Marktentwicklungen der ersten Januartage

Sonderausgabe · 11. Januar 2016
MARKTKOMMENTAR
Marktentwicklungen
der ersten Januartage >>
Die Abwertung des chinesischen Renminbi seit Beginn des
neuen Jahres erinnert an die Abwertung, die wir bereits im
August 2015 erlebt haben. Auch dieses Mal hat dies zu einem
starken Ausverkauf an den Aktienmärkten geführt. Die Sorgen um eine harte Landung Chinas nehmen wieder zu, auch
wenn die letzten verfügbaren Wirtschaftsdaten dies nicht widerspiegeln. Die chinesischen Währungsreserven sind in den
vergangenen Monaten erheblich zurückgegangen, was auf
starke Kapitalabflüsse hinweist. Unserer Meinung nach reflektieren diese Abflüsse spekulative Währungsbewegungen weg
von CNY-denominierten Investments, um der Abwertung der
chinesischen Währung zu entgehen. Sie widerspiegeln keine
plötzliche harte Landung der Wirtschaft oder eine Kreditklemme. Allerdings schließen wir die Möglichkeit nicht ganz
aus, dass der chinesische Abverkauf negative Auswirkungen
auf den chinesischen Kreditzyklus haben kann. Daher bleiben
wir vorsichtig und beobachten dieses Risiko mit Argusaugen.
Makroökonomische Einschätzung
1. Wir sind immer noch der Ansicht, dass die US-Wirtschaft
weiter wachsen wird. Allerdings wird 2016 wahrscheinlich
ein schlechteres Jahr als 2015. Das Beschäftigungswachstum sollte etwas an Schwung einbüßen und wir erwarten,
dass die Fed die Zinsen dieses Jahr nur zweimal erhöhen
wird und somit weniger als den Markteinschätzungen
zufolge.
2. In Europa dürfte das Wachstum sich weiter beschleunigen, da in der Peripherie Nachholbedarf besteht und
der finanzpolitische Kurs das Wachstum in 2016 weniger
abbremsen sollte. Wir gehen nicht davon aus, dass die
EZB die Geldpolitik weiter lockern wird.
3. Wir glauben, dass die Zurückhaltung der Fed den USD
davor bewahren wird, weiter zu erstarken. Daher erwarten wir weiterhin für dieses Jahr einen stärkeren EUR
gegenüber dem USD.
4. Dass China im Umbruch ist und sich verlangsamt, ist
nicht neu. Die Ursache für die Volatilität an den Märkten,
die wir in den ersten Tagen des Jahres beobachten konnten, ist dieselbe wie die, die auch schon die Verkaufswelle
im August 2015 ausgelöst hatte, nämlich die Schwächung
des CNY. Anleger, die Investitionen in Renminbi getätigt
haben, haben diese veräußert und Vermögenswerte
in anderen Währungen wie dem USD gekauft, was zu
Kapitalabflüssen geführt hat, die im Zusammenhang mit
dem erheblichen Rückgang der chinesischen Währungsreserven stehen. Dies ist nicht auf die Contasian-Gefahr
zurückzuführen, die wir im makroökonomischen Ausblick unseres neuen Marktkommentars beschreiben, der
diese Woche veröffentlicht wird. Es gibt also bisher keine
Anzeichen für einen Schuldenabbau.
5. Unser neuer Januar-Marktkommentar wird einen detaillierten Ausblick zu unserem erwarteten makroökonomischen Szenario liefern.
Portfoliobewertung (Ethna-AKTIV)
1. Die ersten Tage des Jahres waren aufgrund des Aktienausverkaufs herausfordernd. Daher beruht die negative Rendite des Fonds fast ausschließlich auf Aktien, die seit dem
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ETHENEA | Marktkommentar
Sonderausgabe · 11. Januar 2016
29. Dezember 2015 (Nettoinventarwert zum Jahresende)
8-10 % verloren haben. Unsere High-Yield-Positionen haben den Fonds nicht wesentlich an Performance einbüßen
lassen. Derzeit beläuft sich unsere Nettoaktienquote auf
rund 19 %, gegenüber 40 % zu Beginn des Jahres.
US-Wirtschaft, aber wir erwarten nicht, dass die Fed die
Zinsen in dem Maße erhöht wie es der Markt eingepreist
hat.
4. Unser Exposure in festverzinslichen Instrumenten bleibt
im Wesentlichen unverändert mit Ausnahme der Treasuries, wo sich unser Exposure erhöht hat. In Bezug auf unser
High-Yield-Exposure (ca. 16 %) sind wir nicht im breiten
Index investiert, sondern wählen defensive Unternehmen
mit soliden Geschäftsmodellen, denen wir voll und ganz
vertrauen. Folglich haben wir unser Exposure nicht verändert.
2. Die Situation hat uns in unserem Anlageverhalten vorsichtiger werden lassen. Infolgedessen und aus taktischen
Gründen wurde eine Long-Position in USD durch den
Einsatz von US-Treasuries aufgebaut. Geopolitische Risiken wie Nordkorea, Iran und Saudi-Arabien sind weitere
Gründe, die für eine Long-Position in USD sprechen. Dies
stellt eine Art globalen Hedge dar. Einige kurzfristige europäische Staatsanleihen wurden auch durch US-Treasuries
ausgetauscht, da wir erwarten, dass die Fed die Zinsen
langsamer erhöhen wird als derzeit eingepreist und wir
erwarten vonseiten der EZB keine weiteren Lockerungsmaßnahmen.
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3. Wenn sich die Lage normalisiert, wird die USD-Position
schnell auf null gehen und dann zu einer Short-Position
(Long-Position in EUR) werden, wie es unser Szenario
nahelegt. Wir bleiben dennoch positiv im Hinblick auf die
Das Portfolio Management
Yves Longchamp, CFA
Guido Barthels, Luca Pesarini,
Christian Schmitt, Niels Slikker,
Daniel Stefanetti, Peter Steffen,
Arnoldo Valsangiacomo,
und Team.
Head of Research
ETHENEA Independent
Investors (Schweiz) AG
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werden. Munsbach, 11.01.2016.
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