Ergebnisse und Zusammenfassung der Workshops (PDF

DGUV-Fachgespräch 2015
„Gefährdungsbeurteilung –
Theorie gleich Praxis?“
Auswertung der Workshops
Sachgebiet „Grundlegende Themen der Organisation des
Arbeitsschutzes“ – Projekt 7.5
Eckdaten zur Veranstaltung
Gemeinschaftprojekt Abteilung SiGe und Sachgebiet 7
Zielgruppe:
Veranstaltungsort:
Zeitpunkt:
Teilnehmer insgesamt:
UVT+DGUV:
Bund+Länder:
Sonstige:
Präventionsexperten der UVT und der Länder
Dresden
17./18. September 2015
108
68
34
6
Vorträge im Plenum und vier parallel laufende Workshops
Infostände zu Handlungshilfen während der Kaffepause
Begrüßung und Abschluss durch Wolfgang Kurz (UKBW)
Moderation der Veranstaltung: Karl-Josef Thielen (BGHW)
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Vorträge
Dachevaluation GDA 2008 bis 2012 - Erkenntnisse zur Umsetzung der
Gefährdungsbeurteilung
Sabine Sommer (BAuA), Leiterin der NAK-Geschäftsstelle
Ergebnisse des Projekts „Bestandsaufnahme zur Gefährdungsbeurteilung bei den
Unfallversicherungsträgern und den Ländern“
Dr. Michael Charissé (BGHW), Leiter des Sachgebiets „Grundlegende Themen der
Organisation des Arbeitsschutzes“ des FB ORG
Aktuelles zum GDA-Arbeitsprogramm „Organisation“
Dr. Andreas Patorra (BG Verkehr)
Überprüfung der Gefährdungsbeurteilung - Inhalte und Umsetzung der GDA-Leitlinie
„Gefährdungsbeurteilung und Dokumentation“
Elke Lins (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW)
Gefährdungsbeurteilung in der Praxis - Erfahrungsbericht
Hendrik Brüggemann, (Badisches Staatstheater Karlsruhe)
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Workshops
WS 1
Dokumentation in KMU
Prof. Dr. Bernd Scheel (BG RCI)
Dieter Deitenbeck (Amt für Arbeitsschutz Hamburg)
WS 2
Bewertungen von Gefährdungsbeurteilungen durch die Aufsichtsdienste
Petra Stolp (UV Bund und Bahn)
Renate Korte (BGW)
WS 3
Handlungsanleitungen für den Außendienst
Iris Eberth (MASGF Brandenburg)
Armin Knopf (VBG)
WS 4
Wirksamkeitskontrolle
Elke Lins (MAIS NRW)
Dr. Michael Charissé (BGHW)
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Workshopergebnisse
WS 1 – Dokumentation in KMU
 Es gibt minimale formale Anforderungen aus Sicht der Workshopteilnehmer an die Dokumentation in KMU.
• Arbeitsbereich/Tätigkeit
• Nennung der Belastung/Gefährdung
• Beschreibung der Maßnahme
• Nennung von geplantem Erledigungstermin und für die Erledigung Verantwortlichem
sowie die Überprüfung der Erledigung
• Dokumentation der Wirksamkeitskontrolle (wer? wann? wirksam?).
Weitere formale Anforderungen, z.B. schriftliche Autorisierung durch den
Verantwortlichen, sind nicht zwingend. Hier ist die Überprüfung „vor Ort“ entscheidend.
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Workshopergebnisse
WS 1 – Dokumentation in KMU
 Die Anforderungen aus Sicht der Workshopteilnehmer an die inhaltliche
Tiefe/Breite wurden sehr unterschiedlich gesehen.
Hier spielten die Kriterien
• Betriebsgröße
• Branche
die wesentliche Rolle.
Dieser Aspekt wurde im Workshop ausführlich diskutiert, da hier die Meinungen der
Teilnehmer sehr auseinander gingen.
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Workshopergebnisse
WS 1 – Dokumentation in KMU
 Viele KMU haben noch keinen Einstieg in das Thema gefunden.
Bei den Betrachtungen spielte eine Rolle, dass in vielen kleinen Betrieben (z.B. in
Verwaltung, Einzelhandel, Gastronomie) keine Kenntnis vorhanden ist, dass eine
Gefährdungsbeurteilung durchzuführen ist. Deshalb ist ein Einstieg auf einfachem
Niveau erforderlich.
Arbeitshilfen haben für KMU oft einen abschreckenden Umfang. Sie vermitteln zum
Teil den Eindruck, eher für Fachleute gemacht zu sein.
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Workshopergebnisse
WS 1 – Dokumentation in KMU
 Wunsch der Teilnehmer am Workshop 1:
Eigene Veranstaltung „Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung“
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Workshopergebnisse
WS 2 – Bewertungen von GB durch die Aufsichtsdienste
 Grundprobleme sind:
• Unternehmer und Führungskraft sind sich häufig ihrer Verantwortung
im Arbeitsschutz nicht bewusst.
• Die Aufsichtsdienste finden häufig ausgefüllte Vorlagen vor.
• Die GB wird als gesetzlicher Zwang gesehen, ihr Nutzen wird nicht
erkannt.
Vorgelegte Dokumentationen der Gefährdungsbeurteilung (GB) werden häufig von der
SiFa ohne Beteiligung des Unternehmers oder der Führungskraft erstellt.
Maßnahmen sind meist zu allgemein gehalten. Bei Betrieben, die eine Dokumentation
zur GB vorlegen, mangelt es oft an der Umsetzung der Maßnahmen durch fehlende
Verantwortlichkeiten und Wirksamkeitskontrolle.
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Workshopergebnisse
WS 2 – Bewertungen von GB durch die Aufsichtsdienste
 Für die Bewertung ist dem Aufsichtspersonal (AP) wichtig zu erkennen,
dass der Prozess der GB im Betrieb gelebt wird.
Dies wird daran festgemacht , dass die Gefährdungsbeurteilung betriebsspezifisch
sein muss.
Die Organisationsstruktur hinsichtlich der Umsetzung der GB sollte erkennbar sein.
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Workshopergebnisse
WS 2 – Bewertungen von GB durch die Aufsichtsdienste
 Bei der Besichtigung von KMU hat das AP geringere Erwartungen.
Häufig wird positiv bewertet, wenn der Betrieb an der alternativen Betreuung (DGUV
Vorschrift 2) teilnimmt.
Wichtig ist zu erkennen, dass die Beschäftigten ein Grundwissen zu den Abläufen des
Arbeitsschutzes haben und die betrieblichen Gegebenheiten den arbeitsschutzrechtlichen Mindestanforderungen entsprechen.
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Workshopergebnisse
WS 2 – Bewertungen von GB durch die Aufsichtsdienste
 Notwendiges fachliches Rüstzeug für das Aufsichtspersonal muss
hausintern sichergestellt werden.
Beispiele:
• Umsetzung der GDA-Leitlinie in der Praxis (analog LV 59)
• Entwicklung gemeinsamer Qualitätskriterien für die Bewertung
• Fortbildungen
• Möglichkeit juristischer Unterstützung/Beratung im eigenen Haus
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Workshopergebnisse
WS 2 – Bewertungen von GB durch die Aufsichtsdienste
 Es kann zu Streitfällen zwischen AP und Betrieb kommen, wenn sich
zum Beispiel bauaufsichtliche und arbeitsschutzrechtliche Belange
widersprechen.
Solche Streitfälle werden ggf. vor dem Verwaltungsgericht entschieden.
Ggf. stimmen sich die APen von UVT und Ländern untereinander ab.
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Workshopergebnisse
WS 3 – Handlungsanleitungen für den Außendienst
 Phänomen „Gelb“ (Ampelsystem)
Unsicherheit der AP, sich für Grün oder Rot zu entscheiden.
Subjektive Bewertung der Arbeitsbereiche zum Zeitpunkt der Besichtigung – kein
Rückschluss auf Gesamtbetrieb möglich.
Bewertung des Prozesses GB ist abhängig von der unterschiedlichen Spezialisierung
der AP.
„Spezialisten“ betrachten u.U. „Einzelgefährdungsbeurteilungen“ (z.B. Gefahrstoffe).
Verständnis zur Bewertung der GB wird in den Häusern unterschiedlich kommuniziert
(z.B. psych. Belastung als wesentliche Gefährdung nicht berücksichtigt  Ergebnis
Rot? Umsetzung GDA Programm Psyche?)
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Workshopergebnisse
WS 3 – Handlungsanleitungen für den Außendienst
 Wünsche aus dem Teilnehmerkreis:
• Weitere „Best Practice“-Beispiele für die Bewertung
• Fachlicher Austausch „Inhouse“ in den einzelnen Häusern
• Fachlicher Austausch analog dem DGUV-Fachgespräch, die
Workshopthemen als eigene Veranstaltungen
• Verpflichtendes QM-System für alle Aufsichtsbehörden
• AP: „Mut zur Lücke“
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Workshopergebnisse
WS 4 – Wirksamkeitskontrolle
 Häufig empfinden die APen es bereits positiv, wenn im Betrieb
überhaupt etwas zum Thema GB vorliegt.
Der Prozess der GB wird in den Betrieben oft nur bis zur Festlegung der Maßnahmen
durchgeführt. Eine Wirksamkeitskontrolle erfolgt meist nicht.
Den Betrieben ist der Unterschied zwischen einer reinen Erledigungskontrolle und
einer Wirksamkeitskontrolle häufig nicht bekannt.
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Workshopergebnisse
WS 4 – Wirksamkeitskontrolle
 Wunsch nach Unterstützung zu einer einheitlichen Vorgehensweise
Der Begriff „Gefährdungsbeurteilung“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch
gelegentlich nur auf die Prozessschritte bis zur Maßnahmenfestlegung bezogen.
Formulierungen aus Arbeitsschutzregelungen können unter Umständen
unterschiedlich ausgelegt werden. Zum Beispiel Einzelregelungen zur GB in BetrSichV,
GefStoffV, ArbStättV).
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Workshopergebnisse
Fazit aus WS 4 – Wirksamkeitskontrolle
 Wunsch der Workshopteilnehmer nach mehr Möglichkeiten zum
Erfahrungsaustausch
Einem Austausch zu Erfahrungen und Sichtweisen zum Thema
Gefährdungsbeurteilung und den zugehörigen Aspekten, auch in Bezug auf das
Verwaltungshandeln, sollte mehr Raum gegeben werden.
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