Starke chemische Wechselwirkungen zwischen Atomen: chemische Bindungs Bindungs-Typen Typen Definition: ”Eine Eine chemische Bindung entsteht dann, wenn die Gesamtenergie der gebundenen Atome niedriger ist als die der einzelnen ungebundenen Atome.“ Atombindung (kovalente Bindung, Elektronenpaarbindung) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 56 Regeln zur Atombindung Oktettregel: Ein gebundenes Atom besitzt 8 Elektronen unter Einbezug der gemeinsamen Elektronenpaare (Wasserstoff 2). Valenzelektronen, die keine Bindung eingehen, bezeichnet man als freie Elektronenpaare. p : : O: :O oder O = O : : .. :N::N: oder :N N: : wird zu : wird zu : : . . + :O: :O: . . . . . + . N: :N . . Mehrfachbindungen g Ein Bindungsstrich = Einfachbindung; e St Striche c e = Doppelbindung; oppe b du g; zwei drei Striche = Dreifachbindung Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 57 Bildung einfacher Moleküle aus Atomen Typisches Merkmal der Atombindung: Sie ist gerichtet! Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 58 Valenzstrichformel (Lewisformeln), Chemische Formel N .. .. .. H H + H .. H H H Formalladung: Formalladungen werden mit N + H H oder bezeichnet Mesomerie (Resonanz): Beschreibung des elektronischen Zustands durch Verschiebung von Elektronenpaaren mit mehreren (oft gleichwertigen) Valenzstrichformeln. Valenzstrichformeln Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 59 Mesomere Grenzstrukturen O O Ozon O O O O Behelfsmässige/anschauliche Beschreibung des wirklichen elektronischen l k i h Zustands Z d Mesomerie zeigt eine alternative (delokalisierte) Elektronenverteilung Mesomere Grenzformen werden durch einen Doppelpfeil getrennt Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 60 Ausnahmen zur Oktettregel Elektronenmangelverbindungen l k l bi d ddurch h Unterschreitung des Oktetts: Tritt bei Atomen mit einer geringen Zahl an Valenzelektronen l l k auff. F z.B. Elektronensextett in BF3 (→ Lewis-Säure) B F Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke F 61 Ausnahmen zur Oktettregel Eine über das Oktett hinaus aufgeweitete Valenzschale = Hypervalenz. Tritt bei grösseren Atomen ab der dritten Periode auf. F zz.B. B Elektronendezett in PF5 F F P F F Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 62 Die polarisierte Atombindung und die Elektronegativität von Atomen In Atombindungen zwischen gleichen Atomen besteht eine gleichförmige Verteilung der Elektronen. Darstellung der Elektronenverteilung im H2-Molekül Molekül (H-H) (H H) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 63 Atombindungen mit ungleichen Bindungspartnern In Atombindungen mit ungleichen Bindungspartnern ist die Elektronenverteilung mit ihrem Schwerpunkt verschoben: Man nennt die Bindung polarisiert. Beispiel: Im HCl-Molekül ist die Elektronendichte zum Cl-Atom hin verschoben Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 64 Polarisierte Atombindungen g + - + - + - + - Die Richtung der Polarisierung lässt sich durch Partialladungen (, ) angeben. Partialladungen P ti ll d sind i d messbare b Gö Grössen undd verursachen die Polarität von Molekülen. Das Ausmass der Polarisierung von Elektronenpaarbindungen ist g der Bindungspartner. g bestimmt durch die Elektronegativität Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 65 Bindungspolarität und das Di l Dipolmoment t von M Molekülen l kül Viele Moleküle besitzen aufgrund g von Bindungspolaritäten gp ein elektrisches Dipolmoment. Das Dipolmoment von Wasser (H2O) und Ammoniak (NH3) beruht auf den O-H- bzw. N-H-Bindungspolaritäten: O H 105° gewinkelt N H H 107° 107 pyramidal H H Die einzelnen Bindungspolaritäten gp addieren sich vektoriell zum Dipolmoment. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 66 Effekt eines elektrostatischen Feldes auf die Orientierung von Molekülen mit Dipolmoment ohne Feld mit Feld Moleküle mit Dipolmoment (polare Moleküle) richten sich im elektrischen Feld aus. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 67 Elektronegativität Die Elektronegativität eines Atoms beschreibt das Vermögen, Vermögen Bindungselektronenpaare an sich zu ziehen. Relative Elektronegativitäten g der Hauptgruppenelemente: p g pp Elektronegativitätsskala von L. Pauling (Werte von 0.8 bis 4.0) H 2.2 He – Li 10 1.0 Be 16 1.6 B 20 2.0 C 26 2.6 N 30 3.0 O 34 3.4 F 40 4.0 Ne – Na 0.9 Mg 1.3 Al 1.6 Si 1.9 P 2.2 S 2.6 Cl 3.2 Ar – K 0.8 Ca 1.0 Ga 1.8 Ge 2.0 As 2.2 Se 2.6 Br 3.0 Kr – Rb 0.8 Sr 0.9 In 1.8 Sn 2.0 Sb 2.1 Te 2.1 I 2.7 Xe – Cs 0.8 Ba 0.9 Tl 2.0 Pb 2.3 Bi 2.0 Po 2.0 At 2.2 Rn – 68 Trends der Elektronegativität i Hauptgruppen in H t des d PSE Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 69 Trends der Elektronegativität im PSE Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 70 Die Elektronegativitätsdifferenz von Bi d Bindungspartnern t und d ih ihre physikalischen h ik li h Folgen F l Verbindung Dipolmoment 1030/C.m] Bindungsenergie [kJ mol-1] Elektronegativitätsdifferenz HF 6.38 565 1.8 HCl 3.44 431 1.0 HBr 2.60 364 0.8 HI 1.27 297 0.5 Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 71 Der Übergang von kovalenter Bindung zur Ionenbindung 100% Ionenbindung Ionisc cher Cha arakter Ionenbindung verzerrte Ionen polare kovalente Bindung polarisierte g kovalente Bindung kovalente Bindung 0% 0 1 2 Elektronegativitätsdifferenz Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 3 kovalente Bindung 72 Die Struktur von Molekülen Valenzbindungstheorie und Hybridisierung Valenzbindungstheorie Energiee/kJ mol‐1 Die Atombindung kommt durch Wechselwirkung von Orbitalen, d.h. durch deren Überlappung zustande. Die Bildung des H2 Moleküls Bindungsenergie Bindungsdistanz r Distanz zwischen H-Atomen Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 73 Die -Bindung des H2-Moleküls H H z H2 z -Bindung von H2 dargestellt als Elektronenwolke von zylindrischer Symmetrie Durchdringung der Orbitale führt zur ”Resonanz“, verbunden mit Energiegewinn bei Bindung. Im Gegensatz zum Valenzstrichmodell bilanziert die Valenzbindungstheorie nicht allein Valenzelektronen sondern Valenzelektronen, berücksichtigt auch die Ausrichtung, d.h. die Geometrie der Orbitale für optimale Überlappung. Die Vorhersage räumlicher Atomanordnungen in Molekülen wird dadurch möglich 74 Die -Bindung des H2-Moleküls Energiegewinn durch Bindung Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 75 Überlappung von p und s Orbital Beispiel: -Bindung von HF Valenzelektronen von HF -Bindung aus 2p und 1s Orbital Die Orbitale überlappen und bilden eine Elektronenwolke von zylindrischer Symmetrie. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 76 Das H2O-Molekül mit Überlappung von 2p 2p- und 1s 1s-Orbitalen Orbitalen Valenzelektronen σ(O H) Bindungen durch Bildung zweier σ(O-H)-Bindungen Paarung von Elektronen und Überlappung der Orbitale. Bindungswinkel hier formal 90°, der experimentell ermittelte Wert ist 104.5° Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 77 Doppel und Dreifachbindung (π-Bindungen) (π Bindungen) Beispiel: N2, NN Elektronenkonfiguration Befinden B fi d sich i h zweii ungepaarte El Elektronen k in benachbarten p-Orbitalen, die seitlich parallel zueinander stehen, stehen können sich die Elektronen paaren, und pp zu einer die Orbitale überlappen π -Bindung mit zwei Orbitallappen . Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 78 Das N2-Molekül Di Die elektronische l kt i h St Struktur kt ddes N2-Moleküls: M l kül (2p x, 2px ) (2p y, 2py ) 2px x z 2pz z 2 y 2p y N z z (2p z , 2pz ) N Bildung von zwei -Bindungen aus der seitlichen Überlappung von px- oder py-Orbitalen. Di bbeiden Die id Atome At sind i d durch d h eine i -Bindung Bi d undd zwei -Bindungen gebunden. 79 Hybridisierung Beispiel: Kohlenstoffatom 2p sp 3 2s Grundzustand sp 2 sp angeregter Zustand sp3-Hybridisierung sp2-Hybridisierung sp-Hybridisierung Als Hybridisierung bezeichnet man den Vorgang der „Mischung“ von Orbitalen mit verschiedenen Nebenquantenzahlen. Die hybridisierten Orbitale sind energiegleich energiegleich. Sie erhalten durch Hybridisierung neue Formen. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 80 sp3 Hybridisierung des Kohlenstoffs: Modellvorstellung Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 81 Form der Kohlenstoff-Hybride sp: linear Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 2 sp : trigonal 3 : sp : tetraedrisch 82 sp p3 Hybridisierung y g des Kohlenstoffs: Tetraedrische Geometrie Die Vierbindigkeit des Kohlenstoffs ist die Grundlage zur Chemie des Lebens. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 83 Hybridisierungen unter Einbezug von d-Orbitalen Beispiel: Phosphoratom Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 84 Hybridisierungen unter Einbezug von d-Orbitalen sp3 d: trigonal-bipyramidal trigonal bipyramidal Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke sp3 d2 : oktaedrisch 85 Weitere Beispiele zur Hybridisierung M Methan h Ethen CH2=CH2 Bindungen in Ethen: an jedem C-Atom 3 s-Bindungen (2 C-H und eine C-C). Das nicht-hybridisierte p-Orbital überlappt seitlich mit demjenigen des benachbarten C-Atoms: Bildung einer p-Bindung. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 86 Verteilung der Elektronendichte in den π-Bindungen des Ethens Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 87 Bindungslänge und Bindungsenergie Durch D h eine i Atombindung At bi d werden d zweii Atome At auff einen i bbestimmten ti t Abstand Ab t d zu einander gehalten: Gleichgewichtsabstand zwischen Abstossung durch die positiv geladenen Kernrümpfe und der Anziehung durch Ausbildung der Atombindung. Den mittleren Abstand bezeichnet man als Bindungslänge. Zur Spaltung einer Atombindung muss die Bindungsenergie zugeführt werden. Molekül Bindungslänge [nm] Bindungsenergie H2 (W (Wasserstoff) t ff) HH H-H 0 074 0.074 436 kJ/ kJ/moll H2O (W (Wasser) ) OH O-H 0 096 0.096 463 kJ/ kJ/moll NH3 (Ammoniak) N-H 0.100 391 kJ/mol CH4 (Methan) C-H 0.107 413 kJ/mol 88 Die ionische Bindung Als IIonenbindung Al bi d bbezeichnet i h t man di die (elektrostatische) ( l kt t ti h ) Anziehung A i h zwischen gegensätzlichen Ladungen von Anionen und Kationen. Die Bildung eines Ionenpaares am Beispiel Kaliumchlorid: (1) Bildung von 1 mol Kalium- und Chloridionen im Gaszustand Ionisierungsenergie K(g) Elektronenaffinität K(g) + e-(g) +418 kJ Cl(g) + e-(g) (2) ( ) K(g) (g) + Cl(g) (g) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Cl-(g) K(g) + Cl-(g) -349 kJ +69 kJ 89 Die Bildung von Ionenpaaren K + K – e Cl – Cl In chemischen Prozessen bilden sich nur selten Ionenpaare, sondern spontan Ionenkristalle (Salze), mit regelmässiger räumlicher Anordnung der Ionen in einem Ionengitter von prinzipiell p p unendlicher Ausdehnung. g Reale Kristalle haben jedoch eine endliche Grösse. K+(g) + Cl-(g) KCl(s) ( ) + Energie g Die freiwerdende Energie ist die Gitterenergie. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 90 Modell eines Ionengitters (Beispiel: KCl oder NaCl) Kleine Kugeln: Kationen Grosse Kugeln: Anionen Kationen und Anoinen-Gitter durchdringen sich. Sie sind jeweils kubisch-dichteste Kugelpackungen. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 91 Beispiele von Ionen (Atom- und Molekülionen) Na+ Biologisch relevante Kationen Kationen... Natrium-Ion F- ...und und Anionen Fluorid-Ion K+ Kalium Ion Kalium-Ion Cl- Chlorid Ion Chlorid-Ion Mg2+ Magnesium-Ion Br- Bromid-Ion Ca2+ Calcium-Ion I- Iodid-Ion H+ Wasserstoff-Ion ((Proton)) OH- Hydroxid-Ion y Cu2+ Kupfer(II)-Ion S2- Sulfid-Ion 2 Fe2+ Eisen(II)-Ion 2 SO42- Sulfat-Ion Fe3+ Eisen(III)-Ion NO3- Nitrat-Ion Co2+ Cobalt(II)-Ion PO43- Phosphat-Ion NH4+ Ammonium Ion Ammonium-Ion HCO3- Hydrogencarbonat Ion Hydrogencarbonat-Ion CH3COO- Acetat-Ion 92 Die metallische Bindung Einfachstes Modell: Dreidimensionale Atomrümpfen D idi i l Struktur St kt aus positiv iti geladenen l d At ü f Valenzelektronen sind delokalisiert (nicht an ein bestimmtes Atom ggebunden)) und daher frei beweglich: g „Elektronengas“ g Dies bewirkt elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Glanz Die Anziehungskräfte zwischen Atomrümpfen und delokalisierten Vl Valenzelektronen l k bild die bilden di metallische lli h Bindung Bi d Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 93 Materie - Stoffe und Stoffgemische - Verbindungen Materie M t i ist i t alles ll was Raum R beansprucht b ht undd Masse M b it t undd besitzt besteht in der Regel aus unterschiedlichen Stoffen. Stoffe können reine Stoffe sein oder Stoffgemische: Ein Stoff ist durch bestimmte physikalische und chemische Eigenschaften charakterisiert (makroskopische Eigenschaften), einzelne Atome oder Moleküle durch die mikroskopischen Ei Eigenschaften. h ft Reine Stoffe sind Elemente oder Verbindungen, wobei Elemente aus einer i Atomsorte A und dV Verbindungen bi d aus einer i M l kül Molekülsorte b bestehen. h Ein homogenes Gemisch ist ein mikroskopisch einheitliches Gemisch i h reiner i Stoffe. ff Eine abgegrenzte Menge eines homogenen Stoffes nennt man Phase. Heterogene Stoffgemische bestehen makroskopisch erkennbar aus mehreren Phasen. 94 Materie Heterogene Gemische (veränderliche Zusammensetzung) Trennung Homogene Stoffe mit physikalischen Methoden Homogene Gemische (Lö (Lösungen; veränderliche ä d li h Zusammensetzung) Trennung mit physikalischen Methoden Verbindungen Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Reine Stoffe feste Zusammensetzung) Trennung mit chemischen Methoden El Elemente t 95 Materie ist aus verschiedenen Stoffen aufgebaut: * = Trennung mit physikalischen Methoden ** = Umwandlung mit chemischen Methoden Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 96 Aggregatszustände Aggregatszustände A t tä d sind i d die di Erscheinungsformen E h i f von Materie M t i fest (s) (solid) flüssig (l) (liquid) gasförmig (g) (gaseous) gasförmig (g) Ekin : flüssig (l) fest (s) nimmt ab Ordnung: O d u g nimmt ab 97 Feste Stoffe Feste Stoffe haben definierte Formen und Volumen. Mikroskopisch sind sie der kompakteste Zustand mit der grössten Ordnung und der geringsten Bewegungsenergie der Teilchen (Ekin). Vi Klassen: Vier Kl - Metalle bestehen aus Kationen von Elektronengas g umgeben g - Ionische Festkörper bestehen aus Kationen und Anionen - V Vernetzte t t Festkörper F tkö b t h aus Atomen, bestehen At di die ddurch h Atombindungen unendlich verknüpft sind - M Molekulare l k l F Festkörper kö b bestehen h aus meist i geordneten d Ansammlungen einzelner Moleküle Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 98 Feste Stoffe Klasse Beispiele p Charakteristische Eigenschaften g Metalle Elemente der 1. und 2. Hauptgruppe, Übergangsmetalle schmiedbar, duktil, glänzend, leiten elektrischen Strom und Wärme gut ionische Festkörper NaCl, KNO3, CuSO4·5H2O hart, starr, spröde, hohe Schmelzund Siedepunkte, in Wasser lösliche Verbindungen, Verbindungen leiten in Lösung den elektrischen Strom vernetzte Festkörper B, C, B C schwarzer Phosphor, BN, SiO2 hart, starr, hart starr spröde, spröde sehr hohe Schmelz- und Siedepunkte, in Wasser unlöslich molekulare Festkörper p BeCl2, S8, P4, I2, Eis, Glucose, Naphthalin p reaktiv, niedrige Schmelz- und Siedepunkte, p im reinen Zustand spröde 99 Dichteste Kugelpackungen der Metalle Schichtfolge: AB Schichtfolgen: ABC Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke ABA 100 Dichteste Kugelpackungen der Metalle Schichtfolgen: ABC k bi h kubisch Kubisch dichteste Kugelpackung (KDP) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke ABA h hexagonal l Hexagonal dichteste Kugelpackung (HDP) 101 Ionische Festkörper: Wi Wichtige hti St Strukturtypen kt t Natriumchlorid-Typ (NaCl) Cäsiumchlorid-Typ (CsCl) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Zinkblende -Typ (ZnS) 102 Ionische Festkörper: Wi hti St Wichtige Strukturtypen kt t S Natriumchlorid-Typ N i hl id T (NaCl) Cäsiumchlorid-Typ Cä i hl id T (CsCl) Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Zinkblende Zi kbl d -Typ T (ZnS) 103 Vernetzte Festkörper: Kristallin vs. amorph Si Ausschnitt aus der Diamantstruktur: Tt d Tetraedermotif tif Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke O ungeordnetes Netzwerk von SiO2 = Quarzglas ( i hti (wichtiger Laborwerkstoff) L b k t ff) 104 Vernetzte Festkörper: Kohlenstoff-Modifikationen Graphit p • schwarz, weich • Bsp.: Bsp : Bleistiftminen Diamant • hart, farblos • Bsp Bsp.:: Bohrer Bohrer, Schmuck Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Fulleren ((C60) • farbig, löslich • Bsp Bsp.:: Mikrochips 105 Vernetzte Festkörper: Kohlenstoff-Modifikationen Ausschnitt aus der Diamantstruktur Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke Ausschnitt aus der Graphitstruktur 106 Molekulare Festkörper Regelmässige Anordnung von Molekülen aufgrund von zwischenmolekularen Kräften: manchmal dichtest gepackt g p wie Atome in Metallen,, sonst andere Anordnungen. ”Lockere“ Packungg der H2O-Moleküle im Eis Zwischenmolekulare Kräfte: Wasserstoffbrückenbindungen Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 107 Flüssige Stoffe Flüssige Stoffe haben: definiertes Volumen keine stabile Form mittlere Bewegungsenergie der Bestandteile nur teilweise Ordnung im statistischen Mittel eine ungefähr gleiche Lage der nächsten Nachbarn (Nahordnung) auf grössere Distanz keine Regelmässigkeiten (keine Fernordnung) zwischenmolekulare Kräfte Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 108 Flüssigkeiten besitzen im Gegensatz zu (idealen) G Gasen zwischenmolekulare i h l k l K Kräfte äft Art und Stärke der Kräfte bestimmen die folgenden Eigenschaften einer Flüssigkeit: Schmelzpunkt, p , Siedepunkt, p , Dampfdruck, p , Oberflächenspannung und Zähigkeit (Viskosität). Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 109 Typen zwischenmolekularer Anziehungskräfte: Flüssigkeiten und molekulare Festkörper Zwischenmolekulare Anziehungskräfte sind schwächer als die Kräfte d Atombindung, der At bi d der d metallischen t lli h Bindung Bi d oder d der d Ionenbindung I bi d sind elektrostatische Kräfte zwischen • Dipol-Dipol-Kräfte p p ausgerichteten Dipolen Orientierung von polaren Molekülen Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 110 London- oder Dispersionskräfte (van der Waals Waals-Kräfte) Kräfte) Fluktuierende momentane Dipole (hervorgerufen durch Bewegung der Elektronen) induzieren ausgerichtete Dipole in benachbarten Atomen und Molekülen. Momentane, M fluktuierende fl k i d Dipole Di l benachbarter b hb Teilchen T il h Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 111 Wasserstoffbrückenbindung Das Wasserstoffatom eines Moleküls mit positiver Partialladung und ein einsames Elektronenpaar am elektronegativen Atom eines benachbarten Moleküls ziehen sich gegenseitig an (überwiegend elektrostatische Kräfte) und bilden eine Wasserstoffbrücke: Prinzip: Assoziation von Wassermolekülen aufgrund von W Wasserstoffbrückent ffb ü k bindungen durch ((---)) gekennzeichnet H · · · · Protonenacceptor Protonendonator + + 112 Wasserstoffbrückenbindung Wasserstoffbrücken: nur 5-10% der kovalenten Bindungsstärke Eis hat eine ggeringere g Dichte als Wasser durch raumerfüllendes Wasserstoffbrücken-Netzwerk Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 113 Die Wasserstoffbrückenbindung Z Zunahme h d der Bi Bindungsstärke d ä k dder W Wasserstoffbrücken ffb ü k N–H...N < O–H...O < F–H...F Siedepunkte der Wasserstoff-Verbindungen von Elementen der 14., 15., 16. und 17. Hauptgruppe Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 114 Überblick über die Stärke der einzelnen Kräfte Typ d T der WechselW h l wirkung ttypische i h Energie,* E i * kJ mol-1 wechselwirkende h l i k d Teilchen T il h I I Ion-Ion 250 nur zwischen i h IIonen Ion-Dipol p 15 Ionen und p polare Moleküle Dipol-Dipol 2 zwischen ruhenden polaren Molekülen 0.3 zwischen rotierenden polaren Molekülen Londonsche Di Dispersionskräfte i k äft 2 zwischen allen Arten von M l kül Molekülen Wasserstoffbrücken 20 zwischen N, O, F: di Brücke die B ü k iist ein i H-Atom HA *Die typischen Wechselwirkungsenergien beziehen sich auf einen Abstand von 500 pm 115 Gase Im idealen Gas haben Atome und Moleküle keine Wechselwirkungskräfte untereinander! Gase breiten sich im Raum ungehindert aus. In abgeschlossenen Systemen (charakterisiert durch ihr Volumen) übt d G das Gas einen i D k auff di Druck die (G (Gefäss-)Wände fä )Wä d aus. Die Gasatome oder -moleküle haben eine mittlere Geschwindigkeit v2 ~T/m Mit zunehmender Geschwindigkeit (Temperatur) wächst der Druck Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 116 Das allgemeine Gasgesetz für ideale Gase p = Druck (in Pa = Nm-2) V = Volumen ((in m3) n = Stoffmenge (in mol) R = allgemeine Gaskonstante (8.31 J mol-1K-1) T = Temperatur (in K) p. V = n .R . T Weitere gebräuchliche Einheiten für Druck (nicht-SI): (nicht SI): 1013 Hektopascal = 1.013 bar = 760 mmHg = 760 Torr = 1 atm Verschiedene Proportionalitäten des Gasgesetzes sind eigene Gesetze: V 1/p 1/ B l ‘ h Gesetz Boyle‘sches G t (T = const) t) V T Gay-Lussac‘sches Gesetz (p = const) V n Satz von Avogadro Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 117 Satz von Avogadro Vn oder K t t = Vm = V/n Konstante V/ V = Konstante . n Vm = Molvolumen M l l Das Molvolumen eines idealen Gases bei Standardbedingungen (0 °C oder 273.15 K und 105 Pa) entspricht 22.4 L Reale Gase haben ein von Vm abweichendes Molvolumen. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 118 Klassifizierung von heterogenen Gemischen Aggregatszustände Bezeichnung Beispiele Verfahren zur Phasentrennung fest + fest Gemenge, Konglomerat Granit, Sand + Salz, Aspirintablette Sortieren, Sieben, Flotation, Scheidung nach Dichte, elektrostat. Trennung, Extraktion fest + flü i flüssig Suspension Malerfarbe, S hl Schlamm Sedimentieren + Dekantieren, Z t if i Zentrifugieren, Filt Filtrieren i flüssig + flüssig Emulsion Milch, Creme Zentrifugieren, Scheidetrichter fest + gasförmig Aerosol Rauch Sedimentieren, Filtrieren, elektrostatische Trennung flüssig + ggasförmigg Aerosol Nebel, Schaum Sedimentieren Gase mischen sich immer homogen! 119 Phasenumwandlung, Zustandsdiagramme Der Aggregatszustand eines Stoffes hängt von Temperatur und Druck ab. Die Änderung des Aggregatszustandes ist eine Phasenumwandlung. Beim Schmelzen, Verdampfen oder Sublimieren muss Energie zugeführt werden. werden Während der Phasenumwandlung bleibt die Temperatur konstant. 120 Zustands- oder Phasendiagramm Phasendiagramm von CO2 Die einzelnen Phasen haben Existenzbereiche Die Phasengrenzen entsprechen den Linien Am Tripelpunkt sind 3 Phasen existent U Unterhalb t h lb vom Tripelpunkt existiert die flüssige Phase nicht. Als Phasenübergang ist hier nur die Sublimation möglich. Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 121 Zustands- oder Phasendiagramm Phasendiagramm von H2O: Druckabhängigkeit des Siedepunktes Wasser siedet im Hochgebirge schon bei ca. 85 °C Allgemeine und Anorganische Chemie, G. R. Patzke 122
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