zukunftsorientierte Investitionsentscheidungen, geVorsitzender rade im Bereich der Erdes Vorstands zeugungsanlagen. MVV von MVV Energie Energie hat hier schon frühzeitig einen konsequenten Weg gewählt: beiten daran, den Übergang in das Das Unternehmen investiert zielgeEnergiesystem der Zukunft zu orga- richtet in den Ausbau erneuerbarer nisieren. Sein Leitsystem wird von Energien und in die Stärkung der den erneuerbaren Energien und den Energieeffizienz. Zugleich entwickelt die Mannheidadurch angestoßenen Prozessveränderungen geprägt. Gleichzeitig ver- mer Unternehmensgruppe auf der ändern sich die Bedürfnisse der Ver- Grundlage neuer technischer Mögbraucher: Sie erzeugen und nutzen lichkeiten Produkte und Dienstleisimmer mehr Energie selbst. Dane- tungen für unterschiedliche Kundenben dürfen wir Versorgungssicher- gruppen. So haben wir gemeinsam heit und Bezahlbarkeit nicht ge- mit Glen Dimplex, einem weltweit führenden Hersteller von Heiz- und fährden. Kühlgeräten, mit BayWa und mit dem Münchener IT-Spezialisten Lokale Lösungen GreenCom Networks das GemeinDieser moderne Dreiklang gelingt schaftsunternehmen Beegy gegrünnur durch eine nachhaltige und intel- det. Dieses Unternehmen, das sich ligente Verknüpfung erneuerbarer von „better energy“ ableitet, ist ein und hocheffizienter konventioneller Anbieter für Komplettlösungen und Energien entlang der gesamten ener- Systemintegration rund um ein intelgiewirtschaftlichen Wertschöpfungs- ligentes, dezentrales Energiemakette. Nur so können wir den Weg in nagement und damit die logische Erdas Energiesystem der Zukunft sozi- gänzung der auf das Energiesystem al, ökologisch und wirtschaftlich er- der Zukunft ausgerichteten Produktfolgreich gestalten. Der technologi- und Dienstleistungskette von MVV Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Die Energiewirtschaft, nicht nur in Deutschland, befindet sich in einem erneuten Strukturwandel; er ist vergleichbar mit dem Beginn der Skalierung von Kraftwerks- und Netztechnik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Unternehmen und Politik ar- Energie. Hier werden branchenübergreifende Kompetenzen zusammengeführt und daraus gebündelte Angebote für eine nachhaltige Energieversorgung entwickelt. Überlegene Technologie Ein entscheidender Schlüssel auf dem Weg in das neue Energiesystem ist die hoch effiziente Kraft-WärmeKopplung (KWK). Sie ist unverzichtbar für die Wärmewende – ein zu Unrecht oft vergessener Teil der Energiewende. Gerade in Ballungsräumen entlastet hocheffiziente KWK in Verbindung mit leitungsgebundener Fernwärme den Wärmesektor maßgeblich. Sie weist niedrige CO2-Vermeidungskosten auf und ist auch der Wärmedämmung deutlich überlegen. Außerdem gewährleisten KWKKraftwerke regelbare Kapazitäten, wie sie in der Energiewende gebraucht werden. Sie sichern auch nachts und bei Flaute, wenn erneuerbare Energien nur unzureichend zur Verfügung stehen, die Energieversorgung. Hinzu kommt eine saisonale Komponente: Da die Wärmeerzeugung aus KWK vor allem im Winter gebraucht wird, ergänzt die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom die erneuerbaren Energien ideal. Kommt, wie in Mannheim, ein Wärmespeicher hinzu, erhöht dies die Flexibilität der Erzeugung zusätzlich. Bei den erneuerbaren Energien setzen wir auf die Windenergie an Land, auf die Nutzung von Biomasse sowie auf die Erzeugung von Biogas. Wir erzeugen so bereits heute mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als alle unsere Haushaltskunden in Mannheim, Kiel und Offenbach verbrauchen. Diese Investitionsschwerpunkte helfen nicht nur dabei, klimafreundlich Energie zu erzeugen, sie Windenergie an Land ist technisch erprobt und wirtschaftlich und damit eine wichtige Säule der Energiewende. Foto: MVV Energie sind auch Teil der Weiterentwicklung des Energiesystems. MVV Energie verfügt im Bereich der Windenergie mit ihren Windparks bereits über 174 MW installierte Leistung. Diese Technologie ist auf der einen Seite technisch erprobt und wirtschaftlich – ohne die Risiken und deutlich höheren Kosten von Windparks im Meer –, auf der anderen Seite bringen Anlagen an Land die Erzeugung räumlich näher an die großen Verbrauchszentren und den Strom damit dorthin, wo er gebraucht wird. Daher arbeiten wir intensiv auch an der Entwicklung und Realisierung weiterer Windprojekte. In der Partnerschaft mit der Juwi AG und nach dem Erwerb der Windwärts GmbH deckt MVV Energie nun auch die Projektentwicklung und damit die komplette Kette der Windenergie ab. Bei Biomasse zählen wir heute zu den führenden Unternehmen im deutschen Markt und nehmen derzeit in Ridham Dock auch die erste Anlage in England in Betrieb. Die Biomasseanlagen erzeugen Ökostrom aus Alt- und Resthölzern, können flexibel auf die aktuelle Marktsituation reagieren und ergänzen das Portfolio der Unternehmensgruppe bei der thermischen Nutzung von Abfällen. Auch hier hat MVV Energie in diesem Jahr mit einer ersten Anlage in Plymouth den englischen Markt betreten. Vervollständigt wird die strategische Ausrichtung durch die Erzeugung von Biogas und Biomethan, das zu den vielseitigsten erneuerbaren Energieträgern gehört. Es kann im Gasnetz gespeichert werden und eignet sich für die Versorgung mit Strom und Wärme wie auch als Treibstoff für Erdgasfahrzeuge. Flexibilität ist eines der Kernmerkmale des Energiesystems der Zukunft. Sie sorgt dafür, dass auch bei einer Erzeugung, die zum großen Teil von Wind und Sonne abhängt, die erforderliche Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann. Derzeit geschieht dieser Ausgleich vor allem über den Regelenergiemarkt. In der Zukunft werden darüber hinaus dezentrale intelligente Systeme am Netz sein und die Erzeugung und den Verbrauch von Energie in Einklang bringen. Einen Beitrag dazu können heute schon sogenannte Quartierspeicher übernehmen, die in einem Stadtteil den dezentral erzeugten Strom, etwa aus Fotovoltaik, aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Um dieses Prinzip des lokalen Speichers in das Energiesystem einbinden zu können, muss die Technik weiterentwickelt sowie eine Akzeptanz bei den Nutzern vor Ort geschaffen werden. In dem Projekt „Strombank“ untersuchen wir die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und geeignete Betreibermodelle eines solchen Speichers. Aus Sicht des Energiesystems ist die Strombank ein Element, das auf lokaler Ebene einen Ausgleich schafft und damit die Netze entlastet. Politik muss Weichen stellen Das Energiesystem der Zukunft entsteht auf der Ebene der Erzeugung durch das Zusammenspiel von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der Kraft-Wärme-Kopplung. KWK ergänzt Erneuerbare ideal und bringt gleichzeitig einen enormen Effizienzgewinn. KWK ist daher für die Wärmewende unverzichtbar. Zudem müssen dezentrale Lösungen entwickelt und in der Praxis umgesetzt werden. Grundlage für beide Ansätze sind richtige politische Weichenstellungen, die verlässlich sind. Dann ist es Aufgabe der Energieunternehmen, innerhalb dieser Rahmenbedingungen zukunftsorientierte und nachhaltige Gesamtlösungen zu erarbeiten. Wir stellen uns dieser Herausforderung einer neuen Energiewelt aktiv – mit Ideen, neuen Geschäftsmodellen und den notwendigen Investitionen. Windräder zu Lande bleiben die Leistungsträger Offshore wird perspektivisch wichtiger – Projektentwickler und Investoren immer aktiver – Zuverlässig berechenbare Cash-flows Meer geschafft, doch es ist noch nicht absehbar, dass die OffshoreParks in der Gesamtleistung zu Onshore aufschließen können. Dies liegt auch daran, dass der Zubau im gesamten Windmarkt in den vergangenen Jahren durch Onshore geprägt war; 2014 betrug der Anteil 87 %. Fortlaufende technische Weiterentwicklungen sorgen auch bei Von Onshore für immer efLars Quandel fektivere Stromgewinnung. Im Rahmen des sogenannten Repowering ersetzt an vielen Standorten bereits die nächste Generation ältere Windenergieanlagen Leiter Renewable und erbringt im besten Energy bei der Fall die zehnfache LeisHSH Nordbank tung. Zusätzlich werden durch Repowering weniger Windenergieanlaben, auch wenn Offshore, also gen benötigt, was zu einer hohen AkStromerzeugung auf offener See, im zeptanz bei Anwohnern führt. StandEnergiemix perspektivisch wichtiger orte mit schwächeren Windbedinwird. Der starke Ausbau der Wind- gungen können dank moderner ebenfalls energie fußt auf einer breiten Basis Schwachwindturbinen von Projektentwicklern und einer wirtschaftlich an das Netz gebracht Vielzahl von Investoren. Das ist eine werden. Während die Entwicklung im Netzgute Nachricht für die Energiewende, denn das große privatwirtschaft- ausbau oder bei den Speichertechniliche Engagement ist bisher einer ken nur langsam voranschreitet, der Garanten dafür, dass die ehrgei- sind Projektentwickler und Investozigen Ziele der Politik verwirklicht ren im Bereich Onshore aktiver denn werden können. Das verdeutlicht je. Insbesondere die Erfolge in auch ein Blick auf das bisher Er- Deutschland fußen auf einer breiten und mittelständisch geprägten Proreichte. jektentwicklerlandschaft. Ihr Hauptziel ist es, schlüsselfertige WindDrehzahl steigt in Europa parks zu projektieren und an InvestoSeit dem Jahr 2000 hat sich die in- ren zu verkaufen. Und die Nachfrage stallierte Windkraftkapazität in Euro- ist groß: Die Käuferschaft von Onpa von 12,9 auf 128,8 Gigawatt bei- shore-Windenergieanlagen wächst nahe verzehnfacht. Die zwei größ- kontinuierlich. ten Produzenten, Deutschland und Spanien, stehen gemeinsam für Institutionelle greifen gern zu 48,3 % der vorhandenen Leistung. Doch zugebaut wird mittlerweile Zu den Investoren gehören die auch abseits dieser Kernmärkte: Bei- strategischen Akteure, also Energiespiele hierfür sind Schweden oder versorger wie Stadtwerke und die die Türkei mit jeweils rund 1 Giga- Energiekonzerne. Die entscheidenwatt Wachstum im vergangenen den Wachstumsimpulse kommen jeJahr. Es ist davon auszugehen, dass doch von institutionellen Investoder Boom in Europa weiter anhält ren, denn Versicherer und Pensionsund bis 2018 die installierte Kapazi- fonds suchen im Niedrigzinsumfeld tät jährlich um fast 10 % wächst. langfristige Anlagemöglichkeiten Momentan liefern die Windräder mit zuverlässigen Renditen. Wähzu Lande mit 254,43 Terawattstun- rend sich die Gesamtzahl aller Käufe den gegenüber Offshore mit 29,59 und Verkäufe von WindkraftprojekTerawattstunden pro Jahr noch fast ten verdoppelte, haben die institutiodie zehnfache Menge an Strom. Die nellen Investoren ihr Engagement Windenergie hat den Sprung auf das vervierfacht. Waren sie 2009 noch Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Weltweit wird immer mehr Strom aus Windenergie produziert. Das gilt auch für Europa und hier insbesondere für Deutschland – mit Betonung auf Land. Onshore wird auf absehbare Zeit der Leistungsträger unter den erneuerbaren Energien blei- an 15 der in Europa gemeldeten Windpark-Deals beteiligt, waren es 2013 bereits 61. Mit den gängigen Windparks an Land können institutionelle Anleger beispielsweise in Deutschland circa 2 bis 8 % Rendite erzielen. Die Stromgestehungskosten für Onshore sind zuverlässig prognostizierbar. Die Technik für Windenergieanlagen zu Lande ist ausgereift, und der durchschnittliche Ertrag eines Standortes kann mit detaillierten Windmessungen berechnet werden. Neben einem recht geringen Wartungsaufwand sind insbesondere Kosten für Pacht und Verwaltung zu berücksichtigen. Die Stromgestehungskosten für Windenergie hängen hauptsächlich von der Höhe der Investition und den dabei zu berücksichtigenden Kapitalkosten ab. Konkurrenzfähige Kosten Alle Länder der Europäischen Union haben sich mit der Richtlinie 2009/28/EG zu einem Ausbau der erneuerbaren Energien verpflichtet, und die verschiedenen Fördermodelle, etwa in Großbritannien und Deutschland, verleihen der Windkraft entscheidende Impulse. Gleichzeitig werden in allen europäischen Ländern die Kosten für nachhaltigen Strom kritisch hinterfragt. Die Abwägung der Förderungskosten gegenüber den Kosten für konventionelle Energie berücksichtigt jedoch oftmals nicht alle tatsächlich vorhandenen Faktoren, die gerade bei fossilen Energieträgern zu einem Anstieg der Erzeugungskosten führen. Konventionelle Kraftwerke haben im Vergleich zu Onshore oder Fotovoltaik viel höhere Investitionskosten, und auch die Rohstoffpreise werden langfristig weiter anziehen. Bei einer Vollkostenbetrachtung wären sowohl die Umweltbelastungen als auch der Rückbau inklusive Dekontamination der Anlagen zu berücksichtigen. Bereits heute sind die Stromgestehungskosten für Windenergie an guten Standorten konkurrenzfähig. Onshore-Windkraft kann sich jedoch nicht zu normalen Marktbedingungen an der Strombörse Epex refinanzieren. Die Herausforderung: Die Verfügbarkeit und damit die Handelbarkeit von Strom aus Windenergie ist kaum steuerbar, insbesondere im Mittel- und Langfristbereich. An windreichen Tagen entsteht ein Überangebot und drückt die Preise am Spotmarkt gegen null. Wurden 2011 im Schnitt an der Epex Spot noch 51,12 Euro je Megawattstunde gezahlt, waren es 2013 nur 37,78 Euro – also nur noch 3,8 Cent je Kilowattstunde. Derzeitiges Ziel der Politik ist es, feste Förderungen abzubauen und stattdessen die Vergütungen stärker an Angebot und Nachfrage auszurichten und gleichzeitig den großen Angebotsschwankungen am Markt entgegenzuwirken. So soll die Liberalisierung des Marktes mit nachhaltigem Strom, die für Onshore 2017 stattfindet, über Direktvermarktungen und inverse Auktionsverfahren Prognose ausgestaltet werden. Kritisch wird in diesem Zusammenhang der administrative Aufwand betrachtet, der sich für Projektentwickler und Investoren aus Ausschreibungsverfahren ergibt. In der mittelständisch geprägten deutschen Onshore-Landschaft könnte dieser Faktor einen Verdrängungswettbewerb begünstigen, der das Angebot und die Vielfalt verringert. Mittel- und langfristig würde diese Entwicklung dann wieder zu höheren Preisen führen. Vorsichtig liberalisieren Um den bisherigen Erfolg der Energiewende fortzusetzen, sollte die Liberalisierung den Wettbewerb fördern, ohne die Akteursvielfalt zu gefährden. Für die Vermarktung von Windstrom sind präzise Zusagen über die Stromproduktion in der nahen Zukunft vorteilhaft. Windparks mit sehr konstanten Erträgen sind somit in der Direktvermarktung sehr wertvoll. Volatilere Windstandorte müssen ihren Platz im Portfolio eines Direktvermarkters finden, indem sie möglichst gegenläufige Effekte zum allgemeinen Windaufkommen versprechen. Und noch einen Punkt gilt es zu beachten: Die Investoren richten ihr europaweites Engagement grenzüberschreitend nach den nationalen Förderungsregelungen aus. Das bekommen zurzeit beispielsweise Spanien und Italien zu spüren. Beide Länder waren im europäischen Vergleich bei Windstrom zeitweise führend und mussten in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang von neu installierten Projekten verzeichnen, nachdem die Einspeisevergütungen zuletzt sogar rückwirkend stark gekürzt wurden. Ein erfolgreiches Ausschreibungsmodell für Deutschland wird Anforderungen genügen müssen, die mit einem Magischen Viereck vergleichbar sind. Es muss EUKonformität wahren, die Akteursvielfalt erhalten und die Klimaziele trotz sinkender Preise erfüllen. Die Rahmenbedingungen der Stromerzeugung zukunftsfähig und preisgünstig zu gestalten, gehört zu den großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Die Kosten für konventionelle Energien werden steigen. Die weit verbreitete Annahme, dass der Verbraucher durch die Energiewende besonders stark belastet würde, kann so grundsätzlich nicht bestehen bleiben, da beispielsweise Windstrom dank immer effizienterer Technik der Anlagen weiter billiger werden dürfte. Onshore wird maßgeblich zu dem Ziel beitragen, in 20 Jahren 55 bis 60 % des in Deutschland benötigten Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Die bisherige Entwicklung hat gezeigt: Durch die große Anzahl der Akteure, insbesondere auch auf Investorenseite, können die für die Energiewende benötigten Zubauzahlen erreicht werden. Bedarfsgerecht eingesetzte Förderungselemente für Windenergie führen dazu, dass privates Kapital effizient für eine umweltverträgliche Stromerzeugung arbeitet. Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Börsen-Zeitung Nr. 115 B3 Klimafinanzierung kann nur gemeinsam gelingen Öffentlicher und privater Sektor sollten analog zu Infrastrukturprojekten zusammen in Umweltprojekte investieren – Vorhandene Prozesse nutzen Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Die Erzielung eines nachhaltigen Gleichgewichts zwischen kurzfristigen Anforderungen und langfristigen Zielen ist ein entscheidendes Erfolgskriterium in der Politik, in der Finanzwelt, ja im Leben überhaupt. Politisch besteht die vielleicht bedeutendste Herausforderung für Regierungen weltweit in der Umsetzung einer Energiepolitik, die sowohl den Treibstoff für Wirtschaftswachstum in der Gegenwart bereitstellt, als auch eine ausreichende Reduzierung des CO2-Ausstoßes gewährleistet, so dass unsere Kinder auch in Zukunft gesund aufwachsen können. In Deutschland verläuft die Energiewende hin zu einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien, nicht ohne Schwierigkeiten, wie die Demonstration von 15 000 Bergwerksarbeitern Ende April in Berlin gezeigt hat. Deutschland steht im Kampf mit den Schwierigkeiten der Umstellung einer Volkswirtschaft auf erneuerbare Energiequellen aber nicht allein da. Lücke von 36 Bill. Dollar Laut Ceres, einer Nichtregierungsorganisation zur Förderung von Nachhaltigkeit, sind bis Ende 2050 Investitionen in saubere Energien im Umfang von 36 Bill. Dollar erforderlich, falls die Staatengemeinschaft ihre international vereinbarten Ziele zur Eindämmung des Klimawandels einhalten will. Angesichts der fiskalischen Herausforderungen, vor denen viele westliche Industrienationen stehen, die sich noch von den Auswirkungen der globalen Finanzkrise erholen, stellt dies eine erhebliche Finanzierungslücke dar. Finanzierungsmethoden, die die Zusammenarbeit des öffentlichen und des privaten Sektors fördern, können jedoch helfen, diese Finanzierungslücke durch die Nutzung vorhandener Prozesse und Kompetenzen zu schließen – zum langfristigen Nutzen unserer globalen Gesellschaft. Diese Art der Zusammenarbeit hat sich bereits bei der Projektfinanzierung etabliert, wo öffentlichprivate Partnerschaften große Infrastrukturprojekte wie Schulen, Kran- Finanzinstitutionen oder Unternehmen geben grüne Anleihen aus, um Mittel für qualifizierte grüne Projekte zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes aufzunehmen. Prominente internationale Beispiele sind die Emissionen von Toyota im März und der kanadischen Provinz Ontario im Oktober des vergangenen Jahres. Toyota, um die Fertigung von HyVon bridfahrzeugen zu finanCaroline Cruickshank zieren, Ontario zur Finanzierung sauberer Verkehrslösungen in Toronto. In Deutschland hat die KfW Bankengruppe Managing Director im Juli 2014 erfolgreich of Strategy, Corporate eine erste grüne Anleihe Trust Team bei mit einem Volumen von BNY Mellon 1,5 Mrd. Euro ausgegeben, deren Erlöse in die Erzeugung von Windfür die Bankenrettung aufgewendet und Solarenergie investiert werden und gleichzeitig einen neuen Ord- sollen. Als globaler Corporate-Trustnungsrahmen geschaffen, der die As- Anbieter beobachtet BNY Mellon derpekte Transparenz, Investoren- zeit eine Zunahme der Emission grüschutz, stärkere Überwachung und ner Anleihen weltweit, über alle ReKosten risikoreicher Aktivitäten be- gionen, Arten von Emittenten und tont. Dies hat sich als ein schwieri- Anlageklassen hinweg. BNY Mellon ger, aber notwendiger Prozess her- will hier Marktführer werden. Desausgestellt. Ein effizienter, gut funk- halb arbeitet die Bank mit den vertionierender Finanzsektor ist schon schiedenen Marktteilnehmern zulange eine wesentliche Vorausset- sammen und unterstützt diese, inzung für das Erreichen langfristiger dem sie mit speziellen TreuhänderPolitikziele. und Agenturdienstleistungen für gröSeit vielen Jahren sind große, ßere Transparenz in diesem Segmehrjährige öffentliche Infrastruk- ment sorgt. turprojekte auf die Unterstützung institutioneller Investoren angewieLeitlinien stärken Vertrauen sen, die nur durch die Vermittlung von Banken und anderen FinanzinstiDerzeit gibt es für grüne Anleihen tutionen möglich ist. Zu deren Kom- keine unabhängigen Bewertungen, petenzen gehören die Minimierung, das heißt, der Emittent legt die Refedas Management und die Erläute- renzwerte für seine Anleihe in Bezug rung von Risiken. Öffentlich-private auf ihren Beitrag zur Unterstützung Partnerschaften werden diese Kom- der Klimaziele selbst fest, einschließpetenzen weiterhin benötigen und lich Projektbewertung, Erlösmanagesie sind sicherlich auch für das Errei- ment und Berichtswesen. Skeptiker chen der Klimaziele und anderer unterstellen Emittenten deshalb die langfristiger Ziele der Umwelt- und Absicht, sich „grünwaschen“ zu wolSozialpolitik relevant. len, aber dank einer stärkeren StanWie werden grüne Investitionspro- dardisierung und höheren Transpajekte derzeit finanziert? Der Markt renz gewinnen Investoren zunehfür grüne Anleihen gewinnt seit eini- mend Vertrauen, dass mit Hilfe grügen Jahren an Fahrt, ist jedoch noch ner Anleihen umwelt- und sozialpolilängst nicht voll entwickelt. Staaten tischer Nutzen erzielt werden kann. und gemeinnützige Organisationen, Dieses Vertrauen konnte unter andekenhäuser und öffentliche Verkehrsmittel finanzieren. Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass sich die Beziehung zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Zuge der Finanzkrise deutlich gewandelt hat. Regierungen haben erhebliche Steuermittel Sozial verantwortliches Handeln führt zu höherer Rendite rem auch durch die Entwicklung der Green Bond Principles durch führende Investmentbanken und Investmentvermittler gestärkt werden. Dabei handelt es sich um eine Reihe freiwilliger Leitlinien, die die Emittenten für die Einhaltung ihrer grünen Verpflichtungen wirksam zur Rechenschaft ziehen. Darüber hinaus tragen auch unabhängige Corporate-Trust-Anbieter wesentlich zu einer Erhöhung der Transparenz und dadurch zur Stärkung des Vertrauens der Investoren bei. Zu deren Verantwortlichkeiten zählen treuhänderische Aufgaben vertretungsweise für Investoren sowie die Administration der mit einer Anleiheemission verbundenen Geldflüsse und Berichte. Diese Anbieter zeichnen sich durch solide operative Prozesse, ein tiefes Verständnis der globalen Kapitalmärkte sowie finanzielle Stärke und Stabilität aus, die die Erfüllung von Serviceverpflichtungen über die gesamte Lebensdauer von Transaktionen gewährleistet. Die heute von einigen der größten Corporate-TrustAnbieter auf dem Markt angewandten Kontrollmechanismen sind der Beweis für den Beitrag, den Serviceanbieter für die Entwicklung und den Erfolg großer, langfristiger Projekte leisten. Derartige Projekte sind auch erforderlich, um in den kommenden Jahrzehnten Kapazitäten für die Erzeugung grüner Energie bereitzustellen. Wenn Corporate-Trust-Anbieter den Stakeholdern von Infrastrukturprojekten im Umgang mit dem Gegenparteiausfallrisiko und den mit der Projektfinanzierung verbundenen Kreditrisiken helfen können, sind sie auch in der Lage, Stakeholder grüner Anleihen bei der Minimierung von Risiken und Transparenzproblemen zu unterstützen. Heute ist die wachsende Zuversicht der Investoren daran erkennbar, dass sich ethisches Investment von einem Nischenphänomen mit nur wenigen Akteuren rasch zum Mainstream entwickelt. Anfang des Jahres trennte sich der weltgrößte Staatsfonds, der norwegische Government Pension Fund Global, aus ökologischen Gründen von seinen Anteilen an mehr als 100 Firmen, darunter dutzende Unternehmen in der Kohlebranche. Die Züricher Versicherung hat angekündigt, bis zu 2 Mrd. Dollar in grüne Anleihen zu investieren. Viele Anlagenbesitzer, Investmentmanager und Einzelfonds (Gesamtanlagevolumen 2,24 Bill. Dollar laut Climate Bonds Initiative) sind wichtige Akteure im grünen Anleihemarkt geworden. Zum heutigen Zeitpunkt ist der Anteil der ethischen Investitionen am Gesamtanlagevolumen noch sehr klein. Die beschriebenen Trends gewinnen jedoch an Dynamik, so dass erheblich mehr zusätzliches Kapital für Investitionen in qualifizierte grüne Projekte zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes erschlossen werden könnte. Um sich einen Eindruck von der Zukunft der Klimafinanzierung zu verschaffen, bietet sich ein Blick auf die Projekt- und Infrastrukturfinanzierung an. Dort tragen öffentlichprivate Partnerschaften dazu bei, das Problem der Unterfinanzierung langfristiger Investitionen in die öffentliche Infrastruktur anzugehen. Der Druck auf Staaten, neue Wege zur Einhaltung ihrer Klimazusagen zu finden, wird weiter wachsen, und ohne die Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor kann die Lücke in der Klimafinanzierung nur größer werden. Die Abhängigkeit Deutschlands von der Energiegewinnung durch Kohle ist dabei nur eine der vor uns liegenden Herausforderungen. Wir sind aber überzeugt, dass Regierungen nicht lange nach einer Lösung suchen müssen. Mit der Nutzung vorhandener Kompetenzen und Ressourcen in den Finanzmärkten können und sollten Investitionen in Umweltprojekte fließen, um eine grünere, nachhaltigere Zukunft für uns alle zu schaffen. Wir fördern das Gute in NRW. SRI-Kriterien zeigen bei der Unternehmensanalyse Chancen und Risiken chancen und -risiken früher zu erkennen als ihre Konkurrenten. Beispielsweise steht zu erwarten, dass die Auflagen hinsichtlich Energieerzeugung und -verbrauch wie auch hinsichtlich Umweltbelangen in allen Wirtschaftsbereichen noch zunehmen werden. Hier haben Unternehmen, die vorausVon schauend agieren und Franca Perin die geforderten Standards bereits erfüllen, einen Vorteil, der sich über die Bilanzkennzahlen früher oder später auch im Aktienkurs niederschlagen wird. Leiterin SRI-Research Zusammengefasst bei Generali sind die besseren BeurInvestments Europe teilungsmöglichkeiten für mittel- bis langfristigung von SRI-Kriterien (Socially Re- ge Risiken ein wesentlicher Vorteil sponsible Investments) wie Umwelt- des SRI-Ansatzes. Zumal sich dies belastungen oder Energieeffizienz in für Analysten aus den Finanzdaten der Unternehmensanalyse hilft, eines Unternehmens kaum herausleChancen und Risiken besser zu er- sen lässt. Vorteile, die sich durch sozial verkennen, und erhöht somit die Rendiantwortliches Wirtschaften für Untechance der Investments. Was vor nicht allzu langer Zeit ternehmen ergeben, sind beispielsnoch als „Investieren mit gutem Ge- weise Kosteneinsparungen aus dem wissen“ bezeichnet wurde, hat neue rücksichtsvollen Umgang mit ResBedeutung gewonnen. Es hat sich ge- sourcen, durch verringerten Energiezeigt, dass sich der Einsatz von SRI- verbrauch oder weniger UmweltbeKriterien vorteilhaft auf die Erträge lastungen, etwa einen verminderten der Investments auswirkt. Belegen CO2-Ausstoß. Daneben verbessern lässt sich dies nicht zuletzt durch un- Unternehmen, die nachhaltig wirtsere eigenen SRI-Fonds, die schon schaften und aktiv für Umweltschutz seit Auflegung besser laufen als ihre und Energieeinsparungen eintreten, Benchmarks, in den unterschiedlichs- ihr Image in der Öffentlichkeit und ten Marktphasen und auch in Zeiten somit ihre Wettbewerbsfähigkeit. erhöhter Volatilität. Nicht zuletzt werden Unternehmen Hintergrund hierfür ist, dass Un- mit guter Corporate Governance in ternehmen, die sozial verantwort- der Regel als bessere Arbeitgeber belich wirtschaften, sich einen Wettbe- trachtet, was die Fluktuation in der werbsvorteil verschaffen. Die Berück- Belegschaft verringert und die Susichtigung der sogenannten ESG- che nach qualifizierten Mitarbeitern Faktoren – ESG steht für Environ- vereinfacht. mental, Social & Governance, also Die Generali Gruppe widmet sich umweltbezogenes, soziales und un- dem Thema sozial verantwortliches ternehmerisch verantwortliches Han- Investieren bereits seit 2006, indem deln – versetzt sie in die Lage, Markt- für sämtliche verwalteten Gelder ein Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Sozial verantwortliches Investieren nimmt sowohl bei privaten als auch bei professionellen Investoren einen immer größeren Stellenwert ein. Aus gutem Grund. Die Berücksichti- spezieller Negativfilter konzipiert wurde. Dies führte dazu, dass wir Unternehmen von unseren Auswahllisten gestrichen haben, die gegen Menschenrechte verstoßen, umstrittene Waffen herstellen oder verkaufen oder auch schwerwiegende Umweltverschmutzung verursachen. 2010 haben wir dann damit begonnen, SRI-Kriterien noch stärker zu verankern, und einen Positivfilter entwickelt, der uns in die Lage versetzt, Unternehmen anhand ausgewählter Faktoren zu analysieren. In der unternehmenseigenen Datenbank Sara (Sustainable Analysis of Responsible Assets) sind 26 verschiedene Sektoren erfasst, die hinsichtlich 34 definierter ESG-Kriterien durchleuchtet werden können, z. B. Umweltbelastungen, Abfallmanagement und Energieverbrauch. Alle diese Kriterien können gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung von Unternehmen und deren Aktienkurse haben. Darüber hinaus befassen wir uns auch mit Non-Financial Risks wie dem Reputationsrisiko, politischen oder gesetzgeberischen Maßgaben sowie möglicherweise drohenden Sammelklagen. Dreifach gefiltert Mit unseren Anlagefiltern unterstützen wir die Fondsmanager in ihren Entscheidungen, denn wir sind der Überzeugung, dass die SRI- und die Finanzanalyse Hand in Hand gehen müssen. So wird das Investmentuniversum aus zurzeit 520 europäischen Large Caps im ersten Schritt durch den Negativfilter reduziert. Der strengere Positivfilter eliminiert anschließend mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen, so dass etwa 240 Unternehmen übrig bleiben, die unsere Basisliste für SRI-Investments bilden. Hieraus suchen wir schlussendlich mit Hilfe der klassischen Fundamentalanalyse die besFortsetzung Seite B 4 Nils und Julian Stentenbach, zukunftsorientierte Unternehmer dank der Fördermittel der NRW.BANK Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK Grund genug, neue Wege mitzugehen. Zum Beispiel mit attraktiven Fördermitteln für Elektromobilität und mehr Energieeffizienz in der Produktion. Die Vermittlung eines maßgeschneiderten Förderangebotes erfolgt über Ihre Hausbank. Sprechen Sie mit Ihrem Berater, damit die Energiewende Realität wird. www.nrwbank.de/weitsicht B 4 Börsen-Zeitung Nr. 115 Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Fotovoltaik setzt sich an die Wachstumsspitze Risikoärmstes Investment innerhalb der erneuerbaren Energien – Bestandsmärkte nutzen, Zukunftsmärkte erschließen – Effizienz schlägt zukünftig Förderung tovoltaik in den nächsten Jahren einen überdurchschnittlichen Anteil am Zubau der Erneuerbare-EnergienKapazitäten ausweisen. Und das nicht nur in sonnenreichen Entwicklungs- und Schwellenländern, die optimale Einstrahlungsvoraussetzungen bieten. Expertenprognosen zufolge beträgt die jährliche Wachstumsrate für Fotovoltaik 12 % bis Von zum Jahr 2035. Damit Michael Ebner setzt sich die Fotovoltaik an die Wachstumsspitze bei erneuerbaren Energien. Daher lohnt sich ein differenzierter Blick auf Geschäftsführer die Möglichkeiten von Infrastructure bei Investitionen in FotovolKGAL Investment taik – in bewährten Management Märkten sowie in den Märkten der Zukunft. Die Fotovoltaik hat sich se Entwicklung jedoch deutlich ver- als risikoärmstes Investment innerlangsamt. Die Gewichtung bei neuen halb der erneuerbaren Energien erFotovoltaikanlagen verschiebt sich wiesen. Stabilität und Prognostizierzu Gunsten privater oder gewerblich barkeit von Ertrag und Kosten sind genutzter Aufdachanlagen, die für herausstechend und treffen damit Kapitalanleger weniger interessant die Wünsche von langfristig denkensind. Sind damit die Fotovoltaikin- den Investoren in idealer Weise. In den klassischen europäischen vestments in Europa am Ende eines Lebenszyklus und verschwinden Bestandsmärkten für Fotovoltaik langsam aus dem Blickfeld der Inves- schwindet die Bereitschaft der Regierungen, neue Projekte und damit toren? den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zukünftig hoch zu förÜberproportional vertreten dern. Während in der Vergangenheit Mit Diversifikation ist man bei Ka- noch eine diversifizierte Förderung pitalanlagen immer gut beraten und gewollt war, richtet sich in Europa das gilt auch für Investoren im Be- das Augenmerk heute auf eine mögreich Fotovoltaik. Es ist ratsam, lichst hohe Effizienz von Förderunnicht auf einzelne Technologien gen. Damit verschlechtern sich die oder Regionen zu setzen, sondern Rahmenbedingungen für zukünftige die globale Marktentwicklung im Au- Fotovoltaik im einstrahlungsschwage zu behalten: Weltweit wird die Fo- chen Europa gegenüber anderen Foto: KGAL/Detlef Schneider Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Jahrelang war der Markt für Fotovoltaik (FV) in Europa für die erneuerbaren Energien ein Wachstumsmarkt. Fördersysteme haben in vielen Ländern – allen voran Deutschland – zu einem regelrechten Boom geführt. Seit einiger Zeit hat sich die- Technologien. Aufgrund des drastischen Preisverfalls bei Modulen und Wechselrichtern gelingt es der Fotovoltaik jedoch immer wieder, diesen Nachteil auszugleichen. Bestandsmärkte in Europa bieten deshalb aktuell aber noch immer interessante Investitionsgelegenheiten. Europa bietet noch Chancen Bislang verfügt Frankreich nur über rund 8 Gigawatt an FV-Kapazitäten. In Deutschland sind es bereits 38 Gigawatt. Und dabei ist der französische Nachbar nach wie vor stark auf Atomstrom angewiesen: Etwa 75 % des Strombedarfs werden aktuell aus Kernreaktoren gedeckt. Bereits bis 2025 soll der Anteil auf 50 % sinken. Alternative Energieformen werden in Frankreich deshalb einen enormen Aufschwung erleben, womit sich dieser Markt zu einem der treibenden Märkte in der europäischen Erneuerbare-EnergienSzene und insbesondere im Bereich der Fotovoltaik entwickeln wird. Großbritannien wiederum muss seine veraltete Infrastruktur zur Stromerzeugung modernisieren. FVProjekte mit einer Leistung unter 5 Megawatt erhalten daher derzeit eine gezielte Förderung über Zertifikate. Im Zuge der absehbaren Umstellung auf ein Ausschreibungsverfahren dürfte die derzeitige hohe Attraktivität von Fotovoltaik auf der Insel allerdings in absehbarer Zeit nachlassen. Das sonnenreiche Spanien strebt gerade eine Wiederbelebung des FV-Ausbaus an, doch dürfte das aufgrund der bereits einmal erfolgten rückwirkenden Kürzungen eher auf zurückhaltende Resonanz bei Kapitalanlegern stoßen. Zusammenfassend kann man sagen: In Europa sind Investitionen in ausgesuchte FV-Projekte einzelner Länder, wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien, möglich, jedoch in kleinerem Umfang und auf niedrigem Renditeniveau. Verlässliche staatliche Rahmenbedingungen und die Ertragsstabilität der Fotovoltaik machen Investitionen dort – auch bei einem Renditeniveau von 3,5 bis 5 % – immer noch attraktiv. Grundsätzlich gilt die alte Investorenweisheit: Der potenzielle Ertrag eines Investments ist ein Produkt aus Menge und Preis. In Zeiten, in denen sich erneuerbare Energien immer mehr den Marktmechanismen und -preisen stellen müssen, kommt damit der Effizienz und der Produkti- „Für die nächsten Jahre gilt es, die richtige Mischung zu finden und die Vorteile bewährter Bestandsmärkte mit neuen internationalen Fotovoltaik-Standorten zu verbinden.“ onsmenge größere Bedeutung zu. Das macht Länder interessant, in denen Fotovoltaikanlagen dank starker Sonneneinstrahlung große Mengen an Strom liefern können. Trifft man noch auf Strommärkte, die nicht unter Überkapazitäten und rückläufi- Die E-Paper-Ausgabe der Börsen-Zeitung Mit der neuen E-Paper-Ausgabe der Börsen-Zeitung erhalten Sie auf Tablets und PCs komfortablen elektronischen Zugang zu unserer redaktionellen Expertise. Testen Sie uns: http://epaper.boersen-zeitung.de. Kontakt: Abonnements Telefon +49 (0)69 27 32 - 191 [email protected] ger Stromnachfrage leiden, ist der Weg zur Grid Parity, d. h. dem Gleichgewicht aus Erzeugungskosten und Marktpreisen, geebnet. Der Charme entsprechender Investments liegt dann auch in der Unabhängigkeit von Förderversprechen – stattdessen rückt der Markt in den Mittelpunkt der Betrachtung. Nicht staatlich fixierte Preise, sondern beispielsweise längerfristig vereinbarte Stromabnahmeverträge gewähren die gewünschte Planbarkeit des Cashflows. Vielen Investoren dürften diese Tatsachen des Marktes deutlich lieber sein als der sich häufig ändernde Lenkungswille der Politik. Der Blick wird sich deshalb zukünftig auf globale Fotovoltaik richten. Die KGAL hat zur Auswahl von geeigneten FV-Standorten weltweit einen Katalog von Selektionskriterien entwickelt. Zusätzlich wurden Rendite-/Risikoprofile für jedes relevante Land erstellt. Die Kriterien reichen von der nutzbaren Sonneneinstrahlung über die Wachstumspotenziale und den erwarteten Strombedarf vor Ort bis hin zu klassischen Fragen nach Länder- und Währungsrisiken. Marktgröße ist nicht alles Für jedes ausgewählte Land kann so geprüft werden, inwiefern ein Markteintritt sinnvoll und nachhaltig beherrschbar ist. Allein die Größe des Marktes ist kein Investitionsgrund – Indien oder China mit enormem Marktpotenzial scheiden zum Beispiel aus anderen Gründen derzeit aus. Im Rahmen einer Erstanalyse hat die KGAL Länder identifiziert, die grundsätzlich für langfristig ausgerichtete Fotovoltaikinvestitionen interessant sind. Hierunter befinden sich zum Beispiel die USA und Kanada, die beiden lateinamerikanischen Länder Chile und Mexiko, ebenso Südafrika, Australien und Neuseeland. Abgerundet wird die Liste durch die aufstrebende Türkei. Beispiel Chile: Bis 2030 wird sich dort die Stromnachfrage verdoppeln. Zudem gehört es zu den ersten Ländern, die im Fall von Freiflächen-FVAnlagen bereits Grid Parity erreicht haben. Das ermöglicht einen rein kommerziellen Betrieb ohne staatli- che Förderung und eliminiert die Tarifänderungsrisiken. Mit einem „AA“Rating, Möglichkeiten zur Wechselkursabsicherung und Spitzenwerten bei Korruptionswahrnehmungsindex und Geschäftsklimaindex erfüllt Chile auch die Anforderungen von internationalen Investoren. Anleger, die das Auslandsrisiko nicht scheuen, können bei sorgfältiger Projektauswahl mit Renditen von 7 bis 10 % rechnen – es kann sich also lohnen, hier global zu agieren. Beim Einkauf und der Errichtung von Projekten vor Ort ist die Kooperation mit lokalen Partnern zu empfehlen. Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmensverbänden, mit denen man bereits in Europa gute Erfahrungen gemacht hat, kann man Unwägbarkeiten besser abschätzen. Hier zahlen sich das Netzwerk und das langjährige Engagement der KGAL im Bereich der Fotovoltaik aus. Neue Herangehensweisen Um die Risiken noch weiter zu reduzieren, können neue Investitionsmodelle in Erwägung gezogen werden. So ermöglichen zum Beispiel Joint Ventures mit anderen Investoren den Einstieg in größere Projekte. Ebenso interessant sind auch sogenannte Mezzanine-Investments, bei denen der Investor im Rang nach der fremdfinanzierenden Bank, aber vor dem Eigenkapitalinvestor bedient wird. Damit kann sich auch der Anlagehorizont verkürzen: Statt Laufzeiten von 25 Jahren im Rahmen klassischer Buy & Hold-Strategien sind Projektlaufzeiten von 10 bis 15 Jahren denkbar. Der Verzicht auf reine Eigenkapital-Engagements schmälert zwar die Renditeerwartungen um geschätzte 2 bis 3 Prozentpunkte, verringert aber auch die Risiken. Neue Märkte verlangen möglicherweise neue Herangehensweisen. Für die nächsten Jahre gilt es, die richtige Mischung zu finden und die Vorteile bewährter Bestandsmärkte mit neuen internationalen Fotovoltaik-Standorten zu verbinden. Wer sein Portfolio mit renditestarken Investments ergänzen und diversifizieren möchte, sollte die Chancen der FV-Märkte außerhalb Europas nicht ungenutzt lassen. Sozial verantwortliches . . . Fortsetzung von Seite B 3 ten 60 bis 80 Werte für die Portfolios aus. Am besten lässt sich die Anwendung von ESG-Kriterien in der Unternehmensanalyse an praktischen Beispielen erläutern. Im vierten Quartal 2014 haben wir die Luftfahrtbranche unter die Lupe genommen. Auf der einen Seite spielen Airlines im Personen- und Gütertransport eine unverzichtbare Rolle, da insbesondere für große Entfernungen keine echten Alternativen bestehen. Andererseits ist die Luftfahrt mit erheblichen Umweltbelastungen – CO2-Ausstoß, Lärm- und Schmutzemissionen – und einem hohen Energieverbrauch verbunden. Entsprechend groß ist der öffentliche Druck, den Luftverkehr umweltfreundlicher zu gestalten und den Energieverbrauch zu verringern. So hat der Dachverband IATA, der 95 % der weltweiten Luftfahrt reguliert, das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 den Zuwachs des Luftverkehrs CO2-neutral zu gestalten. Die Airlines müssen folglich ihr Wachstum mit größerer Transportund Treibstoffeffizienz sowie CO2Einsparungen unterlegen. Um die SRI-Leaders zu identifizieren, also jene Unternehmen, die die Auflagen schon jetzt gut erfüllen und für die kommenden Anforderungen gewappnet erscheinen, haben wir aus den 34 definierten ESG-Kriterien die Schlüsselkriterien ausgewählt, die wir als besonders relevant für die Branche ansehen. Im Detail betrifft das Punkte wie Umweltbelastungen und Energieeffizienz, Qualität und Sicherheit, Arbeitsbedingungen und sozialen Dialog. Dass sich aus der Identifikation der SRI-Leaders ein unmittelbarer Nutzen ziehen lässt, wird schnell klar, wenn man bedenkt, dass die Energiekosten rund 35 % der Gesamtkosten einer Airline ausmachen. Zusätzlich sollen die Fluglinien über eine CO2-Steuer belastet werden, um die Emission von Treibhausgasen einzudämmen. Anbieter, die hier die Auflagen übererfüllen, haben einen erheblichen Kostenvorteil. Beispiel Ernährungsbranche: Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist für die Ernährung von Milliarden Menschen verantwortlich und nimmt daher eine herausragende Stellung ein. Entsprechend gründlich werden die Firmen kontrolliert und reguliert. Gleichwohl ereignen sich immer wieder Lebensmittelskandale, die für großes Aufsehen sorgen und die Konsumenten verunsichern. In der Folge sind die betroffenen Unternehmen mit Rückrufaktionen, Boykotts oder Verkaufsverboten konfrontiert, die einen beträchtlichen Schaden verursachen – hinsichtlich Image und auch finanziell. Um dies schon im Vorfeld zu vermeiden und die SRI-Leaders zu identifizieren, haben wir aus den 34 definierten ESG-Kriterien die neun Schlüsselkriterien ausgewählt, die als besonders relevant für die Branche anzusehen sind. Im Detail betrifft das Punkte wie Energieverbrauch und Einsatz grüner Technologien, Verbraucherschutz und Krisenmanagement, die Überwachung der Lieferanten und die Einhaltung von Arbeitsstandards sowie Art und Einsatz von Verpackungen und die Abfallintensität. Die SRI-Leaders unserer Untersuchung überzeugten unter anderem durch sehr sorgfältige Qualitätskontrolle, eine stringente Abfallpolitik sowie nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die Beispiele machen anschaulich, welchen Stellenwert ESG-Kriterien in der Unternehmensanalyse inzwischen eingenommen haben. Zwar ignorieren etliche Investoren diese nach wie vor, doch dadurch laufen sie Gefahr, Risiken zu übersehen und Chancen zu verpassen. Denn es ist eine Tatsache, dass sozial verantwortlich handelnde Unternehmen deutlich seltener sanktioniert werden, was unter dem Strich zu einer höheren Rendite für den Anleger führt. Und je mehr Anleger sozial verantwortlich investieren, umso mehr werden sich die Unternehmen bemühen, ESG-Kriterien zu erfüllen und folglich selbst nachhaltig zu handeln. Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Börsen-Zeitung Nr. 115 B5 Maßnahmen gegen den drohenden Blackout IT-Sicherheitsgesetz stellt Unternehmen vor Herausforderungen – Anwendungsbereich bleibt unbestimmt – Viele Fragen sind noch offen oder selbst Stromhändler, sofern sie große Erzeugungsmengen bilanziell verantworten, wie etwa Direktvermarktungsunternehmer durch Verschaltung einer Vielzahl von Windkraft-, Bioenergie- oder Solaranlagen. Die Wirtschaft kritisiert dies lautstark: Erst eine Rechtsverordnung soll bestimmen, welche UnternehVon men konkret betroffen Alexander Dlouhy . . . sind, welche Infrastrukturen oder auch Dienstleistungen als kritisch eingestuft werden. Generell ausgenommen von den IT-Sicherheitspflichten werden ledigLeiter des Sektorteams lich KleinstunternehEnergie und Partner der men im Sinne der KMUKanzlei Osborne Clarke Empfehlung der EUKommission. Auch die zu ergreifenden Maßleitwarten führt zu einem dramati- nahmen sind derzeit noch höchst unschen Ausfall der Stromversorgung. bestimmt und weitgehend in behördDurch den Entwurf eines IT-Sicher- liche Sicherheitskataloge ausgelaheitsgesetzes zeigt die Bundesregie- gert – mit der Folge erheblicher rung, dass eine solche Fiktion schon Rechtsunsicherheit. Für Betreiber von Energieversorteilweise Realität geworden ist: Sie will die Sicherheit informationstech- gungsnetzen sind derartige Vornischer Systeme und den Schutz vor schriften nicht neu. Das Energiewirtgezielten Attacken auf sogenannte schaftsgesetz verpflichtet sie bereits Kritische Infrastrukturen (Kritis) er- seit 2011, einen angemessenen höhen – und zwar in unterschied- Schutz gegen Bedrohungen für Telelichsten Branchen wie Energie, Infor- kommunikations- und elektronische mations- und Kommunikationstech- Datenverarbeitungssysteme zu genik (IKT), Transport oder Finanzwe- währleisten. Dies wird jedoch künfsen. Damit soll der steigenden Be- tig auf Systeme begrenzt, „die für eideutung von IT-Prozessen und de- nen sicheren Netzbetrieb notwendig ren Komplexität auch für die Energie- sind“. Zur Konkretisierung dieser wirtschaft Rechnung getragen wer- Pflichten hat die Bundesnetzagentur den – und der Blackout letztlich ver- (BNetzA) gemeinsam mit dem BSI einen Sicherheitskatalog entworfen, hindert werden. der seit rund 18 Monaten mit der Branche diskutiert wird. Ausnahme für KMU Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Die Diskussion um die IT-Sicherheit in Deutschland hat längst auch die Energiewirtschaft erreicht. Das Bedrohungsszenario ist nicht erst seit Marc Elsbergs Bestseller „Blackout“ naheliegend: Ein digitaler Angriff auf die Stromnetze und Kraftwerks- Künftig sollen nicht nur Netzbetreiber, sondern auch Betreiber von Energieanlagen umfangreiche Compliance-Maßnahmen ergreifen und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden, wenn sie Unregelmäßigkeiten in den Datenströmen feststellen. Neben konventionellen Kraftwerksbetreibern betrifft dies möglicherweise auch Betreiber virtueller Kraftwerke Katalog gibt Richtung vor Nach dem Energiewirtschaftsgesetz soll für Betreiber von Energieanlagen, die mit dem Energieversorgungsnetz verbunden sind, eine eigene Liste von Sicherheitsvorschriften erarbeitet werden. Der für Energieversorgungsnetze entworfene und derzeit diskutierte Sicherheitskatalog gilt durchaus als Orientierung für die Anforderungen, die künftig für Energieanlagen zu erwarten sind. Aktuell gilt: Werden die Anforderungen im Sicherheitskatalog eingehalten und entsprechend dokumentiert, wird vermutet, dass das betroffene Unternehmen die Anforderungen an die IT-Compliance erfüllt. Das gilt jedenfalls dann, wenn der Katalog in finaler Fassung vorliegt. Das neue IT-Sicherheitsgesetz will darüber hinausgehen: Werden die Anforderungen des Sicherheitskatalogs eingehalten, wird grundsätzlich die Erfüllung der IT-Compliance angenommen. Diese gesetzliche Wertung soll jedoch behördlich überprüfbar bleiben. Ob deshalb das Schutzniveau im Einzelfall sogar höher ausfallen kann, etwa wenn Betreiber besseres Know-how haben oder die Technik weiter fortgeschritten ist, bleibt offen. Die im IT-Sicherheitsgesetz verankerten Schutzziele sind die Verfügbarkeit, Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit der Systeme, Komponenten und Prozesse. Davon ausgehend, sieht der Sicherheitskatalog „Auch wenn nach Vorlage des aktuellen Entwurfs des IT-Sicherheitsgesetzes viele Fragen unbeantwortet bleiben: Unternehmen müssen sich bereits jetzt mit den künftigen Anforderungen an die IT-Compliance vertraut machen.“ derzeit unter anderem folgende Anforderungen und Maßnahmen vor: 䡲 Einrichtung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) und Zertifizierung nach DIN ISO/IEC20001 durch akkredi- tierte Zertifizierungsstelle 䡲 Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs von IKT-Systemen 䡲 Ermittlung des Schutzbedarfs von Informationen und eingesetzter IT 䡲 Benennung eines IT-Sicherheitsbeauftragten und einer zentralen Kontaktstelle 䡲 Meldepflichten im Falle von Beeinträchtigungen. Der aktuelle Entwurf des IT-Sicherheitsgesetzes lässt einen ähnlichen Maßnahmenkatalog erwarten. Er sieht jedoch eine nicht nur einmalige, sondern alle zwei Jahre wiederkehrende Zertifizierungspflicht vor und räumt den Unternehmen und deren Branchenverbänden ein Vorschlagsrecht ein, welche Maßnahmen zur Pflichterfüllung angemessen und geeignet sein sollen. Die Angemessenheit und Geeignetheit der Maßnahmen bewertet das BSI auf Antrag. Die Branche kann sich dadurch aktiv am Umsetzungsprozess beteiligen. Das BSI soll künftig als zentrale Meldestelle fungieren. Potenzielle Beeinträchtigungen, die zu einer Störung des Anlagenbetriebs oder des Energieversorgungsnetzes führen können, sind auf anonymer Basis zu melden. Erhebliche Störungen und Eingriffe, die bereits zu einem Systemausfall geführt haben, sind unverzüglich unter Nennung von Ross und Reiter zu melden. Wichtige Haftungsfragen Bei Verstößen gegen die IT-Sicherheitspflichten kann die BNetzA Aufsichtsmaßnahmen ergreifen und Maßnahmen anordnen, damit den Sicherheitsanforderungen nachgekommen wird. Dies schließt die Anordnung von Zwangsgeldern in Höhe von 1 000 Euro bis zu 1 Mill. Euro ein. Anlagenbetreiber können auch Dritten zum Schadenersatz verpflichtet sein, sofern diese einen Schaden erlitten haben und nachweisen können, dass er auf einer schuldhaften Verletzung eines Anlagenbetreibers gegen IT-Sicherheitsanforderungen beruht. Solche Ansprüche greifen aber regelmäßig dann nicht, wenn der Betreiber nachweisen kann, dass er sämtliche IT-Compliance Anforde- . . . und Gereon Abendroth Mitglied des Sektorteams Energie und Partner der Kanzlei Osborne Clarke rungen und Maßnahmen selbst oder durch fachkundige Dritte (Outsourcing) erfüllt hat. Auch innerhalb der Betreiberunternehmen spielen Haftungsfragen eine besondere Rolle, etwa für Vorstände und Geschäftsführer, aber auch für Aufsichtsräte. Die Unternehmensleitung muss Maßnahmen treffen, um Entwicklungen früh zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Dies umfasst mitunter die Einrichtung und Überwachung eines Risiko- und ITSicherheitsmanagements. Versäumt die Unternehmensleitung erforderliche Maßnahmen, macht sie sich unter Umständen haftbar. Selbst leitende Angestellte können in Anspruch genommen werden, soweit sie mit der Überwachung und Gewährleistung der IT-Compliance betraut werden und diese Pflichten vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzen. Outsourcing bietet sich an Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, die Umsetzung der IT-Sicherheitspflichten und Einhaltung der ITCompliance auf einen fachkundigen Dritten zu übertragen. Gegenüber Dritten und den Behörden bleibt der Anlagenbetreiber zwar in der Pflicht, kann jedoch – je nach Ausgestaltung des Outsourcing-Vertrages – bei Inanspruchnahme seinen Dienstleister in Regress nehmen. Der entsprechende OutsourcingVertrag sollte die Anforderungen aus dem IT-Sicherheitsgesetz organisatorisch und technisch umsetzen. Dies gilt umso mehr, als ein unzureichender Vertrag an sich bereits als Verstoß gegen die gesetzlichen IT-Sicherheitsanforderungen gewertet werden könnte. Zu den wesentlichen Elementen eines Outsourcing-Vertrages zählen unter anderem: 䡲 Leistungsbeschreibung: Dem Dienstleister müssen konkrete Handlungspflichten obliegen. Es reicht nicht, diese nur ganz allgemein zu beschreiben. Dabei ist auch zu überlegen, ob er zur Erfüllung seiner Leistungspflichten direkt in die Unternehmensinfrastruktur eingebunden oder lediglich mit Daten versorgt werden soll. 䡲 Change Management: Der Outsourcing-Vertrag muss an neue regulatorische Anforderungen angepasst werden können. 䡲 Haftung: Regelungen zur Haftung sowie Haftungsfreistellung gegenüber Dritten oder Übernahme behördlich angeordneter Maßnahmen bei Verletzung von Leistungspflichten. 䡲 Beendigung: Regelungen zur Abwicklung und gesicherten Fortführung der IT-Compliance nach Vertragsende. Der Betreiber muss in der Lage und berechtigt sein, auf erforderliche Daten und Unterlagen zuzugreifen und sie einem neuen Outsourcing-Dienstleister zugänglich zu machen. Auch wenn nach Vorlage des aktuellen Entwurfs des IT-Sicherheitsgesetzes viele Fragen unbeantwortet bleiben: Unternehmen müssen sich bereits jetzt mit den künftigen Anforderungen an die IT-Compliance vertraut machen. Soweit möglich, sollten sie zudem das weitere Gesetzgebungsverfahren aktiv mitgestalten, um eine vernünftige Balance zwischen Aufwand und Ergebnis zu erreichen. Nachhaltige Ertragschancen bei Energie und Umwelt Zentraler Zukunftsbereich – Mit Partizipationszertifikaten von weltweiten Wachstumstrends profitieren in den letzten Jahren stark angestiegen. 2013 waren weltweit 1 560 Gigawatt (GW) an Stromerzeugungskapazitäten installiert (plus 8,3 % gegenüber dem Vorjahr), davon rund 235 GW in der Europäischen Union. Mehr als 35 000 Megawatt (MW) an Windenergie sowie 39 000 MW an Fotovoltaikanlagen wurden 2013 weltweit neu installiert. Mehr als 56 % der Nettozugänge Von an globaler installierter Alana Maue Leistung im Strombereich entfielen auf erneuerbare Energieträger. Des Weiteren basierten mehr als 22 % der weltweiten StromproProduct Manager duktion auf erneuerbaPublic Distribution ren Energien. Zum ersGermany & Austria ten Mal wurde weltweit bei Société Générale mehr Fotovoltaik- als Windkraftleistung instalWirtschaft von elementarer Bedeu- liert, die installierte Leistung an Fototung ist. Hier liegen Chancen für voltaik stieg um 27 % auf eine instalAnleger, am weltweiten Trend zu lierte Gesamtleistung von rund 138 Nachhaltigkeit insbesondere im Be- GW. reich erneuerbarer Energien sowie Wasserver- und Wasserentsorgung Enorme Dynamik in China zu partizipieren. Mit einem Anteil von fast einem Drittel der globalen LeistungszugänStarker Wirtschaftsfaktor ge verzeichnete China ein enormes Nach Angaben der Agentur für Er- Wachstum, gefolgten von Japan und neuerbare Energien bietet die dazu- den Vereinigten Staaten. China, die gehörige Industrie weltweit rund 6,5 Vereinigten Staaten, Brasilien, KanaMillionen Arbeitsplätze, laut Rene- da und Deutschland führten weiterwables 2014 Global Status Report hin in Bezug auf installierte erneuer(GSR) lagen die Neuinvestitionen in bare Stromkapazität. In China übererneuerbare Energien 2013 weltweit traf der Zuwachs erneuerbarer bei 214 Mrd. Dollar. Eine Studie des Stromkapazität zum ersten Mal fossiinternationalen Netzwerks Ren21 le und atomare Leistungszugänge. zeigt, dass sich erneuerbare Ener- Vermehrt streben Städte und Regiogien rasant entwickeln und ein be- nen danach, den gesamten Energiedeutender Bestandteil der weltwei- bedarf einzelner Sektoren oder der gesamten Wirtschaft durch erneuerten Energieversorgung sind. Wind- und Sonnenenergie, Was- bare Energien abzudecken. Die Interserkraft, Geothermie und Biomasse nationale Energieagentur (IEA) geht sorgen demzufolge auf allen Konti- davon aus, dass bis 2030 mehr als nenten für mehr Versorgungssicher- ein Viertel des weltweiten Primärheit, fördern die wirtschaftliche Ent- energieverbrauchs durch erneuerbawicklung und schaffen neue Arbeits- re Energien gedeckt werden kann. plätze. Die Kapazität zur Stromerzeu- Studien von Greenpeace/EREC gung aus erneuerbaren Energien ist (2007) und des Wissenschaftlichen Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Die Industrieländerorganisation OECD, die Weltbank und führende Unternehmens- und Politikberatungen schätzen den Energie- und Umweltsektor als zentralen Zukunftsbereich ein, der für die weitere Entwicklung von Gesellschaft und Beirats für Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung zeigen, dass erneuerbare Energien bis 2050 die Hälfte der weltweiten Energieversorgung decken können. Investitionen steigen Laut einer Anfang Mai veröffentlichten Analyse des Unep Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School of Finance & Management sind 2014 weltweit die Investitionen in erneuerbare Energien auf 270 Mrd. Dollar gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von rund 17 %. Hoch im Kurs steht der Ausbau der Solarenergie in Asien, an der Spitze mit China, im Bereich der Windenergie floss viel Geld in Offshore-Anlagen, auch in Onshore-Windenergie wurde im vergangenen Jahr stark investiert. Die Geothermie verzeichnete einen Investitionszuwachs von 23 %. Anleger können mit ausgewählten Partizipationszertifikaten auf die unterschiedlichsten Segmente im Bereich Energie und Umwelt setzen und dadurch vom weltweiten Trend zu erneuerbarer Energie und Nachhaltigkeit proportional an der Wertentwicklung des jeweiligen Basiswerts teilhaben. Als Basiswerte sind die größten Unternehmen einer Branche in einem Aktienkorb mit entsprechender Gewichtung zusam- Ausgewählte Indizes Index Biox (World Bioenergy TR Index) Dow Jones Global Equity Energy TR Index Erix (European Renewable Energy TR Index) Nyse Arca Natural Gas SGI Global Waste Management Solex (World Solar Energy TR Index) WAEX (World Alternative Energy TR Index) Wowax (World Water TR Index) Quelle: Société Générale mengefasst. Dazu stehen zum Beispiel folgende Indizes zur Verfügung: Biox (World Bioenergy TR Index), Dow Jones Global Equity Energy Total Return Index, Erix (European Renewable Energy TR Index), Nyse Arca Natural Gas, SGI Global Waste Management, Solex (World Solar Energy TR Index), WAEX (World Alternative Energy TR Index) sowie Wowax (World Water TR Index). Im WAEX sind die weltweit größten Unternehmen im Bereich alternative Energien zusammengefasst, darunter CIA Energetica Minas Ger, Gamesa Corp Technologica, Samsung SDI, Murata Manufacturing, Acuiti Brands, Vestas Wind Systems, Brookfield Renewable Energy und Sunedison. Der Index verzeichnete seit Anfang des Jahres einen Zuwachs um mehr als 28 % (Stand: 9.6.2015). Im Erix sind die größten europäischen Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien zusammengefasst, enthalten sind unter anderem folgende Unternehmen: Vestas Wind Systems, Enel Green Power, Gamesa Corp Technologica, EDP Renovaveis, Nordex, Verbung, REC Silicon und REC Solar, Cropenergies sowie Meyer Burger Technology. Hier lag der Zuwachs seit Jahresbeginn bei rund 18 % (Stand: 9.6.2015). Wer auf die Solarindustrie setzen möchte, kann sich mit Zertifikaten auf den Solex engagieren, folgende 3-JahresPerformance (%) – 2,98 33,08 126,36 23,45 65,91 78,71 56,09 84,51 5-JahresPerformance (%) – 38,25 33,04 – 4,13 45,51 77,30 – 48,91 – 5,98 125,89 Börsen-Zeitung Unternehmen sind in ihm vertreten: Sunedison, First Solar, GCL Poly Energy, Solarcity, Sunpower, Canadian Solar, Trina Solar, Advanced Energy Industries, Sino-American Silicon Production sowie REC Silicon. Seit Jahresbeginn ist der Solex um 25 % gewachsen (Stand: 9.6.2015). Mehr Nachfrage nach Wasser Da in vielen Weltregionen Wasser nicht nachhaltig genug bewirtschaftet wird, forderte die Unesco in ihrem Mitte März veröffentlichten Weltwasserbericht eine besser koordinierte Wasserpolitik, um Herausforderungen wie Armut, Ernährung und Energieversorgung zu lösen. Laut Bericht steigt die Nachfrage nach Wasser, weil die Weltbevölkerung bis 2050 auf rund 9 Milliarden Menschen wächst und weil immer mehr Menschen einen höheren Lebensstandard erreichen. Auch künftig wird das meiste Wasser in der Landwirtschaft gebraucht. Zugleich ist gerade in Entwicklungsländern Trinkwasser nicht in ausreichender Qualität vorhanden. Weltweit haben derzeit rund 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Fast 2,5 Milliarden Menschen verfügen nicht über ein- fachste sanitäre Anlagen. Verschmutztes Wasser ist heute eine der Hauptursachen für Krankheiten. Derzeit arbeitet die Weltgemeinschaft daran, für alle Staaten verbindliche universelle „Ziele nachhaltiger Entwicklung“ zu formulieren. Auf dem UN-Weltgipfel im September sollen diese Leitziele der Post-2015-Entwicklungsagenda verabschiedet werden, damit die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die Gesundheit und Lebensqualität verbessern wird. Mit einem Zertifikat auf den Wowax haben Anleger die Möglichkeit, von der Entwicklung der 20 größten globalen Unternehmen aus den Bereichen Wasserversorgung, Wasserinfrastruktur und Wasserreinigung zu profitieren, darunter Veolia Environnement, Calgon Carbon, Watts Industries, Pentair, Woongjin Coway, Companhia de Saneamento Basico do Estado de São Paulo, Geberit, Aqua America, Beijing Enterprises Water Group, Severn Trent, American Water Works oder Guangdong Investment. Der Index hat seit Jahresbeginn von 3 634,91 Dollar auf zuletzt 3 835,96 Dollar (Stand: 9.6.2015) um rund 6 % zugelegt. B 6 Börsen-Zeitung Nr. 115 Sonderbeilage Sonnabend, 20. Juni 2015 Klimawende im Straßenverkehr hat begonnen Ausgezeichnete Geschäftsgrundlage für deutsche Bioethanolwirtschaft – Noch nicht alle Kraftstoffmärkte in Europa offen für ungehinderten EU-Binnenmarkt Börsen-Zeitung, 20.6.2015 Das Stichwort „Energiewende“ wird häufig auf den Stromsektor reduziert. Diskussionen über die steigende EEG-Umlage, neue Stromleitungen oder die Zulassung von Windrädern stehen im Vordergrund. Die im Straßenverkehr praktizierte Energiewende wird demgegenüber nur sehr begrenzt wahrgenommen. Dabei werden dann allenfalls Diskussionen über Elektrofahrzeuge und CO2-Auflagen für Fahrzeughersteller geführt. Der Medienhype bei der Einführung der Kraftstoffsorte E 10 ist längst beendet. Fundamentaler Unterschied Der fundamentale Unterschied zwischen der Energiewende bei Strom und der Energiewende bei Kraftstoffen ist weithin unbekannt. Erneuerbarer Strom wird mit Abnahmeverpflichtungen und Preisgarantien über die sogenannte EEG-Umlage gefördert. Die Energiewende bei Kraftstoffen funktioniert ohne solche Abnahme- und Preisgarantien. Anders als bei Strom wird der Wettbewerb im Kraftstoffmarkt durch die ordnungsrechtlich im Bundesimmissionsschutzgesetz festgelegte Energie- und Klimawende zu Lasten des Erdöls verstärkt. Die Erfolge dieses Regelungsansatzes im Kraftstoffmarkt sind weithin unbekannt. Dass Diesel bis zu 7 % Biodiesel und Benzin bis zu 5 % bzw. 10 % Bioethanol enthält, ist nur wenigen bewusst. Auch bei der Frage, ob „normales“ Benzin, welches bereits 5 % Bioethanol enthält, oder E 10 getankt werden soll, steht weniger der Kraftstoff im Vordergrund, sondern eine mehr diffuse Zurückhaltung gegenüber dieser „neuen“ Benzinsorte. Tatsächlich hat sich im Kraftstoffmarkt Grundlegendes geändert. Erdöl hat nicht mehr das Monopol bei Kraftstoffen. Die bis Ende des Jahres 2014 geltende Biokraftstoffquote hat bewirkt, dass in diesem Jahr ins- als Treibhausgasminderungsquote bezeichneten Verpflichtung zur CO2Senkung hat Deutschland nicht nur in der EU, sondern auch weltweit als erstes Land die Klimawende im Straßenverkehr begonnen. Diese Klimawende bei Kraftstoffen ist für die deutsche Bioethanolwirtschaft eine ausgezeichnete Geschäftsgrundlage. Mussten Biokraftstoffe bis Ende Von 2014 nur eine Senkung Dietrich Klein des CO2-Ausstoßes um mindestens 35 % leisten, ist Bioethanol nun mit Senkung um 70 % und teilweise mehr erreichenden Werten noch Geschäftsführer des wettbewerbsfähiger. Bundesverbands der Mit Bioethanol ist die deutschen BioethanolSenkung des CO2-Auswirtschaft (BDBe) stoßes von Benzin so effizient und kostengünsgesamt 3,5 Mill. Tonnen Bioethanol tig, dass nicht nur der Klimaschutz und Biodiesel für den Ersatz von Erd- bezahlbar ist, sondern auch steigenöl verwendet wurden. Das ent- de Erdölpreise zumindest teilweise spricht einem Marktanteil von rund abgefedert werden können. Das wei6 %. Diese Entwicklung ist einer der tere Wachstum des BioethanolmarkHauptgründe für die sinkenden Erd- tes ist so programmiert. Die Unterölimporte Deutschlands. nehmen der deutschen Bioethanolwirtschaft sind vor allem wegen ihrer optimalen Energie- und CO2-EffiDeutschland ist Vorreiter zienz weltweit technologisch fühAuch die in Deutschland seit dem rend und damit für die neue Rege1. Januar 2015 geltende Klimawen- lung hervorragend aufgestellt. Im EU-Binnenmarkt sind für die de bei Kraftstoffen wird nur sehr begrenzt wahrgenommen. Nachdem deutsche Bioethanolwirtschaft auch bislang nur die Fahrzeughersteller die Kraftstoffmärkte in den anderen zur Senkung der CO2-Emissionen EU-Mitgliedstaaten wichtig. Folglich verpflichtet waren, müssen jetzt werden durch die klima- und enerauch die Kraftstoffhersteller die CO2- giepolitischen Entscheidungen der Emissionen der Kraftstoffe um EU zum Straßenverkehr entscheiden3,5 %, ab 2017 um 4 % und ab 2020 de Rahmenbedingungen für die deutum 6 % vermindern. Mit dieser auch sche Bioethanolwirtschaft geschaffen. Für die nächsten viereinhalb Jahre bis 2020 ist mit der aktuell beschlossenen Überarbeitung der Richtlinien Erneuerbare Energie (Rl. 2009/28/EG) und Kraftstoffqualität (Rl. 98/70/EG) das vom Europäischen Rat Ende 2008 beschlossene „Klima- und Energiepaket 2020“ bekräftigt worden. Bioethanol im Benzin und Biodiesel im Diesel tragen die europäische Klima- und Energiewende bei Kraftstoffen. Dies ist ebenfalls eine gute politische Rahmenbedingung für die deutsche Bioethanolwirtschaft. EU-Frist ist abgelaufen Bei näherem Hinblicken werden jedoch auch Defizite deutlich. So sind die Kraftstoffmärkte in den EUMitgliedstaaten noch längst nicht alle offen für einen ungehinderten EUBinnenmarkt. Nationale Sonderregelungen verhindern teilweise den freien Handel mit Biokraftstoffen. Noch gravierender ist jedoch, dass die Klimawende, das heißt die durch die EU-Richtlinie Kraftstoffqualität vorgeschriebene Pflicht zur Minderung der CO2-Emissionen um mindestens 6 % bis 2020, bisher nur in Deutschland eingeführt wurde. In den Nachbarstaaten ist nur die Energiewende, also die Pflicht zur Verwendung erneuerbarer Energieträger im Kraftstoffsektor eingeführt. Nicht nachvollziehbar ist, dass die Europäische Kommission noch keine Vertragsverletzungsverfahren gegen jene EUMitgliedstaaten begonnen hat, obwohl die gemeinschaftsrechtlichen Fristen für die Umsetzung der EURichtlinie Kraftstoffqualität längst abgelaufen sind. Vor diesem Hintergrund ist zumindest gegenwärtig die Frage, welche Konsequenzen die vom Europäischen Rat im Oktober 2014 beschlossene „Klima- und Energiepolitik bis 2030“ haben wird, schwierig zu beantworten. Bisher enthält dieser Rahmen nichts Konkretes für Klimaschutz und erneuerbare Energien im Verkehrssektor nach 2020. Die Gültigkeit der beiden Richtlinien Erneuerbare Energien und Kraftstoffqualität wird Ende 2020 auslaufen. Als verbindliche EU-Ziele wurde festgelegt, die Emissionen von Treibhausgasen um mindestens 40 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken und bis zum Jahr 2030 einen Anteil erneuerbarer Ener- „Mit Bioethanol ist die Senkung des CO2Ausstoßes von Benzin so effizient und kostengünstig, dass nicht nur der Klimaschutz bezahlbar ist, sondern auch steigende Erdölpreise zumindest teilweise abgefedert werden können.“ gien von mindestens 27 % zu erreichen. In den Bereichen, die dem Emissionshandelssystem angeschlossen sind, müssen die Treibhausgasemissionen um 43 % und in den übri- Sonder- und Verlagsbeilagen der Börsen-Zeitung gen Bereichen um 30 % gegenüber 2005 gesenkt werden. Für den Verkehrssektor bezeichnet der Europäische Rat es als wichtig, die Emissionen und die Risiken durch Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Zudem hat er daran erinnert, dass die Mitgliedstaaten auch den Verkehrssektor in das EU-Emissionshandelssystem einbeziehen können. Der Europäische Rat hat die Kommission ersucht, für den Zeitraum nach 2020 Instrumente und Maßnahmen für ein umfassendes und technologieneutrales Konzept zu prüfen, mit dem die Senkung der Emissionen, die Energieeffizienz, der Elektroverkehr und erneuerbare Energiequellen gefördert werden. Solange die Kommission keine solchen Instrumente und Maßnahmen vorgeschlagen hat und diese nicht von Rat und Europäischem Parlament beschlossen sind, besteht in Bezug auf Kraftstoffe ein Vakuum in der EU-Klima- und Energiepolitik. Es ist daher notwendig, dass die Kommission spätestens im Jahr 2016 konkrete Vorschläge unterbreitet und diese zeitnah beschlossen werden. Aus Sicht der deutschen Bioethanolwirtschaft ist dieses Vakuum auf EUEbene bedauerlich. Wichtig ist aber, dass zumindest nach der deutschen Gesetzgebung ein solches Vakuum ausgeschlossen ist. Die seit Anfang 2015 eingeführte Treibhausgasminderungsquote für Kraftstoffe steigt ab 2020 auf 6 %. Damit ist für die Jahre ab 2020 zumindest in einem ersten Schritt etwas für die Klimawende im Verkehr mit derzeit 53,7 Millionen Benzin- und Dieselfahrzeugen getan. 2. Halbjahr 2015 In den Sonderbeilagen werden aktuelle Standortbestimmungen zu Markt- und Branchenthemen gegeben. Autoren der Sonderbeilagen sind in der Regel führende Vertreter und Repräsentanten aus Banken, der internationalen Finanzwelt und der Industrie sowie deren Organisationen und Verbänden. Verlagsbeilagen erscheinen als Börsen-Zeitung SPEZIAL im Magazinformat und begleiten relevante Veranstaltungen und Themen. Platzieren Sie Ihre Anzeige im passenden Themen-Umfeld. Erscheinungstermin Anzeigenschluss Retail Banking (Verlagsbeilage) 01.07.2015 03.06.2015 Bankenstandort Düsseldorf (Verlagsbeilage) 60 Jahre WKN (Verlagsbeilage) 09.07.2015 11.06.2015 Investmentfondstage (Verlagsbeilage) Die deutschen Pfandbriefbanken 18.07.2015 26.06.2015 Wirtschaftsraum Baden-Württemberg Börsenplätze in Deutschland (Verlagsbeilage) 23.07.2015 25.06.2015 Optionsscheine & Zertifikate Finanzen & Automobil 05.09.2015 14.08.2015 Eigenkapital Wealth Management & Private Banking (Verlagsbeilage) 12.09.2015 14.08.2015 Pensionskassen & Stiftungen (Verlagsbeilage) Rohstoffe 19.09.2015 28.08.2015 1 Jahr Renminbi-Clearing in Frankfurt Finanzstandort München (Verlagsbeilage) 23.09.2015 26.08.2015 Sachwertinvestments (Verlagsbeilage) Finanzplatz Luxemburg 26.09.2015 05.09.2015 Investmentfonds Immobilien 02.10.2015 11.09.2015 Wirtschaftskanzleien (Verlagsbeilage) Erscheinungstermin Anzeigenschluss 07.10.2015 09.09.2015 08.10.2015 10.09.2015 17.10.2015 25.09.2015 24.10.2015 02.10.2015 07.11.2015 16.10.2015 10.11.2015 13.10.2015 14.11.2015 23.10.2015 18.11.2015 21.10.2015 28.11.2015 06.11.2015 01.12.2015 03.11.2015 Börsen-Zeitung Kontakt: Anzeigenabteilung +49 69 2732-115 @ [email protected]
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